-
Einrichtung zur Ermittlung der Windkorrekturen Die Feuerleitgeräte
enthalten zur Vermeidung der laufenden Benutzung von Schußtafeln für die Bestimmung
der Windkorrekturen Einrichtungen, welche die empirischen Werte der Schußtafeln
in irgendeiner mehr oder weniger automatischen Form berücksichtigen. Für diese Einrichtungen
sind mehrfach Ausführungsformen bekanntgeworden, bei denen die Schußtafelwerte in
Form von Kurven auf Tafeln oder Scheiben aufgebracht sind, die im Zusammenwirken
mit anderen Tafeln o. dgl. zwar die richtige Bestimmung der Korrekturwerte ermöglichen,
jedoch sehr teuer werden oder verhältnismäßig schwierig zu bedienen sind. Außerdem
sind diese Einrichtungen entweder nur für eine Geschoßart verwendbar, oder sie erfordern
eine Anzahl verhältnismäßig teurer Zusatzeinrichtungen, deren Auswechslung beim
übergang zu einem anderen Kaliberschießen viel Zeit in Anspruch nimmt.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine sehr einfache, allen Anforderungen
genügende Einrichtung zur Bestimmung der durch denWind bedingten Korrekturen für
die Schußentfernung, Schußrichtung, Geschoßflugzeit u. dgl., bei welcher Trommeln
oder Bänder, welche entsprechend der Zielentfernung drehbar bzw. abwickelbar sind,
in für verschiedene Geschoßarten geltenden Feldern die schußtafelmäßigen Korrekturwerte
zahlenmäßig aufweisen. Senkrecht zur Bewegungsrichtung dieser Trommeln oder Bänder
werden Zeiger oder kleine Fenster entsprechend den anderweitig in an sich bekannter
Weise ermittelten Komponenten der Windstärke in und senkrecht zur Schußrichtung
eingestellt, so daß die gesuchten Windkorrekturen auf den Bändern gegenüber diesen
Zeigern ablesbar sind. Die auf denjenigen Feldern der Trommeln oder Bänder, welche
mit dem entsprechend der Querkomponente der Windstärke einstellbaren Zeiger zusammenwirken,
enthaltenen Werte können dabei auch gleichzeitig die durch den Geschoßdrall bedingten
Änderungen der Schußrichtung mit umfassen.
-
Die Einrichtung ist für das Schießen nach in der Horizontalebene befindlichen
Zielen und auch nach Luftzielen verwendbar. Im letzteren Falle weisen die Trommeln
oder Bänder auch noch Felder mit Korrekturwerten für verschiedene Zielhöhen auf,
wobei das Band gemäß einer auf ihr vorgesehenen Zielhöhenskala von Hand in die der
jeweiligen Zielhöhe entsprechende Stellung einstellbar ist.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind im folgenden an zwei in der
Zeichnung schetnatisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Die Einrichtung
nach Fig. r ist nur für in der Horizontalebene liegende Ziele, diejenige gemäß Fig.
2 jedoch auch für Luftziele verwendbar. Die Einrichtungen bestehen im wesentlichen
aus einem Sinus-Kosinus-Getriebe zur Bestimmung der Windkomponenten in und senkrecht
zur Schußrichtung und aus einer die Schußtafelwerte tragenden Trommel bzw. einem
über zwei Trommeln laufenden breiten Band.
In Fig. i wird an einem
Sinus-Kosinus-Getriebe vermittels des Einstellknopfes i die Scheibe 2 relativ zu
der Scheibe 3 gemäß Skala 3' in die Windrichtung eingestellt. Der in der Scheibe
2 radial verschieblich gelagerte Schlitten q. wird mittels des daran vorgesehenen
Einstellknopfes 5 durch Abrollen eines Ritzels an einer Zahnstange so verschoben,
daß ein an ihm befestigter Stift 6, welcher in die beiden in ortsfesten Führungen
verschiebbaren Schlitten io und ii des Sinus-Kosinus-Getriebes eingreift, von dem
Drehpunkt der Scheibe einen der Windgeschwindigkeit proportionalen Abstand hat.
Wenn nun die Scheibe 3 gleichzeitig über eine an ihrem Umfang vorgesehene Verzahnung
von der Schnecke 7 aus fortlaufend eine Einstellung entsprechend der jeweiligen
Schußrichtung erhält, so ist ersichtlich, daß die Schlitten io und ii sich entsprechend
den Windkomponenten in und senkrecht zur- Schußrichtung verschieben. Diese Verschiebungen
werden einmal über den Umlenkhebel 12 und andererseits unmittelbar durch die Stange
13 auf die Ablesefenster 14 und 15, welche sich vor dem über Trommeln 16 verlaufenden
breiten Band 17 bewegen, übertragen. Hierbei wird das Straffhalten des Bandes 17,
welches beispielsweise aus einer Metallfolie besteht, dadurch erreicht, daß zwischen
den die Tromnieln 16-verbindenden Wellen 22 und 23 eine am Umfang einseitig spannende
Feder 2q. liegt.
-
Es sind auf dem Band 17 zahlenmäßig die Abweichungen infolge des Windeinflusses
aufgetragen, so daß unter der Schauöffnung 14 die Entfernungsabweichung als Funktion
der in der Schußrichtung vorhandenen Windkomponente und der Schußentfernung laufend
abgelesen und mittels des Handknopfes :25 an dem Zählwerk 26 eingestellt werden
kann. Diese Einstellbewegung" wird gleichzeitig im richtigen Drehsinn auf das Differentialgetriebe
ig übertragen und dient zusammen mit der durch die Welle 18 zugeleiteten Schußentfernung
über Kegelräder 2o und Schneckengetriebe 21 zum Antrieb der Trommeln 16 und des
darauf geführten Bandes 17. Außerdem wird er an Welle 50 zur weiteren Verwendung
fortgeleitet. Der unter dem Fenster 15 abgelesene Wert möge der durch den Wind bedingten
Abweichung der Seite nach als Funktion der quer zur Schußrichtung liegenden Windkomponente
und der Schußentfernung entsprechen. Es sei jedoch bemerkt, daß in den auf der linken
Hälfte des Bandes 17 angegebenen Zahlen gleichzeitig auch die durch den Geschoßdrall
bedingten seitlichen Abweichungen des Geschosses enthalten sein können. Der unter
dem Fenster 15 abgelesene Wert wird mittels des Knopfes =7 über Stirnräder 28 und
29 an dem Zählwerk 3o eingestellt und gleichzeitig im richtigen Drehsinn auf das
Differentialgetriebe 8 übertragen, welchem von der Welle 9 der anderweitig mit Bezug
auf eine beliebige Bezugsrichtung, beispielsweise mit Bezug auf die Nord-Süd-Richtung,
bestimmte Schußseitenwinkel zugeleitet wird. Die Summe beider Werte *ird durch die
Welle 31 weiter übertragen und gleichzeitig über Kegelräder 7' und Schnecke 7 zur
Einstellung der Drehscheibe 3 verwendet.
-
Um die Einrichtung schnell und ohne Auswechseln von Teilen für die
Bestimmung der Korrekturen für verschiedene Ladungen eines oder auch mehrerer Kaliber
verwenden zu können, sind auf dem Band 17 so viel Doppelfelder 17u und 17b vorgesehen,
wie Ladungen berücksichtigt werden sollen. Eines von <Besen Feldern befindet
sich jeweils unter dem Ablesefenster 14 und 15. Soll auf eine andere Ladung übergegangen
werden, so wird durch Eindrücken des Einstellknopfes 32 die Kupplung 33 eingerückt
und darauf über Stirnräder 34 die Welle 35 um eine Umdrehung gegenüber dem Schneckentrieb
21 weiterbewegt. Die Kupplung 36 rückt sich dabei selbsttätig aus und fällt nach
jeweils einer Umdrehung wieder ein. Dadurch ist dann ein neues Doppelfeld hinter
die Ablesefenster 14 und 15 vorbewegt worden. Wie ersichtlich, braucht hierbei keine
Rückstellung der Welle 18 oder des Einstellknopfes 25 vorgenommen zu werden, da
das Einrücken der Kupplung 36 bei jeder Stellung dieser Teile erfolgen kann.
-
Das Band 17 könnte statt auf zwei Trommeln auf einer einzigen Trommel
angeordnet sein, die dann einen entsprechend größeren Durchmesser besitzen müßte.
-
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform dient zur Bestimmung der
Wind- und Drallkorrekturen beimSchießennachauchaußerhalb der Horizontalebene befindlichen
Zielen, und zwar sind auf dem Band 17, das wiederum durch die beiden Trommeln 16
angetrieben wird, nebeneinander drei Felder 1T bis 17"' vorgesehen, von denen das
linke die Korrekturwerte für die durch die quer zur Schußrichtung vorhandene Windkomponente
und durch den Geschoßdrall bedingte Änderung der Schußrichtung, das mittlere die
Korrekturwerte für die durch die in der Schußrichtung vorhandene Windkomponente
bedingte Änderung der Rohrerhöhung und das rechts liegende Feld die entsprechenden
Korrekturwerte für die Geschoßflugzeit aufweist. Der Antrieb des Bandes erfolgt
über die Kupplung 36 und den Schneckentrieb 21 von der Welle 18 aus entsprechend
der anderweitig bestimmten horizontalen Schußentfernung. Das Band trügt hintereinander
Felder, welche für verschie-
Jene Schußhöhen gelten. Die Einstellung
der jeweils richtigen Felder erfolgt gemäß der auf dem Band vorgesehenen Skala 38
von dem Handknopf 32 aus, wobei die Antriebsverbindung mit der Trommel durch
Einrücken der Stirnräder 39 entgegen der Kraft der Feder 33 hergestellt wird. Die
Felder der Trommel gelten beispielsweise für von 5oo : 5oo m verschiedene Schußhöhen.
Je nach den Verhältnissen kann jedoch die Unterteilung der Felder feiner oder gröber
gewählt werden.
-
Die Einstellung der Fenster 14, 14a und 15 erfolgt wieder von einem
Sinus-Kosinus-Getriebe aus, das ebenso ausgebildet ist wie dasjenige gemäß Fig.
i. Die Schaufenster 1.4 und 14a werden dabei entsprechend der in der Schußrichtung
vorhandenen Windkomponente und das Schaufenster 15 entsprechend der quer zur Schußrichtung
vorhandenen Windkomponente eingestellt. Der unter dem Fenster 15 abgelesene Korrekturwert
für die durch den Wind und den Geschoßdrall bedingte Abweichung der Schußrichtung
wird mittels Handknopf z7 über Kegelräder und 29" an dem Zählwerk 30 eingestellt,
wobei diese Änderung über Kegelräder 4o gleichzeitig dem Differentialgetriebe 8
zugeleitet und dort der an der Welle g eingestellten Schußrichtung überlagert wird,
so daß die Welle 31 die verbesserte Schußrichtung weiterleitet. Die durch die Längskomponente
des Windes bedingte Korrektur der Rohrerhöhung wird unter dem Fenster i4a abgelesen
und mittels Handknopfes 25 an dem Zählwerk 26 eingestellt und gleichzeitig
auf das Differentialgetriebe 41 übertragen, wo sie dem mittels Welle 42 zugeleiteten,
anderweitig ermittelten Rohrerhöhungswinkel überlagert wird. Die Resultatwelle 43
wird somit entsprechend dem verbesserten Rohrerhöhungswinkel eingestellt. Die unter
dem Fenster 14 abgelesene Korrektur der Geschoßflugzeit wird mittels Handknopfes
44 an dem Zählwerk 45 zur Anzeige gebracht und gleichzeitig über Kegelräder 46 in
dem Differentialgetriebe 47 der anderweitig bestimmten und an der Welle 48 eingestellten
Geschoßflugzeit überlagert, so daß die Resultatwelle 49 die verbesserte Geschoßflugzeit
z. B. zii den T empiermaschinen weiterleitet.