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Vorrichtung zur Ermittlung des richtigen Zeitpunktes für den Abwurf von Bomben aus Luftfahr- zeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung des richtigen Zeitpunktes für den Abwurf von Bomben aus'Luftfahrzeugen. Es sind bereits Visiervorrichtungen für den Abwurf von Bomben vorgeschlagen worden, mit deren Hilfe der richtige Abwurfzeitpunkt erfasst werden kann. Bei solchen bekannten Vorrichtungen (österr. Patent Nr. 87752) bediente man sich eines Visierlineals, das bei Benutzung der Visiereinrichtung zunächst entsprechend der Fallzeit der Bombe unter einem bestimmten Winkel eingestellt, sodann durch Ingangsetzen eines Uhrwerkes gesetzmässig versehwenkt wurde, wodurch sich die Visiereinrichtung zunächst von dem Ziel entfernte und sich diesem dann wieder näherte, so dass schliesslich das Wiederzusammenfallen der Alhidadenrichtung mit dem Ziel den Zeitpunkt für den Abwurf der Bombe ergab.
Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass das Ziel im Augenblick des Abwurfes in Sicht des Beobachters sein muss.
Die Erfindung bezweckt, das bekannte Verfahren und die Vorrichtung zum Visieren zu verbessern, so dass der Abwurf im richtigen Zeitpunkt erfolgen kann, auch wenn das Ziel im Abwurfmoment beispielsweise durch Wolken verdeckt ist.
Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung bestehen darin, dass ein in der vertikalen Zielebene verschwenkbares Visierlineal durch ein Triebwerk entsprechend der Relativgeschwindigkeit des Zieles zum Luftfahrzeug so bewegt wird, dass es nach erfolgter Einregelung des Triebwerkes ständig auf das Ziel gerichtet bleibt, und dass ein zweites vertikal verschwenkbares Visierlineal durch ein anderes Triebwerk mittels eines im Wesen vertikal mit konstanter Geschwindigkeit bewegten Führungsorgans verschwenkt wird und nunmehr die Beobachtungen an diesem zweiten Visierlineal nicht mehr durch Anvisieren des Zieles, vielmehr durch Vergleich mit der Stellung des ersten Visierlineales gemacht werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung und aus der Zeichnung hervor, die in halb schematischer Darstellung die Ansicht einer beispielsweisen Ausführung eines Instrumentes nach der Erfindung darstellt.
An einer Trägerplatte 10 ist die gesamte Apparatur befestigt. Eine durch ein nicht dargestelltes Uhrwerk getriebene Reibscheibe 11 dreht eine Reibrolle 12, deren horizontal gerichtete Achse eine Spindel 13 mit einer umdrehungssicher geführten Mutter 14 trägt. Die Spindel 13 ist einerseits durch das Lager 15 am Träger gehalten, anderseits mit ihrem Kopf 16 in einem Lagerstück17, welches an einer Stellschraube 18 befestigt ist, frei drehbar geführt. Die Stellschraube 18 hat ihr Muttergewinde in einem Flansch 19 des Trägers 10. Durch Drehen der Stellschraube kann die Spindel mit Hilfe der Lagerung 17 in axialer Richtung verschoben werden, so dass die Reibrolle 12 in einen beliebigen Abstand vom Mittelpunkt der Reibscheibe 11 gebracht werden kann.
Da die Reibscheibe 11 mit konstanter Winkelgeschwindigkeit angetrieben wird, lässt sich durch Axialverschiebung der Reibrolle 12 die Umdrehungszahl der Spindel 13 innerhalb der durch die Abmessungen von Reibscheibe und Reibrolle bestimmten Grenzen ändern.
An dem Träger 10 ist weiters in Führungen 20 ein Schlitten 22 mit Hilfe einer Stellschraube 21 horizontal verschiebbar. Der Schlitten 22 trägt einen Zapfen 23, der als Drehachse zweier Visierlineale 24 und 25 dient. Ausserdem ist sein Mittelpunkt 231 als Visiermarke ausgebildet, dem an dem Visierlineal 24 ein Korn 26 und an dem Visierlineal 25 ein Korn 27 gegenübersteht. Visiermarke und Korn werden zweckmässig als Faden oder Fadenkreuze ausgebildet.
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Das Visierlineal 24 ist doppelarmig und stützt sich mit seinem oberen Arm gegen einen Führungszapfen 28 an der Mutter 14. Durch Verschieben der Mutter 14 nach rechts senkt sich also das Korn 26 wegen der Drehung des Visierlineals um den Zapfen 23 im Uhrzeigersinn. Das Visierlineal 25 ist von einem Führungsstift 29 gelenkt, der durch eine Vertikalspindel 30 abwärts bewegt wird.
Die Vertikalspindel 30 ist oben und unten in einem Hilfsträger 31 gelagert, der um einen Dreh-
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ein Kegelrad 33, welches durch Zahnradsätze 34 seinen Antrieb von dem gleichen Uhrwerk her erhält wie die Reibscheibe 12. Auf der Spindel 30 gleitet die Hülse 35, welche den Führungsstift 29 des Visierlineals 25 trägt. Die Hülse 35 kann mit der Spindel 30 gekuppelt werden, indem das an der Hülse 35 befestigte Schneckenrad 36 durch Bewegung um das Gelenk 37 zum Eingriff mit der Schnecke der Spindel gebracht wird (gezeichnete Stellung). Durch Aufwärtsbewegung des Griffes 38 kann das Schneckenrad 36 ausser Eingriff gebracht werden. Die Hülse 35 ist im übrigen in beliebiger, nicht dargestellter Weise einerseits gegen Drehung, anderseits gegen eine ungewollte Verschiebung längs der Spindel 30 gesichert.
Der Hilfsträger 31 besitzt eine der Höhe oder der Bombenfallzeit entsprechende Skaleneinteilung 39, der ein Zeiger 40 an der Hülse 35 gegenübersteht. Die Skaleneinteilung erfolgt gemäss den Angaben der österr. Patentschrift Nr. 87752. Der Hilfsträger 31 kann aus seiner Vertikalstellung um den Zapfen 32 verschwenkt werden, um die Wirkung der Rücktrift auszugleichen. Zu diesem Zweck ist am Träger 10 eine Skala 41 und am Hilfsträger 31 eine Zeigermarke 42 vorhanden.
Hervorzuheben ist noch, dass die Drehachse des Zapfens 23 am Schlitten 22 zusammen mit der Achse des Zapfens 32 für das Verschwenken des Trägers 31 auf einer Horizontalen liegt. Der Abstand der Punkte 23 und 32 stellt also eine Grösse c dar, die als Apparatenkonstante in der österr. Patentschrift
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Schlittens 22 veränderlich gemacht. Um sie nach Wunsch einregeln zu können, trägt der Schlitten 22 eine Skala 43 und die Führung 20 eine Zeigermarke 44.
Es ist natürlich kein Erfordernis, dass beide Visierlineale um die gleiche Achse 23 schwingen können, vielmehr kann der Drehpunkt der Alhidade 24 an beliebiger anderer Stelle liegen. Dann muss jedoch eine Einrichtung vorhanden sein, durch die man erkennen kann, wann die Visierlinien einander parallel gerichtet sind.
Die Vorrichtung wird in folgender Weise benutzt :
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Träger 31 wird sodann um den Zapfen 32 der Rücktriftkorrektur entsprechend verschwenkt. Sodann wird unter Visierung über das Visierlineal 24 die Reibrolle 12 so einreguliert, dass dessen Visierlinie 24 ständig auf das Ziel gerichtet bleibt. Ist dies geschehen, so ist eine weitere Sicht des Zieles nicht mehr erforderlich. Sobald nun die Visierlinie von 24 infolge der Weiterbewegung der Mutter. M mit der Visierlinie von 25 zur Deckung kommt, also die Visiermarke 23', das Korn 26 und das Korn 27 eine Linie bilden, wird durch Betätigung des Griffes 38 das Schneckenrad in die Schnecke der Spindel 30 eingerückt, worauf die Hülse 35 durch das laufende Uhrwerk abwärts bewegt wird.
In der Art, wie in den vorerwähnten Patenten beschrieben ist, entfernt sich nun die Visierlinie von 25 zunächst von der Visierlinie von 24, um sich dieser späterhin wieder zu nähern. Letztere bewegt sich dabei derart, dass sie fortwährend auf das Ziel gerichtet bleibt. Sobald nunmehr das Korn 27 der Visierlinie von 25 bei deren Annäherung an die Visierlinie von 24 wieder zur Deckung mit dem Korn 26 gelangt ist der richtige Zeitpunkt für den Abwurf der Bombe gekommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Ermittlung des richtigen Zeitpunktes für den Abwurf von Bomben aus Luftfahrzeugen, gekennzeichnet durch ein um eine horizontale Achse (23) schwenkbares Visierlineal (24), dessen Visierlinie auf das Ziel gerichtet und mittels einer Führung (13, 14, 28), die sich mit einer der Relativgeschwindigkeit des Fahrzeuges proportional eingeregelten Geschwindigkeit horizontal verschiebt, auf das Ziel gerichtet gehalten wird, und ein zweites, zweckmässig auf der gleichen Drehachse wie das erste angeordnetes Visierlineal (25), das in bekannter Weise nach einer der Fallzeit der Bombe entsprechenden Einstellung mittels einer im wesentlichen vertikalen Führung (29, 30, 35) gesetzmässig verschwenkt werden kann und das mit seiner Schwenkvorrichtung in dem Augenblick gekuppelt wird,
wenn die beiden Visierlinien gleichgerichtet sind, worauf derjenige Zeitpunkt als der gesuchte angesprochen wird, an dem die sich nach verschiedenen Gesetzen bewegenden Visierlinien zum zweitenmal gleichgerichtet sind.
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erstes (24) durch eine bei Horizontalflug waagrechte (13, 14, 28) und deren zweites (25) durch eine bei Horizontalflug im wesentlichen senkrechte Führung (29, 30, 35) nach verschiedenen Gesetzen verschwenkt werden können und die mit Einrichtungen (23, 26, 27) verbunden sind, die erkennen lassen, wann beide Visierlinien parallel gerichtet sind.