DE446910C - Vorrichtung zur Erteilung der Hoehen- und Seitenrichtung des Geschuetzes sowie zur Ermittlung der Geschosstempierung aus den Treffpunktkoordinaten, insbesondere fuer dieBeschiessung von bewegten Luftzielen - Google Patents

Vorrichtung zur Erteilung der Hoehen- und Seitenrichtung des Geschuetzes sowie zur Ermittlung der Geschosstempierung aus den Treffpunktkoordinaten, insbesondere fuer dieBeschiessung von bewegten Luftzielen

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DE446910C
DE446910C DEG67509D DEG0067509D DE446910C DE 446910 C DE446910 C DE 446910C DE G67509 D DEG67509 D DE G67509D DE G0067509 D DEG0067509 D DE G0067509D DE 446910 C DE446910 C DE 446910C
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Description

  • Vorrichtung zur Erteilung der Höhen- und Seitenrichtung des Geschützes sowie zur Ermittlung der Geschoßtempierung aus den Treffpunktkoordinaten, insbesondere für die Beschießung von bewegten Luftzielen. Die Priorität der Anmeldung in Österreich vom 3o. Juni 1925 -ist in Anspruch genommen. Die Erfindung hat den Zweck, die mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen gefundenen geometrischen Koordinaten des Treffpunktes (Höhe, Horizontalentfernung vom Geschütz und Seitenwinkel) unmittelbar in die zum Richten des Geschützes erforderlichen ballistischen Koordinaten, also in den Elevationswinkel und den Seitenwinkel des Geschützes mit Berücksichtigung der Geschoßderivation umzuwandeln und die Tempierung des Geschoßzünders zu bestimmen.
  • Im Sinne der Erfindung wird der angestrebte Zweck dadurch erreicht, daß die beiden Orthogonalkoordinaten des Treffpunktes, also dessen Horizontalentfernung und Höhe, mit Hilfe zweier Skalen durch Zeigermarken und geeigneter Einstellvorrichtungen fortlaufend in verjüngtem Maßstab dargestellt werden, wodurch eine andere Zeigermarke auf einer feststehenden Kurventafel die Tempierung anzeigt, während eine weitere Zeigermarke dazu benutzt wird, um eine mit der Höhenrichtmaschine des Geschützes irgendwie gekoppelte zweite Kurventafel so weit zu verdrehen, daß selbsttätig die erforderliche Rohrerhöhung eingestellt und an einer dritten Stelle durch Verdrehung eines Zahnsegmentes eine dem jeweiligen Schußwinkel proportionale Verstellung erzielt wird, die zur selbsttätigen Verstellung der Zeigermarke für die Seitenrichtung dient, so daß bei einer Einstellung des Seitenwinkels s gegenüber dieser Zeigermarke der Einfluß der Geschoßdenivation von selbst ausgeschaltet wird.
  • Der Erfindungsgegenstand ist auf folgender theoretischer Grundlage aufgebaut: Ist lz die Treffpunkthöhe, z der horizontale Treffpunktabstand vom Geschütz und s der Seitenwinkel .des Treffpunktes, bezogen auf eine festgesetzte Horizontalrichtung, z. B. IV-S, durch irgendeine geeignete Vorrichtung bestimmt worden, so ist der Positionswinkel des Treffpunktes unmittelbar gegeben, der nun um den Schußwinkel (p vergrößert werden muß, um den Elevationswinkel E des Geschützes zu liefern.
  • Sowohl der Schußwinkel @p als auch die Tempierung z und ebenso die Geschoßderivation d sind Funktionen der Höhe h und der Horizontalentfernung z des Treffpunktes, also symbolisch dargestellt durch Letztere Funktion ist für Ziele im Mündungshorizont bekanntlich mit praktisch hinreichender Genauigkeit gegeben durch d-ktg e oder, da für solche Ziele a - Null, also qg -Eist, durch d-ktgp. Auch für Ziele im Zenith ist diese letztere Gleichung richtig, da für diese Richtung die Elevation s = 9o°, also der Schußwinkel cp Null ist und ebenso die Geschoßderivation b =Null ist, wenn von dem verschwindenden Einfluß der Erdrotation abgesehen wird.
  • Da die Formel d - k tg p für beide Grenzfälle jedenfalls richtig ist, kann angenommen werden, daß sie auch für Zwischenlagen praktisch brauchbare Resultate liefert.
  • Beim Schießen gegen Luftziele überschrei, tet der Schußwinkel den Wert von etwa 2,o° im allgemeinen niemals, demnach kann, um eine vereinfachte Konstruktion zur automatischen Ausschaltung der Derivationsfehler zu erhalten anstatt tg (p der Winkel @p eingesetzt werden, demnach kann r5 - k p, also proportional dem Schußwinkel cp angenommen werden.
  • Damit übergeht die Formel für den Seitenwinkel des Geschützes in 0 - s + 6 - s + k p - s + k # A (x, h). Zur Bestimmung der drei Schußeleinente s, z und o- benötigt man daher nur die Kenntnis der beiden ballistischen Funktionen,p = A (z, h) und z=B (z, la), zu deren Bestimmung im Sinne der Erfindung Kurventafeln verwendet werden.
  • Die eine (A Tafel) wird zwecks Erzieiulig übersichtlicher deutlicher Ablesungsmöglichkeit über eine volle Kreisscheibe erstreckt und erhält demnach eine Schar von Polarkurven als Verbindungslinien von Punkten gleicher Treffpunktshöhen, deren Vektoren als 1:`7= -+112 und deren Polarwinkel als ,:p = A (z, h) aus der Schießtafel gefunden werden. Ist nun die Einrichtung derartig getroffen, daß zunächst der Positionswinkel a durch die Ortliogonalkoordinaten h und z mechanisch dargestellt wird und zu diesem Winkel mit Hilfe der Polarl:urventafel der der Höhe lt entsprechende Winkel ip, dann kann einerseits durch mechanische Addition dieser beiden Winkel a + (p = E der Elevationswinkel des Geschützes, andererseits durch mechanische algebraische Addition eines dem Schußwinkel (p proportionalen Winkels zum Seitenwinkel z des Treffpunktes die Seitenrichtung a des Geschützes mit Berücksichtigung der Gescboßderivation eingestellt werden. Zur Ermittlung der Geschoßtempierung i genügt die direkt aus der Schießtafel auf einen unbeweglichen Kreisquadranten übertragene Schar orthogonaler Kurven gleicher Brenildauer finit einer mechanisch nach Horizontaldistanz und Hölle des Treffpunktes eingestellten Ablesezeigermarke.
  • Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einer. beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht, Abb.2 einen Grunclriß, teilweise im Schnitt.
  • In einem an der Geschützlafette oder an einem besonderen Ständer befestigten Rahinen i ist ein Kegelrad 2 mittels der horizontalen Welle 2a drehbar gelagert und steht mit dem auf dieser Welle lose aufsitzenden Kegelrad 3 durch zwei kleine Kegelräder 4, 4' in Eingriff. Diese letzteren sitzen lose auf den koachsialen Radialzapfen 5, 5', die in einer zwischen den beiden Kegelrädern 2 und 3 lose auf der Welle 2a gelagerten Scheibe 5a eingesetzt sind. Am Umfang dieser Scheibe ist ein Schneckenzahnkranz 6 angeordnet, in den die an der Schraubenspindel 7 angebrachte Schnecke 8 eingreift. Durch Verdrehung dieser letzteren mit Hilfe des auf der Spindel 7 befestigten Handrades 9 verschiebt sich der mit Muttergewinde versehene Tragarm i o, der zwecks Verhinderung einer Verdrehung auf einer im Rahmen i zur Spindel 7 parallachsig gelagerten Stange i i geführt ist. In diesem Tragarm 1o sind zwei mit Rechts- und Linksgewinde versehene Schraubenspindeln 12 und 13 parallel züerinander drehbar gelagert und durch zwei gleich große Stirnräder 14, 14' miteinander gekuppelt. Ein auf der Spindel 12 befestigtes Handrad 15 ermöglicht dadurch die Verdrehung beider Spindeln in entgegengesetztem Sinne, wodurch die- beiden auf der Schraubenspindel 12 verdrehungssicher gelagerten Muttern 16, 17 gegenläufig, und die auf der Spindel 13 verdrehungssicher gelagerte Mutter 18 in der Richtung der Mutter 16 verschoben werden. -Die Schraubenmutter 16 trägt eine Zeigermarke 16a, mit deren Hilfe auf einer am Tragarm 1o angebrachten Längenskala i g die horizontale Treffpunktdistanz eingestellt werden kann, und außerdem eine Zeigerspitze 2o zum Ablesen der Geschoßtempierung aus der Kurventafel 29, die auf einem mit dem Rahmen i festverbundenen Kreisquadranten des Deckbleches 27 angebracht ist. Die Schraubenmutter 17 trägt eine Zeigerspitze 2r zur Einstellung des Rohrelevationswinkels auf eitler zweiten Kurventafel 3o, die am Kegelrad 3 befestigt ist, während die Mutter 18 mittels eines auf ihr festsitzenden Zapfens 18a durch dessen Eingriff in einen geschlitzten Arm 22 einen mit diesem festverbundenen, auf der Achse 2a lose sitzenden Stirnrädquadranten 23 verdreht, in dessen Verzahnung ein kleines Stirnrad 25 eingreift, das mit einem gleich großen Stirnrad 26 auf einer zur horizontalen Hauptwelle 2a parallelliegenden Achse 32 lose gelagert ist. Das Stirnrad 26 greift in eine am Umfang des Kegelrades 2 angebrachte Stirnradverzahnung 24, wodurch die Verdrehung dieses Kegelrades 2 relativ zum Stirnradquadranten 23 in- der gegenseitigen Verdrehung der beiden kleinen Stirnräder zum Ausdruck kommt, welche Relativverdrehung benutzt wird; um die Seitenrichtung des Geschützes der Geschoßderivation entsprechend, d. h. proportional dem Schußwinkel (p in irgendeiner in der Zeichnung nicht ersichtlichen Weise zu korrigieren. Die Schraubenmuttern 16, 17 und 18 sind derartig auf den beiden Schraubenspindeln 12 und r3 eingestellt, daß die Zeigerspitzen 2o und 21 symmetrisch zur vertikalen Mittelebene von dieser um die auf der Skala 1g mit Hilfe der Zeigermarke 16a eingestellte horizontale Treffpunktdistanz z abstehen, und das Achsenmittel des Zapfens i8a mit der Zeigerspitze 2o übereinstimmt. Am Vertikalrand des Kurventafelquadranten 29 ist eine Höhenskala 28 angebracht, auf welcher mittels der am Tragarm 1o befindlichen Zeigermarke 31 die Treffpunkthöhe eingestellt werden kann.
  • Die Arbeitsweise mit dieser Vorrichtung gestaltet sich zweckfnäßig mit 4 Bedienungspersonen A, B, C und D wie folgt: A stellt ununterbrochen mit Hilfe- des Handrades 15 die von einem geeigneten Instrument gelieferte horizontale Treffpunktdistanz auf der Skala i g mittels der Zeigermarke 16a ein, während B - der Geschützführer - durch Verdrehen des Handrades g die Vertikalverschiebung des Tragarmes io nach der Treffpunkthöhe auf der Höhenskala 28 mittels der Zeigermarke 31 vornimmt. Mit dieser Vertikalverschiebung erfolgt gleichzeitig eine Verdrehung der Differentialradscheibe 5a. Bliebe dabei das Kegelrad 2 bzw. dessen Antriebswelle 2a in Ruhe, so würde dadurch das Kegelrad 3 die doppelte Verdrehung der Scheibe 5a erhalten. Nun ist aber die Welle 2a mit der Höhenrichtmaschine entweder direkt (mechanisch) oder indirekt (mittels Folgezeigers), also optisch oder elektrisch gekuppelt. Wird die Welle 2a derartig verdreht, daß die Zeigerspitze 2,1 beständigauf der derTreffpunkthöhe entsprechenden Höhenlinie der Kurventafel 30 verbleibt, dann erhält das Geschütz die erforderliche Elevation, die in Abb. i durch die Pfeilrichtung 33 dargestellt erscheint. Der Bedienungsmann C stellt schließlich mittels der Seitenrichtmaschine des Geschützes dessen Seitenrichtung auf -dem in der'Zeichnung nicht ersichtlichen Horizontalkreis ein, mittels einer durch die gegenseitige Verdrehung der beiden Zahnräder 25 und 26 horizontalv erdrehbaren Zeigermarke. Gleichzeitig wird durch einen weiteren Mann D die Geschoßtempierung angegeben, auf Grund der Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit, mit der sich die Zeigerspitze 2o über die Kurvenschar 29 der Plätte 27 bewegt. Dabei ist es zweckmäßig, nicht die momentane, sondern eine nachfolgende Brenndauerkurve ins Auge zu fassen und diese Tempierung am Zünder einzustellen, worauf das Feuerkommando in dem Augenblicke fallen muß, als die Zeigerspitze 2o in die Kurve der eingestellten Zünderstellung sticht.
  • Anstatt der geometrischen Zeigerrichtung 33 kann auch eine auf der Welle 2a befestigte, in dieser Richtung liegende Radialskala (in der Zeichnung nicht ersichtlich) als Höhenskala verwendet werden, wobei die eingestellte Treffpunkthöhe durch die als innere Begrenzung der -Kurvenschar 3o dienende Spirale 30a angezeigt wird.
  • Infolge der Einschaltung des Zahnraddifferentiales 2-3-4 zu dem Zweck, um eine über die ganze Kreisfläche ausgebreitete Kurvenschar 30 verwenden zu können, liegt die Abgangsrichtung des Geschosses iin Spiegelbild der Richtung 33 bezüglich der vertikalen Mittelebene. Wenn die Vorrichtung nur zum Schießen mit nicht tempierbaren Geschossen verwendet werden soll, so kann die Kurventafel 2g und die Zeigermarke 2o entfallen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Erteilung der Höhen- und Seitenrichtung des Geschützes sowie zur Ermittlung der Geschoßtempierung aus den Treffpunktkoordinaten, insbesondere für die Beschießung von bewegten Luftzielen, dadurch gekennzeichnet, daß :die Horizontaldistanz und Höhe des Treffpunkt-es mechanisch mittels zweier Zeigermarken (16a und 31) auf zwei Skalen (ig und 28) eingestellt wird, wobei zwei andere Zeigermarken (2o und 2i) über eine feststehende Tempierungskurventafel (2g) bzw. eine drehbare Schußwinkelkurveritafel (30) wandern, so daß nach Einstellung der Horizontaldistanz und Höhe mittels der Zeigermarke (2o) die Terxipierung unmittelbar abgelesen bzw. durch-Verdrehung der Schußwinkelkurventafel (3o) bis zur Berührung der der eingestellten Höhe zugeordneten Kurve mit der Zeigermarke (2i) die Scheibe (3o) auf den Elevationswinkel eingestellt wird.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (30) mit der Schildzapfenachse gekuppelt ist, so daß durch Einstellung der Scheibe (ßo) dem Geschützrohre die richtige Elevation erteilt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Vergrößerung des Abstandes der Schußwinkelkurven voneinander dieselben proportional den Höhen auf der Scheibe (30) verteilt sind und diese Scheibe (3o) derart mit der Höheneinstelleinrichtung gekuppelt ist, daß die der eingestellten Höhe zugeordnete Schußwinkelkurve selbsttätig in die richtige Stellung gelangt. Vorrichtung nach Anspruch i, 2 oder 3 zur selbsttätigen Korrektur der Derivation, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Einstellvorrichtungen für Höhe und' Horizontaldistanz ein Antrieborgan (Mutter i8 mit Zapfen i8a) verbunden ist, welches zusammenwirkend mit der Scheibe (30) eine dem Schußwinkel (cp) proportionale Verstellung des Seitenrichtzeigers bewirkt.
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