DE60943C - Vielfachumschalter für Fernsprech-Vermittelungsämter - Google Patents
Vielfachumschalter für Fernsprech-VermittelungsämterInfo
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Description
WMX
KAISERLICHES
PATENTAMT.
So viele Vortheile das C.E. Scribner'sche
Einzelschnursystem gegenüber den früheren Siemens- und Oesterreich'schen Vielfachumschaltern
auch bietet, zeigt es doch so erhebliche Uebelslände und Mangel, dafs deren
Beseitigung im Interesse des Verkehrs sowohl wie dem der Erleichterung der Beamten dringend
geboten erscheint.
. Begründet sind diese Uebelstände zumeist in den unvollkommenen Erd- und Apparatumschaltern.
Der Erdumschalter verlangt eine besondere Kraftanwendung, um den Verbindungsstöpsel
daraus zu entfernen bezw. in denselben einzudrücken. Dadurch wird nicht allein Kraft
und Zeit verbraucht, sondern die Federn des Umschalters werden durch die Kraft und
Reibung derartig abgenutzt und erschlaffen so, dafs zwar bald der Stöpsel mit Leichtigkeit aus
dem Umschalter gezogen und wieder eingedrückt wird, dafür aber kein genügender Schlufs zwischen den drei Federn des Erdumschalters
erzielt, der Apparat des Beamten demzufolge stromlos wird, sich anderentheils auch dem die Umschalter durchlaufenden
Prüfungsdraht gar kein oder doch so wenig Strom mittheilt, dafs eine auf einer anderen
Stelle ausgeführte Prüfung die Leitung unbesetzt erscheinen läfst.
Erschlaffen aber die Federn des Umschalters nicht, so mufs der Stöpsel, wie erwähnt, mit
Kraftaufwand, bis er die Erdschiene findet, in den Erdumschalter eingedrückt werden, da
sonst ein fernerer Mangel desselben sich zeigt, nämlich die Herstellung eines Erdschlusses
durch denselben. Der Beamte ist aufser Stande, sich verständlich zu machen, sobald auch nur
ein Stöpsel aufser dem, den er behufs Einschaltung aus dem Umschalter gezogen, nicht
richtig eingedrückt ist.
Der nächste Uebelstand ist von den älteren Einrichtungen übernommen und besteht darin,
dafs man die Leitungsschnüre, um sie immer glatt zu erhalten, mit Gewichten und Rollen
versehen hat. Da nun auf den Raum von etwa 2 m 210 Schnüre neben einander angebracht
sind und mehr wie metertief unter dem Stöpselbrett hängen, verschlingen sich dieselben
beim Auf- und Niederziehen derartig, dafs sie meist nur mit grofser Mühe von einander
zu lösen sind.
Als ein grofser Mangel der Einrichtung mufs ferner bezeichnet werden, dafs der Beamte bei
schwächerer Besetzung nur unter Anwendung mehrerer Griffe, einer Prüfungsschnur, Stromschlufsplatte
u. dergl. im Stande ist, in einer benachbarten Arbeitsstelle Rufzeichen zu beantworten
und Verbindungen auszuführen, oder sich aus der einen Stelle aus- und in die andere einschalten mufs, um später wiederum
seinen Platz wechseln zu müssen, sobald in seiner Stelle Rufe eingehen.
Ferner ist die Induction zwischen den einzelnen Arbeitsstellen und Leitungen so stark,
dafs die Gespräche der Theilnehmer sich auf die Abfrageapparate und umgekehrt übertragen,
so dafs der fragende Beamte der dritten Arbeitsstelle Antworten erhält, die von Theilnehmern der anderen beiden Stellen
ausgehen.
Hierzu kommt, dafs auftretende Fehler der Klinken, Erd- und Vielfachumschalter schlecht
oder gar nicht zu beseitigen sind, da die Federn mit den Zuführungsdrä'hten veflöthet
sind. Die Klinkensä'tze lassen sich durch das Dahinterliegen der Kabel gar nicht, die Erdbezw.
Vielfachumschalter nur wenig aus ihrer Lage verschieben. Die Klinkenlöcher sind naturgemäfs so klein, dafs der sich in denselben
lagernde Staub, der durch die Stöpsel nach hinten gedrängt wird und sich nur theilweise
entfernen läfst, die Federn der Klinken bald unbrauchbar macht.
Diese Uebelstände sollen durch die nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Vorrichtungen
beseitigt werden.
Der Hauptumschalter (Fig. ι bis 4), welcher an die Stelle des bisherigen Vielfachumschalters
und des Erdumschalters tritt, und welcher in Fig. ι in Seitenansicht, in Fig. 2 von oben
gesehen, in Fig. 4 von der Vorderseite (ohne Kolben und Stange) dargestellt ist, während
Fig. 3 die Federlager zeigt, ist folgendermafsen eingerichtet :
Auf dem Ebonitboden A ist eine breite Feder α festgeschraubt, die an ihrem Knie
eine Achse hat. Auf diese Achse ist eine Messingschiene e geschoben und wird beweglich
durch eine Mutter f gehalten. Die andere Seite der Messingschiene e hat eine Schlitzführung,
welche gestattet, dafs sie den Bewegungen des Kolbens / folgt.
Diese Feder α trifft bei g mit der starken,
vorn hakenförmig gebogenen, etwas schmäleren Feder b zusammen, welche über α hinläuft,
ohne diese an einer anderen Stelle als bei g zu berühren. Auf diese Feder b ist vorn, bei
ihrer Abwärtsbiegung, ein durchbohrter Ebonitklotz H aufgeschraubt. Durch die Bohrung
läuft die Hebelstange T, die aus einem Metallkern mit Ebonitmantel besteht, an ihrem
oberen, aus dem Umschalter hervorragenden Ende den Knopf S zur Handhabung und am
unteren den Umschaltekolben J trägt.
Dieser Kolben J, der drei verschiedene Stärken hat, ist auf dem ersten schwächeren
Theil mit einem dünnen Messingplättchen i versehen, das mit dem Metallkern der Hebelstange
T in leitender Verbindung steht, ebenso wie das auf dem stärksten Theil des Kolbens
befindliche Messingplättchen k, welches mit einer Kopfschraube gehalten wird und durch
diese die Stange T im Kolben festhält. Die Hebelstange trägt eine Achse h, bestehend aus
einem dünnen Metallstift. Auf diesem Stift ist die Schiene e mit ihrer Schlitzführung aufgeschoben
und beweglich mit Muttern gehalten, dadurch eine metallische Verbindung der Feder a
mit der Hebelstange und den beiden Messingplättchen i und k herstellend.
Ueber dem Klötzchen H ist eine Klinkenfeder I an der Vorderwand des Hauptumschalters
angebracht, die sich in leitender Verbindung mit dem Messingplättchen k befindet,
sobald sie auf der Kopfschraube bei k aufliegt, also der Knopf 5 sich in der Hochlage
befindet, während sie isolirt ist bei Mittel- und Tieflage des Knopfes S.
Wiederum ein wenig über der Feder b befindet sich die Feder c, ebenso wie b stark
und widerstandsfähig, schmäler als b, bei Hochlage des Knopfes S auf dem untersten,
abgeschrägten Theil des Kolbens J unterhalb des Messingplättchens i ruhend.
Diese Feder c ist durch ein Ebonitklötzchen K geführt, welches bei oben beschriebener
Lage der Feder c auf der Feder b ruht. Das Klötzchen K besteht aus zwei Theilen;
auf dem unteren ruht in einer passenden Vertiefung, wie Fig. 2 zeigt, die Feder c, mit
einer Flachschraube befestigt; der obere Theil ist mit dem Metallplättchen m gedeckt und
durch zwei Kopfschrauben auf dem unteren befestigt. Diese Schrauben sind durch das
Plättchen m leitend verbunden, stehen aber in keiner leitenden Verbindung mit der Feder c.
Durch die Schrauben bezw. das Plättchen m werden zwei schmale, parallel über c hinlaufende
Federn d und da in leitende Verbindung gebracht, sobald durch Einschieben des
Knopfes S der Kolben J in die Mittel- oder Tieflage, die Feder c also aus ihrer Ruhelage
gehoben wird und das Klötzchen H hebt; bei Hochlage des Knopfes S sind sie isolirt. Während
der Knopf S sich in der Hochlage befindet, geht eine Verbindung von α über/eh
durch die Hebelstange nach k und zur Feder /.
Sobald die Stange T ein wenig eingeschoben, ist die Verbindung zwischen k und /
gelöst und dafür eine solche zwischen i und c, und gleichzeitig, gesondert hiervon, eine solche
zwischen d und da hergestellt.
Ist der Knopf S aber in der Tief lage, so geht der Strom nur von α durch b, die Verbindung
von d und da bleibt aber, wie in der Mittellage, bestehen.
An die Feder α ist die Leitung, nachdem sie die Klinken durchlaufen, herangeführt,
mit b ist die Leitung zur Verbindungsschnur verbunden.
Die Feder b dient gleichzeitig dazu, den Anruf des verlangten Theilnehmers zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck ist die Feder b bei g von α getrennt, sowie das Klötzchen H
auf b aufgeschraubt. Durch einen schrägen Druck auf den Knopf S wird die Verbindung
von α und b getrennt und dafür eine solche zwischen dem BatteriestromschlufsstUck η und
der Feder b hergestellt. Dieselbe hört bei dem Nachlassen des Druckes auf den Knopf S
auf und die Feder b stellt durch eigene Spannkraft die Verbindung mit α wieder her.
Das Stromschlufsstück η steht mit dem Batterieumschalter B T, Fig. 13, in Verbin-
dung, durch welchen der Weckstrom in regelbarer Stärke zugeführt werden kann.
Die Feder c führt zum Fernsprecher des Beamten, und Z über die Klappe zur Erde.
Die Feder d steht mit dem, sämmtliche Umschalter durchlaufenden Prüfungsdraht in Verbindung,
während da die Erdleitung bildet.
Jeder Hauptumschalter ist in sich abgeschlossen und kann, unabhängig yon den
übrigen, aus dem Umschalterlager herausgehoben werden.
Jedes Umschalterlager nimmt zehn Hauptumschalter auf. Die Umschalterlager werden
in dem Gerippe des Schrankes festgelegt und haben den Federn der Hauptumschalter entsprechende
Hülsen, deren Federschwänze, statt wie bisher die Federn selbst, mit den Kabeladern
verlöthet sind. Da die Umschalterlager, möglichst vor Staub u. s. w. geschützt, fast gar
keiner Ausbesserung bedürfen, ist kein Bedenken vorhanden, die Zuführungen mit den Federschwänzen
zu verlöthen. Durch das Einschieben der Umschalterfedern in die Hülsen wird die Verbindung ebenso sicher, als ob die
Kabeladern wie bisher unmittelbar an die Umschalter geführt und mit den Federn selbst
verlöthet wären. Damit die Umschalter in den Lagern festliegen und beim Auf- und Niederbewegen
des Kolbens nicht aus dem Lager gehoben werden, sowie beim Einsetzen in ihre ganz bestimmte Lage kommen, ist zwischen
den Umschalterlagern eine feste Scheidewand angebracht, die zwischen den Umschaltern
bis zur Vorderwand reicht. An dieselbe werden, sobald sich die Umschalter in den Lagern
befinden, schmale, dünne Metallschienen, die aber, breiter als die erwähnte Scheidewand,
über dieselbe nach oben und unten hinwegragen, befestigt. Diese verhindern das Herausziehen
und Bewegen des Hauptumschalters aus seiner Lage und dienen gleichzeitig dazu, die
Leitung dem Beamten zu bezeichnen.
Damit bei besetzter Leitung der Prüfungsdraht auch bei den Klinken mit der Erde verbunden
werde , ' auch . Ausbesserungen der Klinkentheile ermöglicht seien, sind die Klinken
und Stöpsel ebenfalls abgeändert.
Auch für die Klinkensätze von je 20 Klinken sind Lager, ähnlich denen der Hauptumschalter,
angeordnet.
Die Umschalteklinken selbst sind folgendermafsen eingerichtet:
Auf dem Ebonitboden Z ist die vorn rechtwinklig in die Höhe gebogene Feder o, an
welcher die Leitung zum nächsten Umschalter liegt, festgeschraubt.
Ueber derselben ist die Klinkenfeder ρ angebracht, welche zur Zuführung zur Klinke
dient und im Ruhezustande auf ο aufliegt.
Ueber dieser hat eine dritte eigenartig gebogene Feder q Platz gefunden, die ziemlich
vorn durch ein Ebonitstückchen von ρ isolirt gehalten bleibt, sonst aber auf ρ mittelst des
Isolirstückchens ruht und den Bewegungen von ρ folgt. Diese Feder q führt zur Erde
und tritt nie mit ρ in leitende Verbindung.
Wieder ein wenig über q ist eine glatte Feder r angebracht, welche mit dem, sämmtliche
Tafeln durchlaufenden und an den Hauptumschalter führenden Prüfungsdraht in Verbindung
steht.
Der Ebonitboden Z des Klinkensatzes ist vorn, den Klinken entsprechend, in zwanzig
Theile getheilt. In der Mitte jedes Theiles befindet sich ein Zäpfchen R, welches dazu dient,
das Ebonitstück O in seine bestimmte Lage zu bringen und in derselben zu halten. Das
Ebonitstück O ist viereckig, etwas länglich und mit einer Bohrung, in welcher die zur Leitungsprüfung
dienende Klinkenhülse befestigt ist, versehen; aufserdem ist es mit einem dem
Zäpfchen R entsprechenden Loch zur Aufnahme desselben versehen. Die Klinkenhülse,
die sich in der Bohrung des Ebonitstückes O befindet, ist auf der Seite, wo das Zapfenloch
sich befindet, mit einem federartigen Ansatz s versehen, der dem Zapfenloch entgegengesetzt
an dem Ebonitstück O aufwärts und am Ende desselben rechtwinklig gebogen ist, so dafs er
eine Verlängerung der Oberfläche von O bildet; auf der anderen Seite ragt die Hülse
auch aus O heraus, um durch die Querleiste P gesteckt zu werden und alsdsnn mit dem in
der Vorderseite sichtbaren Ringe als Prüfungshülse zur Leitungsprüfung zu dienen.
Beim Ansetzen des Ebonitstückes O mit der Klinkenhülse wird zunächst die Verlängerung 5
unter die Feder r geschoben; durch das Aufschieben auf den Zapfen R wird die Feder r
in die Höhe gehoben, so dafs sie von q getrennt und dafür durch s mit der Klinkenhülse
leitend verbunden ist.
Die endgültige Festlegung des Klinkensatzes erfolgt durch Vorlegen einer Querleiste P,
welche zwanzig den Hülsen entsprechende Durchbohrungen hat. Diese Querleiste wird
an den Seiten durch Schrauben in dem Gerippe des Schrankes befestigt.
Die Querleiste enthält über den Klinkenlöchern die Nummernbezeichnung der Leitung
innerhalb desselben Hunderts; die einzelnen Hunderte sind durch breitere Messingschienen,
welche das rechtsliegende Hunderterfeld genauer bezeichnen, von einander getrennt.
Fig. 5 zeigt die Klinke mit und ohne Lager seitwärts, Fig. 6 die Oberansicht, Fig. 7 das
Klinkenlager; Fig. 8 veranschaulicht einen Theil der Vorderseite und die oben beschriebene Bezeichnung.
Der zu dieser Umschaltklinke zu verwendende Stöpsel, Fig. 9, besteht aus vier Theilen;
ein dünner Metallstift t, an dem einen Ende
mit einem Knopf, an dem anderen mit einem Schraubengewinde versehen, wird mit einem
Isolirmantel umgeben, der aber nicht über den Knopf hinwegragen darf und das Gewinde
freiläfst, auf einen etwas dickeren, mit einer schrägen Durchbohrung versehenen Messingtheil
u aufgeschraubt.
In der Durchbohrung wird die Leitungsschnur befestigt. Ueber den Stöpsel wird eine
Isolirschicht, welche den dickeren Theil desselben deckt und als Schutz und Griff dient,
geschoben und mit einer Schraube befestigt.
Wird nun der Stöpsel in die Klinke eingeführt, so hebt der Messingkopf t desselben
die Feder ρ vom Winkel ο ab und leitet den Strom aus der Schnur in die Feder p, und
umgekehrt. Gleichzeitig aber drückt die Feder ρ durch das auf ihr ruhende Ebonitstückchen die
Feder q mit ihrem vorderen Theil gegen die Feder r, welche auf dem Ansatz s ruht. Dadurch
wird der Prüfungsdraht mit der Erde verbunden, so dafs bei etwaiger Prüfung die Leitung als besetzt erscheint.
Um das Verwickeln der Schnüre zu verhindern, ist an Stelle der Gewichte für jede
Schnur eine Federtrommel mit Spule (Fig. io) angebracht. Die cylindrische, hohle Achse der
Spule bewegt sich über einer runden, festen Achse, welche, unbeweglich, leitend mit der
Feder b des Hauptumschalters verbunden ist. An dieser Achse wird auch die Feder befestigt,
das andere Ende mit der Trommelwand vernietet, so dafs stets eine feste leitende
Verbindung der Spule und Achse und der Feder b des Hauptumschalters vorhanden ist.
An der beweglichen Achse der Spule wird die Leitungsschnur befestigt, sobald man die
Feder gespannt hat. Um während des Anschraubens das Zurückschnellen der Feder zu
verhindern, ist an der Federtrommel ein Zahnrad angebracht, so dafs durch eine Sperrfeder
die Trommel in einer bestimmten Lage gehalten werden kann. Sobald man nun die Spule losläfst, schnellt die gespannte Feder
zurück, dreht die Spule und wickelt die Schnur auf dieselbe, so weit es ihre Länge zuläfst.
Durch das Herausziehen der Schnur wird die Feder wieder angespannt.
Der Umschalter, welcher ein leichteres Bedienen unbesetzter Arbeitsstellen durch Zusammenschalten
mit anderen ermöglicht, der Knebelumschalter (Fig. 11), ist nur mit seinem
Griff an der Vorderwand der Umschaltetafel sichtbar, während der eigentliche Umschalter
an der Innenseite der Schrankwand angebracht ist.
Daselbst befindet sich ein in der Mitte durchbohrtes Brettchen, auf welchem zwei Klinkenfedern
a. und β befestigt sind. Das Mittelloch ist durch die Schrankwand geführt, durch dasselbe
geht eine Achse ε, an deren einem Ende ein Messingknebel δ, an deren anderem, aus
der Schrankwand hervorragenden Ende ein Ebonitknebel G sich befindet. Steht der
Knebel G senkrecht (also auch $), so ist keine
Verbindung zwischen α und β vorhanden, während sie leitend verbunden sind, sobald
man den Knebel waagrecht dreht.
Um die Induction möglichst abzuschwächen, auch Starkströme und atmosphärische Entladungen
zur Erde abzuleiten, ist zwischen den Federn α und β eine dritte Klinkenfeder γ
den beiden anderen und dem Knebel möglichst nahe angebracht. Die Seiten des Knebels d
sind aufgerauht, um einen möglichst guten Weg zur Erde herzustellen. Bei waagrechter
Lage des Knebels ist die Feder γ von & getrennt und wirkt nur durch die Aufrauhung des
Knebels δ, während sie bei senkrechter Stellung
desselben in Verbindung mit # tritt, den Knebel in seiner Lage hält und eine zwischen α und β
liegende blanke Erdleitung bildet, stärkere Elektricitätsladungen der Leitung am Ueberspringen
von α nach β hindernd.
Wo es erforderlich scheint, kann eine der Feder γ entsprechende vierte Feder auf der
freien Ecke des Grundbrettes angeordnet werden, um so ein vollständigeres Durchschneiden
der beide von einander scheidenden Luftschicht zu erzielen.
Durch den Knebelumschalter ist der Beamte jederzeit in der Lage, unbesetzte Arbeitsstellen
in seinen Stromkreis einzuschalten, und ist nur dann auf die auch bei der jetzigen Einrichtung
angebrachte Aushülfeschnur angewiesen, sobald er in besetzte Arbeitsstellen helfend eingreifen
mufs.
Zur klareren Vorstellung ist in Fig. 12 die Ansicht eines Schrankes mit 56 Klappen,
1000 Klinken, 50 Hauptumschaltern, 65 Verbindungsstöpseln und 4 Knebelumschallern
dargestellt, während der wirkliche Vielfachumschalter 10 000 Klinken, 206 Klappen,
200 Hauptumschalter, 215 Stöpsel, 6 Knebelumschalter
und 6 Umschalter zum Doppelschnursystem enthält.
Technisch unwesentliche, jedoch für den Beamten höchst werthvolle Verbesserungen an
dem Schrank sind der Fortfall des. schmalen Tischbrettes und die Anbringung aufziehbarer
Tischkästen mit Klappdeckeln.
Die bisher auf dem Tischbrett angeordneten Apparate haben ihre Plätze rechts und links
neben den Klappen des Doppelschnur-Aushülfesystems gefunden, als Ersatz für die Tischfläche
sind die Schubkästen mit Klappdeckeln angebracht. In denselben können die nothwendigen
Schreibgeräthe u. s. w. ihren Platz, finden, während der zugeklappte Deckel im
Gebrauchsfall als Tischfläche dient.
Die Zu- und Fortführung der Leitungen geschieht in Zimmerkabeln mit je 20 Adern. In
jedem Kabel befindet sich aufserdem eine Erdleitung, die mit der Erdleitung des betreffenden
Umschaltlagers verbunden wird.
Die einzelnen Adern werden in bisheriger Weise herangeführt und mit den Federschwänzen der Lager verlöthet.
Die Prüfung, sowohl ob gewünschte Leitungen frei sind, als auch ob geführte Gespräche
beendet, beruht auf der Einschaltung von Prüfungselemten in die Fernsprecher der
Theilnehmer, anstatt wie bisher in die der Beamten. Beim Abheben des losen Fernhörers
der Theilnehrherstelle schaltet sich ein Element ein, das zur Zeit zur Schlufsprüfung verwendet
wird.
Aufserdem soll es auch die Leitungsprüfung ermöglichen, da es seinen Strom auch dem
Fernsprecher des Beamten mittheilt, sobald dieser sich einschaltet. Bringt der Beamte den
Stöpsel an eine Klinkenhülse, deren Leitung an einer Stelle verbunden ist, so wird das
Element an Erde gelegt und erzeugt in dem Fernspreeher des Beamten ein ziemlich lautes
Knacken, das sich wiederholt, sobald der Stöpsel von der Klinkenhülse entfernt und so
die Verbindung unterbrochen wird.
Das Knacken ist ein fast gleichmäfsig starkes, dadurch, dafs der Prüfungsdraht unmittelbar
mit der Erde verbunden wird.
Mufs der Beamte aus irgend einem Grunde eine Leitung prüfen, ob sie frei oder besetzt,
ohne dafs er in eine Theilnehmerleitung eingeschaltet ist, so kann er durch einen Druck
auf die Prüfungstaste C T, Fig. 13, ein Element
einschalten.
Die Prüfung, ob ein Gespräch beendet ist, geschieht, indem der Beamte entweder durch
Ziehen des Knopfes S in die Mittellage oder durch Berühren des Metallrandes von u, Fig. 9,
mit dem Prüfungsstöpsel zeitweise seinen Fernsprecher einschaltet.
Ist der lose Fernhörer auf einer der mit einander verbundenen Stellen abgehoben, so
ist im Augenblick des Einschaltens das Knacken hörbar. In diesem Falle schaltet sich der
Beamte wieder aus, während er anderenfalls die Verbindung löst.
Der Betrieb gestaltet sich (nach dem Stromlauf Fig. 13) folgendermafsen: Sobald der
Theilnehmer ruft, durchniefst der Strom die Leitung, kommt zur Feder ρ des ersten
Klinkenumschalters, von hier zum Winkel 0, durchläuft ebenso die sämmtlichen Klinkenumschalter,
geht zur Feder α des Hauptumschalters, über e zur Feder / durch die Klappe,
welche fällt, und zur Erde.
Nun drückt der Beamte ein wenig auf den Knopf S, so dafs der Strom von α über e-i
nach c zum Fernsprecher des Beamten, zur Prüfungstaste C T und dann zur Erde geht.
In diesem Augenblick werden auch die Federn, d und da verbunden und bleiben es,
bis der Knopf S wieder in die Hochlage gezogen und die Leitung in den Ruhezustand
gebracht wird.
Die Bestellungen des Theilnehmers können nun entgegengenommen werden. Wird die gewünschte
Leitung frei gefunden, so führt der Beamte die Verbindung aus und schaltet sich durch vollständiges Einschieben des Knopfes S in
die Tieflage aus der Leitung, anderenfalls benachrichtigt er den Theilnehmer entsprechend
und bringt die Leitung durch Hochziehen von S wieder in Anrufstellung.
Wird die Verbindung ausgeführt und der Knopf S ist in der Tieflage, so geht der
Strom vom rufenden Theilnehmer durch die Klinken seiner Leitung, die Federn α und b
des Hauptumschalters, die Spule und Schnur, den Stöpsel zur Feder ρ in einer der Klinken
der Anschlufsleitung durch die Klinken weiter von 0 nach p, bis er aus der Einführungsklinke aus ρ in die Leitung des gerufenen
Theilnehmers fliefst. .
Von Zeit zu Zeit hat der Beamte die Schlufsprüfung vorzunehmen, je öfter je besser, da
die Klappen 'zur Verbesserung der Versländi- · gung durch Entfernung des in ihnen enthaltenen
Widerstandes schon im Augenblick, in dem das Amt sich einschaltet, ausgeschaltet
werden. Die durch die Windungen der Klappenmagnete erzeugte Induction sowie Irrthümer
betreffs durchgehender Schlufs- und Rufzeichen werden durch diese Schaltung gleichfalls beseitigt.
Bei der sicheren SchlufsprUfung wird auf das jetzt gebräuchliche1 sichtbare Schlufszeichen
verzichtet werden können. Soll ein solches jedoch vorgesehen werden, so kann die Klappe,
indem sie, wie bisher, zwischen der letzten Klinke und dem Hauptumschalter eingeschaltet
wird, dazu benutzt werden. / führt dann unmittelbar zur Erde.
Durch Druck auf die Taste C T kann jederzeit zwecks Leitungsprüfung, Untersuchung
u. s. w. ein Prüfungselement zum Gebrauch in jede Leitung eingeschaltet, ebenso durch Druck
auf die Taste B T an jedes Batteriestromschlufsstück eine Batterie von gröfserer Stärke
geführt werden, um mit derselben entferntere Orte anrufen zu können, während für gewöhnliche
Anrufzwecke eine kleinere Batterie mit dem Batteriestromschlufsstück verbunden ist.
Wird die Leitung so geschaltet, dafs / unmittelbar zur Erde führt, so kann für die
Hauptumschalter sowohl an / wie an da eine gemeinschaftliche Erdleitung benutzt werden.
Claims (1)
- Pa tent-A Nsprüche:i. Ein Vielfachumschalter für Fernsprech-Vermittelungsämter, dadurch gekennzeichnet,dafs die Ein- und Ausschaltung der Vermittelungsanstalt wie der Vorrichtungen, welche zur Prüfung der Leitungen dienen, erreicht wird durch Hauptumschalter für je sieben Zuführungen, bei welchen die verschiedenen Verbindungen dadurch hergestellt werden, dafs durch die Verschiebung eines Kolbens (J) je nach Bedürfnifs die Leitung entweder mit der Anrufklappe und der Erde oder mit der Sprechvorrichtung des Amtes oder mit der Anschlufsleitung in Berührung gebracht, durch einen seitlichen Druck aber in beiden letzteren Stellungen ein Prüfungselement an die Leitung gelegt wird, während zugleich bei Umschalteklinken für je vier Zuführungen durch die Einführung eines Stöpsels in eine entsprechende Oeffnung sowohl die Stromverbindung hergestellt, als auch durch Verbindung der Prüfungsleitung mit der Erde die betreffende Leitung als besetzt erkennbar gemacht wird.Eine Ausführungsform des durch Anspruch i. gekennzeichneten Vielfachumschalters, bei welcher durch Anordnung eines Knebelumschalters (Fig. ii) sowohl ein einfaches Verbinden und Theilen der Arbeitsplätze an den Umschaltetafeln behufs Zusammenarbeitens und Arbeitsvertheilung ermöglicht wird, als auch in beiden Stellungen durch Spitzenwirkung atmosphärische Ladungen der Leitung zur Erde abgeleitet werden, indem bei Verbindung der Arbeitsplätze die Spitzenwirkung zwischen der Erdableitung und dem Knebel (6), bei Trennung derselben zwischen dem nun an Erde liegenden Knebel und den Enden der Leitung eintritt. .Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE60943C true DE60943C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT60943D Expired - Lifetime DE60943C (de) | Vielfachumschalter für Fernsprech-Vermittelungsämter |
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Country | Link |
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DE (1) | DE60943C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5388688A (en) * | 1991-07-05 | 1995-02-14 | Oy Leo Longlife Ltd. | Pen-case convertible into a pen-stand |
-
0
- DE DENDAT60943D patent/DE60943C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5388688A (en) * | 1991-07-05 | 1995-02-14 | Oy Leo Longlife Ltd. | Pen-case convertible into a pen-stand |
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