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Preisanzeigende Waage Die Erfindung bezieht sich auf eine preisanzeigende
Waage mit Einrichtungen, die eine vermehrte Unterbringung von Einzelpreissätzen
auf der Skala gestatten.
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Es sind bereits Waagen dieser Art vorgeschlagen worden, bei der mehrere
Einzelpreissätze in verschiedenen Farben unmittelbar aufeinander gedruckt sind.
Bei Einschaltung entsprechend gefärbter Lampen oder entsprechend gefärbter Lichtfilter
sollte dann einmal der eine bzw. der andere Preissatz sichtbar gemacht werden. Eine
vollkommene Unsichtbarkeit .des auf diese Weise ausgeschalteten Preissatzes konnte
jedoch nicht erzielt werden, was zu Ablesefehlern führte.
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Zur besseren Ablesemöglichkeit ist auch eine Skala mit fortlaufend
steigenden Einzelpreissätzen bekanntgeworden, bei der durch ein verschiebbares,
kammartiges Gebilde abwechselnd die Preissätze der geraden bzw. ungeraden Einzelpreise
sichtbar gemacht werden. Dabei werden die den sichtbar gemachten Preissätzen benachbarten
Zahlenreihen abgedeckt. Aber auch hier ist die Zahl der anbringbaren Einzelpreissätze
außerordentlich beschränkt.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine Ablesev orrichtung zu schaffen, welche
trotz Anordnung einer sehr großen Anzahl von Einzelpreissätzen eine vollkommen deutliche
und einwandfreie Ablesung gewährleistet, und das Wesen der Erfindung wird darin
gesehen, daß vor der abwechselnd mit Einzelpreissätzen niederen und höheren Wertes
bedeckten Skala in bei mit fortlaufend steigenden Einzelpreissätzen bedeckten Skalen
bekannter Weise ein zu diesen Preisreihen quer verschiebliches Organ vorgesehen
ist, das je nach seiner Stellung den einen oder anderen von mehreren nebeneinanderliegenden
Einzelpreissätzen freigibt, und daß das verschiebliche Organ mit den jeweils freigegebenen
Einzelpreissätzen zugeordneten Vergrößerungslinsen versehen ist, derart, daß je
nach Stellung des verschieblichen Organs die ausgewählten Einzelpreissätze niederen
bzw. höheren Wertes als fortlaufende- und zweckmäßig bildlich zusammenhängende Skala
sichtbar werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildungsform ergibt sich, wenn -.das
verschiebliche Organ mit nebeneinanderliegenden und sich nach der Skala hin verjüngenden
Zellen versehen ist, deren vordere Öffnungen mit entsprechendenVergrößerungslinsen
besetzt sind, während die hinteren Öffnungen der Breite einer der Einzelpreissätze
entsprechen, die auf dem der vorderen Zellenöffnung entsprechenden Skalenstreifen
untergebracht
sind, und wenn das verschiebliche Organ zwecks Feststellung
in den einzelnen -Stellungen mit einer an sich bekannten Springkugelsicherung versehen
ist.
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In der Zeichnung ist Fig.I eine Vorderansicht des Oberteiles einer
erfindungsgemäßen Waage.
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Fig. II ist eine vergrößerte Teilansicht des Anzeigeteiles der Waage
in einer Einstellung, bei der dem Auge Preisziffern in einem Bereich von 4 Pfennig
je Pfund fortlaufend bis 33 Pfennig das Pfund mit entsprechend berechneten Wertziffern
sichtbar sind.
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Fig. III ist eine ähnliche vergrößerte Teilansicht der Anzeigevorrichtung
in einer anderen Einstellung und zeigt auf der gleichen Fläche Preisziffern fortlaufend
von 34 Pfennig das Pfund bis 6o Pfennig das Pfund sowie auch 65-, 70- und 75-Pfennig-Preise
mit,den entsprechenden Wertziffern.
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Fig. IV ist ein Horizontalquerschnitt nach der Linie IV-IV der Fig.
III.
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Fig. V ist eine weitere vergrößerte Teilansicht, die den Teil der
Anzeige durch einen Linsenabschnitt erkennen läßt, der Preisziffern -von i2 Pfennig
je Pfund bis 17 Pfennig das Pfund zeigt, sowie Gewichtsanzeige und berechnete Wertziffern.
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Fig. VI ist eine ähnliche vergrößerte Vorderansicht, die einen anderen
Teil der Anzeigevorrichtung durch das gleiche Linsenaggregat gesehen zeigt, und
zwar den Bereich der Preiszeichen von 42 Pfennig das Pfund bis 47 Pfennig das Pfund
und außerdem Gewichtsangabe und Wertzeichen.
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Fig. VII ist eine Fig. I entsprechende Darstellung, nur daß die Fensterteile
entfernt sind.
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Fig. VIII ist eine vergrößerte Teilvorderansicht einer Skalen und
Preisziffern tragenden Scheibe gemäß der Erfindung.
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Fig. IX ist eine Seitenansicht, geschnitten nach der Linie IX-IX der
Fig. I und Fig. X ist eine vergrößerte Teilansicht, die durch Pfeil X der Fig. IX
bezeichnete Teile von hinten gesehen veranschaulicht.
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Das stehende Gehäuse i, von dem in den Fig. I, VII und IX einzelne
Teile gezeigt sind, und das beliebig geformt sein kann, trägt ein Skalengehäuse
2, in dem eine zylindrische Tabelle 3 so gelagert ist, daß sie sich frei um ihre
Achse zu drehen vermag. Der Skalenträger 3 ist durch Ritzel und Zahnstange (nicht
gezeichnet) oder durch andere geeignete Mittel, die durch einen oder beide Rohrträger
4 nach unten geführt sind, mit dem Hebelmechanismus der Waage verbunden, der von
irgendeiner gewünschten Konstruktion sein kann: Das Skalengehäuse 2 ist auf seiner
Vorderseite mit einer langgestreckten Öffnung 5 versehen, die von einem Flansch
6 abgegrenzt wird. Längs der oberen Seite der Öffnung 5 ist eine Leuchtröhre angeordnet,
die bei Betrieb der Waage die vordere Seite d-erTabelle 3 sowie eine feststehende
Preistabellenplatte 8, die mit Schrauben 9 längs der Unterseite der Öffnung
5 befestigt ist, hell erleuchtet. Die Einzelpreisplatte 8 ist abwechselnd mit Sätzen
niedriger und hoher Preisbereiche markiert, von 4 bis 11, 34 bis 41, 12 bis 17,
42 bis 47, 18 bis 25, 48 bis 55, 26 bis 33 und 56 bis 6o sowie mit Preisziffern
65, 70 und 75. Die Sätze der niedrigen Preise bilden so keine zusammenhängende
Zahlenreihe wie auch die Sätze der hohen Preise. Die Oberfläche der Trommelskala
3 ist mit nebeneinanderliegenden Streifen von Wertberechnungsangaben versehen, die
den auf der Einzelpreisplatte 8 angegebenen Einzelpreisen entsprechen. Diese Trommelskala
3 weist auch zwei Ringstreifen von Gewichtsangaben io und i i (Fig. VII und VIII)
auf. Vor der Trommelskala 3 ist etwas über der die Einzelpreisziffern tragenden
Platte 8 ein Ablesefaden 12 gespannt.
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Die Rückseite der Trommelskala 3 wird von einer Lampe 13 beleuchtet
(Pia. IX), und ein Streifen von Gewichtsanzeigen, die auf der Seite des Verkäufers
unsichtbar sind, ist durch eine Öffnung in einem hinteren Rahmen 14 dem Käufer sichtbar
gemacht. Der Deckel 14 ist an der Rückseite des Anzeigegehäuses 2 mit Schrauben
befestigt. Eine hintere Ableselinie 15 dient zur genauen Anzeige des Gewichtes für
die Abnehmer.
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An dem Flansch 6 ist ein rechteckiger Rahmen 17 lösbar mit Schrauben
16 befestigt. Dieser Rahmen 17 weist eine langgestreckte Öffnung auf, über der eine
verschiebbare Fassung 18 gelagert ist. Um das Bewegen der Fassung i8 zu erleichtern,
ist sie an ihren Enden mit Fingergriffen i9 versehen. Der Arbeitende braucht daher
mit jeder Hand nur einen dieser Griffe i9 zu ziehen oder zu drücken. Die zur Bewegung
des Teiles 18 erforderliche Kraft ist ohne Bedeutung, da dieser Teil auf Kugeln
2o gelagert ist. Eine von .den Kugeln 2o greift am- Ende jeder Bewegung .der Fassung
18 in eine der Kerben 21 und dient so dazu, nach Art der Springkugelsicherungen
die Fassung gegen zufällige, unerwünschte Verstellung zu sichern.
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In die Fassung 18 sind vier Linsen 22a, 22b, 22c und
22d eingesetzt. Diese haben so eine Vergrößerungskraft und eine solche Entfernung
von der Vorderseite der Trommelskala 3, daß die durch die Linsen gesehenen Ziffern
sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Achsrichtung vergrößert erscheinen.
An der Rückseite des Schiebers 18 ist ein Satz von Pyramidenstumpflinsenzellen befestigt,
23a14 23b, 23e und 23d. Jede der Linsenzellen
ist direkt
hinter einer Linse angeordnet, wie in I@ig.IV gezeigt ist, und an ihrem vorderen
Ende mit einer Öffnung versehen, die die gleiche Fläche wie die Linse hat, während
die hintere Zellenöffnung, die an die Vorderseite der Trommelskala 3 angrenzt, nur
den vierten Teil so groß ist. Der von da durch jede der Linsen und Linsenzellen
gesehene Teil des Skalenträgers ist halb so hoch und breit wie die Ausmaße der Linsen;
weil jedoch beide, Höhe wie Breite, zweifach vergrößert werden, scheint der durch
die Linsen gesehene Tabellenteil die gleiche Flächenausdehnung wie .die Linsen zu
besitzen. Das Innere einer jeden Linsenzelle erscheint, durch seine Linse gesehen,
als rechtwinkliger Kasten mit nach hinten parallel verlaufenden Wänden. Die aneinandergrenzenden
Seiten von je zwei Linsenzellen scheinen zu einer dünnen, direkt nach hinten sich
erstreckenden Wand zu verschmelzen (s. Fig. I, II, III, V und VI).
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Wenn sich der verschiebbare Linsenträger 18 in der in Fig. I und II
gezeigten Stellung befindet, liegt die hintere Öffnung der Linsenzelle 23a genau
vor dem Teil der die Einheitspreise tragenden Platte 8, der die Grundpreise 4. bis
i i aufweist, und vor dem entsprechenden Teil der Trommelskala 3. Die hintere Öffnung
von der angrenzenden Zelle 23l' kommt genau vor dem Teil der Platte 8 zu liegen,
welcher die Preise 12 bis 17 trägt, sowie vor dem Teil des Skalenträgers mit den
entsprechenden Wertangaben und mit der Gewichtsanzeigereihe io. Der zwischen den
Einheitspreisen i i und 12 liegende Teil der Preisplatte 8 und der Trommelskala
3 ist hinter den angrenzenden Seiten der Linsenzellen 23a und 23b verborgen. Da
diese Seiten jedoch wegen der oben beschriebenen optischen Wirkung miteinander in
eine einzige dünne Wand zu verschmelzen scheinen, ist es für das Auge des Beschauers
nicht wahrnehmbar, daß die durch nebeneinanderliegende Linsen gesehenen Teile der
Preisplatte und der Tabelle in Wirklichkeit nicht unmittelbar aneinandergrenzen.
Mit der Vorrichtung 18 (in der in Fig. I und II gezeigten Stellung) sieht also der
Arbeitende eine scheinbar kontinuierliche Reihe von Preisen von 4 bis 17 Pfennig
und eine fortlaufende Reihe, die sich von i8 bis 33 Pfennig erstreckt. Diese beiden
Reihen sind durch den mit der Gewichtsanzeige versehenen Skalenträgerteil und die
Brücke 24 getrennt, die eine nicht gezeichnete Gewichtsanzeigenreihe verdeckt, welche
dem Abnehmer durch eine Öffnung in der Hinterwand des Gehäuses 2 sichtbar ist. Nichts
am Aussehen der Vorrichtung deutet darauf hin, daß der Bedienende oder Beschauer
nicht die ganze Front der Trommelskala sieht, sondern nur den durch die Brücke 24
bedeckten und von der Anzeigeskala für den Käufer eingenommenen Teil.
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Wenn nun der Teil 18 mit den Linsen und den von ihm getragenen Linsenzellen
aus seiner in Fig. I, II und V gezeigten Stellung um die Hälfte einer Linsenbreite
nach rechts in die in Fig. III und VI gezeigte Lage verschoben wird, kommt eine
ganze neue Folge höherer Einheitspreise und diesen entsprechende Wertangaben scheinbar
aus den die Linsenzellen trennenden, anscheinend dünnen Wänden hervor.
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Die Preise 4 bis i i entschwinden mit ihren Wertskalen hinter den
Linsen 22a den Augen und an ihrer Stelle erscheinen die Preise 34 bis 41 mit ihren
Berechnungswerten. Die Preise 12 bis 17, die mit ihren Werten in Fig. V durch die
Linse 22U zu sehen sind, werden gegen die Preise 42 bis 47 mit ihren Werten ausgetauscht,
wie es hinter den Linsen in Fig. VI gezeigt ist.
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Dieser unvermutet rasche Wechsel zwischen höheren und niederen Einheitspreisen
ist zum Anziehen und Fesseln der Aufmerksamkeit nützlich. Die Ableseeinrichtung
gestattet also nicht nur ein sicheres und genaues Ablesen trotz einer sehr großen
Anzahl von Einheitspreisen, sondern erregt nebenbei noch die Neugier und Aufmerksamkeit
des Kunden hinsichtlich des Zustandekommens der zusammenhängenden, rasch wechselnden
Einheitspreisreihen.
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Bisher -war es dagegen aus Platzmangel nötig; selbst wenn viel kleinere
Typen verwendet wurden, viele der seltener verwendeten Einheitspreise auf den Skalenträgern
ähnlicher Größe auszulassen. Da in vorliegendem Falle die Tabelle scheinbar am Ende
eines rechtwinkligen Durchganges, dessen Wände parallel sind, gesehen wird, nimmt
der Ablesende instinktiv seine Stellung genau vor der Linse ein, ebenso gefühlsmäßig,
als ob er bei einem Gewehr durch die Mitte des Visiers schaut.
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Deshalb besteht keine Wahrscheinlichkeit iür die Entstehung eines
Ablesefehlers, sei es durch horizontale oder vertikale Parallaxe.
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Da nur eine verhältnismäßig kleine Zahl von Einheitspreisen in einem
Satz hinter jeder der vier Linsen angeordnet ist, so wird das Auffinden des gesuchten
Preises wesentlich erleichtert.
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Die Linsen sind so groß gewählt, daß zum erforderlichen Zusammenwirken
mit einem Skalenträger der gezeigten Größe vier nötig sind. Es ist klar, daß ein
längerer Tabellenträger mehr oder größere Linsen bedingt und umgekehrt.
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Bei Verwendung von Linsen mit stärkerer Vergrößerung kann die Zahl
der Wechsel entsprechend vermehrt werden. Wenn die Linsen
beispielsweise
dreifach vergrößern und die Größe der Öffnungen an -den Enden der Linsenzellen bei
dem Skalenträger entsprechend vermindert ist, werden die sichtbaren Berechnungsstreifen
nur ein Drittel der Skalenträgerlänge einnehmen anstatt annähernd die Hälfte, wie
bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Wenn daher dreifach
vergrößernde Linsen angewendet werden, sind in der Anfangsstellung des Linsenrahmens
rechts von jedem sichtbaren Band zwei unsichtbare Wertstreifen vorhanden. Die unsichtbaren
Streifen können durch aufeinanderfolgendes Verschieben des Rahmens mit seinen Linsen
und Linsenzellen nach rechts nacheinander sichtbar gemacht werden.