Zylinderwage. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zylinderwage, das heisst eine Wage mit einen zylindrischen Skalenträger aufweisen der Anzeigevorrichtung. Gemäss der Erfin dung ist die Anzeigevorrichtung mit Mitteln versehen, die bewirken, dass auf nur einem Teil der Breite des Skalenträgers unterge brachte Schriftzeichen scheinbar die ganze Breite der Anzeigevorrichtung einnehmen.
Dabei bezweckt die Erfindung, die Breite des Skalenträgers verringern und trotzdem eine bessere Lesbarkeit der Schriftzeichen erreichen zu können. Dadurch soll das Auf finden der Schriftzeichen erleichtert werden, was insbesondere bei. Wagen mit einer grossen Anzahl von Einheitspreisen und zugehörigen Preisskalen vorteilhaft ist.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs- gegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt; gleiche Teile sind in den Figuren mit glei chen Bezugszeichen versehen.
Inder Zeichnung ist: Fig. I eine Vorderansicht des Oberteils .der Wage; Fig. II ist eine vergrösserte Teilansicht der Anzeigevorrichtung der Wage in einer Einstellung, bei der dem Auge Preisskalen zu einem Einheitspreisbereich von 4 Rappen pro Pfund fortlaufend bis 33 Rappen pro Pfund sichtbar sind; Fig. III ist eine ä.hnliehe vergrösserte Teilansicht der Anzeigevorrichtung in einer andern Einstellung, bei der Preisskalen für Preise von 34 Rappen pro Pfund fortlaufend bis 60 Rappen. pro Pfund, sowie für 6,5, 70 und 75 Rappen-Preise sichtbar sind;
Fig. IV ist ein Horizontalschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. III; Fig. V ist eine weitere vergrösserte Teil ansicht der Anzeigevorrichtung, welche durch eine Linse hindurch die Preisskalen für Preise von 12 Rappen pro Pfund bis 17 Rap pen pro Pfund, sowie eine Gewichtsskala er kennen lässt; Fig. VI ist eine ähnliche vergrösserte Teil ansicht der Anzeigevorrichtung, welche durch die gleiche Linse hindurch die Preisskalen für Preise von 42 Rappen pro Pfund bis 47 Rappen pro Pfund und ausserdem wieder eine Gewichtsskala. zeigt;
Fig. VII ist eine der r'ig. I entsprechende Darstellung .der Wage, bei welcher die Fensterteile entfernt sind; Fig. VIII ist eine vergrösserte Teilvorder ansicht des Skalenträgers und des Einheits: Preisträgers;
Fig. IX ist ein Querschnitt nach der Linie IX IX der Fig. I und Fig. X ist eine vergrösserte Teilansicht der durch Pfeil X in Fig. IX bezeichneten Teile, von hinten gesehen.
Das Ständergehäuse 1, von dem in den Fig. I und IX ein Bruchteil gezeigt ist und das beliebig geformt sein kann, trägt ein Skalenträgergehäuse 2, in dem ein zylin- driseher Skalenträger 3 so gelagert ist, dass er sich frei um seine Achse zu drehen ver mag.
Der Skalenträger '3 ist durch Ritzel und Zahnstange (nicht gezeichnet) oder durch andere geeignete Mittel, die durch einen oder mehrere .der Rohrpfosten 4 nach unten ge führt sind, mit dem Ilebelmechanismus der Wage verbunden, der von irgendeiner Kon struktion sein kann und daher weder ge zeichnet noch beschrieben ist.
Das Skalenträgergehäuse 2 ist auf seiner Vorderseite mit einer langgestreckten Öff nung 5 versehen, die von einem Flansch 6 ab gegrenzt wird. Längs des obern Randes der Öffnung 5 ist eine Leuchtröhre 7 angeordnet, die bei Betrieb der Wage die vordere Partie .des Trägers 3 hell erleuchtet; ferner ist eine feststehende Einheitspreis- oder Preisindex platte 8 vorgesehen, die mit :Schrauben 9 längs des untern Randes der Öffnung 5 be festigt ist. Auf der Preisindexplatte 8 sind abwechselnd Satzteile eines niedrigen und eines hohen Preissatzes markiert, und zwar die Einheitspreise 4-11, 34-41, 12--17, 42-47, 18-25, 48-55, 26-33 und 56-60, sowie die Einheitspreise 65, 70 und 75.
Die Einheitspreise des niedrigen Preissatzes bil- .den eine fortschreitende Zahlenreihe, wie auch die Preise -des hohen Satzes. Die Ober fläche des Skalenträgers 3 ist mit zu einer Tabelle angeordneten Preisskalen versehen, .die den Einheitspreisen auf der Preisindex platte zugeordnet sind. Dieser Skalenträger weist auch zwei Gewichtsskalen 10 und 11 (Fig. VII und VIII) auf.
Vor dem Skalen träger 3 ist etwas über der Preisindexplatte 8 ein Ablesefaden 12 gespannt, der die Werte auf den Skalen ablesen lässt, die den Lasten auf der Wage und den Preisen entsprechen, zu welchen die Waren berechnet sind.
Die Rückpartie des. Skalenträgers wird von einer Lampe 18 beleuchtet und trägt eine Gewichtsskala, die auf der .Seite des Ver käufers unsichtbar, durch eine Öffnung in einem hintern Deckel 14 dem Käufer aber sichtbar ist. Der Deckel 14 ist an der Rück seite des Gehäuses 2 mit Schrauben befestigt. Eine hintere Ableselinie 15 dient zur genauen Anzeige des Gewichtes für den Käufer.
An dem Flansch 6 ist ein rechteckiger Rahmen 17 lösbar mit Schrauben 1-6 be festigt. Dieser Rahmen 17 weist eine lang gestreckte Öffnung auf, über der eine ver schiebbare Fassung 18 gelagert ist. Um das Bewegen der Fassung 18 zu erleichtern, ist sie an ihren Enden mit Laschen oder Finger griffen 19 versehen. Der an der Wage Arbei tende kann daher die Fassung bequem von Hand hin- und herschieben. Die zur Bewe- gung der Fassung 18 erforderliche Kraft ist gering, da sie auf Kugeln 20 gelagert ist.
Mindestens eine von den Kugeln 20 greift in ,der Endlage jeder Verschiebebewegung der Fassung 18 in eine der Kerben 21 und dient so dazu, die Fassung gegen zufällige uner wünschte Verstellung zu sichern.
In die Fassung l$ sind vier sphärische Linsen 22a, 22b, 22c und 22d eingesetzt. Diese haben eine solche Vergrösserungskraft und eine solche Entfernung von, der Vorder partie des Skalenträgers. 3, dass die durch die Linsen gesehenen Ziffern in vertikaler und horizontaler Axrichtung zweifach vergrössert erscheinen. An der Rückseite der Fassung 18 ist ein Satz von Pyramidenstumpf-Linsen- zellen 23a, 23b, 23e und 23d befestigt.
Jede der Linsenzellen ist direkt hinter einer Linse angeordnet, wie in Fig. IV gezeigt ist, und an ihrem vordern Ende mit einer Öffnung versehen, die die gleiche Fläche wie die Linse hat, während die hintere Zellenöffnung, die an die Vorderpartie des Skalenträgers 3 an grenzt, nur den vierten Teil so gross. ist.
Der durch jede der Linsen und Linsenzellen ge sehene Teil :des Skalenträgers ist halb so hoch und breit wie die Linsen selbst; weil jedoch beide Ausmasse, Höhe wie Breite, zweifach vergrössert werden, scheint der :durch die Lin sen gesehene Tabellenteil die gleiche Flächen ausdehnung wie die Linsen zu besitzen. Das Innere einer jeden Linsenzelle erscheint durch seine Linse gesehen als rechtwinkliger Durchgang, dessen Wände nicht zusammen zulaufen scheinen, sondern von jeder Linsen kante parallel zueinander nach hinten zu ver laufen scheinen.
Die aneinandergrenzenden Seiten von je zwei Linsenzellen scheinen zu einer dünnen, :direkt nach hinten sich er streckenden Wand zu gehören (Fig. I, 1I, III, V und VI).
Wenn sich die verschiebbare Linsenfas sung 18 in der in Fig. I und II gezeigten Stellung befindet, liegt die hintere Öffnung der Linsenzelle 23a genau vor dem Teil der Preisindexplatte 8, der die Einheitspreise 4, 5, 6, 7, 8, 9, 1-0 und 11 aufweist, und dem entsprechenden Teil der Tabelle des Skalen trägers 3.
Die hintere Öffnung von der an grenzenden Zelle 23b kommt genau vor den Teil der Platte 8 zu liegen, welcher :die Preise 12, 13, 14, 15, 16 und 17 trägt, sowie den entsprechenden, Teil der Skalenpreistabelle und auch ,den Teil des Skalenträgers mit der Gewichtsskala 10. Der zwischen den Ein heitspreisen 11 und 12 und den ihnen ent- sprechenden Preisskalen liegende Teil der Preisindexplatte 8 und des Skalenträgers. 3 ist hinter den angrenzenden Seiten der Lin senzellen 23a und 23b verborgen.
Da. diese Seiten jedoch wegen der oben beschriebenen optischen Wirkung einer einzigen :dünnen Wand anzugehören scheinen, ist es; für das Auge des Beschauers nicht wahrnehmbar, dass die durch nebeneinanderliegende Linsen gesehenen Teile "der Preisindexplatte und der Tabelle nicht unmittelbar aneinandergrenzen. Mit der Fassung 18 in der in Fig. I und II gezeigten Stellung sieht der Arbeitende eine scheinbar kontinuierliche Reihe von Einheits preisen von 4 Rappen bis 17 Rappen und eine ebensolche Reihe, die sich von 18 Rappen bis 33 Rappen erstreckt.
Diese beiden Reihen sind durch :den mit der Gewichtsskala ver- sehenen Skalenträgerteil und die Brücke 24 getrennt, die eine nicht gezeichnete Gewichts skala verdeckt, welche :dem Käufer durch die Öffnung im Deckel 14 des Gehäuses 2 sicht bar ist. Nichts am Aussehen der Anzeigevor richtung :deutet darauf hin, dass der Ver käufer als Beschauer nicht die ganze Front breite des Skalenträgers sieht, sondern nur die Teile, welche mit den dem niedrigen Preissatz zugehörigen Preisskalen bedeckt sind.
Wenn nun die Fassung 18 mit den Linsen und :den von ihr getragenen Linsenzellen aus ihrer in Fig. I, II und V gezeigten Stellung um :die Hälfte einer Linsenbreite nach rechts in die in Fig. III und VI gezeigte Lage ver schoben wird, kommt eine ganz neue Folge höherer Einheitspreise und entsprechender. Preisskalen scheinbar aus den die Linsen zellen trennenden anscheinend dünnen Wän den hervor.
Die Einheitspreise 4-l1 mit ihren Preis- Skalen hinter der Linse 22a entschwinden den Augen und an ihrer Stelle erscheinen die Preise 34-41 mit ihren Skalen. Die Preise 12-17, die mit ihren Skalen in Fig. V durch die Linse 22b zu sehen sind, werden gegen die Preise 42-47 mit ihren .Skalen aus getauscht, wie sie hinter dieser Linse in Fig. VI gezeigt sind.
Durch Verstellen der Linsenfassung 18 hat man es also in, :der Hand, den einen oder den andern der beiden Einheitspreissätze mit den zugehörigen Preisskalen zum Vorschein zu bringen. Dabei ist von Vorteil, dass jeder dieser Sätze scheinbar in voller Grösse er scheint, also die ganze Breite der Anzeigevor richtung einnimmt und nicht unterbrochen ist. Mit den beiden Einstellungen können also in fortlaufender Reihe die Skalenwerte für die Einheitspreise 4-,60, sowie 65, 70 und 75 in grosser leserlicher Gestalt sichtbar gemacht werden.
Bisher war es. dagegen aus Platzmangel nötig, selbst, wenn viel kleinere Schrift- zeichen verwendet wurden, viele der seltener verwendeten Preisskalen auf den Skalen trägern ähnlicher tatsächlicher Grösse auszu lassen.
Da die Tabelle auf dem Träger scheinbar am Ende eines rechtwinkligen Durchganges, dessen Wände parallel sind, gesehen wird, stellt sich der Beschauer instinktiv genau vor .die Linsen ein, ebenso gefühlsmässig, als wenn er bei einem Gewehr durch das Visier schauen müsste. Deshalb besteht keine Wahr scheinlichkeit für die Entstehung eines Ab lesefehlers, sei es durch horizontale oder vertikale Parallaxe. Sogar, wenn der Be schauer in ziemlicher Entfernung zur Seite, oberhalb oder unterhalb der Wage steht, ist es unmöglich, den angezeigten Wert falsch abzulesen, etwa.
dadurch, dass beim Ablesen die Ableselinie auf die Skalen schief proji ziert wird.
Übrigens ist wegen der Anordnung einer verhältnismässig kleinen Zahl von Einheits preisen in einem Satzteil hinter jeder der vier Linsen das Auffinden des gesuchten Preises wesentlich erleichtert.
Die Linsen sind so. gross dargestellt, dass zum erforderlichen Zusammenwirken mit einem Skalenträger der gezeigten Grösse vier nötig sind. Es ist klar, dass ein längerer . Tabellenträger mehr oder grössere Linsen be dingt und umgekehrt.
Bei Verwendung von Linsen mit stärkerer Vergrösserung kann die Zahl der Wechsel entsprechend vermehrt werden. Wenn die Linsen beispielsweise linear dreifach ver grössert und :die Grösse der Öffnungen an den Endender Linsenzellen. bei dem Skalenträger entsprechend vermindert ist, werden die sichtbaren Preisskalen nur einen Drittel der Skalenträgerbreite einnehmen, anstatt an nähernd die Hälfte wie bei dem in der Zeich- nung dargestellten Ausführungsbeispiel. Wenn daher dreifach vergrössernde Linsen angewendet werden, sind in der Anfangsstel lung der Linsenfassung rechts von jeder sichtbaren Preisskala zwei unsichtbare Preis skalen vorhanden.
Die unsichtbaren Skalen können durch sukzessives Verschieben der Fassung mit ihren Linsen. und: Linsenzellen nach rechts nacheinander sichtbar gemacht werden. Dabei können die den verschiedenen Preissätzen zugehörigen Ziffern auf dem Skalenträger verschieden gefärbt sein, um die jeweilige Einstellung !der Linsenfassung schon an den Farben der Ziffern zu erkennen.