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Rechenvorrichtung zur anschaulichen Erlernung des Dezimalzahlensystems.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 191i die Priorität
auf Grund der Anmeldung in England vom 18. April 1923 beansprucht. Die Erfindung
betrifft eine Rechenvorrichtung zur anschaulichen Erlernung des Deziinalzahlensvstenis,
«-elche die all sich bekannteil Reihen der entlang Führungen beweglichen mit Ziffern
versehenen Täfelchen verwendet. Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, die aus
senkrecht auf den Beschauer zu gerichteten Reihen bestehen. In jeder Reihe ist aber
nicht ein einziger Zählkörper oder ein Täfelchen vorgesehen, sondern es sind deren
entsprechend dem Dezimals#-stertl 1 o angeordnet, so tlaß auf diese Weise zwar (las
Addieren usw. erleichtert wird. Der Lernende ist jedoch, nachdem er die Rechenvorrichtung
nicht mehr im Gebrauch hat, nicht daran gewöhnt worden, die Einheiten von gleicher
Stellenordnung genau in lotrechter Reihe untereinander angeordnet zu sehen, so daß
er in erklärlicher Weise beim Aufschreiben von mehreren mehrstelligen Zahlen untereinander
ebenfalls wenig darauf achtgeben wird, daß die Ziffern gleicher Stellenordnung genau
untereinander kommen, eine Anordnung, die bekannterweise die Hauptbediligung für
fehlerfreies Rechnen ist. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung bezweckt in erster
Linie das Angewöhnen des Lernenden all die genaue Unterordnung der Ziffern gleicher
Stellenordnung untereinander und verwendet zu diesem "Zweck tlas Mittel, von Anfang
an den Lernenden auf die Bedeutung der unterschiedlichen Ordnungsstellen dadurch
aufmerksam zu machen, :laß die betreffenden Einheiten nicht in einer Ebene sind
und vorzugsweise nicht tlieselbe Färbung besitzen, sondern sich durch unterschiedliche
Höhenlage und vorzugsweise auch durch abweichende Färbung voneinander unterscheiden.
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Die "Zeichnung veranschaulicht ein AusführungSbeispiel der Erfindung.
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Abb. 1 ist ein Grundriß und Abb. 2 ein Ouerschnitt nach der Linie
2-2 der Abb. 1 im Aufriß.
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Abb.3 und .I zeigen andere Ausführungsarten von Einzelheiten.
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Gemäß Abb. 1 und 2 besteht die Grundplatte der Rechentafel aus einer
rechteckigen, in eincni Kasten angeordneten Tafel a, deren obere Fläche durch eine
regelmäßige Reihe voll Stufen h von beliebiger Zahl, vorzugsweise nicht weniger
als drei, abgestuft ist, wobei die Stufen außer denjenigen an den Seiten und vorzugsweise
der einen in der -Nähe der Mittellinie eine gleichmäßige Weite und Höhe besitzen,
so daß die erwähnten Aussparungen breiter sind als die übrigen. Zweckmäßig besteht
die Tafel aus einem einzigen Stück, die Stufen sind derart ausgebildet, daß die
Oberfläche einer jeden in eine wagerechte Ebene gebracht werden kann, wenn die linke
Seite der Tafel entsprechend angehoben wird. Die Tafel bildet dann eine geneigte
Ebene mit einzelnen Stufen, die höchste Stufe befindet sich links und die tiefste
rechts an der Vorrichtung. Die obere Fläche der Tafel ist vorzugsweise in
Ab-
stufungen oder Tönen einer einzigen Farbe gehalten, z. B. grau, wobei
die Tiefe der Farbe mit dem Sinken der Höhenlage der Stufe steigt, jedoch jede Stufe
in sich gleichmäßig gefärbt ist. Die Stufen erstreckeil sich zwischen zwei Platten
c, welche durch einen geringen Zwischenraum d von den Enden e getrennt sind. Drei
Drähte f, g und Ja oder Teile eines einfachen, zwischen den Gliedern
c hin und her gehenden Drahtes verlaufen entlang und oberhalb einer jeden Stufe,
und zwar Drähte f, g links und der Draht lt, rechts von der Mittellinie der
Stufe. Der Draht f an der linken Seite kann etwas höher gelegt sein als die übrigen
Drähte g, h.
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Jede Stufe ist mit zahlreichen (nicht weniger als 27) flachen und
schmalen Täfelchen i aus Aluminium von gleichförmiger Gestalt und Größe versehen;
die Länge jedes Täfelchens beträgt ungefähr die Hälfte der Breite jeder Sttife.
Die Enden der Täfelchen sind als äsen oder Schleifen ausgebildet, mittels welcher
sie auf die Drähte g und h aufgesetzt werden können und darauf verschiebbar sind,
ohne die Stufe zu berühren.
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Gemäß der Abb. 3 können die Drähte g und h durch Flansche
j in Form von Schienen ersetzt werden, während die Täfelchen i mit entsprechenden
Flanschen il ausgestattet sind, wodurch ein sicheres Verschieben erfolgen kann.
Gemäß Abb. 4 können die
Stufen mit schienenartigen Führungen ji
versehen sein, während die Tüfelchen i reit entsprechenden Vorsprüngen i= versehen
sind.
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Sämtliche Täfelchen i. sind auf ihren oberen Flächen gefärbt, und
zwar auf einer und derselben Stufe gleichartig, jedoch die Täfelchen unterschiedlicher
Stufen sämtlich voneinander abweichend. jedes Täfelchen trägt eine Zahl in Weiß
oder anderer auffallender Farbe auf ihrer farbigen Oberfläche, wobei die Täfelchen
ein und derselben Stufe sämtlich gleiche Zahlen tragen und die Zahlen e;ner beliebigen
Stufe ein Zehntel der Zahl auf der i :iclistbenachbarten Stufe links betragen, während
sie selbst den zehnfachen Betrag der Zahlen auf der nächstbenaclibarten Stufe rechts
ausmachen, so daß die ganze .@nordnung dem Dezimalsystem entspricht. Wenn die Rechentafel
nicht dazu bestimmt ist, als Lehrmittel für Dezimalbrüche zu dienen, ist jedes Täfelchen
an dem untersten und am äußersten rechten Rande mit i numer iert, und dementsprechend
tragen die Täfelchen der nächstoberen Stufen die Zahlen io, i oo . . ., wie in Abb.
i gezeigt. Wenn die Vorrichtung außerdem zum Unterricht in Dezimalbrüchen bestimmt
ist, so tragen die Täfelchen an der mittleren Stufe oder derjenigen, «-elche unmittelbar
nach links von der Mittellinie der Tafel liegt, die Zahl i, hrend die Täfelchen
links davon die Zahlen w.
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i o, ioo . . . und die Täfelchen rechts davon die Zahlen o.i, o.oi
... tragen. In diesem letzteren Falle ist die Stufe der mit der Zahl i versehenen
Täfelchen breiter als die -Normalstufe ausgebildet, wobei ein Streifen entlang der
rechten Seite, welcher der Extrabreite entspricht, in deutlich erkennbarer Farbe
gefärbt ist, z. B. in `Feiß, während kreisförmige oder sonst einfach geometrische
Kennzeichen darauf auffallend angeordnet sind, z. B. in Schwarz, und zwar in mäßigen
Abständen entlang der ganzen Länge des Streifens, um die Dezimalpunkte darzustellen.
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Jede Stufe ist ferner mit nicht weniger als zwei rechteckigen Rähmchen
k aus Aluiniiiiuin, sämtlich von gleichförmiger Gestalt und Größe, versehen. Der
linke Rand eines jeden Rähmchens ist dabei so ausgebildet, claß er auf dein Draht
f gleiten kann und ferner auf diesem Draht als Gelenk ver-#chwenkbar ist. In jedem
Rähmchen befindet >ich eine rechteckige Öffnung tti, welche die Zahlen auf den Täfelchen
freigibt und so weit ist, daß gerade neun Täfelchen sichtbar sind. An den beiden
Enden jeder Öffnung na sind kurze Abwärtsflansclie n. angeordnet, welche zwischen
sich jeweilig neun Täfelchen greifen und verhindern, claß die Täfelchen unbeabsichtigt
auf den Drähten gleiten. Jedes Rähnichen kann entweder wagerecht gestützt bleiben
oder auch in die in Abb. 2 links dargestellte lotrechte Lage gebracht werden, in
welcher es an einem Rande des Kastens gestützt bleibt.
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In jeder Stufe b sind inmitten des Abstandes zwischen den Drähten
g und h., und zwar in gegenseitigen Abständen von etwas mehr als der Länge der Rähmchen
k, kleine Bohrungen o vorgesehen, in welche entsprechende Zäpfchen aus Holz eingesteckt
werden können, zum Zweck, den Durchgang der Rähmchen oder Täfelchen entlang der
Stufen zu verhindern. Wenn die Tafel aus einem einzigen Stück angefertigt ist, kann
ein Deckel in den Nuten p gleiten und der Tafel als V erschluß dienen.
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Es sind ferner zwei Schenkel r an den Seitenwänden des Kastens angelenkt
und dienen dazu, die Rechentafel in geneigter Lage beim Gebrauch zu halten, während
sie außer Gebrauch in den Zwischenraum d v erschwenkt werden. Beim Gebrauch werden
die Schenkel dadurch in lotrechter Lage gesichert, daß man Drähte r' in die Ringe
s an dem Schenkel und an der Tafel einsteckt.