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Lehrmittel zum Rechnen mit Zählkörpern Die Erfindung betrifft ein
Lehrmittel mit Zählkörpern zur Erleichterung des Rechnens für die ersten Schuljahre.
Die für diesen Zweck bekannten oder verwendeten Lehrmittel sind in vieler Hinsicht
unzureichend oder besitzen zahlreiche Nachteile und Mängel, die namentlich bei.
ihrer Benutzung in Erscheinung treten. So sind beispielsweise Zählscheiben aus Pappe
leichter Beschädigung und schnellem Verlugt durch Fortwehen, Herunterfallen unterworfen
und gewähren bei ihrer Auslegung in Reihen mit nicht festgelegten , und Abständen
erschwertes nur Nachzählen. geringe oder Der keine letztere über-Mangel tritt auch
bei anderen Lehrmitteln dieser Art auf.
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Andere Lehrmittel dieser Art können wegen ihres Aufbaus nur als Demonstrationsmittel
für eine ganze Klasse verwendet werden, ohne daß die einzelnen Kinder für sich damit
üben können. Zweck der Erfindung ist die Verbesserung und Vereinfachung der bekannten
Lehrmittel und die Schaffung einer Möglichkeit, daß jedes Kind für sich damit üben
kann und :dem Lehrer die Kontrolle der Übungen sehr erleichtert wird.
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Erreicht wird dies dadurch, daß bei einem Lehrmittel der vorerwähnten
Art als Mittel zur Aufnahme der Zählkörper aus der Plattenebene vorstehende Vorsprünge,
wie z. B. Stifte, Zapfen od, dgl., in gleichmäßigen Abständen und in einer dem Zahlensystem
angepaßten Anzahl in jeder senkrechten und waagerechten Reihe verwendet werden.
Als Mittel zur Aufnahme der Zählkörper werden in Löcher der Platte von deren Rückseite
eingesetzte Kopfstifte oder Niete verwendet. Als Zählkörper werden Scheiben, Ringe
od. dgl. verwendet. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung mit der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung bei Anwendung des Zehnersystems
schematisch dargestellt. Es zeigt Fiä. i das Lehrmittel Fi.g.2 das gleiche Lehrmittel
in Seitenansicht. i ist die Grund- oder Tragplatte aus Holz, Pappe, Kunststoff,
Metall od. dgl. für Zählkörper 2 und deren Aufnahmernittel 3, welche beispielsweise
in gleichmäßigen Abständen in zehn parallelen Zehnerreihen angeordnet sind. Als
elfte senkrechte Reihe ist eine Reihe von Aufnahmemitteln 4 zur Aufnahme mehrerer
oder einer größereniiVlenge.von Zählkörpern 2 vorgesehen. Als Mittel zur Aufnahme
der Zählkörper werden vorzugsweise aus der Plattenebene nach oben verstehende Stifte
3, wie z. B. von der Rückseite der Platte in Löcher derselben hineingepreßte Niete
verwendet, welche etwa 3 mm aus des Platte hervorstehen. Die Zählkörper 2 bestehen
beispielsweise aus farbigen Scheiben, die für ein Lehrmittel eine oder mehrere verschiedene
Färbungen aufweisen. Die seitlichen Mittel zur Aufnahme der Zählkörper in größerer
Anzahl bestehen ebenfalls aus Stiften, wie z. B. von der Rückseite der Platte in
Löcher derselben eingetriebene Niete, mit vorzugsweise anderer Färbung oder anderem
Material als die Stifte 3 der Zählkörperreihen. Es empfiehlt sich, diese Aufnahmestifte
4 so lang zu machen, daß etwa zehn Zählkörper 2 in Form von Scheiben -darauf aufgereiht
werden können. Zur besseren Übersicht und zur Erleichterung des Nachzählens der
auf die Stifte 3 gelegten Zählkörper in Form von Scheiben? ist der von den Zählkörpern
2 benutzte Teil der Platte i durch ein Gruppierungskreuz 5 in vier Felder unterteilt.
Jedes difeser Felder enthält fünf waagerechte und fünf senkrechte Reihen von Aufnahmestiften
3 für die scheibenförmigen Zählkörper 2.. Zu jeder Stiftplatte li gehören zweckmäßig
ioo Zählkörper 2 in zwei oder mehr verschiedenen Färbungen. Bei zwei Färbungen werden
von jeder Farbe 50 Zähllzörper 2 verwendet, die vorteilhaft in einem besonderen
Behälter mit je einem Fach für die Zählkörper der gleichen Farbe aufbewahrt werden.
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Die farbigen Metallscheiben als Zählkörper gewährleisten lange Lebensdauer
und besitzen gegenüber Zählkörpern aus Pappe den Vorteil, daß sie bei Luftzug oder
schräger Auflagefläche nicht so leicht verlorengehen. Die stiftförmigen Vorsprünge
zur Aufnahme der Zählkörper sichern gleichen Abstand zwischen den ausgelegten Zählkörpern
und gute Übersicht sowie schnelle Zählmöglichkeit der ausgelegten Zählkörper selbst
bei größerer Anzahl. Dieser Vorteil wird durch die Unterteilung der Grundplatte
durch ein Gruppierungskreuz noch gesteigert.
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Eine altbekannte, wichtige Vorübung für das spätere schnelle Addieren
ist das Auffüllen der Zehnerreihe, d, h. die Zehnerergänzung (z. B. bei 6 fehlen
4 bis i.o, bei 3,4 fehlen 6 bis 4o, bei 57 fehlen 3 bis i(yo usw.). Die an der vollen
Zehnerreihe fehlenden Einer sind bei der Arbeit am neuen Lehrmittel an den frei
gelassenen Stiften oder Nieten 3 zu erkennen. Legt z. B. ein Kind 17 ringförmige
Zählerkörper aus und sieht die drei frei gebliebenen Niete, so erkennt es die 3
als Zehnerergänzung. Das neue Lehrmittel ist somit im ersten Schuljahr zur Zahldarstellung
wie auch bei der Ausführung von Additionen, Subtraktionen ein guter Helfer.
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Ganz besonders gute Dienste leistet das neue Lehrmittel beim Einüben
der Einmaleinsreihen. Soll beispielsweise das Einmaldrei .durchgenommen werden,
so legt das Kind über -den ersten Langniet drei rote Ringe, über den zweiten Langniet
drei grüne, über den dritten Langniet wieder drei rote Ringe und so fort, bis zehnmal
drei Ringe ausgelegt sind, so daß zuletzt über jeden der zehn Langniete 5 je drei
gleichfarbige Ringe liegen, wobei von 1Tiet zu Niet jedesmal die Ringfarben zwischen
grün und rot wechseln. Danach werden die Zählringe nacheinander von den Langnieten
abgenommen und über die kurzen Niete der Nietreihen von oben anfangend ausgelegt.
Nach dein Auslegen der roten Ringe des ersten Langnietes ist der dritte kurze Niet
in der obersten Reihe erreicht. Nach dem Auslegen .der grünen Ringe des zweiten
Langnietes wird der sechste Kurzniet (bis zum Gruppierungsstrich und ein Niet darüber
oder mehr) erreicht. Werden jetzt zum drittenmal drei Zählringe, und zwar diesmal
die drei roten Ringe des dritten Langnietes ausgelegt, so wird der neunte Kurzniet
erreicht. Dabei sieht man deutlich an dem noch frei bleibenden Kurzniet .der ersten
Kietreihe, daß ein Ring an iio fehlt. Werden anschließend zum viertenmal drei Zählringe,
und zwar die drei grünen Ringe des vierten Langnietes ausgelegt, so sind sämtliche
Kurzniete der ersten Zehnerreihe belegt, und von der zweiten Zehnerreihe zwei Niete
dazu. Das Kind kann also leicht in feststellen. Sollte es beim Blick auf die zwölf
Zählringe nicht mehr sicher wissen, wievielmal drei Ringe die Zahl i2 ergeben haben,
so braucht es nur auf die abgedeckten Langniete blicken, um festzustellen, daß vier
Langniete abgedeckt sind, folglich ist die Zahl 12 aus vier mal drei Ringen entstanden.
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Die Einheit 3 hebt sich jedesmal durch die verschiedene Farbe von
der zuvor ausgelegten Einheit 3 ab (z. B. die ersten drei Ringe sind rot, die zweiten
drei Ringe grün, die dritten -drei Ringe rot, die vierten drei Ringe grün usw.).
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In entsprechender Weise läßt sich jede Einmaleinsreihe in konkret
anschaulichem, handtätigem Rechnen aufbauen. Im Vergleich zu der Arbeit mit der
kleinen russischen Rechenmaschine liegt der Vorteil beim neuen Lehrmittel also darin,
daß die Einheiten .durch gleiche Farbe zusammengefaßt werden und daß .die abygedeckten
Langniete das Vielfache anzeigen.
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Das dargestellte und beschriebene Ausführung5-bei-spiel kann in Anpassung
an die jeweiligen Fälle der Praxis in den Einzelheiten zahlreiche Abänderunagen
erfahren, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen wird. Die Feldeinteilungen
können durch Erhöhungen oder Vertiefungen, die
Mittel zur Aufnahme
der Zählkörper durch Aufhängemittel bei senkrechter Anordnung der Platte i gebildet
werden. Die Scheiben oder Ringe -2 als Zählkörper können aus .Metall, Holz, Pappe,
Kunststoff oder irgendeinem beliebigen Baustoff bestehen. Die Stifte 3 können aus
verschiedenen und beliebigen Baustoffen bestehen. Sie können auch als anders geformte
Vorsprünge ausgebildet oder mit der Platte i einstückib hergestellt werden. Die
Stifte können auch nach dem Zwölfersystem oder nach einem anderen Zahlensystem angeordnet
werden.