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Multipliziervorrichtung. Das deutsche Patent 383591 beschreibt
eine Multipliziervorrichtung mit einer über den Produktenreihen quer zu verschiebenden
Schablone, bei welcher die Zehner- und Einerreihen des Multiplikanden neben- oder
übereinander angeordnet sind, bei der die Multiplikatorschieber aus Kulissen, bestehen,
und bei welcher insbesondere die Multiplikandenreihen auf sternförmigen Walzen sich
befinden.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine weitere Ausgestaltung und
Verbesserung dieser Vorrichtung. Gegenüber dem Hauptpatent besteht die Neuerung
darin, daß die Vorrichtung mit Mitteln versehen ist, welche eine automatische Markierung
des Dezimalzeichens irn Resultat veranlassen. Ferner sind Einrichtungen getroffen,
welche gegenüber der alten Anordnung die schnellere und bequemere Stifteinstellung
beider Faktoren und des Kommas gestatten, und schließlich besitzt die verbesserte
Vorrichtung neben einer neuartigen Form der Kulissen und der Transportvorrichtung
des Schablonenrahmens noch eine besondere Null-5tellvorrichtung für die Multiplikandenwalzen.
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Es stellt dar: Abb. i eine Ansicht der Vorrichtung von oben, Abb.3
eine solche von unten bei herausgenommenem Boden, Abb.2 einen Querschnitt durch
die Vorrichtung, bb. d. eine Ansicht des - Schablonenrahmens L
von hinten,
Abb.5 und 7 Formen der Kulissen, Abb. 6 einen vergrößerten Schnitt A-B der Abb.
5, Ahb. 8 und 9 Nullstellvorrichtungen und Abb. io eine Abart der Schalteinricht
ung.
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Für die Markierung des Dezimalzeichens im Resultat ergibt sich die
folgende einfache Regel: stellt man die an sich bekannten Kommaschieber sowohl in
der NIultiplikandenzahl als auch in der Multiplikatorzahl an der richtigen Stelle
ein, so befindet sich im: Resultat dort das Dezimalzeichen, wo die beiden eingestellten
Dezimalzeichen -bei der Querbewegung des Schablonenrahmens und beim Niederschreiben
der Resultatsziffern aneinander vorübergleiten.
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In dem Gehäuse i (Abb. i und 2) befindet sich ein schwalbenschwanzförmiger
Schlitz 2 mit gewelltem Boden. In diesem Schlitz gleitet das Dezimalzeichen 3 des
Multiplikanden; mit seinen federnden Enden schnappt es in die Wellungen des Schlitzes
ein und wird in jeder Stellung festgehalten. Das Komma ist dargestellt durch ein
kreisförmiges Loch :1, das gleichzeitig zum Einsetzen des Einstellstiftes dient.
Ebenso besitzt der Schablonenrahmen 5 (Abb. q.) einen Schlitz 6, in welchem das
Dezirnalzeichen des Multiplikators j verstellbar ist. Mit einem Fortsatz 8 ragt
es aus dein Schablonenrahmen heraus, so daß- seine Stellung auch bei- umgeklapptem
Schablonenrahmer, sichtbar bleibt (Abb. i).
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Zur Erläuterung derWirkungsweise diene- das Zahlenbeispiel: 3,25103
;< 0,0425. Durch Drehen an den Multiplikandenwalzen 9 (Abb. i) wird der Multiplikand
3251o3 in den Schauli3chern io eingestellt und das Komma zwischen die fünfte und
sechste Stelle von rechts gerückt, so daß die Zahl
3,25103 erscheint. Nach
Aufklappen des Schablonenrahmens 5 werden, wie bekannt, die entsprechenden Ku-
1T@ä('11
t t gezogen und das Komma 7 zwischen @lie vierte und fünfte Stelle von rechts gerückt,
so daß die Zahl 0,042,5 (Abb. d) eingestellt ist. Nach Zurückklappen des Schablonenrahmens
erhält inan dann in dun einzcITleTT Querverschiebestellungen des Rahmens clie folgenden
Summen der in den Schaulöchern erscheinenrlen Einzelziffern:
In der i. Stellung |
_ _ 2. _ h + I |
_ _ 3. _ 3@2 |
_ _ 4. _ 5 2 _.1_ i 8 |
4 2 fi |
_ _ (b. - 1 T J T I T 4 = 1I I |
_ _ 7. _ I + 6 + 2 -4- 8 - 17. I7 -r- I I 8 8 |
2--z---3 3 |
_ _ 9- I I |
138168775- |
In Abb. i befindet sich der Rahmen in der vierten Stellung, in welcher 5 -;- 2 -j-
t == 8 abgelesen werden. Hat der Rahmen die neunte Stellung erreicht, so steht das
Kein-11M7/8 direkt rechts neben dem Komrna 3, und während eines weiteren Schrittes
des Rahrnens gleitet das Zeichen 7/8 an dem Zeichen. 3 vorbei. Ehe eine weitere
Resultatsziffer, niedergeschrieben wird, wird zunächst im Resultat also vor die
i) ein Komma gesetzt. Benn vorliegenden Beispiel erscheint nichts mehr in den Schaulöchern,
s,-) daß das Resultat heißt: 3,25103 X 0,0425 -
0,138168775. Diese Dezimalzeichensetzung
geht demnach vor sich, ohne daß, wie bei gewöhnlichen Rechenmaschinen, ein Abzählen
deT Steilen hinter dem I-Zonima notwendig ist. Bedient man sich bei Divisionen für
den Divisor reziproker Werte. welche man zweckmäßig als Multiplikand einstellt,
so erscheint das Dezimalzeichen des Quotienten naturgemäß auf die gleiche Weise
;in der richtigen Stelle, wenn das Komma des Reziprok-wertes an die richtige Stelle
gesetzt Worden ist. Da die Reziprokwerte größerer Zahlen eine Anzahl von Nullen
hinter dem Komma aufweisen, «-erden zur Erleichterung der Einstellung blinde Schaulöcher
io' links neben den Schaulöchern io angeordnet. Solche `blinden Schaulöcher befinden
sich auch rechts lieben den Schaulöchern io.
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In neuartiger Weise sind hier Einrichtungen getroffen, welche die
Einstcllung der Dezimalzeichen bei einer Multipliziervorrichtung mit einer über
den Produktenreihen quer zu verschiebenden Schablonen gestatten; insbesondere ist
eins der beiden Dezimalzeichen in der Arbeitsstellung der Vorrichtung im Sinne ]er
umgekehrten Ziffernfolge eingestellt. Hierbei ist es gleichgültig, auf welche Weise
einer der I'aktoren in der verkehrten Ziffernfolg,@ in Arbeitsstellung gebracht
wird.
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Das Vorbeigleiten eines Zeichens an dem anderen kann nun dem Bedienenden
auf verschierlene Weise bemerkbar gemacht werden, z. B. sichtbar, fühlbar oder hörbar.
Die sichtbare :Markierung geschieht nach der Erfindung so. daß das bewegliche. Zeichen
in iler Bahn des festen 3 sich bewegt und dasselbe beim Vorbeigleiten verdeckt.
Das Fiihlbarrnachen wird bewerkstelligt, indem, "wie Abb. 2 zeigt. beide Zeichen
gegeneinander ausgewölbt sind. Gleitet ein Zeichen über das ünderc hinweg. sog liebt
sich der Rahmen federnd ;in. und ein größerer Bewegungswiderstand macht sich bemerkbar.
Die Erfindung umfallt auch (lerT Fall, daß-durch entsprechende Ausbildung der Kommaschieber
die Weiterbewegung des Ral,-Tnens so lange gesperrt wir:`, bis die Sperrun etwa
durch Seitwärtsschwenken eines Dezimalzeichens r1. dgl. aufgehoben wird. -Schließlich
kann man noch die Markierung des Dezimalzeichens auf folgende Weise lii*5rbar rnaclieii:
Die beiden Auswnlbungen des Dezimalzeichens sind auf der ablaufenden Seite nicht
abgerundet, sondern steil abfallend geformt. Beim Herübergleiten eines Zeichelie;
über das andere entsteht dann ein scharfes Knacken. Dasselbe Resultat kann auch
auf weniger einfache Weise durch Auslösen einer Feder, eines Klingelzeichens ti.
d-`. erzielt werden.
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Um eine größere Schnelligkeit in der @üTT-stellung der Produktemwalzen
und der Kulissen zu erzielen, werden beide für Stifteinstellung eingerichtet. Auf
der Welle 12 Gier Prorluktemwalzen 9 (Abb. 3) ist ein zehngängiges Gewindestück
13 befestigt. Dieses befindet sich, wie Abb. i erkennen läßt, unter den Schlitzen
1d. des Gehäuses. Die einzelnen Gänge des Gewindes sind auf dein Gehäuse mit g bis
i bezeichnet. Setzt man den Einstellstift in einen Gang ein und zieht ihn nach unten,
so wird die Walze 9;`13 um so viel Einheiten gedreht, wie die Zahl angibt, von hr
aus der Stift nach unten gezogen wurde. In den '#',cliaulöclierii io erscheint die
entsprcchende Einstellzahl, vorausgesetzt, daß die 1\%alze vorher auf Null stand.
Diese Einstellzahl korrespondiert, wie bekannt, mit den horizontal liegenden Produktenreihen
#ler Walze.
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Wie Ahb. 4 erkennen läßt, ist die Rückseite
z fles
Schahlonenralinlens \on einer Anzahl i-on Schlitzen durchbrochen, durch welche die
auf den einzelnen Kulissen i i befindlichen Einstellziffern und Einstellöcher 16
freigelegt sind. Um z. B. eine Multiplikatorziffer einer Kulisse einzustellen,
setzt man den Einstellstift in (las rechts neben der Zahl befindliche Loch 16 und
zieht die Kulisse nach oben, bis der Stift Elen Rand 17 des Rahmens berührt: Der
ein-Multiplikator, in Abb. q. die Zahl 425, ist dann direkt an diesem Rand ablesbar.
Die Einstellziffern dienen somit gleichzeitig zur Kontrolle der eingestellten Zahl.
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Um die Einstellöcher 16 und die Spuren der Zahlenprägung auf der Vorderseite
der Kulissen zu verdecken, sind dieselben am untern Teil 18 kastenförmig umgebogen.
Abb. 6 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch den Teil 18.
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Um eine bequemere Rückführung der Produktenwalzen in die Nullstellung
zu bewirken, befinden sich fest auf den Wellen 12 noch die Zahnräder 1g (Abb. 3).
Diese weisen je eine Zahnlücke auf (Abb.8 und 9) und arbeiten mit einer Zahnstange
2o (Abb. 8, 9, 2 und 3) zusammen. Die Zahnstange steht unter der Wirkung einer Feder
21 (Abb.3) und kann durch eine nach außen reichende Abbiegung 22 (Abb. r und 2)
nach rechts bewegt werden. Bei dieser Rechtsbewegung werden vermittels der Verzahnung
19 die Walzen so lange gedreht, bis dielZahnlücken über der Zahnstange angelangt
sind, womit die Walzen auf Null eingestellt sind. Wenn clie Zahnstange 2o in It.ullestellung
steht, müssen die Walzen frei gedreht werden können. Dies wird gemäß der Erfindung
auf zweierlei Weise erzielt. Nach Abb. 9 besitzt auch die Zahnstange Zahnlücken
23, welche sich bei der Ruhestellung der Stange ,genau unter den Zahnrädern
befinden und ein Drehen derselben nicht behindern. Wird die Zahnstange nach rechts
gezogen, so kommen die Zähne in Eingriff. Die Rechtsbewegung vier Zahnstange erfolgt
bis zur übernächsten Zahnlücke. Eine andere Einrichtung zeigt Abb. 8; hier besitzt
die Zahnstange keine Zahnlücken, sondern sie ist in den geknickten Schlitzen 24
geführt, wodurch sie bei der Linksbewegung in. Eingriff mit den Zahnrädern gelangt.
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Um den Schablonenrahmen von Stelle zu Stelle zu schalten, wird, wie
in der Beschreibung zum Hauptpatent näher ausgeführt, die in den geknickten Schlitzen
25 geführte Schaltstange ?6 nach links (Abb. 3) gedrückt und durch Fedeiwirkung
wieder zurückgebracht. 1-lierdurch gelangt ein Zahn 27 nach deal anderen mit (lern
federnden Ansatz 28 des den Sch4blonenrahmen haltenden Gleitstückes 29 in Eingriff
und schiebt dieser! von Stelle zu Stelle. Zwecks bequemerer Schaltun;,- wird die
- llc@N-:5ung durch eine Taste 30 (Abb. r, -2 u11-1 3) eingeleitet. Diese
Taste ist an der Seitenwand des Gehäuses im Zapfen 31 gelagert und umfaßt mit einem
Schlitz 32 die kugelfnrmige Verstärkung 33 eines Doppelhebels 3.4. f:ler bei 35
am Gehäuse gelagert ist und mit einem Schlitz 36 einen an der Schaltstange 26 befestigten
Stift umschließt. Eine Feder 21, die um den Stift 37 gewickelt ist; drückt mit dem
einen Ende den Hebel 3d. nach rechts, mit dem anderen die schon beschriebene Zahnstange
nach links. Wird die Taste 30 gedrückt, so überträgt sich die Bewegung durch
den Hebel <E auf die Schaltstange. Die Feder bewegt Schaltstange, Hebel und Taste
dann wieder in flie Ruhelage zurück.
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_=Mbb. ro zeigt eine- weitere Ausführungsform der Schaltvorrichtung,
bei welcher die hervor-. stehenden Teile des Schalthebels in Fortfall kommen. Der
Schalthebel 38 ist mit dem Zapfen 39 an -die Schaltstange 26 umklappbar angelenkt.
Eine Feder so, die an einem- Ende an dem Führungsstift 41, mit dem anderen an einer
Abbiegung d.2 cls Hebels 38 befestigt ist, erfüllt eine dreifache Wirkung: sie zieht
die Schaltstange 26 in ihre Ruhelage zurück. hält rlen Hebel 38 in seiner Arbeitslage
fest (ausgezogene Stellung des Hebels) und bewirkt auch die Festhaltung des umgeklappten
Hebels in seiner Ruhestellung (punktierte Stellung). Hebel 43 ist am Gehäuse angelenkt.
Er dient als Gegenhalter und wird bei Betätigung fier Schaltschiene 26 selbsttätig
herausgedrückt.
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Neben der Einstellvorrichtung des Multip:ilcators auf der Rückseite
des Schablonenrahmens kann eine solche auch gleichzeitig auf der Vorderseite des
Schablonenrahmens angeordnet werden. Der geübte Rechner kann sich dann das Umklappen
des Rahmens ersparen und; den Multiplikator vorn in umgekehrter "Ziffernfolge einstellen.
Die-Einstellzahlen auf der Rückseite dienen in diesem Falle zur Kontrolle. Die Art
der Schlitze im Schablonenrahmen, die Zahlen und Löcher auf den Kulissen sind in
:derselben Weise angeordnet wie auf der Rückseite. Abb. 7 zeigt eine Kulisse mit
den Einstellziffern auf der Vorderseite. Da die Einstellöcher der Rückseite links
angeordnet sind, diejenigen auf der Vorderseite rechts, ist auch bei dieser Anordnung
mit Ausnahme des Scll-%ülOC11°s 1.3 nirgends eine durchgehende Öffnung an den Kulissen
vorhanden.
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Es waren im Hauptpatent bereits verschie-,lene Mittel gekennzeichnet,
unk beide Faktoren in der natürlichen Ziffernfolge einstellen zu können. Dies kann
neben den drei im Hauptpatent angeführten Arten noch auf folgende Weise geschehen.
Man bringt beide Einstell-@#orrichtungen (Multiplikator und Multiplikand) auf den
Vorderseiten des Gehäuses bzw. des Schablonenrahmens an. Bei einem der bei-
,1e,
Faktoren werden clie Einstellzahlen jedoch auf dem Kopfe stehend angeordnet. Bei
der so ausgeführten Einstellvorrichtung wird heim Einstellen des betreffenden Faktors
die ganze Vorrichtung um i8o° in horizontaler Lage herumgeschwenkt. Hierdurch können
somit, und zwar mit einfacheren Mitteln als bisher, beide Faktoren in der natürlichen
Ziffernfolge eingestellt werden.