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Vorrichtung zur Ausübung des durch Patent 558 616 geschützten Verfahrens
zlir Beseitigung von schädlichen Gasen aus Kanalisationsbauten Durch Patent 558
616 ist ein Verfahren zur Beseitigung von schädlichen Gasen aus Kanalisationsbauwerken,
Gruben und ähnlichen Räumten mit in der Höhe veränderlichem Wasserspiegel geschützt,
bei dem. die schädlichen Gase unmittelbar über dem steigenden und fallenden Wasserspiegel
unter Verwendung einer selbsttätig dem VPasserspiegel folgenden Einrichtung abgesaugt
werden. Die Einrichtungen zur Ausübung dieses Verfahrens sind bei den Beispielen
nach dem Hauptpatent im lichten Raum des Durchflußprofiles eingebaut. Bei diesen
Einrichtungen kann es vorkommen, daß der Schwimmer der dem schwankenden Wasserspiegel
folgenden Absaugeeinrichtung durch starken seitlichen Wasserdruck an seiner Führung
festgeklemmt wird öder daß sich die zahlreich im Kanalwasser schwimmenden Fremdkörper
am Schwimmer festsetzen und ihn nicht nur in seiner Beweglichkeit hemmen, sondern
auch die Absaugöffnung verstopfen.
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Die Erfindung bezweckt, das lichte Kanalprofil von allen die Vorflut
unter Umständen behindernden Gegenständen frei zu lassen und die Absaugvorrichtung
außerhalb der Strömung des Kanalwassers anzuordnen. Dies wird nach der Erfindung
dadurch erreicht, daß in einem etwa waagerechten Verbindungskanal eines Kanalrohres
und eines seitlichen bis zur Kanalrohrsohle sich erstreckenden Saugschachtes eine
durch den steigenden oder fallenden Wasserspiegel einstellbare Einrichtung angeordnet
ist, durch die eine stets unmittelbar über dem in der Höhe veränderlichen Wasserspiegel
befindliche Öffnung frei gehalten wird. Bei einer Ausführungsform der Erfihdung
liegen in dem Verbindungskanal mehrere Klappen übereinander, die um Zapfen drehbar
sind und in der abschließenden Stellung sich gegenseitig teilweise überdecken und
die auf ihrem zweiten unteren Arm mit einem Schwimmer versehen sind. Die unteren,
den Schwimmer tragenden Klappenarme weisen Durchbrechungen auf, welche durch die
darunterliegenden Klappen abdeckbar sind, so daß stets ein Luftspalt vorhanden ist,
durch den die schädlichen Gase
abgesaugt werden. Der Abstand zwischen
den einzelnen Klappen ist so gewählt, daß der Luftspalt eine gewisse Höhe nicht
überschreitet, so daß die Gewähr dafür besteht, daß die Absaugung stets unmittelbar
über dem Wasserspiegel erfolgt, wo die schweren Gase lagern.
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Bei einer zweiten Ausführungsforum ist im Verbindungskanal ein in
Führungen gleitender, senkrecht bewegbarer Schieber angeordnet, der am unteren Ende
einen Schieber hat und unmittelbar über dem. Schwimmer einen Querspalt. Auch hier
tritt also die Luft immer unmittelbar über dem Wasserspiegel aus dem Kanalisationsbauwerk
in das senkrechte Steigrohr.
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. Die die Erfindung bildende Einrichtung ist in der Zeichnung in zwei
Ausführungsformen beispielsweise dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen Längsschnitte der ersten Ausführungsform bei geschlossenen
bzw. teilweise geöffneten Klappen.
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Abb. 3 ist eine Vorderansicht zu Abb. i und Abb. q. ein Schnitt nach
der Linie A-B der Abb. i. In den Abb. 5 und 6 ist im Längsschnitt die zweite Ausführungsform
bei verschiedenen Schwimmerstellungen gezeigt.
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Seitlich von dem Kanalisationsschacht a ist ein senkrechtes Steigrohr
b fest eingebaut, das zweckmäßig, wie die Abb. i und 2 zeigen, aus einzelnen Formstücken
besteht, die je nach den vorkommenden Wasserstandsschwankungen in mehr oderwenigergroßerZahlaufeinandergesetzt
werden. Das Steigrohr führt zu einer Saugpumpe und dient dazu, die unmittelbar über
der trockenen Sohle oder dem Wasserspiegel des Bauwerkes lagernden schweren Gase
zu entfernen. Ein Querkanal c verbindet das untere Ende des Rohres b mit dem Bauwerk
a. In diesem. Querkanal sind nun um Zapfen, d drehbar eine Anzahl Klappen e so angeordnet,
daß sie sich mit ihren Enden etwas überdecken. Jede Klappe trägt am unteren Ende
einen Schwimmer f, und dicht über diesem. befindet sich ein freier Spalt g, der
von der nächsten tiefer liegenden Klappe abgedeckt wird, solange sich diese in ihrer
Ruhestellung befindet. In Abb. z ist angenommen, daß die Sohle des Bauwerkes entweder
ganz trocken oder nur in geringer Höhe mit Flüssigkeit bedeckt ist. Alle Klappen
befinden sich dann in Ruhestellung, und die Luft kann nur durch den freien Spalt
g der untersten Klappe austreten. Sobald der Wasserspiegel steigt, öffnet sich zunächst
die unterste Klappe, und gegebenenfalls kommen auch noch die über ihr liegenden
anderen Klappen in die offene Stellung (Abb. 2).
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Die Spalte g ist besonders deswegen vorgesehen, damit nicht etwa die
Austrittsöffnung für die Luft vollkommen abgesperrt wird, wenn der Wasserspiegel
gerade bis an die Unterkante eines Schwimmers gestiegen ist, wobei sich die zum
Schwimmer gehörende Klappe noch in Abschlußstellung befindet. Ist dieser Zustand
eingetreten, so hat unter allen Umständen die tiefer liegende Klappe den Spalt g
der erwähnten Klappe freigegeben, und durch ihn kann dann die Luft abziehen. Der
gleiche Effekt läßt sich auch dadurch erreichen, daß mehrere Reihen von Klappen
nebeneinander angeordnet und in ihrer Höhenlage so gegeneinander versetzt sind,
daß sich die Drehzapfen der einen Reihe etwa in der Mitte zwischen den Drehzapfen
der anderen Reihe befinden.
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Bei der zweiten Ausführungsform ruht in Führungen h ein senkrecht
bewegbarer Schieber i, der unten einen Schwimmer k trägt und unmittelbar
über diesem einen Querspalt i aufweist. Mag nun die Sohle des Bauwerkes völlig trocken
sein oder mag der Wasserspiegel irgendeine beliebige Höhe haben, stets wird unmittelbar
über der trockenen Sohle bzw. über dem Wasserspiegel der freie Spalt i vorhanden
sein, durch den die schweren Gase abgesaugt werden.
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Um die einzelnen Teile der vorstehend beschriebenen Einrichtung gegen
die Einflüsse der Kanalluft bzw. der in dem Abwasser enthaltenen schädlichen Stoffe
zu schützen, empfiehlt es sich, keramische Baustoffe, rostfreies Metall o. dgl,
zu verwenden.