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Sandfang für Abwasser-Kläranlagen Es sind bereits Sandfänge für Abwasser-Kläranlagen
bekanntgeworden, blei welchen zwischen Durchflußgerinne und der darunterliegenden
Sandkammer Längsschiitze vorgeseilen sind, durch welche die Sinkstoffe, in der Hauptsache
Sand, nach der Sandkammer hindurchtreten können. Auch ist es bereits bekannt, die
Querschnittsverhältnisse des Durchflußkanals für den ungünstigsten Zustand, z. B.
für ein Mehrfaches der Trockenwettermenge, zu berechnen, wobei als günstigste Spülgeschwindigkeit
30 cm/Sek. angenommen ist. -Da aber diese Durchflußgeschwindigkeit, namentlich bei
Trockenwetter, geringer ist, so lagert sich im Sandfang und in der Sandkammer auch
Schlamm ab. Um nun dies zu verhindern, ist bei diesen Sandfängen teine Einrichtung
dahingehend getroffen, daß die durch die Wasserströmung bedingte Spülkraft des Wassers
durch eine zweite, quer zur Durchflußrichtung des Abwassers gerichtete Kraft in
der Weise lergänzt wird, daß Luft von unten in den vom Abwasser durchflossenen Raum
eingeblasen wird.
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Diese zusätzlichen Einrichtungen zur Beseitigung des Sandes aus dem
Abwasser und zum Weiterführen des Schlammes nach dem Klärbecken sind teuer und in
ihrer Betriebssicherheit nicht zuverlässig, ganz abgesehen davon, daß bleim Auftreten
von stärkeren Regengüss en diese Einrichtungen vollkommen zwecklos sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist zwar für die Ableitung von
RSeglenwasser ein langgestreckter Überfall in der Weise vorgesehen, daß derselbe
innerhalb des Sandfanges zwischen TrockJen- und Reg,enwetterkammler als langgestreckter,
bis zur Gesamtlänge des Sandfanges sich lerstreckender Schacht ausgebildet ist,
so daß durch das quer zur Strömungsrichtung erfolgende Abführen des Überwassers
das Mitreißen von gröberen Verunreinigungen, welche dem Klärbecken zugeführt werden,
vermieden wird.
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Die Erfindung bezweckt nun, unter Ausnutzung der blekannten Einrichtungen
jeweils für die ganze Höhe des Durchflußquerschnitts des Sandfanges die für die
Beschaffenheit des Abwassers günstige Geschwindigkeit, meist 30 cmjSek., beizubehalten
und erreicht dies dadurch, daß die Querschnitte von Durchflußgerinne und Abflußgerinne
derart aufeinander abgestimmt sind, daß im Durchflußgerinne bei jedem Wasserstand
gleiche Geschwindigkeit erzielt wird, wähnend bei einer den vorgesehenen Querschnitt
überschreitenden Wassermenge
in an sich bekannter Weise ein über
die ganze Länge des Sandfanges sich erstreckender überfall angeordnet ist.
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Ein derartiger Sandfang für Abwasser-Kläranlagen ist in den Abb.
I bis 5 der Zeichnung in zwei Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt die
Abb. I einen lotrechten Querschnitt eines doppelarmigen Sandfanges nach der Linie
A-B der Abb. 2 und diese einen waagerechten Querschnitt bzw. die Draufsicht auf
die Abb. I, während die Abb. 3 und 4 den lotrechten bzw. waagerechten Querschnitt
eines nur einseitigen Sandfanges veranschaulichen.
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Abb. 5 ist der Querschnitt des Abflußgerinnes.
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Das zu reinigende Wasser wird dem Sandfanggehäuses durch das Gerinnea
zugeführt, durchfließt das Gehäuse in zwei parallelen Gerinnen b und b', gelangt
alsdann in das Abflußgerinne c und von hier in die. Kläranlage.
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Zweckmäßig wird dem Gerinne c lein dreieckiger oder trapezförmiger
Querschnitt gegeben, wobei die Sohle leicht ausgerundet ist und die Seitenwandungen
annähernd unter 45° ansteigen (Abb. 5). Um nun auch im Durchflußgerinne b bzw. b'
des Sandfanges die für die Ausscheidung der Sinkstoffe günstigste Du rchflußgeschwindigkeit
zu erreichen, muß der Querschnitt auch dieses Gerinnes eine geeignet Form erhalten.
Versuche und Berechnungen haben vergeben, daß den Seitenwänden des Durchflußgerinnes
eine über deren mittleren Teil sich erstreckende, konvex ausladende Erümmung , ,
f, g gegeben werden muß, weiche nach der Oberkante des Gerinnes hin wieder zurückspringt.
Zur Vereinfachung der baulichen Ausführung kann an Stelle der Krümmung ein dieser
angepaßter gebrochener Linienzug d', e', f', g' treten. Die Größe der Krümmung im
Durchflußprofil bestimmt sich jeweils aus den Profilquerschnitten des Abflußgerinnes.
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Damit nun durch die sich absetzenden schweren Sinkstoffe der Querschnitt
des Gerinnes b, b' nicht verengt und dadurch die Geschwindigkeit im Durchflußgerinne
nicht verzögert wird, sind an der Sohle in an sich bekannter Weise schmale Längsschlitze
lt, k' vorgesehen, durch welche die sich absetzenden Sinkstoffe hin durchfallen
und in die darunterliegenden Sandkammern i, i' zur einstweiligen Aufspeicherung
gelangen können. Die Sandkammern werden in mehr oder weniger großen Zwischenräumen
von den Sinkstoffen befreit.
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Damit nun das durch Regen oder durch sonstige Ursachen bedingte Überwasser
die Wirlisamk,eit der Kläranlage nicht stört, ist ein Überfall vorgesehen, der sich
in bekannter Weise über die ganze Länge des Sandfanges erstreckt. Das Ühenvasser
kann bei der zweigerinnigen Ausbildung über die Längskanten k, k' abfallen und durch
einen Kanal 1 ins Freie geführt werden.
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Der zweigerinnige Sandfang kann auch nur eingerinnig betrieben werden,
indem man Steckschieber m, m', n, n' anordnet und durch Einsetzen der Schieber immer
nur das eine der beiden Gerinne benutzt. In diesem Fall kann das Gerinne gereinigt
und die zugehörige Sandkammer geleert werden.
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Zur kostensparenden Vereinfachung kann der Sandfang in der in den
Abb. 3 und 4 dargestellten Weise nur eingerinnig ausgebildet sein. Das Überwasser
entweicht hier über die Kante k nach dem Abfallj und dem Auslauf q. Während der
Entleerung muß alsdann der Schlitz lot an der Sohle durch eine Absperrvorrichtung,
etwa eine Holzleiste o von dreieckigem Querschnitt und seitliche Gummidichtungen
1,, verschlossen werden (Abb. 3).