DE481250C

DE481250C - Einrichtung zur Ausscheidung der Schwimm- und Fettstoffe bei Klaeranlagen nach Art der Emscherbrunnen

Info

Publication number: DE481250C
Application number: DED50602D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-06-03
Filing date: 1926-06-03
Publication date: 1929-08-17

Description

Einrichtung zur Ausscheidung der Schwimm- und Fettstoffe bei Kläranlagen nach Art der Emscherbrunnen Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur Ausscheidung der Schwimm- und Fettstoffe bei Kläranlagen nach Art der Enmscherbrunnen, bei denen bekanntlich das Absitzbecken tief in den Schlammfauh-aum hineinragt. Die Erfindung besteht darin, daß in den Absitzraum eine an sich bekannte, im Querschnitt winkelodermuldenförmige Schwimmschlammsammelrinne herausnehmbar derart eingesetzt ist, daß zwischen den Kanten der Sammelrinne und den Wandungen des Absitzraumes nur schmale Spalte verbleiben. Hierdurchwird der selbsttätige und ununterbrochene Übertritt der Schwimm-und Fettstoffe aus dem Absitzraum in die vQrhältnismäßig breite Sammelrinne ermöglicht, so daß eine getrennte Gewinnung von ausgefaultem Sinkschlamm und wasserarmem Schwimmschlamm erreicht wird. Die Anordnung vonÜbertrittsrinnen und Überlauftrichtern für den Schwimmschlamm ist allerdings an sich nicht mehr neu. Man hat z. B. bei Klärbecken anderer Gattungen eine große Anzahl schmaler Querrinnen angeordnet, die aber, da sie schräg verlaufen, dieGewinnungwasserarmenSchwimmschlammes nicht ermöglichen und auch nicht als Sammelrinnen wirken, in welche der Schwimmschlamm selbsttätig hineingedrückt werden könnte. Ferner hat man die Anordnung von Überlauftrichtern vorgeschlagen, in die der Schwimmschlamm nebst einer gewissen Wassermenge übertritt, um das Abfließen der Fettstoffe in einen besonderen Klärraum zu erleichtem- Auch dort findet keine getrennte Gewinnung von wasserarmem Schwimmschlamm in einer herausnehmbaren Sammelrinne statt. Beide bekannte Anordnungen sind ferner nicht am Emscherbrunnen angewendet, der durch den Einbau der Sammelrinne in seiner Wirkungsweise wesentlich verbessert wird, da. die Schwimmstoffe nicht mehr im Absitzraum verbleiben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen die Abb. i und 2 zwei zueinander senkrecht stehende Längsschnitte durch ein Klärbecken mit der neuen Einrichtung und die Abb. 3 einen Querschnitt in der Höhe des Zu- und Abfiußrohres.
Nach der Erfindung ist in den Absitz- oder Klärraum b ein aus zwei schrägen Wänden gebildetes Schwimmschlammgerinne a herausnehmbar eingesetzt, und zwar so, daß die Oberkante des Gerinnes um ein Weniges über dem Wasserspiegel c liegt. Die Schwimmstoffe werden in dem Absitzraum b nach oben ausgeschieden und in Richtung auf die nur schmalen Spalte s (Abb. 3) zusammengedrängt. Durch die nachfolgenden Schwimmstoffe werden die erstangekommenen gehoben und nach der Schwimmschlammsammelrinne a hinübergedrückt.
Übrigens hilft die erfahrungsgemäß in jeder zweistöckigen Kläranlage täglich mehrmals eintretende Flutwelle dazu, den Schwimmschlamm durch die Spalte s hindurchzudrücken, und da die Winkelräume ` an den Spalten s meist mit Schwimmschlamm ausgefüllt sind, kann beim Steigen des Wasserspiegels nur Schlamm übertreten, so daß derselbe allmählich als wasserarme Masse in die Rinne a hinübergleitet. Dort kann er so lange lagern, bis die Rinne a bis zum Rande gefüllt ist, was nach Maßgabe ihres Fassungsvermögens erst nach Monaten eintritt. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied gegenüber den bekannten Frischwasserkläranlagen mit oben offenem Absitzraum, die zur Schwimmschlammbeseitigung eine tägliche Bedienung erfordern.
Die im ausgeschiedenen Schwimmschlamm noch enthaltenen Wasserreste - es handelt sich dabei nur um sehr geringe Mengen - gelangen tropfenweise in den unteren Teil der Rinne a und werden von hier aus durch ein Tauchrohr d, dem eine verstellbare Schütze e zum Zurückhalten des abgelagerten Schwimmschlammes vorgeschaltet ist, in den Abfluß g abgeführt.
Die Einrichtung nach der Erfindung eignet sich besonders für jene nach Emscherbrunnenart gebauten Frischwasserkläranlagen, deren Schlammsammel- oder Faulraum flicht- und luftdicht abgeschlossen ist. Durch die Anordnung der Schwimmschlammrinne a mit der verstellbaren Schütze e im Klärraum b wird erreicht, daß eine Infektion des frisch ankommenden Abwassers im Absitzraum durch die auf die Spaltfläche zusammengedrückte Schwimmdeckenoberfläche nicht erfolgen kann, zumal die Schwimm- und Fettstoffe, bevor sie Zeit zur Fäulnisbildung finden, aus diesem selbsttätig in die Schwimmschlammrinne a übergeführt werden. Da das Gerinne a herausnehmbar ist, kann außerdem der ganze Absitzraum jederzeit zugänglich gemacht werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Ausscheidung der Schwimm- und Fettstoffe bei Kläranlagen nach Art der Emscherbrunnen mit tief in den Schlammfaulxaum hineinragendem Absitzraum, dadurch gekennzeichnet, daß in den Absitzraum (b) eine an sich bekannte, im Querschnitt winkel- oder muldenförmige Schwimmschlammsammelrinne (a) herausnehmbar derart eingesetzt ist, daß zwischen den" Kanten der Sammelrinne und den Wandungen des Absitzraumes nur schmale Spalte (s) verbleiben.