-
Absetz- und Anreicherungsanlage für von Wasserflüssen mitgerissene
wertvolle schwere Stoffe jux .LösLU1g der Aufgabe, von Flüssen mitgenommene oder
die auf dem Flußbett abgelagerten wertvollen Bestandteile zu gewinnen, sind schon
mehrere Vorschläge gemacht worden. Bekannt ist z. B., auf de Sohle eines Flußbettes
einen mit .einem Rost abgedeckten Kasten abzusenken und die mit dem Wasser durch
den Rost in den Kasten geführten und in diesem abgelagerten Metallteilchen durch
eine Rohrleitung abzusaugen. Der zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Kraftaufwand
ist erheblich; außerdem wird nur ein :feiner Teil des Wasserstromes erfaßt.
-
Um Gold aus dem Geröll eines Flußbettes zu gewinnen, hat man vorgeschlagen,
einen Teil des Flußbettes durch Querdämme, die durch einen Längsdamm miteinander
verbunden sein können, freizulegen und auszubaggern, während das gestaute Wasser
außerhalb des Längsdammes oder durch eine über den freigelegten Teil des Flußbettes
geführte Rinne in das Flußbett unterhalb des am tiefsten gelegenen Querdammes geleitet
wird. Ein Flußbett kann teilweise auch durch die Anordnung von zwei parallel zur
Stromrichtung verlaufenden, am oberen und unteren Ende miteinander verbundenen Spundwänden
freigelegt werden. Die Ausbaggerung des Flußbettes erfolgt hierbei innerhalb der
Spundwände. Zum Freilegen eines Flußbettes sind ferner beförderbare, aus einem biegsamen
Stoff bestehende Dämmvorrichtun:gen in Vorschlag gebracht worden.
-
Der bekannte Stand der Technik weist also im wesentlichen Wege zur
Lösung der Aufgabe, ein Flußhett freizulegen, um den freigelegten Teil auszubaggern.
Diese Arbeitsweise hat den großen Nachteil, daß das Baggergut
in
besondcrcn. Kraft und Arbeit erfordernden Anlagen aussortiert werden muß. Erfindungsgemäß
wird dieser Nachteil dadurch vermieden, da.`'@ die vom Wasserstrom, insbesondere
bei Hochwasser, mitgerissenen wertvollen schweren Stoffe, also in erster Linie Metalloxyde,
durch Absetzen angereichert werden. Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Anlage,
die so beschaffen ist, daß der Wasserstrom über einen Rost, der unter dem Wasserspiegel
in Höhe der Flußsohle auf parallel zueinander und quer zur Stromrichtung verlaufenden
Grundwehren angeordnet ist, die schweren wertlosen Steine usw. mitnimmt, während
die feinen und wertvollen Stolte durch den Rost fallen; die schweren Steine zermahlen
beim Hinwegrollen über dem Rost die weniger festen Stoffe, welche die Metalloxyde
enthalten, so daß sich dadurch die Menge der durch den Rost fallenden wertvollen
Stoffe vermehrt. Das durch den Rost strömende Wasser gelangt aus einem unterhalb
des Rostes zwischen den Grundwehren gelesenen Ratim durch Kanäle in längliche Absetzbecken,
die so bemessen sind, daly die von dein Wasser mitgenommenen schweren Stoii-e sich
absetzen können, während die leichteren Stoffe von dem Wasser durch Abtlußkanäle
wieder fortgeführt werden.
-
Bei der erfindungsgemäßen Anlage dienen die in die Flußsohle eingelassenen
Grundwehre nicht wie bei den bekannten Arbeitweisen zum Stauen und Ableiten eines
Wasserstromes, sondern sie haben die Aufgabe, den in Höhe der Fltil-sohle liegenden
Rost zti Halter., über den das Wasser hinwegströmt, und einen Raum unterhalb des
Rostes zu bilden, aus dein das durch den Rost fließende Wasser mit den wertvollen
Bestandteilen in Absetzbecken gelangt. Die Anwendung von tZ'ehren,-Rosten oder Ahsetzbecken
als solchen rechnet aber nicht zum Gegenstand des Schutzbegehrens, da mit einem
Gr undwelir tisw. allein die erfindungsgemäße Aufgabe nicht gelöst werden kann.
-
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erhnduiig ist nachstehend
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es -zeigen: Abb. z und ia einen Grundriß
einer Absetz- und Anreicherungsanlage, Abb. = einen Querschnitt nach 11-11 der Abb.
i, Abb.3 einen Längsschnitt nach 111-11I der Abb. i, Abb..l die Einzelheiten eines
aus Schienen bestehenden Rostes und Abb. 5 ein in den Ahflußkanälen angeordnetes
Klappwehr.
-
In dem Strombett T sind quer zur Stromrichtung zwei im wesentlichen
parallel zueinander verlaufende Dämme D, D' "Grundwehre ,1 errichtet. Zwischen
den Dämmen ist ein Rost 0 angeordnet, der an seinen Enden auf den Dämmen dazwischen
auf vorzugsweise brückenartigen Stützmauern fll s. Abb. 2 uad 3) gestützt
wird. Da die Roste sehr kräftig sein und auch Felsblöcken standhalten müssen, die
mit beträchtlicher Geschwindigkeit über sie hinweggehen, bestehen sie im allgemeinen
aus großen, zwischen den Dämnien angeordneten, parallel zum Strom v<Irlaufenden
Balken. Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Ab-b.4 bestehen die Balken aus unigelkchrt
angeordneten Schiehen R, die mit ihren Köpfen in den Dämmen und dazwischen in den
Stützmauern M eingelassen sind.
-
Von dem zwischen den Dämmen D; D' gelegenen Raum gehen nach beiden
Seiten Kanäle C, C ab, die in die Absetzbecken B, B'
münden, die genügend
weit und lang gehalten sein müssen, um die Heftigkeit des Wassers zu dämpfen und
das Absetzen der mitgeschleppten Stoffe zu ermöglichen. Aus den Absetzbecken gelangt
das geklärte Wasser durch die Kanäle S, S' wieder in den Hauptstrom: das Wasser
der Absetzbecken kann natürlich auch zur Bewässerung und zur Erzeugung von Antriebskraft
verwendet werden.
-
Beim Anschwellen des Flusses wird ein ,großer Teil des die Dämme überströmenden
Wassers durch den Rost hindurchfließen, wobei ein syphonartiges Absaugen in die
quer darunterliegenden Kanäle stattfindet; durch die Saugwirkung wird ein großer
Teil der vom Hochwasser mitgeschleppten, genügend feinen und schweren Stoffe mitgerissen,
während die größeren Stücke an dem Rost entlang rollen und mit dem Hauptstrom in
(las Flußbett weiterbefördert werden. Während des Rollens auf dem Rost wird ein
Teil der größeren Stücke durch Reiben und Stoßen zermahlen, so daß, sich dadurch
der Anteil der durch den Rost fallenden schweren Stolte v ermehrt.
-
Das durch den Rost iliel),ende Wasser g(:-langt durch die Kanäle C,
C in die Absetzbechen B, B', in denen sich die schweren Sto=e absetzen,
so daß in den Becken nach Dämpfung des Stromes grölteiiteils wertvolle Stoi-:c,
wie Metalloxyde, zurückbleiben.
-
Beim Betrieb der Anlage finden die üblichen Hilfsmittel, wie z. B.
Schützenwehre P, P'. beim Eingang in die Einlaufkanäle C, C sowie
z. B. Kla.ppn-elireii L-', I:' in den Abflußkanälen S, S' Anwendung. Mit Hilfe der
Wehre kann auch eine Anreiclier-Ung der abgesetzten Stoffe erzielt werden. `Fenn
nämlich das Hochwasser zurückgegangen ist und feste Stoffe nicht mehr in das Absetzbecken
mitgerissen werden, wühlt man die im Becken bereits abgesetzten Stoffe durch Baggerung
ti. dgl. erneut auf und )uitet
gleichzeitig Wasser in die Becken,
so daß die leichten, unbrauchbaren Stoffe mit dem fließenden Wasser weggespült werden
und so eine Anreicherung der wertvollen Stoffe stattfindet.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann viele Abänderungen erfahren.
So ist es möglich, die Abflußkanäle S, S' nicht in den Fluß, sondern in Bewässerungs-
oder Krafterzeugungsanlag.en zu leiten. Ferner können beliebig viele oder im Notfall
sogar nur ein Becken vorgesehen werden. Ferner kann jedes Becken in zwei oder mehrere
Teile unterteilt sein; man kann auch einen mit den Becken parallel verlaufenden
Abflußkanal H vorsehen, der mit dem Kanal C durch die Schützenwehre P" und mit dem
Kanal S durch die von unten nach oben zu öffnenden Schützenwehre P... in
Verbindung steht.
-
Bei Hochwasser werden die SchützenP, P' geöffnet und die Schützen
P" und F_ geschlossen. Wenn das Becken genügend angefüllt ist, werden die Schützen
derart verstellt, dal) das BeckenB vom Wasser abgeschlossen ist, während ein Teil
des fließenden Wassers durch den Seitenkanal H abgeleitet wird. Man kann die wertlosen
Stoffe im Kanal F' abladen, und wenn man die Schützenwehre P"' wenig iiber dem Boden
öffnet, entsteht ein kräftiger Wasserstrom, durch den alle Stoffe weggesp:iilt werden.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht es; die Kraft des strömenden Wassers
so weit wie möglich auszunutzen, sei es für die Zermahlung der mitgerissenen Stoffe,
für die Anreicherung der wertvollen schweren Stoffe oder auch für die Wegspiilung
der <<: ertlosen Stoffe.