-
Registriergerät zur Aufzeichnung veränderlicher Vorgänge Zur Aufzeichnung
veränderlicher Vorgänge sind bereits eine Anzahl verschiedenartiger Geräte bekanntgeworden,
welche jedoch alle bestimmten Meßzwecken angepaßt sind, dabei sind Schreibwerk und
Meßwerk zu einer Einheit verbunden. Alle diese Geräte haben den Nachteil, daß die
Registriereinrichtung immer nur für bestimmte Anwendungsgebiete benutzt werden kann.
Werden aber Registrierungen nur ab und zu und dann auch auf verschiedenen Anwendungsgebieten
benötigt, wird meistens der hohen Kosten wegen von der Anschaffung solcher Spezialgeräte
abgesehen. Als Notbehelf kann vielleicht die Instrumentablesung mit Hilfe einer
Stoppuhr in gewissen Zeitabständen vorgenommen und danach ein Diagramm aufgezeichnet
werden. Dieses Verfahren ist jedoch zeitraubend und ungenau. Hinzu kommt, daß es
bei schneller verlaufenden- Vorgängen nur sehr schwer durchführbar ist.
-
Gemäß der Erfindung wird die Aufzeichnung irgendeines Vorganges mittels
eines die Bewegung des Anzeigegliedes unmittelbar nachahmenden, in gleicher Weise
beweglichen Gliedes (Hilfszeigers) bewirkt, welches den Schreibstift ohne zeitliche
Verschiebung getreu dem. aufzuzeichnenden Vorgang steuert. Es genügt in diesem Falle,
zur Registrierung den Hilfszeiger mit dem Anzeigeelement ständig von Hand oder selbsttätig,
z. B. durch lösbare Kupplung, mit dem Zeiger des Anzeigeinstrumentes in Deckung
zu halten. Auch gewährt das Gerät den Vorteil, daß mit ihm Vorgänge, die nicht in
Zahlenwerten ausgedrückt sind, aufgezeichnet werden können.
-
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
veranschaulicht. Die Fig. = und -2 zeigen in zwei Ansichten eine einfache Ausführungsform
des Gerätes, bei welcher eine Handsteuerung mittels Hilfsgliedes vorgesehen ist.-
Im Gehäuse 22 ist das Registrierwerk untergebracht, welches aus den zum Papiertransport
dienenden Teilen und aus dem die Aufzeichnungen besorgenden Schreibstift besteht.
Das Registrierband 3 läuft über die Registriertrommel q., welche von einem Antrieb
g bewegt wird. Zur Aufzeichnung der Kurven sind in dem durch die Fig. i dargestellten
Beispiel mehrere, beispielsweise zwei Schreibstifte.i und i' vorgesehen, deren jeder
izi einem auf einer Schiene 28 verschiebbaren Gleitstück 6 - angeordnet ist. Ein
weiterer Schreibstift 2 dient zur Aufnahme von Zeitmarken, er wird in an sich bekannter
Weise von Hand oder elektromagnetisch gesteuert. Jedes Gleitstück 6 ist über ein
Kupplungsstück 7 starr mit einem Hilfsglied 8 verbunden, das bei Verschiebung des
Gleitstückes 6 längs einer Hilfsskala g geführt wird, welche die jeweilige Stellung
des in diesem Fall als Zeiger 8 ausgebildeten Hilfsgliedes anzeigt. Jeder Hilfszeiger
8 wird von Hand hin und her geschoben.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgedankens ist die Hilfszeigereinrichtung in einem besonderen Gestell
oder Rahmen angeordnet,-.und diese betätigt alsdann durch irgendein Übertragungsorgan,
beispielsweise einen Fadenaufzug, das Schreibwerk. Die Fig. 3 und q. zeigen eine
solche Ausführungsform der Hilfsanzeigevorrichtung. Diese besteht aus dem Rahmen
=o, in dessen Schlitz 29 ein Gleitstück =i geradlinig verschoben werden kann. Der
Hilfszeiger i2 ist im Gleitstück ix drehbar gelagert und kann von Hand mittels des
Griffes 30 längs der Skala 15 geführt werden. Dies hat den Vorteil, daß der Rahmen
mit dem Hilfszeiger bei jeder Registrierung an geeigneter Stelle in der Nähe des
fremden Meßinstrumentes und unabhängig von dem Schreibwerk angebracht werden kann.
-
Soll in diesem Falle mit dem Hilfszeiger 12 die veränderliche Winkelanzeige
eines fremden Anzeigeinstrumentes aufgezeichnet werden, so wird nach Festklemmung
des Gleitstückes ii in der Mitte des Schlitzes 9,9 die Drehacbse 13 des Hilfszeigers
12 in der Verlängerung der Drehachse des Zeigers des Anzeigeinstrumentes angeordnet
und entsprechend den Stellungsänderungen des fremden Zeigers von Hand gedreht. Dadurch
wird ein Fadenzug 17 bekannter Art bewegt, welcher die Bewegungen des Hilfszeigers
i2 auf die Gleitstücke bzw. Schreibstifte des Schreibwerkes (z. B. jene der Fig.
i und 2) überträgt. Der Faden 17 ist mit dem Hilfszeiger =z fest verbunden und legt
sich an die kreisbogenförmige Führungsfläche 18 an, zu welcher er über kleine Rädchen
=g geführt ist. Der Faden 17 ist in bekannter Weise innerhalb biegsamer Röhrchen
21 mit unveränderlicher Länge geführt, so daß die Lage des Rahmens io gegenüber
dem Gehäuse 22 ohne weiteres verändert werden kann. Für mehrere Schreibstifte i
bzw. i' sind sinngemäß mehrere Fadenzüge 17 bzw. 17' vorzusehen, und entsprechend
ist auch je ein gesonderter Antrieb durch einen Hilfszeiger erforderlich.
-
Soll die Anzeige eines Anzeigeinstrumentes mit geradlinig bewegtem
Zeiger aufgezeichnet werden, so wird bei Verwendung der Anzeigevorrichtung gemäß
den Fig. 3 und q. der Hilfszeiger 12 in seiner Mittelstellung festgeklemmt und das
Gleitstück ii von Hand oder durch mechanische Übertragung über das Kuppelstück 14
im Schlitz 29 hin und her bewegt werden. Da das Rädchen ig in fester Verbindung
mit dem Gleitstück =i steht, wird in diesem Falle der Faden 17 gleichfalls entsprechend
der Verschiebung des Gleitstückes =i hin und her bewegt und damit auch der zugehörige
Schreibstift des Registrierwerkes.
-
Fig. 5 veranschaulicht die Anwendung der Einrichtungen gemäß den Fig.
i bis q. an einem Beispiel ohne Anzeigeinstrument. Das Gleitstück i= eines gemäß
Fig. 3 und q. ausgebildeten Rahmens =o mit dem Hilfsglied zz ist über eine Kupplung
1q. mittels einer Stange 23 mit der Muffe 24 eines Reglers gekuppelt. Die Bewegungen
des Gleitstückes =i werden mittels des Fadenzuges 17 in Bewegungen des Schreibstiftes
z des Schreibwerkes 22 umgesetzt. Der zweite Schreibstift i' dieses Werkes wird
über den Fadenzug 17' vom Zeiger 12' einer zweiten Hilfsanzeigevorrichtung =o' gesteuert,
welche so an einem zweiten Instrument 95'
montiert ist, daß das Hilfsglied
12' leicht und möglichst genau dem Zeiger des Instrumentes 25' nachgeführt werden
kann. Auf dem Registrierband werden in diesem Falle zwei zeitabhängige Kurven aufgezeichnet.
-
Der besondere Vorteil des neuen Gerätes besteht darin, daß es, ohne
irgendwelche schwierige Umbauten und ohne das Anzeigegerät öffnen zu müssen, allein
durch Nachfahren der Anzeigebewegung oder bei Meßgeräten mit großer Direktionskraft
unmittelbar durch lösbare Kupplung des Hilfsgliedes mit dem beweglichen Glied die
verschiedenartigsten Betriebs- und Meßgrößen aufzeichnet.
-
Der mechanische Antrieb der Schreibgeräte oder der Walzen des Registrierwerkes
sowie auch der mechanische Antrieb des Hilfszeigers läßt sich ohne weiteres in bekannter
Weise durch elektrische, pneumatische u. dgl. Antriebe ersetzen.