DE565989C - Registriervorrichtung - Google Patents

Description

• Registriervorrichtung Bei den bekannten schreibenden Meßgeräten wird zur Aufzeichnung der Meßgröße, z. B. Strom, Dampfmenge, Leistung usw., als Funktion der Zeit eine Schreibvorrichtung verwendet, die, wie beispielsweise eine gewöhnliche Schreibfeder, nur mit der Spitze schreibt. Hierbei tritt u. a. die Schwierigkeit auf, daß eine annähernd genaue Aufzeichnung der Meßgröße in einem Orthogonal-Koordinatensystem nur bei Verwendung eines teuren und relativ schweren Lenkersystems möglich wird, das die kreisförmige Bewegung des Zeigers in eine möglichst geradlinige umwandelt, es sei denn, daß man eine entsprechend gebogene Schreibfläche vorsieht, bei der aber hinwieder die Papierführung und die Aufzeichnung Schwierigkeiten bereiten.
• Es ist auch bereits bekannt, Aufzeichnungen auf Registrierpapier dadurch vorzunehmen, daß ein mit dem Zeiger des Meßgeräts verbundener farbeabgebender,langgestreckter Teil an seinem Schnittpunkt mit der Knicklinie eines über eine Kante oder Rolle hinweggezogenen Registrierstreifens beim Niederdrücken des Zeigers eine Marke auf den Registrierstreifen hinterläßt. Derartige Anordnungen sind aber nicht für eine dauernde Aufzeichnung geeignet, sondern machen es erforderlich, den farbeabgebenden Teil zeitweise vom Papierstreifen abzuheben und erst durch erneutes Niederdrücken des Zeigers eine neue Aufzeichnung herbeizuführen. Dies ist vor allen Dingen darin begründet, daß der farbeabgebende, langgestreckte Teil bei den bekannten Einrichtungen aus dünnen Fäden, Drähten o. dgl. besteht, die mit Farbstoff getränkt sind und die nur eine beschränkte Menge Farbstoff aufnehmen können. Gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten der bekannten Einrichtungen in einfacher Weise dadurch behoben, daß der mit dem Zeiger des Meßgeräts verbundene färbeabgebende, langgestreckte Teil, der an seinem Schnittpunkt mit der Knicklinie eines Registrierstreifens eineAufzeichnung vornimmt, ein eine Schreibflüssigkeit führender Kanal ist, der längs der berührenden Mantellinie eine spaltförmige Öffnung für den Durchtritt der Schreibflüssigkeit hat. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der auf seiner Mantellinie mit einer spaltförmigen Öffnung versehene schreibende Teil rohrförmig ausgebildet ist.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar ist in Abb. i das Registrierinstrument so weit dargestellt, wie es für das Verständnis der Erfindung erforderlich erscheint; Abb. 2 zeigt die Lagerung und Anordnung des Schreibwerkzeuges am Zeiger des Instrumentes. Hierbei ist a der Meßstreifen eines nur durch sein Meßsystem y, Skala s und Zeiger o angedeuteten Meßinstrumentes. Der Meßstreifen a wird in an sich bekannter Weise von einem zeit- oder wegabhängigen Vorschubwerk e mit Hilfe der Stiftenräder d und d' über die Kante b des Führungsbleches c gezogen. Der Meßstreifen ist hierbei parallel zur Skala des Instrumentes und lotrecht angeordnet. Die Schreibfeder f besteht aus einem rechtwinklig gebogenen Metallrohr von geringem Querschnitt, dessen oberer Teil f' gewissermaßen eine Verlängerung des Zeigers o bildet. Dieser Teil f' ist so zusammengedrückt, daß er von ovalem oder rechteckigem Querschnitt ist, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die längere Querschnittachse senkrecht zum Meßblatt bzw. zur Kante b des Führungsbleches steht.
• Ferner trägt der Teil f' in seiner Längsrichtung auf der dem Meßstreifen zugewendeten Seite eine schmale öffnung oder einen Schlitz g, dessen Länge derart ist, daß er bei jeder Zeigerstellung über dem Meßstreifen gleitet. Der untere Teil des Rohres fragt in ein Gefäß mit flüssigem Farbstoff, wobei sich infolge der Kapillarität das ganze Rohr f voll Farbstoff saugt. Das Gefäß zur Aufnahme des Farbstoffes befindet sich an einem Ansatzblech p des Zeigers o. Es kann aber auch in Form eines größeren Vorratsgefäßes an den feststehenden Teilen des Instrumentes angebracht sein.
• Das Rohr f ist von oben durch ein Tragstück k geführt und an diesem befestigt. Das Tragstück k besteht wie alle Teile des Aufzeichnungsapparates aus sehr leichtem Metall. vorzugsweise aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung, doch kann das Rohr fauch aus Neusilber o. dgl. hergestellt sein. Das Tragstück k ist an zwei Seiten mit Lagerzapfen st und n versehen. Diese ruhen in Lagern nt und na', welche auf einem an dem Zeiger o des Instrumentes angebrachten Verlängerungsblech p befestigt sind, derart, daß der Aufzeichnungsapparat in diesen Lagern, insbesondere aber die Schreibvorrichtung f', in einer durch Zeigerachse und Zeigerspitze bestimmten Ebene drehbar ist. Hierbei ist ein verstellbares Gegengewicht h vorgesehen, welches dem Aufzeichnungsapparat das Gleichgewicht hält. Die Aufzeichnungsvorrichtung einschließlich des beweglichen Systems des Meßinstrumentes ist schließlich noch so ausbalanciert, daß die Güte des Instrumentes nicht durch die zusätzliche Zeigerbelastung beeinflußt wird.
• Die Schreibvorrichtung f mit dem Schlitzg macht, da sie eine Verlängerung des Zeigers o bildet, beim Ansprechen des Instrumentes ebenfalls die kreisförmige Bewegung des Zeigers o mit. Hierbei ist die Ausbalancierung der Schreibvorrichtung so vorgenommen, daß der genügend lange Rohrteil f an der Kante b nur ganz leicht über das ziemlich straff gespannte Papier des Meßstreifens streicht. Da nun die öffnung g ebenfalls genügend lang ist, um bei jeder Zeigerstellung auf dem Papier zu gleiten, so tritt, nachdem Glas Rohr f' voll Farbstoff gesaugt ist, bei jeder Zeigerstellung an der öffnung bei Berührung mit dem Papier etwas Farbstoff aus. Durch die kontinuierliche Bewegung des Meßstreifens kommt in Verbindung mit den jeweiligen Zeigerausschlägen die Zeit- oder Wegkurve der Meßgröße zustande. Der Meßstreifen trägt ein rechtwinkliges Koordinatensystem.
• An Stelle den Meßstreifen über eine Kante zu führen, kann man ihn auch um eine Rolle legen, über die die Schreibvorrichtung in tangentialer Richtung gleitet.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schreibvorrichtung für Registrierinstrumente, bei welcher ein mit dem Zeiger eines Meßgerätes verbundener farbeabgebender, langgestreckter Teil an seinem Schnittpunkt mit der Knicklinie eines Registrierstreifens eine Aufzeichnung vornimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Zeiger verbundene Teil ein Schreibflüssigkeit führender Kanal ist, der längs der berührenden Mantellinie eine spaltförmige Öffnung für den Durchtritt der Schreibflüssigkeit hat.
2. 2. Schreibvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der auf seiner Mantelfläche mit einer spaltförmigen Öffnung versehene schreibende Teil rohrförmig ausgebildet ist.
3. 3. Schreibvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schreibflüssigkeit führende Kanal in an sich bekannter Weise durch eine Kapillare mit dem Vorratsbehälter in Verbindung steht.