DE606118C

DE606118C - Propellerstrahlleitflaechen mit duesenartiger Wirkung

Info

Publication number: DE606118C
Application number: DESCH101736D
Authority: DE
Original assignee: KARL SCHAFFRAN DR ING
Current assignee: KARL SCHAFFRAN DR ING
Publication date: 1934-11-24

Description

Einer großen Anzahl von Vorrichtungen^ die sich auf die Verbesserung des Wirkungsgrades von Schiffsschrauben beziehen, liegt die falsche Annahme zugrunde, daß dear aus der Propellerdiskfläche austretende Propellerstrahl sich unmittelbar hinter der Schraube mehr oder wenigen konisch erweitert, d. h. daß der Propeller auf das Wasser außer der Erzeugung der Axialgeschwindigkeit eine streuende Wirkung ausübt. Diese ältere Ansicht ist durch neuere theoretische und modellversuchstechnische Forschungen widerlegt und der Nachweis 'erbracht worden, daß der Propellerstrahl unmittelbar hinter der Diskfläche keine Erweiterung erfährt, auch nicht zylinderförmig ist, sondern eine Einschnürung in der Weise hat, daß in einer gewissen Entfernung hinter der Propellerdiskfläche der Durchmesser d der Strahlfläche kleiner als der des Propellerdurchmessers D₀ ist, eine Folge davon, daß die MaximalgeschOTindigkeit, auf die das Wasser im Propelierstrahl hinter der Schraube gebracht wird, größer ist als die nominelle Durchflußgeschwindigkeit des Wassers durch die Propellerfläche.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, den durch die Prop eller diskfläche hindurchtretenden Propellerstrahl durch Anordnung der vor, seitlich oder hinter dem Propeller P geraden oder einfach oder doppelt gekrümmten Leitflächen L₁ und L₂ oder Ruder so zu beeinflussen oder zu verändern, daß die Durchtrittsgeschwindigkeit des Wassers durch den Propeller durch die relative Einstellung der beiden Leitflächen L₁ und L₂ zueinander (z. B. von der ausgezogenen Lage in die gestrichelte Lage, s. beiliegende Zeichnung) so verändert, wird, daß das Drehmoment des Propellers entsprechend verschiedenen Betriebszuständen des Propellers beeinflußt wird. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, durch relative Einstellung der Leitflächen oder Ruder das Drehmoment des Propiellers verschiedenen Belastungszuständan anzupassen oder bei günstigster Lage zueinander den Wirkungsgrad zu verbessern.

Zwecks Erreichung eines besseren Füllens der Strahlflächen zwischen den düsenartig wirkenden Leitflächen kann gegebenenfalls in der Verlängerung der Propellerachse noch lein Leitkörper L₃ am Ruder von zweckmäßiger Stromlinienform angebracht werden, um die erstrebte Düsenwirkung zu unterstützen.

In der Abbildung ist die Anordnung der Strahlflächen zum Propeller dargestellt. Hierin bedeuten P den Propeller, L₁, L₂ und L₃ die Strahlleitflächen oder die Strahlleitkörper, M-M = Mitte Propeller, D₀ den Propelleridurchmesser, d = eingeschnürter Durchmesser der Propellerstrahlfläche ohne Anwendung von Strahlleitflächen und D = Durchmesser der Propellerstrahlfläche bei Anwendung von Strahlleitflächen,

Bildet man die Leitflächen als Doppelruder aus und gibt den Leitflächen die in Abb. 1 gekennzeichnete stark unsymmetrisehje Form (Tragflügel) mit relativ großen Balanceflächen, dann hat die Kupplung dieser beiden Ruderflächen miteinander durch kinematische Vorrichtungen die außerordentlich vorteilhafte und neuartige Wirkung zur Folge, daß bei Ruderlage, z. B. Steuerbord, die Balanoefläche des Backbordruders infolge starken Ausschiagens nach Backbord eine Überbalancierung bewirkt, die zur Verminderung¹ der zum Drehen beider Ruder erforderlichen Drehkraft vorteilhaft ausgenutzt werden kann. Durch Veränderung der kinematischen Verbindungsstange beider Ruderpinnen läßt sich gleichzeitig die Einstellung der zweckmäßigöten düsenartigen Wirkung der Leitflächen, die Anpassung des Motordrehmomentes an den Belastungszustand des Propellers !entsprechend erreichen.

Claims

85 Patentansprüche:

1. Propellerstrahlleitflächen mit düsenartiger Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflächen zwecks Veränderung des Propellerstrahlquerschnittes und damit der Slipgeschwindigkeit und zur Regulierung der Propellerdrehzahl bei verschiedenen Belastungsgraden um eine senkrecht zur Fahrtrichtung stehende Achse beweglich angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflächen als Strahlflächenruder ausgebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den düsenartig wirkenden Leitflächen in der Verlängerung der Propellerachse noch ein Leitkörper (L₃) am Ruder von zweckmäßiger Stromlinieifform angebracht wird, um die erstrebte Düsenwirkung zu unterstützen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

oEnnucKT in der rochsdruckerei