DE590334C

DE590334C - Vorrichtung zur Regelung des Trimmwinkels und Erhoehung der Geschwindigkeit von Schnellbooten

Info

Publication number: DE590334C
Application number: DEL81891D
Authority: DE
Original assignee: Fr Luerssen Werft GmbH and Co
Current assignee: Fr Luerssen Werft GmbH and Co
Priority date: 1932-08-30
Filing date: 1932-08-30
Publication date: 1934-01-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vor- richtung zur Regelung des Trimmwinkels und Erhöhung der Geschwindigkeit von Schnellbooten, die aus .am Schiffsboden angenähert senkrecht zu diesem hinter den Propellern angeordneten Flächen besteht, die schräg zur Strömungsrichtung angestellt sind.

Während bei den bekannten, zur Strömungsrichtung schräg angestellten senkrechten oder waagerechten Flächen nur ein Anheben des Schiffes stattfindet, wird bei der vorliegenden Erfindung gleichzeitig eine

, wesentliche Verbesserung des Propulsions-Wirkungsgrades bewirkt, da' die Staukörper ähnlich wirken wie hinter den Propellern angeordnete Ruderkörper mit dickem Profil.

Die Erfindung besteht darin, daß die Flächen allseitig frei umströmte Staukörper bilden. Dadurch wird gegenüber den bekannten senkrechten Anstellflächen eine erhöhte Querkraftbildung erzielt, mit der ein entsprechend starkes Anheben des Hecks auch bei kleinen S.tauflächen erreicht wird. Diese Wirkung ist darauf zurückzuführen, daß durch das unmittelbare Anströmen der Staukprpervorkante die auf der Saugseite auftretenden Unterdruckkräfte voll zur Wirkung gebracht werden. Gegenüber der Propulsionsverbesserung und der Widerstandsverminderung durch Herausheben des Hecks bis zur Horizontalen ist die mit dem Stau verbundene Widerstandsver.mehrung von untergeordneter Bedeutung.

Durch die Erfindung wird auch eine vereinfachte und stabile Bauart gegenüber den bekannten schräg angestellten Stauflächen erreicht, was bei seegehenden Fahrzeugen von besonderem Wert ist.

Weitere Erfindungsmerkmale bestehen in der besonderen Ausbildung der frei umströmten Staukörper, der Art ihrer Anordnung und ihrer Bildung durch am Hinterschiff vorstehende Anhänge.

Durch die Erfindung wird, wie sich aus zahlreichen Versuchen ergibt, erreicht, daß *5 das widerstandserhöhende Absinken des Hecks bei hoher Fahrt vermieden wird, das bekanntlich bei Schnellbooten bei einem

Geschwindigkeits-Längenverhältnis ττψ von ^₀ über 4 bereits eintritt. Nebenher wird, wie bereits erwähnt, eine Verbesserung des Propulsionswirkungsgrades erzielt.

Die Erfindung läßt si'ch in verschiedener Weise ausführen. Sie ist in der Zeichnung beispielsweise in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht, die' nachstehend beschrieben sind.

Die neuen Staukörper stellen je nach den Verhältnissen einfache oder geteilte Anhänge verschiedenster Formen dar, die bei möglkhst geringem Widerstand den größten Effekt hervor ruf en. -S ie lassen sich bei Ein- und Mehrschraubenschiffen anwenden.

In Abb. ι und 2 ist in Hinteransicht und im Grundriß gezeigt, daß beispielsweise

hinter dem Propeller α unter dem Schiffsboden b ein als Ruder ausgebildeter, sich nach hinten verbreiternder, allseitig frei umströmter Staukörper c angewandt wird. Vor diesem bildet sich infolge der Verbreiterung ein Überdruckfeld, während nach hinten dadurch, daß an der breiten Abschlußfläche ein Abreißen des Wassers stattfindet, im Raum e ein Vakuum entsteht.

ίο Durch das unmittelbare Anströmen der Staukörpervorkante werden die auf der Saugseite auftretenden Unterdruckkräfte voll zur Wirkung gebracht. Zugleich wird der Propulsionswirkungsgrad verbessert.

iS Bei der in Abb. 3 und 4 in Hinteransicht und im Grundriß dargestellten Ausführung ist gezeigt, daß die Staukörper bei Zweischraubenschiffen durch einen Stauwellenbock/ gebildet werden können. Diese Stauwellenböcke werden beispielsweise durch schräg gestellte, in vertikaler Richtung verlaufende, flächenförmige .Körper f gebildet, die nach hinten eine breite Arbeitsfläche bestreichen. Auch hierbei wird hinter jedem Propeller α ein Überdruckfeld d gebildet, . während im Raum e ein Vakuum entsteht.

Bei der in Abb. 5 und 6 in Rückansicht und im Grundriß dargestellten Ausführung ist bei einem Dreischraubenschiff gezeigt, daß zwei in entgegengesetzter Richtung verstellbare Trimmruder g, g_± Anwendung finden, die beispielsweise zwischen den Schrauben liegen. Dadurch wird ebenfalls die infolge der Schrägeinstellung bewirkte Arbeitsflächenverbreiterung erreicht, so daß sich bei d ein Überdruckfeld bildet, während hinter den Flächen ein Vakuum e entsteht.

Nach der Erfindung können die Körper einen Teil der am Hinterschiff vorstehenden Anhänge, beispielsweise wie in Abb. 1 und 2 gezeigt, des Ruders und, in Abb. 3 und 4 gezeigt, des Wellenbockes, gegebenenfalls auch der Propellernabe oder des Hinterstevens bilden.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Regelung des Trimmwinkels und Erhöhung der Geschwindigkeit von Schnellbooten, bestehend aus am Schiffsboden angenähert senkrecht zu diesem hinter den Propellern angeordneten Flächen, die schräg zur Strömungsrichtung angestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen allseitig frei umströmte Staukörper bilden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die frei umströmten Staukörper vorn schmal und hinten verdickt ausgeführt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Staukörper symmetrisch zur Längsschiffsebene nach hinten gegeneinander kon- oder divergierend angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Staukörper ganz oder teilweise durch' die am Hinterschiff vorstehenden Anhänge, insbesondere Ruder, Wellenbock, Propellernabe oder Hintersteven, gebildet sind. "

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen