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Vorrichtung zur Herstellung jacquardgemusterter Ware auf Tüllmaschinen
Es ist bekannt, Musterware auf Tüll-, sog. Bobbinet-Webmaschinen herzustellen. Die
Mustermöglichkeit ist aberaufsolchen Maschinen nur in beschränktem Umfange möglich.
Zur Herstellung von Mustern bedient man sich beispielsweise der Anordnung eines
dritten Musterfadensystems oder durch zeitweise Unterbrechung derTüllbindungdurchandere
Bindungsarten. Diese Muster waren ' aber auf Längs-oder Querstreifen beschränkt
und waren deshalb ungenügend. Es war mittels dieser Einrichtung nicht möglich, jeden
einzelnen Kettenfaden beliebig zur Musterfigurenbildung verwenden zu können. Man
hat auch Musterungen im Tüllgewebe gebildet, indem man einige Kettenfäden mittels
der bekannten Dropperjacquardeinrichtung beliebig durch besondere Musterfadenschienenversetzen
ließ. Diese Fadenfühningsschienen waren aber zwischen den Schützenführungen angeordnet.
Da der Raum an dieser Stelle sehr klein ist, so konnten nur wenige - Fadenführungsschienen
untergebracht werden, und zwar höchstens 3o Stück. Hierzu kam noch; daß die Einrichtung
in der Arbeitsweise sehr empfindlich war, da die Stellung der Fadenführungsschienen
maßgebend für die genaue Lage der Kettenfäden war infolge ihrer direkten Verbinbung
mit der Dropperjacquardeinrichtung. Die Bedienung dieser Einrichtung erfordert deshalb
besonders geschulte Arbeiter, wodurch der Herstellungspreis der Ware wesentlich
beeinträchtigt wird.
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Durch vorliegende Erfindung werden diese Übelstände durch einfache
Art und Weise beseitigt, undzwar dadurch, daß die Fadenführungsschienen, welche
bisher innerhalb der Schützenführungen lagen, außerhalb dieser angeordnet und besondere
Fadenbegrenzungsschienen vorgesehen sind, die die Bewegung der Fäden festlegen,
so daß die Maschine durch eine gewöhnliche Jacquardeinrichtung bedient werden'kann,
die nicht genau der Schützenteilung zu entsprechen braucht.
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Die Abbildungen zeigen beispielsweise Ausführungen. Es zeigt Abb.
x die bisherige Anordnung bei Herstellung gemusterter Tülle, Abb. 2 die Anordnung
gemäß der Erfindung bei Weglassung der Schützen, Abb. 3 die Verschiebung der Kettenfäden
gemäß derErfindung durch die Fadenführungsschienen.
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Bei den bekannten Tüllmaschinen sind die Fadenführungsschienen i (Abb.#i)
zwischen den Schützenführungen 2 angeordnet. Die Schützenführungen sind befestigt
auf Barren 3 und q.. Die Schützen 5 tragen in bekannter Weise die Bobbinen 6. Der
Nadelkamm 7 ist auf der Nadelkanunschiene 7 befestigt. Die Treiberbarren g und io
arbeiten in bekannter Weise. Desgleichen sind die Kettenfäden auf dem Kettenbaum
12, wie üblich, aufgelegt. Die Kettenfäden ii werden geführt durch einen Fadenleiter
13. Die Fadenführungsschienen i werden in Längsrichtung durch die nicht dargestellte
Droppereinrichtung verschoben.
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Die Abb. 2 zeigt die Anordnung gemäß der Erfindung, und zwar zeigt
sie dieFadenführungsschienen
x, die unterhalb der Schützenführung
2 angeordnet sind. An ihrer ursprünglichen Stelle sind Fadenbegrenzungsschienen
14 angeordnet. Diese Fadenbegrenzungsschienen 14 sind der Teilung der Schützenführung
genau angepaßt. Sie tragen Ösen 15, deren Breite c genau dem Abstand zweier Kettenfäden
entspricht. Diese Fadenbegrenzungsschienen 14 stehen still im Gegensatz zu den früheren
Fadenführungsschienen, die an dieser Stelle bewegt wurden. Die Fadenführungsschienen
i werden, da sie außerhalb der Schützenführungen in beliebiger Anzahl angeordnet
werden können; angetrieben durch einen allgemein bekannten einfachen jacquardapparat.
Hierbei werden die Fadenführungsschienen i in Pfeilrichtung bewegt, so daß der Kettenfaden
il, welcher in der Öse 1E geführt wird, von a nach b in die punktierte
Stellung gelangt (Abb.3). Er legt sich in der Öse 15 der Fadenbegrenzungsschiene
14 von der linken nach der rechten Seite entsprechend der Teilung. Es wird damit
die gleiche Fadenteilung erreicht, welche für die Überkreuzung der Ketten- und Schützenfäden
nötig ist. Eine erforderliche Spannung der Kettenfäden wird durch die jeweilige
Stellung der Fadenführungsschienen erreicht. Die Kettenfäden il werden vorteilhaft
noch über Fadenführungsdrähte 18 geführt und kommen von dem Kettenbaum 12. Da die
Fadenführungsschienen i nicht mehr in ihrer ursprünglichen Stelle liegen, brauchen
sie auch nicht ihre Bewegung genau der Teilung der Schützen zu machen. Die erforderliche
Genauigkeit führt die neu angeordnete stillstehende Fadenbegrenzungsschiene mit
ihrer Öse 15 herbei. Etwa eintretende Ungenauigkeiten bei der Bewegung der Fadenführungsschienen
i werden durch die Elastizität der Kettenfäden ausgeglichen, ohne daß dadurch in
der Ware Fehler entstehen. Die Verwendung eines einfachen Hoch- oder Tiefjacquardapparates
gestattet eine einfache Verschiebungsmöglichkeit und dadurch leichte Bedienung der
Einrichtung.