DE560611C - Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung einer gemusterten Doppelkettenwirkware - Google Patents

Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung einer gemusterten Doppelkettenwirkware

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DE560611C
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warp threads
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04BKNITTING
    • D04B23/00Flat warp knitting machines
    • D04B23/02Flat warp knitting machines with two sets of needles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

  • Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung einer gemusterten Doppelkettenwirkware Bei Flachkettenwirkmaschinen wurden bisher die einzelnen Kettfäden in Lochnadeln eingezogen, welche, zu einer Barre vereinigt, die sogenannte Legemaschine bildeten, die in Übereinstimmung mit den zur Herstellung der Kettenwaren erforderlichen Legungen (z. B. unter z über z, unter a über 2) bewegt wurde.
  • Um die Mustermöglichkeit zu vergrößern, hat man die Lochnadeln bereits unabhängig voneinander verschiebbar auf einer Barre angeordnet und stellt die Lochnadeln durch eine Mustervorrichtung vor dem Legen zu einer Lochnadelschiene zusammen. Entweder werden hierzu schwingende Lochnadeln verwendet, die zwei äsen haben, durch die die Fäden gezogen sind und der Verschiebung eine neue Gruppierung der Fäden und ein neues Muster ermöglicht, oder aber die Lochnadeln wurden vor jeder Ausmusterung in eine gemeinsame Ebene gebracht, d. h. in die Grundstellung, aus welcher heraus das Auswählen durch eine Mustervorrichtung erfolgte und von der. aus sie in zwei Gruppen geteilt wurden, deren Verarbeitung dann durch die beiden Nadelreihen vor sich ging. In allen Fällen wurde die Legemaschine bei Kettenwirkmaschinen aber von Lochnadeln gebildet, durch die die Fäden gezogen waren.
  • Diese Lochnadeln verursachen an den Kettfäden nun eine gewisse Reibung, so daß bei Verarbeitung sehr feiner Kettfäden sehr oft ein Reißen des Fadens eintrat, und zwar besonders dann, wenn die Geschwindigkeit gesteigert wurde. Der Arbeitsgeschwindigkeit des Stuhles war deshalb schon wegen dieses Lochnadeldurchzuges eine Grenze gesetzt.
  • Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß überhaupt keine Lochnadelschienen mehr verwendet werden, sondern daß die Fäden durch eine Mustervorrichtung beliebiger Art, z. B. durch eine Jacquardvorrichtung, in offene, kammartige Führungen eingelesen werden, welche an Stelle der bisher bekannten Lochnadelschienen treten und die in bekannter Weise in einander entgegengesetzten Richtungen verschoben werden, um die Legungen auszuführen, worauf die Fäden von den nacheinander inArbeitsstellung kommendenNadelreihen verarbeitet werden.
  • Da eine Durchführung und Abbiegung der Fäden durch Lochnadeln nicht mehr erfolgt, kann auch die Geschwindigkeit des Stuhles wesentlich erhöht werden, um so mehr, als der Fortfall jeder Reibung in den Lochnadeln auch bei feinstem Garn ein Zerreißen des Fadens ausschließt.
  • Es sind zwar an sich kammartige Führungen bekannt, die bei Milanesestühlen verwendet werden und mit entsprechenden Legschienen zusammenarbeiten. Kämme und Legschienen haben jedochbeiMilanesestühlen, bei denen wandernde Kettenspulen verwendet werden, den Zweck, das Weiterwandern der Fäden über die ganze Breite der Maschine zu ermöglichen, und dienen nicht der Musterherstellung wie nach der vorliegenden Erfindung.
  • Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform näher erläutert. Es bedeutet: Fig. i eine Vorderansicht der Wirkmaschine, Fig.2 einen Grundriß derselben, Fig. 3 einen Querschnitt durch dieselbe, Fig. q. einen Teil der Fig. 3 in vergrößertem Maßstabe, ebenfalls im Schnitt, Fig. 5 eine Litze, in welche die Kettfäden eingezogen werden, Fig.6 die Ansicht der beiden Führungsbarren nach dem Einlesen der Fäden in jede Barre, .
  • Fig. 7 die Stellung der Führungsbarren vor der Fachbildung der Kettfäden, Fig.8 eine Ansicht der Führungsbarren mit den Kettfäden, welche in einer Ebene liegen, Fig.9 eine Seitenansicht der Fadenlage nach der Verschiebung der Kettfäden durch die jacquardlitzen, ' Fig. io eine Fig. 9 entsprechende Ansicht mit einer vorgeschobenen Nadelreihe.
  • Die Maschine enthält zwei Nadelbetten i und 2, die übereinanderliegen und einen spitzen Winkel einschließen. Diese Betten besitzen Kanäle 3, in denen Zungennadeln q. verschiebbar sind. Die Nadelbetten i und z besitzen an jedem Ende Augen 5, mit deren Hilfe sie am Gestell s' und 5" befestigt werden.
  • Auf jedem der beiden Nadelbetten i und 2 ist eine Mitnehmerschiene 6 angebracht, die mit ihren beiden Enden in Führungen 7 gleitet. Diese Schienen 6 werden durch Gelenkstangen angetrieben, welche durch Kurvenscheiben und Gegenkurvenscheiben 9 der Wellen 16 und 16' gesteuert werden. Die Wellen 16 und 16' stehen durch zwei Zahnräder 17 miteinander in Eingriff. Die eine Welle 16 wird von- einer Riemenscheibe 18 angetrieben.
  • Vor den Nadelbetten i und 2 sind zwei Kämme (Fig. 6 und 8) oder Führungsbarren io hintereinander angeordnet, die von zwei waagerechten Traversen ii getragen werden, die sich durch übereinander angeordnete Kurvenscheiben und Gegenkurvenscheiben 12 in entgegengesetzten Richtungen bewegen lassen. Die Kurvenscheiben iz sitzen auf einer senkrechten Welle 1q. (Fig. i) des Maschinengestells 13. Die Welle 1q. erhält ihren Antrieb durch die Welle 16 unter Vermittlung von Stirnrädern 15" und zwei Schraubenrädern 15 und 15'. Diese Getriebe besitzen entsprechende Abmessungen, um die Anzahl der Kammverschiebungen den Nadelverschiebungen anzupassen. Am oberen Teil des Gestelles 13 ist ein Hebel i9 schwingbar angebracht, der durch Daumenscheiben o. dgl. angetrieben wird und auf ein Jacquardwerk einwirkt.
  • Auf den Wellen 16 und 16' sind außerdem noch Kurvenscheiben und Gegenkurvenscheiben 2o und 2o' vorgesehen, die unter Vermittlung von Hebeln 2i und 21' zwei Wellen 22 und 22' drehen, auf denen andere Hebel 23 und 23' vorgesehen sind, die je eine Schiene 24. und 2q.' von der Länge der Kämme io tragen.
  • Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Jeder Faden der Kettfäden, die von dem Jacquardwerk ausgelesen werden, um mit der einen oder anderen der beiden Führungsbarren zusammenzuarbeiten, wird durch eine besondere Litze gezogen (Fig. 5), ähnlich wie dies für die Kettfäden bei Webstühlen der Fall ist. Jede Litze führt zu einer Jacquardplatine.
  • Für die Arbeit des Stuhles ist es erforderlich, daß die Hälfte der Kettfäden in der oberen Führungsbarre und die andere Hälfte in der unteren Führungsbarre arbeitet. Jede Führungsbarre besitzt so viel Führungen, als Nadeln in jedem Nadelbette vorhanden sind. Es ist Bedingung, daß die Teilung der Nadelbetten genau der Teilung der Führungsbarren entspricht.
  • Die Bildung der Maschen geschieht in folgender Weise: Die beiden Nadelreihen werden zunächst in der Abschlagstellung gehalten. Die Nadeln liegen übereinander, und die beiden Führungsbarren befinden sich genau voreinander (Fig.6) und überdecken sich in Höhenrichtung.
  • Die Kettfäden bilden eine einzige Fadenlage, die in waagerechter Achse des Stuhles (Fig.7) vorgesehen ist. Die beiden Führungsbarren bilden eine Art Kamm oder Riet, in welchem zwischen je zwei Zähnen zwei Kettfäden enthalten sind (Fig. 8).
  • Zunächst teilt das Jacquardwerk durch die Litzen die Kettfäden in zwei Lagen, von denen jede die gleiche Anzahl Fäden enthält. Die eine Fadenlage gelangt in die Führungen der oberen Barre und die andere in die Führungen der unteren Barre. Beispiel Angenommen, die Kette besitzt i ooo Fäden; nach der Bewegung des Jacquardwerkes befinden sich 5oo Fäden in den Führungen der oberen Barre und 500 Fäden in der unteren Barre. Nimmt man an, daß die i ooo Kettfäden sich zusammensetzen aus 500 weißen Fäden und 5oo schwarzen Fäden, so werden nach der Wirkung des Jacquardwerkes z. B. in den oberenFührungen sich So weiße Fäden und 450 schwarze Fäden, also insgesamt 500 Fäden befinden, während die untere Barre dann 45o weiße und 5o schwarze Fäden, also auch wieder zusammen 5oo Fäden aufweist.
  • Je nach dem Muster können dann nach der zweiten Wirkung des Jacquard-,v erkes in der oberen Barre ioo weiße Fäden und 4oo schwarze Fäden und in der unteren Barre 4oo weiße Fäden und ioo schwarze Fäden vorhanden sein.
  • Nach der Ausführung eines jacquardhubes befindet sich stets je ein Kettfaden in der oberen Führung und ein Kettfaden in der unteren Führung. Hierbei legen sich die Kettfäden gegen die Schienen 24 und 24 (Fig. 9).
  • Durch die Bewegung der Welle 16, 16' mit Hilfe der Riemenscheibe 18 und der Zahnräder i i verschieben die Kurvenscheiben 9 die Mitnehmerschiene der Nadeln 4, und die Nadeln des oberen Bettes bewegen sich bis zum Ende ihres Hubes; die Schiene 24 hebt die in der unteren Führungsbarre io eingeschlossenen Kettfäden und bringt sie über die Haken der Nadeln.
  • Während dieser Zeit verschiebt sich durch Einwirkung der Kurvenscheibe 12 die Führungsbarre io seitlich um ein entsprechendes Stück, d. h. um eine Nadelteilung.
  • Die Schiene 24' bewegt sich wieder nach abwärts, und die Kettfäden gelangen auf die Nadeln. Die Nadeln ziehen sich zurück und schlagen die oberen Maschen der Ware ab.
  • Die unteren Nadeln machen darauf dieselbe Bewegung, ebenso die Schiene 24, um die unteren Maschen der Ware zu bilden. Die oberen Nadeln ergreifen dieFäden der unteren Fadenlage und vice versa, so daß durch entsprechende Maschenbildung ein homogenes, gleichförmiges Gewirk erzielt wird.
  • Die beiden Führungsbarren nehmen wieder ihre Anfangslage ein, und die Jacquardeinrichtung geht ebenfalls in ihre Anfangsstellung zurück. Die beiden Fadenlagen vereinigen sich wieder und bilden gemeinsam die Kette, welche sich in der Mitte der beiden Führungsbarren in einer Ebene und einer einzigen Lage befindet.
  • Die Bewegung der jacquardeinrichtung beginnt von neuem, diesmal jedoch, um die nächste Maschenreihe zu bilden; die beiden Führungsbarren verschieben sich seitlich entgegengesetzt ihrer ersten Verstellung.
  • Durch Verwendung einer Jacquardeinrichtung o. dgl. ist es möglich, die vor den Führungen vorgesehenen Litzen (Fig.5) nach Wunsch so zu verstellen, daß die einzelnen Fäden einer Führungsschiene der anderen Schiene übermittelt werden.
  • Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, können natürlich Änderungen getroffen werden, z. B. könnte die Musterbildung statt durch ein Jacquardwerk auch durch eine Musterkette o. dgl. gesteuert werden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Doppelkettenwirkware auf der flachen Kettenwirkmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden durch eine Mustervorrichtung in zwei Gruppen geteilt und in offene kammartige Führungen eingelesen werden, welche an Stelle der bisher bekannten Lochnadeln treten und die in bekannter Weise in einander entgegengesetzten Richtungen verschoben werden, um die Legungen auszuführen, worauf die Fäden von den nacheinander in Arbeitsstellung kommenden Nadelreihen verarbeitet werden.
  2. 2. Flachkettenwirkmaschine zur Herstellung einer Doppelware nach Anspruch i mit Hilfe zweier winklig zueinander gestellter Nadelbetten, dadurch gekennzeichnet, daß nach jeder zweiten Maschenreihe die Kettfäden von einer gemeinsamen Ebene aus durch Mustervorrichtungen in zwei Gruppen in kammartige Führungen (io) eingelesen werden, die entsprechend der Legung in entgegengesetzten Richtungen verschoben werden, wobei das Herumführen der Kettfäden um die Nadeln durch Schienen (24, 24') erfolgt, von denen je eine allen Nadeln eines Nadelbettes gemeinsam ist.
  3. 3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer Ebene liegenden Kettfäden in einzelne Litzen eingezogen sind, die von; einem Jacquardwerk gesteuert werden.
  4. 4. Maschine nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einlesen der Kettfäden in die Führungsbarre (io) und Vorschieben der Nadeln eines Nadelbettes die von Winkelhebeln getragenen Schienen (24, 24) ausgeschwungen werden, um die Kettfäden ihrer Seite um die der Gegenseite der Maschine zugehörenden Nadeln zu legen, worauf nach Verschieben der Führungsbarren (io) die Rückkehr der Schienen (24, 24') in ihre Grundstellung erfolgt.
DE1930560611D 1930-05-29 1930-05-29 Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung einer gemusterten Doppelkettenwirkware Expired DE560611C (de)

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