DE605424C - Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen

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DE605424C
DE605424C DEW90313D DEW0090313D DE605424C DE 605424 C DE605424 C DE 605424C DE W90313 D DEW90313 D DE W90313D DE W0090313 D DEW0090313 D DE W0090313D DE 605424 C DE605424 C DE 605424C
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explosives
explosive
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WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/001Fillers, gelling and thickening agents (e.g. fibres), absorbents for nitroglycerine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen Bisher war es üblich, bei der Sprengstoffherstellung Gemische von mehr oder weniger brisanten Explosivstoffen mit Sauerstoffträgern, wie den Nitraten der Alkalien und Erdalkalien, Chloraten und Perchloraten, und Kohlenstoffträgem, wie Mehlen, Nitrokörpern usw., zu verwenden. Zur Erhöhung der Schlagwetter- und Kohlenstaubsicherheit wurden vorzugsweise die Chloride und Sulfate der Alkalien oder kristallwasserhaltige Salze zugesetzt.
  • Dieses Verfahren ist mit verschiedenen Nachteilen behaftet, da fast alle Nitrate der Alkalien und Erdalkalien hygroskopische Natur besitzen und deshalb ein wasserfester Einschluß der Patronen erforderlich ist. Außerdem haben sie, insbesondere der Ammonsalpeter, die Eigenschaft, unter gewissen Umständen zum Zusammenbacken zu neigen, wodurch ihre Brauchbarkeit für die Schießarbeit beeinträchtigt wird. Ferner sind die auf die obengenannte Weise hergestellten Sprengstoffe für manche Spezialzwecke der Schießarbeit, besonders in weichen Materialien, zu brisant, indem sie das Material zu stark zertrümmern.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, brisante Explosivstoffe mit größeren Mengen inerter Stoffe, wie z. B. Gesteinsstaub oder Kochsalz, zu vermengen. Man erhält hierbei aber nur solche Gemische, deren Arbeitsfähigkeit verhältnismäßig gering ist. Außerdem entstehen bei der Wahl der geeigneten Korngröße der inerten Zusatzstoffe gewisse Schwierigkeiten. Verwendet man z. B. zu feines Kochsalz, so erhält man zwar Sprengstoffe von guter Wettersicherheit, die Detonationsempfindlichkeit dieser Mischungen ist dann aber sehr gering, so daß mit dem Kochsalzzusatz über ein gewisses Maß nicht hinausgegangen werden kann. Erhöht man die Korngröße des Kochsalzes, so können allerdings größere Mengen zugesetzt werden, ohne daß die Detonationsempfindlichkeit verringert wird. Die Wettersicherheit solcher Mischungen mit einem Zusatz von inerten Stoffen in gröberer Korngröße wird aber häufig unter das zulässige Maß verringert.
  • Es wurde nun gefunden, -daß in jeder Beziehung befriedigende Sprengstoffe erhalten werden, wenn als Grundstoff oder Träger, d. h. in einer Menge, die die des brisanten Anteils übersteigt, von flüssigen brisanten Explosivstoffen solche inerten Stoffe verwendet werden, die bei der Explosion unter Wärmeabsorption inerte Gase, wie Kohlensäure oder Stickstoff, entwickeln. Als Beispiel für derartige Zusatzstoffe können die Bicarbonate der Alkalien oder Ammoniumnitrit oder äquivalente Gemische von Natriumnitrit mit Ammoniumsalzen, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumbicarbonat oder Ammoniumsulfat, angeführt werden. Derartige Sprengstoffe entzünden Schlagwetter- und Kohlenstaubluftgemische nicht und bewirken daher eine bedeutend größere Sicherheit als die bisher bekanntgewordenen Sprengstoffe.
  • Im allgemeinen setzt man die inerten gasliefernden Bestandteile in Mengen von 65 bis 85 % zu. Je nach den besonderen Erfordernissen können diese Grenzen aber auch unter- oder überschritten werden.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Alkalibicarbonate Sprengstoffen zuzusetzen, um diese zu stabilisieren. Demgegenüber sollen nach den vorliegenden Verfahren die gasbildenden inerten Stoffe, wie z.B. die Alkalibicarbonate, in erheblichen Mengen, die die Menge des brisanten Beständteils überschreiten, als Aufsaugmasse oder Träger für den flüssigen brisanten Bestandteil verwendet werden und durch die Menge des entwickelten inerten Gases unter gleichzeitiger wesentlicher Herabsetzung der Explosionstemperatur eine bedeutende Rolle beim Explosionsvorgang spielen.
  • Den Mischungen von brisanten Explosivstoffen und inerten gasliefernden Stoffen können natürlich noch andere bekannte Bestandteile zugesetzt werden. Man kann z. B. Sauerstoffträger, wie Harnstoffnitrat, Natron- und Kalisalpeter, und/oder Kohlenstoffträger, wie Holzmehl, Kohle, Di- oder Trinitrotoluol, zusetzen. Außerdem können als Bestandteile noch andere inerte Stoffe, wie z. B. Kochsalz, verwendet werden.
  • 'Als Beispiele können folgende Mischungen genannt werden:
    i. I\Titroglycerin . . . . . . . . . . . . . . 20,00/0
    Natriumbicarbonat . . . . . . . . . 80,o %
    i00,00/0
    2. Nitroglycerin . . . . . . . . . . . . 20,o 0/0
    Natriumbicarbonat . . . . . . . . . 65,o 0/0
    Kochsalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15,0o/.
    i00,00/0
    3. Gel. Nitroglycerin . . . . . . . . . . 35,0%
    Natriumbicarbonat . . . . . . . . . 48,0%
    Natronsalpeter . . . . . . . . . . . . . 5,o 0/0
    Holzmehl. . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,o0/,
    Kochsalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . io,o 0/0
    ioo,o 0/0
    Gel. Nitroglycerin . . . . . . . . . . 30,o 0/0
    Natriumbicarbonat . . . . . . . . . 40,0%
    Natronsalpeter . . . . . . . . . . . . . i3,0 0/0
    Korkmehl ...... . . . . . . . . . . . 4,5%
    Kochsalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . z2,5 0/
    0
    100,01)/,
    5. Nitroglycerin . . . . . . . . . . . . . . 20,o 0/0
    Natriumnitrit . . . . . . . . . . . . . . 45,0%
    Ammoniumchlorid .......... 35,0%
    ioo,o 0/0
    Das Natriumbicarbonat besitzt die Eigenschaft, daß es sogar in einer sehr großen Feinheit von go bis Zoo % Durchgang durch ein Sieb mit io ooo Maschen pro Quadratzentimeter noch Sprengstoffgemische liefert, die eine außerordentlich gute Initiierbarkeit besitzen, was bei anderen Körpern, wie Kieseldur, Kochsalz und Gesteinsstaub, nicht der Fall ist. Für. die Sprengstoffherstellung besitzt dieses Salz die günstigen Eigenschaften, daß es nicht hygroskopisch ist und selbst bei feinster Kristallstruktur nicht zum Hartwerden durch Zusammenbacken neigt.
  • Das Nitroglycerin kann in gelatinierter oder nicht gelatinierter Form verwendet werden. Es kann auch durch andere Explosivstoffe, wie z. B. Nitroglykol, Nitrochlorhydrin, Pentaerythrittetranitrat usw., ganz oder teilweise ersetzt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen aus flüssigen brisanten Explosivstoffen unter Zusatz von inerten Stoffendie bei der Explosion unter Wärmeabsorption inerte Gase, wie Kohlensäure oder Stickstoff, entwickeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlensäure oder Stickstoff abspaltenden Stoffe in einer die Menge des brisanten flüssigen Explosivstoffes überschreitenden Menge, insbesondere 65 bis 850/" verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Alkalibicarbonaten.
DEW90313D 1932-11-09 1932-11-09 Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen Expired DE605424C (de)

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