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Tragbare Vorrichtung für Installateure zum Prüfen der Dichtheit von
Leuchtgasleitungen Zum Prüfen der Dichtheit von Leuchtgasinstallationen bedient
man sich seit Jahrzehnten einer Vorrichtung, die folgendermaßen beschaffen ist:
In ein allseits geschlossenes Gefäß ragt durch eine abgedichtete Öffnung des Deckels
hindurch ein lotrechtes Glasrohr bis nahe an den Boden hinein, und der nach oben
herausragende Teil dieses Glasrohres ist so lang, daß das Wasser, welches das Innere
des Gefäßes zum Teil erfüllt, in dem Glasrohr auf eine Höhe von 2,8 cm steigen
kann. Diese Höhe ist durch eine Marke an dem -Glasrohr bezeichnet. An dem oberen
Teil des Gefäßes ist ein Stutzen angebracht, der also von dem Raum oberhalb des
Wassers abzweigt und auf den das Ende eines Schlauches aufgeschoben werden kann,
dessen anderes Ende an die zu prüfende Gasleitung angeschlossen wird. Der Installateur
bläst nun mit dem Mund in das obere offene Ende des Glasrohres hinein, -und dabei
perlt die eingeblasene Luft durch das Wasser hindurch in den oberen Teil des Gefäßes
und strömt von hier durch den Schlauch in die zu prüfende Gasleitung. Hierdurch
wird der Druck im Innern der Gasleitung erhöht, und stellt man nun die Prüfvorrichtung
lotrecht auf, so drückt der in der Gasleitung erzeugte Druck auf die Wasseroberfläche
der Prüfungsvorrichtung, und das Wasser steigt in dem Glasrohr. Steigt es noch nicht
bis auf 28 cm Höhe, die den Überdruck anzeigt, auf den die Gasleitung geprüft
werden soll, so bläst der Installateur durch das Glasrohr nochmals Luft ein und
wiederholt dies so lange, bis die Wassersäule in dem Glasrohr die Marke erreicht.
Dann läßt man die Vorrichtung einige Zeit stehen und beobachtet dabei, ob die Wassersäule
in dem Glasrohr stehenbleibt oder sinkt. Sinkt die Wassersäule, so ist dies ein
Zeichen dafür, daß irgendeine Undichtheit besteht, und es wird nun diese Undichtheit
gesucht und verdichtet.
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Dieser primitiven Vorrichtung konnte man sich deshalb bedienen, weil
der Überdruck von 28 cm so klein ist, daß er auch bei verhältnismäßig langen und
weit verzweigten Gasinstallationen durch die Lungenkraft einer Person in verhältnismäßig
kurzer Zeit zustande gebracht werden kann. Diese Vorrichtung hatte überdies den
Vorteil, daß sie sehr billig war.
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Nun hat aber diese Vorrichtung außer dem, daß das Einblasen von Luft
durch Lungenkraft an sich nicht sehr angenehm ist, eine ganze Reihe schwerwiegender
Nachbeile. Bei längeren und weit verzweigten Rohrleitungen dauert es doch verhältnismäßig
lange, bis so viel Luft,eingeblasen worden ist, daß der Prüfdruck erreicht wird.
Im Winter gefriert das Wasser in dem Gefäß, so daß die Prüfung von Gasleitungen
unmöglich gemacht wird. Eine nicht gefrierende Flüssigkeit, wie etwa Glycerin oder
Öle, kann man aber nicht verwenden, weil beim Einblasen mitunter ein Überdruck entsteht,
der die Flüssigkeit beim Nachlassen des Blasdruckes in den Mund des Bläsers hineintreibt,
was aber unerträglich wird, wenn es sich um nichtgefrierende Flüssigkeiten der genannten
Art handeln würde.
Der Prüfdruck von 28 cm Wassersäule genügt nicht,
alle Undichtheiten der Rohrleitungen durch Bestreichen der Fugen mit Seifenwasser
festzustellen, weil die Seifenblasenbildung durch den verhältnismäßig geringen Überdruck
nicht kenügend wahrnehmbar wird. Die Prüfvorrichtung zeigt also durch das Sinken
der Wassersäule in dem Glasrohr an, daß Undichtheiten bestehen; das Auffinden der
Undichtheiten kann aber durch die Vorrichtung nicht in beträchtlichem Maß erleichtert
werden. Da das Glasrohr von verschiedenen Personen zum Einblasen von Luft verwendet
wird, so ist die in Rede stehende gebräuchliche Prüfungsvorrichtung im höchsten
Grade unhygienisch.
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Es wurde auch bereits eine Vorrichtung zum Prüfen der Dichtheit von
Gasleitungen vorgeschlagen, bei der der Prüfdruck durch eine Luftverdichtungskolbenpumpe
erzeugt werden sollte. Die Druckseite dieser Luftverdichtungspumpe mündet dabei
in ein oben offenes Gefäß, das meinem zweiten, mit Wasser gefüllten Gefäß angeordnet
und von einer Glocke überdeckt ist, deren Rand in das Wasser des äußeren Gefäßes
taucht. Die zu prüfende Rohrleitung wird an einen aufwärts gerichteten, in dem inneren
Gefäß angeordneten Rohrstutzen angeschlossen. Die in das innere Gefäß von der Pumpe
her eingeführte Druckluft strömt also durch den genannten Druckstutzen in die zu
prüfende Rohrleitung, und das Steigen und Fallen der Glocke zeigt an, ob der Druck
in der zu prüfenden Rohrleitung aufrecht bleibt oder nicht. Soll die Rohrleitung
auf einen höheren Druck untersucht werden, als dies die Tauchglocke zuläßt, so wird
auf das Ende des in dem inneren Gefäß angeordneten Rohrstutzens ein Manometer aufgeschraubt
und eine direkte Verbindung zwischen der Druckseite der Luftverdichtungspumpe und
der zu untersuchenden Rohrleitung hergestellt, wozu eine besondere ein- und ausschaltbare
Umgehungsleitung vorgesehen ist.
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Diese Vorrichtung würde wohl die Nachteile vermeiden, die die oben
besprochene Vorrichtung, bei der die Luft mit Lungenkraft eingeblasen wird, bedingt;
sie ist aber vor allem für ein transportables Gerät, wie es der Installateur braucht,
viel zu umständlich und hat auch noch den Nachteil, daß die Tauchglocke bei ihren
lotrechten Bewegungen, da sie j a in irgendeiner Weise geführt werden muß, Reibungswiderstände
findet, die die lNTeßempfindlichkeit bedeutend herabsetzen.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine tragbare Vorrichtung für Installateure
zum Prüfen der Dichtheit von Gasleitungen oder anderen Hohlkörpern, die ebenso wie
die zuerst besprochene gebräuchliche Vorrichtung aus einem zum Teil mit Wasser gefüllten
Gefäß besteht, das mit der zu prüfenden Rohrleitung in Verbindung gebracht wird
und ein den Prüfungsdruck anzeigendes Standrohr trägt; dieses Gefäß steht aber gemäß
der Erfindung mit der Druckseite einer Luftverdichtungspumpe in Verbindung, so daß
also alle Nachteile wegfallen, die mit dem Einblasen der Luft durch Lungenkraft
verbunden sind, andererseits aber die Vorteile gewahrt bleiben, die diese alte Vorrichtung
auszeichnen, wozu insbesondere die durch das F lüssigkeitsstandrohr bedingte Prüfungsgenauigkeit
gehört. Überdies kann die Vorrichtung baulich in sehr einfacher Weise gestaltet
werden.
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Eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in
der Zeichnung in einem lotrechten Schnitt dargestellt.
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In ein allseitig geschlossenes Gefäß i ist an eine Öffnung 2 des Deckels
3 ein einwärts ragendes, unten .geschlossenes Rohr ¢ eingesetzt, und in das Gewinde
der Öffnung 2 ist der Zylinder 5 einer Luftpumpe eingeschraubt, der in das Rohr
q., einen Zwischenraum 6 frei lassend, hineinragt. Der Kolben 7 der Luftpumpe ist
an einer Stange 8 befestigt, die oben einen Griff g trägt. Im oberen Teil des Zylinders
5 ist eine Saugöffnung io angeordnet, und in dem unteren Abschlußdeckel i i des
Zylinders 5 ist die Drucköffnung 12 vorgesehen, die von dem federbelasteten Druckventil
13 normalerweise geschlossen gehalten wird. Die durch den Kolben 7 verdichtete
Luft strömt unter Öffnung des Ventils 13 in das Rohr ¢, strömt durch den Zwischenraum
6 aufwärts und gelangt durch eine oder mehrere Öffnungen i q. in das Innere des
Gefäßes i. An der Öffnung i q. kann ein Rückschlagventil 15 angeordnet sein.
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Das Gefäß i ist zum Teil mit einer Flüssigkeit gefüllt. In diese ragt
ein lotrechtes Rohr 16 hinein, welches eine Öffnung des Deckels vollkommen abgedichtet
durchsetzt, und in das obere Ende dieses Rohres 16 ist das untere Ende eines Glasrohres
17 dicht eingeschoben..
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Weiter ist an dem Deckel an irgendeiner Stelle ein Stutzen 18 angebracht,
über den das Ende eines Schlauches geschoben werden kann, dessen anderes Ende an
die zu prüfende Gasleitung angeschlossen wird. Das Ende dieses Stutzens 18 trägt
ein Gewinde und kann vor Anschließen des Schlauches mittels einer Kappe i9 dicht
abgeschlossen werden. Der Stutzen 18 wird abgeschlossen, wenn die Vorrichtung, bevor
eine Prüfung vorgenommen wird, darauf untersucht werden soll, ob sie selbst genügend
dicht ist. Es wird also bei geschlossenem Stutzen 18 Luft in das Innere des- Gehäuses
i eingepreßt, so daß die Flüssigkit im Standrohr 16, 17 steigt, und bleibt die Höhe
der Flüssigkeitssäule konstaut,
so ist dies ein Zeichen, daß die
Prüfvorrichtung selbst vollkommen dicht ist. Dann wird die Kappe i9 abgenommen und
der Verbindungsschlauch auf den Stutzen 18 aufgeschoben.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist an eine Öffnung des Deckels
3 ,auch noch ein Manometer 2o angesetzt, das zum Anzeigen höherer Drücke, also -etwa
bis zu 3 oder 4 Atmosphären, geeignet ist, und schließlich kann noch an irgendeiner
Stelle des Deckels ein Sicherheitsventil angebracht werden, das in der Zeichnung
nicht dargestellt ist. Es sei übrigens bemerkt, daß der Stutzen 18 nicht so, wie
in der schematischen Zeichnung dargestellt, zwischen - der Luftpumpe und dem Standrohr
16 angeordnet ist, sondern an irgendeiner leicht zugänglichen Stelle.
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Die durch die Luftpumpe in das Gehäuse i eingepreßte Luft strömt durch
den Stutzen 18 und den daran angesetzten Schlauch der zu prüfenden Gasleitung zu,
und dabei wird gleichzeitig der Flüssigkeitsspiegel im Gefäß i hinuntergedrückt,wodurch
die Flüssigkeit im Standrohr 16, 17 steigt. Hat die Flüssigkeitssäule in dem Glasrohr
17 die Marke erreicht, so wird das weitere Einpressen von Luft eingestellt. Bleibt
der Flüssigkeitsspiegel im Standrohr 17 konstant, so ist dies ein Zeichen dafür,
daß die Gasleitung dicht ist. Sinkt der Flüssigkeitsspiegel im Standrohr 17, so
ist dies ein Zeichen dafür, daß in der Gasleitung Undichtheiten vorhanden sind (daß
die Vorrichtung selbst dicht ist, konnte ja schon vorher in der angegebenen Art
geprüft werden), und nun kann man die Fugen der Gasleitung mit einer -Seifenlösung
bestreichen und den Druck durch Weiterpumpen erhöhen, um zu sehen, wo sich Seifenblasen
bilden; dabei muß allerdings das Standrohr abgeschlossen werden, was etwa dadurch
geschehen kann, daß man hierfür einen Kappenverschluß vorsieht. Dann kann man die
undichten Fugen abdichten und die Prüfung wiederholen.
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Der Handgriff 9 der Kolbenstange 8 kann mit dem Deckel 21 der Luftpumpe
starr verbunden werden, wenn die Vorrichtung außer Betrieb gesetzt wird, und dies
geschieht bei der dargestellten Ausführungsform durch eine an dem Handgriff 9 angebrachte
Ose-2a, die über einen in dem Deckel 21 verdrehbaren Flachknopf 23 geschoben werden
kann, der dann so verdreht wird, daß ein Aufziehen der Kolbenstange im Zylinder
der Luftpumpe nicht mehr möglich ist. Ist der Handgriff 9 auf diese Weise fixiert,
so kann er zum Tragen der ganzen Vorrichtung benutzt werden. Um die Vorrichtung
beim Tragen handlicher zu machen, kann das Glasrohr 17 in das Rohr 16 hineingeschoben
werden. Damit dann beim Wiederherausziehen des Glasrohres die Marke in die richtige
Höhe kommt, muß das Glasrohr auch unten eine Marke tragen, die anzeigt, wenn es
im richtigen Maß aus dem Rohr 16 herausgezogen worden ist. Man kann das unter,:
Ende des Glasrohres aber auch mit einer Schraubmuffe versehen und es auf das obere
Ende des Metallrohres 16 aufschrauben, wenn die Vorrichtung in Betrieb genommen
werden- soll, und man kann das Glasrohr auch wieder abschrauben und gegebenenfalls
verkehrt in das Rohr 16 einschieben, wenn die Vorrichtung, außer Betrieb, getragen
werden soll.
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Man kann auch noch eine Einrichtung vorsehen, durch welche es möglich
gemacht wird, Flüssigkeit, die über das obere Ende des Glasrohres überläuft, aufzufangen
und wieder ins Innere des Gefäßes zurückzuführen. Vor allem kann. man dazu, wie
in der Zeichnung dargestellt, den Deckel des Gefäßes mit einem lotrecht herumlaufenden
Rand ver= sehen, so daß die überlaufende Flüssigkeit sich auf dem Deckel sammeln
kann. Es kann dann an irgendeiner Stelle eine dicht verschließbare Öffnung angebracht
werden, durch die die Flüssigkeit wieder ins Innere des Gefäßes abfließen kann,
oder man kann an die Saugöffnung der Luftpumpe ein Schlauchstück ansetzen, das in
die Flüssigkeit eingetaucht wird, die sich auf dem- Deckel gesammelt hat, und durch
das die Flüssigkeit mittels der Pumpe ins Innere des Gefäßes befördert wird.
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In baulicher Beziehung kann die ganze Vorrichtung und auch ihre Einzelheiten
in mannigfacher Weise gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel geändert Werden.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann auch zu anderen Dichtheitsprüfungen,wie
sie im Installationswesen vorkommen, verwendet werden, also z. B. auch zum Prüfen
der Dichtheit von auf Metallschläuche aufgesetzte Gummimuffen u. dgl. m.
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Es sei bemerkt, daß Pumpen mit Manornetern zum Prüfen der Druckwiderstandsfähigkeit
und Dichtheit von Hohlkörpern, Armaturen usw. wohl bekannt sind. Abgesehen davon,
daß diese bekannten Druckprüfvorrichtungen in der Regel mit Flüssigkeiten arbeiten,
sind- derartige Vorrichtungen zum Prüfen der Dichtheit von Leuchtgasleitungen im
installateurmäßigen Betrieb bisher noch niemals verwendet worden.