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Verfahren zur nur teilweisen Auffüllung von Behältern n-it Flüssigkeit
Beim Füllen von geschlossenen Behältern mit Flüssigkeiten muß immer darauf geachtet
werden, daß die Flüssigkeit nicht das ganze Behältervolumen einnimmt, denn sonst
würde schon bei einer verhältnismäßig geringen Temperaturzunahme der Flüssigkeit
infolge ihrer Ausdehnung ein Druck auf die Behälterwand ausgeübt werden, der diese
zersprengen würde, wenn nicht besonders hierfür vorgesehene Sicherheitsvorrichtungen,
wie Überdruckventile usw., in Tätigkeit treten.
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Beispielsweise vergrößert i cbm Wasser von a0° sein Volumen bei der
Erwärmung auf 4o°° um etwa 6 1. Falls kein Ausgleichsvolumen vorhanden oder der
Behälter nicht sehr elastisch ist, muß ein mit Wasser gefüllter geschlossener Behälter
bei dieser Temperaturzunahme gesprengt werden. i cbm Toluol von i8° dehnt sich schon
bei einer Temperaturerhöhung um i° um i 1 aus. 2o kg Propan von 2o° dehnen sich
bei einer Temperaturerhöhung um 30° um 5 1 aus.
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Man sieht" also, daß man bei der Füllung von geschlossenen Behältern
mit Flüssigkeiten immer darauf achten muß, daß der Behälter höchstens so weit mit
Flüssigkeiten gefüllt wird, daß die möglichen Temperaturerhöhungen nicht zu einer
restlosen Ausfüllung des Behältervolumens führen können. Es gibt nun eine Menge
Vorrichtungen, um die sog. Überfüllung von Behältern zu vermeiden, z. B. Wasserstandsgläser
oder Sicherheitsventile; doch ist deren Verwendung evtl. mit dem Verlust der durch
das Sicherheitsventil austretenden Flüssigkeit verbunden.
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Besonders schwierig liegt der Fall z. B. bei der Füllung von Stahlflaschen,
wie sie zum Transport von verdichteten und verflüssigten Gasen verwendet werden,
mit Flüssigkeiten. Mit Wasserstandsgläsern kann hier wegen der besonderen Verwendung
des Behälters nicht gearbeitet werden. Auch Behälter, die aus diesen Stahlflaschen
gefüllt werden und transportabel sein sollen, bieten die gleichen Schwierigkeiten.
In amtlichen Verordnungen wird deshalb vorgeschrieben, daß bei der Füllung ein bestimmtes
Füllgewicht, dessen Höhe auf der Flasche eingeschlagen sein muß, nicht überschritten
werden darf.
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Solche Wägungen sind sehr zeitraubend, außerdem hängt ihre Genauigkeit,
auf die es aus Sicherheitsgründen ankommt, von der Zuverlässigkeit der die Wägung
ausführenden Person ab. Diese Schwierigkeiten beseitigt die vorliegende Erfindung.
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Sie besteht darin, daß die Füllung derart erfolgt, daß dem Behälter
nach vollständiger Füllung ein ungefüllter Raum zugeschaltet wird, der während der
Füllung nicht mit dem Behälter in Verbindung stand und der entweder
mit
dem Behälter verbunden bleibt oder der aus der Behälterfüllung aufgefüllt
und hernach Wieder abgetrennt wird. ,4Y; |
Man kann dabei so arbeiten, daß ein. ztü::- |
satzgefäß nach Füllung des Hauptgefäßes';'iü?' |
geschaltet wird. In dieses Gefäß wird da, |
ein bestimmter Teil des Flascheninhalts |
geführt, so .daß der gewünschte Füllungsgrad erzielt wird. Man k#inn auch zu der
völlig gefüllten Flasche -ein Zusatzvolumen in der Weise hinzuschalten, daß im Falle
des Erwärmens der Flüssigkeit genügend Raum zur Ausdehnung vorhanden ist. Man kann
auch während der Füllung mittels eines Kolbens öder Stempels oder mittels einer
Membran oder durch eine entsprechende andere Vorrichtung einen Teil des Gefäßes
abtrennen. Das Gefäß wird dann bis auf den abgetrennten Teil völlig gefüllt; darauf
wird der abgetrennte Raum wieder zugeschaltet. Die Zu-oder Abschaltung der Zusatz-
bzw. Teilräume kann von Hand oder mittels mechanischer Auslösung erfolgen.
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Ein Ausführungsbeispiel zeigt Fig. z. Dieses stellt einen Behälter
für Flüssigkeit -dar: Beim Füllen steht nur der untere Teil a des Behälters mit
der Einfülleitung c in Verbindung. Durch Drehung des Hahnes in die rechts gezeichnete
Stellung (Fig. z a) wird die Einfüllungsleitung gesperrt und Ober-und Unterteil
des Behälters miteinander verbunden: Es kann dann die Flüssigkeit bei Erwärmung
in den oberen Raum b übertreten. d und e sind Entnahmeventile für Dämpfe bzw. Flüssigkeit.
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Bei der Füllung gewöhnlicher Stahlflaschen, bei denen die Anbringung
eines Ausdehnungsgefäßes aus praktischen Gründen schwierig ist, ist die Auffüllung
beispielsweise so vorzunehmen, wie sie Fig. 2 zeigt. Hier werden die Behälter a
vollkommen mit Flüssigkeit gefüllt bei Hahnstellung z, und dann werden bei Hahnstellung
2 die leeren Zusatzgefäße b aus den Flaschen gefüllt. Dadurch wird bei entsprechender
Wahl der Größe der Zusatzgefäße so viel Raum in den Flaschen frei, daß genügend
Ausdehnungsmöglichkeit in der Flasche zur Verfügung steht. Die Zusatzgefäße können
durch Ventil v entleert und weitere Flaschen angeschlossen und gefüllt werden.
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Es sind zwar Behälter zur Aufnahme vonunter Druck stehenden Gasen
oder Flüssigkeiten bekannt, in denen durch eine mit Absperrorgan versehene Trennwand
ein Hohlraum abgetrennt ist, in dem die Zu- und Ableitungsrohre sowie sonstige Armaturen
angeordnet sind. Hierdurch sollen aber lediglich die Schwierigkeiten vermieden werden,
die beim Anschluß der Zu- und Ableitungsrohre entstehen können, wenn die bekannten
Formköpfe der Druckflaschen. den örtlichen Verhältnissen einer Anlage nicht angepaßt
everden können. Der Zweck der vorliegenden |
-,findung ist demgegenüber die Schaffung |
ees einfachen Verfahrens, um Druckflaschen |
#iA- |
r @ter Vermeidung von Überfüllung aufzu- |
`-£iillen. Dabei ist es für das vorliegende Ver- |
fahren charakteristisch, daß die zu- oder abgeschalteten Räume nicht von der einzufüllenden
Flüssigkeit durchflossen werden, und daß ohne besondere Hilfsapparate, wie Schaugläser,
besondere Ablaßhähne, Standhaltungs-und Standerkennungsvorrichtungen auch von technisch
völlig unvofgebildeten Bedienungsleuten eine richtige Auffüllung vorgenommen werden
kann.
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Beispiel z Eine Flasche von 47 1 Inhalt wird mit flüssigem Propan
gefüllt, dann werden in ein Zusatzgefäß hiervon 71 abgelassen, so daß in der Flasche
ein Expansionsraum von 7 1 geschaffen ist. Dieser Raum genügt für eine Ausdehnung,
die durch eine Erwärmung um etwa -4o° (von 2o-° auf 6o°) ausreicht.
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Beispiel e Auf einem Kraftwagen befinden sich ein Hauptbehälter B
und ein -Hilfsbehälter C. - In der Verbindungsleitung zwischen beiden Behältern
befindet sich eine Vorrichtung, die beim Füllen des Behälters B den Behälter C absperrt,
so daß also kein verflüssigtes Gas in ihn gelangen kann. Um bei einer Undichtigkeit
des Hahnes D -mit Sicherheit zu verhindern, daß verflüssigtes .Gas nach C gelangt,
wird durch den Hahn E, der zwangsläufig mit dem Hahn D gekuppelt ist, etwa übertretendes
verflüssigtes Gas nach außen geleitet. Die auf der Skizze schematisch dargestellten
Hähne D und E können auch durch eine andere gemeinsame Vorrichtung ersetzt werden,
die denselben Zweck erfüllt.
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Zum Füllen des Behälters B wird der Hahn D in die skizzierte Stellung
z gebracht; die vollkommene Füllung des Behälters B macht sich kenntlich durch Steigen
des vom Manometer M- angezeigten Druckes. Bei unzulässiger Drucksteigerung (d. h.
über 16 atü, sofern es sich um Propan handelt) infolge unachtsamer Bedienung bläst
das Sicherheitsventil V ab; gegebenenfalls kann das abblasende flüssige Gas in den
Lagerbehälter A zurückgeführt werden (Überströmventil). Ist die Füllung beendet,
dann wird der Hahn D und mit ihm der Hahn E in Stellung 2 gebracht; dadurch wird
B mit C verbunden.
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Der Rauminhalt des Hilfsbehälters C wird so bemessen, daß die in den
Hauptbehälter B eingefüllte Flüssigkeitsmenge sich bei Temperatursteigerung in dem
Hilfsbehälter ungehindert
ausdehnen kann, wobei die der geltenden
Vorschrift für Behälter für verflüssigte Gase zugrunde liegenden Bedingungen erfüllf
sein müssen.