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Vorrichtung an Kraftdroschken zum selbsttätigen Einschalten des Fahrpreisanzeigers
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Kraftdroschken zum selbsttätigen Einschalten
des Fahrpreisanzeigers, wenn der Fahrgast seinen Sitz einnimmt. Es gibt schon Vorrichtungen,
bei denen durch Stromschluß bei Belastung des Fahrgastsitzes ein Gestänge elektromagnetisch
verstellt wird, .das eine mit der Sperrscheibe auf der Fahnenwellenachse in Eingriff
stehende Sperrklinke überwacht. Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird aber lediglich
die Sperrklinke ausgelöst, so daß das den Fahrpreisanzeiger in Tätigkeit setzende
Uhrwerk eingeschaltet wird, aber die Fahne, welche anzeigt, ob das Fahrzeug besetzt
ist, wird hierbei nicht umgelegt.
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Bei der Erfindung wird aber auch gleichzeitig mit der Inbetriebnahme
des Fahrpreisanzeigers die Fahne umgelegt, und ferner wird dafür gesorgt, daß eine
Abstellung des Fahrpreisanzeigers so lange verhindert wird, bis der Fahrgast seinen
Sitz verläßt. Erreicht wird dieses erfindungsgemäß dadurch, daß die Sperrklinke,
welche die an der Fahnenwelle sitzende Sperrscheibe überwacht, an einer Trägerklinke
schwingbar gelagert wird, welche vor Auslösung der Sperrklinke aus der Spdrrscheibe
durch das elektromagnetisch überwachte Gestänge angehoben wird, um den Drehzapfen
der Sperrklinke aus der selbstsperrenden Lage herauszudrücken. Hierauf findet zunächst
unter dem- Einfluß einer Zugfeder, die die Sperrscheibe mit einer auf der Fahnenwelle
lose gelagerten Hubscheibe verbindet, eine Teildrehung der Sperrscheibe statt, wodurch
die Sperrklinke derart ausgeschwenkt wird, daß sie die Trägerklinke außer Eingriff
mit der Hubscheibe bringt, und somit die Fahnenwelle zwangsläufig durch einen federbelasteten
Hebel in die Betriebslage verdreht wird, in der sie selbsttätig verriegelt wird.
Bei der Entlastung des Fahrgastsitzes wird ein anderer Elektromagnet erregt, der
das in der Betriebslage verriegelte Gestänge entriegelt, so daß .die Fahnenwelle
von Hand wieder in die Außerbetriebslage verdreht werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt im Schnitt und teilweise in Ansicht schematisch die Vorrichtung
in der Ruhelage mit elektrischen Verbindungen zu ,dem Sitz im Abteil des Fahrgastes.
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Abb. z ist ein Schnitt nach Linie a-a der Abb. i unter Weglassung
der elektrischen Leitungen.
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Abb. 3 zeigt in Seitenansicht die Elektromagnete nach. Abb. i.
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Abb. q. ist eine Einzelheitsansicht der Sperrvorrichtung an der Fahnenwelle
in der Ausgangslage.
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Abb. 5 zeigt die Vorrichtung in der Arbeitslage.
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Abb. 6 ist ein Schnitt nach Linie 6-6 der Abb. B.
Abb.7
zeigt die Teile, ähnlich wie in Abb.5, bei der Rückführung in die Ausgangslage.
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Abb. 8 ist ein Querschnitt nach Linie 8-8 der Abb. i und 4.
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Abb. 9 ist ein Querschnitt nach Linie 9-9 der Abb. 2, und Abb. io
zeigt das Schaltungsschema der Vorrichtung.
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In der Abb. i ist das Zählergehäuse mit i, der Fahrgastsitz mit- 2
und ein zusätzlicher Fahrgastsitz mit 3 bezeichnet. Der Rahmen 4 des Sitzes 2 wird
von Federn 5 getragen, welche für gewöhnlich den Sitz 2 im Abstand von den Schaltern
6, die in Reihe verlegt sind, und den Parallelschaltern 7 halten. Auch der zusätzliche
Sitz 3 ist mit ähnlichen Schaltern 6 und 7 ausgerüstet. Wenn der Fahrgast den Sitz
einnimmt, wird der Rahmen 4 nach abwärts gedrängt und schließt dabei .die Schalter
7, um den Elektromagneten 8 zu erregen. Wenn der Sitz unbesetzt ist oder freigegeben
wird, dann drängen die Federn 5 .den Rahmen 4 nach aufwärts, um .die Reihenschalter
6 zu schließen, so daß der Elektromagnet 9 erregt werden kann. Die Einnahme und
Freigabe .des Hilfssitzes 3 hat ähnliche Änderungen im Stromschlußzustand zur Folge.
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Die zur Anzeige der Fahrtkosten notwendigen Teile des Zählers sind
nicht besonders dargestellt. An der Hauptwelle io des Zählers ist außerhalb des
Gehäuses in bekannter Weise die Signalfahne ii befestigt, welche anzeigt, ob .das
Fahrzeug frei oder besetzt ist. Im Innern des Gehäuses ist an der Welle io eine
Hubscheibe 12 angeordnet, die zur selbsttätigen Verdrehung der Welle io dient.
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Bei Erregung des Elektromagneten 8 wird der Kern 13 desselben nach
auswärts bewegt (-Abb. 3), und zwar entgegen der an einem Ende des Magneten angeordneten
Feder 14, die das Bestreben hat, .den Kern wieder zurückzuziehen. Der Kern 13 wirkt
auf einen Hebel 15 ein und verschwenkt ihn in die in Abb. 3 gezeigte Lage. Dieser
Hebel, der nach Abb.2 am Vorderende rechtwinklig abgebogen ist, ist fest mit der
Welle 16 verbunden, so daß ,durch die Verschwenkung des Hebels, herbeigeführt durch
den Magnetkern 13, die Welle verdreht wird. An der Welle 16 sitzt eine Hubnocke
17 (Abb. 9), welch letztere bei Verschwenkung .des Hebels 15 die in Abb. 9 gezeigte
Lage einnimmt. Ferner sitzt an der Welle 16 ein zweiarmiger Schalterhebel 2o, der
mit einem an der Klemme i9 (Abb. io) angeschlossenen Kontakt in Berührung steht.
Die Klemme i9 ist durch den Leiter 62 mit dem Magneten 8 verbunden, während der
Schalterhebel 2o geerdet ist.
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Wird die Welle 16 durch den Hebel 15 verdreht, so wird die Verbindung
zwischen dem Kontakt 19 und dem Schalterhebel 2o unterbrochen. In dieser Unterbrechungslage
wird der Hebel 15 durch einen an ihm sitzenden Stift 21 festgehalten, welcher gegen
eine Schulter 22 an einem Winkelhebel 23 zu liegen kommt, der unter dem Einfluß
einer Drehfeder 24 steht.
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Die Verdrehung der Hubnocke 17 führt zur Ausübung eines Druckes auf
den bei 26 gelagerten Hebel 25, -dessen freies Ende durch einen Lenker 27 mit dem
in Abb. i dargestellten Winkelhebel 28 verbunden ist, welch letzterer bei
29 (Abb. 4) drehbar gelagert ist.
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Die zur Verdrehung der Welle 1o dienende Scheibe 12 hat zwei Bogenschlitze
3o und 31. Unmittelbar neben .dieser Scheibe sitzt eine Hubscheibe 32 (Abb. 8),
die mit einer zusätzlichen Hubnocke 33 auf jener Seite versehen ist, welche von
der Scheibe 12 weggerichtet ist (Abb. 8). Die Hubscheibe 32 sitzt lose auf der Welle
io und hat Stifte 34, 35, welche in die Schlitze 30, 31 der Scheibe 12 eindringen.
Der Stift 35 ist andererseits durch eine Feder 36 (Abb. 4, 5 und 7) mit der Scheibe
12 verbunden, an welch letzterer die Feder 36 bei 37 verankert ist. In der Lage
nach Abb. q. befindet sich die Feder 36 unter Spannung, und wenn demnach die Hubscheibe
32 festgehalten wird, so übt sie einen Zug auf die Scheibe 12 aus. Die Scheibe 12
kann jedoch dieser Beanspruchung nicht folgen infolge der Anordnung einer Klinke
38, die sich gegen einen Zahn 39 am Umfang der Scheibe 12 legt. Diese Klinke 38
ist bei 40 an einer zweiten Trägerklinke 41 drehbar gelagert, die ihrerseits von
dem oberen Zapfen 42 schwingbar getragen wird. Die Klinke 41 wird für gewöhnlich
in ihrer in Abb. 4 -dargestellten Lage durch eine Feder 43 gehalten, die mit einem
Ende am Gehäuse verankert ist. Eine Feder 45 zieht die Klinke 38 nachgiebig in die
dargestellte Lage. Die Trägerklinke 41 hat eine Spitze, welche mit einer Schulter
44 der Scheibe 32 in Eingriff steht (Abb. 4).
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Bei dem in Abb.4..dargestellten Eingriff der Klinke 41 auf die Schulter
44 der Scheibe 32 und der Klinke 38 auf die Schulter 39 der Scheibe 12 bleibt die
Feder 36 gespannt und hat also das Bestreben, die Scheibe 12 in Uhrzeigerrichtung
zu drehen.
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Der Umfang der Hubnocke 33 an der Scheibe 32 steht in Eingriff mit
einer Nase 46 an einem Hebel 47 (Abb. 5), der bei 48 schwingbar unterstützt ist
und durch eine Feder 49 in Eingriff mit der Hubnocke gedrückt wird.
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Die Klinken 38 und 41 werden bei Erregung des Magneten 8 durch Ausknicken
des Kniehebelgelenkes 38, 41 außer Eingriffslage mit den Hubscheiben i2 und 32 gebracht.
Wie
in Abb. 4 gezeigt, ist der Zapfen 40 unterhalb einer Ebene angeordnet, die durch
die Schulter 39 und den Drehzapfen 42 der Klinke 41 gelegt wenden kann. In dieser
Lage wird durch die Klinke 38 die Trägerklinke 41 in Eingriff mit der Schulter
44 der Hubscheibe 32 gehalten. Wird der Lenker 27 bei Erregung des Elektromagneten
8 nach abwärts gezogen, so wird .dadurch die Klinke 41 durch eine Hubnase 5o an
dem Winkelhebel 28 angehoben, ohne jedoch zunächst außer Eingriff mit der Schulter
44 zu geraten. Bei dieser Bewegung - der Trägerklinke 41 dreht sich die getragene
Klinke 38 um den nach aufwärts sich bewegenden Zapfen 40, so daß die gespannte Feder
36 die Scheibe i2 über eine Bogenlänge hinziehen kann, die der Bogenlänge des Schlitzes
3o entspricht, sobald der Zapfen 40 über die erwähnte Ebene hinausgelangt. Der Stift
34 der Scheibe 32 begrenzt die Bewegung der Scheibe 12. Es ist dieses ungefähr ein
Achtel eines vollständigen Kreises. Bei dieser Drehung der Scheibe 12 wird die Klinke
38 weiter um ,den Zapfen 4o verdreht, bis schließlich die Trägerklinke 41 durch
die Klinke 38 unter dem Einfluß der Feder 36 außer Eingriff mit der Schulter 44
der Scheibe 32 gebracht wird. Diese Lage ist in Abb. 7 gezeigt. Die Nase 46 des
Hebels 47 greift dann auf den Umfang 51 der Hubnocke 33 ein und führt unter .dem
Einfluß der Feder 49 eine Verdrehung der. Scheibe 32 und damit der Scheibe 12 um
9o° im Uhrzeigersinn herbei, so daß damit der Zähler in Gebrauchsstellung gerät
(Abb. 5).
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Bei Ausschwingung des Winkelhebels. 28 um den Zapfen 29 löst ein Arm
52 des Winkelhebels eine bei 58 gelagerte Sperrklinke 53 aus. Diese Klinke wird
gewöhnlich durch einen Stift 54 vom Einfallen auf den Rand der Scheibe 12 gehindert.
Eine Feder 55 zieht nun diese Klinke nach links gegen den Rand der Scheibe 12, so
daß die Spitze der Klinke 53 in Eingriff mit der Schulter 39 gerät und die Scheibe
12 und damit Welle io gegen Weiterdrehung im Uhrzeigersinn festhält. Die Feder 55
ist mit ihrem anderen Ende an eine ebenfalls bei 58 gelagerte Klinke 56 angeschlossen,
welche für gewöhnlich mit einer Ratsche 57 am Umfang der Scheibe i2 in Eingriff
steht, um die Drehung der Welle io entgegen dem Uhrzeigersinn zu verhindern.
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Solange also das Kissen 2 oder 3 belastet ist, kann die Welle io nicht
zurückgedreht werden, und der Zähler bleibt in Gebrauchslage. Die Welle io kann
auch nicht durch die Signalfahne i i zurückgedreht werden, solange .der Fahrgast
den Sitz einnimmt. Verläßt aber der Fahrgast seinen Sitz, dann werden die Schalter
6 geschlossen, und der Elektromagnet 9 wird erregt. - Damit kommt der Kerit 59 entgegen
der Wirkung .der Feder 6o (Abb. 3) in Eingriff mit,dem Winkelhebel 23, der entgegen
der Uhrzeigerrichtung ausgeschwungen wird, so daß die Schulter 22 von dem Sperrstift
21 an dem Hebel 15 fortbewegt wird, so daß der Hebel 15 wieder die in Abb. i gezeigte
Lage einnehmen kann. Gemäß der Abb. io ist der Stromkreis des Elektromagneten 9
durch den Draht 18, Kontaktfeder 63 und Schalterzwinge 2o geerdet.
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Bei Auslösung des Hebels 15 verdreht eine Feder 64 (Abb. 4 und 5)
den Winkelhebel 28 und zieht den Lenker 27 nach oben, wodurch, wie oben beschrieben,
die Welle 16 der Schwinge 2o verschwenkt wird, und damit wird infolge Aberregung
des Magneten 9 der Kern 59 durch die Feder 6o zurückgezogen in die Lage nach Abb.
r oder 3.
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Der Arm 52 des Hebels 28 greift dann wieder auf den Anschlagstift
54 des Klinkenliebels 53 ein und wirft ihn aus der Sperrlage. Der Fahrer kann nun
unter Vermittlung der Signalfahne i i den Zähler wieder in die Lage nach Abb. i
und 4 drehen, was durch eine Weiterdrehung in Uhrzeigerrichtung erfolgt. Hat die
Scheibe 12 die Drehung in die Lage nach Abb. 6 ausgeführt, so liegt der Teil 66
des Umfanges der Hubnocke _33 in Eingriff mit der Nase 46 des Hebels q.7. Wird die
Verdrehung von Hand weiter fortgesetzt, so drängt diese Hubnocke 33 den Hebel 47
nach oben hin, wobei die Spannung an der Feder 49 vergrößert wird, bis diese Nase
über die höchste Stelle der Hubnocke 33 hinweggeschritten ist. Jetzt tritt die,
Klinke 38 gegen die Schulter 39 der Scheibe i2 und verhindert eine Weiterdrehung
derselben (Abb. 7). Die Nase 46 befindet sich nun in Eingriff mit einem Teil
5 1 der Hubnocke 33 und bewirkt dadurch eine Weiterdrehung der Hubscheibe
32 um ungefähr 45°, d. h. eine Länge, entsprechend der Länge des Schlitzes 30. Während
dieser Bewegung greift die Scheibe 32 auf die Trägerklinke 4i ein, bis letztere
gegen die Schulter 44 anliegt, und damit wird auch die Weiterdrehung der Scheibe
32 verhindert (Abb. 4). Die Feder 36 befindet sich nun wieder unter Spannung, und
die Federn 43 und 45 halten die Trägerklinke 4 1 und die getragene Klinke 38 in
dieser Stellung fest.