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Verfahren zur Herstellung von zusammengesetzten Flächen, wie z. B.
Steinpflastern oder Verkleidungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von zusammengesetzten Flächen, wie z. B. Steinpflastern oder Verkleidungen,
bei denen die zusammenzusetzenden Platten oder Fliesen durch Scheinfugen getrennte
Zierflächen aufweisen.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, den genannten
zusammenzusetzenden Flächen das Aussehen eines von Hand hergestellten Mosaiks zu
geben. Bisher ist dieser Zweck nicht erreicht worden, und zwar lag das vor allem
daran, daß es nicht gelang, die wirklichen Trennfugen, welche zwischen den zusammenzusetzenden
Platten oder Fliesen vorhanden waren, unauffällig zu machen. Die Folge davon war,
daß die gesamte Fläche durch die Trennfugen eine Karierung erhielt und daß das Gesamtmuster,
welches durch die auf den einzelnen Platten oder Fliesen befindlichen, durch Scheinfugen
getrennten Zierflächen erzeugt wurde, empfindlich gestört war. Besonders störend
waren die wirklichenTrennfugen zwischen den einzelnen Platten dann, wenn die Breite
dieser wirklichen Trennfugen geringer war als die Breite der auf den einzelnen Platten
befindlichen Scheinfugen. Man hat zwar diesen Übelstand zu beseitigen versucht,
indem man den einzelnen Platten einen solchen Abstand voneinander gab, daß die wirklichen
Trennfugen dieselbe Größe hatten wie die Scheinfugen. Ein solches Verfahren war
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doch langwierig und teuer und erforderte eine große Geschicklichkeit.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung auf einfache und wirksame
Weise vermieden. Gemäß der Erfindung werden die einzelnen die zusammengesetzte Fläche
bildenden Platten, an deren Rändern Scheinfugenzonen mit Zierfugenzonen abwechseln,
mit ihren Rändern derart zusammengesetzt, daß die wirkliche Trennfuge abwechselnd
den Scheinfugenzonen der beiden aneinanderstoßenden Platten benachbart ist.
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Es ist nicht notwendig, daß in den Scheinfugenzonen und Zierflächenzonen
der Plattenränder lediglich Scheinfugen bzw. Zierflächen liegen. Vielmehr genügt
es, wenn in den Scheinfugenzonen die Scheinfugen und in den Zierflächenzonen die
Zierflächen vorherrschen.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird erreicht, daß längs der
wirklichen Trennfugen zwischen den einzelnen Platten das Bild einer zickzackförmigen
Scheinfuge entsteht, da die Scheinfugenteile der benachbarten Platten
gegeneinander
versetzt sind. Die Abwechslung der Randscheinfugen hat zur Folge, daß die wirkliche
Fuge verschwindet, weil das Auge nicht mehr den Eindruck einer geraden, fortlaufenden
Linie hat. Die aus den Platten oder Fliesen zusammengesetzte Fläche weist dann keine
den Gesamteindruck störende Karierung auf. Die Anordnung der auf dem Rand der Platten
befindlichen Scheinfugen hängt vor allem von der Form der Platten und der Verteilung
derZierflächen innerhalb derselben ab.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung werden die Scheinfugen
mit Rücksicht auf das Bindemittel, das die wirklichen Fugen zwischen den Platten
ausfüllt, derart gefärbt, daß die Scheinfugen und die wirklichen Fugen während des
Gebrauchs der Gesamteinrichtung annähernd die gleiche Färbung besitzen. Die Fugen
eines zusammengesetzten Musters, das aus einzelnen Platten besteht, werden sehr
rasch schmutzig, weil das in diesen Fugen befindliche Bindemittel rauh und porös
ist und daher den Schmutz leicht annimmt. Die Farbe der Scheinfugen bleibt jedoch
im wesentlichen unverändert. Ohne Anwendung des vorstehend genannten Erfindungsgedankens
würden die verschmutzten Fugen eine den Mosaikeffekt stark störende Karierung ergeben.
Diese Karierung fällt fort, wenn man den Scheinfugen diejenige Farbe gibt, die das
Bindemittel, welches sich in den Trennfugen befindet, nach einer gewissen Gebrauchszeit
annimmt.
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Eine weitere, sehr zweckmäßigeAusbildung der Erfindung besteht darin,
daß bei der Herstellung des zusammenzusetzenden Gegenstandes mehrere Typen von Platten
oder Fliesen, deren Gesamteindruck einander ähnlich ist, bei denen jedoch die Zierflächen
der einzelnen Plattentypen bezüglich ihrer Form, Anordnung oder Färbung Unterschiede
aufweisen, abwechselnd verlegt werden. Die Reihenfolge der Verlegung wechselt möglichst
stark, so daß an dem fertigen Gegenstand kein bestimmtes Gesetz zu erkennen ist.
Diese geringfügigen Unterschiede in den abwechselnd verlegten Platten bewirken,
daß der sonst auftretende monotone Eindruck des Gesamtgegenstandes, der auch sofort
erkennen läßt, . daß die Einzelelemente in der Serienfabrikation hergestellt sind,
vermieden wird. Vielmehr hat der erfindungsgemäß hergestellte Gesamtgegenstand das
Aussehen eines von Hand in allen seinen Teilen zusammengesetzten Mosaiks.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
erläutert, und zwar sind in den Fig. z bis 3 drei verschiedene Flächen veranschaulicht,
die aus mehreren gemusterten Fliesen oder Platten gemäß der Erfindung hergestellt
sind. In jeder Figur ist zur klareren Darstellung immer eines der Elemente abgetrennt
dargestellt.
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In Fig. x sind vier Platten dargestellt, die die gleiche Zahl von
verschiedenen quadratischen Figuren aufweisen, die in verschiedener Weise angeordnet
sind. Jede Platte umfaßt vier Sorten von Figuren a, b, c, d von verschiedener
Farbe, und zwar ist die Zahl dieser Figuren bei jeder Platte die gleiche, während
ihre Anordnung verschieden ist. Jede Seite einer Platte ist in vier gleiche Teile
geteilt, und zwar weist sie zwei Scheinfugen g1, g2 auf, die mit zwei dekorativen
Randteilen a1, b1 abwechseln. Dies wiederholt sich längs sämtlicher Seiten der Platten,
wenn man an diesen in einer bestimmten Richtung entlang geht. Das Innere der Platte
ist vollkommen mit Figuren a, b, c und d und Scheinfugen g ausgefüllt,
die derart verteilt sind, daß die Gesamtheit der Platten den Effekt eines rechtwinkligen
Mosaiks darbietet.
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Die Zahl der an die Plattenränder angrenzenden Scheinfugen und Zierflächenzonen
ist bei dem Gegenstand der Fig. z eine gerade. Ferner ist die Länge der einzelnen
Zonen zum mindesten annähernd .gleich und die Reihenfolge der Zonen auf den Rändern
dieselbe. Die Folge hiervon ist, daß man die einzelnen Platten, welche den Gegenstand
der Fig. r bilden, in beliebiger Weise zusammensetzen kann und immer erreicht, daß
die wirkliche, zwischen zwei benachbarten Platten vorhandene Trennfuge abwechselnd
den Scheinfugenzonen der beiden aneinanderstoßenden Platten benachbart ist.
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Um den Eindruck des Mosaiks noch zu verbessern, sind die in Fig. z
dargestellten rechteckigen Zierflächen in der Mitte einer jeden Plattenoberfläche
ebenso versetzt wie am Rande.
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Gemäß Fig. 2 wird ein aus geraden und gekrümmten Linien zusammengesetztes
Mosaik erzeugt, welches Rosetten und eine schachbrettartige Musterung aufweist.
Auch gemäß Fig. 2 ist das beschriebene Gesetz der Anordnung der Randteile gewahrt.
Jeder Teil einer wirklichen Fuge h liegt einer Scheinfuge il der einen oder der
anderen zweier aneinanderstoßender Platten benachbart. Man erkennt insbesondere,
daß die Anordnung der Rosette äußerst glücklich gewählt ist. Die Winkelverschiebung
der radialen Scheinfugen i2 der Kränze der zentralen Rosette gibt die Möglichkeit,
alle Teile der Fugen h einzufassen. Der gerade Linienverlauf der Fugen wird daher
dem Auge verborgen gehalten, und zwar dank der abwechselnden Anordnung der radial
verlaufenden, auf dem Rande der Platten befindlichen Scheinfugen i2.
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In Fig. 3 schließlich ist ein unregelmäßiges Mosaik dargestellt, welches
das Aussehen zerbrochener Platten hat. Auch bei dieser Fläche sind die Platten derart
zusammengestellt, daß
immer ein beliebiger Teil der Fuge h einer
Scheinfuge il der einen oder anderen zu beiden Seiten der Fuge liegenden. Platten
benachbart ist. Ferner ist bei der Fläche der Fig. 3 die Verteilung der Scheinfugenzonen
und der Zierflächen am Rande eine solche, daß die Zahl der genannten Zonen eines
jeden Randes eine gerade ist, die Länge der einzelnen Zonen mindestens annähernd
einander gleich und die Reihenfolge der Zonen auf den Rändern dieselbe ist. Man
kann also auch die Platten gemäß Fig. 3 in beliebiger Weise zusammensetzen und erhält
immer die Versetzung der Scheinfugenzonen, die der wirklichen Trennzone benachbart
liegen. Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, daß innerhalb einer Reihe von Zonen sowohl
Scheinfugen als Zierflächen vorhanden sind, daß dies aber nichts ausmacht, wenn
nur die Scheinfugen oder die Zierflächen in jeder Zone, je nachdem, um welche Zonenart
es sich handelt, überwiegen.
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Man kann die erfindungsgemäß erzielten Wirkungen dadurch noch steigern,
wenn man bei Verwendung quadratischer Platten diese nicht derart anordnet, daß die
Trennfugen der einen Platte immer in der Verlängerung der anderen liegen, sondern
wenn man die Platten derart zusammenstellt, daß ihre Trennfugen selbst zickzackförmig
liegen.
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Eine weitere Steigerung des erfindungsgemäß herbeigeführten Effekts
wird, wie bereits oben erwähnt, dadurch erreicht, daß man (vgl. Fig. i bis 3) nicht
eine einzige Platten- oder Fliesentype verwendet, sondern mehrere Typen abwechselnd
verlegt, deren Gesamteindruck einander ähnlich ist, bei denen jedoch dieZierflächen
der einzelnen Plattentypen bezüglich ihrer Form, Anordnung oder Färbung Unterschiede
auf= weisen.
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Die Abwechslung in den Platten wird am besten dem Zufall überlassen,
damit jedes bestimmte Gesetz ausgeschlossen wird. Zu dem Zweck kann man beispielsweise
die Platten in beliebigerWeise maschinell oder von Hand mischen oder auch sonst
jede Gelegenheit benutzen, um die Vermengung der Platten der verschiedenen Typen
herbeizuführen.
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Während bei den Platten gemäß Fig. i die Zahl der Zierflächen bei
jeder Platte die gleiche und nur ihre Anordnung verschieden ist, kann auch die Zahl
der Grundformen verschieden sein. Beispielsweise kann die eine Platte fünf, die
andere vier usw. weiße quadratische Felder, eine weitere drei, eine weitere zwei,
eine dritte wiederum drei schwarze Felder usw. aufweisen. Die Endkomposition wird
hierdurch nur abwechslungsreicher, und der Mosaikeffekt wird noch besser erreicht.
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Es ist klar, daß man mit einer bestimmten Zahl von Plattenserien eine
praktisch unendliche Zahl von Kombinationen herstellen kann. Zwei viereckige, einander
ähnliche Platten können auf zehn (4 + 3 + 2 + i) verschiedene Weisen aneinandergefügt
werden, während zwei nicht ähnliche viereckige Platten in sechzehn (4 x 4) verschiedenen
Weisen zusammengefügt werden können.
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Wie sich von selbst versteht und wie auch aus den obigen Darlegungen
hervorgeht, beschränkt sich die Erfindung keineswegs auf die beschriebenen Anwendungsarten
und Ausführungsformen; viehmehr sind zahlreiche Abänderungen möglich, ohne daß der
Erfindungsgedanke hiervon berührt wird. So sei insbesondere erwähnt, daß die vorliegende
Erfindung auch auf Dekorierung von Gegenständen, die ganz andererArt sind als die
oben beschriebenen, angewendet werden kann. Man kann den Platten die verschiedensten
geometrischen Formen geben; vorzugsweise jedoch erhalten sie die Form von regelmäßigen
Vielecken, beispielsweise von gleichseitigen Dreiecken, regelmäßigen Sechsecken
oder von Quadraten. Die Platten oder Fliesen können auch aus beliebig gegossenen
Teilen (Glasteilen, Metallteilen), aus Teilen, die durch Ausschneiden, Stanzen,
Treiben usw. entstanden sind, aus gravierten oder bedruckten Teilen, aus Holzteilen,
die durch bekannte Verfahren hergestellt worden sind (hölzernen Mosaikplatten, Parkettplatten),
aus Textilteilen o. dgl. bestehen.