-
-
Titel: Prismatischer Pflasterstein, insbesondere aus Beton
-
Es sind Betonpflastersteine bekannt, die an den Seiten Vorsprünge
und Nuten aufweisen oder gewellte oder sägezahnförmige Seitenflächen haben, mit
denen benachbarte Steine ineinandergreifen, um in der Pflasterfläche eine Verbundwirkung
zu erzielen. Alle diese Verbundpflastersteine haben eine mehr oder weniger regelmäßige
Form, so daß die Fugen zwischen den Steinen in der gepflasterten Fläche lang durchlaufende,
wenn auch tei]-weise unterbrochene Linien bilden, die einen etwas monotonen Eindruck
hervorrufen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pflasterstein, insbesondere einen
Betonpflasterstein, zu schaffen, der flächendeckend gepflastert werden kann und
mit dem in der Fläche lebhafte und angenehme Pflasterbilder erzeugt werden können.
-
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch einen Pflasterstein mit
einer fünfeckigen Deckfläche gelöst, die aus einem Trapez und aus einem Dreieck
derart zusammengesetzt ist, daß deren langen Grundseiten zusammenfallen, und die
beide einem Quadrat entnommen sind, das in zwei gleiche Dreiecke und in zwei gleiche
Trapeze aufgeteilt ist, die paarweise einander gegenüberliegen und mit ihren langen
Grundseiten die Seiten des Quadrates einnehmen.
-
Ein solcher fünfeckiger Pflasterstein ermöglicht infolge seiner unregelmäßigen
Form eine gute Verzahnung mit benachbarten Steinen in der Verlegeebene und gewährleistet
eine gute Aufgabe und Verteilung der von den Rädern der Fahrzeuge ausgeübten Kräfte.
In der Pflasterfläche gibt es keine über mehr als zwei Steine in gerader Linie durchgehende
Fugen, so daß ein angenehmes, lebhaftes Pflasterbild entsteht, das auf mannigfache
Weise variiert werden kann.
-
Um untereinander gleiche Steine lückenlos mit dichten Fugen in jeder
Richtung aneinandersetzen zu können, ist es zweckmäßig, wenn der Winkel, den die
konvergierenden Seiten des Trapezes miteinander einschließen, 720, also 1/5 2, beträgt.
In diesem Falle ergeben fünf Steine wieder ein Pentagon, das seinerseits als Kernpunkt
für die Anlage weiterer Steine dienen kann.
-
Der Pflasterstein nach der Erfindung ist besonders handlich, wenn
die langen Seiten der Deckfläche eine Länge von etwa 9,5 cm und die kurze Seite
eine Länge von etwa 4,5 cm haben.
-
Im Normalfall verlaufen die Seitenflächen des Steines rechtwinklig
zur Deckfläche und Grundfläche. Es ist aber auch möglich, daß die Seitenflächen
des Steines von der Deckfläche zur Grundfläche hin konvergieren. Der Stein eignet
sich dann gut zum Pflastern von Kuppen und Mulden, wie dies beispielsweise in Verbindung
von Grünanlagen, auf Spielplätzen und in Fußgängerzonen oft gewünscht wird.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
an Beispielen näher erläutert wird. Es zeigt: Fig. 1 einen Pflasterstein nach der
Erfindung in einer perspektivischen Darstellung
Fig. 2 den Pflasterstein
nach Fig. 1 in einer Draufsicht, Fig. 3 ein Konstruktionsbild, welches die geoetrischen
Beziehungen der Deckfläche des Pflastersteines nach der Erfindung erkennen läßt,
und Fig. 4, mehrere, in verschiedenen Gruppierungen ge-5 und 6 pflasterte Steine
nach der Erfindung in je einer Draufsicht.
-
In den Zeichnungen ist mit 10 ein prismatischer Pflasterstein aus
Beton bezeichnet, dessen einander parallele Deckfläche 11 und Grundfläche 12 ein
unregelmäßiges Fünfeck bilden. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
verlaufen die Seitenflächen 13 und 14 des Pflastersteines 10 senkrecht zur Deckfläche
11 und zur Grundfläche 12, sie können jedoch auch von der Deckfläche 11 zur Grundfläche
12 hin konvergieren.
-
Von den fünf Seiten der fünfeckigen Deckfläche 11 und natürlich auch
der Grundfläche 12 des Pflastersteines haben vier Seiten 15, 16, 17 und 18 alle
die gleiche Länge von etwa 9,5 cm.
-
Die fünfte Seite 19 hingegen ist kürzer und hat eine Länge von nur
etwa 4,5 cm. Die Länge der Seiten 15 bis 19 kann natürlich auch größer oder kleiner
sein; das Seitenverhältnis und die Anordnung der Seiten zueinander sollte jedoch
im wesentlichen beibehalten werden. Es ergibt sich aus den in Fig. 3 näher dargestellten
geometrischen Beziehungen, die im folgenden näher erläutert werden sollen: Wie aus
Fig. 3 hervorgeht, setzt sich die Deckfläche 11 des Pflastersteines nach der Erfindung
aus einer Trapez fläche 20 und aus einer Dreieckfläche 21 zusammen, deren lange
Grundseiten 22 bzw. 23 zusammenfallen. Die Trapez fläche 20 und die Dreieckfläche
21 sind einem Quadrat 24 entnommen, das in Fig. 3 in strichierten Linien dargestellt
ist und derart in zwei gleiche Dreiecke 21 und in zwei gleiche Trapeze 20 auf-
geteilt
ist, daß die beiden Trapeze 20 einerseits und die beiden Dreiecke 21 andererseits
paarweise einander gegenüberliegen und mit ihren langen Grundseiten 22 bzw. 23 die
Seiten des Quadrates einnehmen. Setzt man eine der Dreieckflächen 21 an eine der
Trapezflächen 20 derart an, daß die lange Seite 23 der Dreieckfläche 21 mit der
langen Seite 22 der Trapezfläche 20 zusammenfällt, so erhält man das in Fig. 2 dargestellte
Fünfeck, dessen Seiten 15 und 16 sowie 17 und 18 gleich lang sind, da ja die konvergierenden
Seiten 15 und 18 der Trapez fläche 20 im Quadrat 24 zugleich die kurzen Seiten 16
bzw. 17 der angesetzten Dreieckfläche 21 sind. Man erkennt außerdem, daß der von
den Seiten 15 und 16 bzw. 17 und 18 eingeschlossene Winkel oC jeweils ein rechter
Winkel ist, während der Winkel o zwischen den Seiten 16 und 17 dem Scheitelwinkel
der Dreieckfläche 21 entspricht und den Zentriwinkel r zu 1800 ergänzt, welcher
von den konvergierenden Seiten 15 und 18 der Trapez fläche 20 gebildet wird. Nach
der Erfindung beträgt dieser Zentriwinkel g vorzugsweise 1/5 2= 720.
-
Die oberen Kanten des Pflastersteines 10 können mit einer Abfasung
25 versehen sein, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
-
In den Fig. 4 bis 6 sind verschiedene Pflasterbeispiele gezeigt. Bei
dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel stoßen jeweils zwei Pflastersteine
10 mit ihren kurzen Seiten 19 zusammen. In die sich bildenden Zwickel, die von den
Seiten 15 und 18 begrenzt werden, sind Pflastersteine eingefügt, die sich mit ihren
Seiten 16 gegen die Seiten 15 und mit ihren Seiten 17 gegen die Seiten 18 der mittleren
Pflastersteine legen. Hierdurch bilden vier Pflastersteine eine Raute, an die wieder
weitere, ggf. in anderen Farben abgetönte Steine rautenförmig angelegt werden können.
-
In Fig. 5 sind vier Steine so zusammengelegt, daß nur rechtwinklig
zueinander verlaufende Seiten 15 und 16 zusammenstoßen.
-
Vier Steine bilden dann etwa ein "Kleeblatt", an welches an allen
vier Seiten weitere Kleeblätter angesetzt werden können.
-
Die in Fig. 6 dargestellte Pflasterung ist aus dem Pflasterbild nach
Fig. 5 weiterentwickelt. Hier sind an jedes Kleeblatt in den gebildeten Zwickel
weitere Pflastersteine 10 so angesetzt, daß deren kurze Seiten 19 gegen die nach
außen weisenden kurzen Seiten 19 der zu einem Kleeblatt zusammengefügten Pflastersteine
stoßen. Es ergibt sich dann ein Pflasterbild, das an Windmühlenräder erinnert, die
zu einer Fläche zusammengefügt sind.
-
Man erkennt, daß es trotz der unregelmäßigen, fünfeckigen Form der
einzelnen Pflastersteine gelingt, mit untereinander identischen Pflastersteinen
eine vorgegebene Fläche vollständig auszufüllen, ohne daß kleinere Pflastersteine
verwendet werden müssen oder größere Fugen entstehen, wobei sich hübsche Pflasterbilder
mit lebhaften Mustern ergeben.
-
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
es ist eine Reihe von Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Beispielsweise kann der Zentriwinkel g auch etwas grö-Ber oder kleiner
sein, wenn größere Fugen zwischen den Steinen nicht stören oder gewünscht sind.
Es ist auch möglich, das Verhältnis der kurzen Seite 19 zu den längeren Seiten 15
bis 18 des Fünfeckes etwas anders zu wählen, wenn es auf flächendeckende Pflasterung
nicht ankommt.