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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polyurethan-Elastomere sowie ein
Verfahren zu deren Herstellung. Ganz besonders betrifft die vorliegende
Erfindung Polyurethan-Elastomere mit verbesserten physikalischen Eigenschaften,
die Polyolkomponente und das Isocyanat-terminierte Prepolymer oder
-Quasi-Prepolymer zur Herstellung dieser Elastomeren sowie ein 1-Schuss-Verfahren
zur Erzeugung von Polyurethan-Elastomeren aus diesen Materialien.
Bevorzugt werden diese Elastomeren durch Kettenverlängerung
eines Isocyanat-terminierten Prepolymer oder -Quasi-Prepolymer hergestellt,
das seinerseits wiederum aus einer Polyolkomponente mit einem zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht von ca. 1000 bis ca. 3000 Da hergestellt ist. Diese Polyolkomponente
schließt
ein niedermolekulares Polyol mit hohem Polydispersitätsindex
und ein Niedermonool-Polypropylenglykol ein.
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Polyurethan-Elastomere
werden in breitem Umfang in solchen unterschiedlichen Anwendungen
wie Dichtungs- und Versiegelungsmaterialien, medizinischen Geräten, Skistiefeln,
Stoßdämpfern und
Förderbandwalzen,
eingesetzt, um nur einige zu nennen. Wegen ihrer Festigkeit, Härte und
sonstigen Eigenschaften werden Elastomere, die aus Isocyanat-terminierten
Prepolymeren oder -Quasi-Prepolymeren, die Polytetramethylenetherglykol
(PTMEG), Polycaprolacton und Polyesterpolyole einschließen, hergestellt
sind, hauptsächlich für anspruchsvolle
Anwendungen herangezogen.
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PTMEG,
Polycaprolacton und Polyesterpolyole stellen allerdings einigermaßen teure
Ausgangsmaterialien dar. Im Ergebnis sind die aus diesen Polyolkomponenten
hergestellten Polyurethan-Elastomeren ebenfalls höherpreisige
Produkte.
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Polyoxypropylendiole
sind als mögliche
Ersatzmaterialien für
PTMEG in Elastomer-Prepolymerformulierungen vorgeschlagen worden,
wobei allerdings die Eigenschaften der so produzierten Elastomeren
nicht mit denen vergleichbar sind, die mit PTMEG erzielt werden.
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Die
Patentliteratur lehrt Vorteile einer Verwendung von Polyoxypropylendiolen
mit niedriger Ungesättigtheit,
erkennt aber gleichzeitig an, dass die Produktion von Elastomeren
mit solchen Polyolen Produkte ergibt, die nur niedrige Werte für den Modul,
die Härte,
die Kompressionsablenkung und die Abriebbeständigkeit ergeben und Verarbeitungsprobleme
verursachen.
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Ein
unternommener Lösungsversuch
zur Verbesserung dieser physikalischen Eigenschaften und zur Verringerung
oder Beseitigung der Verarbeitungsprobleme, die mit diesen Polyolen
niedriger Ungesättigtheit zusammenhängen, beruht
auf der Verwendung einer Mischung aus Polyolen. So offenbart
US 5,648,447 z.B. Polyurethan-Elastomere,
die aus einem Prepolymer erzeugt sind, das mit einer Polyolkomponente
hergestellt ist, die sowohl PTMEG als auch 5 bis 35 Äquivalent-%
Niedermonool-Polyoxypropylenpolyol
enthält
und mit einem aliphatischen Diol oder einem aromatischen Amin kettenverlängert ist.
Allerdings ist in diesem Patent die technische Lehre enthalten,
dass bei Verwendung von mehr als 35 Äquivalent% an Niedermonool-Polyoxypropylendiol
die Zugspannungsfestigkeit des Elastomer rapide verringert und die
Dehnungswerte gegenüber
denen für
Elastomere verschlechtert sind, die unter Verwendung von nur Niedermonool-Polyoxypropylendiol
hergestellt sind. Der wirtschaftliche Vorteil einer Verwendung von
Niedermonool-Polyoxypropylendiol wird daher wegen der Bedingungen
nicht voll ausgeschöpft,
dass weniger als 35 Äquivalent-%
dieser Diole zu verwenden sind, um die Zugspannungsfestigkeit und
die Dehnungswerte beizubehalten.
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Es
ist ebenfalls herausgefunden worden, dass annähernd 20% mehr Isocyanat (spezifisch
MDI) in Systemen wie in den in
US
5,648,447 offenbarten benötigt werden, um den gleichen
Härtegrad
zu erzielen, der mit vergleichbaren PTMEG-Systemen erhalten wird.
Ferner werden die optimalen mechanischen Eigenschaften nur dann
erzielt, falls die Kettenverlängerung
des Prepolymer hinreichend gut katalysiert wird, so dass die effektive
Topfzeit des Systems ca. 2 min oder weniger beträgt. Elastomere, die Verarbeitungszeiten
von mehr als 2 min benötigen,
können
daher nicht mit solchen Systemen erzeugt werden, ohne Beeinträchtigungen
bei den mechanischen Eigenschaften des Elastomerprodukts hinzunehmen.
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Unter
den bekannten Verfahren zur Erzeugung von Polyurethan-Elastomeren werden
1-Schuss-Verfahren als besonders vorteilhaft erachtet. So offenbaren
US 5,668,239 und 5,739,253
z.B. jeweils ein 1-Schuss-Verfahren
zur Produktion von Polyurethan/harnstoff-Elastomeren aus Isocyanat-terminierten
Prepolymeren, Polyetherpolyolen und aus einem Kettenverlängerer.
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Es
wäre daher
von Vorteil, eine Elastomer-bildende Zusammensetzung, in welcher
eine signifikante Menge der eingesetzten Polyolkomponente ein Niedermonool-Polyoxypropylendiol
ist, womit Elastomere erzeugt werden, die Werte für Härte, Modul,
Kompressionsablenkung, Abriebbeständigkeit und Verarbeitbarkeit aufweisen,
die mit denen von Elastomeren vergleichbar sind, die geläufig ausschließlich mit
traditionellen Hochleistungspolyolen erzeugt werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Polyolkomponente zur Herstellung
von Polyurethan-Elastomeren, die gute Verarbeitungscharakteristika
und physikalische Eigenschaften aufweisen, bereitzustellen, sogar
wenn die Verarbeitungszeit länger
als 2 min dauert, wobei die Polyolkomponente eine signifikante Menge
an kostengünstigem
Niedermonool-Polyoxypropylenpolyol einschließt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein NCO-terminiertes Prepolymer
oder -Quasi-Prepolymer zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren
bereitzustellen, die charakteristische Eigenschaften aufweisen,
die mit denen von Elastomeren vergleichbar sind, die alleiniglich
mit Hochleistungspolyolen wie mit PTMEG, Polycaprolactonen und mit
Polyestern erzeugt sind.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Polyurethan-Elastomere bereitzustellen,
die durch gute Werte von Härte,
Modul, Dehnung, Abriebbeständigkeit
und der Kompressionseigenschaften gekennzeichnet sind.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein wirtschaftliches
Verfahren zur Herstellung der Polyurethan-Elastomeren mit guten
mechanischen Eigenschaften anzugeben und zur Verfügung zu stellen,
mit welchem die Verarbeitung der Elastomer-bildenden Materialien
keine unannehmbar kurzen Reaktionszeiten erforderlich macht.
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Diese
sowie weitere Aufgaben, die für
den Fachmann erkennbar sind, werden durch die Verwendung einer Polyolkomponente
gelöst,
welche eine Mischung oder ein Gemisch mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht
von ca. 1.000 bis ca. 3.000 Dalton ist. Die Polyolkomponente muss
einschließen:
(1) eine signifikante Menge (d.h. von mehr als 60 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Polyolkomponente), Niedermonool-Polyoxypropylenpolyol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von ca. 2.000
bis 12.000 Da und einem Ungesättigtheitsgrad
von weniger oder gleich 0,02 mÄq/g
und (2) eine geringere Menge (d.h. von weniger als 40 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Polyolkomponente) niedermolekulares Polyol mit hohem
Polydispersitätsindex
(d.h. der Polydispersitätsindex
ist größer als
1,1). Diese Polyolkomponente wird mit einem Isocyanat, einem Isocyanat-terminierten
Prepolymer oder mit einem Isocyanat-terminierten Quasi-Prepolymer
zur Reaktion gebracht. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugten Elastomeren werden am meisten bevorzugt durch
Kettenverlängerung
eines Isocyanat-terminierten Prepolymer oder -Quasi-Prepolymer synthetisiert,
die durch Reaktion eines stöchiometrischen Überschusses
eines oder mehrerer Di- oder Polyisocyanate mit mindestens einer
Teilmenge der Polyolkomponente oder mit einem der Polyole der Polyolkomponente
hergestellt werden.
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Beschreibung bevorzugter Ausgestaltungen
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugten Polyurethan-Elastomeren
werden vorzugsweise durch Kettenverlängerung eines Isocyanat-terminierten Prepolymer
oder -Quasi-Prepolymer mit einem oder mehreren herkömmlichen
Kettenverlängerern
hergestellt. Das Isocyanat-terminierte Prepolymer kann durch Reaktion
eines oder mehrerer Di- oder Polyisocyanate mit einer Polyolkomponente
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von ca. 1.000
bis 3.000 Dalton hergestellt werden. Diese Polyolkomponente schließt (1) ein
Polyoxypropylenpolyol mit niedrigem Monool-Gehalt und (2) ein niedermolekulares
Polyol mit einem Polydispersitätsindex
von größer als
1,1 ein. Quasi-Prepolymere, die zuerst zur Reaktion eines Isocyanats
mit einer geringeren Menge der gesamten Polyolkomponente (z.B. mit
10 Äquivalent-%)
gebildet werden, werden mit der Elastomerformulierung-Harzseite
(B-Seite), die den Rest der Polyolkomponente und einen Kettenverlängerer enthält, umgesetzt,
um Elastomere gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen. Die Elastomeren der vorliegenden Erfindung
können
mit jedem der dem Durchschnittsfachmann bekannten Verfahren, einschließlich von
1-Schuss-Verfahren, hergestellt werden.
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Die
Isocyanate zur Verwendung mit sich selbst und zur Herstellung von
Isocyanat-terminierten Prepolymeren und Isocyanat-terminierten Quasi-Prepolymeren zur
Produktion von Elastomeren gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
jedes der bekannten aromatischen, aliphatischen und cycloaliphatischen
Di- oder Polyisocyanate ein. Beispiele geeigneter Isocyanate schließen ein:
2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanate und isomere Mischungen davon, insbesondere
eine 80:20-Mischung der 2,4- und 2,6-Isomeren; 2,2'-, 2,4'- und insbesondere 4,4'-Methylendiphenylendiisocyanat
und isomere Mischungen davon; Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanate
(poly- MDI, PMDI);
die gesättigten,
cycloaliphatischen Analoga von PMDI wie 2,4- und 2,6-Methylcyclohexandiisocyanat
und 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-Methylendicyclohexylendiisocyanat
und weitere Isomere davon; Isophorondiisocyanat; 1-4-Diisocyanatobutan;
1,5-Diisocyanatopentan; 1,6-Diisocyanatohexan; 1,4-Cyclohexandiisocyanat
und dgl.
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Modifizierte
Di- und Polyisocyanate können
ebenfalls zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Geeignete modifizierte
Isocyanate schließen
ein: Harnstoff-modifizierte Isocyanate; Biuret-modifizierte Isocyanate; Urethan-modifizierte
Isocyanate; Isocyanurat-modifizierte
Isocyanate; Allophanat-modifizierte Isocyanate; Carbodiimid-modifizierte Isocyanate;
Uretdion-modifizierte Isocyanate; Uretonimin-modifizierte Isocyanate; und dgl. Solche
modifizierten Isocyanate sind im Handel verfügbar und werden durch Reaktion
eines Isocyanats mit einer geringeren als der stöchiometrischen Menge einer
Isocyanat-reaktiven Verbindung oder mit sich selbst hergestellt.
Beispielsweise können
Harnstoff- und Urethan-modifizierte Isocyanate durch Reaktion von
Di- oder Polyisocyanat mit geringeren Mengen Wasser oder eines Diamin
oder mit einem Glykol jeweils hergestellt werden. Carbodiimid-,
Uretonimin- und Isocyanurat-modifizierte Isocyanate werden durch
Austauschreaktion von Isocyanaten mit sich selbst in der Gegenwart
geeigneter Katalysatoren hergestellt.
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Besonders
bevorzugt unter den oben aufgelisteten Isocyanaten sind Toluoldiisocyanate
(TDI), Methylendiphenylendiisocyanate (vorzugsweise 4,4'-MDI), Carbodiimid-modifiziertes
MDI und aliphatische und cycloaliphatische Isocyanate (insbesondere
1,6-Diisocyanatohexan und Isophorondiisocyanat), die verschiedenen
Methylcyclohexylendiisocyanate und die verschiedenen Methylendicyclohexylendiisocyanate.
Mischungen von Isocyanaten sind ebenfalls geeignet, insbesondere
Mischungen aus TDI und MDI sowie Mischungen aus MDI und Carbodiimid-modifiziertem
MDI.
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Die
niedermolekularen Polyole mit einem Polydispersitätsindex
größer als
1,1, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, schließen jedes
der bekannten Polyole ein, die die folgenden Kriterien erfüllen: (1)
das zahlendurchschnittliche Molekulargewicht beträgt ca. 400
bis ca. 1.000 Dalton; und (2) das Verhältnis des gewichtsdurchschnittlichen
Molekulargewichts zum zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht
(der Polydispersitätsindex)
ist größer als
1,1, bevorzugt größer als
1,2 und am meisten bevorzugt größer als
1,3. Geeignete Polyole schließen
Polyether- und Polyesterpolyole
ein, die die obigen Kriterien erfüllen. Diese niedermolekularen,
hochdispersen Polyole sind in typischer Weise difunktionell. Geringere
Mengen von Polyolen mit einer höheren
Funktionalität
(z.B. von weniger als ca. 20, bevorzugt weniger als 10 und am meisten
bevorzugt von weniger als 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Polyol
mit dem Polydispersitätsindex
von mehr als 1,1), mit welchen die obigen Kriterien erfüllt werden,
können
enthalten sein.
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Das
zahlendurchschnittliche Molekulargewicht des Polyols mit dem Polydispersitätsindex
größer als 1,1
kann ca. 400 bis 1.000 Da, vorzugsweise ca. 500 bis ca. 1.000 Da
und am meisten bevorzugt ca. 600 bis ca. 1.000 Da betragen. Molekulargewichte
und Äquivalentgewichte,
die hierin in Da (Dalton) ausgedrückt sind, beziehen sich auf
zahlendurchschnittliche Molekulargewichte und zahlendurchschnittliche Äquivalentgewichte,
wenn nichts Anderes spezifisch ausgesagt ist.
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Das
niedermolekulare Polyol mit dem hohen Polydispersitätsindex
ist im Allgemeinen in der Polyolkomponente der vorliegenden Erfindung
in einer Menge von 5 bis 40, vorzugsweise von 10 bis 30 und am meisten
bevorzugt von 15 bis 25 Gew.-% enthalten.
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Spezifische
Beispiele der geeigneten niedermolekularen Polyole mit hohem Polydispersitätsindex, welche
zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, schließen Polytetramethylenetherglykole
und Polyesterpolyole ein, die die obigen Kriterien erfüllen. Polytetramethylenetherglykole
mit Molekulargewichten von ca. 400 bis 1.000 Da und einem Polydispersitätsindex
von mindestens 1,3 sind bevorzugt.
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Polytetramethylenetherglykole
(PTMEG), die die obigen Kriterien erfüllen, sind im Handel verfügbar. PTMEGs
werden in typischer Weise durch Ringöffnungspolymerisation von Tetrahydrofuran,
im Allgemeinen in der Gegenwart eines Lewis-Säure-Katalysators, hergestellt.
PTMEG-Polyole weisen ein relativ hohes Methylen-zu-Sauerstoff-Verhältnis auf
und ergeben eine niedrige Wasserabsorption und gute hydrophile Stabilität. PTMEGs
mit Molekulargewichten von ca. 400 bis 1.000 und vorzugsweise von
ca. 500 bis ca. 1.000 Da und einem Polydispersitätsindex gleich oder größer 1,3
sind besonders geeignet.
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Polyesterpolyole
sind ebenfalls im Handel verfügbar.
Solche Polyesterpolyole können
ganz breit als Homopolymere und Co- und Terpolymere klassifiziert
werden, obwohl einige dieser Begriffe auch austauschbar verwendet
werden. Homopolymere Polyester werden durch Polymerisieren eines
Monomer, das sowohl Hydroxyl- als auch Carbonsäure-Funktionalitäten oder
deren chemische Äquivalente
enthält,
hergestellt. Der üblichste homopolymere
Polyester ist ein Polycaprolacton, hergestellt durch eine Austausch-Umesterungsringöffnungspolymerisation
von ε-Caprolacton.
Polycaprolactonpolyester weisen eine einheitliche Kopf-Schwanz-Struktur
auf, die die Kristallinität
begünstigt.
Weitere Lactone und Moleküle
mit sowohl Hydroxyl- als auch Carboxyl-Funktionalitäten sind
zur Herstellung von Polycaprolactonpolyolen geeignet. Die Zugabe
weiterer Di- oder höherfunktioneller
Hydroxyl- oder Carbonsäure-funktioneller
Moleküle
kann angewandt werden, um die Funktionalität oder Struktur der Polycaprolactonpolyole
zu modifizieren.
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Co-
und Terpolyesterpolyole sind ebenfalls im Handel verfügbar und
stellen das Reaktionsprodukt eines stöchiometrischen Überschusses
von Diol und Dicarbonsäure
oder veresterbaren Derivaten davon dar. Bei Reaktion eines einzelnen
Diols und einer einzelnen Dicarbonsäure ist das entstandene Produkt
ein Copolyester, welcher oft ganz einfach als "Polyester" bezeichnet wird. Beispiele solcher
Co-Polyester sind: Polyethylenadipat, ein Polyester aus Ethylenglykol
und Adipinsäure;
Polybutylenadipat, ein Polyester aus 1,4-Butandiol und Adipinsäure; Polyethylenterephthalat,
ein Polyester aus Ethylenglykol und Terephthalsäure oder aus einem ver- oder
umesterbaren Derivat wie aus Dimethylterephthalat; und dgl. Bei
Verwendung von 2 oder mehr Glykolen und/oder 2 oder mehr Dicarbonsäuren in
der Polyveresterungsreaktion werden Terpolyester erzeugt. Ein Beispiel
eines solchen Terpolyesters ist Polyethylenbutylenadipat, hergestellt
aus einer Mischung von Ethylenglykol, 1,4-Butandiol und von Adipinsäure. Tri-
oder höherfunktionelle
Polyole und Tri- oder höherfunktionelle
Carbonsäuren
können,
im Allgemeinen in geringeren Mengen, zugefügt werden, um Polyesterpolyole
mit Durchschnittsfunktionalitäten
von mehr als 2 herzustellen.
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Homopolymere
Polyesterpolyole wie Polycaprolactone und Copolyesterpolyole aus
nur einem Diol und nur einer Dicarbonsäure eignen sich ebenfalls zur
Durchführung
der vorliegenden Erfindung.
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Das
Polyoxypropylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt, das in Kombination
mit dem niedermolekularen Polyol mit dem Polydispersitätsindex
größer als
1,1 verwendet wird, stellt ein Schlüsselmerkmal der Polyolkomponentenzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung dar. Traditionell sind Polyoxypropylenpolyole
durch Basen-katalysierte Oxypropylierung eines geeignet hydrischen,
oxyalkylierbaren Initiatormoleküls
in der Gegenwart eines basischen Oxypropylierungskatalysators wie
von Natrium- oder Kaliumhydroxid oder eines entsprechenden Alkoxids
hergestellt worden. Unter basischen Oxyalkylierungsbedingungen lagert sich
etwas des eingebauten Propylenoxids zur Bildung von Allylalkohol,
einer ungesättigten
Monohydroxyl-funktionellen
Verbindung, um, welche ihrerseits als zusätzliches Oxyalkylierungs-Initiatormolekül dient.
Bei fortgesetzter Umlagerung im Laufe der Oxyalkylierung verändern sich
sowohl die gemessene Funktionalität als auch die Molekulargewichtsverteilung
des Produkts.
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Durch
einen fortgesetzten Einbau monofunktioneller Species erniedrigt
sich die Gesamtfunktionalität, weshalb
ein Diol-initiiertes Polyol mit einem Äquivalentgewicht von 2.000
Da 40 bis 50 mol-% oder mehr monofunktioneller Species enthalten
kann. Als Ergebnis, kann die "nominale" oder "theoretische" Funktionalität von 2
wegen der Difunktionalität
des Diol-Initiators auf ca. 1,6 bis 1,7 oder weniger erniedrigt
sein. Die Relativmenge an Monool, die vorhanden ist und vorliegt,
wird im Allgemeinen durch Messung der Ungesättigtheit des Polyol, ausgedrückt als
Milliäquivalente
(mÄq) Ungesättigtheit
pro g Polyol, nachfolgend "mÄq/g" bestimmt. Die Ungesättigtheit
wird gemäß ASTMD-2849-69 "Testing Urethane
Foam Polyol Raw Materials" gemessen.
Herkömmliche
Basen-katalysierte Polyoxypropylendiole im 2.000 Da-Äquivalentgewichtsbereich
weisen im Allgemeinen gemessene Ungesättigtheiten im Bereich von
0,07 bis 0,12 mÄq/g
auf. Wegen des hohen Gehalts an Ungesättigtheit und monofunktioneller
Species, welche die Ungesättigtheit
spiegeln, wird das praktische Äquivalentgewicht
von Oxypropylendiolen, die mit herkömmlichen Basen-katalysierten Verfahren
hergestellt sind, auf ca. 2.000 Da begrenzt.
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Verschiedene
Verfahren zur Erniedrigung der Ungesättigtheit und der Menge an
monofunktionellen Species sind vorgeschlagen worden. Cäsium- und
Rubidiumhydroxide sind anstatt der billigeren Natrium- und Kaliumhydroxide
zur Erniedrigung der Ungesättigtheit
verwendet worden (siehe z.B.
US
3,393,243 ). Barium- und Strontiumhydroxide sind ebenfalls
verwendet worden (siehe z.B.
US
5,010,187 und 5,114,619). Die Verwendung von Metallcarboxylat-Katalysatoren,
wie von Calciumnaphthenat, mit oder ohne tertiäre Amine als Co-Katalysatoren,
ist in
US 4,282,387 offenbart.
Solche Katalysatoren sollen eine erniedrigte Polyol-Ungesättigtheit
im 0,04 mÄq/g-Bereich ergeben haben.
Allerdings machen die Kosten solcher Katalysatoren sowie die begrenzte
Verbesserung des Ungesättigtheitsspiegels,
die deren Verwendung zugeschrieben werden kann, eine kommerzielle
Nutzung dieser Katalysatoren unattraktiv.
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Doppel-Metallcyanid-Komplexkatalysatoren
wie die in
US 5,158,922 offenbarten
ermöglichten
es, Polyetherpolyole mit einem Ungesättigtheitsgrad im Bereich von
0,015 bis 0,018 mÄq/g
zu erzeugen. Diese DMC-Katalysatoren sind so sehr verbessert worden,
dass Polyole mit außerordentlich
niedrigen Ungesättigtheitsgraden,
z.B. im Bereich von 0,002 bis 0,007 mÄq/g, erhältlich sind (siehe z.B.
US 5,470,813 und 5,482,908).
Während
die messbare Ungesättigtheit
zumindest in etwa den Monool-Gehalt anzeigt, sind niedermolekulare
Species, deren Auftreten zu erwarten wäre, nur schwierig mit herkömmlicher
Gelpermeationschromatografie zu detektieren. Außerdem sind die Polydispersitäten der
Produkte so außergewöhnlich niedrig, dass
die Polyole ganz eigentlich als monodispers anzusehen sind.
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Die
Polyoxypropylenpolyole zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
sind auf diejenigen eingeschränkt,
die einen niedrigen Monool-Gehalt
aufweisen. In spezifischer Weise muss der Monool-Gehalt, bezogen
auf die Polyol-Ungesättigtheit,
weniger als ca. 0,02, bevorzugt weniger als 0,010 und am meisten
bevorzugt ca. 0,007 mÄq/g
oder weniger betragen. Die Polyoxyalkylenpolyole sind bevorzugt
difunktionell, obwohl geringere Mengen höherfunktioneller Polyole ebenso
verwendet werden können.
Der hierin verwendete Begriff "Polyoxypropylenpolyol" schließt Polyoxypropylendiole
ein, die bis zu ca. 20 Gew.-% tri- oder höherfunktionelle Polyoxypropylen-Species enthalten.
Die Polyoxypropylendiole sind bevorzugt Homopolyoxypropylendiole.
Allerdings können
statistische, Block- oder Block/Statistik-Copolymerdiole, die bis
zu 30 und bevorzugt nicht mehr als 20 Gew.-% Oxyethyleneinheiten
enthalten, ebenso verwendet werden. Polyoxypropylenpolyole, die geringere
Mengen höherer
Alkylenoxid-stämmiger
Einheiten, insbesondere diejenigen aus 1,2- und 2,3-Butylenoxid,
enthalten, können
ebenso in geringeren Mengen (d.h. von weniger als 10 Gew.-%) vorhanden
sein. Der Begriff "Polyoxypropylenpolyol" schließt solche
hauptsächlich
Propylenoxid-stämmige
Polyoxyalkylencopolymere ebenso ein. Bevorzugt sind die Polyoxypropylenpolyole
im Wesentlichen alle Propylenoxid-stämmig und am meisten bevorzugt
im Wesentlichen difunktionell. Die Molekulargewichte der Polyoxypropylenpolyole mit
dem niedrigen Monool-Gehalt können
im Bereich von ca. 2.000 bis 12.000, vorzugsweise von ca. 3.000
bis ca. 8.000 und am meisten bevorzugt von ca. 3.000 bis 4.500 Da
liegen.
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Die
zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung eingesetzte Polyolkomponente weist ein
Durchschnittsmolekulargewicht von ca. 1.000 bis ca. 3.000, vorzugsweise
von ca. 1.000 bis ca. 2.500 und am meisten bevorzugt von ca. 1.000
bis ca. 2.000 Da auf. Der Durchschnitts-Ungesättigtheitsgrad der Polyolkomponente
beträgt
im Allgemeinen weniger als 0,02, vorzugsweise weniger als 0,01 und
am meisten bevorzugt weniger als 0,007 mÄq/g. Die Mengen an niedermolekularem
Polyol mit dem Polydispersitätsindex
größer als
1,1 und an Polyoxypropylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt
sowie von jedem weiteren Isocyanat-reaktiven Material, welches in
der Polyolkomponente vorhanden sein kann, sind so bemessen, dass
die Gesamt-Polyolkomponente ein Durchschnittsmolekulargewicht sowie
einen Durchschnittsungesättigtheitsgrad
innerhalb dieser spezifizierten Bereiche aufweist. Allerdings muss
das Polyoxypropylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt mindestens
60, vorzugsweise mindestens 70 und am meisten bevorzugt mindestens
75 Gew.-% der Gesamt-Polyolkomponente umfassen.
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Die
Isocyanat-terminierten Prepolymeren oder -Quasi-Prepolymeren der
vorliegenden Erfindung weisen im Allgemeinen einen Isocyanatgruppengehalt,
ausgedrückt
in Gew.-% (% NCO), von 3 bis 20, vorzugsweise von 4 bis 14 und am
meisten bevorzugt von 4 bis 10% NCO auf. Die Prepolymeren können mit
jedem herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise ist ein geeignetes
Isocyanat-terminiertes Prepolymer durch die Reaktion einer Mischung
aus dem niedermolekularen Polyol mit der Polydispersität größer als 1,
und dem Polyoxypropylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt mit
einem hinreichenden stöchiometrischen Überschuss
an Isocyanat erhältlich,
um den gewünschten
Isocyanatgruppengehalt zu ergeben. Ebenfalls ist es möglich, eine
Prepolymermischung zu verwenden, die z.B. durch Reaktion eines Isocyanats
mit einem stöchiometrischen Überschuss
von nur dem niedermolekularen Polyol mit der Polydispersität größer als 1,1
gebildet ist, um ein erstes Prepolymer zu bilden, worauf ein Überschuss
des Isocyanats mit dem Polyoxypropylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt
zur Reaktion gebracht wird, um ein zweites Prepolymer zu bilden,
worauf diese 2 Prepolymeren zusammengebracht werden. Die Prepolymer-reaktiven
Komponenten werden vorzugsweise in reiner Form unter einer Stickstoff-Decke
bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 100°C und vorzugsweise von 40 bis
80°C umgesetzt.
Urethangruppen-begünstigende
Katalysatoren wie Zinn-Katalysatoren
könnten
gewünschtenfalls
zugegeben werden, was gewöhnlich
aber nicht notwendig ist. Prepolymer-Herstellverfahren sind gut
bekannt und können
z.B. im Polyurethane Handbook, G. Oertel, Hrsg., Hanser Verlag,
München,
1985, oder in den Abhandlungen von J. H. Saunders und K. C. Frisch,
Polyurethanes: Chemistry and Technolgy, Interscience Publishers,
New York, 1963, gefunden werden.
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Kettenverlängerer zur
Herstellung der Elastomeren gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
die üblichen
Diol-Kettenverlängerer
wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propylenglykol,
Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol,
Neopentylglykol, O,O'-Bis(2-hydroxyethyl)hydrochinon,
1,4-Cyclohexandimethanol, 1,4-Dihydroxycyclohexan und dgl. ein.
Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,4-Butandiol und 1,6-Hexandiol sind
bevorzugt. 1,4-Butandiol ist besonders bevorzugt.
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Geringere
Mengen von Vernetzungsmitteln wie von Glycerin, Trimethylolpropan,
Diethanolamin und Triethanolamin können zusammen mit den Diol-Kettenverlängern verwendet
werden, was aber nicht bevorzugt ist.
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Aromatische
Amin-Kettenverlängerer
können
ebenfalls zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Bevorzugte Amin-Kettenverlängerer sind
aromatische Amine, wie die verschiedenen Toluoldiamine und Methylendianiline,
und insbesondere substituierte aromatische Amine, die eine langsamere
Reaktion ergeben, die elektronischen oder sterischen Effekten zugeschrieben
werden kann, wie MOCA (4,4'-Methylenbis-o-chloranilin),
M-CDEA (4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethylanilin) und
die verschiedenen aralkylierten Toluoldiamine und Methylendianiline.
Mischungen verschiedener Typen von Kettenverlängern können ebenfalls verwendet werden.
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Die
Isocyanat-terminierten Prepolymeren werden mit Kettenverlängerern
und gegebenenfalls mit Vernetzungsmitteln bei einem Isocyanat-Index
von 70 bis 130, vorzugsweise von 90 bis 110 und am meisten bevorzugt
von 95 bis 105 umgesetzt. Die aus dieser Reaktion gebildeten Elastomeren
weisen vorzugsweise eine Härte
im Bereich von Shore A 50 bis Shore D 60 und bevorzugter von Shore
A 60 bis Shore A 95 auf. Sowohl härtere als auch weichere Elastomere
sind ebenfalls herstellbar. Die Prepolymeren können unter Hitzeeinwirkung
mittels Katalysatoren wie von Dibutylzinndiacetat, Zinnoctoat oder
Dibutylzinndilaurat, von Amin-Katalysatoren oder einer Kombination
davon gehärtet
werden. Sind mikrozelluläre
Elastomere erwünscht,
kann eine kleine Menge physikalischer oder chemischer Treibmittel,
insbesondere von Wasser, zugegeben werden, oder die Härtung der
Elastomeren kann durch intensive Vermischung mit Luft, Stickstoff
oder mit CO2 geschäumt werden, oder flüssiges CO2 kann in eine härtbare Elastomer-reaktive Mischung
eingebracht werden. Wasser ist das bevorzugte Treibmittel und wird
in einer Menge angewandt, die ein mikrozelluläres Elastomer mit einer Dichte
im Bereich von 0,15 bis 0,8 und vorzugsweise von 0,2 bis 0,5 g/cm3 ergibt.
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Die
reaktive Mischung aus Isocyanat-terminiertem Prepolymer, Kettenverlängerer(n),
gegebenenfalls Treibmitteln, Pigmenten, Wärme- und UV-Stabilistoren,
Füllstoffen,
Verstärkungsmitteln,
Vernetzungsmitteln und aus weiteren Additiven und Hilfsstoffen kann
intensiv vermischt, in eine geeignete Form gespritzt, extrudiert
oder auf einem sich bewegenden Förderband
abgelegt werden. Sind im Wesentlichen alle reaktiven Komponenten
difunktionell, können
die extrudierten oder auf einem Förderband abgelegten Elastomeren
anschließend
granuliert und erneut geschmolzen werden (d.h., derartige Elastomere
stellen ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) dar). Das TPU kann
in einen Extruder oder eine andere Vorrichtung eingeleitet, erneut
geschmolzen und mit einem Spritzguß- oder Blasverfahren usw.
geformt werden, um eine breite Vielfalt von Produkten zu ergeben.
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Im
Quasi-Prepolymer-Verfahren wird das Quasi-Prepolymer aus überschüssigem Isocyanat
und einem nur geringen Anteil der Polyolkomponente oder einer Teilmenge
von mindestens einem Polyol der Polyolkomponente in gleicher Weise
wie die oben beschriebenen Isocyanat-terminierten Prepolymeren hergestellt. Wegen
der geringeren Menge der Polypolkomponente, die mit dem Isocyanat
umgesetzt wird, sind allerdings die %-NCO-Gehalte der Quasi-Prepolymeren
höher als
der %-NCO-Wert der Prepolymeren. Isocyanatgruppengehalte von 14
bis 20% NCO sind typisch für
solche Quasi-Prepolymere.
Bei Verwendung von Quasi-Prepolymeren wird der Rest der Polyolkomponente
zusammen mit dem Diol-Kettenverlängerer
entweder als Mischung oder als getrennter Strom in einen Mischkopf
eingeleitet.
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In
einer besonders geeigneten Quasi-Prepolymer-Verfahrenstechnik gelangen
alles oder eigentlich alles Polyoxyalkylendiol mit dem niedrigen
Monool-Gehalt und kein oder eigentlich kein niedermolekulares Polyol
mit dem Polydispersitätsindex
größer als
1,1 bei der Herstellung des Quasi-Prepolymer zur Anwendung. Das so hergestellte
Quasi-Prepolymer wird dann mit dem niedermolekularen Polyol mit
der Polydispersität
größer als
1,1 und mit einem Kettenverlängerer
unter Nachschub beider dieser Komponenten in die B-Seite der Formulierung
Ketten-verlängert.
Die relativen Mengen an niedermolekularem Polyol mit der Polydispersität größer als
1,1 und an Polyalkylendiol mit dem niedrigen Monool-Gehalt werden
unter den Mengen, die im Quasi-Prepolymer und der B-Seite enthalten
sind, so eingestellt, dass das Elastomerprodukt 60 bis 95 Gew.-%
Polyalkylenpolyol mit dem niedrigen Monool-Gehalt und ca. 5 bis
ca. 40 Gew.-% niedermolekulares Polyol mit dem Polydispersitätsindex
größer als
1,1 enthält.
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1-Schuss-Verfahren
eigenen sich ebenfalls zur Durchführung der vorliegenden Erfindung.
Im 1-Schuss-Verfahren wird die Isocyanatkomponente nicht vorab mit
einem wesentlichen Anteil der Polyolkomponente umgesetzt, und die
ganze oder eigentlich ganze Polyolkomponente und der Kettenverlängerer werden
in den Mischkopf in einem Strom oder in von der Isocyanatkomponente
getrennten Strömen
eingeleitet. Bei Anwendung des 1-Schuss-Verfahrens ist es erwünscht, dass
eine Teilmenge der Polyolkomponente ein Polyoxyethylen-verkapptes
Polyoxypropylendiol mit niedrigem Monool-Gehalt oder dass ein kleinerer
Mengenanteil von herkömmlichem
Polyoxypropylendiol mit hohem primären Hydroxylgehalt in die Formulierung eingeschlossen
werden, es sei denn, dass lange Entformungs- und Härtungszeiten hinnehmbar sind.
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Nachdem
die vorliegende Erfindung allgemein beschrieben worden ist, ist
ein weitergehendes Verständnis
unter Bezug auf bestimmte spezifische Beispiele erhältlich,
die hierin lediglich zum Zwecke einer Erläuterung angegeben sind und
keine Einschränkung
darstellen sollen, es sei denn, es ist etwas Anderes spezifisch
ausgesagt.
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Die
in den Beispielen verwendeten Materialien waren die Folgenden:
- POLYOL A
- Polytetramethylenetherglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 2.000
- POLYOL B
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 4.000 und
einem Ungesättigtheitsgrad
von 0,005 mÄq/g
- POLYOL C
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 4.000 mit
15% innerem Ethylenoxid und einem Ungesättigtheitsgrad von 0,005 mÄq/g
- POLYOL D
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 4.000 mit
30% innerem Ethylenoxid und einem Ungesättigtheitsgrad von 0,005 mÄq/g
- POLYOL E
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 4.000 mit
40% innerem Ethylenoxid und einem Ungesättigtheitsgrad von 0,005 mÄq/g
- POLYOL F
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit 10% statistischem inneren Ethylenoxid mit einem zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht von 3.000 und einem Ungesättigtheitsgrad von 0,005 mÄq/g
- POLYOL G
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 8.000 und
einem Ungesättigtheitsgrad
von 0,005 mÄq/g
- POLYOL H
- Polyethylenglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 600 und
einem Polydispersitätsindex
von 1,01
- POLYOL I
- Polytetramethylenetherglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 650 und
einem Polydispersitätsindex
von 1,6
- POLYOL J
- Polypropylenglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 650 und
einem Polydispersitätsindex
von 1,1, hergestellt durch Vermischen von 21,6 Gew.-% Polypropylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 425 und von 74,8 Gew.-% Polypropylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 760
- POLYOL K
- Polypropylenglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 650 und
einem Polydispersitätsindex
von 1,65, hergestellt durch Vermischen von 5 Gew.-% niedrig-ungesättigtem
Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4.000 (im Handel
verfügbar
von Bayer Corporation unter dem Namen Acclaim 4200), 15 Gew.-% niedrig-ungesättigtem
Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 2.000 (im Handel
verfügbar
von Bayer Corporation unter dem Namen Acclaim 2200), 30 Gew.-% niedrig-ungesättigtem
Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 1000 (im Handel
verfügbar
von Bayer Corporation unter dem Namen PPG-1000), 25 Gew.-% niedrigungesättigtem
Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 760 (im Handel
verfügbar
von Bayer Corporation unter dem Namen PPG-725), 17 Gew.-% niedrigungesättigtem
Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 425 (im Handel
verfügbar
von Bayer Corporation unter dem Namen PPG-425) und von 8 Gew.-%
Tripropylenglykol
- POLYOL L
- Polytetramethylenetherglykol
mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 250 mit
einem Polydispersitätsindex
von 1,1
- POLYOL M
- Propylenoxid-basiertes
Diol mit 20% statistischem Oxyethylen-Resten mit einem Durchschnittsmolekulargewicht
von 4.000 und einem Ungesättigtheitsgrad
von 0,005 mÄq/g
- BDO
- 1,4-Butandiol
- ISOCYANAT
- 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
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Beispiele 1 bis 5 und Vergleichsbeispiele
C1 bis C7
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Polyurethan-Elastomere
wurden durch Kettenverlängerung
eines NCO-terminierten
Prepolymer mit einem NCO-Gehalt von 6% mit 1,4-Butandiol bei einem
Isocyanat-Index von 105 hergestellt. Der Isocyanat-Index wurde konstant
gehalten, um den Vergleich der verschiedenen Formulierungen zu erleichtern.
Jedes getestete Prepolymer wurde durch Reaktion eines stöchiometrischen Überschusses
von 4,4'-MDI mit
einem oder mehr Polyetherdiol(en) so hergestellt, dass die Polyolkomponente
ein Durchschnittsäquivalentgewicht
von 1.000 Da aufwies. In einem Vergleichsbeispiel wurde das Prepolymer
durch Reaktion von 4,4'-MDI
nur mit einem Polyoxypropylendiol (d.h. mit keinem PTMEG) hergestellt.
Die spezifischen Polyolkomponenten, die zur Herstellung dieser Prepolymeren
und Elastomeren eingesetzt wurden, sind in Tabelle 1A angegeben.
Die Reaktionsmischung wurde dann in eine Form gegeben, worin sie
16 h lang bei 105°C
gehärtet
wurde. Die Elastomeren wurden dann entformt und 4 Wochen lang konditioniert.
Die physikalischen Eigenschaften der Produkt-Polyurethan-Elastomeren wurden dann
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1B angegeben.
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Wie
aus den Tabellen 1A und 1B ersichtlich, zeigt das Vergleichsbeispiel
C-2, dass bei Verwendung des Polyoxypropylendiols mit niedrigem
Monool-Gehalt mit einem Molekulargewicht von 4.000 als das einzige Polyol
weicher als das mit nur PTMEG-2000 (Beispiel C-1) hergestellte war.
Das Elastomer aus C-2 wies auch einen niedrigeren Modul, eine geringe
Abriebbeständigkeit
und eine niedrige Kompressionsablenkung (Belastungsbeständigkeit)
auf. Beim Kettenverlängerungsverfahren
wurde auch herausgefunden, dass das aus der Zusammensetzung von
Beispiel C-2 hergestellte Elastomer eine geringe Grünfestigkeit
aufwies.
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Zur
Verbesserung der Qualität
der Elastomeren aus Polyoxyalkylendiol mit niedrigem Monool-Gehalt wurde
eine Mischung aus dem Diol mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem
Molekulargewicht von 4.000 und aus PTMEG-2000 in Vergleichsbeispiel
C-3 verwendet. Obwohl das Elastomer aus dieser Mischung eine erhöhte Shore
A-Härte
aufwies, war die Abriebbeständigkeit
immer noch unannehmbar. Die in dieser Formulierung verwendete große Menge
an teurem PTMEG macht die Verwendung dieser Mischung kommerziell
unattraktiv.
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Mischungen
aus Polyoxyalkylenglykol mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem niedermolekularen
Polyol wurden ebenfalls getestet, um zu ermitteln, ob der Einschluss
des niedermolekularen Polyol die physikalischen Eigenschaften der
Elastomeren aus diesen Mischungen verbessern würde.
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Als
das eingesetzte niedermolekulare Polyol eine Polydispersität (gemäß Messung
mit Gelpermeationschromatografie) von weniger als 1,1 aufwies (siehe
Vergleichsbeispiele C-5, C-6 und C-7), wies das entstandene Elastomer
niedrige Zugspannungsfestigkeit und Abriebbeständigkeit auf. Außerdem wiesen
einige dieser Elastomeren (Beispiele C-5 und C-6) eine sehr geringe
Abriebfestigkeit auf.
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Bei
Verwendung eines niedermolekularen Polyol mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung
(d.h. mit einem Polydispersitätsindex
größer als
1,1) zusammen mit einem Polyoxyalkylenglykol mit niedrigem Monool-Gehalt (siehe Beispiele
1 bis 5) wiesen die entstandene Elastomeren verbesserte Härte, Modul,
Kompressionsablenkung, Zugspannungsfestigkeit und Abriebbeständigkeit
auf. Deren Verarbeitbarkeit, wie bestimmt gemäß Grünfestigkeit, war ebenfalls
stark verbessert.
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In
den Beispielen 1 bis 3 und in Vergleichsbeispiel C-4 wurde ein Diol
mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem Molekulargewicht von 4.000
als hochmolekulares Polyol verwendet, der Prozentsatz statistischer
innerer Oxyethylen-Reste, welche in diesem hohen Molekulargewicht
vorlag, variierte von 0% (Beispiel 1) bis 15% (Beispiel 2) bis 30%
(Beispiel 3) und bis 40% (Beispiel C-4). POLYOL I (mit einem Polydispersitätsindex
von ca. 1,6) wurde auch als niedermolekulares Polyol in jedem der
Beispiele 1, 2, 3 und C-4 verwendet. Aus den Eigenschaften dieser
in Tabelle 1B angegebenen Elastomeren ist ersichtlich, dass die
Verwendung von hochmolekularem Polyol mit 40% statistischen inneren
Oxyethylen-Resten, die vorhanden sind, ein Elastomer mit verringerten
mechanischen Eigenschaften wie der Zugspannungsfestigkeit, Dehnung,
von Modul und Druckverformungsrest ergibt.
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In
Beispiel 4 wurde ein Diol mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem
Molekulargewicht von 3.000 und mit 10% statistischen inneren Oxyethylen-Resten in Kombination
mit einer Menge POLYOL I verwendet, die hinreichte, um ein Durchschnittsmolekulargewicht
für die
Mischung von 2.000 Da zu ergeben. Im Beispiel 5 wurde eine 50/50-Mischung
aus Diol mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem Molekulargewicht
von 3.000 und mit 10% statistischen inneren Oxyethylen-Resten und
aus einem Polypropylenglykol mit niedrigem Monool-Gehalt mit einem
Molekulargewicht von 8.000 Da als die hochmolekulare Teilmenge der
Polyolkomponente verwendet. Die Elastomeren, hergestellt aus einem
hochmolekularen Polyol mit niedrigem Monool-Gehalt und aus niedermolekularen
Polyol mit einem Polydispersitätsindex
größer als
1,1 wiesen ausgezeichnete Eigenschaften und Verarbeitungscharakteristika
auf. Die Abriebbeständigkeit
der in den Beispielen 4 und 5 erzeugten Elastomeren war besonders
gut.
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Beispiele 6 bis 9 und Vergleichsbeispiele
C-8 bis C-13
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Isocyanat-terminierte
Prepolymere wurden in der gleichen Weise wie in Beispielen 1 bis
5 und C-1 bis C-7 hergestellt und dann zu Elastomeren Ketten-verlängert. Allerdings
wiesen die in diesen Beispielen 6 bis 9 und C-8 bis C-13 verwendeten
Prepolymeren einen NCO-Gehalt von 8% auf. Die spezifischen Mengen
der verwendeten spezifischen Materialien zur Erzeugung der entsprechenden
Elastomeren sind in Tabelle 2A angegeben. Die Eigenschaften der
in diesen Beispielen erzeugten Elastomeren sind in Tabelle 2B angegeben.
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Aus
Prepolymeren mit höherem
NCO-Gehalt werden im Allgemeinen härtere Elastomere erzeugt. Das aus
dem Prepolymer aus POLYOL A (Beispiel C-8) erzeugte Elastomer wies
eine Shore A-Härte
von 90 auf. Das aus dem Prepolymer aus POLYOL B allein (d.h. mit
keinem PTMEG) (Beispiel C-9) erzeugte Elastomer war weicher als
das in Beispiel C-8 hergestellte und wies einen niedrigeren Modul,
eine geringe Abriebbeständigkeit
und eine geringe Kompressionsablenkung (Belastungsabrieb) auf. Die
Nachteile der Verwendung von nur einem hochmolekularen Polyol wie
von POLYOL A werden durch die Tatsache belegt, dass, obwohl das
in Beispiel C-8 erzeugte Elastomer sogar aus einem Prepolymer mit
einem höheren
NCO-Gehalt hergestellt war, die Zugspannungsfestigkeit dieses Elastomer
immer noch um 7% niedriger als die des in Beispiel C-2 erzeugten
Elastomer war.
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Dagegen
wiesen Elastomere, die mit einer Polyolkomponente erzeugt wurden,
die sowohl ein hochmolekulares Polyoxyalkylenglykol mit niedrigem
Monool-Gehalt als auch ein niedermolekulares Polyol mit einer Polydispersität größer als
1,1 einschließen,
stark verbesserte mechanische Eigenschaften und Verarbeitungscharakteristika
auf.
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In
Beispiel 6, 7 und Vergleichsbeispiel C-10 wurde ein Diol mit niedrigem
Monool-Gehalt mit einem Molekulargewicht von 4.000 und inneren Oxyethylen-Resten
von 0% (Beispiel 6), 20% (Beispiel 7) und von 40% (Beispiel C-10)
als hochmolekulares Polyol verwendet. POLYOL I wurde als niedermolekulares
Polyol in jedem dieser Beispiele verwendet. Wie aus Tabelle 2B ersichtlich,
wiesen die in Beispiel 6 und 7 erzeugten Elastomeren Eigenschaften
der Härte,
Zugspannungsfestigkeit, des Modul, der Abriebbeständigkeit
und Kompressionsablenkung auf, die gegenüber denen des in Vergleichsbeispiel
C-9 erzeugten Elastomer überlegen
waren. Das Elastomer, erzeugt in Vergleichsbeispiel C-10, mit einem
hochmolekularen Polyol mit inneren Oxyethylen-Resten von mehr als
30%, wies geringerwertigere mechanische Eigenschaften, insbesondere
von Zugspannungsfestigkeit, Dehnung, Modul, Abriebfestigkeit und
Kompressionsablenkung, als die in Beispiel 6 und 7 erzeugten Elastomeren
auf.
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In
Beispiel 8 war die eingesetzte hochmolekulare Polyolkomponente ein
Diol mit niedrigem Monool-Gehalt mit 10% statistischen, inneren
Oxyethylen-Resten und einem Molekulargewicht von 3.000. Hinreichend
POLYOL I wurden mit diesem hochmolekularen Polyol (POLYOL F) vermischt,
um ein Gesamt-Durchschnittsmolekulargewicht von 2.000 Da zu ergeben.
Obwohl das Heruntermischen des Molekulargewichts von 3.000 auf 2.000
Da ein geringfügig
weicheres Elastomer ergab, führte
die Verwendung dieser Mischung zu einer Polyolkomponente, aus der
Elastomere mit ausgezeichneten Eigenschaften der Zugspannungsfestigkeit, Abriebfestigkeit
und Abriebbeständigkeit
hergestellt wurden.
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Die
Vergleichsbeispiele C-11, C-12 und C-13 belegen, dass die Verwendung
niedermolekularer Polyole mit einem niedrigen Dispersitätsindex
(d.h. mit einer Polydispersität
von 1,1 oder weniger) keine Elastomeren mit akzeptablen Eigenschaften
und Verarbeitungscharakteristika ergab. Die in Vergleichsbeispiel
C-11, C-12 und C-13 erzeugten Elastomeren ergaben eine niedrige
Zugspannungsfestigkeit und eine geringe Abriebbeständigkeit.
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In
Beispiel 9 enthielt die Polyolkomponente ein niedermolekulares Polypropylenglykol
(POLYOL K) mit einem Polydispersitätsindex von 1,65 und ein niedrig-ungesättigtes,
hochmolekulares Polyol (POLYOL F). Das aus dieser Polyolkomponente
erzeugte Elastomer wies ausgezeichnete Werte der Zugspannungsfestigkeit, Abriebbeständigkeit
und der weiteren Eigenschaften auf.
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Obwohl
die Erfindung im Detail vorstehend zur Erläuterung beschrieben worden
ist, sollte klar sein, dass solche Details lediglich diesem Zweck
dienen und Variationen darin von den Fachleuten vorgenommen werden
können,
ohne vom Inhalt und Umfang der Erfindung abzuweichen, mit der Ausnahme
der Einschränkung
durch die Ansprüche.