DE60311695T2

DE60311695T2 - Montageverfahren bzw. Vorrichtung zum Bau / Ausbau eines biegefähigen Rings in einen Reifen

Info

Publication number: DE60311695T2
Application number: DE60311695T
Authority: DE
Inventors: Tullio Gonzaga
Original assignee: Butler Engineering and Marketing SpA
Current assignee: Butler Engineering and Marketing SpA
Priority date: 2002-04-15
Filing date: 2003-04-08
Publication date: 2007-11-22
Anticipated expiration: 2023-04-09
Also published as: DE60311695D1; JP4139725B2; ES2282537T3; CN1451560A; JP2004001482A; HK1058339A1; ATE353780T1; US20030193114A1; EP1354730A1; US6842958B2; CN1253326C; EP1354730B1; ITVR20020038A1; PT1354730E; ITVR20020038A0; USRE40335E1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einbauen und Ausbauen eines elastischen Rings in und aus einem Reifen.
Wie bekannt ist, sind Räder für Kraftfahrzeuge, die geeignet sind, es zuzulassen, daß das Kraftfahrzeug gefahren wird, wenn ein Reifen platt ist, seit einer Anzahl von Jahren auf dem Markt erhältlich. Dies wurde durch die Bereitstellung eines Stützrings ermöglicht, der aus einem verhältnismäßig harten Gummimaterial besteht, der auf der Radfelge bzw. -flanke im Reifen von bereiften Rädern angeordnet ist, und geeignet ist, das Gewicht des Fahrzeugs zu tragen, selbst wenn der Reifen einen Innendruck von null aufweist. Ein solches System wird kommerziell als „PAX-System" bezeichnet.
Der elastische Ring ist in den Reifen einzupassen, bevor letzterer in eine Radflanke eingepaßt wird. Da jedoch ein elastischer Ring so gestaltet ist, daß er einen längeren Außendurchmesser als den Reifenaufspanndurchmesser aufweist, sind das Einpassen und Entfernen des elastischen Rings sehr mühsame Vorgänge, die merkliches Geschick und Anstrengungen durch den Bediener bedingen.
FR-A-2 509 231 offenbart eine Hebevorrichtung zum elastischen Verformen eines Gummirings, der in einen Reifen eingesetzt werden soll.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Verfahren oder einen Prozeß zum Einpassen und Entfernen eines elastischen Rings in und aus einem Reifen ohne Schwierigkeit und in einer sehr raschen Weise bereitzustellen.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Ausführung eines solchen Verfahrens bereitzu stellen, das zur Beseitigung der Nachteile und Schwierigkeiten geeignet ist, denen man bisher beim Einbauen/Ausbauen elastischer Ringe begegnete.
Nicht zuletzt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Einbauen/Ausbauen elastischer Ringe bereitzustellen, die eine sehr einfache Struktur aufweist und geeignet ist, mit niedrigen Kosten hergestellt zu werden, deren Verwendung überhaupt kein spezifisches Training oder Geschick durch den Bediener bedingt.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Einpassen eines elastischen Rings, der im wesentlichen kreisförmig ist, in einen Reifen und zum Entfernen des Rings daraus bereitgestellt, das der Reihe nach die folgenden Schritte aufweist:

– erstes Verformen des elastischen Rings, indem er längs eines Durchmessers davon leicht gedehnt oder gestreckt wird, um zu bewirken, daß er sich von einer kreisförmigen zu einer elliptischen Form ändert;
– Einpassen des so verformten elastischen Rings der Länge nach in die Öffnung eines Reifens, in den der Ring eingebaut werden soll;
– erstes Freigeben des elastischen Rings, wodurch er danach strebt, seine anfängliche kreisförmige Form elastisch wiederzuerlangen, während er in der Reifenöffnung in Eingriff bleibt,
– zweites Verformen des elastischen Rings, indem er in eine radiale Richtung im Reifen gestreckt oder gedehnt wird; und
– endgültiges Freigeben des verformbaren Rings, wodurch er seine kreisförmige Form im Reifen wiedererlangt. Vorteilhafterweise geht dem zweiten Verformungsschritt eine

Zum Ausbauen des elastischen Rings wird der obigen Abfolge in umgekehrter Reihenfolge gefolgt.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf zwei gegenwärtig bevorzugte Ausführungsformen davon, die als ein veranschaulichendes nicht einschränkendes Beispiel angegeben werden, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen in näheren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen:
1 eine schematische Ansicht, die einen elastischen Ring zeigt, in dem eine Linearstreckvorrichtung so angeordnet ist, daß sie längs eines Durchmessers des Rings orientiert ist;
2 einen Durchmesserschnitt eines Reifens, in dessen Mittelöffnung der in 1 gezeigte elastische Ring in eine geweitete, d.h. ellipsenförmige Form eingepaßt ist, so daß er durch die Reifenmittelöffnung eingesetzt werden kann;
3 eine zu jener der 2 ähnliche Ansicht, in der sich der elastische Ring in der Mittelöffnung des aufnehmenden Reifens in einem freigegebenen Zustand befindet;
4 eine schematische Ansicht, die ähnlich zu der in 3 gezeigten ist, in der der Reifen um etwa 90° bezüglich des in ihm angeordneten elastischen Rings winkelverschoben worden ist;
5 den in 1 gezeigten elastischen Ring, der in eine radiale Richtung bezüglich des aufnehmenden Reifens und in ihm gestreckt oder geweitet ist und während er um annähernd 90° um seinen Weitungsdurchmesser bezüglich des in 4 gezeigten Zustands gedreht ist;
6 eine Querschnittsansicht des in 5 gezeigten Reifens mit dem darin angebrachten elastischen Ring nach der endgültigen Kontraktion der Streckvorrichtung;
7 einen elastischen Ring, in dem eine pantographähnliche Streckvorrichtung gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung angeordnet ist;
8 einen Durchmesserquerschnitt eines Reifens, in dessen Mittelöffnung der elastische Ring der 7 eingepaßt ist, wobei der elastische Ring geweitet ist, folglich in seiner Form ein Ellipsoid ist, so daß er in die Mittelöffnung des Reifens eingesetzt werden kann;
9 eine Ansicht, die ähnlich zu jener der 8 ist, in der sich der elastische Ring in einem freigegebenen Zustand in der Mittelöffnung des aufnehmenden Reifens befindet;
10 den elastischen Ring der 9, der in eine radiale Richtung bezüglich des aufnehmenden Reifens und in ihm gestreckt oder geweitet ist, jedoch um einen zweiten Durchmesser annähernd 90° bezüglich zu dem der 8, und während er um annähernd 90° um den zweiten Weitungsdurchmesser gedreht ist, so daß er korrekt im Reifen angeordnet ist;
11 eine Querschnittsansicht des Reifens der 10 und des in ihn eingepaßten elastischen Ring, nachdem die pantographähnliche Streckvorrichtung geschrumpft worden ist; und
12 eine erfindungsgemäße Streckvorrichtung, die auf einem Halterahmen angebracht und mit Steuerpedalen versehen ist.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnungen werden dieselben oder ähnliche Komponenten durch dieselbe Bezugsziffern bezeichnet.
Zuerst auf die in den 1 bis 6 gezeigte Ausführungsform bezugnehmend, wird bemerkt werden, daß ein elastischer Ring, der aus einem Gummimaterial besteht und normalerweise kreisförmig ist, allgemein mit 1 bezeichnet wird. Im Ring 1 dient ein lineares Stellorgan 2, das längs eines Durchmessers des Rings 1 angeordnet ist, als eine Streckvorrichtung. Das lineare Stellorgan 2 kann aus jedem geeigneten Typ bestehen, z.B. einer mit Luft oder Öl betätigtem Kolben- und Zylinderanordnung, einer Motor-Zahnstangenanordnung oder irgendeiner anderen oder ähnlichen Vorrichtung.
Die Streckvorrichtung 1 wird ausgefahren, um den Ring 1 zu verformen, während er geweitet wird, so daß er eine im wesentlichen elliptische, oder „abgeflachte" Form einnimmt, und bequem (2) in die Mittelöffnung 3 eines Reifens 4 eingepaßt werden kann, in der der elastische Ring 1 untergebracht oder aufgenommen werden soll.
In diesem Stadium wird die Streckvorrichtung 1 schrumpfen gelassen, so daß der elastische Ring 1 frei ist, seine übliche kreisförmige Form in der Öffnung 3 des Reifens wiederzuerlangen (3) und in ihm elastisch in Eingriff bleibt.
Es wird dann bewirkt, daß sich der Reifen 4 um annähernd 90° bezüglich um eine Achse normal zur Liegeebene des elastischen Rings 1, oder zum elastischen Ring 1 im Reifen 4, um dieselbe Achse dreht, um von der in 3 gezeigten Anordnung zu der in 4 gezeigten zu wechseln.
Der Bediener betätigt dann die Streckvorrichtung 2, die den elastische Ring 1 in Durchmesserrichtung bezüglich des Reifens 4 und in ihm streckt. Der elastische Ring 1 nimmt die in 5 gezeigte Form an, d.h. er wird vollständig in den Reifen 4 überführt.
Eine Drehung des elastischen Rings 1 um annähernd 90° um seinen eigenen Streckdurchmesser wird dann im Reifen 4 durchgeführt, wodurch der elastische Ring 1 in eine im wesentlichen koaxiale Position bezüglich des Reifens 4 gebracht wird (6), wodurch er perfekt, schnell und leicht in den aufnehmenden Reifen untergebracht wird.
In der in den 7 bis 11 gezeigten Ausführungsform ist eine gelenkige parallelogrammförmige oder pantographähnliche Streckvorrichtung 5 im elastischen Ring 1 angeordnet und kann durch ein lineares Stellorgan 2, das in zwei Positionen angeordnet werden kann, die senkrecht zueinander sind, oder durch ein Paar linearer Stellorgane ausgefahren werden, die so angeordnet sind, daß sie in zueinander senkrechte Richtungen wirken.
Man fährt dann mit der Erweiterung des elastischen Ring 1 in eine Durchmesserrichtung fort, und der elastische Ring 1 wird der Länge nach in die Mittelöffnung 3 des aufnehmenden Reifens 4 (8) eingepaßt. Die Streckvorrichtung wird dann gelöst, so daß der elastische Ring 1 seine übliche kreisförmige Form wiedererlangen kann und in der Öffnung 3 in Eingriff bleibt (9).
Der Bediener bewirkt dann, daß der Pantograph 5 in eine senkrechte Richtung zu der ausgefahren wird, in der der elasti sche Ring vorher gestreckt wurde, d.h. in eine Durchmesserrichtung bezüglich des Reifens 4, wodurch er vollständig in den Reifen 4 eingepaßt wird (10), wonach der Bediener manuell bewirkt, daß der elastische Ring 1 um annähernd 90° im Reifen um die Durchmesserrichtung gedreht wird, längs derer der elastische Ring erweitert wird, Schließlich läßt man das Parallelogramm oder den Pantograph 5 zusammenfallen oder schrumpfen, wodurch die Konfiguration erhalten wird, die in 11 gezeigt wird, während der elastische Ring vollständig und korrekt im Reifen 4 angeordnet ist.
Um den elastischen Ring 1 zu entfernen, verfährt man so, daß man derselben Abfolge in umgekehrter Reihenfolge folgt, d.h. von 11 zu 7, oder von 6 zu 1.
Wie in 12 gezeigt, wird die Streckvorrichtung 2 oder 5 vorteilhafterweise überhängend durch einen Halterahmen gehalten, der allgemein mit 6 bezeichnet ist, der mit einer Steuerbox 7 versehen ist, die im Fall des Pantographen 5, der dazu bestimmt ist, in zwei senkrechte Richtungen ausgefahren zu werden, Steuerpedale 8 und 9 aufweist, oder im Fall der Linearstreckvorrichtung 2 ein Pedal aufweist.
Die oben angegebene Erfindung ist innerhalb ihres Rahmens, der durch die Ansprüche definiert wird, für zahlreiche Modifikationen und Variationen empfänglich.

Claims

Verfahren zum Einpassen eines im wesentlichen kreisförmigen, elastischen Rings in einem Reifen und zum Entfernen des Rings daraus, wobei das Verfahren die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge aufweist: – erstes Deformieren des elastischen Rings durch leichtes Verlängern oder Dehnen des Rings entlang eines Durchmessers davon, so dass er von einer kreisförmigen zu einer elliptischen Form übergeht; – Einfügen des so geformten elastischen Rings in Längsrichtung in die Öffnung eines Reifens, in die der Ring eingebaut werden soll; dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge aufweist: – erstes Entspannen des elastischen Rings, wodurch er dazu neigt, elastisch in seine anfängliche Kreisform zurückzukehren, während er in der Reifenöffnung in Eingriff verbleibt, – zweites Verformen des elastischen Rings durch Verlängern oder Dehnen des Rings in einer radialen Richtung in dem Reifen; und – endgültiges Entspannen des verformbaren Rings, wodurch er wieder seine Kreisform in dem Reifen erhält.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das endgültige Entspannen erfolgt, nachdem der elastische Ring etwa 90° um eine Achse gedreht wird, die mit der Radialrichtung bezüglich des Reifens zusammenfällt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Verformen eine relative Winkelbewegung von ungefähr 90° zwischen dem Reifen und dem elastischen Ring in seiner kreisförmigen Ausgestaltung vorausgeht.