DE60214915T2 - Formwerkzeug und Verfahren zum Formen einer Reifenlauffläche - Google Patents

Formwerkzeug und Verfahren zum Formen einer Reifenlauffläche Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Formen und Verfahren zum Formen eines Laufstreifens. Sie bezieht sich insbesondere auf Formen und Verfahren, mit denen das Formen von Luftreifen möglich ist, deren Laufstreifen Schlitze, Kanäle oder andere Aussparungen aufweist, die sich etwa in Querrichtung durch den Laufstreifen erstrecken und an den Seitenflächen des Laufstreifens münden. Diese Aussparungen münden nicht oder nicht vollständig an der Lauffläche des Laufstreifens, wenn er neu ist. Man spricht hier von einem Laufstreifen mit sich veränderndem Profil, da sich mit der Abnutzung und dem zum Vorscheinkommen der "unterirdischen" Kanäle das sichtbare und damit wirksame Profil des Laufstreifens nach und nach verändert. Solche Laufstreifen sind beispielsweise deshalb interessant, weil sie in etwa konstante Eigenschaften über die gesamte normale Betriebsdauer ermöglichen. In der Patentanmeldung WO 98/54009 sind solche Konzepte beschrieben worden.
  • Mit verschiedenen Verfahren zum Formen, denen unterschiedliche Technologien zugrunde liegen, können diese speziellen Laufstreifenformen hergestellt werden. Wenn solche Verfahren industriell angewandt werden, müssen zwei Hauptschwierigkeiten überwunden werden: Einerseits muss das Formen gelingen, d. h. die Bildung eines Luftreifens der in dem Laufstreifen axiale Kanäle aufweist, ohne (sichtbare oder nicht sichtbare) Fehler, und andererseits muss das Entformen möglich sein, d. h. das Loslösen des geformten Luftreifens von den Elementen, die die Form bilden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Luftreifen oder das Arbeitsgerät beschädigt wird.
  • In der Druckschrift WO 98/54009 wird ein solches Verfahren und eine Form, mit der dieses Verfahren durchgeführt werden kann, be schrieben. Die axialen Kanäle des Laufstreifens werden mit Fingern geformt, die mit Kokillen fest verbunden sind, die zum Formen der Flanken des Luftreifens vorgesehen sind. Beim Formen ruft der Innendruck des rohen und somit plastisch verformbaren Luftreifens, der von der Membran ausgeübt wird, die Erhöhung des äußeren Durchmessers des unvulkanisierten Luftreifens hervor. Bei dem als "Konformation" bezeichneten Schritt kann das Material, das den rohen Laufstreifen bildet, alle Zwischenräume der Form ausfüllen und so den fertigen Laufstreifen bilden, der verschiedene Rillen und Ausnehmungen aufweist, die an der Lauffläche oder den Schultern münden können. Beim Entformen werden die Kokillen in axialer Richtung voneinander entfernt, wodurch die Finger aus dem Laufstreifen entnommen werden können. Die Segmente des Rings am Scheitel, die die Lauffläche formen, werden in radialer Richtung entfernt, damit die vorspringenden Bauteile (vorspringende Bauteile, die die Profile formen) aus dem Laufstreifen des geformten Luftreifens entfernt werden können.
  • Ein Problem dieses Verfahrens besteht darin, dass es de facto auf Herstellungsverfahren beschränkt ist, bei denen die Konformation relativ wichtig ist, da sie mindestens der Dicke des vorgesehenen Profils einschließlich der darunter liegenden Kanäle entsprechen muss. Da die Finger nämlich von den Kokillen getragen werden, die die Flanken formen, ist ihre Position fest. Um den rohen Luftreifen in die Form einbringen zu können, muss der Luftreifen daher einen Außendurchmesser aufweisen, der es ermöglicht, ihn (radial) innen an den Fingern anzubringen. Die Erhöhung des Durchmessers (oder Konformation), die beispielsweise durch Aufblasen einer Membran bei der Vulkanisation hervorgerufen wird, muss ausreichend sein, damit das Material um die Finger und alle Hohlräume des Laufstreifens vordringt.
  • In der Industrie besteht jedoch die Tendenz, die Bedeutung der Konformation so weitgehend wie möglich zu beschränken. Dies hat mindestens zwei Gründe. Ein erster Grund ist das Ziel einer besseren Gleichförmigkeit der geformten Luftreifen. Je wichtiger die Konformation nämlich ist, desto schwieriger ist es, eine regelmäßige Verteilung des Formmaterials zu erhalten, das fließt, wenn der rohe Luftreifen unter Druck gesetzt wird. Ein zweiter Grund besteht in der Verwendung von Architekturen (oder Verstärkungen) der Luftreifen, die zunehmend starrer (undehnbarer) werden, um bestimmte Eigenschaften der Luftreifen zu verbessern (beispielsweise bei hoher Geschwindigkeit). Diese Architekturen sind daher immer weniger zur Dehnung und somit zur Konformation befähigt.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren (das beispielsweise in der Druckschrift US 1 733 064 beschrieben ist), besteht darin, die Finger oder Nadeln axial in den rohen Gummi des Laufstreifens einzubringen. Diese Methode hat jedoch andere Beschränkungen. Die Geometrie und Beständigkeit der Finger oder Nadeln muss so sein, dass sie ohne Gefahr der Beschädigung des Werkzeugs eindringen können, jedoch auch ohne den rohen Luftreifen in störender Weise zu verschieben oder zu deformieren. In der Praxis ist diese Technik auf Finger von einfacher Geometrie und ausreichender Dicke beschränkt, damit sie nicht knicken. Die für die Kontrolle der Bewegungen der Finger erforderliche Kinematik stellt ebenfalls eine wesentliche Beschränkung der möglichen Formen dar.
  • Die Aufgabe der Erfindung sind daher eine Form und ein Verfahren, mit denen gleichzeitig eine Herstellung mit geringer Konformation (oder sogar ohne Konformation) möglich ist und die nicht die oben genannten Beschränkungen aufweisen.
  • Diese Aufgabe wird mit einer Form für einen Luftreifen gelöst, dessen Laufstreifen eine Lauffläche, Seitenflächen, radiale Aussparungen, die an der Lauffläche münden, und axiale Aussparungen aufweist, die zumindest an einer der Seitenflächen münden, wobei die Form eine erste Reihe von Ringsektoren aufweist, die dazu vorgesehen sind, die radialen Ausnehmungen zu formen, eine zweite Reihe von Schultersektoren, von denen zumindest einige vorspringende Bauteile haben, die die axialen Aussparungen formen sollen, wobei die Ringsektoren in radialer Richtung zwischen einer offenen Konfiguration, die das Einbringen des rohen Luftreifens in die Form ermöglicht, und einer geschlossenen Konfiguration, die das Formen des Luftreifens ermöglicht, beweglich sind, wobei die Formen dadurch gekennzeichnet sind, dass die Schultersektoren unabhängig von den Ringsektoren zwischen der offenen Konfiguration und der geschlossenen Konfiguration radial beweglich sind.
  • Mit der erfindungsgemäßen Form ist nämlich durch die radiale Beweglichkeit der Elemente, die die Kanäle oder Aussparungen formen, die transversal und unter der Oberfläche verlaufen, gleichzeitig ein Beschicken mit dem rohen Luftreifen ohne Beschränkung durch die Gegenwart dieser Elemente, ein Formen mit geringer oder sogar keiner Konformation und ein Entformen ohne Schwierigkeiten möglich.
  • Die vorspringenden Bauteile, die von den Schultersektoren getragen werden, haben vorzugsweise die Form von Fingern und erstrecken sich in etwa axial vorspringend von diesen Sektoren, vorzugsweise über einen Abstand von mehr als 10 % oder noch bevorzugter mehr als 25 % der Breite der Ringsektoren.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Finger bei der Schließbewegung an den Ringsektoren auf, damit sie dem von der Formmasse bei der Schließbewegung der Form und/oder der Konformation auf die Finger ausgeübten Druck widerstehen können.
  • Nach einer speziellen Ausführungsform erstrecken sich die Finger in einer in Bezug auf die Achse des Luftreifens schrägen allgemeinen Richtung. In diesem Fall ist die zweite Reihe von Schultersektoren vorzugsweise zu einer Drehbewegung um die Achse des Luftreifens befähigt, um das Entformen zu erleichtern.
  • Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Formen eines Laufstreifens, der eine Lauffläche, Seitenflächen, und axiale Aussparungen aufweist, die axial an mindestens einer Seitenfläche münden, wobei das Verfahren darin besteht, in den rohen Laufstreifen vorspringende Bauteile einzubringen, die die axialen Aussparungen formen und sie dann aus dem vulkanisierten Laufstreifen wieder zu entfernen, wobei die vorspringenden Bauteile in der Richtung der Schulter des Laufstreifens eingebracht und in der Richtung der Breite des Laufstreifens entnommen werden. Dadurch, dass die vorspringenden Bauteile zumindest teilweise durch eine radiale Bewegung der Teile unabhängig von der gegebenenfalls erfordernden Konformation in den rohen Gummi eingebracht werden, ermöglicht es nämlich, dass die Konformation vermindert oder sogar überflüssig ist. Dadurch, dass die vorspringenden Bauteile dann in der Richtung der Breite des geformten Laufstreifens entnommen werden (d. h. in der Richtung der Achse des Luftreifens, für den er vorgesehen ist), kann ohne Beschädigung entformt werden, sogar dann, wenn die Länge der vorspringenden Bauteile groß ist.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise eine oben beschriebene Form verwendet und es umfasst vorzugsweise die aufeinander folgenden Schritte:
    • – Einbringen eines rohen Luftreifens in die Form bei offener Konfiguration,
    • – Schließen der Form durch zentripetale Bewegung der Ringsektoren und der Schultersektoren,
    • – Formen des Luftreifens,
    • – Öffnen der Form durch radiale Bewegung der Ringsektoren, um die radialen Aussparungen zu entformen, wobei die Schultersektoren in etwa in geschlossener Konfiguration bleiben,
    • – weiteres Öffnen durch axiale Bewegung der Schultersektoren.
  • In diesem Verfahren liegt der Durchmesser des rohen Luftreifens einen Wert "d" unter dem Durchmesser des geformten Luftreifens, wobei d unter 1 % des Durchmessers des geformten Luftreifens beträgt.
  • Die Erfindung wird anhand der Beschreibung der Zeichnungen besser verständlich.
  • 1 zeigt schematisch im Radialschnitt einen Teil einer Form in offener Konfiguration sowie den entsprechenden Teil eines erfindungsgemäßen geformten Luftreifens.
  • 2 zeigt schematisch einen Radialschnitt eines Teils einer Form in offener Konfiguration während des ersten Schritts des Verfahrens, d. h. dem Einbringen eines rohen Luftreifens.
  • 3 zeigt schematisch im Radialschnitt einen Teil einer Form in geschlossener Konfiguration, während des zweiten Schritts des erfindungsgemäßen Formverfahrens.
  • 4 zeigt schematisch im Radialschnitt einen Teil einer Form in geschlossener Konfiguration während des dritten (optionalen) Schritts des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • 5 zeigt schematisch im Radialschnitt einen Teil einer Form in teilweise offener Konfiguration während des vierten Schritts des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • 6 zeigt schematisch im Radialschnitt einen Teil einer Form in teilweise offener Konfiguration während des fünften Schritts des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • In der 1 ist eine erfindungsgemäße Form 1 in offener Konfiguration gezeigt. Damit die unterschiedlichen Funktionen der beschriebenen Elemente besser verständlich werden, wird auch der entsprechende Teil eines mit der Form 1 hergestellten Luftreifens 10 dargestellt. In dieser Teilschnittansicht ist ein Ringsektor 2 zu sehen, der ein Relief 4 zum Formen einer Aussparung oder einer Rille 14 des Laufstreifens 11 des Luftreifens 10 trägt. Der Ringsektor 2 ist radial in Bezug auf die Kokille 6 beweglich, die in bekannter Weise die Flanken des Luftreifens 10 formt. Die Formfläche der Schulter 13 des Luftreifens wird zumindest zum Teil durch eine Reihe von Elementen definiert, die dem hier gezeigten Schultersektor 3 ähnlich sind. Dieser trägt ein vorspringendes Bauteil 5, das Kanäle oder Aussparungen 15 unter der Lauffläche 12 des Luftreifens definieren kann. Der Schultersektor 3 ist ebenfalls in Bezug auf die Kokille 6 und den Ringsektor 2 in radialer Richtung beweglich, damit das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
  • Die 2 zeigt den ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, in dem ein roher Luftreifen 10 in die in offener Konfiguration befindliche Form eingebracht wird, wie sie in 1 beschrieben wurde. Es ist zu sehen, dass durch die radiale Beweglichkeit des Schultersektors 3 ein Durchmesser des rohen Luftreifens möglich ist, der größer ist als bei dem oben beschriebenen Stand der Technik.
  • Der zweite Schritt des Verfahrens ist in 3 dargestellt. Die Form wird in die geschlossene Konfiguration gebracht, in der die Ringsektoren 2 und Schultersektoren 3 in radialer Richtung in den Rohgummi des Laufstreifens 1 eindringen (die Pfeile zeigen die Bewegung der Elemente in Bezug auf den vorhergehenden Schritt).
  • Der in 4 dargestellte dritte Schritt des Verfahrens ist die Konformation. Dieser Schritt wird hier als auf den vorhergehenden Schritt folgend dargestellt, er kann jedoch auch bereits während des zweiten Schritts beginnen (um beispielsweise den Zyklus zu verkürzen und/oder bei der Bewegung der beweglichen Sektoren einen Gegendruck auszuüben). Bei der Konformation wird der rohe Luftreifen im Allgemeinen über eine Membran aufgebläht, damit er sich den Formflächen anpasst. Während dieses Schritts können wie beim vorhergehenden Schritt die vorspringenden Bauteile 5 über die Reliefbereiche 4 auf den Ringsektoren 2 aufliegen. Dies ist besonders interessant, wenn die vorspringenden Bauteile 5 relativ lang und fein sind, d. h. unter dem Druck des rohen Gummis nachgeben können. Es ist hier der Fall gezeigt, in dem sich die vorspringenden Bauteile bis zu einer ersten Rille 14 erstrecken, sie können jedoch natürlich auch über diese erste Rille hinausgehen, sodass sie beispielsweise die gesamte halbe Breite des Laufstreifens einnehmen, wobei sie sich gegebenenfalls an mehreren Reliefelementen wie dem gezeigten Relief 4 abstützen. Das Formmaterial wird gleichzeitig erwärmt und die Vulkanisation beginnt.
  • Es sind Formverfahren ohne Konformation bekannt, beispielsweise die Formverfahren an einem steifen Kern. Dieser Typ von Verfahren ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vollständig kompatibel, beispielsweise indem das gesamte Formen während des in 3 beschriebenen zweiten Schritts erfolgt. Daher ist die Konformation kein Schritt, der für das erfindungsgemäße Verfahren unerlässlich ist, sondern ein Schritt, der das im zweiten Schritt begonnene Formen vervollständigen kann. Die erfindungsgemäße Form und das erfindungsgemäße Verfahren ermöglichen es nämlich, die erforderliche Konformation zu begrenzen oder sogar überflüssig zu machen.
  • In der 5 ist der vierte Schritt gezeigt, der dem Entformen der Lauffläche 12 entspricht, um die Reliefelemente 4 der Rillen 14 in ausreichender Weise herauszuziehen. Durch die Unabhängigkeit der radialen Bewegungen der Ringsektoren 2 in Bezug auf die Schultersektoren 3 bringt dieser Vorgang in dem Material des Laufstreifens keine spezielle mechanische Belastung mit sich.
  • Die 6 zeigt den letzten Schritt des Verfahrens, der darin besteht, den vulkanisierten Luftreifen in axialer Richtung zu entformen. Hier sind in etwa axiale vorspringende Bauteile 5 in Form von geradlinigen Fingern gezeigt, dies ist jedoch nur ein Beispiel. Die Elastizität des Kautschuks beim Entformen ermöglicht nämlich unterschiedliche Fingerformen, beispielsweise gekrümmte Finger oder Finger mit Hinterschneidung. Anderseits können die Finger auch einen großen Winkel in Bezug auf die Achse des Luftreifens bilden, wobei in diesem Fall die Schultersektoren 3 vorzugsweise um diese Achse drehen können, damit das Entformen wie bei einem Korkenzieher leichter ist. Die Finger können optional ferner einen Freiheitsgrad im Hinblick auf ihre individuelle Fixierung an den Schultersegmenten aufweisen, um das Entformen zu erleichtern. Dieser Freiheitsgrad kann beispielsweise über eine elastische Befestigung oder einen gewollten Spalt gegeben sein.
  • Die Figuren zeigen in etwa die Hälfte des Laufstreifens 11, sodass die gezeigten vorspringenden Bauteile in diesem Beispiel eine Länge von etwa 15 bis 20 % der Breite des Laufstreifens aufweisen. Je länger die vorspringenden Bauteile sind, desto interessanter ist das erfindungsgemäße Prinzip. Man kann also Kanäle formen, die sich über die Mitte des Laufstreifens hinaus erstrecken. Es sind natürlich auch kürzere Kanäle denkbar, beispielsweise um eine seitliche Markierung in dem Laufstreifen zu realisieren, die tiefer und somit sichtbarer ist als die in bekannter Weise in den Flanken der Laufstreifen realisierte.
  • Die Zahl der Finger oder vorspringenden Bauteile 5 und der Schultersegmente 3 wird in Abhängigkeit von dem an dem fertigen Laufstreifen gewünschten Ergebnis festgelegt. Jeder Sektor kann mehrere Finger tragen oder, im Gegenteil, einige Sektoren können keine Finger tragen. Ihre Funktionen sind nämlich unabhängig, die Funktion der Sektoren ist es, eine radiale Expansion zu ermöglichen, wohingegen die Funktion der Finger darin besteht, die axialen Kanäle 15 zu formen. Es können beispielsweise acht Schulterelemente pro Flanke verwendet werden, die jeweils 3 Finger 5 aufweisen.
  • Es ist natürlich klar, dass das erfindungsgemäße Prinzip sich in gleicher Weise auf den Fall anwenden lässt, bei dem Kanäle nur an einer Flanke oder an zwei Flanken geformt werden sollen. Die der in den Figuren gezeigten Kokille 6 gegenüberliegende Kokille kann symmetrisch oder nicht symmetrisch Schultersektoren wie die beschriebenen aufweisen oder nicht. In gleicher Weise können die Ringsektoren 2 die gesamte Breite des Laufstreifens in der in der Druckschrift WO 98/54009 beschriebenen Weise abdecken oder nur einen Teil davon.
  • Eine interessante Besonderheit der Erfindung ist ganz allgemein eine Kinematik beim Formen, die von der Kinematik beim Entformen verschieden ist. Die vorspringenden Bauteile oder Finger werden nämlich in den Rohgummi in Richtung der Dicke des Laufstreifens eingebracht und nach dem Formen in Richtung der Achse des Luftreifens, d. h. in der Richtung der Breite des Laufstreifens entnommen. Indem das oben beschriebene Werkzeug angepasst wird, können daher nicht ringförmige Laufstreifen von endlicher Breite oder im Gegensatz dazu von praktisch unendlicher Länge kontinuierlich und flach geformt werden. Auf diese Weise können nicht nur Laufstreifen hergestellt werden, die für die Produktion oder Runderneuerung von Luft reifen vorgesehen sind, sondern auch Raupenbänder aus Kautschuk geformt werden.
  • Der Ausdruck "Laufstreifen" bezeichnet hier alle Arten von pneumatischen oder nicht pneumatischen elastischen Reifen, die im Betrieb unter Druck gesetzt werden oder nicht.

Claims (10)

  1. Form (1) für einen Luftreifen (10), dessen Laufstreifen (11) eine Lauffläche (12), Seitenflächen (13), radiale Aussparungen (14), die an der Lauffläche münden, und axiale Aussparungen (15) aufweist, die an mindestens einer Seitenfläche münden, wobei die Form eine erste Reihe von Ringsektoren (2), die die radialen Aussparungen (14) formen sollen, und eine zweite Reihe von Schultersektoren (3) aufweist, von denen zumindest einige vorspringende Bauteile (5) tragen, die die axialen Aussparungen (15) formen sollen, wobei die Ringsektoren (2) in radialer Richtung zwischen einer offenen Konfiguration, die das Einbringen des rohen Luftreifens in die Form ermöglicht, und einer geschlossenen Konfiguration, bei der das Formen des Luftreifens möglich ist, beweglich sind, wobei die Form dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schultersektoren (3) in radialer Richtung zwischen der offenen Konfiguration und der geschlossenen Konfiguration unabhängig von den Ringsektoren beweglich sind.
  2. Form nach Anspruch 1, wobei die vorspringenden Bauteile (5), die von den Schultersektoren (3) getragen werden, die Form von Fingern haben und sich in etwa axial vorspringend von den Sektoren erstrecken.
  3. Form nach Anspruch 2, wobei sich die Finger axial über eine Strecke größer als 10 % der Breite der Ringsektoren (2) erstrecken.
  4. Form nach Anspruch 2, wobei sich die Finger axial über eine Strecke größer als 25 % der Breite der Ringsektoren (2) erstrecken.
  5. Form nach Anspruch 4, wobei die Finger während der Schließbewegung auf den Ringsektoren (2) aufliegen.
  6. Form nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich die Finger in einer in Bezug auf die Achse des Luftreifens schrägen allgemeinen Richtung erstrecken.
  7. Form nach Anspruch 6, wobei die zweite Reihe von Schultersektoren (3) zu einer Drehbewegung um die Achse des Luftreifens befähigt ist.
  8. Verfahren zum Formen eines Laufstreifens (11), der eine Lauffläche (12), Seitenflächen (13) und axiale Ausnehmungen (15) aufweist, die axial an zumindest einer der Seitenflächen münden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: – Einbringen von vorspringenden Bauteilen (5), die die axialen Aussparungen (15) formen, in den rohen Laufstreifen und – anschließend Entnehmen der vorspringenden Bauteile (5) aus dem vulkanisierten Laufstreifen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die vorspringenden Bauteile (5) in Richtung der Dicke des Laufstreifens (11) eingebracht und in der Richtung der Breite des Laufstreifens (11) entnommen werden.
  9. Verfahren zum Formen eines Luftreifens nach Anspruch 8 unter Verwendung einer Form nach einem der Ansprüche 1 bis 7, das die aufeinander folgenden Schritte umfasst: – Einbringen eines rohen Luftreifens in die Form in offener Konfiguration, – Schließen der Form durch Zentripetalbewegung der Ringsektoren und Schultersektoren, – Formen des Luftreifens, – Öffnen der Form durch eine radiale Bewegung der Ringsektoren, um die radialen Aussparungen zu entformen, wobei die Schultersektoren in etwa in geschlossener Konfiguration bleiben, – weiteres Öffnen durch eine axiale Bewegung der Schultersektoren (3).
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei der Durchmesser des rohen Luftreifens einen Wert "d" unter dem Durchmesser des geformten Luftreifens liegt, wobei d unter 1 % des Durchmessers des geformten Luftreifens beträgt.
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