DE3148976C2 - Form zum Herstellen eines Luftreifens - Google Patents
Form zum Herstellen eines LuftreifensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Luftreifenherstellung aus einer fließfähigen Masse in einer Form. Um die Beanspruchung beim Lauf des Reifens in dem Schulterbereich möglichst gering zu machen, wird der Reifen (P) zwischen einer Form (1) und einem Kern (3) geformt, die zwischen sich einen Mittelabschnitt (7) und zwei Seitenabschnitte (7ΔΔ) abformen, wobei in jedem der beiden letzteren die Mittellinie (M-MΔ), der Seitenwände einen Krümmungswendepunkt (12) aufweist, der sich von dem Scheitel (5ΔΔ) des Reifens in einem Abstand (D) befindet, der größer ist als der Abstand (d) des Krümmungswendepunktes (12Δ) der Mittellinie (M-MΔΔ) der Seitenwände des auf seiner Felge (10) montierten Reifens.
Description
55
Die Erfindung betrifft eine Form nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zum Herstellen eines Luftreifens.
Eine Form zur Herstellung solcher Luftreifen besteht im wesentlichen aus einem ein- oder mehrteiligen Gehause
und einem starren oder verformbaren Kern, der im Innern des kranzförmigen Hohlraumes des Gehäuses
angeordnet ist. Die Wandung des kranzförmigen Hohlraumes des Gehäuses bestimmt die Außenfläche des
Luftreifens von einer Wulst bis zur anderen. Die Außenwandung des Kerns bestimmt die Innenfläche des Luftreifens,
ebenfalls von einer Wulst bis zur anderen. Das oder die flüssigen oder teigigen Materialien werden in
geeigneten Mengen in den Raum zwischen dem Kern und dem Gehäuse eingebracht, wo sie sich verfestigen.
In Anbetracht des Fehlens einer tindehnbaren Bewehrung
wenigstens in den Seilen des Luftreifens der in Rede stehenden Art ist der radiale Querschnitt des Luftreifens
in. der Form nicht notwendigerweise derjenige, den der Reifen nach seiner Montage auf der Felge und
nach seinem Aufblasen einnimmt.
In den französischen Patentschriften 23 14C39 und 23 14 060 wird darauf hingewiesen, daß bei einem Luftreifen
der vorgenannten Gattung die Knickung in dem Schulterbereich des im radialen Querschnitt betrachteten,
auf einer Felge montierten Reifens bereits beim Aufblasen Scherbeanspruchungen verursacht die die
i.ebensdauer des Reifens beeinträchtigen. Um diese Scherbeanspruchungen zu neutralisieren, d. h. die radialen
Verformungen εΓ den Umfangsverformungen ec anzugleichen,
wird in diesen Patentschriften vorgeschlagen, der Mittellinie des radialen Querschnittes der Seitenwände
des montierten und aufgeblasenen Reifens einen geknickten Verlauf zu geben.
Es ist bekannt, Luftreifen der beanspruchten Gattung in Formen herzustellen, deren radialer Querschnitt von
demjenigen der auf ihrer Felge montierten Reifen abweicht. So wird in der DK-PS 22 03 030 vorgeschlagen,
in einer ersten Form einen etwa zylindrischen Träger herzustellen, dann meiner zweiten Form einerseits diesen
zylindrischen Träger und andererseits den Scheitel des Luftreifens anzuordnen, und zuletzt den zylindrischen
Träger au( die endgültige kranzförmige Form lies Luftreifens aufzuweiten, um ihn gegen den Scheitel zu
kleben. Bei einem solchen Verfahren wird der Träger vorzeitig beträchtlichen Zugbeanspruchungen unterworfen,
die sich beim Aufblasen des Reifens auf den Betriebsdruck nun noch vergrößern. Diese Beanspruchungen
setzen die Lebensdauer des Reifens herab, da sie keine Neutralisierung der Scherkräfte in den Rcifenschultern
zulassen.
Die DE-OS 26 58 374 zeigt eine Form, bei der das Gehäuse und der Kern im wesentlichen parallele Profile
von gleichschenkliger Trapezgestalt haben, so daß der axiale Abstand zwischen den Wulsten größer als die
axiale Breite des Scheitels des Reifens ist. Die Seitenwiindc des die Form verlassenden Reifens sind also geradlinig,
und sie können eine konvexe Form erst dann annehmen, wenn der Reifen auf einer Felge montiert
und aufgeblasen wird. Das Aufblasen des Reifens erzeugt nur eine Vergrößerung der Spannungen in den
Scilenwänden und keine Neutralisation der Scherkräfte in den Schultern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Form
zum Herstellen eines Luftreifens zu schaffen, durch die dem montierten, aber nicht aufgeblasenen Reifen ein
Spannungszustand erteilt wird, der zusammen mit den beim Aufblasen des Luftreifens auf den Betriebsdruck
auftretenden Spannungen die seitlichen Scherkräfte neutralisiert oder wenigstens vermindert, dabei jedoch
im radialen Querschnitt des Luftreifens eine geknickte Mittellinie beläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die Erfindung wird nicht nur erreicht, daß die
Mittellinie der Scitcnwändc des auf seiner Felge montierten Reifens einen geknickten Verlauf einnimmt, sondern
auch, daß die Scherkräfte in den Schultern neutralisiert
werden. Dks Aufblasen des Reifens kann den Knick der Mittellinie der Seitcnwändc noch verstärken, und
zwar einerseits, weil der Scheitel des Reifens gegenüber
den Wulsten seine endgültige Stellung aufweist, andererseits
weil die Scilcnwäncie auch ihre endgültigen
Längen haben.
Aus den DE-OS 22 24 015 und 22 06 435 ist es an sich bereits bekannt, eine Form zum Herstellen eines Luftreifens
derart auszubilden, daß die Wülste in der Form einen wesentlich größeren Austand voneinander aufweisen,
als dem Abstand der Wülste des auf seiner Betricbsfelge
montierten Reifens entspricht In diesen bekannten Formen sollen aber Luftreifen hergestellt werden,
die mit durch eine Radialkarkasse bewehrten Seitenwänden ausgebildet sind. Nach der DE-OS 22 24 015
sollen die Kabel der Seitenwandbewehrung undehnbar sein, so daß der Gummi über die gesamte Länge der
Reifenscitenwände auf Druck vorgespannt ist, wodurch dem Reifen eine größere Steifigkeit verliehen werden
soll. Nach der DK-OS 22 06 435 soll verhindert werden, daß die Fäden der Bewehrung bei der Reifenherstellung
in die darunterliegenden Bereiche des Rcifcnmalcrials eindringen. Diese Druckschriften befassen sich also
nicht mit der nur bei bewehrungslosen Seitenwänden auftretenden Problematik, die im Schulterbereich auftretenden
Scherbeanspruchungen zu kompensieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist auch in Fällen anwendbar, bei welchen der Laufstreifen auf den Reifenkörper aufgeformt
wird, nachdem die Scheitelbewegung gegebenenfalls über diesen Körper herübergelegt worden ist Weiterhin
ist die Erfindung auch anwendbar, wenn der Laufslrcifen und gegebenenfalls die Scheitelbewehrung vor
der Füllung der Form mit dem zur Herstellung des Luftreifenkörpers dienenden Material in die Form eingelegt
werden. Eine verstärkte Wulst d. h. eine solche, die sichtbar massiver als die üblichen Wulste ist, kann beispielsweise
in einer axialen Verbreiterung bis zu einer der radialen Höhe des Felgenhornes entsprechenden Höhe
besiehen, die die Wulst unter dem Betriebsdruck des Reifens undehnbar macht. Die Wulst kann auch mittels
eines nicht dehnbaren ringförmigen Elementes verstärkt sein, beispielsweise mittels einer Kabellage oder
eines Wulstkernes.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Die einzige Figur der Zeichnung /.cig! einen in einer radialen Ebene gelegten Schnitt
durch einen Reifen in der seiner Herstellung dienenden Form und in gestrichelten Linien in der Gestalt, die der
Reifen auf seiner Felge hat.
Die Form 1 weist ein starres Gehäuse 2 und einen in dem die Matrize bildenden Formhohlraum angeordneten
Kern 3 auf. Die Matrize bildet die Außenseite des Luftreifens P aus, während die äußere Wandung des
Kerns 3 die ganze Innenseite des Reifens ausbildet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat der Luftreifen P in der Form 1 einen mit einer Scheitelbewehrung
6 versehenen Laufstreifen 5. Dieser Laufstreifen 5 wird in den Scheitel der Form 1 eingelegt, bevor
die Form m't der Masse gefüllt wird, aus der das elastomere
Material des Luftreifens gebildet werden soll. Der Körper 7 de* Luftreifens Pverläuft zwischen den beiden
Wulsten 8 der Seitenwände, Der Träger oder Körper 7
hat einen äquatorialen Abschnitt 7', der sich radial innerhalb des Laufslreifcns 5 befindet, mit dem Laufstreifen
5 und der Scheitelbewchrung 6 den Scheitel bildet, und beiderseits durch die Seitenwände 7" verlängert
wird, die keine Bewehrung enthalten und jeweils in einer Wulst 8 enden. Die Wulste 8 sind jeweils durch ein
nicht dehnbares ringförmiges Element verstärkt, beispielsweise einen üblichen Metallkern 9.
In der gleichen Figur ist der Reifen P nach Montierung
auf seiner Felge 10, jedoch in nicht aufgeblasenem Zustand dargestellt Diejenigen Teile des Luftreifens,
deren Lagen auf der Felge von den Lagen in der Form abweichen, sind gestrichelt oder punktiert gezeichnet.
Die Teile 5,6 und 7', welche den Scheitel des Luftreifens
bilden, haben, wenn der Reifen ρ auf seiner Felge montiert ist die gleichen Abmessungen und axialen und radialen
Lagen wie in der Form. Das gleiche gilt hinsichtlich der radialen Lagen der Kerne 9 der Wulste 8. Im
Gegensatz dazu befinden sich erfindungsgemäß die Kerne 9 und damit die Wulste 8 in der Form außerhalb
der Lage, die sie in dem auf seiner Felge montierten, aber nicht aufgeblasenen Reifen Peinnehmen. Der relative
Abstand zwischen diesen Lagen beträgt im vorliegenden Beispiel 0,85
B-I.
I.
, wobei Ii ('.ic größte axiale
Breite des montierten Reifens und L die Breite der FcI-ge
10, beme,sr,en nach der geltenden Norm, ist. Der Sitz
8' der Wulste 8 bildet in der Form ve -ugsweise einen
Winkel λ, der größer ist als der Winkel ß?<i\ der Felge,
wobei diese Winkel λ, β von einer Geraden A aus gemessen
sind, die zur nicht dargestellten Umlaufachse des Reifens Pparallel verläuft.
Die Se'-'enwände 7" haben in der Form die gleiche
Länge wie bei dem auf seiner Felge montierten Luftreifen, doch nehmen sie in dem auf der Felge befindlichen
Reifen Stellungen ein, die nicht nur für die Innen- und
Außenflächen, sondern auch für die von ciiesen Flächen in gleichem Abstand befindliche Mittellinie M-M' verschieden
sind. So hat die Mittellinie M-M' jeder Seitenwand 7" in der Form 1 zwei aufeinanderfolgende Abschnitte
IM, und US. Der erste IM dieser Abschnitte
grenzt an die Schulter, d. h. an den Rand 5' des Laufstreifens
5 an. Er ist irn wesentlichen geradlinig bei leichter Konkavität nach der Außenseite des Reifens. Der zweite
Abschnitt 11B verläuft konkav nach dem Innern des
Reifens und schließt sich an die Wulst 8 an. Die Ve. bindungssteile 12 der beiden Abschnitte IM und US der
Mittellinie M-M' befindet sich in der Form 1 in einem radialen Abstand D von dem Scheitel, nämlich dem
Punkt 5" des Reifens.
Bei dem auf der Felge 10 montierten Reifen hat die
Mittellinie M-M" dagegen einen geknickten Verlauf, d. h. die Linie verläuft ausgehend von der Schulter in
dem Bereich IM', wie bereits beschrieben, im wesentlichen
geradlinig, woran sich dann der Abschnitt llß' anschließt, in welchem die Mittellinie konkav nach dem
Innern des Reifens verläuft. Die Verbindungsstelle 12' auf der Mittellinie M-M" zwischen den Abschnitten
lM'und 115'befindet sich von dem Scheitelpunkts" in
einem kleineren Abstand d als der Abstand D der Verbin
:kinbssielle 12 zwischen den Abschnitten IM und
WB der Mittellinie M-M' des Reifens innerhalb der Form 1. Bei einer anderen bevorzugten AusiiAhrungsform
kann beim Aufpumpen des Reifens auf den Betriebsdruck die Unterspannungssetzung der bewehrungslosen
Seitenv.ände eine Änderung der Krümmung
bo der beiden Abschnitte IM'und 11Ö'bewirken und die
Knickung der Mittellinie M-M" der .Seilcnwändc vergrößern.
Wenn der Luftreifen Pder Form 1 entnommen wird,
so behält er das Radialprofil des in der Form 1 befindlichen Reifens. Um den Reifen P auf der Felge 10 zu
montieren, muß auf die Wulste 8 eine nach dem Innern des Reifens hin gerichtete Druckkraft ausgeübt werden.
Daraus ergibt sich eine Änderung der Konkavität des
Abschnittes UB und eine Verschiebung der Verbindungsstelle
12'der Abschnitte IM'und 11 B' nach den
Schultern 5' hin.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
J5
40
■45
55
60
Claims (4)
1. Form zum Herstellen eines Luftreifens der aus einem Scheitel und zwei bewehrungslosen, jeweils in
einer verstärkten Wulst endenden Seitenwänden besteht und aus einem oder mehreren flüssigen oder
teigigen Materialien hergestellt wird, die sich in der
Form verfestigen, welche im wesentlichen aus einem die kranzförmige Außenfläche des Reifens bestimmenden
Gehäuse und einem die Innenfläche des Reifens bestimmenden Kern besteht, wobei der
Querschnitt des Reifens in der Form von demjenigen des auf seiner Felge montierten, nicht aufgeblasenen
Reifens abweicht, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Form im radialen Querschnitt der Scheitel des Reifens axial und radial etwa wie bei
dem auf einer Felge montierten, jedoch nicht aufgeblasenen Reifen ausgebildet ist, die Seitenwände des
Reifens nahezu dieselbe Länge wie diejenige des auf seiner Felge montierten, aber nicht aufgeblasenen
Reifens und Mittellinien je aus zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten haben, von denen der erste an
die Schuller angrenzende geradlinig oder konkav nach der Außenseite und der zweite an die Wulst
angrenzende konkav nach dem Innern des Reifens verläufl, wob«:i sich die Verbindungsstelle der beiden
Abschnillc in einer radialen (Entfernung von dem Scheitel befindcl. die größer als bei dem auf der
Felge montierten, aber nicht aufgeblasenen Reifen jo
ist und die Wulste einerseits radial etwa so wie bei dem auf der rolge montierten, aber nicht aufgeblasenen
Reifen und ander zrseits -jcial außerhalb ihrer
Lage auf der Felge gelegen sind.
2. Form nach Anspruch r, dai. ^rch gekennzeichnet,
daß der relative Abstand zwischen den axialen Lagen der Wulst in der Form bzw. auf der Felge
Df
Rl
größer als 0,5 —γ— und kleiner als 1,25 —γ— ist,
wobei B die größte axiale Breite des auf der Felge montierten und nicht aufgeblasenen Reifens und L
die Breite der Felge ist.
3. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz der Wulst in der Form mil der
Umlaufachsc des Reifens einen Winkel bildet, der größer ist als bei dem auf seiner Felge montierten
Reifen.
4. Form nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auffüllen der
Form der !.aufstreifen und gegebenenfalls die Schci- «
lclbcwchrung in die Form eingelegt werden können.
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