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Die
Erfindung betrifft neue Imidazolinderivate, das Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie sie enthaltende pharmazeutische Zubereitungen.
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Im
Hinblick auf chemische Strukturen liefert die Literatur eine sehr
große
Vielzahl von Beispielen für Imidazolinderivate.
Sie wurden insbesondere für
ihre Anwendung in der Therapie beschrieben. Beispielsweise sind
die Imidazolinderivate dafür
bekannt, daß sie
kardiotonische Wirkungen (GB 119/963), α-adrenergisch stimulierende
Wirkungen (Eur. J. Med. Chem. 24(6) (1989), 619, J. Pharmacobio.
Dyn. 9(4) (1986), 395), antidepressive und antiinflammatorische
Wirkungen (US 3932-431), antihyperglykämische und antidiabetische
Wirkungen (
EP 924209 ,
EP 1145717 ,
EP 288978 ,
JP 04178381 und WO 0238559) besitzen
oder daß sie
zur Behandlung von Erkrankungen verwendet werden können, die
mit Imidazolin-Rezeptoren verknüpft
sind (
EP 846688 ).
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Die
Anmelderin hat nunmehr neue Imdazolinderivate mit einer einzigartigen
Cycloalkylimidazolin-Struktur gefunden, welche antidiabetische Wirkungen
entfalten und frei sind von Nebenwirkungen aufgrund der Abwesenheit
einer Inhibierung der Serotonin-Wiederaufnahme.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verbindungen der
Formel (I):
in der:
- • R1 eine gegebenenfalls substituierte Heteroarylgruppe
bedeutet,
- • R2 eine gegebenenfalls substituierte Cycloalkylgruppe
bedeutet,
- • R3 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
darstellt,
- • R4 und R5, die gleichartig
oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder
eine Alkylgruppe, eine Polyhalogenalkylgruppe oder eine Gruppe R10-C(X)-R11-, R10-Y-C(X)-R11-, R10-C(X)-Y-R11-, R10-Y-R11- oder R10-S(O)n-R11- bedeuten,
worin:
- – R10 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
bedeutet,
- – R11 eine Bindung oder eine Alkylen-, Alkenylen-
oder Alkinylengruppe bedeutet,
- – X
ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder eine Gruppe NR12 darstellt, worin R12 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeutet,
- – Y
ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder eine Amino- oder Alkylamino-Gruppe bedeutet,
und
- – n
eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 und 2 einschließlich bedeutet,
deren
Enantiomere, Diastereoisomere, Tautomere sowie deren Additionssalze
mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure oder Base, wobei es sich
versteht, daß: - – der
Begriff "Alkyl" für eine geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe steht, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome
enthält,
- – der
Begriff "Alkoxy" für eine Alkyloxygruppe
steht, deren geradkettige oder verzweigte Alkylkette 1 bis 6 Kohlenstoffatome
enthält,
- – der
Begriff "Alkylen" für eine geradkettige
oder verzweigte, zweiwertige Kohlenwasserstoffkette steht, die 1
bis 6 Kohlenstoffatome enthält,
- – der
Begriff "Alkenylen" für eine geradkettige
oder verzweigte, zweiwertige Kohlenwasserstoffkette steht, die 1
bis 6 Kohlenstoffatome und 1 bis 3 Doppelbindungen enthält,
- – der
Begriff "Alkinylen" für eine geradkettige
oder verzweigte, zweiwertige Kohlenwasserstoffkette steht, die 1
bis 6 Kohlenstoffatome und 1 bis 3 Dreifachbindungen enthält,
- – der
Begriff "Polyhalogenalkyl" für eine geradkettige
oder verzweigte Kohlenstoffkette steht, die 1 bis 3 Kohlenstoffatome
und 1 bis 7 Halogenatome enthält,
- – der
Begriff "Heteroaryl" für eine monocyclische
oder bicyclische Gruppe mit 5 bis 11 Kettengliedern steht, bei der
mindestens einer der Ringe aromatisch ist und die in dem Monocyclus
oder dem Bicyclus 1, 2 oder 3 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel, enthält,
und
- – der
Begriff "Cycloalkyl" für einen
Kohlenwasserstoff-Monocyclus oder -Bicyclus steht, der 3 bis 10
Kohlenstoffatome enthält
und gegebenenfalls durch 1 oder 2 Unsättigungen ungesättigt ist,
- – der
Begriff "gegebenenfalls
substituiert" in
Bezug auf die Begriffe Cycloalky und Heteroaryl bedeutet, daß die betroffenen
Gruppen nicht substituiert sind oder durch ein oder zwei gleichartige
oder verschiedenartige Substituenten substituiert sind, die ausgewählt sind
aus Halogenatomen und Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxy-, Cyano-, Nitro-,
(gegebenenfalls durch eine oder zwei Alkylgruppen substituierte)
Amino-Gruppen und Gruppen -C(O)Rd, worin
Rd eine Gruppe bedeutet ausge wählt aus
Hydroxy, Alkoxy und Amino, mit der Maßgabe, daß die Heteroarylgruppe zusätzlich am
nicht-aromatischen Teil des Heteroarylrestes durch eine Oxogruppe
substituiert sein kann.
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Als
pharmazeutisch annehmbare Säuren
kann man in nicht einschränkender
Weise nennen: Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, Methansulfonsäure, Camphersäure, etc...
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Als
pharmazeutisch annehmbare Basen kann man in nicht einschränkender
Weise nennen: Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Triethylamin, etc...
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Ein
vorteilhafter Gegenstand der Erfindung betrifft die Verbindungen,
bei denen R4 und R5,
die gleichartig oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom oder
Alkylgruppen bedeuten.
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Ein
weiterer vorteilhafter Gegenstand betrifft die Verbindungen der
Formel (I), worin R3 ein Wasserstoffatom
darstellt.
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Die
erfindungsgemäß für die Gruppen
R4 und/oder R5 bevorzugte
Alkylgruppe ist die Methylgruppe.
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Die
erfindungsgemäß bevorzugten
Gruppen R2 sind die Cyclopentyl-, Cyclohexyl-
und Cycloheptylgruppen, die gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe
substituiert sind, und insbesondere die Cyclohexylgruppe.
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Die
erfindungsgemäß bevorzugten
Heteroarylgruppen sind die aromatischen Gruppen mit 5 oder 6 Kettengliedern,
wie die Furanyl-, Thienyl-, Pyrrolyl- oder Pyridylgruppen, und insbesondere
die Thienylgruppe.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verbindungen der Formel (I), in der R1 eine gegebenenfalls substituierte Heteroarylgruppe
mit 5 oder 6 Kettengliedern bedeutet, R2 eine
gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe substituierte Cyclohexyl-
oder Cycloheptylgruppe bedeutet, R3 ein
Wasserstoffatom darstellt und R4 und R5, die gleichartig oder verschieden sind,
ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten.
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Unter
den erfindungsgemäß bevorzugten
Verbindungen kann man insbesondere nennen 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
und dessen Tautomeres 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-5-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol, (4S)-2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
und dessen Tautomeres (4S)-2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-5-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol,
und (4R)-2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol und dessen
Tautomeres (4R)-2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-5-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als
Aus gangsprodukt eine Verbindung der Formel (II) verwendet:
in der R
1,
R
2 und R
3 die bezüglich der
Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen, welche Verbindungen der
Formel (II) man mit einem Diamin (III) kondensiert:
in der R
4 und
R
5 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzen, so daß man
in Gegenwart eines geeigneten Katalysators zu den Verbindungen der
Formel (I) gelangt,
- – welche gegebenenfalls mit
Hilfe einer klassischen Reinigungsmethode gereinigt werden können,
- – welche
man gegebenenfalls mit Hilfe einer klassischen Trennmethode in ihre
Stereoisomeren auftrennt,
- – welche
man gewünschtenfalls
in ihre Additionssalze mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure oder Base
umwandelt, mit der Maßgabe,
- – daß zu einem
gegebenen Zeitpunkt im Verlaufe des oben beschriebenen Verfahrens
die Carbonyl-, Thiocarbonyl-, Amino-, Alkylaminogruppe(n) der Ausgangsprodukte
(II) und (III) geschützt
und nach der Kondensation für
die Zwecke der Synthese wieder von ihren Schutzgruppen befreit werden
können,
- – daß die Reaktionsteilnehmer
(II) und (III) mit Hilfe von in der Literatur beschriebenen bekannten
Verfahrensweisen hergestellt werden.
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Die
Verbindungen zeigen eine ausgezeichnete Wirkung im Hinblick auf
die Verringerung des Glucosespiegels im Blut. Diese Eigenschaften
rechtfertigen ihre Anwendung in der Therapie bei der Behandlung und/oder
der Prophylaxe von Hyperglykämien,
Dyslipidämien
und insbesondere bei der Behandlung von nicht-insulinabhängigem Diabetes Typ II, der
Fettsucht, der Glucoseunverträglichkeit
und diabetischen Komplikationen, insbesondere im kardiovaskulären Bereich.
Die Wirkung dieser Verbindungen ist weiterhin angezeigt für die Behandlung
und/oder die Prophylaxe von anderen Erkrankungen einschließlich Diabetes
Typ I, Hypertriglyceridämien,
Stoffwechselsyndromen, Insulinresistenz, Dyslipidämien beim
Diabetiker, Hyperlipidämien
und Hypercholesterolämien.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen darüber
hinaus eine sehr geringe Affinität
für die
Rezeptorstellen von Serotonin und sind im Gegensatz zu den Produkten
des Standes der Technik wenig toxisch.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin pharmazeutische Zubereitungen,
die als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der Formel (I) allein
oder in Kombination mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen,
pharmazeutisch annehmbaren Trägermaterialien
oder Hilfsstoffen enthalten.
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Unter
den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen kann man insbesondere jene nennen, die für die Verabreichung
auf oralem, parenteralem, nasalem Wege geeignet sind, einfache oder
dragierte Tabletten, Sublingualtabletten, Gelkapseln, Compretten,
Suppositorien, Cremes, Salben, Hautgele, etc....
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Die
nützliche
Dosierung variiert in Abhängigkeit
von dem Alter und dem Gewicht des Patienten, der Art und der Schwere
der Erkrankung sowie dem Verabreichungsweg. Dieser kann oral, nasal,
rektal oder parenteral sein. Ganz allgemein erstreckt sich die Einheitsdosierung
von 0,1 bis 500 mg für
eine Behandlung bei 1 bis 3 Gaben im Verlaufe von 24 Stunden.
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Die
folgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung, ohne sie jedoch
in irgendeiner Weise einzuschränken.
Die Strukturen der beschriebenen Verbindungen wurden mit Hilfe der üblichen
spektroskopischen und spektrometrischen Methoden bestätigt.
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Die
verwendeten Ausgangsprodukte sind bekannte Produkte oder werden
mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen hergestellt.
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Die
Bezeichnung der nachfolgend in den Beispielen angegebenen Verbindungen
erstreckt sich auch auf ihr Tautomeres, beispielsweise 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
und dessen Tautomeres 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-5-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol.
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ALLGEMEINE HERSTELLUNGSMETHODE
A: Synthese von Acetonitril-cycloalkyliden-Derivaten (HERSTELLUNGSBEISPIELE
1 bis 6):
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Man
gibt 0,1 Mol des Acetonitrilderivats zu einer Lösung von 0,1 Mol Natriumethylat
in 50 ml Ethanol und gibt dann 0,1 Mol des Ketonderivats zu. Man
erhitzt die Mischung während
4 Stunden auf 60°C,
engt die erhaltene Lösung
anschließend
unter vermindertem Druck bis auf die Hälfte des Anfangsvolumens ein
und gießt
dann in 200 ml Wasser. Nach der Extraktion mit Ether wäscht man
die Etherphasen mit Wasser trocknet sie über Magnesiumsulfat und verdampft
das Lösungsmittel.
Das in dieser Weise erhaltene Produkt wird ohne weitere zusätzliche
Reinigung in der folgenden Stufe verwendet.
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ALLGEMEINE HERSTELLUNGSMETHODE
B: Reduktion der Stickstoffverbindungen (HERSTELLUNGSBEISPIELE 7
bis 12)
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Man
gibt zu einer Lösung
von 0,05 Mol der Verbindungen der Herstellungsbeispiele 1–6 in 100
ml Ethanol 0,125 Mol Natriumborhydrid. Man erhitzt die Lösung während 24
Stunden zur Rückflußtemperatur
des Ethanols, verdampft dann das Ethanol unter vermindertem Druck,
nimmt den Rückstand
mit 500 ml Wasser auf und extrahiert mit Ether. Man erhält das gewünschte Produkt
nach dem Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat und dem
Verdampfen des Ethers. Man verwendet das in dieser Weise erhaltene
Produkt ohne weitere zusätzliche
Reinigung in der nächsten
Stufe.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 1:
Cyclopentyliden(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von 3-Thienylacetonitril
und Cyclopentanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 2:
Cyclohexyliden(2-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von 2-Thienylacetonitril
und Cyclohexanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 3:
Cyclohexyliden(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von 3-Thienylacetonitril
und Cyclohexanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 4:
(4-Methylcyclohexyliden)(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von 3-Thienylacetonitril
und 4-Methylcyclohexanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 5:
Cycloheptyliden(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von 3-Thienylacetonitril
und Cycloheptanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 6:
Cyclohexyliden(1-methyl-1H-pyrrol-2-yl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von (1-Methyl-1H-pyrrol-3-yl)acetonitril
und Cyclohexanon, wie es in der allgemeinen Methode A beschrieben
ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 7:
Cyclopentyl(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels 1,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 8:
Cyclohexyl(2-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels 2,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 9:
Cyclohexyl(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels 3,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 10:
(4-Methylcyclohexyl)(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbin dung des Herstellungsbeispiels 4,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 11:
Cycloheptyl(3-thienyl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels 5,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 12:
Cyclohexyl(1-methyl-1H-pprrol-2-yl)acetonitril
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Man
erhält
das erwartete Zwischenprodukt ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels 6,
wie es in der allgemeinen Methode B beschrieben ist.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 13:
Cyclohexyl(pyridin-2-yl)acetonitril
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Man
gibt 0,1 Mol 2-Pyridylacetonitril in 10 ml Benzol zu einer Suspension
von 0,011 Mol Natriumamid in 15 ml wasserfreiem Benzol. Man erhitzt
das Reaktionsmedium während
3 Stunden zum Sieden am Rückfluß, läßt anschließend auf
Raumtemperatur abkühlen,
so daß man
dann 0,1 Mol Bromcyclohexan tropfenweise zugeben kann, wonach man
die Lösung
erneut während
8 Stunden zum Sieden am Rückfluß erhitzt.
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Man
kühlt die
Mischung ab, gibt 50 ml Wasser zur Entfernung des überschüssigen Natriumamids
zu, extrahiert die organische Phase, trocknet sie über Magnesiumsulfat
und verdampft das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck.
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ALLGEMEINE HERSTELLUNGSMETHODE
C: Synthese der Verbindungen der BEISPIELE 1 bis 12:
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Man
löst 0,02
Mol der Verbindungen der Herstellungsbeispiele 7 bis 13 in 25 ml
des ausgewählten
Diaminderivats und gibt eine katalytische Menge Phosphorpentasulfid
(0,5 g, 0,001 Mol) zu. Man erhitzt die Mischung während 5
Stunden zum Sieden am Rückfluß, gießt dann
die Lösung
in 50 ml Wasser und extrahiert mit 2-mal 50 ml Dichlormethan. Nach
dem Verdampfen des Lösungsmittels
kristallisiert man das Produkt aus einer minimalen Menge Acetonitril
um.
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BEISPIEL 1: 2-[Cyclopentyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
7 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
157°C.
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BEISPIEL 2: 2-[Cyclohexyl(2-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
8 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
155°C.
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BEISPIEL 3: 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
9 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
182°C.
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BEISPIEL 4: 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol,
Enantiomeres 1
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Durch
Trennen der in Beispiel 3 beschriebenen Verbindung mittels chiraler
Chromatographie isoliert man eines der Enantiomeren.
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BEISPIEL 5: 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol,
Enantiomeres 2
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Durch
Trennen der in Beispiel 3 beschriebenen Verbindung mittels chiraler
Chromatographie isoliert man das andere Enantiomere.
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BEISPIEL 6: 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
9 und von 1,2-Propandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
155°C
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BEISPIEL 7: 2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4,4-dimethyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
9 und von 2-Methyl-1,2-propandiamin, nach der allgemeinen Methode
C.
Schmelzpunkt: 162°C
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BEISPIEL 8: 2-[(4-Methylcyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
10 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
168°C
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BEISPIEL 9: 2-[Cyclohexyl(1-methyl-1H-pyrrol-2-yl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
12 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
120°C
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BEISPIEL 10: 2-[Cyclohexyl(4,5-dihydro-1H-imidazol-2-yl)methyl]pyridin
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
13 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
116°C
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BEISPIEL 11: 2-[Cycloheptyl(3-thienyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
11 und von 1,2-Ethandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
155°C
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BEISPIEL 12: 2-[Cycloheptyl(3-thienyl]methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
11 und von 1,2-Propandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
125°C
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BEISPIEL 13: (4S)-2-(Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
9 und von (2S)-1,2-Propandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
153°C
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BEISPIEL 14: (4R)-2-[Cyclohexyl(3-thienyl)methyl]-4-methyl-4,5-dihydro-1H-imidazol
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Man
erhält
die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung des Herstellungsbeispiels
9 und von (2R)-1,2-Propandiamin, nach der allgemeinen Methode C.
Schmelzpunkt:
154°C
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PHARMAKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG
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BEISPIEL A: Hypoglykämische Wirkung
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Die
hypoglykämische
Wirkung der erfindungsgemäßen Derivate
wurde an männlichen
Wistar-Ratten mit einem Gewicht von etwa 250 g und einem Alter von
drei Monaten untersucht. Man verursacht einen experimentellen Diabetes
durch intravenöse
Injektion einer geringen Dosis Streptozotocin (35 mg/kg i.v.) in
Lösung in
einem Citratpuffer unter Betäubung
mit Ketan-Hydrochlorid. Man bezeichnet diese Ratten als "STZ" und sind gekennzeichnet
durch eine schwache Grund-Hyperglykämie, eine deutliche Glucoseunverträglichkeit
und eine klare Veränderung
der Insulinsekretion.
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Die
Homöostasie
wurde mit Hilfe eines Glucose-Verträglichkeitstests bewertet, welcher
zwei Wochen nach der Injektion von Streptozotocin durchgeführt wurde.
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Schließlich wurde
die hypoglykämische
Wirkung an "Zucker"-Ratten bewertet.
Die "Zucker fatty"-Ratten fa/fa ergeben
sich als Folge einer spontanen Mutation des Stammes 13 M (Zucker & Zucker, 1961)
und sind genetisch insulinresistent und fettsüchtig.
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Ihre
Fettsucht ist ab einem Alter von vier Wochen zu beobachten und ist
begleitet von einer Insulinresistenz, einer Hyperinsulinämie und
einer Hyperlipidämie.
Dieses Modell dient der Vorhersage von diabetischen Zuständen, welche
durch Stoffwechselstörungen
sowie mit der Fettsucht verknüpft
sind.
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Die
Homöostasie
wurde ebenfalls mit Hilfe eines Glucose-Verträglichkeitstests be wertet.
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Untersuchung der Glucose-Verträglichkeit
bei oraler Verabreichung (OGTT)
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Man
verabreicht die Glucose per os (2 g/kg) an wache Ratten. Vor und
10, 20, 30, 40, 60, 90 und 120 Minuten nach der Verabreichung der
Glucose entnimmt man Blutproben.
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Das
zu untersuchende Produkt wird per os 1 Stunde vor dem OGTT verabreicht,
während
die Kontrolltiere lediglich das Lösungsmittel erhalten (Gummi
arabicum).
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
verringern die Glykämie
in sehr signifikanter Weise.
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Beispielsweise
verringern 10 mg/kg der Verbindung des Beispiels 6 die Glykämie bei
nicht-diabetischen Wistar-Ratten, Wistar-Ratten STZ bzw. Zucker-Ratten um 13%, 18%
bzw. 14%.
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BEISPIEL B: Hypolipämische Wirkung
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden in vivo an fettsüchtigen
Mäusen
ob/ob untersucht, was als mit der Fettsucht verknüpftes Insulinresistenz-Modell verwendet
wird. Beispielsweise verringert die Verbindung des Beispiels 6 (nach
einer chronischen Verabreichung auf oralem Wege in einer Dosis von
30 mg/kg/Tag während
4 Tagen) die Triglyceride in signifikanter Weise um 32% (mit der
Verbindung des Beispiels 6 behandelte Tiere im Vergleich zu den
unbehandelten Tieren).
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Bei
diesem Modell haben sich die erfindungsgemäßen Verbindungen ebenfalls
als stark hypolipämisch
erwiesen.
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BEISPIEL C: Bestimmung
der Affinität
für die
Stellen der Wiederaufnahme von Serotonin bei der Ratte
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Die
Affinität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde durch kompetitive Untersuchungen mit [3H]-Paroxetin
untersucht. Die Membranen werden ausgehend von dem frontalen Kortex
von Ratten präpariert und
werden dreifach mit 0,25 nM [3H]-Paroxetin
und dem kalten Liganden in einem Endvolumen von 0,4 ml während 2
Stunden bei 25°C
inkubiert. Der Inkubationspuffer enthält 50 mM TRIS-HCl (pH 7,4),
120 mM NaCl und 5 mM KCl. Die nicht-spezifische Bindung wird mit
10 μM Citalopram
bestimmt. Am Ende der Inkubation filtriert man das Medium durch
Filter und wäscht
dreimal mit 5 ml gekühltem
Puffer. Die auf dem Filter zurückgehaltene
Radioaktivität
wird durch Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die Bindungsisothermen werden durch nicht-lineare Regression zur
Bestimmung der IC50-Werte analysiert.
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Es
zeigt sich, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
eine geringere Affinität
besitzen für
die Stellen der Wiederaufnahme von Serotonin als die Verbindungen
des Standes der Technik und daß sie
demzufolge eine Verringerung der zentralen Toxizität zeigen,
was durch den Irwin-Test (siehe Beispiel D) bestätigt wird.
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Beispielsweise
zeigt die Verbindung des Beispiels 3 einen IC
50-Wert
von 2·10
–6 M,
der besser ist als der der Verbindung des Standes der Technik (
EP 846688 ): 2-[Cyclohexyl(phenyl)methyl]-4,5-dihydro-1H-imidazol
(1,5·10
–7 M).
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BEISPIEL D: Untersuchung
der akuten Toxizität – Irwin-Test
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Man
behandelt drei Ratten pro Dosis per os mit einer der erfindungsgemäßen Verbindungen
(dispergiert in 0,5% Carboxymethylcellulose in destilliertem Wasser)
und behandelt sie in regelmäßigen Intervallen nach
24 Stunden. Man zeichnet die Anwesenheit oder Abwesenheit der folgenden
Symptome auf: Mortalität, Sedierung,
Reizung, Aggressivität,
Schwanzform, Krämpfe,
Schmerzen, Zittern, Exophthalmie, Speichelbildung, Piloarrektion,
Defäkation,
Angst, etc. unter Anwendung der von Irwin beschriebenen Kriterien
(Psychopharmacologia, 13 (1968), 222). Dies ermöglicht eine Bewertung der Toxizität und der
Wirkung auf das Verhalten.
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Es
zeigt sich, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
anhand ihres therapeutischen Index (Verhältnis der minimalen wirksamen
Dosis zu der Dosis, bei der Zeichen im Bereich des Zentralnervensystems
auftreten) weniger toxisch sind als die Verbindungen des Standes
der Technik.
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BEISPIEL E: Pharmazeutische
Zubereitung
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Bestandteile
für die
Herstellung von 1000 Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 10
mg:
Verbindung
von Beispiels 6 | 10
g |
Hydroxypropylcellulose | 2
g |
Getreidestärke | 10
g |
Lactose | 100
g |
Magnesiumstearat | 3
g |
Talkum | 3
g |