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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Inhibition
der Abstoßung
des Inselzelltransplantats. Die Erfindung betrifft insbesondere
Verfahren zur Behandlung von Diabetes, einschließlich des Typ-I- und Typ-II-Diabetes
durch Verabreichung einer wirksamen Menge von löslichen CTLA4-Mutantenmolekülen an ein
Individuum.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Organtransplantation ist als ein bevorzugtes Verfahren zur Behandlung
vieler Formen von lebensbedrohlichen Erkrankungen, die mit einer
Organschädigung
einhergehen, hervorgegangen. Verbesserte Ergebnisse bei der klinischen
Transplantation wurden primär
durch die Entwicklung von zunehmend potenten, nicht spezifischen
Immunsuppressiva zur Inhibition der Abstoßungsantworten erreicht (Lancet,
345: 1321–1325
(1995)). Während
sich die Kurzzeitergebnisse verbessert haben, bleiben die Langzeit-Outcomes inadäquat. Zur
Zeit sind lebenslang anzuwendende Immunsuppressiva zur Bekämpfung der
chronischen Abstoßung
des transplantierten Organs erforderlich, und die Anwendung dieser
Mittel steigert dramatisch die Risiken für kardiovaskuläre Erkrankungen,
Infektionen und Malignitäten.
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Die
Entwicklung von Strategien zur Förderung
der Verträglichkeit
allogener Gewebe ohne die Notwendigkeit für eine chronische Immunsuppression
könnte
das Risiko dieser lebensbedrohlichen Komplikationen reduzieren und
die Applikation von Organ-, Gewebe- und Zelltransplantationen bei
Erkrankungen, wie zum Beispiel Hämoglobinopathien,
genetischen Immundefizienzen und Autoimmunkrankheiten, weitgehend
erweitern.
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Der
insulinabhängige
Diabetes mellitus (IDDM) stellt eine der am häufigsten vorkommenden metabolischen
Erkrankungen auf der Welt dar. In den Vereinigten Staaten ist ca.
eine von 300 bis 400 Personen von IDDM betroffen, und epidemiologische
Studien deuten darauf hin, dass die Inzidenz für IDDM weiterhin im Zunehmen
begriffen ist. IDDM wird durch eine Autoimmunantwort ausgelöst, die
zur T-Lymphozyten vermittelten Zerstörung der Insulin produzierenden
Inselzellen des Pankreas führt.
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Sobald
die klinischen Symptome des IDDM evident werden, handelt es sich
bei der am häufigsten
eingesetzten Therapie zur Kontrolle der klinischen Symptome des
IDDM um den exogenen Insulinersatz. Obwohl die Insulinersatztherapie
den meisten IDDM-Patienten ermöglicht,
ein einigermaßen
normales Leben zu führen,
stellt sie die metabolische Homeostase nicht vollkommen wieder her,
und auf Grund dessen treten bei Diabetikern unter einer Insulinersatztherapie,
schwerwiegende Komplikationen, einschließlich Funktionsstörungen von
Augen, Nieren, Herz und anderen Organen häufig auf.
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Eine
lange gesuchte Behandlung für
IDDM-Patienten stellt die Inseltransplantation dar. Die transplantierten
Insulin produzierenden Inselzellen werden jedoch häufig rasch
von der gleichen Autoimmunantwort zerstört, die zuvor des Patienten
eigene Inselzellen zerstört
hat. Von den seit 1990 transplantierten 260 Allotransplantaten führten nur
12,4% für
die Dauer von länger
als eine Woche zur Insulinunabhängigkeit
und nur 8,25% sind für
eine Zeitdauer von länger
als ein Jahr insulinunabhängig
gewesen (Linsley et al., Diabetes (1997) 46: 1120-3). Für die Mehrzahl
dieser Verfahren bestand das Basisregime der Immunsuppression aus
der Antikörper-Induktion
mit einem Antilymphozytenglobulin in Kombination mit Cyclosporin,
Azathiprin und Glucocorticoiden.
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Für jedweden
Typ der Transplantationsverfahren stellt ein Gleichgewicht zwischen
Wirksamkeit und Toxizität
einen Schlüsselfaktor
für seine
klinische Verträglichkeit
dar. Hinsichtlich der Inseltransplantation bestehen weitere Bedenken
darin, dass viele der derzeitigen Immunsuppressiva mit insbesondere
Glucocorticoiden oder einem Calcineurin-Inhibitor, wie zum Beispiel
Tacrolimus, die β-Zellen
schädigen
oder die periphere Insulinresistenz induzieren (Zeng et al., Surgery
(1993) 113: 98–102).
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Ein
steroidfreies immunsuppressives Protokoll („Edmonton-Protokoll"), das Sirolimus,
Tacrolimus in niedriger Dosis und einen monoklonalen Antikörper (mAk)
gegen den IL-2-Rezeptor einschließt, wurde in einer Studie zur
Inseltransplantation für
Patienten mit Typ-I-Diabetes allein eingesetzt (Shapiro, A. M. J.
et al., (2000), N. Eng. J. Med., 343: 230–238).
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Der
kürzlich
erzielte Erfolg unter Verwendung des „Edmonton-Protokolls" hat den Enthusiasmus
für die Anwendung
der Inseltransplantation zur Behandlung des Diabetes wieder aufleben
lassen. Die Bedenken in Bezug auf die Toxizität von Tacrolimus könnten jedoch
die Applikation dieser Therapie bei Menschen gegebenenfalls einschränken. Biologische
Mittel, die die wichtigen costimulatorischen Signale der T-Zellen,
insbesondere des CD28-Signalwegs blockieren, stellen potenzielle
Alternativen zum Schutz der allogenen Inseln dar. Beispiele von
Mitteln, die den CD28-Signalweg blockieren, schließen folgende
ein, sind aber nicht beschränkt auf
lösliche
CTLA4-Moleküle,
einschließlich
mutanter CTLA4-Moleküle.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküls in
der Herstellung eines Arzneimittels zum Inhibieren der Abstoßung eines
Inselzelltransplantats, worin das lösliche CTLA4-Mutantenmolekül eine mutierte
extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 umfasst, wobei die mutierte extrazelluläre Domäne von CTLA4
Folgendes aufweist:
- a) eine Aminosäuresequenz,
die wie in 3 gezeigt mit Methionin an Position
+1 beginnt und mit Asparaginsäure
an +124 endet, oder die wie in 3 gezeigt
mit Alanin an Position –1
beginnt und mit Asparaginsäure
an Position +124 endet;
- b) eine Aminosäuresequenz,
die wie in 19 gezeigt mit Methionin an
Position +1 beginnt und mit Asparaginsäure an Position +124 endet,
oder die wie in 19 gezeigt mit Alanin an Position –1 beginnt
und mit Asparaginsäure
an Position +124 endet;
- c) eine Aminosäuresequenz,
die wie in 20 gezeigt mit Methionin an
Position +1 beginnt und mit Asparaginsäure an Position +124 endet,
oder die wie in 20 gezeigt mit Alanin an Position –1 beginnt
und mit Asparaginsäure
an Position +124 endet;
- d) eine Aminosäuresequenz,
die wie in 21 gezeigt mit Methionin an
Position +1 beginnt und mit Asparaginsäure an Position +124 endet,
oder die wie in 21 gezeigt mit Alanin an Position –1 beginnt
und mit Asparaginsäure
an Position +124 endet; oder
- e) eine Aminosäuresequenz,
die wie in 22 gezeigt mit Methionin an
Position +1 beginnt und mit Asparaginsäure an Position +124 endet,
oder die wie in 22 gezeigt mit Alanin an Position –1 beginnt
und mit Asparaginsäure
an Position +124 endet.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein lösliches CTLA4-Mutantenmolekül zur Verwendung
beim Inhibieren der Abstoßung
eines Inselzelltransplantats, worin das lösliche CTLA4-Mutantenmolekül wie vorstehend
definiert ist.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Inselzelltransplantation zur Behandlung von Diabetes, insbesondere
des Typ-I- oder Typ-II-Diabetes bestimmt. Das Inselzelltransplantat kann
umhüllte
Inselzellen umfassen.
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Das
Inhibieren der Abstoßung
eines Inselzelltransplants kann die Verabreichung des löslichen CTLA4-Mutantenmoleküls vor,
während
oder nach der Inselzelltransplantation umfassen.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 an einen Nicht-CTLA4-Teil fusioniert, wobei der Nicht-CTLA4-Teil
einen Immunglobulin-Teil, z. B. eine konstante Region des Immunglobulins
oder einen Anteil davon umfasst, wie zum Beispiel einen, der eine
oder mehr Mutation(en) zum Reduzieren der Effektorfunktion umfasst.
Die konstante Immunglobulinregion kann auch die Hinge-, CH2- und CH3-Regionen
eines Immunglobulinmoleküls
umfassen. Die konstante Immunglobulinregion oder ein Anteil davon
kann ferner eine konstante Region eines Immunglobulins vom Menschen oder
Affen darstellen.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
stellt das lösliche
CTLA4-Mutantenmolekül
Folgendes dar:
- a) L104EA29YIg, wie in 3 gezeigt,
beginnend mit Ala an Position –1
oder Met an Position +1 und endend mit Lys an Position +357 (SEQ
ID NO: 6, beginnend mit Ala an Position 26 und endend mit Lys an Position
383, oder beginnend mit Met an Position 27 und endend mit Lys an
Position 383);
- b) L104EIg, wie in 19 gezeigt,
beginnend mit Ala an Position –1
oder Met an Position +1 und endend mit Lys an Position +357 (SEQ
ID NO: 8, beginnend mit Ala an Position 26 und endend mit Lys an
Position 383 oder beginnend mit Met an Position 27 und endend mit
Lys an Position 383);
- c) L104EA29LIg, wie in 20 gezeigt,
beginnend mit Ala an Position –1
oder Met an Position +1 und endend mit Lys an Position +357 (SEQ
ID NO: 10, beginnend mit Ala an Position 26 und endend mit Lys an Position
383 oder beginnend mit Met an Position 27 und endend mit Lys an
Position 383);
- d) L104EA29TIg, wie in 21 gezeigt,
beginnend mit Ala an Position –1
oder Met an Position +1 und endend mit Lys an Position +357 (SEQ
ID NO: 12, beginnend mit Ala an Position 26 und endend mit Lys an Position
383 oder beginnend mit Met an Position 27 und endend mit Lys an
Position 383; oder
- e) L104EA29WIg, wie in 22 gezeigt,
beginnend mit Ala an Position –1
oder Met an Position +1 und endend mit Lys an Position +357 (SEQ
ID NO: 14, beginnend mit Ala an Position 26 und endend mit Lys an Position
383 oder beginnend mit Met an Position 27 und endend mit Lys an
Position 383).
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
stellen das lösliche
CTLA4-Mutantenmolekül
und mindestens eine zusätzliche
Verbindung die dar, für
die die zusätzliche Verbindung
aus der Gruppe ausgewählt
werden kann, bestehend aus immunsuppressiven Verbindungen, immunmodulatorischen Verbindungen
und antiinflammatorischen Verbindungen. Die Verbindung kann insbesondere
aus der Gruppe ausgewählt
werden, bestehend aus: Anakinra, Adrenocorticosteroiden, Azathioprin,
Basiliximab, Calcineurin-Inhibitoren, Chloroquin, Corticosteroiden,
Cyclosporin, Prednison, Cyclophosphamid, Cytoxan, 15-Desoxyspergualin
und Analogen davon, D-Penicillamin, Etanercept, Glatiramer-Acetat,
FTY720 und Analogen davon, Glucocorticoiden, Goldsalzen, Pferde-anti-Human-Thymozytenglobulin
(ATGAM), humanisiertem anti-TAC (HAT), Hydroxychloroquin, Infliximab,
Interferon-beta-1a, Interferon-beta-1b, Leflunomid und Analogen
davon, Lymphozyten-Immunglobulin, Lymphozyten-Homing-Mitteln, Methoxsalen,
Methotrexat, Mitoxantronhydrochlorid, Mycophenolsäure, Mycophenolat-Mofetil,
Mizoribin, NSAR, Kaninchen-anti-Human-Thymozytenglobulin, Rho(D)-Immunglobulin,
Sirolismus (Rapamycin) und Derivaten davon (z. B. 40-0-(2-Hydroxyethyl)-rapamycin), Sulfasalazopyrin,
Sulfasalzin, Tacrolimus (FK-506), Thalidomid, TNFα-Blockern
und biologische Mittel, die ein inflammatorisches Cytokin targetieren,
TOR-Inhibitoren, Verbindungen, die mit CD40 und CD154 interferieren,
löslichem
gp39, löslichen
CD29, löslichen
CD40, löslichen
CD80 (z. B. ATCC 68627), löslichen
CD86, löslichen
CD28, löslichen
CD56, löslichen
Thy-I, löslichen
CD3, löslichem
TCR, löslichem
VLA-4, löslichem VCAM-1,
löslichem
LECAM-1, löslichem
ELAM-1, löslichen
CD44, mit gp39 reaktiven Antikörpern
(z. B. ATCC HB-10916, ATCC HB-12055 und ATCC HB-12056), mit CD40
reaktiven Antikörpern
(z. B. ATCC HB-9110), mit B7 reaktiven Antikörpern (z. B. ATCC HB-253, ATCC
CRL-2223, ATCC CRL-2226, ATCC HB-301, ATCC HB-11341), mit CD28 reaktiven
Antikörpern
(z. B. ATCC HB-11944 oder mAk 9,3), mit LFA-1 reaktiven Antikörpern (z.
B. ATCC HB-9579 und ATCC TIB-213), mit LFA-2 reaktiven Antikörpern, mit
IL-2 reaktiven Antikörpern,
mit IL-12 reaktiven Antikörpern,
mit IFN-gamma reaktiven Antikörpern,
mit CD2 reaktiven Antikörpern, mit
CD48 reaktiven Antikörpern,
mit jedwedem ICAM reaktiven Antikörpern (z. B. mit ICAM-1 (ATCC CRL-2252),
ICAM-2 und ICAM-3), mit CTLA4 reaktiven Antikörpern (z. B. ATCC HB-304),
mit Thy-1 reaktiven Antikörpern,
mit CD56 reaktiven Antikörpern,
mit CD3 reaktiven Antikörpern,
mit CD29 reaktiven Antikörpern, mit
TCR reaktiven Antikörpern,
mit VLA-4 reaktiven Antikörpern,
mit VCAM-1 reaktiven Antikörpern,
mit LECAM-1 reaktiven Antikörpern,
mit ELAM-1 reaktiven Antikörpern,
mit CD44 reaktiven Antikörpern,
monoklonalen Antikörpern
gegen Leukozytenrezeptoren, z. B. MHC, CD2, CD3, CD4, CDIIa/CD18,
CD7, CD25, CD27, B7, CD40, CD45, CD58, CD137, ICOS, CD150 (SLAM),
OX40, 4-1BB oder ihren Liganden, CTLA4/CD28-Ig; LFA-1-Antagonisten,
Selectin-Antagonisten und VLA-4-Antagonisten und anti-humanen IL-2R-mAk.
Das lösliche
CTLA4-Mutantenmolekül
und die zusätzliche
Verbindung können
miteinander verabreicht, gleichzeitig verabreicht oder der Reihe
nach verabreicht werden.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst die Abstoßung
des Inselzelltransplantats ein zusätzliches immunsuppressives
Regime. Das zusätzliche
immunsuppressive Regime kann frei von Glucocorticoid sein oder ein
Corticosteroid umfassen. Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das zusätzliche
immunsuppressive Regime frei von Calcineurin-Inhibitor.
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Das
zusätzliche
immunsuppressive Regime kann insbesondere eine oder mehr der vorstehenden
Verbindungen umfassen, die in Kombination mit dem löslichen
CTLA4-Mutantenmolekül
verwendet werden sollen. Es kann Folgendes umfassen: einen TOR-Inhibitor,
z. B. Rapamycin (Sirolismus) oder ein Derivat davon, und/oder ein
biologisches Mittel, das IL-2, z. B. einen mit IL-2 reaktiven Antikörper oder
einen anti-humanen IL-2R-mAk, wie zum Beispiel Basiliximab; Mycophenolsäure oder
Mycophenolat-Mofetil; oder eine Verbindung, die mit der Bindung
von CD40 an CD154 interferiert, z. B. einen anti-CD40-Antikörper oder
einen anti-CD154-Antikörper,
targetiert.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst das Inhibieren der Abstoßung des Inselzelltransplantats
die Verabreichung von T-zelldepletierten Knochenmarkzellen. Die
Verabreichung von T-zelldepletierten Knochenmarkzellen kann ungefähr zur gleichen
Zeit wie die Platzierung des Inselzelltransplantats oder vor der
Platzierung des Inselzelltransplantats stattfinden. Die Verabreichung
der T-zelldepletierten Knochenmarkzellen kann eine erste Dosis und
eine zweite Dosis umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
binden an CD80- und/oder CD86-Moleküle auf CD80- und/oder CD86-positiven
Zellen, wodurch die endogenen CD80- und/oder CD86-Moleküle vom Binden
von CTLA4 und/oder CD28 auf T-Zellen inhibiert werden, und folglich
wichtige costimulatorische Signale von T-Zellen, insbesondere den
CD28-Signalweg, blockieren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 veranschaulicht
das komplette Nukleotid (SEQ ID NO: 1) und die Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) für
den humanen CTLA4-Rezeptor, der an das Oncostatin M-Signalpeptid
fusioniert ist. Das Oncostatin M-Signalpeptid ist an Position –25 bis –1 gezeigt.
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2 veranschaulicht
ein Nukleotid (SEQ ID NO: 3) und eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 4) von
einem CTLA4Ig mit einem Signalpeptid; eine Wildtyp-Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne von
CTLA4, beginnend bei Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124 oder beginnend bei Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124; und eine Ig-Region.
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3 veranschaulicht
ein Nukleotid (SEQ ID NO: 5) und eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 6) von
einem CTLA4-Mutantenmolekül
(L104EA29YIg), umfassend ein Signalpeptid; eine mutierte extrazelluläre Domäne von CTLA4,
beginnend bei Methionin an Position +1 und endend bei Asparaginsäure an Position +124
oder beginnend bei Alanin an Position –1 und endend bei Asparaginsäure an Position
+124; und eine Ig-Region wie in Beispiel 1 nachstehend beschrieben
ist.
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4 stellt
ein Kurvendiagramm dar, das den Nüchtern-Plasmaglucosespiegel
in einem Gesunden erläutert,
wie in Beispiel 3 nachstehend beschrieben ist.
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5 stellt
ein Kurvendiagramm dar, das den Nüchtern-Plasmaglucosespiegel
in pankreatektomierten Individuen mit transplantierten Pankreasinselzellen,
wie in Beispiel 3 beschrieben ist, erläutert. Die Tiere wurden am
Tag 0 mit Inselzellen transplantiert und entweder mit einem immunsuppressiven
Regime mit L104EA29YIg behandelt oder mit einem immunsuppressiven
Basisregime (Behandlung), oder einem immunsuppressiven Basisregime
(Kontrolle) behandelt. Das immunsuppressive Basisregime enthielt
Rapamycin und anti-humanen IL-2R.
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6 stellt
ein Kurvendiagramm dar, das den Insulinbedarf bei Individuen mit
transplantierten Inselzellen, wie in Beispiel 3 beschrieben, veranschaulicht.
Die Tiere wurden am Tag 0 mit Inselzellen transplantiert und wurden
mit einem immunsuppressiven Regime, enthaltend L104EA29YIg, und
einem immunsuppressiven Basisregime (behandelt) oder nur mit einem
immunsuppressiven Basisregime (Kontrolle) behandelt.
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7 stellt
ein Kurvendiagramm dar, das den Blutglucosespiegel in einem intravenösen Glucosetoleranztest
vor und nach der Inseltransplantation, wie in Beispiel 3 beschrieben
ist, erläutert.
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8 veranschaulicht
ein schematisches Diagramm von einem Vektor, piLN-L104EA29Y, mit
dem L104EA29YIg-Insert.
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9A und 9B erläutern die
Daten von FACS-Assays, welche die Bindung von L104EA29YIg, L104EIg
und CTLA4Ig an humane CD80- oder CD86-transfizierte CHO-Zellen,
wie in Beispiel 2 nachstehend beschrieben ist, zeigen.
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10A und 10B veranschaulichen
die Inhibition der Proliferation von CD80-positiven und CD86-positiven
CHO-Zellen, wie in Beispiel 2 nachstehend beschrieben ist.
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11A und 11B zeigen,
dass L104EA29YIg beim Inhibieren der Proliferation von primären und sekundären allostimulierten
T-Zellen wirksamer ist als CTLA4Ig, wie in Beispiel 2 nachstehend
beschrieben ist.
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12A–C
erläutern,
dass L104EA29YIg beim Inhibieren von IL-2 (12A),
IL-4 (12B) und γ-Interferon- (12C) bei der Cytokinproduktion von allostimulierten
humanen T-Zellen wirksamer ist als CTLA4Ig, wie in Beispiel 2 nachstehend
beschrieben ist.
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13 deutet
darauf hin, dass das L104EA29YIg beim Inhibieren der Proliferation
von Phytohämagglutinin-stimulierten
(PHA-stimulierten) Affen-T-Zellen wirksamer ist als CTLA4Ig, wie
in Beispiel 2 nachstehend beschrieben ist.
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14A–C
stellen ein SDS-Gel (14A) für CTLA4Ig (Spur 1), L104EIg
(Spur 2) und L104EA29YIg (Spur 3A); und die Größenausschlusschromatogramme
von CTLA4Ig (14B) und L104EA29YIg (14C) dar.
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15A und 15B erläutern ein
Banddiagramm von der extrazellulären
Ig V-ähnlichen
Faltung von CTLA4, die aus der mittels der NMR-Spektroskopie bestimmten
Lösungsstruktur
herbeigeführt
wurde. 15B zeigt eine expandierte
Ansicht von der S25-R33-Region und der MYPPPY-Region, die auf die
Lokalisierung und Seitenkettenorientierung der die Avidität fördernden
Mutationen, L104 und A29, hindeutet.
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16 veranschaulicht die Nüchtern-Blutglucose
bezüglich
LEA29YIg-behandelten (A) Empfängern und
(B) Kontrollempfängern
von allogenen Inseln (repräsentative
Tiere) vor und nach der Transplantation. Alle Tiere unterzogen sich
mindestens 2 Wochen vor der Transplantation (mittlerer Insulinbedarf
vor der Transplantation 8,76 ± 0,18
Einheiten/Tag) der chirurgischen Pankreatektomie. (C) Nach der intraportalen
Infusion von allogenen Inseln wurden die Empfänger schnell euglykämisch und
benötigten
kein exogenes Insulin nach der Transplantation. (D) Die Diabetesinduktion
und Inselfraktion nach der Transplantation wurde durch einen intravenösen Glucosetoleranztest
vor der Transplantation und zum Monat 1 und Monat 3 nach der Transplantation bestätigt, wie
in Beispiel 3 nachstehend beschrieben ist.
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17 veranschaulicht (A) die Immunhistologie
der funktionellen transplantierten Insel, die durch positive Färbung auf
Insulin bestätigt
wurde. (B) Insel von einem Tier, das das Kontrollregime erhält, umgeben von
mononuklearem Infiltrat, was auf Abstoßung hindeutet, wie in Beispiel
3 nachstehend beschrieben ist.
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18 veranschaulicht die Suppression von
Anti-Donor-T- und B-Zellantworten mittels des L104EA29Y-Regimes.
(A) Die Anti-Donor-IFN-γ-ELISpot-Antwort
entspricht dem richtigen Zeitpunkt der Abstoßung in den Kontrollen (ca.
1 Woche nach der Transplantation). (B) Das L104EA29Y-Regime supprimiert
wirksam die Generierung der Anti-Donor-T-Zell-Antwort. (C) Tiere,
die Rapamycin-anti-IL-2R-mAk
erhalten, produzieren schnell nachweisbare Anti-Donor-Antikörper, wie
anhand durchflusszytometrischer Verfahren zur Zeit der Abstoßung gemessen
wurde. (D) Inselempfänger,
die das L104EA29Y-enthaltende Regime erhalten, generieren, während sie
sich unter Behandlung befinden, keine nachweisbare Anti-Donor-Antikörperantwort,
wie in Beispiel 3 nachstehend beschrieben ist.
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19 zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von L104EIg (SEQ ID NO: 7–8),
wie in Beispiel 2 nachstehend beschrieben ist.
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20 zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
von L104EA29LIg (SEQ ID NO: 9–10).
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21 zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von L104EA29TIg (SEQ ID NO: 11–12).
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22 zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von L104EA29WIg (SEQ ID NO: 13–14).
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23 zeigt die Nukleotidsequenz von einem CTLA4Ig
(SEQ ID NO: 15) mit einem Signalpeptid; eine Wildtyp-Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne
von CTLA4, beginnend bei Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124 oder beginnend bei Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position +124;
und eine Ig-Region.
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24 zeigt die Aminosäuresequenz von einem CTLA4Ig
(SEQ ID NO: 16) mit einem Signalpeptid; einer Wildtyp-Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne
von CTLA4, beginnend bei Methionin an Position +1 bis zur Asparaginsäure an Position
+124 oder beginnend an Alanin an Position –1 bis zur Asparaginsäure an Position
+124; und eine Ig-Region.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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DEFINITIONEN
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Alle
in dieser Anmeldung verwendeten wissenschaftlichen und technischen
Begriffe haben die Bedeutungen, die im Stand der Technik, sofern
nicht anderweitig angegeben wird, allgemein im Einsatz sind. Wie
in dieser Anmeldung verwendet, weisen die folgenden Wörter und
Phrasen die spezifizierten Bedeutungen auf.
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Wie
hierin verwendet, weist das „Wildtyp-CTLA4" die Aminosäuresequenz
des in der Natur vorkommendem CTLA4 voller Länge auf (
US-Patente Nr. 5434131 ,
5844095 ,
5851795 ) oder jedweden Teil davon
auf, der ein B7-Molekül
(CD80 und/oder CD86) bindet oder mit einem B7-Molekül (z. B.
CD80 und/oder CD86) interferiert, damit es ihre Bindung an ihren
Liganden blockiert, oder ihre Bindung an die extrazelluläre Domäne von CTLA4
oder Anteile davon blockiert. In besonderen Ausführungsformen beginnt das Wildtyp-CTLA4
mit Methionin an Position +1 und endet bei Asparaginsäure an Position
+124, oder das Wildtyp-CTLA4 beginnt mit Alanin an Position –1 und endet
an Asparaginsäure
an Position +124. In anderen Ausführungsformen besteht das Wildtyp-CTLA4
aus den 187 Aminosäuren
des CTLA4-Rezeptors, wie in
3 von
US-Patenten Nr. 5434131 ,
5844095 ,
5851795 , offenbart und hier als
1 gezeigt
ist. Wildtyp-CTLA4 stellt ein Zelloberflächenprotein mit einer N-terminalen
extrazellulären
Domäne,
einer Transmembrandomäne
und einer C-terminalen zytoplasmatischen Domäne dar. Die extrazelluläre Domäne bindet
an Targetantigene, wie zum Beispiel CD80 und CD86. In einer Zelle
wird das in der Natur vorkommende Wildtyp-CTLA4-Protein als ein
immatures Polypeptid, das ein Signalpeptid am N-terminalen Ende
einschließt,
translatiert. Das immature Polypeptid unterliegt dem posttranslationalen
Processing, das die Spaltung und Entfernung des Signalpeptids zur
Herbeiführung
eines CTLA4-Spaltprodukts
mit einem neu generierten N-terminalen Ende einschließt, das
sich vom N-terminalen Ende in der immaturen Form unterscheidet.
Ein Fachmann wird erkennen, dass zusätzliches posttranslationales
Processing, das eine oder mehr der Aminosäuren aus dem neu generierten
N-terminalen Ende des CTLA4-Spaltprodukts entfernt, auftreten kann.
Die mature Form des CTLA4-Moleküls
schließt
die extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 oder jedweden an CD80 und/oder CD86 bindenden Anteil davon
ein.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter „der extrazellulären Domäne von CTLA4" den Anteil des CTLA4-Rezeptors,
der sich außerhalb
der Zellmembran erstreckt und schließt jedweden Anteil von CTLA4
ein, der sich außerhalb
der Zellmembran erstreckt, die CTLA4-Liganden, wie zum Beispiel
ein B7-Molekül
(z. B. CD80- und/oder CD86-Moleküle),
erkennt und bindet. Eine extrazelluläre Domäne von CTLA4 umfasst zum Beispiel
Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position +124 (2).
Als Alternative umfasst eine extrazelluläre Domäne von CTLA4 Alanin an Position
+1 bis Asparaginsäure
an Position +125 (1). Die extrazelluläre Domäne schließt Fragmente
oder Derivate von CTLA4 ein, die an ein B7-Molekül (z. B. CD80 und/oder CD86)
binden.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter einer „Nicht-CTLA4-Proteinsequenz" oder einem „Nicht-CTLA4-Molekül" jedwedes Molekül, das CD80
und/oder CD86 nicht bindet und nicht mit der Bindung von CTLA4 an
sein Target interferiert. Ein Beispiel schließt Folgendes ein, ist aber
nicht beschränkt
auf eine konstante Immunglobulinregion (Ig-Region) oder einen Anteil
davon. Die konstante Ig-Region stellt bevorzugt eine konstante Ig-Region
vom Menschen oder Affen, z. B. humanes C(gamma)1, einschließlich der
Hinge-, CH
2- und CH
3-Regionen
dar. Die konstante Ig-Region kann zur Reduktion ihrer Effektorfunktionen
mutiert werden (
US-Patente Nr.
5637481 ; und
6090914 ).
-
Wie
hierin verwendet, verweist „löslich" auf jedwedes Molekül oder jedwede
Fragmente und Derivate davon, nicht gebunden oder gebunden an eine
Zelle, d. h. zirkulierend. CTLA4, L104EA29YIg, B7 oder CD28 können zum
Beispiel durch Binden eines Immunglobulinteils (Ig-Teils) an die
extrazelluläre
Domäne
von CTLA4, B7 bzw. CD28 löslich
gemacht werden. Bei anderen Molekülen kann es sich um das E7-Genprodukt (E7)
des Papillomavirus, das Melanom-assoziierte Antigen p97 (p97) oder
HIV-Hüllprotein
(env gp120) handeln. Als Alternative kann ein Molekül, wie zum
Beispiel CTLA4 durch Entfernen seiner Transmembrandomäne löslich gemacht
werden. In der Regel schließen
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete lösliche
Moleküle
keine Signalsequenz (oder Leader-Sequenz) ein.
-
„CTLA4Ig" stellt ein lösliches
Fusionsprotein dar, das eine extrazelluläre Domäne von CTLA4 oder einen Anteil
davon, der CD80 und/oder CD86 bindet, gebunden an einen Ig-Schwanz
umfasst. Eine bestimmte Ausführungsform
umfasst die extrazelluläre
Domäne
des Wildtyp-CTLA4, beginnend bei Methionin an Position +1 und endend
bei Asparaginsäure
an Position +124; oder beginnend bei Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124; einen Junction-Aminosäurerest
Glutamin an Position +125; und einen Immunglobulinanteil, der die
Glutaminsäure
an Position +125 bis Lysin an Position +357 umfasst (2).
DNA, kodierend für
CTLA4Ig, wurde am 31. Mai 1991 bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 10801 University Blvd., Manassas, VA 20110-2209 unter den
Vorkehrungen des Budapester Vertrags hinterlegt und erhielt die ATCC-Zugangsnummer
ATCC 68629; Linsley, P., et al., 1994 Immunity 1: 793-80). CTLA4Ig-24,
eine Ovarialzelllinie des Chinesischen Streifenharnsters (CHO),
die CTLA4Ig exprimiert, wurde am 31. Mai 1991 mit der ATCC-Kennnummer
CRL-10762 hinterlegt. Die in den erfindungsgemäßen Verfahren und/oder Kits
verwendeten löslichen
CTLA4Ig-Moleküle
können
gegebenenfalls eine Signal-(Leader)-Peptidsequenz einschließen. In der
Regel schließen
die Moleküle
in den erfindungsgemäßen Verfahren
und/oder Kits keine Signalpeptidsequenz ein.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „löslichen CTLA4-Molekülen" nicht an die Zelloberfläche gebundene
(d. h. zirkulierende) CTLA4-Moleküle (Wildtyp oder Mutant) oder
jedweden funktionellen Anteil eines CTLA4-Moleküls, das B7 bindet, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf: CTLA4Ig-Fusionsproteine (z. B. ATCC 68629), worin die extrazelluläre Domäne von CTLA4
an ein Immunglobulinteil (Ig-Teil) fusioniert ist, wodurch das Fusionsmolekül löslich gemacht
wird, oder Fragmente und Derivate davon; Proteine mit der extrazellulären Domäne von CTLA4,
die mit einem Anteil eines biologisch aktiven oder chemisch aktiven
Proteins fusioniert oder zusammengefügt sind, wie zum Beispiel dem
E7-Genprodukt (CTLA4-E7) des Papillomavirus, dem Melanom-assoziierten
Antigen p97 (CTLA4-p97) oder dem HIV-Hüllprotein (CTLA4-env gp120),
oder Fragmente und Derivate davon; hybride (chimäre) Fusionsproteine, wie zum
Beispiel CD28/CTLA4Ig oder Fragmente und Derivate davon, CTLA4-Moleküle mit entfernter
Transmembrandomäne,
um das Protein löslich zu
machen (Oaks, M. K., et al., 2000 Cellular, Immunology 201: 144–153) oder
Fragmente und Derivate davon. „Lösliche CTLA4-Moleküle" schließen auch
Fragmente, Anteile oder Derivate davon und lösliche CTLA4-Mutantenmolküle mit CTLA4-Bindungsaktivität ein. Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten löslichen
CTLA4-Moleküle
können
gegebenenfalls eine Signal-(Leader)-Peptidsequenz einschließen. In
der Regel schließen
die Moleküle
in den erfindungsgemäßen Verfahren
keine Signalpeptidsequenz ein.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter einem „Fusionsprotein" eine oder mehr Aminosäuresequenz(en),
die unter Verwendung von im Stand der Technik liberall bekannten
Verfahren und, wie im
US-Patent Nr.
5434131 oder
5637481 beschrieben
ist, zusammengefügt
werden. Die zusammengefügten
Aminosäuresequenzen
bilden auf diese Weise ein Fusionsprotein.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter einem „CTLA4-Mutantenmolekül" ein Molekül, das ein CTLA4
voller Länge
oder Anteile davon (Derivate oder Fragmente) darstellen kann, die
in CTLA4 (bevorzugt in der extrazellulären Domäne von CTLA4) eine Mutation
oder mehrfache Mutationen aufweisen, damit es dem Wildtyp-CTLA4-Molekül ähnlich,
aber nicht mit ihm identisch ist. CTLA4-Mutantenmoleküle binden
ein B7-Molekül
(z. B. entweder CD80 oder CD86 oder beide). Mutante CTLA4-Moleküle können ein
biologisch oder chemisch aktives Nicht-CTLA4-Molekül darin
oder daran gebunden einschließen.
Die Mutantenmoleküle
können löslich sein
(d. h. zirkulieren) oder an eine Oberfläche gebunden sein. Die CTLA4-Mutantenmoleküle können die
gesamte extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 oder Anteile davon, wie zum Beispiel Fragmente oder Derivate,
einschließen.
CTLA4-Mutantenmoleküle
können
synthetisch oder rekombinant hergestellt werden.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter dem Begriff „Mutation" eine Änderung
in der Nukleotid- oder Aminosäuresequenz
eines Wildtyp-Polypeptids. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist eine Mutation oder eine Änderung
in der extrazellulären
Domäne
des Wildtyp-CTLA4. Die Änderungen
in der Wildtyp-CTLA4-Sequenz schließen übliche und nicht übliche Änderungen
ein. Bei der Änderung
kann es sich um eine Aminosäureänderung
handeln, die Substitutionen, Deletionen, Additionen oder Trunkierungen
einschließt.
Ein Mutantenmolekül
kann eine oder mehr Mutation(en) aufweisen. Mutationen in einer
Nukleotidsequenz können
gegebenenfalls zu einer Mutation in der Aminosäuresequenz führen, wie
im Stand der Technik sehr wohl verstanden wird. In dieser Beziehung
kodieren bestimmte Nukleotidcodonen für die gleiche Aminosäure. Beispiele
schließen
die Nukleotidcodonen CGT, CGG, CGC und CGA, die für die Aminosäure Arginin (R)
kodieren; oder Codonen GAT und GAC, die für die Aminosäure Asparaginsäure (D)
kodieren, ein. Folglich kann ein Protein durch ein oder mehr Nukleinsäuremolekül(e) kodiert
werden, die sich in ihrer spezifischen Nukleotidsequenz unterscheiden,
aber noch für
Proteinmoleküle
mit identischen Sequenzen kodieren. Die Aminosäurekodierungssequenz ist wie
folgt:
AMINOSÄURE | SYMBOL | EINBUCHSTABENCODE | CODONEN |
Alanin | Ala | A | GCU,
GCC, GCA, GCG |
Cystein | Cys | C | UGU,
UGC |
Asparaginsäure | Asp | D | GAU,
GAC |
Glutaminsäure | Glu | E | GAA,
GAG |
Phenylalanin | Phe | F | UUU,
UUC |
Glycin | Gly | G | GGU,
GGC, GGA, GGG |
Histidin | His | H | CAU,
CAC |
Isoleucin | Ile | 1 | AUU,
AUC, AUA |
Lysin | Lys | K | AAA,
AAG |
Leucin | Leu | L | UUA,
UUG, CUU, CUC, CUA, CUG |
Methionin | Met | M | AUG |
Asparagin | Asn | N | AAU,
AAC |
Prolin | Pro | P | CCU,
CCC, CCA, CCG |
Glutamin | Gin | Q | CAA,
CAG |
Arginin | Arg | R | CGU,
CGC, CGA, CGG, AGA, AGG |
Serin | Ser | S | UCU,
UCC, UCA, UCG, AGU, AGC |
Threonin | Thr | T | ACU,
ACC, ACA, ACG |
Valin | Val | V | GUU,
GUC GUA, GUG |
Tryptophan | Trp | W | UGG |
Tyrosin | Tyr | Y | UAU,
UAC |
-
Unter "L104EA29YIg" versteht man ein
Fusionsprotein, bei dem es sich um ein lösliches CTLA4-Mutantenmolekül handelt,
das Folgendes umfasst: eine extrazelluläre Domäne des Wildtyp- CTLA4 mit Aminosäureänderungen
A29Y (ein Tyrosin-Aminosäurerest,
der für
ein Alanin an Position 29 substituiert) und L104E (ein Glutaminsäure-Aminosäurerest,
der für
ein Leucin an Position +104 substituiert) oder einen Anteil davon,
der ein B7-Molekül
bindet, das an einen Ig-Schwanz gefügt ist (eingeschlossen in 3;
DNA, kodierend für L104EA29YIg,
wurde am 20. Juni 2000 bei der American Type Culture Collection
hinterlegt und bekam die ATCC-Nummer PTA-2104 zugeteilt). Die in
den erfindungsgemäßen Verfahren
und/oder Kits verwendeten löslichen
L104EA29YIg-Moleküle
können
gegebenenfalls eine Signal-(Leader)-Peptidsequenz einschließen. In der
Regel schließen
die Moleküle
in den erfindungsgemäßen Verfahren
und/oder Kits keine Signalpeptidsequenz ein.
-
Das
Mutantenmolekül
kann eine oder mehr Mutation(en) aufweisen. Wie hierin verwendet,
versteht man unter einer „Nicht-CTLA4-Proteinsequenz`
oder einem „Nicht-CTLA4-Molekül" jedwedes Proteinmolekül, das B7
nicht bindet und das nicht mit der Bindung von CTLA4 an ihr Target
interferiert. Ein Beispiel schließt Folgendes ein, ist aber
nicht beschränkt
auf eine konstante Region des Immunglobulins (Ig) oder einen Anteil davon.
Die konstante Ig-Region stellt bevorzugt eine konstante Ig-Region
des Menschen oder Affen dar, z. B. humanes C(gamma)1, einschließlich der
Hinge-, CH
2- und CH
3-Regionen.
Die konstante Ig-Region kann zur Reduktion ihrer Effektorfunktionen
mutiert werden (
US-Patente 5637481 ,
5844095 und
5434131 ).
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter einem „Fragment" oder „Anteil" jedweden Teil oder jedwedes Segment
eines Moleküls,
wie z. B. CTLA4 oder CD28, bevorzugt die extrazelluläre Domäne von CTLA4
oder CD28 oder ein Teil oder Segment davon, das sein Target, z.
B. ein B7-Molekül,
erkennt und bindet.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „B7" die B7-Familie von Molekülen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf B7-1 (CD80) (Freeman et al., 1989, J. Immunol. 143: 2714–2722, hierin
vollständig
unter Bezugnahme eingeschlossen), B7-2 (CD86) (Freeman et al., 1993,
Science 262: 909–911,
hierin vollständig
unter Bezugnahme eingeschlossen; Azuma et al., 1993, Nature 366:
76–79,
hierin vollständig
unter Bezugnahme eingeschlossen), die CTLA4 und/oder CD28 erkennen
und binden können.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „CD28" das Molekül, das B7, wie in den
US-Patenten Nr. 5580756 und
5521288 beschrieben (hierin
vollständig
unter Bezugnahme eingeschlossen), erkennt und bindet.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „B7-positiven Zellen" jedwede Zellen mit
einem oder mehr B7-Molekültyp(en),
die auf der Zelloberfläche
exprimiert werden.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter einem „Derivat" ein Molekül, das sich die Sequenzähnlichkeit und
Aktivität
seines Elternmoleküls
teilt. So schließt
ein Derivat von CTLA4 zum Beispiel ein lösliches CTLA4-Molekül mit einer
Aminosäuresequenz
ein, die mindestens zu 70% ähnlich
mit der extrazellulären
Domäne
des Wildtyp-CTLA4 ist, und das B7, wie z. B. CTLA4Ig oder das lösliche CTLA4-Mutantenmolekül L104EA29YIg,
erkennt und bindet.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „blockieren" oder „inhibieren" eines Rezeptors,
eines Signals oder eines Moleküls
das Interferieren mit der Aktivierung des Rezeptors, Signals oder
Moleküls,
wie durch einen im Stand der Technik anerkannten Test nachgewiesen
wurde. So kann zum Beispiel die Blockade einer zellvermittelten
Immunantwort durch die Bestimmung der Reduktion der die rheumatische Erkrankung
begleitenden Symptome nachgewiesen werden. Die Blockade oder Inhibition
kann partiell oder total sein.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „Blockieren der B7-Interaktion" die Interferenz
mit der Bindung von B7 an seine Liganden, wie zum Beispiel CD28
und/oder CTLA4, wodurch die T-Zell- und B7-positiven Zellinteraktionen
blockiert werden. Beispiele von Mitteln, die die B7-Interaktionen
blockieren, schließen
die folgenden ein, sind aber nicht beschränkt auf Moleküle, wie
zum Beispiel einen Antikörper
(oder einen Anteil oder ein Derivat davon), der jedwedes der CTLA4-,
CD28- oder B7-Moleküle
(z. B. B7-1, B7-2) erkennt und bindet; eine lösliche Form (oder einen Anteil
oder ein Derivat davon) der Moleküle, wie zum Beispiel lösliches
CTLA4; ein Peptidfragment oder ein anderes kleines Molekül, das zum
Interferieren mit dem Zellsignal durch die CTLA4/CD28/B7-vermittelte
Interaktion bestimmt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt das Blockingmittel Folgendes dar: ein lösliches CTLA4-Molekül, wie zum
Beispiel CTLA4Ig (ATCC 68629) oder L104EA29YIg (ATCC PTA-2104),
ein lösliches
CD28-Molekül,
wie zum Beispiel CD28Ig (ATCC 68628), ein lösliches B7-Molekül, wie zum
Beispiel B7Ig (ATCC 68627), einen gegen B7 gerichteten monoklonalen
Antikörper
(z. B. ATCC HB-253, ATCC CRL-2223, ATCC CRL-2226, ATCC HB-301, ATCC
HB-11341 und monoklonale Antikörper
wie von Anderson et al. im
US-Patent
6113898 oder Yokochi et al., 1982. J. Immun., 128(2):823-827)
beschrieben, einen gegen CTLA4 gerichteten monoklonalen Antikörper (z.
B. ATCC HB-304, und monoklonale Antikörper wie in den Literaturhinweisen
82–83
beschrieben) und/oder einen gegen CD28 gerichteten monoklonalen
Antikörper
(z. B. ATCC HB 11944 und mAk 9,3 wie von Hansen (Hansen et al.,
1980, Immunogenetics 10: 247–260)
oder Martin (Martin et al., 1984. J. Clin. Immun., 4(1): 18–22) beschrieben).
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „Erkrankung des Immunsystems" jedwede Erkrankung,
die durch T-Zellinteraktionen mit B7-positiven Zellen vermittelt
wird, einschließlich
folgender, aber nicht beschränkt auf:
Autoimmunkrankheiten, Transplantat bedingte Störungen und immunproliferative
Erkrankungen. Zu Beispielen von Erkrankungen des Immunsystems gehören folgende:
Graftversus-Hostkrankheit (GVHD) (z. B. wie sie auf Grund einer
Knochenmarktransplantation oder bei der Toleranzinduktion entstehen
kann), Immunstörungen,
einhergehend mit der Transplantatabstoßung, die chronische Abstoßung, und
Gewebe- oder Zellallo- oder -xenotransplantate, einschließlich solider
Organe, Haut, Inseln, Muskeln, Hepatozyten und Neuronen. Beispiele
von immunproliferativen Erkrankungen schließen folgende ein, sind aber
nicht beschränkt
auf: Psoriasis, das T-Zelllymphom, die akute lymphoblastische T-Zellleukämie, testikuläres angiozentrisches
T-Zelllymphom, benigne lymphozytische Angiitis, Lupus (z. B. Lupus
erythematodes, Lupusnephropathie), Hashimoto-Thyreoiditis, primäres Myxödem, Basedow-Krankheit,
perniziöse
Anämie,
atrophe Autoimmungastritis, Addison-Krankheit, Diabetes (z. B. Insulin
abhängiger
Diabetes mellitus, Typ-I-Diabetes mellitus, Typ-II-Diabetes mellitus),
Goodpasture-Syndrom, Myasthenia gravis, Pemphigus, Morbus Crohn,
sympathische Ophthalmie, Autoimmunuveitis, multiple Sklerose, hämolytische
Autoimmunanämie,
idiopathische Thrombozytopenie, primäre biliäre Zirrhose, chronisch aktive
Hepatitis, ulzerative Colitis, Sjögren-Syndrom, rheumatische
Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis), Polymyositis, Sklerodermie
und gemischte Bindegewebserkrankung.
-
Wie
hierin verwendet, schließt „Individuum" Folgendes ein, ist
aber nicht beschränkt
auf Menschen, nicht humane Primaten (z. B. Affen, Menschenaffen),
Schafe, Kaninchen, Schweine, Hunde, Katzen, Mäuse oder Ratten.
-
Wie
hierin verwendet, wird ein „Gewebetransplantat" als ein Gewebe vom
gesamten Organ oder einem Teil eines Organs, das an einen Empfänger transplantiert
wird, definiert. In bestimmten Ausführungsformen stammt das Gewebe
von einem oder mehr soliden Organ(en). Beispiele von Geweben oder
Organen schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf Haut, Herz, Lunge,
Pankreas, Niere, Leber, Knochenmark, Pankreas-Inselzellen, pluripotente
Stammzellen, Zellsuspensionen und genetisch modifizierte Zellen. Das
Gewebe kann aus einem Donor entnommen oder kann in vitro gezüchtet werden
Bei dem Transplantat kann es sich um ein Autotransplantat, Isotransplantat,
Allotransplantat oder Xenotransplantat oder eine Kombination davon
handeln.
-
Wie
hierin verwendet, wird „Transplantatabstoßung" als der nahezu vollständige oder
vollständige
Verlust von lebensfähigem
Transplantatgewebe aus dem Empfänger
definiert.
-
Wie
hierin verwendet, wird „Einkapselung" als ein Vorgang,
der Zellen und/oder Zellcluster, die therapeutische Substanzen,
wie zum Beispiel Insulin, produzieren und sezernieren, immunisoliert,
und die medizinische Anwendung dieser Formulierungen, definiert.
Der Einkapselungsvorgang beinhaltet die Platzierung der Zellen und/oder
Zellcluster in einer semipermeablen Membranbarriere vor der Transplantation,
um die Abstoßung
durch das Immunsystem zu vermeiden. Der Cutoff-Punkt des Molekulargewichts
der Einkapselungsmembran kann mithilfe des Einkapselungsverfahrens
kontrolliert werden, um auf diese Weise die nach innen gerichtete
Diffusion des Immunglobulins und der lytischen Faktoren des Komplementsystems
auszuschließen, aber
die Passage kleinerer Moleküle,
wie zum Beispiel Glucose und Insulin, zuzulassen. Die Einkapselung
erlaubt den Inselzellen, physiologisch auf Änderungen der Blutglucose anzusprechen,
verhindert aber den Kontakt mit Komponenten des Immunsystems. Verfahren
zur Einkapselung von Pankreas-Inselzellen sind in
US-Patent 6080412 beschrieben.
-
Wie
hierin verwendet, versteht man unter „Ligand" ein Molekül, das spezifisch ein anderes
Molekül
erkennt und bindet, ein Ligand für
CTLA4 stellt zum Beispiel ein CD80- und/oder CD86-Molekül dar.
-
Wie
hierin verwendet, schließt „ein löslicher
Ligand, der das CD80- und/oder CD86-Antigen erkennt und bindet" Liganden, wie zum
Beispiel CTLA4Ig, CD28Ig oder andere lösliche Formen von CTLA4 und
CD28; rekombinantes CTLA4 und CD28; mutante CTLA4-Moleküle, wie
zum Beispiel L104EA29YIg; und jedwedes Antikörper-Molekül, Fragment davon oder rekombinantes
Bindungsprotein, das ein CD80- und/oder CD86-Antigen erkennt und
bindet, ein. Diese Mittel kommen auch als „Immunsuppressiva" in Betracht.
-
Wie
hierin verwendet, wird ein „costimulatorischer
Signalweg" als ein
biochemischer Signalweg definiert, der sich aus der Interaktion
von costimulatorischen Signalen an T-Zellen und Antigen präsentierenden Zellen
(APCs) ergibt. Costimulatorische Signale helfen bei der Bestimmung
der Größenordnung
einer immunologischen Antwort auf ein Antigen. Ein costimulatorisches
Signal wird durch die Interaktion mit den T-Zellrezeptoren CD28
und CTLA4 mit CD80 und/oder CD86-Molekülen an APCs bereitgestellt.
-
Wie
hierin verwendet, schließt „CD80 und/oder
CD86" B7-1 (auch
als CD80 bezeichnet), B7-2 (auch als CD86 bezeichnet), B7-3 (auch
als CD74 bezeichnet) und die B7-Familie, z. B. eine Kombination
aus B7-1, B7-2, und/oder B7-3 ein.
-
Wie
hierin verwendet, wird „costimulatorische
Blockade" als ein
Protokoll zum Verabreichen an ein Individuum von einem oder mehr
Mittel(n), das/die mit einem costimulatorischen Signalweg interferiert/interferieren
oder ihn blockieren, wie vorstehend beschrieben, definiert. Beispiele
von Mitteln, die mit der costimulatorischen Blockade interferieren,
schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: lösliches CTLA4, mutantes CTLA4,
lösliches
CD28, gegen B7 gerichtete monoklonale Antikörper (mAk), lösliche CD40
und anti-gp39-mAk. In einer Ausführungsform
stellt L104EA29YIg ein bevorzugtes Mittel dar, das mit der costimulatorischen
Blockade interferiert.
-
Wie
hierin verwendet, wird „T-zelldepletiertes
Knochenmark" als
aus dem Knochen entferntes Knochenmark definiert, das gegenüber einem
anti-T-Zellprotokoll exponiert wurde. Ein anti-T-Zellprotokoll ist als ein Verfahren
zum Entfernen von T-Zellen aus dem Knochenmark definiert. Verfahren
zum selektiven Entnehmen von T-Zellen sind im Stand der Technik überall bekannt.
Ein Beispiel eines anti-T-Zellprotokolls besteht in der Exposition
des Knochenmarks gegenüber
T-zellspezifischen Antikörpern,
wie zum Beispiel anti-CD3, anti-CD4, anti-CD5, anti-CD8 und gegen
CD90 gerichtete monoklonale Antikörper, worin die Antikörper gegenüber den
T-Zellen zytoxisch sind. Als Alternative können die Antikörper an
Magnetpartikel gekoppelt werden, um das Entfernen der T-Zellen aus
dem Knochenmark unter Verwendung von Magnetfeldern zu gestatten.
Ein anderes Beispiel eines Anti-T-Zellprotokolls besteht in der
Exposition von T-Zellen aus dem Knochenmark gegenüber Anti-Lymphozytenserum
oder Anti-Thymozytenglobulin.
-
Wie
hierin verwendet, ist die „tolerisierende
Dosis des T-zelldepletierten Knochenmarks" als eine Initialdosis von T-zelldepletiertem
Knochenmark definiert, das an ein Individuum zum Zweck des Inaktivieren
potenzieller Donor-reaktiver T-Zellen verabreicht wird.
-
Wie
hierin verwendet, ist die „Engraftment-Dosis
des T-zelldepletierten Knochenmarks" als eine sich anschließende Dosis
von T-zelldepletiertem Knochenmark definiert, das an ein Individuum
zum Zweck der Etablierung eines gemischten hämatopoetischen Chimärismus verabreicht
wird. Die Engraftment-Dosis des T-zelldepletierten Knochenmarks
wird demgemäß nach der
Tolerisierungsdosis von T-zelldepletiertem Knochenmark verabreicht.
-
Wie
hierin verwendet, ist der „gemischte
hämatopoetische
Chimärismus" als die Anwesenheit
von Progenitorzellen und maturen Zellen (z. B. sich von Blut herleitenden
Zellen) in Donor- und Empfängerblut
in der Abwesenheit (oder der nicht nachweisbaren Anwesenheit) einer
Immunantwort definiert.
-
Wie
hierin verwendet, sind die „Donor-Empfänger-Paarungen" basierend auf der
Molekulartypisierung unter Verwendung eines Panels von zuvor definierten
Major Histocompatibility-Allelen
(8 Klasse I und 12 Klasse H) definiert (Lobashevsky A, et al., Tissue
Antigens 54: 254–263,
(1999); Knapp LA, et al., Tissue Antigens 50: 657–661, (1997);
Watkins D. L., Crit. Rev. Immunol. 15: 1–29, (1995)). Die Paarungen
maximierten die Disparität
an den Loci von sowohl Klasse I als auch II.
-
Wie
hierin verwendet, schließt „verabreichen" oder „Verabreichung" an ein Individuum
Folgendes ein, ist aber nicht beschränkt auf: die intravenöse (i. v.)
Verabreichung, intraperitoneale (i. p.) Verabreichung, intramuskuläre (i. m.)
Verabreichung, subkutane Verabreichung, orale Verabreichung, Verabreichung
durch Injektion, als ein Suppositorium oder die Implantation einer
Vorrichtung zur langsamen Freisetzung, wie zum Beispiel eine miniosmotische
Pumpe, in ein Individuum ein.
-
Wie
hierin verwendet, schließt „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" jedwedes Material
ein, das wenn es mit dem reaktiven Mittel kombiniert wird, die biologische
Aktivität
des reaktiven Mittels, z. B. die Bindungsspezifität, beibehält und mit
dem Immunsystem des Individuums nicht reaktiv ist. Die Beispiele
schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf irgendeinen der standardmäßigen pharmazeutischen
Träger,
wie zum Beispiel eine Phosphat-gepufferte Salzlösung, Wasser, Emulsionen, wie
zum Beispiel eine Öl-Wasser-Emulsion
und verschiedene Benetzungsmitteltypen. Andere Träger können auch
sterile Lösungen,
Tabletten, einschließlich
beschichteter Tabletten und Kapseln einschließen. In der Regel enthalten
derartige Träger Hilfsstoffe,
wie zum Beispiel Stärke,
Milch, Zucker, bestimmte Tontypen, Gelatine, Stearinsäure oder
Salze davon, Magnesium- oder Calciumstearat, Talkum, pflanzliche
Fette oder Öle,
Gummis, Glykole oder andere bekannte Hilfsstoffe. Derartige Träger können auch
Geschmacksstoff- und
Farbstoffadditive oder andere Bestandteile einschließen. Zusammensetzungen,
die derartige Träger
umfassen, werden mithilfe überall
bekannter üblicher
Verfahren formuliert.
-
Wie
hierin verwendet, sind „Immunsuppressiva" als eine Zusammensetzung
mit einem oder mehr Molekültyp(en)
definiert, die das Auftreten einer Immunantwort verhindern oder
das Immunsystem eines Individuums abschwächen. Die Mittel reduzieren
oder verhindern bevorzugt die T-Zellproliferation. Einige Mittel
können
die T-Zellproliferation durch Inhibieren der Interaktion von T-Zellen
mit anderen Antigen präsentierenden Zellen
(APCs) inhibieren. Ein Beispiel von APC stellen B-Zellen dar. Beispiele
von Mitteln, die mit den T-Zellinteraktionen mit APC interferieren
und dadurch die T-Zellproliferation inhibieren, schließen folgende
ein, sind aber nicht beschränkt
auf: Liganden für
CD80- und/oder CD86-Antigene, Liganden für das CTLA4-Antigen und Liganden
für das
CD28-Antigen. Beispiele von Liganden für CD80- und/oder CD86-Antigene
schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: lösliches CTLA4, einen löslichen
CTLA4-Mutanten, lösliches
CD28, oder monoklonale Antikörper,
die CD80- und/oder CD86-Antigene oder Fragmente davon erkennen und
binden. Ein bevorzugtes Mittel stellt L104EA29YIg dar. Liganden
für CTLA4-
oder CD28-Antigene schließen
monoklonale Antikörper
ein, die CTLA4 und/oder CD28 oder Fragmente davon erkennen und binden.
Andere Liganden für
CTLA4 oder CD28 schließen
lösliche
CD80- und/oder CD86-Moleküle
ein, wie zum Beispiel CD80 und/oder CD86Ig. Der Fachmann wird ohne
weiteres verstehen, dass andere Mittel oder Liganden zum Inhibieren
der Interaktion von CD28 mit CD80 und/oder CD86 verwendet werden
können.
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Immunsuppressiva
schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: Methotrexat, Cyclophosphamid,
Cyclosporin, Cyclosporin A, Chloroquin, Hydroxychloroquin, Sulfasalazin
(Sulfasalazopyrin), Goldsalze, D-Penicillamin, Leflunomid, Azathioprin,
Anakinra, Infliximab (REMICADE®), Etanercept, TNFα-Blocker, ein
biologisches Mittel, das ein inflammatorisches Cytokun targetiert,
und ein nicht-steroidales antiinflammatorisches Arzneimittel (NSAR).
NSAR schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: Acetylsalicylsäure, Cholinmagnesiumsalicylat,
Diflunisal, Magnesiumsalicylat, Salsalat, Natriumsalicylat, Diclofenac,
Etodolac, Fenoprofen, Flurbiprofen, Indomethacin, Ketoprofen, Ketorolac,
Meclofenamat, Naproxen, Nabumeton, Phenylbutazon, Piroxicam, Sulindac,
Tolmetin, Acetaminophen, Ibuprofen, Cox-2-Inhibitoren und Tramadol.
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ERFINDUNGSGEMÄSSE ZUSAMMENSETZUNGEN
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CTLA4-Moleküle mit Mutanten-
oder Wildtyp-Sequenzen können
durch Deletieren des CTLA4-Transmembransegments löslich gemacht
werden (Oaks, M. K., et al., 2000 Cellular Immunology 201: 144–153).
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Als
Alternative können
lösliche
CTLA4-Moleküle
mit Mutanten- oder Wildtyp-Sequenzen Fusionsproteine darstellen,
worin die CTLA4-Moleküle
an Nicht-CTLA4-Teile, wie zum Beispiel Immunglobulinmoleküle (Ig-Moleküle), die
die CTLA4-Moleküle
löslich
machen, fusioniert sind. Zum Beispiel kann ein CTLA4-Fusionsprotein
die extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 fusioniert an eine konstante Domäne des Immunglobulins enthalten,
was zum CTLA4Ig-Molekül
führt (2)
(Linsley, P. S., et al., 1994 Immunity 1: 793–80).
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Für klinische
Protokolle wird bevorzugt, dass der Immunglobulinteil keine nachteilige
Immunantwort in einem Individuum auslost. Die konstante Region des
Immunglobulins, einschließlich
der konstanten Regionen des Immunglobulins vom Menschen und Affen,
stellen den bevorzugten Teil dar. Ein Beispiel einer geeigneten Immunglobulinregion
stellt humanes Cγ1,
einschließlich
der Hinge-, CH2- und CH3-Regionen
dar, die Effektorfunktionen, wie zum Beispiel die Bindung an Fc-Rezeptoren,
die Vermittlung der Komplement abhängigen Zytotoxizität (CDC)
vermitteln können,
oder eine Antikörperabhängige zellvermittelte
Zytotoxizität
(ADCC) vermitteln kann. Der Immunglobulinteil kann eine oder mehr
Mutation(en) dann aufweisen (z. B. in der CH2-Domäne zur Reduktion
der Effektorfunktionen, wie zum Beispiel CDC oder ADCC), bei denen
die Mutation die Bindungsfähigkeit
des Immunglobulins an seinen Liganden durch Zunahme oder Abnahme
der Bindungsfähigkeit des
Immunglobulins an Fc-Rezeptoren moduliert. Mutationen im Immunglobulinteil
können
zum Beispiel Änderungen
in jedwedem Cysteinrest oder allen seiner Cysteinreste in der Hinge-Domäne einschließen, zum
Beispiel werden die Cysteine an den Positionen +130, +136 und +139
durch Serin substituiert (24).
Der Immunglobulinteil kann auch das Prolin an Position +148, substituiert
durch ein Serin, wie in 24 ersichtlich ist,
einschließen.
Die Mutationen im Immunglobulinteil können ferner das Leucin an Position
+144, substituiert durch Phenylalanin, Leucin an Position +145,
substituiert durch Glutaminsäure
oder Glycin an Position +147, substituiert durch Alanin einschließen.
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Nicht-CTLA4-Teile
zum Gebrauch in den löslichen
CTLA4-Molekülen
oder löslichen
CTLA4-Mutantenmolekülen
schließen
zusätzlich
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: das p97-Molekül, env gp120-Molekül, E7-Molekül und OVA-Molekül (Dash,
B. et al., 19941 Gen. Virol 75 (Teil 6): 1389–97; Ikeda, T., et al. 1994 Gene
138(1–2):
193–6;
Falk, K., et al. 1993 Cell. Immunol. 150(2): 447–52; Fujisaka, K. et al. 1994
Virology 204(2): 789–93).
Andere Moleküle
sind auch möglich
(Gerard, C. et al., 1994 Neuroscience 62(3): 721; Bym, R. et al.
1989 63(10): 4370; Smith, D. et al., 1987 Science 238: 1704; Lasky,
L. 1996 Science 233: 209).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung löslicher
CTLA4-Moleküle,
einschließlich einer
Signalpeptidsequenz, die mit dem N-terminalen Ende der extrazellulären Domäne des CTLA4-Anteils des
Moleküls
verknüpft
ist. Das Signalpeptid kann jedwede Sequenz darstellen, die die Sekretion
des Mutantenmoleküls,
einschließlich
des Signalpeptids aus Oncostatin M (Malik, et al., 1989 Molec. Cell.
Biol. 9: 2847–2853),
oder CD5 (Jones, N. H. et al., 1986 Nature 323: 346–349) oder
des Signalpeptids aus jedwedem extrazellulärem Protein zulässt. Das
erfindungsgemäße lösliche CTLA4-Molekül kann das
Oncostatin M-Signalpeptid einschließen, das am N-terminalen Ende
der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 verknüpft
ist und das humane Immunglobulin-Molekül (z. B. Hinge, CH2 und
CH3) mit dem C-terminalen Ende der extrazellularen Domäne (Wildtyp
oder mutiert) von CTLA4 verknüpft
ist. Dieses Molekül
schließt
das Oncostatin M-Signalpeptid ein, das eine Aminosäuresequenz
mit Methionin an Position –26
bis Alanin an Position –1
umfasst, wobei der CTLA4-Anteil eine Aminosäuresequenz mit Methionin an
Position +1 bis Asparaginsäure
an Position +124, einen Junction-Aminosäurerest Glutamin an Position
+125 umfasst und wobei der Immunglobulinanteil eine Aminosäuresequenz
mit Glutaminsäure
an Position +126 bis Lysin an Position +357 umfasst.
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In
einer Ausführungsform
stellen die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle,
die die nachstehend beschriebenen mutierten CTLA4-Sequenzen umfassen,
Fusionsmoleküle
dar, die humanes IgC(gamma)1-(d. h. IgCγ1-)Teile umfassen, die an die
mutierten CTLA4-Fragmente fusioniert sind. Die löslichen CTLA4-Mutantenmoleküle können eine
oder mehr Mutation(en) (z. B. Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -insertionen) in der extrazellulären Domäne von CTLA4 umfassen.
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Die
löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
können
zum Beispiel eine Mutation oder Mutationen in der oder in unmittelbarer
Nähe zur
Region einschließen,
die durch Serin an Position +25 bis Arginin an Position +33 (z.
B. S25-R33 unter Verwendung der standardmäßigen Einbuchstaben-Aminosäuresymbole)
eingeschlossen sind. Die mutanten CTLA4-Moleküle können eine Aminosäuresubstitution
an jedwedem einen oder mehr der folgenden Positionen einschließen: S25,
P26, G27, K28, A29, T30, E31 oder R33.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
eine Mutation oder Mutationen in der oder in ummittelbarer Nähe zu der
Region einschließen,
die durch Glutaminsäure
an Position +95 bis Glycin an Position +107 (z. B. E95-G107) eingeschlossen
ist. Die mutanten CTLA4-Moleküle
können eine
Aminosäuresubstitution
an jedweder einen oder mehr der folgenden Positionen einschließen: K93,
L96, M97, Y98, P99, P100, P101, Y102, Y103, L104, G105, I106 und
G107.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
die Bereitstellung löslicher
CTLA4-Mutantenmoleküle
mit einer Mutation oder Mutationen in oder in unmittelbarer Nähe zur Region,
die von Asparagin an Position +108 bis Isoleucin an Position +115
(z. B. N108-I115) eingeschlossen ist. Das mutante CTLA4-Molekül kann eine Aminosäuresubstitution
an jedweder einen oder mehr der folgenden Positionen einschließen: L104,
G105, I106, G107, Q111Y113 oder I115.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
IgCγ1, das
an ein CTLA4-Fragment fusioniert ist, das eine „single-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
umfasst. Die extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 umfasst Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124 (z. B. 1). Der extrazelluläre Anteil
des CTLA4 kann Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 (z. B. 1) umfassen.
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Beispiele
von „single-site"-Mutationen schließen die
folgenden ein, worin das Leucin an Position +104 in jedwede andere
Aminosäure
verändert
ist:
„SINGLE-SITE"-MUTANTE: | CODONÄNDERUNG: |
L104EIg | Glutaminsäure GAG |
L104SIg | Serin
AGT |
L104TIg | Threonin
ACG |
L104AIg | Alanin
GCG |
L104WIg | Tryptophan
TGG |
L104QIg | Glutamin
CAG |
L104KIg | Lysin
AAG |
L104RIg | Arginin
CGG |
L104GIg | Glycin
GGG |
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung von Mutantenmolekülen, die
die extrazelluläre Domäne von CTLA4
mit zwei Mutationen aufweisen, die an einen Ig Cγ1-Teil fusioniert sind. Beispiele
schließen
die folgenden ein, worin das Leucin an Position +104 in eine andere
Aminosäure
(z. B. Glutaminsäure) verändert ist
und das Glycin an Position +105, das Serin an Position +25, das
Threonin an Position +30 oder das Alanin an Position +29 in jedwede
andere Aminosäure
verändert
ist:
„DOUBLE-SITE"-MUTANTEN: | CODONÄNDERUNG: |
L104EG105FIg | Phenylalanin
TTC |
L104EG105WIg | Tryptophan
TGG |
L104EG105LIg | Leucin
CTT |
L104ES25RIg | Arginin
CGG |
L104ET30GIg | Glycin
GGG |
L104ET30NIg | Asparagin
AAT |
L104EA29YIg | Tyrosin
TAT |
L104EA29LIg | Leucin
TTG |
L104EA29TIg | Threonin
ACT |
L104EA29WIg | Tryptophan
TGG |
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Gegenstand
der Erfindung ist überdies
die Bereitstellung von Mutantenmolekülen mit der extrazellulären Domäne von CTLA4,
umfassend drei Mutationen, die an einen Ig Cγ1-Teil fusioniert sind. Beispiele
schließen
die folgenden ein, worin das Leucin an Position +104 in eine andere
Aminosäure
(z. B. Glutaminsäure) verändert ist,
das Alanin an Position +29 in eine andere Aminosäure (z. B. Tyrosin) verändert ist
und das Serin an Position +25 in eine andere Aminosäue verändert ist:
„TRIPLE-SITE"-MUTANTEN: | CODONÄNDERUNGEN: |
L104EA29YS25KIg | Lysin
AAA |
L104EA29YS25KIg | Lysin
AAG |
L104EA29YS25NIg | Asparagin
AAC |
L104EA29YS25RIg | Arginin
CGG |
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Lösliche CTLA4-Mutantenmoleküle können einen
Junction-Aminosäurerest
aufweisen, der sich zwischen dem CTLA4-Anteil und dem Ig-Anteil
des Moleküls
befindet. Die Junction-Aminosäure
kann jedwede Aminosäure,
einschließlich
Glutamin darstellen. Die Junction-Aminosäure kann durch im Stand der
Technik bekannte molekulare oder chemische Syntheseverfahren eingeführt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung löslicher CTLA4-Mutantenmoleküle, die
eine „single-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
von CTLA4, wie zum Beispiel L104EIg (wie in 19 eingeschlossen)
umfassen, worin L104EIg und L104SIg in ihren CTLA4-Sequenzen mutiert
sind, so dass Leucin an Position +104 durch Glutaminsäure bzw.
Serin substituiert ist. Die „single-site"-Mutantenmoleküle schließen ferner
CTLA4-Anteile ein, die Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124, einen Junction-Aminosäurerest
Glutamin an Position +125 umfassen und einen Immunglobulinanteil,
der Glutaminsäure an
Position +126 bis zum Lysin an Position +357 umfasst. Der Immunglobulinanteil
des Mutantenmoleküls kann
auch mutiert sein, so dass die Cysteine an Positionen +130, +136
und +139 durch Serin substituiert sind und das Prolin an Position
+148 durch Serin substituiert ist. Als Alternative kann das lösliche „single-site"-CTLA4-Mutantenmolekül einen
CTLA4-Anteil aufweisen, der Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung löslicher CTLA4-Mutantenmoleküle, die
eine „double-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
von CTLA4, wie zum Beispiel L104EA29YIg, L104EA29LIg, L104EA29TIg
oder L104EA29WIg, umfassen, worin Leucin an Position +104 durch
eine Glutaminsäure
substituiert ist und Alanin an Position +29 in Tyrosin, Leucin,
Threonin bzw. Tryptophan verändert
ist. Die Sequenzen für
L104EA29YIg, L104EA29LIg, L104EA29TIg und L104EA29WIg, beginnend
bei Methionin an Position +1 und endend mit Lysin an Position +357,
plus einer Signal-(Leader)-Peptidsequenz
sind wie in den in 3 bzw. 20–22 ersichtlich eingeschlossen.
Die „double-site"-Mutantenmoleküle umfassen
ferner CTLA4-Anteile, die Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124, einen Junction-Aminosäurerest
Glutamin an Position +125 umfassen, und einen Immunglobulinanteil,
der Glutaminsäure
an Position +126 bis Lysin an Position +357 umfasst. Der Immunglobulinanteil
vom Mutantenmolekül
kann auch mutiert sein, so dass die Cysteine an Positionen +130,
+136 und +139 durch Serin substituiert sind und das Prolin an Position
+148 durch Serin substitutiert ist. Als Alternative können diese
Mutantenmoleküle
einen CTLA4-Anteil aufweisen, der Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung löslicher CTLA4-Mutantenmoleküle, die
eine „double-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
von CTLA4, wie zum Beispiel L104EG105FIg, L104EG105WIg und L104EG105LIg
umfasst, worin Leucin an Position +104 durch eine Glutaminsäure substituiert
ist und Glycin an Position +105 durch Phenylalanin, Tryptophan bzw.
Leucin substituiert ist. Die „double-site"-Mutantenmoleküle umfassen
ferner CTLA4-Anteile, die Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124, einen Junction-Aminosäurerest
Glutamin an Position +125 und einen Immunglobulinanteil, der Glutaminsäure an Position
+126 bis Lysin an Position +357 umfasst. Der Immunglobulinanteil
kann auch mutiert sein, so dass die Cysteine an Positionen +130,
+136 und +139 durch Serin substituiert sind, und das Prolin an Position
+148 durch Serin substituiert ist. Als Alternative können diese
Mutantenmoleküle
einen CTLA4-Anteil aufweisen, der Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung von L104ES25RIg, das ein „double-site"-Mutantenmolekül darstellt,
einschließlich
eines CTLA4-Anteils, der Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position +124,
eines Junction-Aminosäurerests
Glutamin an Position +125, und des Immunglobulinanteils, der Glutaminsäure an Position
+126 bis Lysin an Position +357 umfasst. Der Anteil, der die extrazelluläre Domäne von CTLA4
aufweist, ist mutiert, so dass Serin an Position +25 durch Arginin
substituiert ist, und Leucin an Position +104 durch Glutaminsäure substituiert
ist. Als Alternative kann L104ES25RIg einen CTLA4-Anteil aufweisen, der
Alanin an Position –1
bis Asparaginsäure
an Position +124 umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung löslicher CTLA4-Mutantenmoleküle, die
eine „double-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
von CTLA4 umfassen, wie zum Beispiel L104ET30GIg und L104ET30NIg,
worin Leucin an Position +104 durch eine Glutaminsäure substituiert
ist und Threonin an Position +30 durch Glycin bzw. Asparagin substituiert
ist. Die „double-site"-Mutantenmokeküle umfassen ferner CTLA4-Anteile,
die Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position +124 umfassen,
einen Junction-Aminosäurerest
Glutamin an Position +125, und einen Immunglobulinanteil, der Glutaminsäure an Position
+126 bis Lysin an Position +357 umfasst. Der Immunglobulinanteil
des Mutantenmoleküls
kann auch mutiert sein, so dass die Cysteine an Positionen +130,
+136 und +139 durch Serin substituiert sind, und das Prolin an Position
+148 durch Serin substituiert ist. Als Alternative können diese
Mutantenmoleküle
einen CTLA4-Anteil aufweisen, der Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfasst.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung der löslichen CTLA4-Mutantenmoleküle, die
eine „triple-site"-Mutation in der
extrazellulären
Domäne
von CTLA4, wie zum Beispiel L104EA29YS25KIg, L104EA29YS25NIg und
L104EA29YS25RIg umfassen, worin Leucin an Position +104 durch eine
Glutaminsäure
substituiert ist, Alanin an Position +29 zu Tyrosin verändert ist
und Serin an Position +25 in Lysin, Asparagin bzw. Arginin verändert ist.
Die „triple-site"-Mutantenmoleküle umfassen
ferner CTLA4-Anteile, die Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfassen, einen Junction-Aminosäurerest an Position +125, und
einen Immunglobulinanteil, der Glutaminsäure an Position +126 bis Lysin
an Position +357 umfasst. Der Immunglobulinanteil des Mutantenmoleküls kann
auch mutiert sein, so dass die Cysteine an Positionen +130, +136
und +139 durch Serin substituiert sind und das Prolin an Position
+148 durch Serin substituiert ist. Als Alternative können diese
Mutantenmoleküle
einen CTLA4-Anteil aufweisen, der Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 umfasst.
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Zusätzliche
Ausführungsformen
von löslichen
CTLA4-Mutantenmolekülen
schließen
homologe chimäre
homologe CTLA4/CD28-Mutantenmoleküle, die ein B7 binden, ein
(Peach, R. J., et al., 1994 J. Exp. Med. 180: 2049–2058).
Beispiele dieser chimären
CTLA4/CD28-Mutantenmoleküle
schließen
HS1, HS2, HS3, HS4, HS5, HS6, HS4A, HS4B, HS7, HS8, HS9, HS10, HS11,
HS12, HS13 und HS14 ein (
US-Patent
Nr. 5773253 ).
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Ausführungsformen
stellen lösliche
CTLA4-Moleküle
dar, wie zum Beispiel CTLA4Ig (wie in 2 gezeigt,
beginnend mit Methionin an Position +1 und endend bei Lysin an Position +357)
und der lösliche
CTLA4-Mutant L104EA29YIg (wie in 3 gezeigt,
beginnend bei Methionin an Position +1 und endend bei Lysin an Position
+357).
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung der Nukleinsäuremoleküle, umfassend
Nukleotidsequenzen, die für
die den erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Molekülen
entsprechenden Aminosäuresequenzen
kodieren. In einer Ausführungsform
stellt das Nukleinsäuremolekül eine DNA
(z. B. cDNA) oder eine Hybride davon dar. DNA, kodierend für CTLA4Ig
(2) wurde am 31. Mai 1991 bei der American Type Culture
Collection (ATCC), 10801 University Blvd., Manassas, VA 20110–2209, hinterlegt
und bekam die ATCC-Zugangsnummer ATCC 68629 zugeteilt. DNA, kodierend
für L104EA29YIg
(die Sequenz ist in 3 eingeschlossen), wurde am
19. Juni 2000 bei der ATCC hinterlegt und bekam die ATCC-Zugangsnummer PTA-2104
zugeteilt. Als Alternative stellen die Nukleinsäuremoleküle RNA oder eine Hybride davon
dar.
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CTLA4-HYBRIDEN
Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung löslicher
CTLA4-Mutantenmoleküle,
umfassend mindestens die extrazelluläre Domäne von CTLA4 oder Anteile davon,
die CD80 und/oder CD86 binden. Der extrazelluläre Anteil von CTLA4 umfasst
Methionin an Position +1 bis Asparaginsäure an Position +124 (z. B. 1).
Der extrazelluläre
Anteil des CTLA4 kann Alanin an Position –1 bis Asparaginsäure an Position
+124 (z. B. 1) umfassen. Der extrazelluläre Anteil
des CTLA4 kann Glutaminsäure
an Position +95 bis Cystein an Position +120 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
des CTLA4 kann Methionin an Position +1 bis Cystein an Position
+21 und Glutaminsäure
an Position +95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil des CTLA4 kann Methionin
an Position +1 bis Tyrosin an Position +23 und Valin an Position
+32 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil des CTLA4 kann Alanin
an Position +24 bis Glutaminsäure
an Position +31 und Glutaminsäure
an Position +95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläqre Anteil des CTLA4 kann Alanin
an Position +24 bis Glutaminsäure
an Position +31 und Glutaminsäure
an Position +95 bis Isoleucin an Position +112 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
des CTLA4 kann Alanin an Position +24 bis Glutaminsäure an Position
+31 und Tyrosin an Position +113 bis Asparaginsäure an Position +122 umfassen.
Der extrazelluläre
Anteil des CTLA4 kann Alanin an Position +50 bis Glutaminsäure an Position
+57 und Glutaminsäure
an Position +95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil des CTLA4 kann Alanin
an Position +24 bis Glutaminsäure
an Position +31; Alanin an Position +50 bis Glutaminsäure an Position
+57; und Glutaminsäure
an Position +95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil der CTLA4 kann Alanin an
Position +50 bis Glutaminsäure
an Position +57 und Glutaminsäure
an Position +95 bis Isoleucin an Position +112 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
des CTLA4 kann Alanin an Position +24 bis Glutaminsäure an Position
+31; Alanin an Position +50 bis Glutaminsäure an Position +57; und Glutaminsäure an Position
+95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil von CTLA4 kann Alanin
an Position +24 bis Valin an Position +94 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
von CTLA4 kann Alanin an Position –1 bis Cystein an Position
+21 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Methionin an Position +1 bis Cystein an Position
+21 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Glutaminsäure
an Position +95 bis Asparaginsäure
an Position +122 umfassen. Der extrazelluläre Anteil von CTLA4 kann Alanin
an Position –1 bis
Valin an Position +94 umfassen. Der extrazelluläre Anteil von CTLA4 kann Methionin
an Position +1 bis Valin an Position +94 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
von CTLA4 kann Alanin an Position +24 bis Glutaminsäure an Position
+31 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Alanin an Position –1 bis Tyrosin an Position
+23 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Methionin an Position +1 bis Tyrosin an Position
+23 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Valin an Position +32 bis Asparaginsäure an Position
+122 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Tyrosin an Position +113 bis Asparaginsäure an Position
+122 umfassen. Der extrazelluläre
Anteil von CTLA4 kann Glutaminsäure
an Position +95 bis Isoleucin an Position +112 umfassen. Der extrazelluläre Anteil
von CTLA4 kann Alanin an Position +50 bis Glutaminsäure an Position
+57 umfassen.
-
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG
DER ERFINDUNGSGEMÄSSEN
MOLEKÜLE
-
Die
Expression von CTLA4-Mutantenmolekülen kann in prokaryoten Zellen
stattfinden. Die Prokaryoten werden am häufigsten durch verschiedene
Bakterienstämme
dargestellt. Die Bakterien können
grampositiv oder gramnegativ sein. Andere mikrobielle Stämme können auch
verwendet werden.
-
Nukleotidsequenzen,
die für
CTLA4-Mutantenmoleküle
kodieren, können
in einen Vektor insertiert werden, der zur Expression von Fremdsequenzen
in prokaryoten Zellen, wie zum Beispiel E. coli, bestimmt ist. Diese
Vektoren können
allgemein verwendete prokaryote Kontrollsequenzen einschließen, die
hierin definiert sind, um Promotoren für die Transkriptionsinitiation
einzuschließen,
optional mit einem Operator, zusammen mit Ribosomen-Bindungsortsequenzen,
die derartige allgemein verwendeten Promotoren wie die β-Lactamase-(Penicillinase)
und Lactose-(lac)-Promotorsysteme (Chang, et al., (1977) Nature
198: 1056), das Tryptophan-(trp)-Promotorsystem (Goeddel, et al.,
(1980) Nucleic Acids Res. 8: 4057) und den von Lambda hergeleiteten
PL-Promoter und den N-Gen-Ribosomenbindungsort
(Shimatake, et al., (1981) Nature 292: 128) einschließen.
-
Derartige
Expressionsvektoren schließen
auch Replikationsstartpunkte und selektierbare Marker, wie zum Beispiel
ein β-Lactamase-
oder Neomycinphosphotransferasegen ein, das Resistenz gegen Antibiotika verleiht,
so dass sich die Vektoren in Bakterien replizieren können, und
Zellen, die die Plasmide tragen, können ausgewählt werden, wenn sie in Anwesenheit
von Antibiotika, wie zum Beispiel Ampicillin oder Kanamycin, gezüchtet werden.
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Das
Expressionsplasmid kann über
viele verschiedene Standardverfahren, in prokaryote Zellen eingeführt werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf CaCl2-Schock (Cohen, (1972) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 69: 2110, und Sambrook et al. (Hrsg.), „Molecular
Cloning: A Laborstory Manual".
2. Auflage, Cold Spring Harbor Press, (1989)) und Elektroporation.
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Gemäß der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
stellen eukaryote Zellen auch geeignete Wirtszellen dar. Beispiele
von eukaryoten Zellen schließen
jedwede Tierzelle, ob primäre
oder immortalisierte Hefe (z. B. Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe und Pichia pastoris) und Pflanzenzellen ein. Myelom-, COS-
und CHO-Zellen stellen Beispiele von Tierzellen dar, die als Wirte
verwendet werden können.
Insbesondere CHO-Zellen schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf: DG44 (Chasin, et al., 1986
Som. Cell. Molec. Genet. 12: 555–556; Kolkekar 1997 Biochemistry
36: 10901–10909),
CHO-K1 (ATCC Nr. CCL-61), CHO-K1 Tet-On-Zelllinie (Clontech), CHO,
bezeichnet als ECACC 85050302 (CAMR, Salisbury, Wiltshire, UK),
CHO-Klon 13 (GEIMG, Genova, IT), CHO-Klon B (GEIMG, Genova, IT),
CHO-K1/SF bezeichnet als ECACC 93061607 (CAMR, Salisbury, Wiltshire,
UK) und RR-CHOK1, bezeichnet als ECACC 92052129 (CAMR, Salisbury,
Wiltshire, UK). Beispielhafte Pflanzenzellen schließen Tabak-
(ganze Pflanzen, Zellkultur oder Kallus), Mais-, Sojabohnen- und Reiszellen ein.
Mais-, Sojabohnen- und Reissamen sind auch zulässig.
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Nukleotidsequenzen,
die für
die CTLA4-Mutantenmoleküle
kodieren, können
auch in einen zur Expression von Fremdsequenzen in einem eukaryoten
Wirt bestimmten Vektor insertiert werden. Die Regulationselemente
des Vektors können
gemäß dem bestimmten
eukaryoten Wirt variieren. Das Nukleinsäuremolekül, das für L104EA29YIg kodiert, ist
in pD16 L104EA29YIg enthalten und wurde am 19. Juni 2000 bei der American
Type Culture Collection (ATCC), 10801 University Blvd., Manassas,
VA 20110–2209
(ATCC Nr. PTA-2104) hinterlegt. Der pD16 L104EA29YIg-Vektor stellt
ein Derivat des pcDNA3-Vektors (INVITROGEN) dar.
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Allgemein
verwendete eukaryote Kontrollsequenzen zur Verwendung in Expressionsvektoren
schließen
Promotoren und Kontrollsequenzen ein, die mit Säugerzellen, wie zum Beispiel
dem CMV-Promotor (CDM8-Vektor) und dem Vogelsarkomvirus (ASV) (πLN-Vektor)
kompatibel sind. Andere allgemein verwendete Promotoren schließen die
frühen
und späten
Promotoren vom Simian-Virus
40 (SV40) (Fiers, et al., (1973) Nature 273: 113) oder andere Viruspromotoren,
wie zum Beispiel die vom Polyom, Adenovirus 2 und dem bovinen Papillomavirus
hergeleiteten ein. Ein induzierbarer Promotor, wie zum Beispiel
hMTII (Karin, et al., (1982) Nature 299: 797–802), kann auch verwendet
werden.
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Vektoren
zur Expression von CTLA4-Mutantenmolekülen in Eukaryoten können auch
Sequenzen tragen, die als Enhancer-Regionen bezeichnet werden. Diese
sind wichtig bei der Optimierung der Genexpression und werden entweder
stromaufwärts
oder stromabwärts
von der Promotorregion gefunden.
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Beispiele
der Expressionsvektoren für
eukaryote Wirtszellen schließen
die folgenden ein, sind aber nicht beschränkt auf Vektoren für Säugerwirtszellen
(z. B. BPV-1, pHyg, pRSV-, pSV2, pTK2 (Maniatis); pIRES (Clontech);
pRc/CMV2, pRc/RSV, pSFV1 (Life Technologies); pVPakc-Vektoren, pCMV-Vektoren,
pSG5-Vektoren (Stratagene)), retrovirale Vektoren (z. B. pFB-Vektoren
(Stratagene)), pCDNA-3 (Invitrogen) oder modifizierte Formen davon,
Adenovirus-Vektoren; Adeno-assoziierte Virusvektoren, Baculovirus-Vektoren,
Hefevektoren (z. B. pESC-Vektoren (Stratagene)).
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Nukleotidsequenzen,
die für
CTLA4-Mutantenmoleküle
kodieren, können
in das Genom der eukaryoten Wirtszelle integrieren und als die Wirtsgenomreplikate
replizieren. Als Alternative kann der die CTLA4-Mutantenmoleküle tragende
Vektor Replikationsstartpunkte enthalten, welche die extrachromosomale
Replikation ermöglichen.
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Zur
Expression der Nukleotidsequenzen in Saccharomyces cerevisiae kann
der Replikationsstartpunkt aus dem endogenen Hefeplasmid, der 2 μ große Kreis
verwendet werden (Broach, (1983) Meth. Enz. 101: 307). Als Alternative
können
Sequenzen aus dem Hefegenom verwendet werden, die zur Promotion
der autonomen Replikation fähig
sind (siehe zum Beispiel Stinchcomb et al., (1979) Nature 282: 39);
Tschemper et al., (1980) Gene 10: 157; und Clarke et al., (1983)
Meth. Enz. 101: 300).
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Transkriptionale
Kontrollsequenzen für
Hefevektoren schließen
Promotoren für
die Synthese von glykolytischen Enzymen ein (Hess et al., (1968)
J. Adv. Enzyme Reg. 7: 149; Holland et al., (1978) Biochemistry 17:
4900). Im Stand der Technik bekannte zusätzliche Promotoren schließen folgende
ein: den CMV-Promotor, der im CDM8-Vektor bereitgestellt wird (Toyama
und Okayama, (1990) FEBS 268: 217–221); den Promotor für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., (1980) J. Biol. Chem. 255: 2073) und die für andere
glykolytische Enzyme.
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Andere
Promotoren sind induzierbar, weil sie durch Umweltstimuli oder das
Wachstumsmedium der Zellen reguliert werden können. Diese induzierbaren Promotoren
schließen
die aus den Genen für
Hitzeschockproteine, Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure
Phosphatase, mit dem Stickstoffkatabolismus assoziierte Enzyme und
Enzyme, die für
die Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind, ein.
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Regulationssequenzen
können
auch an das 3'-Ende
der Kodierungssequenzen platziert werden. Diese Sequenzen können zur
Stabilisierung der Messenger-RNA wirken. Solche Terminatoren werden
in der 3'-untranslatierten
Region nach den Kodierungssequenzen in mehreren sich von Hefe herleitenden
Genen und Säugergenen
gefunden.
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Beispielhafte
Vektoren für
Pflanzen und Pflanzenzellen schließen folgende ein, sind aber
nicht beschränkt
auf Agrobacterium-Ti-Plasmide, das Blumenkohlmosaikvirus
(CaMV) und das Tomato-Golden-Mosaic-Virus
(TGMV).
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Allgemeine
Aspekte der Transformationen von Säugerzellwirtssystemen wurden
von Axel (
US-Patent Nr. 4399216 ,
erteilt am 16. August 1983) beschrieben. Säugerzellen können durch
Verfahren transformiert werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
die Transfektion in Anwesenheit von Calciumphosphat, Mikroinjektion,
Elektroporation oder über
die Transduktion mit Virusvektoren. Verfahren zum Einführen von Fremd-DNA-Sequenzen
in Pflanzen- und Hefegenome schließen Folgendes ein: (1) mechanische
Verfahren, wie zum Beispiel die Mikroinjektion von DNA in Einzelzellen
oder Protoplasten, Vortexen der Zellen mit Glasperlen in Anwesenheit
von DNA, oder Schießen
von mit DNA beschichteten Wolfram- oder Goldsphären in Zellen oder Protoplasten;
(2) Einführen
von DNA, indem die Zellmembranen für Makromoleküle durch
Polyethylenglykolbehandlung oder dem Aussetzen gegenüber elektrischen
Pulsen bei hoher Spannung (Elektroporation) permeabel gemacht werden;
oder (3) die Verwendung von Liposomen (enthaltend cDNA), die an
Zellmembranen fusionieren.
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Die
Expression von CTLA4-Mutantenmolekülen kann mithilfe von im Stand
der Technik bekannten Verfahren nachgewiesen werden. So können die
Mutantenmoleküle
durch Coomassie-gefärbte
SDS-PAGE-Gele und Immunblotting unter Verwendung von Antikörpern, die
CTLA4 binden, nachgewiesen werden. Die Proteinwiedergewinnung kann
unter Verwendung von standardmäßigen Proteinreinigungsmitteln,
z. B. Affinitätschromatographie
oder Ionen-Austauschchromatographie zum Erhalt eines im Wesentlichen
reinen Produkts durchgeführt
werden (R. Scopes in: „Protein
Purification, Principles and Practice", Dritte Auflage, Springer-Verlag (1994)).
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung löslicher CTLA4-Mutantenproteinmoleküle, die durch
das Verfahren hierin produziert werden.
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AUF DEM CTLA4Ig-CODON BASIERENDE MUTAGENESE
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In
einer Ausführungsform
wurden die ortsgerichtete Mutagenese und ein neues Screening-Verfahren zur
Identifikation mehrerer Mutationen in der extrazellulären Domäne von CTLA4
verwendet, die die Bindungsavidität für CD86 verbessern. In dieser
Ausführungsform
wurden die Mutationen in Resten in den Regionen der extrazellulären Domäne von CTLA4
von Serin 25 bis Arginin 33, dem C'-Strang (Alanin 49 und Threonin 51),
dem F-Strang (Lysin 93, Glutaminsäure 95 und Leucin 96) und in
der Region von Methionin 97 bis Tyrosin 102, Tyrosin 103 bis Glycin
107 und im G-Strang an den Positionen Glutamin 111, Tyrosin 113
und Isoleucin 115 durchgeführt.
Diese Orte wurden basierend auf Studien an chimären CD28/CTLA4-Fusionsproteinen (Peach
et al., J. Exp. Med. 1994, 180: 2049–2058) und auf einem Modell
zur Prädiktion,
welche Seitenketten von Aminosäureresten
dem Lösungsmittel
ausgesetzt würden,
und einem Mangel an Aminorestidentität oder -homologie an bestimmten
Positionen zwischen CD28 und CTLA4 ausgewählt. Auch jedweder Rest, der
sich in räumlich
dichter Nähe
(5 bis 20 Ångstrom-Einheiten)
zu den identifizierten Resten befindet, wird als erfindungsgemäßer Teil
erachtet.
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Zum
Synthetisieren und Screening löslicher
CTLA4-Mutantenmoleküle
mit veränderten
Affinitäten
zu CD80 und/oder CD86 wurde eine Zweistufenstrategie eingesetzt.
Die Experimente beinhalteten zuerst das Generieren einer Bibliothek
aus Mutationen an einem spezifischen Codon von einem extrazellulären Anteil
von CTLA4 und dann Screening derselben mittels der BIAcore-Analyse
zum Identifizieren von Mutanten mit veränderter Reaktivität gegenüber CD80
oder CD86. Das BIAcore-Assaysystem (Pharmacia, Piscataway, N. J.) verwendet
ein Oberflächen-Plasmon-Resonanz-Detektorsystem, das
im Wesentlichen die covalente Bindung von entweder CD80Ig oder CD86Ig
an ein Dextran-beschichtetes Sensorchip, das sich in einem Detektor
befindet, beinhaltet. Das Testmolekül kann dann in die Kammer injiziert
werden, die das Sensorchip enthält,
und die Menge an komplementärem
Protein, das bindet, kann basierend auf der Änderung der Molekülmasse,
die physikalisch mit der Dextranbeschichteten Seite des Sensorchips
assoziiert ist, beurteilt werden; die Änderung der Molekülmasse kann
mithilfe des Detektorsystems gemessen werden.
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PHARMAZEUTISCHE ZUSAMMENSETZUNGEN
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung sind pharmazeutische Zusammensetzungen zur Verwendung
in der Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems, umfassend pharmazeutisch
wirksame Mengen löslicher CTLA4-Mutantenmoleküle. In bestimmten
Ausführungsformen
werden die Erkrankungen des Immunsystems durch CD28- und/oder CTLA4-positive
Zellinteraktionen mit CD80- und/oder CD86-positiven Zellen vermittelt. Die
löslichen
CTLA4-Moleküle
stellen bevorzugt lösliche
CTLA4-Moleküle
mit Wildtyp-Sequenz und/oder löslichen
CTLA4-Molekülen
mit einer oder mehr Mutation(en) in der extrazellulären Domäne von CTLA4
dar. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann lösliche CTLA4-Moleküle oder
CTLA4-Mutantenproteinmoleküle und/oder
Nukleinsäuremoleküle und/oder
für die
Moleküle
kodierende Vektoren einschließen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das lösliche
CTLA4-Mutantenmolekül
die Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne
von CTLA4, wie in einer der beiden 3 (L104EA29Y)
ersichtlich ist, auf. Noch bevorzugter ist das lösliche CTLA4-Mutantenmolekül L104EA29YIg
wie hierin offenbart und in 3 ersichtlich
ist. Die Zusammensetzungen können
zusätzlich
andere Therapeutika einschließen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt auf
Immunsuppressiva, NSAR, Corticosteroide, Glucocorticoide, Arzneimittel,
Toxine, Enzyme, Antikörper oder
Konjugate.
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Eine
Ausführungsform
der pharmazeutischen Zusammensetzung umfasst eine wirksame Menge
eines löslichen
CTLA4-Moleküls,
allein oder in Kombination mit einer wirksamen Menge von mindestens
einem anderen Therapeutikum, einschließlich eines Immunsuppressivums
oder eines NSAR.
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Wirksame
Mengen von löslichem
CTLA4 in der pharmazeutischen Zusammensetzung können in einem Bereich von ca.
0,1 bis 100 mg/kg Gewicht des Individuums liegen. In einer anderen
Ausführungsform kann
die wirksame Menge eine Menge wie folgt darstellen: ca. 0,5 bis
5 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 5 bis 10 mg/kg Gewicht eines
Individuums, ca. 10 bis 15 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca.
15 bis 20 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 20 bis 25 mg/kg Gewicht
eines Individuums, ca. 25 bis 30 mg/kg Gewicht eines Individuums,
ca. 30 bis 35 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 35 bis 40 mg/kg
Gewicht eines Individuums, ca. 40 bis 45 mg/kg Gewicht eines Individuums,
ca. 45 bis 50 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 50 bis 55 mg/kg
Gewicht eines Individuums, ca. 55 bis 60 mg/kg Gewicht eines Individuums,
ca. 60 bis 65 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 65 bis 70 mg/kg
Gewicht eines Individuums, ca. 70 bis 75 mg/kg Gewicht eines Individuums,
ca. 75 bis 80 mg/kg Gewicht eines Individuums, ca. 80 bis 85 mg/kg
Gewicht eines Individuums, ca. 85 bis 90 mg/kg Gewicht eines Individuums,
ca. 90 bis 95 mg/kg Gewicht eines Individuums oder ca. 95 bis 100
mg/kg Gewicht eines Individuums. In einer Ausführungsform beträgt die Menge
2 mg/kg Gewicht eines Individuums. In einer anderen Ausführungsform
beträgt
die wirksame Menge 10 mg/kg Gewicht eines Individuums. In einer
Ausführungsform
beträgt
die wirksame Menge eines löslichen
CTLA4-Moleküls
2 mg/kg Gewicht eines Individuums. In einer Ausführungsform beträgt die wirksame
Menge eines löslichen
CTLA4-Moleküls
10 mg/kg Gewicht eines Individuums.
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Die
Menge eines an ein Individuum verabreichten Immunsuppressivums variiert
in Abhängigkeit
von mehreren Faktoren, einschließlich der Wirksamkeit des Arzneimittels
auf ein spezifisches Individuum und die Toxizität d. h. die Verträglichkeit)
eines Arzneimittels auf ein spezifisches Individuum.
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Methotrexat
wird üblicherweise
in einer Menge von ca. 0,1 bis 40 mg pro Woche in einer üblichen
Dosierung im Bereich von ca. 5 bis 30 mg pro Woche verabreicht.
Methotrexat kann an ein Individuum in verschiedenen Inkrementen
verabreicht werden: ca. 0,1 bis 5 mg/Woche, ca. 5 bis 10 mg/Woche,
ca. 10 bis 15 mg/Woche, ca. 15 bis 20 mg/Woche, ca. 20 bis 25 mg/Woche,
ca. 25 bis 30 mg/Woche, ca. 30 bis 35 mg/Woche, oder ca. 35 bis
40 mg/Woche. In einer Ausführungsform
stellt eine wirksame Menge eines Immunsuppressivums, einschließlich Methotrexat,
eine Menge von ca. 10 bis 30 mg/Woche dar.
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Wirksame
Methotrexatmengen liegen im Bereich von ca. 0,1 bis 40 mg/Woche.
In einer Ausführungsform
liegt die wirksame Menge im Bereich von ca. 0,1 bis 5 mg/Woche,
ca. 5 bis 10 mg/Woche, ca. 10 bis 15 mg/Woche, ca. 15 bis 20 mg/Woche,
ca. 20 bis 25 mg/Woche, ca. 25 bis 30 mg/Woche, ca. 30 bis 35 mg/Woche
oder ca. 35 bis 40 mg/Woche. In einer Ausführungsform wird Methotrexat
in einer Menge im Bereich von ca. 10 bis 30 mg/Woche verabreicht.
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Cyclophosphamid,
ein Alkylierungsmittel, kann in Dosierungen im Bereich von ca. 1
bis 10 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht werden.
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Cyclosporin
(z. B. NEORAL®),
auch als Cyclosporin A bekannt, wird üblicherweise in Dosierungen
im Bereich von ca. 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag verabreicht.
Dosierungen, im Bereich von ca. 2,5 bis 4 mg pro Körpergewicht
pro Tag werden üblicherweise
verwendet.
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Chloroquin
oder Hydroxychloroquin (z. B. PLAQUENIL®) wird üblicherweise
in Dosierungen im Bereich von ca. 100 bis 1000 mg täglich verabreicht.
Bevorzugte Dosierungen liegen im Bereich von ca. 200 bis 600 mg,
die täglich
verabreicht werden.
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Sulfasalazin
(z. B. AZULFIDIN EN-Tabletten®) wird im Allgemeinen
in Mengen im Bereich von ca. 50 bis 5000 mg pro Tag, in einer üblichen
Dosierung von ca. 2000 bis 3000 mg pro Tag für Erwachsene verabreicht. Die
Dosierungen für
Kinder liegen üblicherweise
bei ca. 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht
bis zu 2 g pro Tag.
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Goldsalze
werden für
zwei Verabreichungstypen formuliert: für Injektionszwecke oder oral.
Injizierbare Goldsalze werden üblicherweise
in Dosierungen von ca. 5 bis 100 mg Dosen, alle zwei bis vier Wochen,
verschrieben. Oral verabreichte Goldsalze werden üblicherweise
in Dosen im Bereich von ca. 1 bis 10 mg pro Tag verschrieben.
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D-Penicillamin
oder Penicillamin (CUPRIMIN®) wird üblicherweise
in Dosierungen von ca. 50 bis 2000 mg pro Tag verabreicht, wobei
die bevorzugten Dosierungen bei ca. 125 mg pro Tag bis zu 1500 mg
pro Tag liegen.
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Azathioprin
wird üblicherweise
in Dosierungen von ca. 10 bis 250 mg pro Tag verabreicht. Bevorzugte Dosierungen
liegen im Bereich von ca. 25 bis 200 mg pro Tag.
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Anakinra
(z. B. KINERET®)
stellt einen Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist dar. Ein üblicher
Dosierungsbereich für
Anakinra liegt bei ca. 10 bis 250 mg pro Tag, mit einer empfohlenen
Dosierung von ca. 100 mg pro Tag.
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Infliximab
(REMICADE®)
stellt einen chimären
monoklonalen Antikörper
dar, der an den Tumornekrosefaktor α (TNFα) bindet. Infliximab wird üblicherweise
in Dosierungen von ca. 1 bis 20 mg/kg Körpergewicht, alle vier bis
acht Wochen, verabreicht. Dosierungen von ca. 3 bis 10 mg/kg Körpergewicht
können
alle vier bis acht Wochen in Abhängigkeit
vom Individuum verabreicht werden.
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Etanercept
(z. B. ENBREL®)
stellt ein dimeres Fusionsprotein dar, das den Tumornekrosefaktor
(TNF) bindet und seine Interaktionen mit TNF-Rezeptoren blockiert. Üblicherweise
verabreichte Dosierungen von Etanercept liegen bei 10 bis 100 mg
pro Woche für
Erwachsene mit einer bevorzugten Dosierung von ca. 50 mg pro Woche.
Die Dosierungen für
juvenile Individuen liegen im Bereich von ca. 0,1 bis 50 mg/kg Körpergewicht
pro Woche mit einem Maximum von ca. 50 mg pro Woche.
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Leflunomid
(ARAVA®)
wird üblicherweise
in Dosierungen von ca. 1 und 100 mg pro Tag verabreicht. Eine übliche tägliche Dosierung
liegt bei ca. 10 bis 20 mg pro Tag.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen schließen bevorzugt auch geeignete
Träger
und Adjuvanzien ein, die jedwedes Material einschließen, das
wenn es mit dem erfindungsgemäßen Molekül (z. B.
einem löslichen
CTLA4-Mutantenmolekül,
z. B. L104EA29YIg) kombiniert wird, die Aktivität des Moleküls beibehält und mit dem Immunsystem
des Individuums nicht reaktiv ist. Beispiele geeigneter Träger und
Adjuvanzien schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf humanes Serumalbumin;
Ionenaustauscher; Aluminiumoxid; Lecithin; Puffersubstanzen, wie
zum Beispiel Phosphate; Glycin; Sorbinsäure; Kaliumsorbat; und Salze
oder Elektrolyte, wie zum Beispiel Protaminsulfat. Andere Beispiele
schließen
jedwede standardmäßigen pharmazeutischen
Träger,
wie zum Beispiel eine Phosphat-gepufferte Salzlösung; Wasser; Emulsionen, wie zum
Beispiel eine Öl-Wasser-Emulsion;
und verschiedene Benetzungsmitteltypen ein. Andere Träger können auch
sterile Lösungen;
Tabletten, einschließlich
beschichteter Tabletten, und Kapseln einschließen. In der Regel enthalten
solche Träger
Hilfsstoffe, wie zum Beispiel Stärke,
Milch, Zucker, bestimmte Tontypen, Gelatine, Stearinsäure oder
Salze davon, Magnesium- oder Calciumstearat, Talkum, pflanzliche
Fette oder Öle,
Gummis, Gykole oder andere bekannte Hilfsstoffe. Solche Träger können auch
Geschmacks- und Farbstoffadditive oder andere Bestandteile einschließen. Zusammensetzungen,
die solche Träger
umfassen, werden durch überall
bekannte, übliche
Verfahren formuliert. Solche Zusammensetzungen können auch in verschiedenen Lipidzusammensetzungen,
wie zum Beispiel Liposomen ebenso wie in verschiedenen polymeren
Zusammensetzungen, wie zum Beispiel Polymermikrosphären, formuliert
werden.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
unter Verwendung üblicher Verabreichungsweisen
verabreicht werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf: die intravenöse
(i. v.) Verabreichung, intraperitoneale (i. p.) Verabreichung, intramuskuläre (i. m.)
Verabreichung, subkutane Verabreichung, orale Verabreichung, Verabreichung
als ein Suppositorium oder als ein topisches Kontaktmittel, oder die
Implantation einer Vorrichtung zur langsamen Freisetzung, wie zum
Beispiel durch eine miniosmotische Pumpe, an das Individuum.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in vielen verschiedenen Arzneiformen vorliegen, die die folgenden
einschließen,
aber nicht beschränkt
sind auf: flüssige
Lösungen oder
Suspensionen, Tabletten, Dragees, Pulver, Suppositorien, polymere
Mikrokapseln oder Mikrovesikel, Liposomen und injizierbare oder
infundierbare Lösungen.
Die bevorzugte Form hängt
ab von der Verabreichungsweise und der therapeutischen Applikation.
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Die
wirksamste Verabreichungsweise und das Dosierungsregime für diese
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
hängen
ab vom Schweregrad und dem Krankheitsverlauf, dem Gesundheitszustand
des Patienten und das Ansprechen auf die Behandlung und nach dem
Ermessen des behandelnden Arztes. Demgemäß sollten die Dosierungen der
Zusammensetzungen auf den individuellen Patienten abgestimmt titriert werden.
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Die
löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
können
an das Individuum in einer Menge und für eine Zeitspanne (z. B. Zeitdauer
und/oder mehrfache Zeitdauern) verabreicht werden, die zum Blockieren
der endogenen Moleküle
von B7 (z. B. CD80 und/oder CD86) vom Binden ihrer entsprechenden
Liganden im Individuum ausreichend sind. Die Blockade der endogenen
B7-/Ligandenbindung inhibiert auf diese Weise Interaktionen zwischen
B7-positiven Zellen (z. B. CD80- und/oder CD86-positiven Zellen)
mit CD28- und/oder
CTLA4-positiven Zellen. Die Dosierung eines Therapeutikums ist von
vielen Faktoren abhängig
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf den Typ des betroffenen Gewebes, den Typ der zu behandelnden
Autoimmunkrankheit, den Schweregrad der Krankheit, den Gesundheitszustand
eines Individuums und das Ansprechen eines Individuums auf die Behandlung
mit den Mitteln. Demzufolge können
die Dosierungen der Mittel von dem Individuum und der Verabreichungsweise
abhängig
variieren. Die löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
können
in einer Menge zwischen 0,1 bis 20,0 mg/kg Gewicht des Patienten/Tag,
bevorzugt zwischen 0,5 bis 10,0 mg/kg/Tag verabreicht werden. Die
Verabreichung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen kann über
verschiedene Zeiten erfolgen. In einer Ausführungsform kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung für
eine oder mehr Stunde(n) verabreicht werden. Die Verabreichung kann,
wie im Stand der Technik verstanden wird, außerdem, vom Schweregrad der
Erkrankung ebenso wie von anderen Faktoren abhängig, wiederholt werden.
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ERFINDUNGSGEMÄSSE VERFAHREN
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren zur Behandlung
von Erkrankungen des Immunsystems und Autoimmunkrankheiten in einem
Individuum, die die Verabreichung einer wirksamen Menge eines löslichen
CTLA4-Moleküls
oder eines CTLA4-Mutantenmoleküls,
das CD80- und/oder
CD86-Moleküle
auf CD80- und/oder CD86-positiven Zellen bindet, um auf diese Weise
die Bindung von CD80 und/oder CD86 an CTLA4 und/oder CD28 zu inhibieren,
an ein Individuum umfasst. Die Verfahren umfassen die Verabreichung
einer therapeutischen Zusammensetzung, die die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle oder
CTLA4-Mutantenmoleküle
umfasst, an ein Individuum in einer Menge, die zur Linderung von
mindestens einem der mit den Erkrankungen des Immunsystems einhergehenden
Symptome wirksam ist. Gegenstand der Erfindung ist außerdem die
Bereitstellung einer Langzeittherapie für Erkrankungen des Immunsystems
durch Blockieren der T-Zell-/B7-positiven Zellinteraktionen, wodurch
die T-Zellaktivierung/-stimulation durch costimulatorische Signale,
wie zum Beispiel B7-Bindung an CD28, blockiert wird, was zur Induktion
der T-Zellanergie oder -toleranz führt.
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Die
erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
oder CTLA4-Mutantenmolküle
weisen inhibitorische Eigenschaftens in vivo auf Unter Bedingungen,
unter denen T-Zell-/B7-positive Zellinteraktionen, zum Beispiel
T-Zell/B-Zellinteraktionen, aufgrund des Kontakts zwischen T-Zellen
und B7-positiven Zellen auftreten, kann die Bindung von eingeführten CTLA4-Molekülen zur
Reaktion auf B7-positive Zellen, wie zum Beispiel B-Zellen, interferieren,
d. h. die T-Zell-B7-positiven Zellinteraktionen inhibieren, was
zur Regulation der Immunantworten führt. Die Inhibition von T-Zellantworten
durch Verabreichung eines löslichen
CTLA4-Moleküls
kann auch zur Behandlung von Autoimmunstörungen nützlich sein. Viele Autoimmunstörungen ergeben sich
aus einer unangemessenen Aktivierung von T-Zellen, die gegen Autoantigene
reaktiv sind und die die Produktion von an der Pathologie der Krankheit
beteiligten Cytokinen und Autoantikörpern fördern. Die Verabreichung eines
L104EA29YIg-Moleküls
an ein Individuum, das an einer vermuteten Autoimmunstörung leidet oder
dafür suszpetibel
ist, kann die Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen verhindern
und die Krankheitssymptome reduzieren oder eliminieren. Dieses Verfahren
kann auch die Verabreichung eines erfindungsgemäßen L104EA29YIg-Moleküls, allein
oder zusammen, mit zusätzlichen
Liganden, wie zum Beispiel denen, die mit IL-2, IL-4 oder γ-Interferon
reaktiv sind, an das Individuum umfassen.
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren zur Regulation
von Immunantworten. Die Immunantworten können durch die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
oder CTLA4-Mutantenmoleküle
downreguliert (reduziert) werden, was möglicherweise durch das Inhibieren
oder Blockieren einer bereits stattfindenden Immunantwort oder gegebenenfalls
die Verhinderung der Induktion einer Immunantwort erfolgen kann.
Die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
oder CTLA4-Mutantenmoleküle
können
die Funktionen von aktivierten T-Zellen, wie zum Beispiel die T-Lymphozytenproliferation
und Cytokinsekretion, durch Suppression der T-Zellantworten oder
durch Induktion einer spezifischen Toleranz in T-Zellen oder beides,
inhibieren. Die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
oder CTLA4-Mutantenmoleküle,
die mit dem CTLA4-/CD28-B7-Signalweg
interferieren, können
die T-Zellproliferation und/oder die Cytokinsekretion inhibieren
und folglich zur reduzierten Gewebezerstörung und Induktion von nicht
ansprechenden T-Zellen oder zur T-Zellanergie führen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung von Verfahren zum Inhibieren
der Abstoßung von
Organ- und Gewebetransplantaten in Individuen, die die Verabreichung
einer wirksamen Menge von mindestens einem löslichen CTLA4-Molekül oder CTLA4-Mutantenmolekül, z. B.
L104EA29YIg, an das Individuum vor, während und/oder nach der Transplantation
umfasst. In einer anderen Ausführungsform
schließt
das erfindungsgemäße Verfahren
die Verabreichung an ein Individuum von mindestens einem löslichen CTLA4-Molekül oder einem
CTLA4-Molekül
in Kombination mit mindestens einem anderen Therapeutikum ein, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf ein Arzneimittel, ein Toxin, ein Enzym, einen Antikörper oder
ein Konjugat.
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Das
Organ- oder Gewebetransplantat kann von jedwedem Organ- oder Gewebetyp
stammen, der zur Transplantation zugänglich ist. In einer Ausführungsform
kann das transplantierte Gewebe ein Pankreasgewebe darstellen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt das Transplantatgewebe Pankreasinselzellen dar. Gegenstand
der Erfindung ist auch die Bereitstellung von Verfahren zur Behandlung
von Typ-I- und/oder Typ-II-Diabetes bei Individuen durch Inhibition
der Abstoßung
des Inselzelltransplantats.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung eines Verfahrens zum
Inhibieren der Abstoßung des
Pankreasinseltransplantats in einem Individuum, wobei das Individuum
einen Empfänger
des Transplantatgewebes darstellt. In der Regel wird bei Gewebetransplantaten
die Abstoßung
des Transplantats durch seine Erkennung als Fremdkörper durch
T-Zellen initiiert, gefolgt von einer Immunantwort, die das Transplantat zerstört. Die
Verabreichung eines löslichen
CTLA4-Moleküls
im erfindungsgemäßen Verfahren
inhibiert die Proliferation von T-Lymphozyten und/oder die Sekretion
von Cytokinen, was zur reduzierten Gewebezerstörung und Induktion von Antigen-spezifischem
Nichtansprechen der T-Zellen führt,
was zur langzeitigen Transplantatverträglichkeit ohne die Notwendigkeit
einer generalisierten Immunsuppression führen kann.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
umfasst die Verwendung des löslichen CTLA4-Mutantenmoleküls L104EA29YIg
zum Regulieren funktioneller Interaktionen von CTLA4- und CD28-positiven
Zellen mit B7-positiven Zellen zur Behandlung von Erkrankungen des
Immunsystems, wie zum Beispiel Diabetes und/oder zur Downregulation
von Immunantworten. Das erfindungsgemäße L104EA29YIg stellt ein lösliches
CTLA4-Mutantenmolekül
dar, das mindestens zwei Aminosäureänderungen
umfasst, die Änderung
von Leucin (L) zu Glutaminsäure
(E) an Position +104 und von Alanin (A) zu Tyrosin (Y) an Position +29.
Das L104EA29YIg-Molekül
kann weitere Mutationen über
die beiden hierin spezifizierten hinausgehend umfassen.
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Das
Verfahren kann ferner die Verabreichung mit den löslichen
CTLA4-Mutantenmolekülen,
eines immunsuppressiven Basisregimes, an das Individuum umfassen.
Das immunsuppressive Basisregime kann Folgendes einschließen (ist
aber nicht beschränkt
auf): Cyclosporin, Azathioprin, Methotrexat, Cyclophosphamid, Lymphozytenimmunglobulin,
anti-CD3-Antikörper,
Rho-(D)-Immunglobulin, Adrenocorticosteroide, Sulfasalzin, FK-506,
Methoxsalen, Mycophenolat-Mofetil (CELLCEPT), Pferdeanti-Human-Thymozytenglobulin
(ATGAM), humanisiertes anti-TAC (HAT), Basiliximab (SIMULECT), Kaninchen-anti-Human-Thymozytenglobulin (THYMOGLOBULIN),
Sirolimus, Thalidomid, Methotrexat, Chloroquin, Hydroxychloroquin,
Sulfasalazin, Sulfasalazopyrin, Leflunomid, Goldsalze, D-Penicillamin,
Azathioprin, Anakinra, Infliximab, Etanercept, TNFα-Blocker
oder ein biologisches Mittel, das ein inflammatorisches Cytokin
targetiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das immunsuppressive
Basisregime frei von Steroid. Das immunsuppressive Basisregime umfasst
bevorzugt Rapamycin und anti-humane
IL-2R-mAk.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
umfasst die Verwendung eines Moleküls zum Blockieren der Interaktion
zwischen B7 und CTLA4 zusammen mit einem Immunsuppressivum zum Regulieren
einer Immunantwort, um eine Erkrankung des Immunsystems, wie zum
Beispiel Diabetes, zu behandeln. Das zum Blockieren der B7-/CTLA4-Interaktion
verwendete Molekül
kann ein lösliches
CTLA4, wie zum Beispiel CTLA4Ig, CTLA4Ig/CD28Ig oder L104EA29YIg,
ein lösliches
CD28, wie zum Beispiel CD28Ig, ein lösliches B7 (B7-1 oder B7-2),
wie zum Beispiel B7Ig, gegen CTLA4 gerichtete monoklonale Antikörper, gegen
CD28 gerichtete monoklonale Antikörper oder gegen B7 gerichtete
monoklonale Antikörper
darstellen.
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Die
durch die vorliegende Erfindung behandelten Individuen schließen Säuger, einschließlich Menschen,
Affen, Menschenaffen, Hunde, Katzen, Kühe, Pferde, Ziegen, Schweine,
Kaninchen, Mäuse
und Ratten ein.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung verschiedener
Verfahren, lokal oder systemisch, zur Verabreichung der erfindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzungen, wie zum Beispiel ein lösliches CTLA4-Molekül allein
oder zusammen mit einem Immunsuppressivum und/oder einem anderen Therapeutikum.
Die Verfahren schließen
intravenöse,
intramuskuläre,
intraperitoneale, orale, Inhalation- und subkutane Verfahren ebenso
wie eine implantierbare Pumpe, eine kontinuierliche Infusion, die
Gentherapie, Liposomen, Suppositorien, topische Kontaktmittel, Vesikel,
Kapseln und Injektionsverfahren ein. Das aus einem Träger aufgebaute
Therapeutikum wird üblicherweise
zur Lagerung lyophilisiert und wird mit Wasser oder einer gepufferten
Lösung
mit einem neutralen pH (ca. pH 7 bis 8, z. B. pH 7,5) vor der Verabreichung
rekonstituiert.
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Im
Rahmen der im Stand der Technik praktischen Ausführungsform können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in jedweder pharmazeutisch verträglichen
Form an das Individuum verabreicht werden.
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Gemäß der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführungsform
umfassen die Verfahren die Verabreichung der erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
zum Regulieren der Interaktionen der CD28- und/oder CTLA4-positiven
Zellen mit B7-positiven Zellen an das Individuum. Die B7-positiven
Zellen werden mit einer wirksamen Menge der erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle,
oder Fragmenten oder Derivaten davon, in Kontakt gebracht, um auf
diese Weise lösliche
CTLA4-B7-Komplexe zu bilden. Die Komplexe interferieren mit der
Interaktion zwischen endogenen CTLA4- und CD28-Molekülen mit
den Molekülen
der B7-Familie.
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Die
löslichen
CTLA4-Moleküle
können
an ein Individuum in einer Menge und für eine Zeitspanne (z. B. Zeitdauer
und/oder mehrfache Zeitspannen) verabreicht werden, die zum Blockieren
endogener B7-Moleküle
zum Binden ihrer entsprechenden Liganden in dem Individuum ausreichend
ist. Die Blockade der endogenen B7-/Ligandenbindung inhibiert dadurch
Interaktionen zwischen B7-positiven Zellen mit CD28- und/oder CTLA4-positiven
Zellen.
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Die
Dosierung eines Therapeutikums hängt
von vielen Faktoren ab, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
den Typ des betroffenen Gewebes, den Typ der zu behandelnden Autoimmunkrankheit,
den Schweregrad der Erkrankung, den Gesundheitszustand eines Individuums
und das Ansprechen auf die Behandlung mit den Mitteln. Infolgedessen
können
die Dosierungen der Mittel in Abhängigkeit von jedem Individuum
und der Verabreichungsweise variieren. Die löslichen CTLA4-Moleküle können in
einer Menge von ca. 0,1 bis 100 mg/kg Gewicht des Patienten/Tag
verabreicht werden.
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Die
Erfindung umfasst auch die Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zusammen mit anderen Pharmazeutika zur Behandlung von Erkrankungen
des Immunsystems. Diabetes kann zum Beispiel mit erfindungsgemäßen Molekülen zusammen
mit, aber nicht beschränkt
auf Immunsuppressiva, wie zum Beispiel Corticosteroiden, Cyclosporin
(Mathiesen 19S9 Cancer Lett. 44(2): 151–156), Prednison, Azathioprin
(R. Handschumacher, in: „Drugs
Used for Immunosuppression",
Seiten 1264–1276),
TNFα-Blocker
oder -Antagonisten (New England Journal of Medicine, Vol. 340: 253–259, 1999;
The Lancet Vol. 354: 1932–39, 1999,
Annals of Internal Medicine, Vol. 130: 478–486), oder jedwedem anderen
biologischen Mittel, das jedwedes inflammatorische Cytokin targetiert,
nicht-steroidalen antiinflammatorischen Arzneimitteln/Cox-2-Inhibitoren,
Hydroxychloroquin, Sulfasalazopyrin, Goldsalzen, Etanercept, Infliximab,
Rapamycin, Mycophenolat-Mofetil, Azathioprin, Tacrolimus, Basiliximab,
Cytoxan, Interferon-beta-1a, Interferon-beta-1b, Glatiramer-Acetat,
Mitoxantron-Hydrochlorid, Anakinra und/oder anderen biologischen
Mitteln behandelt werden.
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Die
löslichen
CTLA4-Moleküle
(bevorzugt L104EA29YIg) können
auch in Kombination mit einem oder mehr der folgenden Mittel zum
Regulieren einer Immunantwort angewendet werden: löslichem
gp39 (auch bekannt als CD40-Ligand (CD40L), CD154, T-BAM, TRAP),
löslichem
CD29, löslichem
CD40, löslichem
CD80 (z. B. ATCC 68627), löslichem
CD86, löslichem
CD28 (z. B. 68628), löslichem
CD56, löslichem
Thy-1, löslichem
CD3, löslichem
TCR, löslichem
VLA-4, löslichem
VCAM-I, löslichem
LECAM-I, löslichem
ELAM-I, löslichem
CD44, mit gp39 reaktiven Antikörpern
(z. B. ATCC HB-10916, ATCC HB-12055 und ATCC HB-12056), mit CD40
reaktiven Antikörpern
(z. B. ATCC HB-9110), mit B7 reaktiven Antikörpern (z. B. ATCC HB-253, ATCC
CRL-2223, ATCC CRL-2226, ATCC HB-301, ATCC HB-11341, usw.), mit
CD28 reaktiven Antikörpern (z.
B. ATCC HB-11944 oder mAk 9,3 wie von Martin et al. (J. Clin. Immun.
4(1); 18–22,
1980) beschrieben, mit LFA-1 reaktiven Antikörpern (z. B. ATCC HB-9579 und
ATCC TEB-213), mit LFA-2 reaktiven Antikörpern, mit IL-2 reaktiven Antikörpern, mit
IL-12 reaktiven Antikörpern,
mit IFN-gamma reaktiven Antikörpern,
mit CD2 reaktiven Antikörpern,
mit CD48 reaktiven Antikörpern,
mit jedwedem ICAM reaktiven Antikörpern (z. B. ICAM-I (ATCC CRL-2252), ICAM-2 und
ICAM-3), mit CTLA4 reaktiven Antikörpern (z. B. ATCC HB-304),
mit Thy-1 reaktiven Antikörpern,
mit CD56 reaktiven Antikörpern,
mit CD3 reaktiven Antikörpern,
mit CD29 reaktiven Antikörpern,
mit TCR reaktiven Antikörpern,
mit VLA-4 reaktiven Antikörpern,
mit VCAM-1 reaktiven Antikörpern, mit
LECAM-1 reaktiven Antikörpern,
mit ELAM-1 reaktiven Antikörpern
und mit CD44 reaktiven Antikörpern.
In bestimmen Ausführungsformen
sind monoklonale Antikörper
bevorzugt. In anderen Ausführungsformen
sind Antikörperfragmente
bevorzugt. Wie der Fachmann ohne weiteres verstehen wird, kann die
Kombination die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle
und ein anderes Immunsuppressivum, die löslichen CTLA4-Moleküle mit zwei
anderen Immunsuppressiva, die löslichen
CTLA4-Moleküle
mit drei anderen Immunsuppressiva usw. einschließen. Die Ermittlung der optimalen
Kombination und die optimalen Dosierungen kann unter Verwendung
von im Stand der Technik überall
bekannten Verfahren erfolgen und optimiert werden.
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Zu
einigen spezifischen Kombinationen gehören die folgenden: L104EA29YIg
und monoklonale CD80-Antikörper
(mAk); L104EA29YIg und CD86-mAk; L104EA29YIg, CD80-mAk und CD86-mAk; L104EA29YIg
und gp39-mAk; L104EA29YIg und CD40-mAk; L104EA29YIg und CD28-mAk;
L104EA29YIg, CD80- und CD86-mAk, und gp39-mAk; L104EA29YIg, CD80-
und CD86-mAk und CD4-mAk;
und L104EA29YIg, anti-LFA1-mAk und anti-gp39-mAk. Ein spezifisches
Beispiel eines gp39-mAk stellt MR1 dar. Andere Kombinationen werden
vom Fachmann ohne weiteres erkannt und verstanden werden.
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Die
erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Moleküle,
wie zum Beispiel L104EA29YIg, können
als der einzige Wirkstoff oder zusammen mit anderen Arzneimitteln
in immunmodulierenden Regimen oder anderen antiinflammatorischen
Mitteln, z. B. zur Behandlung oder der Verhinderung der akuten oder
chronischen Abstoßung
des Allo- oder Xenotransplantats oder inflammatorischen Erkrankungen
oder Autoimmunstörungen oder
zum Induzieren der Toleranz verabreicht werden. Er kann zum Beispiel
in Kombination mit folgenden verwendet werden: einem Calcineurin-Inhibitor,
z. B. Cyclosporin A oder FK506; einem immunsuppressiven Makrolid,
z. B. Rapamycin oder einem Derivat davon (z. B. 40-O-(2-Hydroxy)ethyl-rapamycin);
einem Lymphozyten-Homing-Mittel, z. B. FTY720 oder einem Analog
davon; Corticosteroiden; Cyclophosphamid; Azathiopren; Methotrexat;
Leflunomid oder einem Analog davon; Mizoribin; Mycophenolsäure; Mycophenolat-Mofetil; 15-Desoxyspergualin
oder einem Analog davon; immunsuppressive monoklonale Antikörper, z.
B. monoklonale Antikörper
gegen Leukozytenrezeptoren, z. B. MHC, CD2, CD3, CD4, CD 11a/CD18,
CD7, CD25, CD 27, B7, CD40, CD45, CD58, CD 137, ICOS, CD150 (SLAM),
OX40, 4-1BB oder ihre Liganden; oder anderen immunmodulatorischen
Verbindungen, Z. B. CTLA4/CD28-Ig oder anderen Adhäsionsmolekülinhibitoren,
z. B. mAk oder niedermolekularen Inhibitoren, einschließlich LFA-1-Antagonisten,
Selectin-Antagonisten und VLA-4-Antagonisten. Die Verbindung ist
insbesondere nützlich
in Verbindung mit einer Verbindung, die mit CD40 und seinem Liganden,
z. B. Antikörpern
gegen CD40 und Antikörpern
gegen CD40-L interferiert.
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Werden
die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
zusammen mit einer anderen immunsuppressiven/immunmodulatorischen
oder antiinflammatorischen Therapie, z. B. wie hierin vorstehend spezifiziert,
verabreicht, so werden die Dosierungen der gleichzeitig miteinander
verabreichten immunsuppressiven, immunmodulatorischen oder antiinflammatorischen
Verbindung selbstverständlich
in Abhängigkeit
vom Typ des gleichzeitig eingesetzten Arzneimittels, z. B. ob es
ein Steroid oder ein Cyclosporin ist, vom spezifisch eingesetzten
Arzneimittel, von dem zu behandelnden Zustand und so weiter variieren.
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Gemäß dem Vorstehenden
stellt die vorliegende Erfindung in einem noch weiteren Aspekt wie
vorstehend definierte Verfahren bereit, umfassend die Coadministration,
z. B. gleichzeitig oder in Sequenz, einer therapeutisch wirksamen
Menge von erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Molekülen,
z. B. CTLA4Ig und/oder L104EA29YIg, in freier Form oder in einer
pharmazeutisch verträglichen
Salzform, und eine zweite Arzneimittelsubstanz, wobei die zweite
Arzneimittelsubstanz ein immunsuppressives, immunmodulatorisches
oder antiinflammatorisches Arzneimittel, z. B. wie vorstehend angezeigt
ist, bereitstellt.
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Weiter
bereitgestellt werden therapeutische Kombinationen, z. B. ein Kit,
umfassend ein lösliches CTLA4-Molekül, in freier
Form oder in einer pharmazeutisch verträglichen Salzform, die gleichzeitig
oder in Sequenz mit mindestens einer pharmazeutischen Zusammensetzung
verwendet werden sollen, die ein immunsuppressives, immunmodulatorisches
oder antiinflammatorisches Arzneimittel, z. B. NSAR, Glucocorticoid oder
Corticosteroid, umfasst. Das Kit kann Anleitungen für seine
Verabreichung enthalten. Die erfindungsgemäßen Kits können in jedwedem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Abstoßung
von Gewebe- und Organtransplantaten durch Verabreichung von löslichen
CTLA4 an ein Individuum und T-Zell-depletierten Knochenmarkzellen
an das Individuum inhibiert. Die Verabreichung von T-zelldepletiertem
Knochenmark kann ca. zur gleichen Zeit, zu der das Individuum das
Gewebe- oder Organtransplantat empfängt oder zu einem anderen Zeitpunkt
vorgenommen werden. Die Verabreichung von Knochenmark zu ca. dem
gleichen Zeitpunkt deutet darauf hin, dass das Knochenmark an das
Individuum als Teil der Vorbereitung für die Verfahren zur Verabreichung
des Gewebe- oder Organtransplantats verabreicht wird. Es ist nicht
erforderlich, dass das Knochenmark an genau dem gleichen Zeitpunkt
wie das (d. h. innerhalb von Minuten von dem) Organtransplantat
transplantiert wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das T-zelldepletierte Knochenmark vor der Organtransplantation
verabreicht. Bestimmte Ausführungsformen
schließen
die Verabreichung des T-zelldepletierten Knochenmarks innerhalb
von einem Tag, innerhalb von zwölf
Stunden oder innerhalb von sechs Stunden der soliden Organtransplantation
ein. Das T-zelldepletierte Knochenmark kann jedoch früher verabreicht
werden, vorausgesetzt, dass die sich ergebenden Wirkungen des T-zelldepletierten
Knochenmarks in Verbindung mit der Organ- oder Gewebetransplantation
noch erreicht werden. In alternativen Ausführungsformen kann erwünscht sein,
dass man das T-zelldepletierte Knochenmark nach der Organtransplantation
verabreicht.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung einer Dosis T-zelldepletierter
Knochenmarkzellen (tolerisierende Dosis) an ein Individuum und anschließend die
Verabreichung einer zusätzlichen
Dosis T-zelldepletierter Knochenmarkzellen (zum Anwachsen (Engrafting)
benötigte
Dosis) an das Individuum. In bestimmten Ausführungsformen umfasst das Immunsuppressivum
mindestens einen oder mehr Typ(en) von Liganden, die mit der Bindung
von CD28-Antigen an das CD80- und/oder CD86-Antigen interferieren.
Wie vorstehend beschrieben, stellt der Ligand bevorzugt ein mutantes
CTLA4-Molekül,
wie zum Beispiel L104EA29YIg, dar.
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Die
Menge des T-zelldepletierten Knochenmarks kann überdies mithilfe der Routineexperimentierung bestimmt
und empirisch optimiert werden. So kann zum Beispiel die Menge von
T-zelldepletiertem Knochenmark während
der Routineexperimentierung zur Bestimmung der Menge titriert werden,
die zum Erreichen der gewünschten
Wirkungen ausreicht.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch durch Verabreichung, zusätzlich
zu dem löslichen CTLA4-Mutantenmolekül, von zwei
oder mehr Dosen von T-zelldepletiertem Knochenmark an das Individuum, allein
oder in Kombination mit einem Immunsuppressivum oder mehr Immunsuppressiva,
auch praktisch ausgeführt
werden.
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Wie
hierin in den erfindungsgemäßen Verfahren
besprochen, kann die Verabreichung eines löslichen CTLA4-Moleküls oder
mutanten CTLA4-Moleküls
auf viele verschiedene Weisen erreicht werden, einschließlich lokaler
oder systemischer Verabreichungsrouten. So können die löslichen CTLA4-Mutantenmoleküle zum Beispiel
intravenös,
intramuskulär
oder intraperitoneal verabreicht werden. Als Alternative kann das
mutante CTLA4 oral oder subkutan verabreicht werden. Andere Verabreichungsverfahren
werden vom Fachmann erkannt werden. Ebenso kann das T-zelldepletierte
Knochenmark, wie dem Fachmann bekannt ist, auf viele verschiedene
Weisen verabreicht werden. Ein Beispiel stellt der intravenöse Infusionsweg
dar.
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Das
Immunsuppressivum/Die Immunsuppressiva kann/können vor oder nach der Verabreichung
des löslichen
CTLA4-Mutanten und/oder vor oder nach der Organ-/Gewebetransplantation
verabreicht werden. Das Knochenmark und das Immunsuppressivum werden
bevorzugt vor der Verabreichung des löslichen CTLA4-Mutantenmoleküls verabreicht.
In einer Ausführungsform
wird eine erste Dosis von T-zelldepletiertem Knochenmark (tolerisierende
Dosis) und des Immunsuppressivums in etwa zum gleichen Zeitpunkt
wie das Organtransplantat verabreicht.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung
vorgelegt. Die Methodologie und Ergebnisse können in Abhängigkeit von dem angestrebten
Behandlungsziel und den eingesetzten Verfahren variieren. Die Beispiele
sind in keiner Weise dazu beabsichtigt, den Umfang der Erfindung
anderweitig einzuschränken.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel stellt eine Beschreibung der Verfahren bereit, die zum
Generieren der Nukleotidsequenzen, die für die erfindungsgemäßen löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
kodieren, verwendet werden. Ein „single-site" mutantes L104EIg
wurde generiert und auf die Bindungskinetik an CD80 und/oder CD86
getestet. Die Nukleotidsequenz von L104EIg wurde als ein Template
zum Generieren der „double-site" mutanten CTLA4-Sequenz,
L104EA29YIg, das auf die Bindungskinetik an CD80 und/oder CD86 getestet
wurde, verwendet.
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AUF EINEM CTLA4Ig-CODON BASIERENDE MUTAGENESE:
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Zur
Identifikation von mutanten CTLA4Ig-Molekülen, die langsamere Dissoziationsraten
(„Off"-Raten) vom Binden
von CD86-Molekülen
aufwiesen, wurde eine Mutagenese- und Screening-Strategie entwickelt. Die „single-site” mutanten
Nukleotidsequenzen wurden unter Verwendung von CTLA4Ig (
US-Patente Nr. 5844095 ;
5851795 ; und
5885796 ; ATCC-Zugangsnummer 68629)
als ein Template generiert. Mutagene Oligonukleotid-PCR-Primer wurden
zur zufälligen
Mutagenese eines spezifischen cDNA-Codons konzipiert, wobei jedwede
Base an den Positionen 1 und 2 des Codons, aber nur Guanin oder
Thymin an Position 3 (XXG/T; auch als NNG/T bekannt) erlaubt wurden.
Auf diese Weise konnte ein spezifisches Codon, das für eine Aminosäure kodiert,
zum Kodieren für
jede der 20 Aminosäuren
zufällig
mutiert werden. Diesbezüglich
ergab die XXG/T-Mutagenese 32 potenzielle Codonen, die für jede der
20 Aminosäuren
kodieren. PCR-Produkte, die für Mutationen
in unmittelbarer Nachbarschaft zu -M97-G107 von CTLA4Ig kodieren
(siehe
1 oder
2), wurden mit SacI/XbaI verdaut
und zu einem ähnlich
geschnittenen CTLA4Ig-πLN-Expressionsvektor
subkloniert. Dieses Verfahren wurde zum Generieren des „single-site"-CTLA4-Mutantenmoleküls L104EIg
verwendet.
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Für die Mutagenese
in unmittelbarer Nachbarschaft zu S25-R33 von CTLA4Ig, wurde zuerst
durch die PCR-Primer-gerichtete Mutagenese eine „silent" NheI-Restriktionstelle an 5' zu dieser Loop eingeführt. Die PCR-Produkte
wurden mit NheI/XbaI verdaut und in ähnlich geschnittene CTLA4Ig-
oder L104EIg-Expressionsvektoren subkloniert. Dieses Verfahren wurde
zur Generierung des „double-site"-CTLA4-Mutantenmoleküls L104EA29YIg
verwendet (3). Insbesondere wurde das Nukleinsäuremolekül, das für das „single-site"-CTLA4-Mutantenmolekül, L104EIg,
kodiert, als ein Template zum Generieren des „double-site"-CTLA4-Mutantenmoleküls, L104EA29YIg,
verwendet.
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BEISPIEL 2
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Folgendes
stellt eine Beschreibung der Screening-Verfahren bereit, die zur
Identifikation der „single-site" und „double-site" mutanten CTLA4-Polypeptide
verwendet wurden, die aus den in Beispiel 1 beschriebenen Konstrukten
exprimiert wurden, die im Vergleich zu nicht mutierten CTLA4Ig-Molekülen eine
höhere
Bindungsavidität
für CD80-
und CD86-Antigene aufwiesen.
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Aktuelle
in vitro- und in vivo-Studien deuten darauf hin, dass CTLA4Ig allein
nicht fähig
ist, das Priming von Antigen-spezifischen aktivierten T-Zellen vollkommen
zu blockieren. In vitro-Studien mit CTLA4Ig und einer der beiden
für CD80
oder CD86 spezifischen monoklonalen Antikörper, die die Inhibition der
T-Zellproliferation messen, deuten darauf hin, das der gegen CD80
gerichtete monoklonale Antikörper
die CTLA4Ig-Inhibition nicht verstärkte. Der gegen CD86 gerichtete
monoklonale Antikörper
verstärkte
jedoch die Inhibition, was darauf hindeutet, dass CTLA4Ig beim Blockieren
der CD86-Interaktionen nicht wirksam war. Diese Daten stützen frühere Befunde
von Linsley et al., (Immunity, (1994), 1: 793–801), die eine Inhibition
der CD80-vermittelten Zellantworten zeigten, die um das ca. 100fache
niedrigere CTLA4Ig-Konzentrationen als für die CD86-vermittelten Antworten
erforderten. Basierend auf diesen Befunden wurde gemutmaßt, dass
lösliche
CTLA4-Mutantenmoleküle,
die eine höhere
Avidität
für CD86
als das Wildtyp-CTLA4 aufweisen, besser dazu in der Lage sein sollten,
das Priming von Antigen-spezifischen aktivierten Zellen zu blockieren
als CTLA4Ig.
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Zu
diesem Zweck wurden die in Beispiel 1 vorstehend beschriebenen löslichen
CTLA4-Mutantenmoleküle
unter Verwendung eines neuen Screening-Verfahrens zur Identifikation
mehrerer Mutationen in der extrazellulären Domäne von CTLA4, das die Bindungsavidität für CD80 und
CD86 verbessert, gescreent. Diese Screening-Strategie stellte ein
wirksames Verfahren zur direkten Identifikation von Mutanten mit
scheinbar langsameren „Off"-Raten ohne die Notwendigkeit
der Proteinreinigung oder Quantifizierung bereit, da die Bestimmung
der „Off"-Rate konzentrationsunabhängig ist
(O'Shannessy et
al., (1993) Anal. Biochem. 212: 457–468).
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Die
COS-Zellen wurden mit durch individuelle Miniprep gereinigte Plasmid-DNA
transfiziert und mehrere Tage propagiert. Über drei Tage konditioniertes
Kulturmedium wurde auf BIAcore-Biosensorchips (Pharmacia Biotech
AB, Uppsala, Schweden), die mit löslichem CD80Ig oder C086Ig
beschichtet waren, appliziert. Die spezifische Bindung und Dissoziation
von mutanten Proteinen wurde mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz gemessen
(O'Shannessy, D.
J., et al., (1993) Anal. Biochem. 212: 457–468).
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Alle
Experimente wurden auf BIAcoreTM oder BIAcoreTM 2000 Biosensoren bei 25°C laufen
lassen. Die Liganden wurden auf NCM5-Sensorchips vom Gütegrad für Forschungszwecke
(Pharmacia) unter Verwendung von standardmäßiger N-Ethyl-N'-(dimethylaminopropyl)carbodiimid-N-Hydroxysuccinimid-Kopplung immobilisiert
(Johnsson, B., et al. (1991) Anal. Biochem. 198: 268–277; Khilko,
S. N., et al., (1993) J. Biol. Chem. 268: 5425–15434).
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SCREENING-VERFAHREN
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Die
in 24-Well-Gewebekulturplatten gezüchteten COS-Zellen wurden transient
mit für
mutantes CTLA4Ig kodierender DNA transfiziert. Das Kulturmedium,
das sezerniertes lösliches
mutantes CTLA4Ig enthielt, wurde 3 Tage später gesammelt.
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Das
konditionierte COS-Zellkulturmedium durfte über mit CD86Ig oder CD80Ig
derivatisierte BIAcore-Biosensorchips fließen (wie in Greene et al.,
1996 J. Biol. Chem. 271: 26762–26771,
beschrieben), und mutante Moleküle
wurden mit „Off"-Raten identifiziert,
die langsamer als die waren, die für Wildtyp-CTLA4Ig beobachtet
wurden. Die cDNAs, die den ausgewählten Mediumproben entsprachen,
wurden sequenziert, und die DNA wurde zur Durchführung einer größer angelegten
transienten COS-Zelltransfektion präpariert, aus der nach der Protein
A-Reinigung des Kulturmediums mutantes CTLA4Ig-Protein hergestellt
wurde.
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Unter
BIAcore-Analysebedingungen und Äquilibrium
wurde die Bindungsdatenanalyse wie in J. Greene et al. 1996 J. Biol.
Chem. 271: 26762–26771,
beschrieben, und wie hierin beschrieben, durchgeführt.
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BIAcore-DATENANALYSE
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Die
Sensorgramm-Baselines wurden vor der Analyse auf null Response Units
(RU) normalisiert. Die Proben wurden über scheinderivatisierte Durchflusszellen
zur Bestimmung der Response-Einheitswerte (RU-Werte) des Hintergrunds
aufgrund der Unterschiede des Volumenbrechungsindex zwischen Lösungen laufen
lassen. Die Dissoziationskonstanten (Kd)
im Äquilibrium
wurden aus Kurvenaufragungen von Req versus C,
worin Req die Steady-state-Response minus
der Response auf einem scheinderivatisierten Chip darstellt, und
C die molare Konzentration des Analyts darstellt. Die Bindungskurven
wurden unter Verwendung von gewerblich erhältlicher nicht linearer Kurvenanpassungs-Software
(Prism, GraphPAD Software) analysiert.
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Die
experimentellen Daten wurden zuerst an ein Modell für eine einzelne
Ligandenbindung an einen einzelnen Rezeptor („one-site"-Modell, d. h. ein einfaches Langmuir-System,
A + B AB) angepasst, und Assoziationskonstanten (Kd =
[A]·[B]\[AB])
im Äquilibrium
wurden aus der Gleichung R = Rmax·C/(Kd + C) berechnet. Daran anschließend wurden
die Daten an das einfachste „two-site"-Modell von der Ligandenbindung
(d. h. an einen Rezeptor mit zwei nicht interagierenden unabhängigen Bindungsorten
wie durch die Gleichung R = Rmax1·C\Kd1 + C) + Rmax2·C\Kd2 + C) beschrieben) angepasst.
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Der „Goodness
of Fit"-Test von
diesen beiden Modellen wurde visuell durch Vergleich mit experimentellen
Daten und statistisch durch einen F-Test der Quadratsummen analysiert.
Das einfachere „one-site"-Modell wurde als
die beste Anpassung gewählt,
es sei denn, dass die Anpassung des „two-site"-Modells
signifikant besser ist (p < 0,1).
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Die
Assoziations- und Disassoziationsanalysen wurden unter Verwendung
der BIAevaluation 2.1 Software (Pharmacia) durchgeführt. Die
Assoziationsratenkonstanten kon wurden auf
zweierlei Weisen berechnet, wobei sowohl homogene „single-site"-Interaktionen als
auch parallele „two-site"-Interaktionen vorausgesetzt wurden.
Für „single-site"-Interaktionen wurden
die kon-Werte gemäß der Gleichung Rt =
Req(1 – exp–ks(t-t) 0) berechnet, worin eine Response bei einer
gegebenen Zeit t, darstellt die Response im Steady-state darstellt;
t0 die Zeit am Beginn der Injektion darstellt;
und ks = dR/dt = kon·Ckoff ist, und worin C eine Konzentration des
Analyts, berechnet hinsichtlich der monomeren Bindungsorte, darstellt.
Für „two-site"-Interaktionen wurden
die kon-Werte gemäß der Gleichung Rt =
Req1(1-exp–ks1(t-t) 0) + Req2(1-exp–ks2(t-t) 0 berechnet. Für jedes Modell wurden die Werte
von kon aus der berechneten Steigung (auf
ca. 70% maximale Assoziation) von Kurvenaustragungen von ks versus C bestimmt.
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Die
Dissoziationsdaten wurden gemäß einem „one-site"-Modell (AB = A +
B) oder „two-site"-Modell (AiBj – Ai + Bj)
analysiert, und die Ratenkonstanten (koff)
wurden aus Kurven der besten Anpassung berechnet. Das Bindungsortmodell
wurde verwendet, außer
wenn die Restgrößen größer als
der Maschinenhintergrund (2–10
RU, gemäß der Maschine)
waren, in welchem Fall das Modell des „two-site"-Bindungsorts
eingesetzt wurde. Die Halbwertzeiten der Rezeptorbesetzung wurden
unter Verwendung der Beziehung t½ =
0,693/koff berechnet.
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DURCHFLUSSZYTOMETRIE:
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Murine
mAk L307.4 (anti-CD80) wurden von Becton Dickinson (San Jose, California)
und IT2.2 (anti-B7-0 [auch als CD86 bekannt]), von Pharmingen (San
Diego, California) käuflich
erworben. Für
die Immunfärbung
wurden CD80-positive und/oder CD86-positive CHO-Zellen aus ihren
Kulturgefäßen durch
Inkubation in Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) mit 10 mM EDTA entfernt.
Die CHO-Zellen (1–10 × 105) wurden zuerst mit mAk oder Immunglobulin-Fusionsproteinen
in DMEM mit 10% fetalem Rinderserum (FBS) inkubiert, dann gewaschen
und mit Fluorescein-Isothiocyanat-konjugiertem Ziegen- anti-Maus- oder
anti-Human-Immunglobulin – Reagenzien
für den
zweiten Schritt (Tago, Burlingame, California) inkubiert. Die Zellen
wurden abschließend
gewaschen und an einem FACScan (Becton Dickinson) analysiert.
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SDS-PAGE- UND GRÖSSENAUSSCHLUSS-CHROMATOGRAPHIE
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SDS-PAGE
wurde auf Tris/Glycin 4–20%
Acrylamidgelen (Novex, San Diego, CA) durchgeführt. Die analytischen Gele
wurden mit Coomassie-Blau gefärbt,
und es wurden Bilder von nassen Gelen mittels Digital-Scanning erhalten.
CTLA4Ig (25 μg)
und L104EA29YIg (25 μg)
wurden mittels der Größenausschlusschromatographie
unter Verwendung einer TSK-GEL G30Q SWXL-Säule (7,8 × 300 mm, Tosohaas, Montgomeryville,
PA), äquilibriert
in Phosphat-gepufferter Salzlösung
mit 0,02% NAN3 bei einer Fließrate von
1,0 ml/min, analysiert.
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CTLA4XC120S UND
L104EA29YXC120S
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Die
einkettige CTLA4XC120S wurde wie zuvor beschrieben
hergestellt (Linsley et al., (1995) J. Bol. Chem. 270: 15417–15424).
Kurz gesagt wurde ein Oncostatin M-CTLA4-(OMCTLA4)-Expressionsplasmid
als eine Template verwendet, der Vorwärtsprimer, GAGGTGATAAAGCTTCACCAATGGGTGTACTGCTCACACAG
(SEQ ID NO: 17) wurde gewählt,
um Sequenzen im Vektor passend zusammenzustellen; und der Rückwärtsprimer,
GTGGTGTATTGGTCTAGATCAATCAGAATCTGGGCACGGTTC (SEQ ID NO: 18) entsprach den
letzten sieben Aminosäuren
(d. h. Aminosäuren
118–124)
in der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 und enthielt einen Restriktionsenzymort und ein Stoppcodon
(TGA). Der Rückwärtsprimer
spezifizierte eine C120S-Mutation (Cystein bis Serin an Position
120). Insbesondere wird die Nukleotidsequenz GCA (Nukleotide 34–36) des
vorstehend gezeigten Rückwärtsprimers
durch eine der folgenden Nukleotidsequenzen ersetzt: AGA, GGA3 TGA, CGA, ACT oder GCT. Wie der Fachmann
verstehen wird, stellt die Nukleotidsequenz GCA eine umgekehrte
komplementäre
Sequenz des Codons TGC für
Cystein dar. Ebenso stellen die Nukleotidsequenzen AGA, GGA, TGA,
CGA, ACT oder GCT die umgekehrten komplementären Sequenzen des Codons für Serin
dar. Die Produkte von der Polymerasenkettenreaktion wurden mit HindIII/XbaI
verdaut und direktional in den Expressionsvektor πLN (Bristol-Myers
Squibb Company, Princeton, NJ) subkloniert. L104EA29Y3CC120S wurde
auf die gleiche Weise hergestellt. Jedes Konstrukt wurde durch DNA-Sequenzierung
verifiziert.
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IDENTIFIKATION UND BIOCHEMISCHE
CHARAKTERISIERUNG VON HOCHAVIDEN MUTANTEN
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Vierundzwanzig
Aminosäuren
wurden für
die Mutagenese gewählt
und die resultierenden ca. 2300 Mutantenproteine wurden auf CD86Ig-Bindung
durch Oberflächen-Plasmon-Resonanz
(SPR; wie vorstehend beschrieben) bestimmt. Die prädominanten
Wirkungen der Mutagenese an jedem Ort sind in Tabelle II zusammengefasst.
Die zufällige
Mutagenese einiger Aminosäuren
in den S25-R33 veränderten
scheinbar nicht die Ligandenbindung. Die Mutagenese von E31 und
R33 und den Resten M97-Y102 resultierten scheinbar in einer reduzierten
Ligandenbindung. Die Mutagenese der Reste S25, A29 und T30, K93,
L96, Y103, L104 und G105 resultierten in Proteinen mit langsamen „On"- und/oder langsamen „Off"-Raten. Diese Ergebnisse
bestätigen vorherige
Befunde, dass Reste in der S25-R33-Region und Reste in oder in der
Nähe von
M97-Y102 die Ligandenbindung beeinflussen (Peach et al., (1994)
J. Exp. Med 180: 2049–2058.
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Die
Mutagenese der Orte S25, T30, K93, L96, Y103 und G105 führte zur
Identifikation einiger Mutantenproteine, die langsamere „Off"-Raten als CD86Ig
aufwiesen. In diesen Fällen
wurde jedoch die langsame „Off"-Rate durch eine
langsame „On"-Rate kompromittiert,
die zu Mutantenproteinen mit einer Gesamtavidität für CD86Ig führte, die scheinbar der ähnlich war,
die mit dem Wildtyp-CTLA4Ig gesehen wurde. Außerdem führte die Mutagenese von K93
zu einer signifikanten Aggregation, die für die beobachteten kinetischen Änderungen
verantwortlich gewesen sein könnte.
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Die
zufällige
Mutagenese von L104, gefolgt von der COS-Zelltransfektion und dem
Screening mittels SPR der Kulturmediumproben über immobilisiertem CD86Ig
ergab sechs Mediumproben, die Mutantenproteine mit ca. um das 2fache
langsameren „Off"Raten als das Wildtyp-CTLA4Ig
enthielten. Wenn die entsprechende cDNA dieser Mutanten sequenziert
wurde, wurde festgestellt, das jede für eine Mutation von Leucin
zu Glutaminsäure
(L104E) kodierte. Die Substitution von Leucin 104 zu Asparaginsäure (L104D)
wirkte sich scheinbar nicht auf die CD86Ig-Bindung aus.
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Die
Mutagenese wurde dann an jedem in Tabelle II aufgelisteten Ort wiederholt,
diesmal unter Verwendung von L104E als die PCR-Template anstelle
des Wildtyp-CTLA4Ig, wie vorstehend beschrieben. Die SPR-Analyse,
wieder unter Verwendung von immobilisiertem CD86Ig, identifizierte
sechs Kulturmediumproben von der Mutagenese von Alanin 29 mit Proteinen
mit ca. den um das 4fache langsameren „Off"-Raten als das Wildtyp-CTLA4Ig. Die
beiden langsamsten stellen die Tyrosinsubstitutionen (L104EA29Y)
dar, bei zweien handelte es sich um Leucin (L104EA29L), eine war
Tryptophan (L104EA29W), und eine stellte Threonin (L104EA29T) dar.
In Wildtyp-CTLA4Ig wurden scheinbar keine Mutanten mit langsamen „Off"-Raten identifiziert,
wenn Alanin 29 zufällig,
allein, mutiert wurde.
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Die
relative Molekülmasse
und der Aggregationszustand von gereinigtem L104E und L104EA29YIg wurde
mittels SDS-PAGE und der Größenausschlusschromatographie
untersucht. L104EA2YIg (ca. 1 μg; Spur
3) und L104EIg (ca. 1 μg;
Spur 2) wies scheinbar die gleiche elektrophoretische Mobilität wie CTLA4Ig (ca.
1 μg; Spur
1) unter reduzierenden (ca. 50 kDa; +βME; plus 2-Mercaptoethanol)
und nicht reduzierenden (ca. 100 kDa; –βME) Bedingungen (14A) auf. Anhand der Größenausschlusschromatographie
konnte nachgewiesen werden, dass L104EA29YIg (14C) scheinbar die gleiche Mobilität wie dimeres
CTLA4Ig (14B) aufwies. Die bedeutenden
Peaks stellen ein Protein-Dinier dar, während der schneller eluierende unbedeutendere
Peak in 14B Aggregate eines höheren Molekulargewichts
darstellt. Circa 5,0% CTLA4Ig waren als Aggregate mit höherem Molekulargewicht
anwesend, es lagen jedoch keine Hinweise auf eine Aggregation von
L104EA29YIg oder L104EIg vor. Deshalb konnte die stärkere Bindung
an CD86Ig, die mit L104EIg und L104EA29YIg gesehen wurde, nicht
der durch Mutagenese induzierten Aggregation zugeschrieben werden.
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ÄQUILIBRIUM- UND KINETISCHE
BINDUNGSANALYSE
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Die Äquilibrium-
und kinetische Bindungsanalyse wurde auf Protein A gereinigtem CTLA4Ig,
L104EIg und L104EA29YIg unter Verwendung der Oberflächen-Plasmon-Resonanz
(SPR) durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I ersichtlich. Die beobachteten Dissoziationskonstanten
im Äquilibrium
(Kd; Tabelle I) wurden aus den über einen
Konzentrationsbereich (5,0–200
nM) erstellten Bindungskurven berechnet. L104EA29YIg bindet starker
an CD86Ig als L104EIg oder CTLA4Ig. Der niedrigere Kd von
L104EA29YIg (3,21 nM) als von L104EIg (6,06 nM) oder CTLA4Ig (13,9
nM) deutet auf eine höhere
Bindungsavidität
von L104EA29YIg an CD86Ig. Der niedrigere Kd von
L104EA29YIg (3,66 nM) als von L104EIg (4,47 nM) oder CTLA4Ig (6,51
nM) deutet auf eine höhere
Bindungsavidität
von L104EA29YIg an CD80Ig.
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Die
kinetische Bindungsanalyse ließ erkennen,
dass die vergleichenden „On"-Raten für die CTLA4Ig-, L104EIg-
und L104EA29YIg-Bindung an CD80 ebenso wie auch die „On"-Raten für CD86Ig ähnlich waren
(Tabelle I). Die „Off"-Raten für diese
Moleküle
waren jedoch nicht äquivalent
(Tabelle I). Im Vergleich zu CTLA4Ig wies L104EA29YIg eine um das
2fache langsamere „Off"-Rate als CD80Ig
und eine um das 4fache langsamere „Off"-Rate als CD86Ig auf. L104E wies „Off"-Raten intermediär zwischen
L104EA29YIg und CTLA4Ig auf. Da sich die Einführung dieser Mutationen nicht
signifikant auf „On"-Raten auswirkte,
war die Zunahme der mit L104EA29YIg beobachteten Avidität für CD80Ig
und CD86Ig wahrscheinlich hauptsächlich
auf die Abnahme der „Off"-Raten zurückzuführen.
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Zur
Bestimmung, ob die Zunahme der Avidität von L104EA29YIg für CD86Ig
und CD80Ig auf die Mutationen zurückzuführen war, die sich auf die
Weise auswirkten, wie sich jedes Monomer als ein Dimer assoziierte,
oder ob in jedes Monomer eingeführte,
die Avidität
verstärkende
Strukturänderungen
vorlagen, wurden wie vorstehend und von Linsley et al., (1995) J.
Biol. Chem., 270: 15417–15424
beschrieben, nach der Mutagenese von Cystein 120 zu Serin Einzelkettenkonstrukte
von extrazellulären CTLA4-
und L104EA29Y-Domänen
hergestellt. Es wurde anhand der Gelpermeationschromatographie gezeigt,
dass die gereinigten Proteine CTLA4XC1205 und
L104EA29YXC120S monomer waren (Linsley et
al., (1995), vorstehend), bevor ihre Ligandenbindungseigenschaften
mittels SPR analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die
Bindungsaffinitiät
von beiden monomeren Proteinen zu CD86Ig um das ca. 35- bis 80fache geringer
war, als die, die für
ihre entsprechenden Dimeren gesehen wurde (Tabelle I). Dies verleiht
den zuvor veröffentlichten
Daten Unterstützung,
die etablierten, dass eine Dimerisierung von CTLA4 für die Ligandenbindung
mit hoher Avidität
erforderlich war (Greene et al., (1996) J. Biol. Chem., 271: 26762–26771).
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L104EA29YXCI20S band mit einer um das ca. 2fache höheren Affinität als CTLA4XC120S sowohl an CD80Ig als auch CD86Ig. Die
gesteigerte Affinität
war auf die ca. um das 3fache langsamere Dissoziationsrate von beiden
Liganden zurückzuführen. Folglich
war die stärkere
Ligandenbindung durch L104EA29Y sehr wahrscheinlich auf die Avidität fördernde
Strukturänderungen
zurückzuführen, die
in jede Monomerkette anstelle von Veränderungen, bei denen das Molekül dimerisierte,
eingeführt
worden waren.
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LOKALISIERUNG UND STRUKTURANALYSE DER
DIE AVIDITÄT
FÖRDERNDEN
MUTATIONEN
-
Die
Lösungsstruktur
der extrazellulären
IgV-ähnlichen
Domäne
von CTLA4 wurde in letzter Zeit mittels der NMR-Spektroskopie (Metzler
et al., (1997) Nature Struct. Biol. 4: 527–531 bestimmt. Dies ermöglichte
die genaue Lokalisierung von Leucin 104 und Alanin 29 in der dreidimensionalen
Faltung (15A–B). Leucin 104 befindet sich
in der Nähe
der hoch konservierten Aminosäuresquenz
MYPPPY. Alanin 29 befindet sich in der Nähe des C-terminalen Endes der
S25-R33-Region, die sich räumlich
nachbarständig
zur MYPPPY-Region befindet. Während
eine signifikante Interaktion zwischen Resten an der Base dieser
beiden Regionen vorhanden ist, besteht scheinbar keine direkte Interaktion
zwischen L104 und A29, obwohl sie beide einen Teil eines benachbarten
hydrophoben Kerns im Protein umfassen. Die strukturellen Konsequenzen
der beiden die Avidität
fördernden
Mutanten wurden mithilfe des Modelling beurteilt. Die A29Y-Mutation
kann leicht in der Spalte zwischen der S25-R33-Region und der MYPPPY-Region
untergebracht werden, und kann dazu dienen, die Konformation der
MYPPPY-Region zu stabilisieren. Im Wildtyp-CTLA4 bildet L104 ausgeprägte hydrophobe Interaktionen
mit L96 und V94 in der Nähe
der MYPPPY-Region. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Glutaminsäure-Mutation
eine Konformation annimmt, die der von L104 aus zwei Gründen ähnlich ist.
Erstens ist nicht genügend
Raum zur Unterbringung der längeren
Glutaminssäure-Seitenkette
in der Struktur ohne signifikante Störung an der S25-R33-Region
vorhanden. Zweitens waren die energetischen Kosten beim Vergraben der
negativen Ladung der Glutaminsäure-Seitenkette
in der hydrophoben Region groß.
Anstelle dessen sagen Modelling-Studien
voraus, dass sich die Glutaminsäure-Seitenkette
auf der Oberfläche
dreht ("flip out"-Bewegung), wo ihre
Ladung mittels Solvatisierung stabilisiert werden kann. Eine derartige
konformationale Änderung
kann von G105 mit minimaler Distortion an den anderen Resten in
den Regionen leicht Rechnung getragen werden.
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BINDUNG VON HOCHAVIDEN MUTANTEN AN CD80
ODER CD86 EXPRIMIERENDE CHO-ZELLEN
-
Die
FACS-Analyse (9) der CTLA4Ig- und
Mutantenmolekülbindung
an stabil transfizierte CD80+- and CD86+-CHO-Zellen wurde wie hierin beschrieben
durchgeführt.
Die CD80-positiven und CD86-positiven CHO-Zellen wurden mit zunehmenden
Konzentrationen von CTLA4Ig, L104EA29YIg oder L104EIg inkubiert und
dann gewaschen. Gebundenes Immunglobulin-Fusionsprotein wurde unter
Verwendung von Fluorescein-Isothiocyanat-konjugiertem Ziegen-anti-Human-Immunglobulin
nachgewiesen.
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Wie
in 9 ersichtlich, wurden CD80-positive
oder CD86-positive CHO-Zellen (1,5 × 105)
mit den angegebenen Konzentrationen von CTLA4Ig (ausgefüllte Quadrate),
L104EA29YIg (Kreise) oder L104EIg (Dreiecke) 2 h bei 23°C inkubiert,
gewaschen und mit Fluorescein-Isothiocyanat-konjugiertem Ziegen-anti-Human-Immunglobulin-Antikörper inkubiert.
Die Bindung an insgesamt 5000 lebensfähige Zellen wurde an einem FACScan
analysiert (Einzelbestimmung), und die mittlere Fluoreszenzintensität (MFI)
wurde mithilfe von Datenhistogrammen unter Verwendung von PC-LYSYS
bestimmt. Die Daten wurden auf Hintergrundfluoreszenz bereinigt,
die an Zellen gemessen wurde, die nur mit einem Reagenz vom zweiten
Schritt inkubiert wurden, (MFI = 7). Der Kontroll-L6-mAk (80 μg/ml) ergab
eine MFI von < 30.
Diese Ereignisse von vier unabhängigen Experimenten
sind repräsentativ.
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Die
Bindung von L104EA29YIg, L104EIg und CTLA4Ig an humane CD80-transfizierte
CHO-Zellen ist ca. äquivalent
(9A). L104EA29YIg und L104EIg binden stärker an
CHO-Zellen, die mit humanen CD86 stabil transfiziert sind, als CTLA4Ig
(9B).
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FUNKTIONSASSAYS:
-
Humane
CD4-positive T-Zellen wurden durch immunmagnetische negative Selektion
isoliert (Linsley et al., (1992) J. Exp. Med. 176: 1595–1604).
Isolierte CD4-positive T-Zellen wurden mit Phorbal-Myristatacetat (PMA)
plus CD80-positiven oder CD86-positiven CHO-Zellen in Anwesenheit
von Inhibitor in Titrationskonzentrationen stimuliert. CD4-positive
T-Zellen (8–10 × 104/Well) wurden in Anwesenheit von 1 nM PMA
mit oder ohne bestrahlte CHO-Zellstimulatoren kultiviert. Proliferative
Responses wurden durch das Zufügen
von 1 μCi/Well
[3H]-Thymidin während der abschließenden 7
Stunden einer 72-stündigen
Kultur gemessen. Die Inhibition wurde von mit PMA plus CD80-positiven
CHO oder CD86-positiven CHO stimulierten T-Zellen durch L104EA29YIg
und CTLA4Ig durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in 10 ersichtlich.
L104EA29YIg inhibiert die Proliferation von mit CD80-positiven, mit PMA
behandelten CHO-Zellen mehr als CTLA4Ig (10A). L104EA29YIg
ist beim Inhibieren der Proliferation von CD86-positiven, mit PMA
behandelten CHO-Zellen auch wirksamer als CTLA4Ig (10B). Folglich stellt L104EA29YIg einen potenteren
Inhibitor von sowohl der CD80- als auch CD86-vermittelten Costimulation
von T-Zellen dar.
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11 zeigt die Inhibition durch L104EA29YIg
und CTLA4Ig von den vorstehend hergestellten allostimulierten humanen
T-Zellen und ferner allostimuliert mit einer als PM bezeichneten
humanen B-Lymphoblastoid-Zelllinie (LCL), die CD80 und CD86 (T-Zellen
bei 3,0 × 104/Well und PM bei 8,0 × 103/Well)
exprimierte. Die primäre
Allostimulation trat 6 Tage lang auf, dann wurden die Zellen 7 Stunden
mit 3H-Thymidin gepulst, bevor die Inkorporation
der Radiomarkierung bestimmt wurde.
-
Die
sekundäre
Allostimulation wurde wie folgt durchgeführt. Über sieben Tage primär allostimulierte T-Zellen
wurden über
Lymphozytentrennungsmedium (LSM) (ICN, Aurora, OH) geerntet und
24 Stunden ruhen lassen. Die T-Zellen wurden dann in Anwesenheit
von Titrationsmengen von CTLA4Ig oder L104EA29YIg durch Zufügen von
PM im gleichen Verhältnis
wie vorstehend erneut stimuliert (sekundär). Die Stimulation trat 3
Tage lang auf, dann wurden die Zellen mit der Radiomarkierung wie
vorstehend gepulst und geerntet. Die Wirkung von L104EA29YIg auf
primär
allostimulierte T-Zellen wird in 11A gezeigt.
Die Wirkung von L104EA29YIg auf sekundär allostimulierte T-Zellen
ist in 11B ersichtlich. L104EA29YIg
inhibiert die proliferativen Responses von sowohl primären als
auch sekundären
T-Zellen besser als CTLA4Ig.
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Zum
Messen der Cytokinproduktion (12)
wurden sekundäre
Allostimulationsplatten im Duplikat hergestellt. Nach 3 Tagen wurde
das Kulturmedium unter Verwendung von ELISA-Kits (Biosource, Camarillo, CA)
unter Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Bedingungen analysiert.
Es wurde festgestellt, dass L104EA29YIg beim Blockieren der Produktion
von IL-2, IL-4 und γ-IFN-Cytokin
von T-Zellen nach einem sekundären
allogenen Stimulus potenter als ist CTLA4Ig (12A–C).
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Die
Wirkungen von L104EA29YIg und CTLA4Ig auf die gemischten Lymphozytenantworten
(MLR) von Affen sind in
13 ersichtlich.
Mononukleare Zellen im peripheren Blut von 2 Affen (PBMC'S; 3,5 × 10
4 Zellen/Well von jedem Affen) wurden über Lymphozytentrennungsmedium
(LSM) gereinigt und mit 2 μg/ml
Phytohämagglutinin
(PHA) gemischt. Die Zellen wurden 3 Tage stimuliert, dann mit der
Radiomarkierung 16 Stunden vor dem Ernten gepulst. L104EA29YIg inhibierte
die T-Zellprolferation von Affen besser als CTLA4Ig.
TABELLE
I |
Äquilibrium
und scheinbare kinetische Konstanten sind in der folgenden Tabelle
ersichtlich (bei den Werten handelt es sich um Mittelwerte ± Standardabweichung
von drei verschiedenen Experimenten): |
Immobilisiertes Protein | Analyt | kon(× 105)M–1S–1 | koff (× 10–3)S–1 | Kd nM |
CD80Ig | CTLA4Ig | 3,44 ± 0,29 | 2,21 ± 0,18 | 6,51 ± 1,08 |
CD80Ig | L104EIg | 3,02 ± 0,05 | 1,35 ± 0,08 | 4,47 ± 0,36 |
CD80Ig | L104EA29YIg | 2,96 ± 0,20 | 1,08 ± 0,05 | 3,66 ± 0,41 |
CD80Ig | CTLA4Xc1ms | 12,0 ± 1,0 | 230 ± 10 | 195 ± 25 |
CD80Ig | L104EA29YXc1205 | 8,3 ± 0,26 | 71 ± 5 | 85,0
+ 2,5 |
| | | | |
CD86Ig | CTLA4Ig | 5,95 ± 0,57 | 8,16 ± 0,52 | 13,9 ± 2,27 |
CD86Ig | Ll04EIg | 7,03 ± 0,22 | 4,26 ± 0,11 | 6,06 ± 0,05 |
CD86Ig | L
104EA29YIg | 6,42
+ 0,40 | 2,06 ± 0,03 | 3,21 ± 0,23 |
CD86Ig | CTLA4XC120S | 16,5±0,5 | 840 ± 55 | 511 ± 17 |
CD86Ig | L104EA29YXC120S | 11,4 ± 1,6 | 300 ± 10 | 267 ± 29 |
TABELLE
II |
Die Wirkung
auf die CD86Ig-Bindung durch Mutagenese von CTLA4Ig an dn angegebenen
Orten wurde mittels der vorstehend beschriebenen SPR bestimmt. Die
prädominante
Wirkung ist mit einem „+"Zeichen angezeigt |
Mutageneseort | Wirkungen
der Mutagenese |
| Keine
offensichtliche Wirkung | Langsame „On"-Rate/langsame „Off"-Rate | Reduzierte
Ligandenbindung |
S25 | | + | |
P26 | + | | |
G27 | + | | |
K28 | + | | |
A29 | | + | |
T30 | | + | |
E31 | | | + |
R33 | | | + |
K93 | | + | |
L96 | | + | |
M97 | | | + |
Y98 | | | + |
P99 | | | + |
P100 | | | + |
P101 | | | + |
Y102 | | | + |
Y103 | | + | |
L104 | | + | |
G105 | | + | |
I106 | + | | |
G107 | + | | |
Q111 | + | | |
Y113 | + | | |
I115 | + | | |
-
BEISPIEL 3
-
Dieses
Beispiel stellt eine Beschreibung der Donor-Pankreatektomie und
-Inselisolierung und Inseltransplantationsverfahren in einem Tiermodell
dar.
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN:
-
TIERE
-
In
der Gefangenschaft aufgezogene adoleszente männliche Rhesusaffen (Macaca
mulatta) (ca. 4–20 kg)
wurden als Empfänger
und Donoren verwendet. Die Abwesenheit von vorgeformten Donorspezifischen Antikörpern im
Empfänger
wurde vor der Transplantation bestätigt. Alle potenziellen Donoren und
Empfänger wurden
auf anti-CMV-Antikörper
getestet, und es wurden nur für
CMV seropositive Tiere als Empfänger
verwendet.
-
DONOR-PANKREATEKTOMIE UND
-INSELISOLIERUNG
-
Die
Donor-Pankreatektomie wurde einen Tag vor der Transplantation durchgeführt. Das
Verfahren wurde unter Allgemeinanästhesie (einer Kombination
aus parenteralem Ketamin und Isolfluran durch Inhalation) mittels
eines abdominellen Medianschnitts durchgeführt. Die splenorenalen und
splenokolischen Ligamente wurden durchtrennt, so dass die Milz zusammen
mit dem Schwanz des Pankreas mobilisiert wurde. Der Kopf des Pankreas
und der zweite Abschnitt des Duodenums wurden nach dem Kocher-Duodenalmanöver mobilisiert.
Nach Verabreichung von Heparin (200 U/kg), wurde die Aorta knapp
oberhalb ihrer Bifurkation kanüliert,
und das Tier wurde ausgeblutet. In die Bauchfelltasche hinter den
Körper
des Pankreas wurde sofort kaltes Eiswasser eingebracht. Der Körper und
Hals des Pankreas wurden sorgfältig
mittels scharfer Dissektion exzidiert, wobei darauf geachtet wurde,
dass die Pankreaskapsel nicht verletzt wurde. Der Hauptgallengang, der
Ductus pancreaticus und der Ductus pancreaticus accessorius wurden
identifiziert und ligiert, und der Kopf des Pankreas wurde aus dem
zweiten Abschnitt des Duodenums herauspräpariert.
-
Beim
Rhesusaffen wurde die Inselisolierung über geringfügige Modifikationen des automatisierten Verfahrens
für die
humane Inselisolierung (Ricordi, (1988) Diabetes, 37: 413; Ramincoli,
(2000) Cell Transplant 9: 409) unter Verwendung von Liberase (Roche/Boehringer
Mannheim, Indpls, IN) in einer Konzentration von 0,47–0,71 mg/ml
abgeschlossen. Ein dreischichtiger, diskontinuierlicher Euroficoll-Gradient
(Dichten 1,108, 1,097, 1,037; Meditech, Hemdon, VA) und ein Cobe
2991 Blutzellen-Prozessor
(Gambro, Lakewood, CO) wurden zur Reinigung von Inseln aus dem Pankreasverdau
verwendet. Proben von der endgültigen
Inselpräparation
wurden mit Dithizon (Sigma, St. Louis, MO) gefärbt, und die Präparation
wurde durch Zählen
der Anzahl von Inseln in jedem der folgenden Größenbereiche beurteilt: 50–100, 100–150, 150–200, 200–250, 250–300, 300–350 und
350–400 μm. Die Daten
wurden zur Bestimmung der Anzahl von Inseln mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 150 μm
mathematisch umgewandelt und wurden als Inseläquivalente (IEQ) ausgedrückt (Ricordi
C et al., Acta Diabetol. Lat. 27: 185–195, 1990).
-
EMPFÄNGER-PANKREATEKTOMIE UND INTRAHEPATISCHE
INSELZELL-TRANSPLANTATION
-
Die
Totalpankreatektomie ohne Duodenektomie oder Splenektomie wurde
mindestens eine Woche vor der Transplantation durchgeführt. Der
Schwanz und Körper
des Pankreas wurden zusammen mit der Milzarterie und -vene herauspräpariert,
die durch Ligieren und Durchtrennen von nur den Pankreasästen sorgfältig konserviert
wurden. Die untere Mesenterialvene und die mittlere Kolonvene wurden
identifiziert und während der
Dissektion des Körpers
des Pankreas erhalten. Die Pfortader und die obere Mesenterialvene
wurden identifiziert und die Pankreasvenen wurden ligiert und durchtrennt.
-
Das
Duodenum wurde mobilisiert und die Äste der pankreatikoduodenalen
Gefäße, die
in den Pankreas eintraten wurden ligiert und durchtrennt, wobei
die duodenalen Äste
intakt gelassen wurden. Der Hauptgallengang wurde identifiziert
und während
der stumpfen Dissektion zwischen dem Kopf des Pankreas und der C-Schleife
des Duodenums konserviert. Der Ductus pancreaticus und der Ductus pancreaticus
accessorius wurden ligiert, durchtrennt und der Pankreas wurde aus
der Bauchhöhle
entfernt. Alle Tiere mussten sich zur Bewertung der Wirksamkeit
des Pankreatektomieverfahrens einem intravenösen Glucosetoleranztest unterziehen.
Alle wurden vor der Inseltransplantation als C-Peptid-negativ dokumentiert.
-
Über Nacht
kultivierte Inseln wurden in Transplantatmedium, das aus RPME-Medium
1640 (Mediatech), supplementiert mit 2,5% humanem Serumalbumin bestand,
gewaschen und zur Bestimmung der IEQ-Zahl gezählt. Die Inseln wurden dann
pelletiert und in 20 ml Transplantatmedium, supplementiert mit 200 Einheiten
Heparin, resuspendiert. Die intrahepatische Inseltransplantation
wurde über
die Schwerkraftdrainage der Inseln durch einen intravenösen Katheter
von 22 Gauge in eine der Venae sigmoideae oder einen Ast der Vena
colica sinistra in die Pfortader durchgeführt.
-
BLUTGLUCOSEÜBERWACHUNG, INSULINVERABREICHUNG
UND DEFINITION VON ABSTOSSUNG
-
Die
Nüchtern-Blutglucosewerte
und postprandialen Blutglucosewerte wurden über die Gewinnung des Blutes
aus dem Ohr zweimal täglich
(vor dem Frühstück und nach
dem Mittagessen), gefolgt vom Testen des Bluts mit einem Glucometer
Elite (Bayer, Elkhart, IN) überwacht.
Insulin (NPH, Ultralente; Eli Lilly, Indianapolis, IN) wurde dreimal
täglich
in einem Versuch verabreicht, die Nüchtern-Blutglucose bei <300 mg/dl bei pankreatektomierten
Tieren vor der Transplantation oder bei denen eine Abstoßung ihrer
Allotransplantate aufgetreten war, aufrechtzuerhalten.
-
EXPERIMENTELLE GRUPPEN UND
IMMUNSUPPRESSIVE PROTOKOLLE
-
Es
wurden zwei Behandlungsprotokolle geprüft: (1) Das Edmonton-Protokoll – unter
Anwendung von Tacrolimus, Sirolimus und anti-IL-2R-mAk (Shapiro,
A. M. J. et al., (2000), N. Eng. J. Med., 343: 230–238) und (2)
das L104EA29Y-Edmonton-Protokoll – unter Anwendung von L104EA29YIg,
Sirolimus und anti-IL-2R-mAk. Die Kontrollgruppe schloss mit dem „immunsuppressiven
Basisregime" mit
Rapamycin und anti-IL-2R allein behandelte Empfänger ein. Tacrolimus wurde
in einer Dosis von 0,05 mg/kg zweimal täglich an den postoperativen
Tagen (POD) 0–14
(Targetspiegel 5–8)
und 0,06 mg/kg täglich
(Targetspiegel 3–5)
POD 15–120
verabreicht. L104EA29YIg wurde intraoperativ intravenös (10 mg/kg)
und an den postoperativen Tagen 4 (15 mg/kg), 14, 28, 42, 56, 70,
84, 98, 112, 126 (20 mg/kg) zur Aufrechterhaltung der Serumtalspiegel
von größer als
30 μg/ml
verabreicht. Der chimäre
anti-humane IL-2R-mAk (0,3 mg/kg iv) wurde intraoperativ am POD
4 verabreicht. Sirolimus (Rapamun®) wurde
oral in einer Dosis von 1,25 mg/kg zweimal täglich (Targetspiegel 10–15) POD
0–50,
1 mg/kg zweimal täglich
(Targetspiegel 7–10)
POD 50–100
verabreicht und dann zur Terminierung der Dosierung zum POD 130
ausgeschlichen. Sirolimus (Rapamun®) und
Tacrolimus (Prograf®) wurden von der Emory
University Hospital Pharmacy erworben. Der chimäre anti-humane IL-2R-mAk (Simulect®) wurde
von Novartis Pharma AG (Basel, Schweiz) bereitgestellt.
-
AUTOPSIE
-
An
allen Empfängern
wurde zum Zeitpunkt ihres Todes von den veterinärmedizinischen Mitarbeitern von
Yerkes eine vollkommene Autopsie durchgeführt.
-
NACHWEIS VON ANTI-DONOR-ANTIKÖRPERN
-
Die
Anwesenheit nachweisbarer Donor-spezifischer Alloantikörper wurde
unter Verwendung der Durchflusszytometrie bestimmt. Die Leukozyten
im peripheren Blut dienten als Targetzellen für die Analyse vor der Transplantation.
Aus den Mesenteriallymphknoten isolierte Leukozyten, die zum Zeitpunkt
der Transplantation gewonnen wurden, dienten als Targetzellen für die Assays
nach der Transplantation.
-
STATISTIK
-
Das Überleben
der Inseltransplantate unter den experimentellen Gruppen wurde unter
Verwendung des Mann-Whitney-Wilcoxon-Tests verglichen (Armitage
et al. (1987) Statistical Methods in Medical Research, Blackwell
Scientific Publication, Oxford).
-
ANTI-DONOR-ENZYME-LINKED IMMUNOSPOTTING-ASSAY
-
Die
Responses wurden mittels einem Interferon-γ-(IFN-γ)-Enzyme-linked-Immunospot-(ELISpot)-Assay unter
Verwendung von Leukozyten im peripheren Blut, die aus Empfänger- oder
Donor-Tieren gewonnen wurden, gemessen. Eine gleiche Anzahl bestrahlter
Stimulatoren (Donor-Leukozyten) und Responders (Empfänger-Leukozyten)
wurden den Platten mit Estercelluloseboden (Millipore, Redford,
MA), beschichtet mit dem Capture-Antikörper, Maus-anti-Human-IFN-γ (Klon GZ-4;
Mabtech, Schweden) zugefügt.
Nach 14- bis 16-stündiger
Inkubation wurde das biotinylierte Maus-anti-Human-IFN-γ (Klon 7-B6-1; Mabtech, Schweden) zugefügt, ungebundener
Antikörper
wurde entfernt, und Meerettichperoxidase-Avidin D (Vector, Burlingame, CA)
wurde zugefügt.
Mit dem Substrat 3-Amino-9-ethyl-carbazol
(Sigma) wurden Spots entwickelt. Jeder Spot stellt eine IFN-γ-sezernierende
Zelle dar; die Frequenz dieser Zellen kann durch Dividieren der
Anzahl der generierten Spots durch die Gesamtzahl der ausplattierten
Responderzellen bestimmt werden.
-
ERGEBNISSE:
-
DIE AUF DER BLOCKADE DES CD28-SIGNALWEGS
BASIERENDE THERAPIE VERLÄNGERT
DAS ÜBERLEBEN
DER INSELALLOTRANSPLANTATE IN RHESUSMAKAKEN.
-
Diabetes
wurde durch die chirurgische Pankreatektomie von Empfängertieren
induziert und durch den intravenösen
Glucosetoleranztest vor der Transplantation bestätigt. Donor-Empfänger-Paarungen
wurden basierend auf der Molekulartypisierung unter Verwendung eines
Panels von zuvor definierten Major Histocompatibility-Allelen (8
Klasse I und 12 Klasse H) definiert (Lobashevsky A, et al., Tissue
Antigens 54: 254–263, (1999);
Knapp LA, et al., Tissue Antigens 50: 657–661, (1997); Watkins D. I.,
Crit. Rev. Immunol. 15: 1–29, (1995)).
Paarungen maximierten die Disparität an den Loci sowohl von Klasse
I als auch II. Abstoßung
wurde definiert als zwei konsekutive Nüchtern-Blutglucosewerte von >125 mg/dl an den nachfolgenden
Tagen. Die intraportale Infusion von allogenen Inseln (>10,000 IEQ/kg) führte zur
initialen Wiederherstellung der Euglykämie und Insulinunabhängigkeit
bei diabetischen Affen in beiden Gruppen.
-
Die
Behandlung von pankreatektomierten Makakaffen mit L104EA29YIg/Rapamycin/anti-IL-2R-mAk-Regime
verlängerte
signifikant das Überleben
des Inseltransplantats (204, 190, 216, > 220 bzw. 56 Tage). Bei den Tieren, die
das L104EA29YIg/Rapamycin/anti-IL-2R-Regime erhielten, wurde eine
angemessene Glucosekontrolle erreicht, wie anhand der Nüchtern-Plasmaglucosespiegel
gezeigt wurde (
5 und
16B).
Außerdem
war bei diesen Tieren keine Insulinersatztherapie für eine signifikant
verlängerte Zeitdauer
erforderlich (
6). Im Gegensatz dazu stießen die
Tiere, die das Basisregime (Rapamycin/anti-IL-2R-mAk) allein erhielten,
die transplantierten Inseln innerhalb von einer Woche ab (
16C). Die Kontrolltiere zeigten deutlich erhöhte Nüchtern-Plasmaglucosespiegel
(
5). Die Kontrolltiere benötigten überdies innerhalb von einer
Woche nach der Inseltransplantation eine Insulinersatztherapie (
6).
Vier von fünf Tieren,
die das L104EA29YIg-Regime erhielten, kamen in den Genuss einer
abstoßungsfreien Überlebenszeit für die Dauer
der Behandlungsperiode (Table III). Der intravenöse Glucosetoleranztest mit
Messung der Insulin- und Glucosespiegel bestätigte die Inselfunktion nach
der Transplantation (repräsentatives
Tier,
7 und
16D).
TABELLE
III |
Überleben
und Behandlung bei einem Inselallotransplantat |
| IEQ/kg | Überleben* | Behandlung | MHC-Mismatches
(n) |
Klasse
I | Klasse
II |
RKf-7 | 22250 | 204 | LEA29Y/Rapa/αIL-2R | 2 | ND |
RUf-7 | 17087 | 190 | LEA29Y/Rapa/αIL-2R | ND | 3 |
RRe-7 | 20266 | 216 | LEA29Y/Rapa/αIL-2R | 2 | 6 |
RWt-6 | 16033 | 56 | LEA29Y/Rapa/αIL-2R | 2 | 3 |
RMv-6 | 8201 | >220 | LEA29Y/Rapa/αIL-2R | 1 | 3 |
RQz-6 | 12980 | 7 | Rapa/αIL-2R | 2 | 5 |
RIb-7 | 10903 | 7 | Rapa/αIL-2R | 1 | 4 |
Insulinunabhängigkeit.
ND, in Allelen, die typisiert wurden, wurde keine nachgewiesen. |
-
100
Tage nach der Transplantation wurde die Dosierung von Rapamycin
herabgesetzt und bis zum Tag 121 auf null ausgeschlichen. Die Tiere
blieben, während
sie die L104EA29YIg-Monotherapie erhielten, weiterhin insulinunabhängig. Ca.
150 Tage nach der Transplantation, erhielten die übrigen Inselempfänger ihre abschließende L104EA29YIg-Dosis,
womit jedwede zusätzliche
Therapie mit Immunsuppressiva eingestellt wurde.
-
Wie
erwartet, wurden die Empfänger
ca. 1–2
Monate nach Absetzen der Therapie hyperglykämisch und benötigten eine
exogene Insulintherapie. Die histologische Analyse gab ein mononukleares
Infiltrat zu erkennen, was stark auf die Abstoßung als Ätiologie des Verlustes der
Glucosekontrolle hindeutet (17). In einem
intravenösen
Glucosetoleranztest wurde bei den Testtieren, die das L104EA29YIg/Rapamycin/anti-IL-2R-mAk-Regime
erhalten, nach der Inseltransplantation normale Glucosespiegel nachgewiesen
(7 und 16D).
-
Die
Frequenz von gegen den Donor gerichteten IFN-γ-produzierenden Zellen wurde
durch den ELISpot-Assay nachgewiesen und unter Verwendung eines
Immunspot-Imagingsystems analysiert. Die Tiere, die das immunsuppressive
Basisregime allein erhielten, wiesen signifikant erhöhte Zahlen
von Donor-reaktiven IFNγ produzierenden
T-Zellen (84 ± 4,6
Zellen) auf, während
Tiere, die das L104EA29YIg-Regime erhielten, keine nachweisbare
Response aufwiesen (2 ± 0,56
Zellen).
-
DIE L104EA29YIG-THERAPIE INHIBIERT DAS
PRIMING VON ANTI-DONOR-T- UND -B-ZELL-ANTWORTEN
-
Die
Frequenz von geprimten alloreaktiven T-Zellen kann unter Verwendung
des ELISpot-Assays wirksam nachgewiesen werden, der die Produktion
von IFN-γ auf
der Einzelzellebene diskriminieren kann. Peripherblutproben von
Inselempfängern
wurden an verschiedenen Zeitpunkten sowohl vor als auch nach der Transplantation
auf ihre Fähigkeit
zum Generieren von IFN-γ als
Antwort auf Donor-Antigen analysiert. Mit dem Basisregime allein
behandelte Tiere entwickelten schnell eine messbare Anti-Donor-Antwort, die mit
der Abstoßung
eine Woche nach der Transplantation zusammenfiel. Im Gegensatz dazu
war die Frequenz der gegen den Donor gerichteten IFN-γ produzierenden
Zellen in Tieren, die das L104EA29YIg-enthaltende Regime erhielten,
nicht nachweisbar, bis die Therapie abgesetzt wurde (repräsentative
Tiere, 18A und B). Folglich blockierte
das L104EA29YIg-Regime wirksam die Generierung von Anti-Donor-T-Zellantworten,
wie durch die Fähigkeit,
IFN-γ zu
produzieren, gemessen wurde.
-
Die
Durchflusszytometrie wurde zur Untersuchung der Entwicklung von
gegen den Donor gerichteten Antikörperantworten verwendet. Ein
Tier in der Kontrollgruppe generierte eine starke gegen den Donor
gerichtete Ak-Antwort, wohingegen das andere keine nachweisbare
Antwort entwickeln konnte, vermutlich weil es euthanasiert wurde,
bevor die Antikörperantwort
gemessen werden konnte (18C).
Im Gegensatz dazu konnten vier von fünf Tieren keine Antikörperantwort
generieren, während
sie sich unter der L104EA29YIg-Therapie befanden. Dies ist konsistent
mit zuvor berichteten Ergebnissen unter Verwendung von CTLA4-Ig
in einem Inseltransplantatmodell (Levisetti, M. G. et al., J. Immunol.
159: 5187–5191,
1997) ebenso wie anhand unserer Erfahrung in einem Nierenallotransplantatmodell,
wo die Empfänger
keine gegen den Donor gerichteten Antikörper generieren konnten (Pearson
T, et al., (Abstract). In Programs and Abstracts of the 17th American
Society of Transplant Physicians Annual Meeting, Chicago, 10–14 May
1997. Chicago, American Society of Transplant Physicians). Ein Tier
von fünf
Empfängern
unterlag einer Abstoßungsepisode, während es
sich unter der L104EA29YIg-Therapie befand und entwickelte anschließend eine
gegen den Donor gerichtete Antikörperantwort.
Die übrigen
vier Tiere, die sich unter dem L104EA29YIg-Regime befanden, entwickelten
wie erwartet um den Zeitpunkt der Abstoßung herum (ca. 200 Tage nach
der Transplantation, 50 Tage nach der letzen L104EA29YIg-Dosis)
konsistent gegen den Donor gerichtete Antikörperantworten.
-
Die
Inseltransplantation wird schnell zu einer realisierbaren Behandlungsoption
für Patienten
mit insulinabhängigem
Diabetes mellitus Typ I. Neuere Berichte, die steroidfreie immunsuppressive
Regime beschreiben, die nach der Inseltransplantation zu einer erfolgreichen
Insulinunabhängigkeit
führen,
haben einen erneuten Optimismus für die praktische Applikation
der Inseltransplantation eingeleitet. Wohingegen die Elimination der
Glucocorticoide aus den immunsuppressiven Regimen im Rahmen der
Bemühungen
zur Behandlung des Typ I-Diabetes einen bedeutenden Schritt nach
vom darstellt, kann der Verlass auf die Calcineurin-Therapie für die primäre Immunsuppression
die Applikation dieses Ansatzes einschränken. Calcineurin-Inhibitoren
sind von zahlreichen unerwünschten
Nebenwirkungen begleitet, einschließlich Nephrotoxizitat, Diabetes,
Hypertonie, gestörtem
Lipidmetabolismus und Hirsutismus (Kahan B. D. et al., N. Engl..
J. Med. 321: 1725–1738,
1989; Group TUSMFLS: A comparison of tacrolimus (FK 506) and cyclosporine
for immunsuppression in liver transplantation: the U. S. Multicenter
FK506 Liver Study Group [Gruppe TUSMFLS: Ein Vergleich von Tacrolimus (FK
506) und Cyclosporin für
die Immunsuppression in der Lebertransplantation]. N. Engl. J. Med.
331: 1110–1115,
1994; de Mattos A. M. et al., Am. J. Kidney Disease 35: 333–346, 2000).
Selbst wenn die Arzneimitteldosen niedrig gehalten werden, können sich
signifikante Nebenwirkungen entwickeln. Dies trifft besonders auf
die Diabetikerpopulation zu, bei der die Nierenfunktion bereits
geschädigt
sein kann. Tatsächlich
wiesen in den neuesten Berichten von Edmonton zwei Patienten mit
leicht erhöhten
Kreatininspiegeln vor der Transplantation signifikante Reduktionen
der Nierenfunktion auf, während
sie sich unter der Calcineurin-Inhibitortherapie befanden, und bei
ihnen dieses Arzneimittel letztendlich abgesetzt werden musste (Ryan
E. A., et al., Diabetes 50: 710–719,
2001). Im gleichen Bericht entwickelten Zweidrittel der Empfänger einen
Grad der Glucoseintoleranz, wobei Einviertel sehr offensichtlich
nach der Transplantation Diabetes entwickelte, von dem angenommen
wird, dass er mit der Anwendung von Tacrolimus im Zusammenhang steht.
Dies unterstreicht die attraktive und wesentliche Beschaffenheit
eines immunsuppressiven Regimes, frei von Calcineurin-Inhibitor,
insbesondere für
die Inseltransplantation.
-
Die
Blockade der costimulatorischen Signalwege der T-Zellen stellt eine
vielversprechende Strategie für
die Entwicklung nicht toxischer immunsuppressiver und potenziell
tolerogener Regime bereit. Dieser Ansatz targetiert die T-Zellen,
die das „Signal
1" während der
Periode der Arzneimittelverabreichung erhalten. Es wird zum Beispiel
angenommen, dass die Behandlung während der Peritransplantationsperiode
allospezifische T-Zellen, wenn sie dem neuen Organ oder Gewebe begegnen,
unwirksam machen, wohingegen andere T-Zellen ungeschädigt zurückbleiben
(Li Y, et al., Nat. Med. 5: 1298–1302, 1999). Die Blockade
des CD28B7-Wegs hat bemerkenswerte Aussichten in experimentellen
Autoimmunitäts-
und Transplantationsmodellen nachgewiesen, was es zu einem besonders
attraktiven immunsuppressiven Target bei der Inseltransplantation
macht, bei der vermutlich sowohl auto- als auch alloimmune Hindernisse
existieren. Das Potenzial der CD28-Blockade in einem großen Tiertransplantationsmodell
wurde von Levisetti M. G., et al., (J. Immunol. 159: 5187–5191, 1997)
beschrieben. Es wurde festgestellt, dass die Behandlung mit CTLA4-Ig
bei der Verlängerung
des Überlebens
des Inselallotransplantats in nicht humanen Primaten signifikant,
obwohl mäßig war (Levisetti
M. G., et al., J. Immunol. 159: 5187–5191, 1997). Die CTLA4-Ig-Monotherapie
trägt wenig
zur Verlängerung
des Überlebens
des Nierenallotransplantats bei (Pearson T. et al., (Abstract).
In Programs and Abstracts- of the 17th American Society of Transplant
Physicians Annual Meeting, Chicago, 10–14 May 1997. Chicago, American
Society of Transplant Physicians). Vor kurzem sind mehrere Berichte
zum Langzeitüberleben
von Inseltransplantaten in nicht humanen Primatenmodellen erschienen.
Es wurde gezeigt, dass die Anti-CD40L-mAk-Therapie bisher die beeindruckendsten
Ergebnisse erbrachte; in ähnlichen
Experimenten unter Verwendung eines Nierentransplantmodells wurde
jedoch keine Toleranz erreicht, da das Absetzen der Therapie schließlich zur
Abstoßung
führte
(Kenyon, N. S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 8132–8137 (1999); Kirk,
A. D., et al., Nat. Med. 5, 686–693
(1999). In einem anderen ermutigenden Bericht beschrieben Thomas et
al. (Diabetes 50: 1227–1236,
(2001)) kürzlich,
dass die Anwendung eines anti-CD3-Immuntoxins und des immunmodulatorischen
Mittels DSG (15-Desoxyspergualin) das Inselüberleben bei Streptozotocin-induzierten diabetischen
Primaten dramatisch verlängerte.
Obwohl vielversprechend, wurden in diesen Berichten Therapeutika
angewendet, deren klinisches Potenzial derzeit noch ungewiss ist.
-
Die
in vivo-Daten unter Verwendung von L104EA29YIg, einer Mutantenform
von CTLA4-Ig, im Inselallotransplantatmodell des Rhesusaffen ist
konsistent mit den Hinweisen in vitro, die darauf hindeuten, dass
dieses Molekül
der zweiten Generation einen potenteren Inhibitor der T-Zellantworten
darstellt, als das Elternmolekül.
Da CTLA4-Ig bereits Wirksamkeit in einer klinischen Studie mit Psoriasispatienten
gezeigt hat (Abrams, J. R. et al., J. Clin. Invest. 103: 1243–1252 (1999)),
besteht ein signifikanter Enthusiasmus für die Versuche unter Verwendung
von L104EA29YIg als das primäre
Immunsuppressivum. Es ist mit klinisch zugelassenen Immunsuppressiva
(anti-IL-2R-mAk und Rapamycin) eindeutig kompatibel, wenn nicht
synergistisch, was das Design klinischer Studien erleichtert. Initiale
Studien am Menschen mit L104EA29YIg laufen bereits mit Patienten,
die an rheumatoider Arthritis leiden und denen, die sich einer Nierentransplantation
unterziehen. Obwohl ein direkter Vergleich eines auf Tacrolimus
basierenden Protokolls und des L104EA29YIg-Regimes aufgrund berichteter
nicht tolerierbarer Toxizitäten
an nicht humanen Primaten nicht in Angriff genommen wurden (Montgomery,
S. P., et al., Am. J. Transplant 1 (Suppl. 1): 438, 2001), weisen
unsere Ergebnisse darauf hin, dass L104EA29YIg das Potenzial besitzt,
mindestens als ein primäres
Immunsuppressivum genauso wirksam zu sein wie Tacrolimus.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN:
-
Es
wird ein neues Calcineurin-Inhibitor-/steroidfreies immunsuppressives
Regime beschrieben, das einen signifikanten Schutz vor Abstoßung bereitstellt
und das Überleben
von Inselallotransplantaten in nicht humanen Primaten verlängert. Das
biologische Mittel L104EA29YIg stellt ein potentes Immunsuppressivum
dar. L104EA29YIg könnte
im Edmonton-Protokoll gegebenenfalls Tacrolimus ersetzen, wodurch
die unerwünschten
Nebenwirkungen des Calcineurin-Inhibitors eliminiert würden.
-
Wie
vom Fachmann, für
den diese Erfindung von Bedeutung ist, erkannt werden wird, kann
die vorliegende Erfindung in Formen, mit Ausnahme der hierin vorstehend
spezifisch offenbarten, ausgeführt
werden, ohne aus dem Umfang der im Wesentlichen erfindungsgemäßen Merkmale
zu kommen. Die vorstehend beschriebenen bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind deshalb als erläuternd
und nicht als einschränkend
zu verstehen. Der Umfang der vorliegenden Erfindung ist in den anhängenden
Ansprüchen
dargelegt, anstelle dass er auf die in der vorstehenden Beschreibung
enthaltenen Beispiele beschränkt
ist. SEQUENZPROTOKOLL