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Gegenstand
der Erfindung ist eine Anlage zum Wechseln der Schaberklinge, welche
zum Einsatz beim Abrakeln/Schaben oder Streichen bestimmt ist und
bevorzugt zusammen mit einer oder mehreren Klingen in Form eines
flexiblen Bandes angeordnet ist, und die Anlage
- – In Verbindung
mit dem einen Ende des Klingenhalters eine erste Spule zum Speichern
des ungebrauchten Bandes in aufgerollter Form,
- – In
Verbindung mit dem anderen Ende des Klingenhalters eine zweite Spule
zum Speichern des gebrauchten Bandes in aufgerollter Form,
- – Transportmittel
zum Befördern
des Bandes im Klingenhalter von einer Spule zur anderen, und
- – zum
Leiten des Bandes von der Spule zum Klingenhalter und/oder vom Klingenhalter
zur Spule dienende Leitmittel, die das Band in seiner Längsrichtung
im Wesentlichen parallel zum Klingenhalter ausrichten,
umfasst.
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Zum
Abrakeln/Schaben und zum Streichen dienende Klingen werden namentlich
in Papier- und Kartonmaschinen sowie diesen nachgeschalteten Ausrüstungsmaschinen
eingesetzt. Die Klingen werden traditionell von Hand ausgewechselt.
Das Auswechseln der langen Klingen ist jedoch schwierig und unter
Umständen
auch gefährlich.
Auch erfordert das Auswechseln der Klinge viel Zeit. Dadurch verringert sich
die effektive Produktionszeit, und außerdem werden durch den Klingenwechsel
Arbeitskräfte
gebunden.
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In
der finnischen Patentschrift 103596 ist eine Schaberklingen-Wechselanlage beschrieben, bei
der die bandförmige
Klinge von einer Spule in den Klingenhalter vorgeschoben und weiter
aus dem Klingenhalter auf eine zweite Spule gezogen wird. Dabei
kann das mehrere Klingen enthaltende Band beim Klingenwechsel einfach
mit Betätigungsvorrichtungen
vorgeschoben werden. Allerdings gestaltet sich der Klingenvorschub
mit der besagten Wechselanlage oft schwierig, weil in der Praxis
im Allgemeinen bei der Schaberanlage, im Folgenden kurz Schaber
genannt, nur wenig Montageraum vorhanden ist. Dabei müssen dann
die Spulen weit weg von dem Schaber angeordnet werden, was wiederum
komplizierte Leitmittel für
die Bandführung
erforderlich macht. Dies bedeutet eine Beeinträchtigung der Betriebssicherheit
der Wechselanlage und eine Erhöhung
deren Anschaffungs- und Betriebskosten.
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In
EP 0259017 A ist
ein Schaber mit einer Schaberklinge, deren Länge größer ist als die Arbeitsbreite
der abzurakelnden Fläche,
beschrieben. Der Klingenhalter drückt einen Zwischenbereich der Klinge
gegen die abzurakelnde Fläche.
Die Klinge kann in Längsrichtung
durch den Klingenhalter hindurch bewegt werden und hat über die
Halterenden hinausreichende Fortsätze. An einem der Fortsätze wirkt
wenigsten eine Klemme (Spannvorrichtung). Die Klemme ist zwischen
einer Arretierstellung, die eine Relativbewegung zwischen Klemme
und Klinge verhindert, und einer Frei-Stellung, die eine solche Relativbewegung
erlaubt, verstellbar. Eine Antriebsvorrichtung bewegt entweder den
Klingenhalter oder die Klammer hin und her, in der einen Richtung,
befindet sich die Klammer in Arretierstellung, und in der entgegengesetzten
Richtung, befindet sich die Klammer in Frei-Stellung, sodass die Klinge schrittweise
in einer Richtung quer über
die abzurakelnde Fläche hinwegfährt.
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Mit
der vorliegenden Erfindung soll eine neuartige zum Wechseln der
Klinge dienende Anlage bereitgestellt werden, die gegenüber bisher
einfacher im Bau und betriebszuverlässiger ist und mit der die beim
Stand der Technik auftretenden Mängel
vermieden werden. Weiter soll mit der Erfindung ein neuartiges Klingenwechselverfahren
geschaffen werden, das in den verschiedenen Einsatzpositionen der
Klinge auf einfache Weise angewendet werden kann. Die kennzeichnenden
Merkmale der erfindungsgemäßen Anlage
gehen aus Patentanspruch 1 hervor. Entsprechend gehen die kennzeichnenden
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus Patentanspruch 8 hervor. In der erfindungsgemäßen Anlage
erfolgt das Führen
der Klingen präzise
ohne dass es dabei an der Klinge zur Bildung schädlicher Spannungsspitzen kommt.
Erreicht wird dies mit Hilfe einfacher Führungselemente, die zum phasenweisen
Arbeiten eingerichtet sind. Man erhält so eine vielseitig einsetzbare,
aber dennoch klare und betriebssichere Anlage, die in verschiedenen
Positionen und in Verbindung mit verschiedenartigen Klingen verwendet
werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden natürliche Eigenschaften
der Klinge genutzt, wodurch sich das Führen und der Vorschub der Klinge schnell
und zuverlässig
gestalten. Mit dem Verfahren erzielt man außerdem einen schnelleren Klingenwechsel
als bisher, weil der gesamte Produktionsprozess auf eine neue Weise
gesteuert wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen,
in denen einige Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt sind, im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Anlage
in Maschinenrichtung und teilweise seitlich betrachtet;
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2 die
Anlage von 1 von oben betrachtet;
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3 einen
Teil der erfindungsgemäßen Transport-
und Leitmittel in teilweise geschnittener Form;
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4 das
erfindungsgemäße Führungselement
sowohl seitlich als auch frontal betrachtet;
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5 eine
axonometrische Prinzipzeichnung der erfindungsgemäßen Anlage.
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1 zeigt
die zum Wechseln der Klinge bestimmte erfindungsgemäße Anlage.
Im Allgemeinen ist die Klinge zum Einsatz in einem Klingenhalter 10 beim
Abrakeln oder Streichen bestimmt. In 1 ist die
Anlage an dem Doppelschaber 12 der Zentralwalze 11 der
Pressenpartie einer Papiermaschine dar gestellt. In 2 ist
auch ein Teil eines Trockenzylinders 13 gezeigt, und die
Zentralwalze 11 ist gestrichelt dargestellt. In der Praxis
ist für
jedes Band eine eigene Anlage vorhanden, und diese Anlagen können unabhängig voneinander
gesteuert werden. Statt zum Abrakeln einer Walze dienende Klingen
können mit
der Anlage je nach Position zum Beispiel auch Streich- und Kreppschaberklingen
gewechselt werden. Zur Beschleunigung des Klingenwechsels werden
an sich bekannte Bänder,
die aus einer oder mehrerer Klingen bestehen, benutzt. Auch der
Werkstoff der bandförmigen
Klingen kann von Anwendung zu Anwendung variieren.
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Zum
Wechseln der flexiblen bandförmigen Klinge
hat die Anlage des Klingenhalters 10 zwei Spulen 14 und 15; 1 und 2.
In Verbindung mit dem einen Ende des Klingenhalters 10 ist
die erste Spule 14 angeordnet, auf der das noch ungebrauchte
Band 16 aufgerollt gespeichert wird. Entsprechend ist in
Verbindung mit dem anderen Ende des Klingenhalters 10 eine
zweite Spule 15 angeordnet, auf der das gebrauchte Band 16 aufgerollt
gespeichert wird. Unabhängig
von der Benutzungsart trägt
das Band in den Zeichnungen generell die Bezugszahl 16.
Weiter umfasst die Anlage Transportmittel 18 zum Befördern des
Bandes 16 im Klingenhalter 10 zwischen den Spulen 14 und 15.
Die Transportmittel umschließen
zum Beispiel Vorschub- und Zugvorrichtung der in der finnischen
Patentschrift 103596 beschriebenen Art. Bevorzugt ist die erste Spule
auf der Führerseite
und die zweite Spule auf der Antriebsseite angeordnet, wobei es
sich dann einfach gestaltet, eine Spule mit einem frischen Band in
die Anlage einzusetzen. Das gebrauchte Band kann auf der Antriebsseite
durch Auswechseln der vollen Spule entfernt werden, aber auch auf
die Führerseite
zurückgespult
werden, wobei sich dann ein Spulenwechsel auf der Antriebsseite
erübrigt.
Die Spulenplatzierung und der Spulenwechsel werden für die jeweilige
Betriebssituation passend eingerichtet. In 1 und 2 ist
die Führerseite
links, die Antriebsseite rechts.
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Die
einzusetzenden Spulen sind im Allgemeinen so groß, dass ihre Anordnung unmittelbar beim
Klingenhalter nicht möglich
ist. Sie müssen dann
an einer anderen passenden Stelle in einem größeren Abstand vom Klingenhalter
platziert werden. In 1 und 2 sind die
führerseitigen
Spulen 14 vertikal und im Wesentlichen neben dem Klingenhalter 10 angeordnet.
Dabei wird das Band 16 mit den zur Anlage gehörenden Leitmitteln 17 von
der Spule 14 in den Klingenhalter 10 geleitet.
Entsprechend führen
die Leitmittel auf der Antriebsseite das Band 16 aus dem
Klingenhalter 10 auf die gleichfalls vertikal angeordnete
Spule 15. Die Leitmittel sind also dazu eingerichtet, das
Band in seiner Längsrichtung
im Wesentlichen parallel zum Klingenhalter zu lenken und so sein
Einführen
in den Klingenhalter zu ermöglichen.
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In 3 sind
die am Ende des Klingenhalters anzubringenden erfindungsgemäßen Leitmittel gezeigt.
Zuerst wird das Band 16 mit der im Wesentlichen geschlossenen
Führung 19 in
seiner Längsrichtung
parallel zum Klingenhalter ausgerichtet. Das vordere Ende der Führung 19 ist
an die Spule 14 gefügt
und dem Querschnitt des Bandes entsprechend geformt. In 3 sind
die Leitmittel aus Anschaulichkeitsgründen von den übrigen Konstruktionen
losgelöst
dargestellt. Das Band 16 ist in der Führung 19 durchweg
gestützt,
sodass die Bildung örtlicher Spannungsspitzen
vermieden wird. Die Führung
besteht vorzugsweise aus Kunststoff, sodass geringe Reibung gewährleistet
ist. Gemäß der Erfindung
umfassen die Leitmittel außerdem
in einem gegenseitigen Abstand und auf gleicher Linie angeordnete
Führungselemente 20 und 20'. In 3 ist
die Führung 19 fest
an das erste Führungselement 20 gefügt. Außerdem ist
das Band 16 zwischen den Führungselementen 20 und 20' ungestützt, wodurch
ein freies Drehen des Bandes 16 ermöglicht wird. Dies ist wesentlich,
denn das dem Klingenhalter zunächst
befindliche Führungselement 20' ist relativ
zur Längsachse
des Bandes 16 in eine Stellung gedreht, die im Wesentlichen
der Stellung des in Klingenwechselposition geschwenkten Klingenhalters
entspricht.
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Auf
diese Weise wird das in seiner Längsrichtung
parallel zum Klingenhalter gebrachte und im Wesentlichen an diesen
herangeführte
Band zum Klingenhalter passend ausgerichtet. Das Band hat somit
durch die gesamte Anlage hindurch einen ungehinderten, „glatten" Laufweg. Durch Anordnung der
Führungselemente
auf gleicher Linie werden torsionsbedingte zusätzliche Belastungen vermieden.
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Beim Übergang
von der Klingenwechselstellung in Betriebsstellung und mit Abnutzung
der Klinge während
des Betriebs ändert
sich der Winkel des Klingenhalters. Die durch die Winkelveränderung
bedingten Spannungen am Band werden zum Beispiel durch Benutzung
eines randgekerbten Bandes nach der
FI
103596 vermieden. Die Randkerbung ermöglicht auch ein Oszillieren
des Klingenhalters, während
das restliche in der Anlage befindliche Band an seiner Stelle verharrt.
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5 zeigt
die erfindungsgemäße Anlage
in Form einer Prinzipzeichnung. Der Klingenhalter 10 ist
hier in Klingenwechselstellung, von der Oberfläche der Walze 11 weggeschwenkt
dargestellt. Dabei ist auch die Klinge von der abzurakelnden Fläche abgehoben,
sodass der Klingenwechsel nur wenig Energie erfordert. Beim Klingenwechsel
wird das Band 16 von der Spule 14 über die
Leitmittel 17 in den Klingenhalter 10 befördert. Beim
Klingenwechsel wird jeweils die gesamte Klinge, deren das Band 16 gewöhnlich mehrere
enthält,
auf einmal ausgewechselt. Zuerst wird das Band 16 mit den
Leitmitteln 17 in seiner Längsrichtung im Wesentlichen
parallel zum Klingenhalter umgelenkt. Diese Richtung ist in 5 durch
den Pfeil X angegeben. Gemäß der Erfindung wird
das Band 16 mit den zu den Leitmitteln 17 gehörenden Führungselementen 20 und 20' auch um seine
Längsachse
gedreht. Außerdem
ist das dem Klingenhalter 10 zunächst befindliche Führungselement 20' überraschenderweise
dazu eingerichtet, das Band 16 in die dem in Klingenwechselstellung
gebrachten Klingenhalter entsprechende Richtung zu drehen. Diese
Richtung ist in 5 durch den Pfeil Y angegeben.
Somit kann also mit der Anlage die Klinge einfach und zuverlässig durch
Vorschieben des Bandes ausgewechselt werden. Nach erfolgtem Klingenwechsel
wird der Klingenhalter 10 wieder zur Walze 11 hin
geschwenkt, wobei die Klinge auf die abzurakelnde Fläche trifft.
Das Drehen und Belasten wird durch die am Band angebrachte Randkerbe 16' ermöglicht.
An der Randkerbe 16' dreht
sich das Band 16 erneut um seine Längsachse, wodurch Abnutzung
und sogar ein Oszillieren der Klinge ermöglicht werden während die
Einstellungen der Leitmittel unverändert bleiben.
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Bevorzugt
beträgt
die Differenz der Verdrehwinkel der aufeinander folgenden Führungselemente relativ
zur Längslinie
des Bandes 10°–80°, am besten 20°–60°. Das Band
kann dann jeweils passend gedreht werden. Außerdem ist das weiter vom Klingenhalter
entfernte Führungselement
im Allgemeinen dazu eingerichtet, das Band im Wesentlichen horizontal
auszurichten. Die Spule kann dann in vertikaler Stellung angeordnet
werden, was sich im Hinblick auf deren Funktion und Brauchbarkeit
vorteilhaft gestaltet. Ein Drehen des Bandes ist möglich, weil
es zwischen den Führungselementen
ungestützt
ist. Die Führungselemente
sind hier durch einen geschlossenen Kanal 21 miteinander
verbunden, wodurch das Band 16 gleichzeitig geschützt ist.
Im Prinzip können die
Führungselemente
auch unabhängig
voneinander auf andere Weise gestützt werden. Bevorzugt wählt man
jedoch einen Kanal, der aus einem starren und im Querschnitt im
Wesentlichen runden Rohr 22 besteht, wie in 3 gezeigt.
Die Führungselemente 20 und 20' können dann
problemlos sicher befestigt und frei gedreht werden.
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In 3 ist
auch das Ende des Rohres 22 in Längsrichtung des Rohres 22 betrachtet
gezeigt. Die Führungselemente 20 und 20' sind gestrichelt
eingezeichnet. In diesem Fall hat das Rohr 22 an seinem Ende
einen Flansch 23 mit länglichen
Befestigungslöchern 24,
die eine Winkelverstellung ermöglichen. Das
Führungselement 20' kann dann einfach
mit Bolzen befestigt und gleichzeitig im Rohr 22 auf den
gewünschten
Winkel eingestellt, d.h. gedreht werden. Auch am anderen Ende des
Rohres 22 befindet sich bevorzugt ein entsprechender Flansch,
sodass die gegenseitige Winkeldifferenz der Führungselemente 20 und 20' genau eingestellt
werden kann. Die Leitmittel 17 werden bevorzugt unmittelbar
an den Transportmitteln 18 und weiter über die Einzugsöffnung 25 am
Klingenhalter 10 befestigt; 1. Im Prinzip
können
auf der Führer-
und der Antriebsseite identische Leitmittel eingesetzt werden. Da
jedoch auf der Antriebsseite im Allgemeinen weniger Montageraum
als auf der Führerseite
vorhanden ist, können
die Leitmittel auch verschiedene Form haben. 3 zeigt
das Rohr 22 in teilweise aufgeschnittenem Zustand, sodass
die Verdrehung des Bandes 16 deutlich erkennbar ist.
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In 2 ist
auch die Konstruktion der antriebsseitigen Leitmittel genauer dargestellt.
Wegen Platzmangels läuft
das zweite Band 16' hinter
dem Klingenhalter 10 durch ein besonderes Führungsrohr 26,
das aus Kunststoff besteht und eine Parallelverschiebung bewirkt,
hinter der sich die erfindungsgemäßen (hier nicht dargestellten)
Führungselemente befinden.
Anders gesagt, am äußersten
Ende des Führungsrohrs
verläuft
das Band immer noch parallel zum Klingenhalter. Mit den Führungselementen
wird das Band dann wieder in die Horizontale gedreht und auf die
Spule geführt.
In 2 konnte die eine der Spulen 15 mit dem
Klingenhalter 10 fluchtend angeordnet werden, sodass sich
in dieser Position ein Führungsrohr 26 erübrigt. Die
besagte Spule 15 ist auch in 1 eingezeichnet.
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Die
zum Drehen des Bandes erforderliche Distanz variiert hauptsächlich je
nach Bandabmessungen und -werkstoff. Im Allgemeinen beträgt der gegenseitige
Abstand der Führungselemente
das 4- bis 16-fache,
bevorzugt das 8- bis 12-fache der Bandbreite. Dabei bleiben dann
die Bandspannungen innerhalb der zulässigen Grenzen bei gleichzeitig
vorteilhaft kompaktem Bau der Anlage. Bei einer der erfindungsgemäßen Anlagen
beträgt
der gegenseitige Abstand der Führungselemente
etwa 700 mm. Eine betriebs zuverlässige
und einfache Führung
wird durch Einsatz einer Düse
(Mundstück)
mit ebener Stützfläche wenigstens
auf zwei einander entgegengesetzten Seiten des Bandes erreicht.
Eine solche das Führungselement 20 oder 20' bildende Düse 27 ist
in 4 dargestellt. Die Düse 27 umfasst hier
einen Körper 29 mit
entsprechend dem Bandquerschnitt geformten Stützflächen 28. Der Düsenkörper 29 hat
außerdem
einen Flansch 30, mit dem die Düse an dem am Ende des Rohres 22 befindlichen
Flansch 23 (3) befestigt wird. Die Düse besteht
aus Kunststoff, bevorzugt aus Polyethylen oder einem entsprechenden
Kunststoff. Kunststoff hält diesem
Einsatz gut stand, denn die Band-Transportgeschwindigkeit ist gering
und die Anlage arbeitet phasenweise (in stages). Außerdem ist
die Reibung zwischen der zum Beispiel aus Kompositwerkstoff gefertigten
Klinge und dem Polyethylen gering. Die Düse lässt sich auf einfache Weise
zum Beispiel durch Extrusion herstellen. Auch verhindert die geschlossene
Bauweise der Anlage eine Verschmutzung der Anlage und insbesondere
des Bandes. Anderseits können
zum Beispiel hinter der Düse
(hier nicht dargestellte) Bandreinigungsvorrichtungen angeordnet
werden.
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In
der einfachsten Form sind zwei Düsen
vorhanden. Außerdem
beträgt
die Länge
der einzelnen Düse
das 1- bis 6-fache, bevorzugt das 2- bis 4-fache der Bandbreite.
Auf diese Weise ergibt sich eine kompakte Anlage bei gleichzeitig
ausreichender Abstützung
des Bandes. Da die Reibung gering ist, können die Stützflächen der Düse großflächig ausgeführt werden. Im Bedarfsfall
können
mehrere erfindungsgemäße Führungen
und Führungselemente
hintereinandergeschaltet werden, was sich besonders auf der Antriebsseite
als beträchtlicher
Vorteil erweist. Zum Beispiel das oben beschriebene Führungsrohr kann
in der Form durch Führungselemente
und Führungen
ersetzt werden, dass hinter dem Klingenhalter das Band zunächst durch
Führungselemente
in die Waagrechte gedreht und dann durch Führungen nach unten geleitet
wird. Danach wird das Band durch Führungselemente ein zweites
mal zum Beispiel um 90° gedreht
und durch Führungen
in Maschinenrichtung gelenkt. Die Spule kann dann weiterhin vertikal,
aber zum Klingenhalter seitlich versetzt angeordnet werden. Durch
abwechselndes Drehen des Bandes und mit einem bestimmten Radius
mittels Führungen
oder anderer Elemente ausgeführtes Umlenken
des Bandes kann die Spule im Bedarfsfall seitlich versetzt zum Klingenhalter
angeordnet werden. In den Zeichnungen ist jedoch eine der bevorzugtesten
Ausführungsformen
dargestellt.
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Der
Vorschub der Klinge erfolgt mit Transportmitteln, die bevorzugt
möglichst
nahe bei dem Klingenhalter angeordnet sind. In der erfindungsgemäßen Anlage
werden in den Transportmitteln Hydraulikmotoren eingesetzt. Außerdem haben
die einzelnen Spulen Hydraulikmotoren, deren Funktion und Steuerung
mit den Hydraulikmotoren der Transportmittel parallelgeschaltet
sind. Mit anderen Worten, beim Klingenwechsel wird das Band mit
den Transportmitteln bewegt. Gleichzeitig befindet sich der Hydraulikmotor
der führerseitigen
Spule im Freilauf, und sobald dem Hydraulikmotor der antriebsseitigen
Spule von einem zur Anlage gehörenden
Sensor eine Lockerung des Bandes signalisiert wird, beginnt dieser
das Band zu ziehen. Durch diese Anordnung wird eine Beschädigung des
Bandes vermieden und ein exakter Vorschub des Bandes erzielt. Neben den
oder statt der Hydraulikmotoren kann auch eine andere passende Kraftquelle
verwendet werden.
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Die
in den Zeichnungen gezeigten Spulen 14 und 15 haben
ein achteckiges Gehäuse 31 mit
einer rotierbar abgestützten
Nabe 31',
auf die das Band aufgewickelt wird und an die der Hydraulikmotor
angeschlossen ist. In den Zeichnungen ist jede Spule an separaten
Auflagen 32 abgestützt,
aber die gesamte Anlage kann (auch) als kompakte Konstruktion mit
entsprechend gestalteter Vertiefung/Ausnehmung einschließlich Hydraulikmotoren
gestaltet werden. Die neue Spule wird dann einfach in die Vertiefung
eingesetzt, wo sie durch Formschlüssigkeit an der Stelle gehalten
wird und der Hydraulikmotor sich an die Spulennabe kuppelt.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
das mit den Leitmitteln in seiner Längsrichtung im Wesentlichen
parallel zum Klingenhalter gerichtete Band an zwei in einem gegenseitigen
Abstand befindlichen Stellen abgestützt. Zwischen diesen Stellen
wird das Band um seine Längsachse
in eine Stellung gedreht, die im Wesentlichen der Stellung des in Klingenwechselstellung
geschwenkten Klingenhalters entspricht. Der Bandvorschub beim Klingenwechsel
gestaltet sich dann glatt und erfordert nur wenig Kraft, wodurch
sich die Wahrscheinlichkeit einer Bandbeschädigung verringert. In 2 ist
die Drehung eines Bandes 16 sowohl auf der Führer- als auch
auf der Antriebsseite gezeigt. Die Drehung des zweiten Bandes 16' ist nur auf
der Antriebsseite gezeigt. Aus Anschaulichkeitsgründen wurden
in 2 die Leit- und Transportmittel weggelassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird besonders in Papiermaschinen mit Vorteil eingesetzt. Einen
entsprechenden Vorteil erzielt man damit auch in Kartonmaschinen
und anderen Materialbahn-Herstellungsmaschinen. Die Papiermaschine
umfasst hintereinander angeordnete, funktionell selbständige und
mit Schabern ausgestattete (hier nicht dargestellte) Sektionen.
Zwischen diesen Sektionen wird die Materialbahn bei Bedarf nach
unten (in einen Pulper) geführt.
Diese Situation ist zum Beispiel namentlich bei Klingenwechsel oder
bei Bahnabriss gegeben. Gemäß der Erfindung
wird zu Beginn des Klingenwechsels die Bahn aus der der selbständigen Papiermaschinen-Sektion,
in der sich der betreffende Schaber befindet, vorangehenden Sektion
nach unten geführt.
Gleichzeitig lässt
man die erstgenannte Sektion ohne Materialbahn mit normaler Produktionsgeschwindigkeit
weiterlaufen. Mit dieser Verfahrensweise erzielt man einen beträchtlichen
Vorteil vor allem in der Papiermaschinen-Pressenpartie, wenn an
dem bevorzugt zwei Klingen enthaltenden Zentralwalzen-Schaber Klingenwechsel
durchgeführt wird.
Man lässt
dabei die Siebpartie normal arbeiten, führt aber die Bahn nach unten
in einen Stofflöser. Gleichzeitig
schwenkt man die Klingenhalter der Schaber der Pressenpartie in
Klingenwechsel stellung während
die Pressenpartie mit normaler Produktionsgeschwindigkeit, aber
ohne Bahn weiterläuft.
Nun wird mit der erfindungsgemäßen Anlage der
Klingenwechsel durchgeführt.
Nach erfolgtem Klingenwechsel werden die Klingenhalter wieder in Betriebsstellung
geschwenkt, und die Bahn wird in die Pressenpartie geführt. So
wird also ein Abschalten und Wiederanfahren der Pressenpartie vermieden,
wodurch sich die Dauer des Klingenwechsels auf unter die Hälfte der üblichen
Zeit verringert. Dadurch erhöht
sich die effektive Produktionszeit der Papiermaschine, besonders
wenn sich schnell abnutzende Klingen eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Anlage
eignet sich gut für
verschiedenartige Einsatzstellen und Klingen und lässt sich
auch leicht nachträglich
einbauen, wenngleich bei der Konstruktion einer neuen Maschine die
passendsten Stellen für
die Spulen gewählt werden
können.
Die Anlage ist von geringem Gewicht und dank ferngesteuerter Betätigungsvorrichtungen
sicher im Betrieb. Wesentlich sind auch der glatte, ungehinderte
Bandtransport und die nur geringen Belastungen, denen das Band ausgesetzt
wird. Entsprechend erzielt man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine beträchtliche
Beschleunigung des Klingenwechsels.