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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wechseln eines Rakelelements,
wobei die Rakelklinge zum Einsatz in einer Rakelhalterung beim Dosieren
und/oder Egalisieren eines Auftragsmediums, beispielsweise Streichfarbe
auf einen Untergrund, beispielsweise eine laufende Papier-, Karton-
oder anderen Faserstoffbahn bestimmt ist.
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Gemäß der
Hauptanmeldung Nr. 10 2008 000 804.4 umfasst die Vorrichtung eine Überführeinrichtung
für eine auszuwechselnde Rakeleinheit. Die Rakeleinheit
umfasst als Rakelelement eine Rakelklinge oder einen in einem Rakelbett
aufgenommenen Rakelstab. Es hat sich herausgestellt, dass die in
der Hauptanmeldung beschriebene Vorrichtung zwar für auszuwechselnde
Rakeleinheiten, die einen Rakelstab aufweisen, sehr gut geeignet
sind und sich diese Rakeleinheiten schnell transportieren und auswechseln
lassen. Das ist allerdings noch nicht immer unfallfrei der Fall.
Vor allem bei Rakeleinheiten, die Rakelklingen aufweisen sind Gefährdungen
des Bedienpersonals vorhanden. Insbesondere bei auszuwechselnden
Rakelklingen, die sehr dünn und durchbiegungsgefährdet
sind und jeweils scharf angeschliffenen Klingenspitzen aufweisen,
sind vor allem Verletzungsgefahren des Bedienpersonals der Vorrichtung
nicht auszuschließen.
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Gegenwärtig
werden Rakelklingen entweder als eng gerollte Kassette seitlich
in die Rakelhalterung der Maschine eingezogen (siehe beispielsweise die
DE 602 18 474 T2 )
oder auch über deren gesamte Länge (z. B. Keramikklingen
mit sehr begrenztem Biegeradius sowie die eine Fußleiste
zur Aufnahme in der Rakelhalterung aufweisenden Rakelbetten, in denen
der Rakelstab aufgenommen ist) von oben her manuell eingelegt und
nach Verschleiß während ihres Einsatzes auch manuell
nach oben herausgezogen. Das Auswechseln des Rakelelementes erfordert viel
Zeit. Vor allem ist wie gesagt das Auswechseln der Rakelklinge für
das Bedienpersonal gefährlich. Bei manueller Handhabung
können außerdem die teuren Klingen beschädigt
werden. Bei sehr breiten Maschinen sind überdies mehr als
zwei Bedienpersonen notwendig, weshalb in erhöhtem Maße
Arbeitskräfte gebunden sind.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung die Vorrichtung gemäß der
Hauptanmeldung weiter auszugestalten, so dass mit der Vorrichtung
ein Auswechseln eines Rakelelementes, insbesondere einer Rakelklinge
sicherer und auch effektiver möglich ist.
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Die
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Überführeinrichtung
ausgebildet ist als wenigstens ein verschwenkbarer Bügel,
der um eine Drehachse verschwenkbar ist. Außerdem ist erfindungsgemäß eine transportable
Halteschiene vorgesehen. Die als Bügel ausgebildete erfindungsgemäße Überführeinrichtung
dient dem Schutz und/oder der Fixierung des Rakelelementes, insbesondere
einer scharfkantigen Rakelklinge beim Auswechseln, d. h. dem Entfernen aus
der Rakelhalterung bzw. dem Einsatz in die Rakelhalterung. Die Halteschiene
ist hingegen zur Übernahme des Rakelelemets vom wenigstens
einen Bügel bzw. zur Übergabe an den Bügel
sowie zum Transport des Rakelelementes vorgesehen ist.
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Das
Auswechseln einer scharf angeschliffenen Rakelklinge erfolgt dadurch
erstmalig sehr sicher und auch schneller als bisher, weshalb die
Ausfallzeit für das Streichen geringer ist als bisher.
Dadurch erhöht sich neben der erheblich geringeren Unfallgefahr
auch die Produktivität der in der Streichmaschine vorhandenen
Rakelklinge. Außerdem kommt man mit nur maximal zwei Arbeitskräften
aus.
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Obwohl
diese Erfindung in erster Linie für das Auswechseln von
Rakelklingen vorgesehen ist, ist diese Erfindung selbstverständlich
auch für Rakelstäbe, die jeweils in einem Rakelbett
aufgenommen sind, nutzbar. Je länger das Rakelelement,
das an die Breite der zu beschichtenden Faserstoffbahn angepasst
ist und daher bis zu ca. 10 m und mehr lang sein kann, desto höher
ist der Vorteil der Erfindung zu werten.
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Eine
vorteilhafte Ausbildung der Vorrichtung kann darin bestehen, dass
die Überführeinrichtung, d. h. der wenigstens
eine um eine Drehachse schwenkbare Bügel L-Form-artig ausgebildet
ist. Der besagte Bügel besteht dabei aus einem Längsschenkel
und einem hakenartigen Schenkel. Dieser Schenkel ist sehr vorteilhaft
mit einem Fixierelement, beispielsweise einem Magnet oder einer
Saug- oder einer Klemmeinrichtung für das auszuwechselnde
Rakelelement versehen. Bei einer auszuwechselnden Rakelklinge zeigt
die schafkantige Klingenspitze dabei in Richtung des hakenartigen
Schenkels. Mit anderen Worten: die Spitze der Klinge ist dadurch
abgeschirmt bzw. überdeckt, weshalb das Verletzungsrisiko
für das Bedienpersonal enorm sinkt.
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In
unmittelbarer Nähe des freien Endes des Längsschenkels
ist die besagte Drehachse angeordnet. Der Bügel ist dadurch
von der Position aus, aus der das Rakelelement aus seiner Halterung
herauszuholen ist, in eine Übergabeposition bringbar. In
dieser Übergabeposition übernimmt die U-förmige
Halteschiene das Rakelelement. Dieselben Aktionen sind in umgekehrter
Reihenfolge natürlich auch möglich. Das heißt,
dass zunächst eine Übernahme des Rakelelementes
von der U-förmigen Halteschiene aus erfolgt, anschließend
ein Verschwenken des Bügels einschließlich des
vom Bügel festgehaltenen Rakelelementes um ca. 180° und
danach Ablegen des Rakelelementes in die Rakelhalterung der Streicheinrichtung.
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In
der um etwa 180° verschwenkten Position lässt
sich die U-förmige Halteschiene am einfachsten von oben
her über das Rakelelement, insbesondere die Rakelklinge
stülpen und im Innenraum der Halteschiene für
einen sehr sicheren Transport zur Rakelhalterung fixieren bzw. zu
einem Vorbereitungstisch der Rakeleinrichtung oder zum Abtransport
bzw. zur Entsorgung, wie zum Beispiel zu einem Schredder, fixieren.
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Die
Fixierung des Rakelelementes am hakenartigen Schenkel des verschwenkbaren
Bügels wird sehr zweckmäßig dadurch erreicht,
dass hier ein Fixierelement angeordnet ist. Als Fixierelement für das
zu transportierende Rakelelement eignet sich beispielsweise ein
Magnet oder eine Saugeinrichtung oder auch eine Klemmeinrichtung
oder ähnl.
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Dadurch
ist der Transport des Rakelelementes (d. h. das verschlissene Rakelelement
aus der Rakelhalterung oder des unbenutzten oder regenerierten Rakelelementes
in die Rakelhalterung) ist dadurch sehr sicher und einfach.
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Bei
der U-förmigen Halteschiene können gewünschtenfalls
an den Innenseiten der U-bildenden Längsschenkel einander
gegenüberliegende Fixiermittel zur Klemmung der zu transportierenden
Rakelklinge oder beispielsweise einer Fußleiste eines Rakelbettes
eines darin aufgenommenen Rakelstabes vorgesehen sein. Als Fixiermittel
kommen beispielsweise wenigstens ein Druckschlauch und wenigstens
eine Andrückleiste in Betracht.
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Bei
breiteren Maschinen bietet es sich an, nicht nur einen durchgehenden
Bügel zu verwenden, sondern eine Mehrzahl an nebeneinander
angeordneten, klappbaren Bügeln vorzusehen. Dadurch ist eine
weniger materialintensive Vorrichtung erreichbar. Außerdem
ist die Durchbiegungsgefahr gemindert. Außerdem ist ein
einfacheres Verschwenken möglich. Es sind dafür
drei Stück solcher Bügel bevorzugt. Um Verletzungen
der Bedienperson/bzw. -personen auszuschließen, sollte
bei mehreren Bügeln zumindest eine durchgehende Verbindung
im Gefährdungsbereich für die Person vorhanden
sein. Zumindest sollten die Bügel bzw. die Verbindung im Gefährdungsbereich
so ausgeführt sein, dass höchstens Schlitze von
gleich/kleiner 20 mm Länge und Breite verbleiben.
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Eine
weitere zweckmäßige Ausbildung der Vorrichtung
wird erreicht, indem die transportable U-förmige Halteschiene
an einer ihrer U-Form bildenden Längsseite wenigstens eine
Aussparung für den wenigstens einen klappbaren Bügel
aufweist. Ist eine Mehrzahl n an Bügeln vorhanden, ist
eine entsprechende Anzahl n an Aussparungen vorzusehen. Dadurch
lässt sich die U-förmige Halteschiene in der Übergabe-/Übernahmeposition
exakt ausgerichtet über das Rakelelement bzw. die Rakelklinge
stülpen.
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Weitere
Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen.
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Bestehende
Maschinen lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung leicht und schnell nachrüsten. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung gewährleistet ein schnelles und vor allem im
Wesentlichen unfallfreies Auswechseln eines Rakelelements, wofür
sogar noch weniger Bedienpersonal als bisher notwendig ist.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass beim Auswechseln
und Transport einer Rakelklinge als Rakelelement die am einen Ende
der Klinge vorhandene Klingenspitze stets (entweder vom Bügel
oder der Halteschiene) weitgehend verdeckt ist. Das heißt,
dass sowohl bei der Übergabe bzw. Abgabe, als auch bei
der Annahme bzw. Übernahme die Klingenspitze nicht freiliegt
und daher nun die Verletzungsgefahr äußerst gering
ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1:
einen Teil der erfindungsgemäßen, im Querschnitt
schematisch dargestellten Vorrichtung mit vorhandener Rakelklinge
als Rakelelement am Einsatzort in einer Rakelhalterung
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2:
einen weiteren Teil der erfindungsgemäßen, im
Querschnitt schematisch dargestellten Vorrichtung mit der Rakelklinge
gem. 1 die in einen Übergabebereich verschwenkt
ist
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In
der 1 ist eine Rakelklinge 1' als Rakelelement 1 gezeigt,
die zum Einsatz in einer sehr schematisch dargestellten Rakelhalterung 2 für
das Dosieren und/oder Egalisieren eines Auftragsmediums, beispielsweise
Streichfarbe auf einen nicht mit dargestellten Untergrund, beispielsweise
eine laufende Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn bestimmt
ist. Die Rakelhalterung 2 ist dabei im Übrigen auf
einem ebenfalls nicht mit dargestelltem Rakelbalken befestigt bzw.
stellt selbst einen Rakelbalken dar, der zuvor zum Zwecke des Klingenwechsels
oder Klingeneinsatzes vom zu beschichten Untergrund abgeschwenkt
worden ist.
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Die
Rakelhalterung 2 bzw. der Rakelbalken weist ein ortsfestes
Teil 2a auf, an das die Rakelklinge 1 bei ihrem
Einsatz angedrückt wird. Außerdem ist ein Öffnungsteil 2b vorhanden,
das sich nach außen hin verschieben lässt, um
das Rakelelement 1 (was ja auch eine in einem Rakelbett
mit Fußleiste aufgenommener rotierbarer Rakelstab so wie
bei der Hauptanmeldung angedeutet, sein kann) bzw. die Rakelklinge 1' einzulegen
oder wieder freizugeben.
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In 1 ist
als ein wichtiges Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Überführeinrichtung 3, in Form eines
Bügel 3' dargestellt. Dieser Bügel 3',
welcher auch in geteilter Form vorhanden sein kann, d. h. mehrfach
nebeneinander angeordnet und über die Rakelhalterung 2 gleichmäßig
verteilt, dient in erster Linie der Fixierung des Rakelelements 1 beim
Auswechseln. Im gezeigten Beispiel ist die Rakelklinge 1' mittels
Bügel 3' bei ihrer Entfernung aus der Rakelhalterung 2 bzw.
ihrem Neu- oder Wiedereinsatz in die Rakelhalterung 2 fixiert.
Außerdem dient der Bügel 1' dem Schutz
gegen Beschädigung der Klinge und auch dem Schutz von Personen,
die die Klinge handhaben.
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Der
wenigstens eine Bügel 3' ist L-Form-artig ausgebildet.
Das bedeutet, dass er einen Längsschenkel 3a und
einen hakenartigen Schenkel 3b aufweist, wobei der Längsschenkel 3a an
seinem freien Ende um einen auf der Oberseite der Rakelhalterung 2 befindlichen
Drehpunkt D um mindestens 180° verschwenkbar ist. Die Klingenspitze 1a der
Rakelklinge ist vom Bügel 3' bzw. dem Längsschenkel 3a des
Bügels 3' überdeckt, wodurch das Bedienpersonal
der Vorrichtung weniger Verletzungen durch die scharfe Klingenspitze 1a ausgesetzt
ist. Der wenigstens eine klappbare Bügel 3' ist
zum Halten bzw. Fixieren der Rakelklinge 1' an seinem Schenkel 3b mit
einem Fixierelement 4 versehen. Dieses Fixierelement 4 kann
beispielsweise ein Magnet, eine Klemmeinrichtung oder auch eine
Saugeinrichtung sein.
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Das
Verschwenken des Bügels 3' samt Rakelklinge 1' erfolgt
wie der gebogene Doppelpfeil zeigt, in eine parallele Übergabeposition Ü,
in der nun die Rakelklinge 1' mit ihrer Klingenspitze 1a nach
unten zeigt und damit das Bedienpersonal auch hierbei einem geringeren
Verletzungsrisiko ausgesetzt ist, zumal sich der Längsschenkel 3a des
Bügels 3' in dieser verschwenkten Position ”Ü” unterhalb
der Klingenspitze 1a befindet.
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In 2 ist
diese ”Ü”-Position, d. h. Übergabe-/Übernahmeposition Ü dargestellt.
Es ist gezeigt, dass eine U-förmige Halteschiene 5 vorhanden
ist, die nun in der besagten Übergabeposition Ü von oben
her über die Rakelklinge 1 gestülpt ist
und beispielsweise die verschlissene Rakelklinge 1' vom
wenigstens einen klappbaren Bügel 3' übernimmt
und abtransportiert. Im ebenso vorgesehenen umgekehrten Fall wird
eine neue unbenutzte oder auch eine frisch angeschliffene, regenerierte
Rakelklinge 1' mit Hilfe der Halteschiene 5 an
den Bügel 3' abgegeben, der die Rakelklinge 1' zur
Halterung 2 oder einem Vorbereitungstisch schwenkt.
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Zum
Transport der Halteschiene 5 ist diese mit einem Befestigungsmittel 6 versehen,
welches mit einer nicht gezeigten Transporteinrichtung (z. B. Kran)
zusammenarbeitet. Um den Transport der Rakelklinge 1' sicher
bewerkstelligen zu können, weist die transportable U-förmige
Halteschiene 5 an den Innenseiten ihrer Längsschenkel 5.1 parallel
gegenüberliegende Fixiermittel 7, beispielsweise
wenigstens einen Druckschlauch 7a und wenigstens eine Andrückleiste 7b auf.
Diese Fixiermittel 7 bzw. 7a, 7b dienen
der Klemmung der zu transportierenden Rakelklinge 1 im
Innenraum 8 der U-förmigen Halteschiene 5.
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Im Übrigen
weist die transportable U-förmige Halteschiene 5 an
einem ihrer Längsschenkel 5.1, an der sich im
Beispiel die Andrückleiste 7b befindet, wenigstens
eine Aussparung 9 für den wenigstens einen Bügel 3' auf.
Bei einer Anzahl n der vorhandenen Bügel 3, beispielsweise
drei Stück, ist dementsprechend auch diese Anzahl n an
Aussparungen 9 – also ebenfalls drei Aussparungen – vorhanden.
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- 1
- Rakelelement
- 1'
- Rakelklinge
- 1a
- Klingenspitze
- 2
- Rakelhalterung
- 2a
- ortsfestes
Teil
- 2b
- Öffnungsteil
- 3
- Überführeinrichtung
- 3'
- klappbarer
Bügel
- 3a
- Längsschenkel
- 3b
- hakenartiger
Schenkel
- 4
- Fixierelement
- 5
- Halteschiene
- 5.1
- Längsschenkel
- 6
- Befestigungsmittel
- 7
- Fixiermittel
- 7a
- Druckschlauch
- 7b
- Andrückleiste
- 8
- Innenraum
- 9
- Aussparung
- D
- Drehpunkt
- Ü
- Übergabeposition
- n
- Anzahl
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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