DE60218268T2 - Verfahren zur Analyse der Blutkoagulationsreaktion - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Analyseverfahren für eine Blutkoagulationsreaktion. Genauer bezieht sich die Erfindung auf ein Analyseverfahren einer Blutkoagulationsreaktion zum Messen einer Zeit einer Blutkoagulation, wobei das Verfahren dazu in der Lage ist, eine Anomalie in der Blutkoagulationsreaktion zu detektieren.
  • 2. Beschreibung des Standes der Technik
  • Verfahren zur Detektion der Blutkoagulation umfassen das Verfahren des Detektierens eines Anstiegs in der Viskosität (Viskositätsdetektionsverfahren), das Verfahren des Detektierens einer Trübung (Trübungsdetektionsverfahren) und deren kombiniertes Verfahren.
  • Bei dem Viskositätsdetektionsverfahren wird ein stangenförmiges oder sphärisches Magnetelement in der Plasmaprobe platziert und ein Koagulationsreagens wird hinzugefügt. Die Bewegung des magnetischen Elementes wird aufgrund der Koagulation langsamer und dieses Verlangsamen wird detektiert.
  • Das Viskositätsdetektionsverfahren erzeugt jedoch variable Resultate abhängig von der Form der Fibrinklumpen, welche das Endprodukt der Blutkoagulation sind (also der Menge oder Viskosität des Fibrins). Darüber hinaus ist es unmöglich, eine Koagulation zu detektieren, außer die Viskosität steigt über ein spezifisches Niveau an. Daneben ist es abhängig von der Stärke des Magnetfeldes des Elements, da das Messprinzip auf dem Beobachten der Bewegung des magnetischen Elementes basiert.
  • Das Trübungsdetektionsverfahren umfasst das Mischen der Plasmaprobe und eines Koagulationsreagens und es erfordert kein magnetisches Element oder ähnliches. Das Verfahren kann ein Verfahren des transmittierten Lichtes sein oder ein Verfahren des gestreuten Lichtes. Mit diesen Detektionsverfahren wird, wenn die Fibrinogenmenge klein ist, eine Veränderung in der Quantität des transmittierten oder gestreuten Lichtes detektiert und es ist daher frei von den Nachteilen des Viskositätsdetektionsverfahrens.
  • Verfahren zum Analysieren eines Blutkoagulationspunktes umfassen: (1) ein Prozentdetektionsverfahren; (2) ein Differentialverfahren; (3) ein doppeltes Differentialverfahren; (4) ein Beugungspunktverfahren; (5) ein Fluktationsdetektionsverfahren und ähnliches. Unter diesen wird bei dem Prozentdetektionsverfahren der Blutkoagulationspunkt als ein Punkt detektiert, an welchem einen 50 %-iger optischer Veränderungsbetrag relativ zu dem optischen Veränderungsbetrag detektiert wird, zu dem die Blutkoagulation beendet wird, wobei an diesem Punkt ein optisches Veränderungsverhältnis pro Zeiteinheit am größten ist und die Rate für eine Polymerisationsreaktion eines Fibrinmonomers hoch ist. Dadurch kann eine präzisere Koagulationsmessung für Proben, wie beispielsweise Proben mit niedrigen Fibrinogengehalt, Darmsaftproben und ähnliche Blutproben durchgeführt werden.
  • Normalerweise wird zur Analyse einer Blutkoagulationsreaktion Plasma mit einem Blutkoagulationsreagens gemischt, um die Blutkoagulationsreaktion zu starten und der Grad der Trübung während des Prozesses des Plasmakoagulierens, also des Prozesses während der Fibrinausbildung, als eine Veränderung in der Intensität eines Signals durch einen optischen Detektor zu detektieren. Wenn der optische Detektor aus einem Streulichtdetektionssystem besteht, wird solch eine Veränderung repräsentiert durch die Zeit, die auf der Abszisse aufgetragen ist, und dem gestreuten Lichtbetrag (Intensität), der auf der Ordinate aufgetragen ist, so wie beispielsweise in 1 gezeigt.
  • Punkt A in 1 zeigt einen Zeitpunkt, zu dem Plasma mit einem Koagulationsreagens gemischt wird, um die Blutkoagulationsreaktion zu starten. Dann schreitet die Blutkoagulationsreaktion durch eine Kaskadenreaktion fort. Wenn stabiles fibröses Fibrin durch Fibrinogen in dem Plasma ausgeformt wird, tritt eine Veränderung in dem Betrag des gestreuten Lichtes auf (Punkt B). Wenn die Ausbildung des stabilen Fibrins fortschreitet, steigt der Betrag des gestreuten Lichtes an. Wenn das meiste Fibrinogen verbraucht ist, verändert sich der Betrag des gestreuten Lichtes nicht mehr und die Blutkoagulationsreaktion endet (Punkt C). Angenommen, dass der Betrag des gestreuten Lichtes am Punkt B als 0% angenommen wird (Nichtkoagulationsniveau) und der Betrag des gestreuten Lichtes am Punkt C als 100% angenommen wird, kann eine Blutkoagulationszeit definiert werden als ein Punkt, an dem der Betrag des gestreuten Lichtes 50% erreicht (Punkt T). ΔH gibt eine Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes von dem Start der Blutkoagulationsreaktion bis zu dessen Beendigung an.
  • Typischerweise führt der folgende komplizierte Prozess zu der Bildung von Fibrin. Die Blutkoagulation schreitet im Allgemeinen auf zwei Wegen fort: Ein Weg wird der extrinsische Weg genannt, durch den, startend mit einem Gewebe Thromboplastin, welches aus den epidermischen Zellen und ähnlichem ausgegeben wird, wird der Koagulationsfaktor VII aktiviert, welcher seinerseits den Koagulationsfaktor X aktiviert, dann die Aktivierung des Koagulationsfaktors V und des Faktors II auftritt, und letztendlich Fibrinogen in Fibrin transformiert wird. Im Allgemeinen wird die Stärke oder Schwäche, also die Normalität oder Anomalie der Blutkoagulationsreaktion entlang dieses Weges durch Messen der "Prothrombinzeit (PT)" bestimmt.
  • Der andere Weg wird als die intrinsische Koagulation bezeichnet, durch welche der Koagulationsfaktor XII durch Kontaktieren der Oberfläche einer festen Phase aktiviert wird, welche eine negative Ladung aufweist und dann den Faktor XI aktiviert, wobei der aktivierte Faktor XI seinerseits den Faktor IX aktiviert, und weiter der aktivierte Faktor IX den Faktor X in einem kollaborativen Vorgang von Kalziumionen und dem Faktor VIII aktiviert wird, dann die Aktivierung des Faktors V und des Faktors II auftritt, und letztlich Fibrinogen in Fibrin transformiert wird. Im Allgemeinen wird die Stärke oder Schwäche, also die Normalität oder Anomalie der Blutkoagulationsreaktion durch diesen Weg durch das Messen einer "aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (APTT)" (engl. activated partial thromboplastine time), eine "partielle Thromboplastinzeit (PTT)" (engl. partial thromboplastine time) bestimmt.
  • Zusätzlich ist in dem endgültigen Zustand der Koagulationsreaktion ein Fibrinogen erforderlich, welches in Fibrin transformiert wird, wodurch die Koagulation vervollständigt wird.
  • Wie oben beschrieben ist die Blutkoagulation eine Vielschrittreaktion und daher kann, wenn eine Anomalie auftritt, innerhalb der Reaktionswege ein instabiles Verhalten wiedergegeben werden. Zum Beispiel fällt die Reaktion in einen solchen Zustand, als ob die Reaktion offensichtlich in der Mitte der Reaktion zeitweise stoppen würde (eine optische Veränderung wird nicht beobachtet) oder alternativ wird eine graduelle optische Veränderung unmittelbar nachdem das Blutkoagulationsreagens in das Plasma eingeführt ist, beobachtet. Daher gibt es Fälle, in denen die Reaktionskurve, so wie sie in 1 gezeigt ist, nicht immer hergestellt wird.
  • Als ein Beispiel tendiert in dem Fall, in dem die Koagulationszeit basierend auf einem optischen Veränderungsbetrag bezüglich Proben mit hohem Fibrinogengehalt gemessen wird, welche von mit Heparin versorgten Patienten gesammelt sein, die APTT manchmal dazu, extrem kurz zu sein. Es wird beachtet, dass solche Proben eine Zweihöckerreaktion zeigen (die Blutkoagulationskurve hat zwei Anstiegsphasen) aufgrund einer Koagulationsreaktion, welche durch einen extrinsischen Stheniezustand hervorgerufen wird, so wie in 2 gezeigt: Der optische Veränderungsbetrag der Proben nimmt nach und nach mit einem Verstreichen der Zeit von der Eingangsphase der Reaktion aus zu und dann ist der optische Veränderungsbetrag größer als der einer normalen Koagulationsreaktion (zweite Phase). Als ein Resultat eines solchen Verhaltens, welches sich von dem Üblichen unterscheidet, wird angenommen, dass eine nicht richtige Koagulationszeit berechnet wird.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Analysieren einer Blutkoagulationsreaktion bereitzustellen, welches dazu in der Lage ist, präzise eine Anomalie in der Blutkoagulationsreaktion zu detektieren, umfassend eine Anomalie in der Eingangsphase der Reaktion, so wie sie oben beschrieben wurde.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Analyseverfahren einer Blutkoagulationsreaktion angegeben durch das Detektieren einer optischen Veränderung einer Blutprobe mit dem Verstreichen der Zeit, wobei das Verfahren die Schritte des Festlegens eines Prüfpunktes oder einer Prüfregion zwischen dem Start der Reaktion und dem Ende der Reaktion umfasst und das Überwachen eines Reaktionszustandes der Reaktion durch Berechnen eines Prüfwertes an dem Prüfpunkt oder der Prüfregion, das Vergleichen des Prüfwertes mit einem vorbestimmten Schwellenwert, und Bewerten des Vorliegens oder Abwesendseins einer Anomalie der Blutkoagulationsreaktion basierend auf dem verglichenen Resultat, wenn der Prüfwert ausgewählt ist aus einem Wert (1), einem Wert (2), einem Wert (3) und einem Wert (4), wobei der Wert (1) eine erste Zeit ist, die für eine Veränderung von einem ersten optischen Detektionswert zu einem zweiten optischen Detektionswert benötigt wird, der Wert (2) ein Betrag einer optischen Veränderung in einem vorbestimmten Zeitrahmen ist, der Wert (3) ein Verhältnis zwischen einer zweiten Zeit ist, die für eine Veränderung von einem dritten optischen Detektionswert zu einem vierten optischen Detektionswert benötigt wird, und einer dritten Zeit, die zur Veränderung von einem fünften optischen Detektionswert zu einem sechsten optischen Detektionswert benötigt wird, und der Wert (4) eine vierte Zeit ist, die zum Erreichen eines vorbestimmten optischen Detektionswertes erforderlich ist.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist eine Ansicht, die eine Veränderung des gestreuten Lichtes aufgrund einer Koagulationsreaktion zeigt.
  • 2 ist eine Ansicht, die eine Veränderung des von einer Probe gestreuten Lichtes zeigt, welche eine Anomalie in einer Anfangsstufe der Blutkoagulationsreaktion anzeigt.
  • 3 ist eine Ansicht, die die Zusammensetzung einer Vorrichtung zum Messen einer Blutkoagulation zeigt.
  • 4 ist ein Flussdiagramm, welches die Berechnung einer Koagulationszeit durch die Vorrichtung zum Messen der Blutkoagulation zeigt.
  • 5 ist eine Ansicht, die eine Veränderung der Menge des gestreuten Lichtes über die Zeit in einem Beispiel zeigt.
  • 6 ist eine Ansicht, welche die Detektion einer Reaktionsratenanomalie in der Fibrinausbildungsstufe zeigt.
  • 7 ist eine Ansicht, welche die Detektion des Vorliegens oder Nichtvorliegens einer initialen Stufe der Blutkoagulationsreaktion zeigt.
  • 8 ist eine Ansicht, welche die Detektion des Vorliegens oder Nichtvorliegens einer Drift in einer Reaktionskurve zeigt.
  • 9 ist eine Ansicht, welche die Detektion einer Anomalie einer Zeit zeigt, bis zu der ein vorbestimmter optischer Veränderungsbetrag erreicht wurde.
  • 10 ist ein Flussdiagramm, welches die Detektion einer Reaktionsratenanomalie in der Fibrinausbildungsstufe zeigt.
  • 11 ist ein Flussdiagramm, welches die Detektion des Vorliegens oder Nichtvorliegens einer Anomalie in einer initialen Stufe der Blutkoagulationsreaktion zeigt.
  • 12 ist ein Flussdiagramm, welches die Detektion des Vorliegens oder des Nichtvorliegens einer Drift in einer Reaktionskurve zeigt.
  • 13 ist ein Flussdiagramm, welches die Detektion einer Anomalie einer Zeit zeigt, bis ein vorbestimmter optischer Veränderungsbetrag erreicht wurde.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
  • Die Blutprobe in der vorliegenden Erfindung meint ein Plasma oder ein verdünntes Plasma, welches vom Blut von Säugetieren, umfassend Menschen, getrennt wurde.
  • Zum Starten einer Koagulationsreaktion wird die Blutprobe mit einem Koagulationsreagens gemischt, welches die Koagulationsreaktion dadurch initiieren kann, dass es zu der Blutprobe hinzugefügt wird und zum Messen einer Blutkoagulationszeit verwendet wird. Unterschiedliche Arten von Reagenzien können abhängig davon, welcher Typus von einer Blutkoagulationszeit gemessen werden soll, verwendet werden. Zum Beispiel können Reagenzien für eine PT (Prothrombinzeit) Messung oder eine APTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) Messung und eine Fbg (Fibrinogenmenge) Messung verwendet werden.
  • In der vorliegenden Erfindung wird eine optische Veränderung in der Blutprobe über die Zeit vom Start bis zum Ende einer Blutkoagulationsreaktion gemessen, um die Blutkoagulationsreaktion zu beobachten. Hier meint die optische Veränderung eine Veränderung eines gestreuten Lichtbetrages, eines transmittierten Lichtbetrages oder ähnlichem. Die Blutkoagulationsreaktion kann unter Verwendung eines Blutkoagulationsanalysators beobachtet werden, so wie er später beschrieben ist, welcher hauptsächlich einen Lichttransmissionsbehälter zum Aufnehmen der Blutprobe, einer Zufuhr für das Reagenz zum Zuführen eines Blutkoagulationsreagens in den Behälter, einer Lichtquelle zum Bestrahlen der aufgenommenen Blutprobe mit Licht, einem Photorezeptor zum Aufnehmen von Licht, beispielsweise gestreutem Licht, der Blutprobe, einer Messsektion zum Messen einer Veränderung über die Zeit des Betrages (oder der Intensität) des Lichtes, beispielsweise des gestreuten Lichtes, nachdem das Blutkoagulationsreagens der Blutprobe zugeführt ist und Berechnen einer Blutkoagulationszeit, und eine Anzeige zum Anzeigen eines Resultats der Berechnung durch die Messsektion umfasst.
  • Die Blutkoagulationsreaktion kann aus der beobachteten Blutkoagulationsreaktion analysiert werden, um das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Anomalie der Blutkoagulationsreaktion zu detektieren, insbesondere einer anfänglichen Stufe der Blutkoagulationsreaktion (erste Stufe). Die Analyse der Reaktion kann durch das Festlegen eines spezifischen Zeitpunktes oder eines Bereiches oder eines spezifischen optischen Veränderungsbetragspunktes oder -bereiches als einen Prüfpunkt oder Prüfregion durchgeführt werden, zum Beispiel in einer Koagulationsreaktionskurve, vom Start der Reaktion bis zum Ende der Reaktion, Berechnen eines Reaktionszustandes (Reaktionsrate, Veränderungsbetrag, einer Zeit, welche für eine spezifische Veränderung benötigt wird, etc.) an dem festgelegten Punkt oder dem Bereich und Vergleichen des berechneten Reaktionszustandes mit einem vorbestimmten Schwellenwert. Der Schwellenwert kann experimentell oder empirisch aus einer Tendenz normaler Proben oder ähnlichem bestimmt werden.
  • Die Analyse kann beispielsweise an einem oder mehreren der folgenden Werte ausgeführt werden:
    • (1) Eine Reaktionsrate während der Fibrinausbildung (SLOW REACTION CHECK);
    • (2) das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Initialstufe der Blutkoagulationsreaktion (START ANGLE CHECK);
    • (3) das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Drift in einer Koagulationsreaktionskurve (DRIFT CHECK); und
    • (4) eine Zeit vom Start der Reaktion bis zu einem Erreichen eines vorbestimmten Wertes h des optischen Veränderungsbetrags (EARLY% CHECK).
  • Diese Werte werden nun detailliert beschrieben werden.
  • (1) Eine Reaktionsrate während der Fibrinausbildung.
  • Im Allgemeinen ist die optische Veränderung sehr klein bevor das Fibrin beginnt, sich als ein Resultat des Voranschreitens der Blutkoagulation auszuformen, welche durch das Blutkoagulationsreagens hervorgerufen wird, welches in die Blutprobe eingebracht wird. Sobald jedoch die Fibrinausbildung startet und voranschreitet, tritt eine schnelle optische Veränderung innerhalb einer kurzen Zeit auf. Daher kann durch das Festlegen eines Prüfpunktes an einer Position eines bestimmten Veränderungsbetrages zwischen dem Start der optischen Veränderung aufgrund der Fibrinausbildung und dem Ende der Koagulation, beispielsweise der Fibrinausbildung, und dem Prüfen der Reaktionsrate an dem Prüfpunkt eine Anomalie detektiert werden. Die Reaktionsrate kann erhalten werden durch das Berechnen einer optischen Veränderungsrate je Zeiteinheit (Steigung) an dem Prüfpunkt, oder alternativ durch das Festlegen eines spezifischen Bereiches mit dem Prüfpunkt als dem Zentrum und Abzählen einer Zeit, welche zum Erzeugen der optischen Veränderung in diesem Bereich benötigt wird. Eine Schwelle wird für die Reaktionsrate (die Schwelle kann experimentell oder durch Erfahrung festgelegt werden) festgelegt und wenn die ermittelte Reaktionsrate die Schwelle nicht erreicht, wird sie so bewertet, dass eine "Reaktionsratenanomalie" existiert. Im Falle der Anomalie kann eine Fehlermarkierung festgelegt werden (zum Beispiel ein Zeichen, wie beispielsweise ein Stern "*" oder ein Buchstabe, so wie "E") und auf der Anzeigesektion angezeigt werden. Dieser Betrag ist anwendbar auf die folgenden Werte.
  • (2) Das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer initialen Reaktion
  • Im Allgemeinen gibt es nur einen geringen optischen Veränderungsbetrag in einer initialen Stufe der Koagulationsreaktion (zum Beispiel 20 Sekunden für APTT). Durch das Festlegen von spezifischen zwei Zeitpunkten als Prüfpunkte während der initialen Stufe der Reaktion und ein Ermitteln des optischen Veränderungsbetrages in der Zeitdauer zwischen den beiden Zeitpunkten kann das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer initialen Stufe der Reaktion bewertet werden. Eine Schwelle liegt auf die gleiche Weise wie oben beschrieben vor, und wenn der erhaltene optische Veränderungsbetrag die festgelegte Schwelle überschreitet, wird dies so bewertet, dass die initiale Stufe der Reaktion vorliegt.
  • Zusätzlich wird hierzu eine Schwelle für den optischen Veränderungsbetrag vom Start bis zum Ende der Fibrinausbildung festgelegt. Wenn diese Schwelle nicht erreicht wird, wird dies so bewertet, dass ein Messfehler existiert und das Resultat wird nicht berichtet. Wenn die Schwelle überschritten wird, kann das Resultat berichtet und mit einer Fehlermarkierung angezeigt werden, welche einen Messfehler andeutet.
  • (3) Das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Drift in der Reaktionskurve
  • Im Allgemeinen ist die Rate der optischen Veränderung in der initialen Stufe der Reaktion gering und die Rate der optischen Veränderung ist während der Fibrinausbildung groß. Ein signifikanter Unterschied wird zwischen den Reaktionsraten in der initialen Stufe der Reaktion und während der Fibrinausbildung gesehen. Andererseits zeigen in einer Probe, welche eine graduelle optische Veränderung zeigt, die Reaktionsraten nicht eine so signifikante Differenz wie die in normalen Proben. Daher ist es möglich festzustellen, ob oder ob nicht der optische Veränderungsbetrag nach und nach ansteigt (ob oder ob nicht eine Drift existiert), durch Vergleichen der Reaktionsraten in der initialen Stufe der Reaktion und in der Fibrinausbildungsstufe. Spezifisch werden Prüfpunkte in einer Position eines spezifischen optischen Veränderungsbetrages in der initialen Stufe der Reaktion und an einer Position eines spezifischen optischen Veränderungsbetrages in der Fibrinausbildungsstufe festgelegt und die Reaktionsrate wird an jedem Punkt ermittelt. Weiterhin wird ein Verhältnis (die Reaktionsrate in der initialen Stufe der Reaktion/die Reaktionsrate während der Fibrinausbildung) berechnet. Wenn das berechnete Verhältnis nicht einer vorbestimmten Schwelle entspricht, so wird es so bewertet, dass eine Drift existiert. Die Reaktionsraten können auf die gleiche Weise erhalten werden, wie es vorhergehend beschrieben wurde.
  • (4) Die Prüfzeit ist abgelaufen von dem Start der Reaktion bis dahin, wo der optische Veränderungsbetrag einen vorbestimmten Wert erreicht hat
  • Im Allgemeinen wird bei normalen Proben eine relativ lange Zeit dazu benötigt, bis die optische Veränderung aufgrund der Fibrinausbildung stattfindet. Im Kontrast hierzu tritt in Proben, welche eine graduelle optische Veränderung zeigen, die optische Veränderung unmittelbar danach oder eine relativ kurze Zeit danach auf, nachdem das Reagens in das Plasma eingebracht wurde. Daher wird eine spezifische Position des optischen Veränderungsbetrages als ein Prüfpunkt festgelegt, die Zeit, welche dazu benötigt wird diesen Prüfpunkt zu erreichen wird ermittelt, und die so ermittelte Zeit wird mit einer vorgegebenen Schwelle verglichen. Dadurch ist es möglich, eine Anomalie zu detektieren.
  • Die Anomalie der Reaktion, insbesondere der initialen Stufe der Reaktion, kann durch das Kombinieren von zwei oder mehreren der obigen Werte (1) bis (4) mit einer höheren Empfindlichkeit detektiert werden. Insbesondere ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung effektiv bei der APTT Messung.
  • Das Verfahren des Analysierens der Blutkoagulationsreaktion der vorliegenden Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detailliert beschrieben werden.
  • Die Blutkoagulationsreaktion wird unter Verwendung eines Blutkoagulationsanalysators analysiert, so wie er in 3 gezeigt ist. In diesem Blutkoagulationsanalysator wird Plasma, welches analysiert werden soll, vorher in eine transparente Teströhre 1 eingebracht. Wenn ein Reagenzkörper (zum Beispiel ein PT Reagens aus einer Reagenzienzuführvorrichtung 2 der Teströhre 1 mittels einer Pipette 3 zugeführt wird, wird Licht von einer LED 4 in die Teströhre 1 eingestrahlt. Das Licht, welches innerhalb der Teströhre 1 gestreut wird, wird durch eine Photodiode 5 aufgenommen und der Betrag des gestreuten Lichtes wird detektiert.
  • Eine Messsektion 6 ist mit einer Detektionssektion 6a zum Detektieren eines Betrages des gestreuten Lichtes versehen (Veränderung: Ansteigen, Abnehmen oder Sättigung); eine Bewertungssektion 6b zum Bewerten, ob oder ob nicht der Betrag des gestreuten Lichtes ansteigt; eine Kontrollsektion 6c zum Bewerten, wenn eine Sättigung des Betrages des gestreuten Lichtes detektiert wurde, ob oder ob nicht der Betrag des gestreuten Lichtes innerhalb einer vorbestimmten nachfolgenden Zeit weiter ansteigt und zum Steuern, wenn der Betrag ansteigt, der Detektionssektion 6a und der Bewertungssektion 6b so, dass die Detektion einer nachfolgenden Sättigung wiederholt durchgeführt wird, und eine Berechnungssektion 6d zum Berechnen, wenn die Sättigung des Betrages des gestreuten Lichtes endgültig detektiert ist, einer Koagulationszeit basierend auf einem Sättigungswert. Die Messsektion 6 ist dazu ausgebildet, ein Ausgangssignal der Photodiode 6 zu bearbeiten und ein bearbeitetes Resultat auf einer CRT 7 anzuzeigen.
  • Obwohl die transparente Teströhre 1 in dem oben beschriebenen Beispiel als ein Lichttransmissionsbehältnis verwendet wird, kann das Lichttransmissionsbehältnis an zumindest einem Abschnitt transparent sein, welcher in der optischen Detektion involviert ist. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine aus Glas oder Kunstharz hergestellte transparente Teströhre oder ähnliches von 10mm bis 20mm im Durchmesser und 50mm bis 100mm in der Höhe oder ähnlichem verwendet werden.
  • In dem oben beschriebenen Beispiel wird beispielsweise die LED 4 als die Lichtquelle verwendet. Die Photodiode 5 wird als der Lichtempfänger verwendet, aber andere Vorrichtungen, wie beispielsweise ein Phototransistor, können als Lichtempfänger verwendet werden. Die CRT 7 wird als die Anzeigesektion verwendet, aber die Anzeigesektion kann ebenso als ein Flüssigkristalldisplay und eine Vorrichtung zum Drucken der Analyseresultate auf einem Druckpaper ausgeformt sein. Weiterhin kann ein Mikrocomputer, welcher aus einer CPU, einem ROM und einem RAM zusammengesetzt ist, als Messsektion 6 verwendet werden.
  • Die Detektionssektion 6a kann nach und nach zu jeder vorbestimmten Zeit Werte des Betrages des gestreuten Lichtes aufnehmen und speichern.
  • Die Bewertungssektion 6b ermittelt den Start der Koagulationreaktion und kann dann i) einen Unterschied zwischen dem aktuellsten Sättigungswert und dem aktuellsten Ermittlungswert berechnen, wobei, wenn die Differenz kleiner ist als ein erster vorbestimmter Wert, sie es so bewerten kann, dass der Betrag des gestreuten Lichtes nicht ansteigt (sättigt). Oder alternativ ii) kann die Bewertungssektion 6b ein Verhältnis der Differenz zwischen dem aktuellsten Ermittlungswert und dem minimalen Ermittlungswert und dem aktuellsten Sättigungswert und dem minimalen Ermittlungswert berechnen, wodurch, wenn das Verhältnis kleiner ist als ein zweiter vorbestimmter Wert, sie es so bewerten kann, dass der Betrag des gestreuten Lichtes nicht ansteigt (sättigt). Zusätzlich kann iii) die Bewertungssektion 6b die Differenz zwischen dem aktuellsten Sättigungswert und dem aktuellsten Aufnahmewert berechnen und ein Verhältnis der Differenz zwischen dem aktuellsten Aufnahmewert und dem minimalen Aufnahmewert zu der Differenz zwischen dem aktuellsten Sättigungswert und dem minimalen Aufnahmewert berechnen, wobei, wenn die Differenz kleiner ist als der erste vorbestimmte Wert und wenn das Verhältnis kleiner ist als der zweite vorbestimmte Wert, sie es so bewerten kann, dass der Betrag des gestreuten Lichtes nicht ansteigt. Wenn die Sättigung des Betrages des gestreuten Lichtes detektiert wurde, wird betrachtet, ob oder ob nicht der Betrag des gestreuten Lichtes über eine vorbestimmte Zeit hinweg weiter zunimmt. Wenn der Betrag wieder zunimmt, wird die Detektion der Sättigung des Betrages des gestreuten Lichtes wiederholt, um den endgültigen Sättigungswert zu detektieren. Dadurch kann, selbst in dem Fall, in dem die Reaktion so aussieht als ob sie zeitweise auf ihrem Weg stoppt, die Berechnungssektion 6d die Koagulationszeit genauer bestimmen. Weiterhin kann, nachdem der endgültige Sättigungswert bestimmt ist, die Bewertungssektion 6b bevorzugt das Fortschreiten der Koagulationsreaktion analysieren und, wenn eine vorbestimmte Bedingung erfüllt wird, eine initiale Reaktionsanomalie bewerten. Hier meint die Sättigung, dass die Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes über die Zeit temporär oder permanent verschwindet.
  • Beispiel 1
  • Eine generelle Prozedur des Blutkoagulationsanalyseverfahrens wird weiter detailliert unter Bezugnahme auf ein Flussdiagramm, welches in 4 gezeigt ist, beschrieben.
  • Als erstes wird im Schritt S1 eine initiale Einrichtung bereitgestellt. Als nächstes, wenn ein Reagenz durch die Reagenzienzuführvorrichtung 2 in Übereinstimmung mit einer Anweisung von der Messsektion 6 zugeführt wird, wird die LED 4 gleichzeitig angeschaltet. Dann wird ein Strombetrag des gestreuten Lichtes D(i) durch die Photodiode 5 aufgenommen und die Messung wird gestartet (Schritte S2 und S3). Die Aufnahme des Betrages des gestreuten Lichtes wird beispielsweise alle 0,1 Sekunden durchgeführt.
  • Als nächstes, wenn eine vorgestellte maximale Messzeit Tm (zum Beispiel 600 Sekunden) noch nicht seit dem Start der Messung im Schritt S4 verstrichen ist, wird ein Unterschied zwischen dem minimalen Wert Dmin der bereits aufgenommenen Werte und einem aktuellen Wert D(i) berechnet. Wenn die Differenz größer ist als ein anfänglich festgelegter Wert "d", so wird dies so bewertet, dass eine Veränderung innerhalb des aufgenommenen Wertes aufgetreten ist, nämlich, dass die Koagulationsreaktion begonnen hat (Schritt S5). Jederzeit, wenn ein aktueller Wert D(i) aufgenommen wird, wird eine Differenz zwischen dem aktuellen Wert D(i) und dem Wert D(i-k) bei der Messung "k"-mal aufgenommen, bevor sie berechnet wird (wobei k = 1, 2, 3 ... 63). Wenn die Differenz kleiner ist als ein vorherbestimmter Wert "e" (Schritt S6), wird D(i) zu diesem Zeitpunkt als ein vorläufiger Sättigungswert "Del" (Schritt S7) angesehen.
  • Dann werden jedes Mal wenn ein aktueller Wert D(i) aufgenommen wird, eine Differenz zwischen D(i) und Del und ein Verhältnis von (D(i)-Dmin) und (Del-Dmin) berechnet. Wenn die Differenz kleiner ist als ein vorbestimmter Wert "f" und das Verhältnis kleiner ist als 1, 2, dann wird dies so angesehen, dass der aktuelle Wert D(i) sich nicht verändert (sättigt) (Schritt S8).
  • Wenn dieser unveränderte Zustand über eine vorbestimmte Zeit "Ts" hinweg andauert (zum Beispiel 100 Sekunden) (Schritt S9), wird der Sättigungswert "Del" als der finale Sättigungswert "Den" bestimmt (Schritt S10).
  • 5 ist ein Graph, der den oben beschriebenen Prozess zeigt. Wie in 5 gezeigt ist, wird, wenn "Den" als 100% gesetzt wird und "Dmin" als 0% gesetzt wird, eine Zeit "t1" wenn der Betrag des gestreuten Lichtes 50% erreicht, als die Koagulationszeit berechnet. Dann werden der Graph der 5 und der Wert von "t1" auf der CRT 7 angezeigt.
  • Als nächstes wird, wenn sich D(i) im Schritt S8 geändert hat, "d" auf (d+Del) zurückgesetzt und die Routine kehrt zum Schritt S3 zurück. Dann werden die Schritte S3 bis S8 wiederholt. Wenn angenommen wird, dass D(i) sich nicht verändert (sättigt), selbst nachdem die Zeit "Ts" verstrichen ist (Schritt S9), wird der Sättigungswert "Del" so bestimmt, dass er ein endgültiger Sättigungswert "Den" (Schritt S10) ist. Im Schritt S4 jedoch, wenn die Zeit nach dem Start der Messung "Tm" überschreitet, wird die Messung beendet und "nicht messbar" wird auf der CRT 7 angezeigt.
  • Wenn der finale Sättigungswert "Den" bestimmt wird, wird ein initialer Reaktionsanomaliescheck (Schritt S11) in der Bewertungssektion durchgeführt, so wie folgt. Wenn es so bewertet wird, dass keine Anomalie auftritt, wird die Koagulationszeit berechnet. Wenn es so bewertet wird, dass eine Anomalie auftritt, wird eine Fehlermarkierung gesetzt und auf der CRT 7 gezeigt.
  • Beispiel 2
  • Eine Prozedur des Analysierens einer Blutkoagulationsreaktion einer anormalen Probe, welche eine optische Veränderung unmittelbar nach der Einführung des Reagenz erzeugt (unmittelbar nachdem die Reaktion gestartet ist), wird nun unter Bezugnahme auf die Flussdiagramme der 6 bis 9 und 10 bis 13 beschrieben werden. Die Blutkoagulationsreaktion in dieser Erklärung wird unter Verwendung eines APTT Reagenz zum Messen von APTT ausgeführt. Aufgrund einer einfachen Erklärung zeigen die 6 bis 9 nicht nur einen optischen Veränderungsbetrag (Betrag der Veränderung des gestreuten Lichtes) ΔH (=Den – Dmin) eines unkoagulierten Niveaus bis zu einem Koagulationsendpunkt einer anormalen Probe, sondern ebenso eine normale Probe.
  • (1) Das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Anomalie der Reaktionsrate während der Fibrinausbildung (SLOW REACTION CHECK)
  • Wie in 6 gezeigt ist, wird die Blutkoagulationsreaktion gemessen und eine Blutkoagulationsreaktionskurve wird erzeugt. Dann, wie in dem Flussdiagramm der 10 gezeigt, wird der finale Sättigungswert Den aus dem Betrag des gestreuten Lichtes am Koagulationsendpunkt über die anormale Probe hinweg bestimmt.
  • Nachfolgend wird in 6 ein Prüfpunkt HT zuerst vorgewählt. Obwohl HT beliebig bestimmt werden kann, kann der Prüfpunkt HT bevorzugt an einem Punkt festgelegt sein, der ungefähr 50% des gesamten gestreuten Lichtveränderungsbetrages ist, da die Reaktionsraten der normalen Probe und der anormalen Probe dazu tendieren, einfach voneinander zu differieren. Als nächstes wird ein Fenster mit einer Breite von "h" festgelegt, so dass es an dessen Zentrum HT aufweist (also ein symmetrisches Fenster). Der Wert von "h" kann beliebig gesetzt werden. Zum Beispiel ist, wenn HT ist und "h" 4% ist, eine Zeit "dT" = T54% – T46% für eine Veränderung des Betrags des gestreuten Lichtes im Bereich von 46% bis 54% erforderlich (wobei T54% eine Zeit ist, die benötigt wird für eine Veränderung bis zu 54%, und T46% eine Zeit ist, die dafür für eine Veränderung bis zu 46% erforderlich ist) erhalten wird.
  • Eine Zeit "dta", welche für die anormale Probe notwendig ist, um die Veränderung des Betrags des gestreuten Lichtes des Fensters zu erzeugen, ist länger als die Zeit "dtn", welche dazu notwendig ist, in der Normalprobe die Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes des Fensters zu erzeugen. Daher wird eine Schwelle dTmax (dTmax kann experimentell oder über die Erfahrung bestimmt werden) vorbestimmt und wenn dT > dTmax vorliegt, wird dies als eine Anomalie bewertet. Sobald die Anomalie bewertet wird, kann eine Fehlermarkierung gesetzt und angezeigt werden.
  • (2) Das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer initialen Reaktion (START ANGLE CHECK)
  • Wie in 7 gezeigt, wird die Blutkoagulationsreaktion gemessen und eine Blutkoagulationsreaktionskurve wird erzeugt.
  • Dann wird, wie in dem Flussdiagramm der 11 gezeigt, der finale Sättigungswert Den des Betrages des gestreuten Lichtes am Koagulationsendpunkt über die anormale Probe hinweg bestimmt, und ein Veränderungsbetrag ΔH im Betrag des gestreuten Lichtes wird berechnet.
  • Nachfolgend wird in 7 ein erster Zeitpunkt t1 und ein zweiter Zeitpunkt t2 in einem Zeitintervall der initialen Stufe der Reaktion (ungefähr 20 Sekunden für APTT) gesetzt, und ein Intervall zwischen "t1" und "t2" wird als ein Prüfbereich definiert. Innerhalb des Bereiches wird eine Suche nach einem Punkt (tmax, Hmax) eines maximalen Wertes (Hmax) der Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes, und ein Punkt (tmin, Hmin) eines Minimalwertes (Hmin) der Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes durchgeführt. Wenn es eine Mehrzahl von Punkten des Maximalwertes gibt, wird einer dieser Punkte, welcher die maximale Zeit aufweist, als (tmin, Hmax) definiert. Zusätzlich kann, wenn es eine Mehrzahl von Punkten des Minimalwertes gibt, derjenige der Punkte, welche die minimale Zeit aufweist, als (tmin, Hmin) definiert werden. In dem Beispiel der 7 werden tmin = t1 und tmax = t2 erhalten und die Veränderungsbeträge des gestreuten Lichtes an diesen Punkten werden jeweils als Hmin und Hmax definiert.
  • Als nächstes wird der Veränderungsbetrag des gestreuten Lichtes dH = Hmax – Hmin in dem Prüfbereich berechnet. Der Veränderungsbetrag des gestreuten Lichtes dHa in der anormalen Probe ist größer als der Veränderungsbetrag dHn des gestreuten Lichtes in der normalen Probe. Daher wird eine Schwelle dHLimit festgelegt und wenn dH ≥ dHLimit vorliegt, wird dies als anormal bewertet. Dann wird eine Fehlermarkierung festgelegt und in der Anzeigesektion angezeigt.
  • Zusätzlich wird eine Schwelle ΔHLimit für den Veränderungsbetrag des gestreuten Lichtes ΔH vom Start der Reaktion bis zum Endpunkt der Koagulation festgelegt und, wenn dH ≥ dHLimit und tmax > tmin und ΔH > ΔHLimit ist wird angenommen, dass die initiale Reaktion gefunden ist, und darüber hinaus, dass ein hinreichend großer optischer Veränderungsbetrag aufgrund einer Fibrinformation nicht auftritt. Dann wird eine Fehlermarkierung festgelegt, um einen Messfehler anzuzeigen und er wird in der Anzeigesektion angezeigt. Wenn dH < dHLimit und tmax > tmin und ΔH > ΔHLimit sind, wird dies so bewertet, dass die initiale Reaktion gefunden wurde, aber dass ein hinreichend großer optischer Veränderungsbetrag existiert. Dann wird eine Fehlermarkierung festgelegt, um einen Messfehler anzuzeigen. Weiterhin wird die Koagulationszeit berechnet und das Resultat wird angezeigt. In dem Fall von dH < dHLimit wird dies so bewertet, dass keine initiale Reaktion auftritt. Dann wird die Koagulationszeit berechnet und das Resultat wird angezeigt.
  • (3) Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Drift in der Reaktionskurve (DRIFT CHECK)
  • Wie in 8 gezeigt, wird die Blutkoagulationsreaktion gemessen und eine Blutkoagulationsreaktionskurve wird erzeugt. Dann wird, wie in dem Flussdiagramm der 12 gezeigt, der endgültige Sättigungswert Den des Betrages des gestreuten Lichtes am Koagulationsendpunkt über die anormale Probe hinweg bestimmt.
  • Nachfolgend wird in 8 ein erster Prüfpunkt H1 an einer Position des Betrages des gestreuten Lichtes an der initialen Stufe der Reaktion festgelegt und ein zweiter Prüfpunkt H2 wird in einer Position des Betrages des gestreuten Lichtes während der Fibrinausbildung festgelegt. H1 und H2 können wahlweise bestimmt werden. Als nächstes werden Fenster mit einer Breite von "h" festgelegt, so dass sie die jeweiligen Prüfpunkte H1 und H2 in deren Zentren aufweisen. Ein Wert von "h" kann wahlweise gesetzt werden. Zum Beispiel werden in dem Fall, in dem H1 = 10%, H2 = 50% und h = 4% ist, Fenster in Bereichen von 6% bis 14% und 46% bis 54% festgelegt. Als nächstes werden Zeiten dT1 = T14% – T6% (wobei T14% eine Zeit ist, die für eine Veränderung bis zu 14% benötigt wird, und T6% eine Zeit ist, die für eine Veränderung bis zu 6% benötigt wird) und dT2 = T54% – T46% (wobei T54% eine Zeit ist, die für eine Veränderung bis zu 54% benötigt wird und T46% eine Zeit ist, die für eine Veränderung bis zu 46% dafür benötigt wird) werden als die Zeit ermittelt, für die Veränderungen des Betrages des gestreuten Lichtes in den Fenstern erforderlich ist. Weiterhin wird das Verhältnis der Reaktionsraten an zwei Prüfpunkten R = dT1/dT2 berechnet. Wen sie mit Rn = dTn1/dTn2 der normalen Probe verglichen wird (wobei Rn das Verhältnis der Reaktionsraten in der normalen Probe ist, dTn1 eine Zeit ist, die für eine Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes an einem ersten Prüfpunkt benötigt wird und dTn2 eine Zeit ist, die für eine Veränderung des Betrags des gestreuten Lichts einem zweiten Prüfpunkt benötigt wird), ist Ra = dTa1/dTa2 in der anormalen Probe, (in der Ra das Verhältnis der Reaktionsraten in der anormalen Probe ist, dTa1 die Zeit ist, die für eine Veränderung des Betrags des gestreuten Lichtes an dem ersten Prüfpunkt ist, und dTa2 die Zeit ist, die für eine Veränderung des Betrages des gestreuten Lichts an dem zweiten Prüfpunkt erforderlich ist) kleiner. Daher wird eine Schwelle RLimit festgelegt und wenn R < RLimit erfüllt ist, wird dies so bewertet, dass eine Drift existiert (also die Reaktionskurve ist nicht flach und steigt graduell an). Dann wird eine Fehlermarkierung festgelegt und auf der Anzeigesektion angezeigt.
  • (4) Zeit bis ein vorher gesetzter optischer Veränderungsbetrag erreicht ist (EARLY% CHECK)
  • Wie in 9 gezeigt, wird die Blutkoagulationsreaktion gemessen und eine Blutkoagulationsreaktionskurve wird erzeugt. Dann wird, wie in dem Flussdiagramm der 13 gezeigt, der finale Sättigungswert Den des Betrages des gestreuten Lichtes an dem Koagulationsendpunkt über die anormale Probe hinweg bestimmt.
  • In 9 ist ein Prüfpunkt Hs eines spezifischen Veränderungsbetrages des gestreuten Lichtes vorgegeben. Dieser Prüfwert ist zur Überwachung ob oder ob nicht die Zeit, in der der Betrag des gestreuten Lichtes beginnt sich zu verändern, zu früh liegt. Es ist bevorzugt, dass "Hs" in einer Position festgelegt wird, in der sich der Betrag des gestreuten Lichtes beginnt zu verändern. Als nächstes wird eine Zeit "ts", die zur Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes auf "Hs" benötigt wird, ermittelt. Wenn sie mit "tns" der normalen Probe verglichen wird (wobei "tns" eine Zeit ist, die dazu benötigt wird, den Betrag des gestreuten Lichtes auf H der normalen Probe zu verändern) ist "tas" der anormalen Probe (wobei "tas" eine Zeit ist, die zur Veränderung des Betrages des gestreuten Lichtes benötigt wird, um sich auf "Hs" der normalen Probe zu verändern) klein. Daher ist ein Schwellwert tLimit vorhanden und wenn Ts < tLimit ist, wird dies so bewertet, dass die Zeit, in der sich der Betrag des gestreuten Lichtes beginnt zu verändern, zu früh liegt. Dann wird eine Fehlermarkierung festgelegt und auf der Anzeigesektion angezeigt.
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung kann eine Anomalie in der Blutkoagulationsreaktion genau detektiert werden, insbesondere in der initialen Reaktion. Entsprechend ist es möglich, eine genaue Messung der Blutkoagulationszeit unter Verwendung der Blutkoagulationsreaktion zu messen.
  • Ebenso kann eine Anomalie in unterschiedlichen Reaktionssystemen bezüglich der Blutkoagulationsreaktion genau detektiert werden. Genauer ist es möglich, eine Anomalie in der Reaktionsrate während der Fibrinausbildung zu erkennen, um das Vorliegen der initialen Reaktion und das Vorliegen der Drift in der Koagulationsreaktionskurve zu bewerten, und um eine Anomalie in der Zeit von dem Start der Reaktion bis ein vorbestimmter optischer Veränderungsbetrag erreicht ist, zu erkennen und ähnliches. Die Resultate der Detektion einer solchen Anomalität können klinisch verwendet werden.

Claims (11)

  1. Analyseverfahren für eine Blutkoagulierungsreaktion durch Detektion einer optischen Veränderung einer Blutprobe über den Zeitverlauf, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Festlegen eines Prüfpunktes oder einer Prüfregion zwischen dem Start der Reaktion und dem Ende der Reaktion und Überwachen eines Reaktionszustandes der Reaktion durch: Berechnen eines Prüfwerts am Prüfpunkt oder der Prüfregion, Vergleichen des Prüfwerts mit einem vorbestimmten Schwellenwert, und Bewerten des Vorliegens oder Nichtvorliegens einer Abnormalität der Blutkoagulierungsreaktion basierend auf dem verglichenen Resultat, wobei der Prüfwert aus einem Wert (1), einem Wert (2), einem Wert (3) und einem Wert (4) ausgewählt ist, wobei der Wert (1) eine erste Zeit ist, die für eine Veränderung von einem ersten optischen Detektionswert zu einem zweiten optischen Detektionswert benötigt wird, der Wert (2) ein Betrag einer optischen Veränderung in einem vorbestimmen Zeitrahmen ist, der Wert (3) ein Verhältnis zwischen einer zweiten Zeit, die für eine Veränderung von einem dritten optischen Detektionswert zu einem vierten optischen Detektionswert benötigt wird, und einer dritten Zeit, die für eine Veränderung von einem fünften optischen Detektionswert zu einem sechsten optischen Detektionswert benötigt wird, ist, und der Wert (4) eine vierte Zeit ist, die benötigt wird, um einen vorbestimmten optischen Detektionswert zu erreichen.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Blutkoagulierungsreaktion durch das Mischen der Blutprobe mit einem Blutkoagulierungsreagens startet.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Prüfpunkt und die Prüfregion basierend auf einer Koagulierungsreaktionskurve gezeigt sind, die durch die optische Veränderung über den Zeitverlauf repräsentiert wird.
  4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der vorbestimmte Schwellenwert ein erster Schwellenwert ist und der Schritt des Bewertens das Vorliegen oder das Nichtvorliegen einer Abnormalität einer Reaktionsgeschwindigkeit des Fibrinausbildungszustandes in der Blutkoagulierungsreaktion basierend auf dem Vergleichsresultat des ersten Wertes und der ersten Schwelle bewertet.
  5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-3, wobei der vorbestimmte Schwellenwert ein zweiter Schwellenwert ist, und der Schritt des Bewertens das Vorliegen oder das Nichtvorliegen eines Initialzustandes in der Blutkoagulierungsreaktion, basierend auf dem Vergleichsresultat des zweiten Wertes und der zweiten Schwelle bewertet.
  6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-3, wobei der vorbestimmte Schwellenwert ein dritter Schwellenwert ist und der Schritt des Bewertens das Vorliegen oder das Nichtvorliegen einer Abweichung in der Koagulierungsreaktionskurve bewertet, die durch die optische Veränderung über den Zeitverlauf repräsentiert ist, basierend auf dem Vergleichsresultat des dritten Wertes und der dritten Schwelle.
  7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-6, wobei in dem Schritt des Bewertens bewertet wird, ob oder ob nicht die Blutprobe eine abnormale Probe ist, basierend auf der Bewertung des Vorliegens oder des Nichtvorliegens einer Abnormalität.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei, wenn der Prüfwert der Wert (1) ist, ein Punkt, der 50% des gesamten optischen Veränderungsbetrages zeigt, zwischen dem ersten optischen Detektionswert und dem zweiten optischen Detektionswert vorliegt.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der vorbestimmte Zeitbereich ein Zeitintervall des Eingangszustandes der Blutkoagulierungsreaktion ist.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei, wenn der Prüfwert Wert (3) ist, ein Punkt, der 50% des gesamten optischen Veränderungsbetrages zeigt, zwischen dem fünften optischen Detektionswert und dem sechsten optischen Detektionswert vorliegt und ein Punkt, der 10% des gesamten optischen Veränderungsbetrages zeigt, zwischen dem dritten optischen Detektionswert und dem vierten optischen Detektionswert vorliegt.
  11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-10, umfassend weiterhin einen Schritt des Anzeigens eines Fehlers basierend auf dem bewerteten Wert.
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