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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein pumpfähiges Brotverbesserungsmittel
und ein Verfahren zu seiner Bereitung.
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Ein
Brotverbesserungsmittel ist eine Mischung von Zutaten, die neben
Mehl, Wasser, Hefe und Salz als Verbesserungsmittel verwendet werden. Brotverbesserungsmittel
haben eine wichtige Funktion während
des Vorgangs der Brotherstellung, da sie die Änderungen in der Qualität des Mehls
und Prozess-Schwankungen ausgleichen. Sie spielen eine Rolle bei
der Verbesserung der charakteristischen Eigenschaften von Brot und
bei der Verwirklichung eines großen Sortiments von Brotprodukten.
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Ein
Brotverbesserungsmittel ist eine Kombination aus Grundzutaten, Zusatzstoffen
und technologischen Hilfsmitteln. Außerdem können auch andere Lebensmittel
als Zutaten hinzugefügt
werden. Die Grundzutaten sind Zutaten, die in Mengen von etwa 0,3
Prozent (berechnet im Verhältnis
zu dem Mehl) zugegeben werden. Diese Zutaten enthalten Milchkomponenten,
Weizengluten, Sojamehl, Malzmehl oder Malzextrakt, Zucker, Öle und Fette.
Die Zusätze bestehen
aus Emulgatoren, Säureregulatoren,
Farbstoffen und Konservierungsstoffen. Schließlich enthalten die technischen
Hilfsmittel Mehlverbesserungsmittel und Enzyme.
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Mehlverbesserungsmittel
sind in verschiedenen Formen bekannt wie z.B. Pulver, Pasten oder Flüssigkeiten.
Sie können
je nach der Sorte Brot, für die
sie verwendet werden, mehr oder weniger von den oben genannten Arten
von Zutaten enthalten.
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GB 23 35 433 offenbart ein
besonderes Fördersystem
für ein
Lebensmittelprodukt, das (a) eine Komponente aus Öl und/oder
einem Ölimitat,
(b) eine Komponente aus Triglyceridfettsäure und/oder einem Emulgator
mit hohem Schmelzpunkt und (c) eine besondere Komponente enthält, wobei
die besondere Komponente eine stabile Suspension innerhalb einer durch
die Komponente (b) gebildeten Kristallmatrix ist mit der Maßgabe, dass
(c) keine Kristallmatrix bildet und (b) Stearolyllactylat enthalten
kann.
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In
einigen Fällen
werden Kombinationen von Dosiermitteln verwendet, um ein breit anwendbares Brotverbesserungsmittel
zu gewinnen. Es ist bekannt, eine getrennte flüssige Fettphase neben einem
Pulverprodukt zu verwenden, das die anderen Zutaten enthält. Ein
Nachteil davon besteht darin, dass zweimal dosiert werden muss.
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In
Bäckereien
spielt die Prozessautomatisierung eine immer größere Rolle. Zusätzlich steigt
auch der Bedarf an automatisch dosierbaren Grundzutaten. Es ist
schon seit langem eine Gewohnheit, Mehl und Wasser automatisch zu
dosieren. Während
der letzten paar Jahre wurde in den industriellen Bäckereien
auch Flüssighefe
eingeführt.
Aufgrund des großen
Sortiments in Bäckereien
wurde das automatische Dosieren von Brotverbesserungsmitteln bislang verzögert. Heutzutage
werden bereits Großladungen von
Salz verwendet. Der Bedarf am automatischen Dosieren von konzentrierten
Brotverbesserungsmitteln bleibt jedoch bestehen. Demzufolge bedeutet das
auch, dass der Transport in Großpaketen
oder Containern und die Speicherung in Silos stattzufinden hat.
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Wenn
bereits existierende Brotverbesserungsmittel konzentriert werden,
erweisen sie sich jedoch als nicht länger pumpfähig. Insbesondere Brotverbesserungsmittel,
die als Emulgator Stearoyllactylat und Mono-/Diglyceride von Fettsäuren verwenden,
sind bereits bei einer Menge von 6% Emulgator nicht pumpfähig. Eine
solche Menge von Stearoyllactylat und Mono-/Diglyceriden von Fettsäuren ist
viel zu gering, um in einem konzentrierten Brotverbesserungsmittel
verwendet zu werden.
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Schließlich ist
es erwünscht,
dass das Brotverbesserungsmittel vor der Dosierung nicht vorverarbeitet
werden muss, z.B. durch Erwärmen,
um das Verbesserungsmittel zu verflüssigen.
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Das
Ziel der Erfindung besteht daher darin, ein konzentriertes Brotverbesserungsmittel
bereitzustellen, das noch pumpfähig
ist, ohne dass Erwärmung
oder andere Vorverarbeitungsschritte erforderlich sind.
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Das
wird durch die Erfindung erzielt durch Bereitstellen eines pumpfähigen Brotverbesserungsmittels
mit einer Viskosität
von 80 mPa·s.
bis 3000 mPa·s.
bei 20°C,
bestehend aus einem Ölanteil
und einem Pulveranteil und gewinnbar durch ein Verfahren, das die
folgenden Schritte enthält:
- (a) Mischen des flüssigen Ölanteils mit einem Mittel zum
Verhindern des Absetzens des Pulveranteils bei einer Temperatur,
bei der das Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils
flüssig
ist,
- (b) Abkühlen
der gewonnenen Mischung und
- (c) Hinzufügen
und Mischen des Pulveranteils, der zumindest einen oder mehrere
Emulgatoren enthält;
wobei
das Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils aus der
aus gehärteten
Fetten und Mono-/Diglyceriden gebildeten Gruppe gewählt ist
und wobei die Emulgatoren aus Stearoyllactylaten gewählt sind.
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Es
wurde herausgefunden, dass beim Verwenden der oben genannten Abfolge
von Schritten ein Brotverbesserungsmittel gewonnen wird, das bei Raumtemperaturen
pumpfähig
ist und das durch Pumpen in den Teig dosiert werden kann. Der Pulveranteil
kann in dem Endprodukt von 5 bis 55 Prozent vorhanden sein, falls
der Pulveranteil Stearoyllactylat enthält, sogar bis zu 30 bis 50
Prozent davon, ohne die Pumpfähigkeit
des Produkts negativ zu beeinflussen.
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Gemäß der Erfindung
liegt die Viskosität
des pumpfähigen
Brotverbesserungsmittels zwischen 80 und 3000, vorzugsweise zwischen
400 und 1500 und in weiter bevorzugter Weise zwischen 600 und 1000 mPa·s.
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Das
Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils (auch "Hartanteil" genannt) ist wichtig,
um zu verhindern, dass der Pulveranteil sich nach einer bestimmten
Zeitdauer absetzt und daher wieder mit dem Ölanteil gemischt werden muss. Durch
dieses Mittel wird ein homogenes Endprodukt gewonnen.
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Wenn
gehärtete
Fette verwendet werden, können
sie pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein, und sie werden
vorzugsweise aus der Gruppe gewählt,
die aus gehärtetem
Palmöl,
gehärteten Fraktionen
von Palmöl,
gehärtetem
Sojaöl
und gehärtetem
Rapsöl
besteht. Mit Fraktionen von Palmöl sind
(harte) Fraktionen gemeint, die durch das Fraktionieren von Palmöl gewonnen
werden.
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Zum
Sicherstellen der Pumpfähigkeit
des Endprodukts ist es auch wichtig, dass die traditionellen Fettanteile,
ein Ölanteil
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, bei Raumtemperatur flüssig sind. Geeignete Öle sind
Pflanzenöle,
die aus der Gruppe gewählt
sind, die aus Sonnenblumenöl,
Sojaöl, Rapsöl, Distelöl und Erdnussöl besteht.
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Emulgatoren
sind fettige Substanzen, die eine emulgierende Eigenschaft aufweisen,
durch die sie mit dem Gluten, den Proteinen und Ölen oder anders gesagt den
in dem Mehl vorhandenen Lipiden wechselwirken. Sie liefern einen
nachgiebigeren Teig, einen Teig, der während des Aufgehens toleranter
ist, eine delikatere Krume und eine längere Zartheit des Brotes.
Aufgrund ihrer emulgierenden Eigenschaften sind Emulgatoren aktiver
als Öle
und Fette. Außerdem
wird die optimale Wirkung bei geringeren Konzentrationen erzielt.
Der optimale Zusatz von Emulgator liegt gewöhnlich zwischen 0,25 und 0,5 Prozent
im Verhältnis zu
dem Mehl, während
Fett für gewöhnlich in
Mengen von 1 Prozent und mehr verwendet wird.
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Die
Emulgatoren, die bei dem Brotverbesserungsmittel gemäß der Erfindung
eingesetzt werden, sind Stearoyllactylate. Stearoyllactylate können in der
Form eines Pulvers verwendet werden. Mono- und Diglyceride von Fettsäuren mit
einem Schmelzpunkt oberhalb 35° können als "Hartanteil" dienen.
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Außer Emulgatoren
kann der Pulveranteil weiter einen oder mehrere der gewöhnlichen
Mikrokomponenten enthalten. Diese Mikrokomponenten sind die oben
genannten Zusatzstoffe und technologischen Hilfsmittel, wie z.B.
Oxidations- und Reduktionsmittel, Enzyme und Gewürze.
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Der
Pulveranteil kann weiter eine oder mehrere Grundzutaten enthalten,
die vorzugsweise gewählt
werden aus Zuckern, Getreiden und/oder Gemüsen, Vitalgluten, Stärken, Milchderivaten
und Malzmehl.
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Gemäß der Erfindung
kann der Pulveranteil in dem Brotverbesserungsmittel zwischen 5
und 55 Prozent liegen, vorzugsweise zwischen 10 und 50 Prozent und
in weiter bevorzugter Weise zwischen 30 und 50 Prozent. Somit ist
eine beträchtliche
Konzentration der wichtigen Zutaten möglich, während das Brotverbesserungsmittel
pumpfähig
bleibt.
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Die
Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Bereiten eines
pumpfähigen
Brotverbesserungsmittels mit einer Viskosität von 80 mPa·s. bis 3000
mPa·s.
bei 20°C,
enthaltend:
- (a) Mischen des flüssigen Ölanteils
mit einem Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils
bei einer Temperatur, bei der das Mittel zum Verhindern des Absetzens
des Pulveranteils flüssig
ist,
- (b) Abkühlen
der gewonnenen Mischung und
- (c) Hinzufügen
und Mischen des Pulveranteils, der zumindest einen oder mehrere
Emulgatoren enthält;
wobei
das Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils aus der
aus gehärteten
Fetten und Mono-/Diglyceriden gebildeten Gruppe gewählt ist
und wobei die Emulgatoren aus Stearoyllactylaten gewählt sind.
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Das
Mischen verschiedener Anteile kann sehr einfach in einer Mischvorrichtung
durchgeführt werden.
Das Mittel zum Verhindern des Absetzens des Pulveranteils, auch
als "Hartanteil" bezeichnet, wird
in den Ölanteil
eingeschmolzen. Vorzugsweise wird der Pulveranteil hinzugefügt, wenn
die Temperatur der Mischung aus dem Ölanteil und dem Hartanteil
unter den Schmelzpunkt der verwendeten Emulgatoren gesunken ist,
die in dem Pulveranteil vorhanden sind.
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Die
Viskositätsgrenzen
des pumpfähigen Brotverbesserungsmittels,
die es für
die Verwendung durch allgemeine Dosierungspumpen in den Bäckereien
geeignet machen, liegt zwischen 80 mPa·s und 3000 mPa·s. bei
20 Grad (bestimmt mit einem Rotoviskometer mit einer Verschiebegeschwindigkeit
von 600 pro Sekunde) bei einer maximalen Ausbeutebelastung von 100
Pa·s.
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Die
Erfindung wird weiter durch das folgende Beispiel veranschaulicht.
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BEISPIEL
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Pumpfähiges Brotverbesserungsmittel
gemäß der Erfindung
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Für die Bereitung
eines Brotverbesserungsmittels gemäß der Erfindung wurden die
folgenden Zutaten verwendet:
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Ölanteil:
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Hartanteil:
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- 1% voll gehärtetes
Palmöl
- 2% Mono-/Diglyceride von Fettsäuren
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Pulveranteil:
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- 30% Stearoyllactylat
- 11,4% Bohnenmehl
- 3% Ascorbinsäure
- 0,6% Enzyme
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Das
Palmöl
und die Mono-/Diglyceride wurden bei einer Temperatur von 80 Grad
zu dem Rapsöl hinzugefügt. Nach
dem Abkühlen
der Mischung wurde der Pulveranteil unter Verwendung eines statischen
Mischers eingemischt. Das auf diese Weise gewonnene Brotverbesserungsmittel
war homogen und blieb auch nach zwei Monaten Lagerung bei Raumtemperatur
homogen.