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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Mittel zur Flammschutzbehandlung,
ein Flammschutzbehandlungsverfahren und flammschutzbehandelte Fasern
und insbesondere Flammschutzmittel, die Fasern durch Nachbehandlung
Flammschutzeigenschaften verleihen, ein Flammschutzbehandlungsverfahren,
bei dem Fasern Flammschutzeigenschaften verliehen werden, und durch
das Flamschutzbehandlungsverfahren erhaltene flammschutzbehandelte
Fasern.
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Stand der
Technik
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Halogenierte
Cycloalkanverbindungen wie Hexabromcyclododecan werden üblicherweise
als Flammschutzkomponenten in Flammschutzbehandlungsmitteln bei
Flammschutzbehandlungsverfahren verwendet, bei denen den Fasern
Flammschutzeigenschaften verliehen werden, um ihnen Reinigungsfestigkeit
(Beständigkeit
gegenüber
Nasswäsche
wie Waschen mit Wasser oder gegenüber Trockenreinigung) zu verleihen.
Die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
SHO Nr. 60-259674 offenbart ein Flammschutzbehandlungsverfahren,
bei dem als Flammschutzkomponente ein Gemisch aus einer halogenierten
Cycloalkanverbindung wie Hexabromcyclodododecan mit einer Phosphonatverbindung
verwendet wird. Die US-A-4, 198, 492 offenbart eine flammschützende Polyphenylenetherharz-Zusammensetzung,
die 3-15 Gew.-% wenigstens eines Vertreters der Gruppe, bestehend
aus den phosphorhaltigen Verbindungen der Formel (B), umfaßt:
worin X ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxylgruppe, eine Aminogruppe, ein Halogenatom, eine Alkylgruppe
mit 1-10 C-Atomen, eine Alkoxygruppe mit 1-10 C-Atomen, eine Alkylthiogruppe
mit 1-10 C-Atomen, eine Aryloxygruppe mit 6-10 C-Atomen oder eine
hydroxysubstituierte Aryloxygruppe mit 6-10 C-Atomen, Y
1 und
Y
2 jeweils eine Alkylgruppe mit 1-8 C-Atomen,
eine Alkoxygruppe mit 1-8 C-Atomen oder eine Arylgruppe, Z ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom, n und p jeweils eine ganze Zahl von 0-4 und q
eine ganze Zahl 0 oder 1 bedeuten.
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Die
JP-B-56009178 offenbart eine flammschützende Polyester-Zusammensetzung,
erhalten durch Mischen von Phospohrverbindungen der Formel:
worin R
1 H,
Carboxyl, einen C
1 -18-Kohlenwasserstoff
oder ein Alkalimetall, R
4 H, Carboxyl, einen
C
1-18-Kohlenwasserstoff, R
2 und
R
3 und R
5-R
10 unabhängig
voneinander eine Kohlenwasserstoffgruppe oder Halogenatome, Z O
oder S, p 0 oder 1 und n 0 bis 4 bedeuten, mit Polyestern.
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Die
JP-2001011775 offenbart die Flammschutzbehandlung einer Polyesterfaser
und eine flammschutzbehandelte Faser. Die Flammschutzkomponente
des Flammschutzmittels verwendet eine Phosphorverbindung der Formel
(I) und/oder der Formel (II):
worin R
1-R
4H oder ein C
1_
4-Alkyl, R
5 H, ein
Alkalimetall oder Erdalkalimetall und m, n, q und r 0-4 bedeuten.
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Wesen der
Erfindung
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In
den letzten Jahren besteht im Zusammenhang mit dem zunehmenden Bewußtsein im
Hinblick auf die Problematik des Naturschutzes und des Schutzes
von Lebewesen ein Bedarf an Flammschutzbehandlungsverfahren, bei
denen halogenfreie Verbindungen verwendet werden, die keine Halogene
als Flammschutzmittel enthalten und die es ermöglichen, daß die Reinigungsfestigkeit
auch durch Nachbehandlung der Fasern aufrechterhalten werden kann.
Auch im Zusammenhang mit dem Umweltschutz besteht ein steigender Bedarf
an flammschutzbehandelten Fasern, die keine schädlichen Halogengase oder Rückstände bei
ihrer Verbrennung erzeugen, d.h. flammschutzbehandelte Fasern, bei
denen als Flammschutzmittel keine Halogenverbindungen verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
nun diese Forderungen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die
Bereitstellung von Flammschutzmitteln und eines Flammschutzbehandlungsverfahrens,
welche die Aufrechterhaltung einer entsprechenden Reinigungsfestigkeit
der Fasern ermöglichen
und durch Nachbehandlung ausreichende Flammschutzeigenschaften verleihen,
obwohl als Flammschutzmittel Nicht-Halogenverbindungen verwendet werden,
sowie von flammschutzbehandelten Fasern, bei denen als Flammschutzmittel
keine Halogenverbindungen verwendet werden.
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Nach
eingehenden Untersuchungen mit dem Ziel, die obige Aufgabe zu lösen, konnten
die Erfinder in der vorliegenden Anmeldung nun die vorgelegte Erfindung
machen, wobei sie feststellten, daß es möglich ist, Fasern Flammschutzeigenschaften
unter Erzielung entsprechender Reinigungsfestigkeit zu verleihen,
und zwar durch Verwendung bestimmter Phosphorverbindungen als Flammschutzkomponenten.
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Ein
erfindungsgemäßes Mittel
zur Flammschutzbehandlung, das durch wenigstens eine der folgenden Verbindungen
gekennzeichnet ist, umfaßt
eine
erste Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (1):
worin
R
1 eine unsubstituierte Aralkylgruppe oder
eine Gruppe der Formel (2):
bedeutet, worin R
2 eine C
1- 10 Alkylgruppe bedeutet,
und eine zweite
Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (3):
worin R
3 eine
substituierte oder unsubstituierte Aralkylgruppe bedeutet.
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Das
erfindungsgemäße Flammschutzbehandlungsverfahren
ist ein Verfahren, das wirksam unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Flammschutzmittels
durchgeführt
werden kann und gekennzeichnet ist durch
- (A)
eine Stufe der Bereitstellung eines Mittels zur Flammschutzbehandlung,
wobei die Faser mit einem Flammschutzmittel behandelt wird, das
eine erste Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (1) und/oder eine
zweite Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (3) enthält, und
- (B) eine Stufe der Wärmebehandlung,
bei der die mit dem Flammschutzmittel behandelte Faser erwärmt wird.
Die Wärmebehandlungsstufe
kann nach der Stufe der Bereitstellung des Flammschutzmittels durchgeführt werden
oder die beiden Stufen werden gleichzeitig durchgeführt.
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Der
Ausdruck „Faser" umfaßt erfindungsgemäß Natur-
und Kunstfasern sowie Verbundfasern beiderlei Typs, wobei die Naturfasern
pflanzliche und tierische Fasern sowie andere Arten von Naturfasern
umfassen und die Kunstfasern regenerierte Kunstfasern, halbsynthetische
Fasern, synthetische Fasern und andere Arten von Kunstfasern. Beispiele
für synthetische
Fasern sind Polyester, Nylon, Acryl und Polyurethan, ein Beispiel
für halbsynthetische
Fasern ist Acetat, ein Beispiel für regenerierte Fasern ist Ryon
und Beispiele für
Naturfasern sind Baumwolle, Hanf, Seide und Wolle. Diese Fasern
können
in Form von Faserprodukten wie Garn, Geweben, Strickerzeugnissen,
Vliesen, Zwirnen, Seilen oder dergleichen vorliegen, ohne darauf
beschränkt zu
sein.
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Beim
erfindungsgemäßen Flammschutzbehandlungsverfahren
wird ein erfindungsgemäßes Flammschutzmittel
auf die Oberfläche
der Faser aufgebracht oder ein Teil davon wird in die Molekularstruktur
der Faser eingearbeitet und darauf fixiert, wodurch das Flammschutzmittel mit
der Faser verbunden wird. Das Flammschutzmittel zeigt die Tendenz,
in die amorphen Regionen der Fasermoleküle einzudringen. Bei Erwärmung der
mit dem Flammschutzmittel behandelten Faser lockert sich die dichte
Molekularkonfiguration, wodurch das Flammschutzmittel in die amorphen
Bereiche eindringen kann, was die Diffusion des Flammschutzmittels
in diese Bereiche begünstigt.
Die mit dem Flammschutzmittel behandelte Fläche der Faser nimmt auf diese
Weise zu und es kommt zu einer verstärkten Fixierung des Flammschutzmittels
auf der Faser.
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Auf
der Wärmebehandlungsstufe
wird die Faser vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 100-220° C erwärmt, um
das Flammschutzmittel auf der Faser zu fixieren. Liegt die Temperatur
unter 100° C, kommt
es zu keiner ausreichenden Lockerung bzw. Expandierung der amorphen
Bereiche der Fasermoleküle, so
daß nicht
genug Moleküle
der Verbindung auf Phosphorbasis bzw. Partikel des Flammschutzmittels
aufgenommen werden können.
Liegt die Temperatur andererseits über 220° C, kann die Faserstärke abnehmen oder
es kann zu Wärmeverformungen
kommen, und zwar je nach der Faserart und der Erwärmungsdauer.
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Die
Faser kann aber auch in eine erste Behandlungslösung getaucht werden, welche
das Flammschutzmittel zur Behandlung der Faser auf der Stufe der
Flammschutzbehandlung enthält,
wonach die erste Behandlungslösung
bei einer Temperatur im Bereich von vorzugsweise 90-150° C, insbesondere
von 110-140° C,
auf der Wärmebehandlungsstufe
erwärmt
wird, um das Flammschutzmittel auf der Faser zu fixieren. Es kann
aber auch die erste Behandlungslösung
vorgängig
innerhalb des oben erwähnten
Temperaturbereichs erwärmt
werden, wonach dann die Faser eingetaucht wird.
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Liegt
die Temperatur für
die Wärmebehandlung
unter 90° C,
können
die amorphen Bereiche der Fasermoleküle nicht genügend gelockert
bzw. expandiert werden, um die Moleküle der Verbindung auf Phosphorbasis
bzw. die Teilchen des Flammschutzmittels aufzunehmen. Liegt die
Temperatur andererseits über
150° C,
kann die Faserstärke
gegebenenfalls abnehmen oder es kann zu einer Wärmeverformung kommen, wobei dies
von den unterschiedlichen Faserarten und der Erwärmungsdauer abhängt.
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Von
Vorteil kann es auch sein, die Faser in eine zweite Behandlungslösung zu
tauchen, welche das Flammschutzmittel und einen Träger zur
Behandlung der Faser mit dem Flammschutzmittel auf der Stufe der Flammschutzbehandlung
enthält,
wonach dann die zweite Behandlungslösung bei einer Temperatur im
Bereich von vorzugsweise 80-130° C
auf der Wärmebehandlungsstufe
erwärmt
wird, um das Flammschutzmittel auf der Faser zu fixieren. Die zweite
Wärmebehandlungslösung kann
aber auch zuerst innerhalb des oben erwähnten Temperaturbereichs erwärmt werden,
wonach dann die Faser darin eingetaucht wird. Bei dieser Arbeitsweise
wird der Träger
in der zweiten Behandlungslösung
auf der Stufe der Flammschutzbehandlung emulgiert bzw. dispergiert,
so daß der
Träger
auf der Faser adsorbiert wird, was eine ausreichende Fixierung des
Flammschutzmittels in der Molekülstruktur
der Faser begünstigt.
Die Faser kann auf diese Weise in adäquater Weise mit dem Flammschutzmittel
selbst unter schonenden Erwärmungsbedingungen
(80-130° C)
behandelt werden. Da die Flammschutzbehandlung der Faser unter so
niedrigen Temperaturbedingungen erfolgt, wird dadurch die Wärmebelastung
der Faser verringert, wodurch eine Verminderung der Festigkeit bzw. eine
Wärmeverformung
ausreichend verhindert werden können.
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Die
erfindungsgemäß behandelte
flammschutzbehandelte Faser ist eine Faser, die mit einem erfindungsgemäßen Flammschutzmittel
behandelt wurde und wenigstens eine erste Verbindung auf Phosphorbasis
der Formel (1) und eine zweite Verbindung auf Phosphorbasis der
Formel (3) darauf fixiert enthält.
Außerdem
wird das erfindungsgemäße Flammschutzmittel
wirksam durch das erfindungsgemäße Flammschutzbehandlungsverfahren
hergestellt, wodurch ein erfindungsgemäßes Flammschutzmittel auf der
Faser fixiert wird.
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Beste Ausführungsform
der Durchführung
der Erfindung
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Nachfolgend
werden die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung näher
behandelt: Das erfindungsgemäße Flammschutzmittel
umfaßt
wenigstens eine erste Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (1) und
eine zweite Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (3). Beispiele
für die
erste Verbindung auf Phosphorbasis sind die Verbindungen der Formeln
(4)-(6):
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Ein
Beispiel für
die zweite Verbindung auf Phosphorbasis ist die Verbindung der Formel
(7):
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Die
erste und die zweite Verbindung auf Phosphorsäurebasis können nach den Herstellungsverfahren hergestellt
werden, wie sie z.B. in der Japanischen geprüften Patentveröffentlichung
SHO Nr. 50-17979, in der Japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
SHO Nr. 55-124792 und in der Japanischen geprüften Patentveröffentlichung
SHO Nr. 56-9178 geoffenbart werden.
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Das
erfindungsgemäße Flammschutzmittel
wird als fein verteiltes Pulver der ersten Verbindung auf Phosphorbasis
und/oder zweiten Verbindung auf Phosphorbasis als wässrige Lösung dieser
Verbindungen, emulgiert oder dispergiert in Wasser, oder als Lösung oder
Dispersion dieser Verbindungen in einem organischen Lösungsmittel
bereitgestellt. Der für
die Emulgierung bzw. Dispergierung der ersten Verbindung auf Phosphorbasis
und/oder zweiten Verbindung auf Phosphorbasis verwendete Emulgator
bzw. Dispergator kann ein üblicherweise
verwendeter Emulgator bzw. Dispergator sein, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Beispiele
für Emulgatoren
und Dispergatoren sind nichtionische Tenside wie z.B. solche vom
Polyalkylenglycol-Typ wie höhere
Alkohol-Alkylenoxid-, Alkylphenol-Alkylenoxid-, Styrolalkylphenol-Alkylenoxid-, Styrolphenol-Alkylenoxid-,
aliphatische Säure-Alkylenoxid-Additionsprodukte,
Additionsprodukte von Estern mehrwertiger Alkohole mit Fettsäuren und
Alkylenoxid, Additionsprodukte von höheren Alkylaminen mit Alkylenoxid,
Additionsprodukte von Fettsäureamid
mit Alkylenoxid, Fettalkylenoxid-Additionsprodukte und Polypropylenglycol-Ethylenoxid-Additionsprodukte,
Ester mehrwertiger Alkohole wie Glycerinfettsäure-Ester, Pentaerythritfettsäure-, Sorbit-
und Sorbitanfettsäure-
sowie Saccharosefettsäure-Ester,
Alkylether mehrwertiger Alkohole, Alkanolaminfettsäureamide,
anionische Tenside wie Carbonbsäuresalze
wie Fettsäureseifen,
Schwefelsäureester
wie Schwefelsäureester
höherer
Alkohole, Schwefelsäureester
von höheren
Alkylpolyalkylenglycolethern, sulfatierte Öle, sulfatierte Fettsäureester,
sulfatierte Fettsäuren
und sulfatierte Olefine, Alkylbenzolschwefelsäuresalze, Alkylnaphtalinschwefelsäuresalze,
Formalinkondensate wie Naphthalinsulfonsäure, Sulfonsäuresalze
wie α-Olefinsulfonsäuresalz,
Paraffinsulfonsäuresalz,
Tenside vom T-Typ und Sulfobernsteinsäurediester und Phosphorsäureester
wie Phosphorsäureester
mit höheren
Alkoholen.
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Für Dispersionen
können
Dispersionsstabilisatoren wie Polyvinylalkohol, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Xanthangummi und
Stärkekleister
verwendet werden.
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Der
Gehalt an Dispersionsstabilisator beträgt vorzugsweise 0,05-5 und
insbesondere 0,1-3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Flammschutzmittels.
Liegt der Gehalt an Dispersionsstabilisator uner 0,05 Gew.-%, kann
die Anhäufung
bzw. Ausfällung
der Verbindung auf Phosphorbasis nur unzureichend gesteuert werden,
liegt er andererseits über
5
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Gew.-%,
nimmt die Viskosität
der Dispersion zu, wodurch die Behandelbarkeit der Faser mit dem Flammschutzmittel
abnimmt. Das durchschnittliche Molekulargewicht des Dispersionsstabilisators
wird vorzugsweise so gewählt,
daß eine
Anhäufung
bzw. Ausfällung
der Verbindung auf Phosphorbasis innerhalb des oben erwähnten Gehaltsbereichs
verhindert wird.
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Das
zur Herstellung einer Lösung
verwendete organische Lösungsmittel
ist nicht besonders beschränkt,
soweit es die erste und/oder die zweite Verbindung auf Phosphorbasis
löst. Dazu
zählen
z.B. Alkohole wie Methanol, Ethanol und Isopropanol, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol und Xylol, Ether wie Dioxan
und Ethylenglycol, Amide wie DMF und Sulfoxide wie DMSO, die jeweils
allein oder in Gemischen aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen
verwendet werden können.
Aus Gründen
des Umweltschutzes ist es vorzuziehen, eine wäßrige Lösung oder eine emulgierte oder
dispergierte wäßrige Flüssigkeit zu
verwenden.
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Liegt
das erfindungsgemäße Flammschutzbehandlungsmittel
in Pulverform vor, kann es durch Pulverisierung nach einem allgemein
bekannten Verfahren wie z.B. in einer Kugelmühle oder dergleichen hergestellt werden.
Handelt es sich um eine emulgierte oder dispergierte wäßrige Flüssigkeit,
können
Emulgier- oder Dispergieranlagen wie Homogenisatoren, Kolloid-,
Kugel- und Sandmühlen
und dergleichen verwendet werden, wie sie gewöhnlich zur Herstellung von
Flammschutzbehandlungsmitteln vom Emulsions- oder Dispersionstyp verwendet
werden. Die durchschnittliche Teilchengröße der ersten und/oder zweiten
Verbindung auf Phosphorbasis, wie sie als Flammschutzbehandlungsmittel
verwendet werden, liegt vorzugsweise bei höchstens 10 μm. Eine durchschnittliche Teilchengröße von 10 μm oder darunter
ermöglicht
eine relativ einfache Emulgierung bzw. Dispergierung der ersten
und/oder zweiten Verbindung auf Phosphorbasis zur Herstellung der
oben erwähnten
Emulsion bzw. Dispersion.
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Das
Flammschutzbehandlungsverfahren, d.h. das Verfahren zur Erzielung
der erfindungsgemäß flammschutzbehandelten
Faser stellt ein Verfahren dar, bei dem die Faser mit dem erfindungsgemäßen Flammschutzmittel
behandelt wird (Stufe der Bereitstellung des Flammschutzmittels),
wonach als Nachbehandlung die Faser mit Wärme beaufschlagt wird (Wärmebehandlungsstufe).
Insbesondere bedient man sich eines der nachfolgend beschriebenen
vier Verfahrenstypen. Diese Flammschutzbehandlungsverfahren werden nachfolgend
anhand eines Gewebes erläutert,
das aus Polyesterfasern besteht. Die Art der Polyesterfasern ist
dabei nicht besonders beschränkt.
So z.B. können
die üblichen
Polyesterfasern, kationische anfärbbare
Polyesterfasern und andere verwendet werden.
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Erstes Verfahren
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Beim
ersten Verfahren wird das Gewebe aus Polyesterfasern mit einem Flammschutzmittel
auf der Stufe der Bereitstellung desselben behandelt, wonach das
so behandelte Gewebe einer Wärmebehandlung bei
100-220° C
unterworfen wird. Dabei bedient man sich der trockenen oder feuchten
Erwärmung
unter Verwendung eines Systems zum Aufsprühen und zur trockenen Härtung, eines
Foulardier-Trockungs- und Dämpfsystems,
eines Fouladier- und Dämpfsystems
sowie eines Fouladier-Trocknungs- und Härtungssystems oder anderer
Systeme.
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Das
Polyesterfasergewebe wird insbesondere zuerst einer Sprüh- oder
Fouladierbehandlung mit der Behandlungslösung unterworfen, die gegebenenfalls
verdünnt
ist und das erfindungsgemäße Flammschutzmittel
enthält,
wonach es getrocknet wird. Anschließend wird das Gewebe wärmebehandelt,
vorzugsweise bei 100-220° C
und insbesondere bei 160-190° C, während z.B.
10 oder mehr Sekunden oder im Verlaufe einiger Minuten. Liegt die
Temperatur unter 100° C,
können
sich die amorphen Bereiche der Moleküle der Polyesterfaser nicht
entspannen bzw. soweit expandieren, daß die Moleküle bzw. Teilchen der Verbindung
auf Phosphorsäurebasis
eindringen können.
Eine Wärmebehandlung
bei höherer
Temperatur kann zu einem beständigen
und festeren Haften des Flammschutzmittels auf dem Polyestergewebe
führen, übersteigt
jedoch die Wärmebehandlungstemperatur
220° C beim
ersten Verfahren, kann es zur Verminderung der Faserfestigkeit des Polyestergewebes
bzw. zu Wärmeverformung
kommen, obwohl dies von den unterschiedlichen Erwärmungszeiten
abhängt.
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Die
Durchführung
der Wärmebehandlung
in dem bevorzugten Temperaturbereich, wie er oben beschrieben wurde,
ermöglicht
das beständige
Haften der ersten und/oder zweiten Verbindung auf Phosphorsäurebasis
des Flammschutzmittels auf den amorphen Bereichen der Polyesterfasermoleküle. Auf
diese Weise läßt sich
eine ausreichende Flammschutzwirkung und Reinigungsfestigkeit der
Polyestergewebe ohne Verwendung von Verbindungen auf Halogenbasis
erzielen.
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Zweites Verfahren
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Beim
zweiten Verfahren wird ein Polyestergewebe mit dem Flammschutzmittel
auf der Stufe der Bereitstellung desselben dadurch behandelt, daß das Gewebe
in eine Behandlungslösung
getaucht wird, die gegebenenfalls verdünnt ist und das erfindungsgemäße Flammschutzmittel
(erste Behandlungslösung)
enthält, wobei
die Behandlungslösung
auf der Wärmebehandlungsstufe
zur Wärmebehandlung
des Polyestergewebes bei einer Temperatur von vorzugsweise 90-150° C erwärmt wird,
das heißt
die Stufe der Bereitstellung des Flammschutzmittels und der Wärmebehandlung
werden gleichzeitig durchgeführt.
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Für die Tauchwärmebehandlung
bei einer Temperatur von vorzugsweise 90-150° C und insbesondere von 110-140° C während einiger
Minuten bis zehn oder mehr Minuten, wobei das Polyestergewebe in
die erste Behandlungslösung
getaucht wird, um das Flammschutzmittel auf dem Polyestergewebe
zu fixieren, bedient man sich insbesondere einer Paketfärbemaschine
wie einer Flüssigkeitsfließfärbemaschine,
einer Strahlenfärbe-
oder Kreuzspulenfärbemaschine.
Liegt die Temperatur unter 90° C,
können
sich die amorphen Bereiche der Moleküle der Polyesterfaser nicht
entspannen bzw. soweit expandieren, daß die Moleküle bzw. Teilchen der Verbindung
auf Phosphorsäurebasis
eindringen können.
Liegt die Temperatur andererseits bei über 150° C, kann es zur Verminderung
der Faserfestigkeit des Polyestergewebes bzw. zu Wärmeverformung
kommen, was von der Erwärmungsdauer
abhängt.
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Deshalb
ermöglicht
auch bei diesem zweiten Verfahren die Durchführung der Wärmebehandlung in dem bevorzugten
Temperaturbereich, wie er oben beschrieben wurde, das beständige und
stärkere
Haften der ersten und/oder zweiten Verbindung auf Phosphorsäurebasis
des Flammschutzmittels auf den amorphen Bereichen der Polyesterfasermoleküle. Auf
diese Weise lassen sich eine ausreichende Flammschutzwirkung und eine
Reinigungsfestigkeit der Polyestergewebe ohne Verwendung von Verbindungen
auf Halogenbasis erzielen. Gegebenenfalls kann eine ähnlich ausgezeichnete
Fixierung des Flammschutzmittels auch dadurch erreicht werden, daß man die
erste Behandlungslösung
auf eine Temperatur im bevorzugten, oben erwähnten Bereich erwärmt, bevor
man das Polyestergewebe in diese eintaucht.
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Drittes Verfahren
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Beim
dritten Verfahren wird ein Polyestergewebe mit dem Flammschutzmittel
auf der Stufe der Bereitstellung desselben dadurch behandelt, daß das Gewebe
in eine Behandlungslösung
getaucht wird, die gegebenenfalls verdünnt ist und das erfindungsgemäße Flammschutzmittel
und einen Träger
enthält
(zweite Behandlungslösung),
wobei die Behandlungslösung
auf der Wärmebehandlungsstufe
zur Wärmebehandlung
des Polyestergewebes bei einer Temperatur von vorzugsweise 80-130° C erwärmt wird.
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Der
hier verwendete Träger
kann einer sein, wie er gewöhnlich
für die
Trägerfärbung verwendet
wird, wie z.B. Verbindungen auf der Basis von Chlorbenzol, aromatischen
Estern, Methylnaphthalin, Diphenyl, Benzoesäure oder Orthophenylphenol,
und zwar jeweils allein oder in Gemischen aus zwei oder mehreren
dieser Verbindungen.
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Beim
dritten Verfahren wird der in der zweiten Behandlungslösung emulgierte
oder dispergierte Träger auf
dem Polyestergewebe adsorbiert, was eine ausreichende Fixierung
des Flammschutzmittels in der Molekularkonfiguration des Polyestergewebes
begünstigt.
Dadurch wird es möglich,
eine beständige
Fixierung einer entsprechenden Menge Flammschutzmittel auf dem Polyestergewebe
selbst bei einer Wärmebehandlung unter
mittleren Erwärmungsbedingungen,
d.h. bei niedrigeren Temperaturen (80-130° C) zu erreichen.
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Aufgrund
der niedrigen Erwärmungstemperatur
werden thermische Wirkungen wie Wärmebelastung, Wärme-Vorgeschichte
usw. auf das Polyestergewebe auf der Wärmebehandlungsstufe abgemildert.
Auf diese Weise ist es möglich,
eine Verminderung der Festigkeit bzw. eine Wärmeverformung des Polyestergewebes auf
der Wärmebehandlungsstufe
entsprechend zu verhindern. Ähnlich
dem zweiten oben beschriebenen Verfahren können auch beim dritten Verfahren
die Stufe der Bereitstellung des Flammschutzmittels und die Stufe der
Erwärmungstemperatur
gleichzeitig durchgeführt
werden oder es kann eine zweite Behandlungslösung vor dem Eintauchen des
Polyestergewebes auf die oben erwähnte bevorzugte Temperatur
erwärmt
werden.
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Der
Trägergehalt
beträgt
vorzugsweise 0,1-10 % und insbesondere 1,0-5,0 %, jeweils bezogen
auf das Gewicht der Faser. Liegt der Trägergehalt unterhalb der unteren
Grenze dieses Bereichs, wird keine ausreichende Fixierung des Flammschutzmittels
auf dem Polyestergewebe erreicht. Überschreitet andererseits diese
Menge die obere Grenze dieses Bereichs, kann der Träger nicht
so einfach in der Behandlungslösung emulgiert
bzw. dispergiert werden.
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Für eine ausreichende
Emulgierung bzw. Dispergierung des Trägers in der Behandlungslösung können dieser
ein Tensid wie sulfatiertes Rhinzinusöl, ein Alkylbenzolsulfonsäuresalz,
ein Dialkylsulfobernsteinsäuresalz,
Polyoxyethylen (POE)-Rhizinusöl-Ether,
ein POE-Alkylphenylether usw. zugesetzt werden.
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Erfindungsgemäß kann die
Menge an erster und/oder zweiter Verbindung auf Phosphorsäurebasis, wie
sie auf der Faser fixiert wird, in entsprechender Weise je nach
Typ, Form usw. der Faser festgelegt werden. Im Falle der Polyesterfaser
beträgt
sie vorzugsweise 0,05-30 Gew.-%, vorzugsweie 1-15 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der die erste und/oder zweite Verbindung auf
Phosphorbasis enthaltenden Polyesterfasern. Liegt die zu fixierende
Menge unter 0,05 Gew.-%, wird es schwierig, der Polyesterfaser einen
ausreichenden Grad an Flammschutz zu verleihen. Übersteigt andererseits die
zu fixierende Menge 30 Gew.-%, wird es schwierig, eine dem erhöhten Anteil
an Verbindung auf Phosphorbasis entsprechende höhere Flammschutzwirkung zu
verleihen, und der Griff der Polyesterfaser wird dadurch beeinträchtigt und
sie fühlt
sich hart an.
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Beim
zweiten und dritten Verfahren kann das Flammschutzmittel auf dem
Polyestergewebe durch Tauchwärmebehandlung
(Stufe der Bereitstellung des Flammschutzmittels + Wärmebehandlungsstufe)
in einem beliebigen Stadium vor, während oder nach dem Anfärben des
Polyestergewebes fixiert werden, vorzugsweise erfolgt dies jedoch
gleichzeitig mit dem Färben,
um die Zahl der Bearbeitungsstufen zur Erhöhung des Nutzeffekts zu vermindern.
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Viertes Verfahren
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Beim
vierten Verfahren wird das Polyestergewebe durch unmittelbares Aufstäuben eines
Pulvers aus dem Flammschutzmittel behandelt, wonach das auf diese
Weise behandelte Polyestergewebe auf einer Wärmebehandlungsstufe einer Wärmebehandlung
bei 110-220° C unterworfen
wird. Bei diesem Verfahren wird im trockenen oder feuchten Zustand
erwärmt,
wobei man sich eines Aufstäubungs-
und Härtungssystems,
eines Aufstäubungs- und Dämpfungssystems
und dergleichen bedient. Die Erwärmungsbedingungen
sind dieselben wie beim ersten Verfahren.
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Beim
ersten bis vierten Verfahren folgt auf die Wärmebehandlung vorzugsweise
eine Behandlung des Polyestergewebes mit Seife nach einem üblichen
Verfahren zur Entfernung der nicht fest fixierten und nur leicht
der Oberfläche
des Polyestergewebes anhaftenden Verbindung auf Phosphorbasis. Das
für die
Einseifung verwendete Detergens kann ein übliches anionisches, nichtionisches
oder amphoteres Tensid oder ein Gemisch davon sein.
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Zur
Erzielung eines Polyestergewebes das nicht reinigungsfest sein muß, genügt es, die
erste und/oder zweite Verbindung auf Phosphorsäurebasis im Flammschutzmittel
auf dem Polyestergewebe leicht festzuheften, wobei in diesem Falle
die Wärmebehandlungsstufe
im Wesentlichen wegfallen kann. Einem auf diese Weise hergestellten
Polyestergewebe können
in entsprechender Weise Flammschutzeigenschaften verliehen werden.
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Wie
oben angegeben sind die für
die erfindungsgemäße Flammschutzbehandlung
in Frage kommenden Fasern nicht besonders beschränkt, d.h. anstelle der Polyesterfasern
können
z.B. auch Synthesefasern wie Nylon, Acryl und Polyurethan, halbsynthetische
Fasern wie Acetat, Regeneratfasern wie Ryon, Naturfasern wie Baumwolle,
Hanf, Seide und Wolle oder aus ihnen zusammengesetzte Verbundfasern
verwendet werden, wobei jedoch der Polyesterfaser meist der Vorzug
gegeben wird. Es bestehen keine besonderen Einschränkungen
bezüglich
der Form der Fasern. Diese können
die verschiedensten Faserprodukte sein wie Garn, Gewebe, Gewirke,
Vliese, Drähte,
Seile und dergleichen.
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Muß eine erfindungsgemäß flammschutzbehandelte
Faser außerdem
Lichtbeständigkeit
oder andere Eigenschaften zusätzlich
zum Flammschutz aufweisen, können
zusammen mit dem Flammschutzmittel auch noch UV-Absorber auf Benzotriazol-
oder Benzophonon-Basis zugesetzt werden, solange dadurch die Flammschutzeigenschaften
nicht beeinträchtigt
werden. Als mögliche
Faserbehandlungsmittel können
noch Antistatika, wasser- und ölabstoßende Mittel,
schmutzabweisende Mittel, Härte-Finisher,
Mittel zur Einstellung der Textur, Weichmacher, antibakterielle
Mittel, hygroskopisch machende Mittel, Gleitschutzmittel usw. erwähnt werden.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen, welche
nicht als Einschränkung des
Erfindungsumfanges gedacht sind, näher erläutert.
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Beispiel 1
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40
g der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (4) wurden als Dispergator
5 g eines 10-molaren Additionsproduktes
von Ethylenoxid an tristyrolisiertes Phenol zugesetzt, wonach unter
Rühren
53 g Wasser zugesetzt wurden. Anschließend wurden 2 g einer 10 Gew.-%-igen
wässrigen
Lösung
von Carboxymethylcellulose als Dispersionsstabilisator zugesetzt,
um ein Flammschutzmittel als weiße Dispersion zu erzielen.
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Beispiel 2
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Erhalten
wurde ein Flammschutzmittel als weiße Dispersion wie in Beispiel
1, nur wurde anstatt der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel
(4) die Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (6) verwendet.
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Beispiel 3
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Erhalten
wurde ein Flammschutzmittel als weiße Dispersion wie in Beispiel
1, nur wurde anstatt der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel
(4) die Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (7) verwendet.
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Beispiel 4
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40
g der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (4) wurden als Dispergator
5 g einer Verbindung, erhalten durch Addition von 10 mol Ethylenoxid
an tristyroliertes Phenol und Sulfonierung des Produktes zugesetzt,
wonach unter Rühren
53 g Wasser zugesetzt wurden. Anschließend wurden 2 g einer 10 Gew.-%-igen wässrigen
Lösung
von Xanthangummi als Dispersionsstabilisator zugesetzt, um ein Flammschutzmittel
als weiße
Dispersion zu erzielen.
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Beispiel 5
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Ein
Flammschutzmittel wurde erhalten durch Zugabe und Lösen von
90 g Methanol in 10 g der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel
(4).
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Vergleichsbeispiel 1
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40
g der Verbindung auf Phosphorbasis der Formel (5) wurden als Dispergator
5 g einer Verbindung, erhalten durch Addition von 15 mol Ethylenoxid
an tristyroliertes Phenol und Sulfonierung des Produktes zugesetzt,
wonach unter Rühren
53 g Wasser zugesetzt wurden. Anschließend wurden 2 g einer 10 Gew.-%-igen wässrigen
Lösung
von Xanthangummi als Dispersionsstabilisator zugesetzt, um ein Flammschutzmittel
als weiße
Dispersion zu erzielen.
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Vergleichsbeispiel 2
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40
g der Hexabromcyclododecan wurden als Dispergator 5 g eines 20-molaren
Additionsproduktes von Ethylenoxid an tristyroliertes Phenol zugesetzt,
wonach unter Rühren
53 g Wasser zugesetzt wurden. Anschließend wurden 2 g einer 10 Gew.-%-igen
wässrigen
Lösung
von Carboxymethylcellulose als Dispersionsstabilisator zugesetzt,
um ein Flammschutzmittel als weiße Dispersion zu erzielen.
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Flammschutzbehandlung
eines Polyestergewebes
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Ein
Polyestergewebe mit einer flächenbezogenen
Masse von 103 g/m2, erhalten unter Verwendung eines 75 Denier/36-Filamentkettengarns
und eines 105 Denier/53-Filamentschußgarns aus
Polyethylenterephthalat bei einer Kettenfadenzahl von 8000/m und
einer Schußfadenzahl
von 3200/m, wurde einer Flammschutzbehandlung nach den Methoden
A, B und C, mit Hilfe der Flammschutzmittel, erhalten in den Beispielen 1-5
und den Vergleichsbeispielen 1 und 2, unterworfen.
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Behandlungsmethode
A
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Das
Polyestergewebe wurde mit einer Behandlungslösung, die so verdünnt worden
war, daß sie
8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Faser, eines der erfindungsgemäßen, in
den Beispielen 1-5 erhaltenen Flammschutzmittel, oder in Vergleichsbeispiel
1 erhaltenen Flammschutzmittels enthielt, fulardiert, wonach bei 110° C während 5
Minuten getrocknet wurde. Anschließend erfolgte die Thermofixierung
bei 190° C
während 60
Sekunden.
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Behandlungsmethode
B
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Das
Polyestergewebe wurde in eine Behandlungslösung getaucht, die so verdünnt worden
war, daß sie
1 %, bezogen auf das Gewicht der Faser, eines Dispersionfarbstoffes
(C.I. Dispers-Blau 56), 0,5 g/l des Dispersionsfarbstoffes RM-EX
(Produkt der Fa. Nicca Chemical Co., Ltd.) und 6 %, bezogen auf
das Gewicht der Faser, des erfindungsgemäßen, in den Beispielen 1-5
erhaltenen Flammschutzmittels oder in Vergleichsbeispiel 1 und 2
erhaltenen Flammschutzmittels, enthielt, bei einem Flüssigkeitsverhältnis von
1:15 getaucht, wonach eine Minicolor-Färbemaschine (Produkt der Fa.
Texam Giken) für
die Wärmebehandlung
bei 130° C während 30
Minuten verwendet wurde. Das Gewebe wurde dann einer reduktiven
Nachbehandlung in einer wässrigen
Lösung
unterworfen, die 1 g/l Seifungsmittel Escudo FR (Produkt der Fa.
Nicca Chemical Co., Ltd.), 2 g/l Hydrosulfit und 1 g/l kaustische
Soda bei 80° C
während
20 Minuten unterworfen, wonach mit warmen Wasser und anschließend mit
kaltem Wasser gewaschen wurde. Das Gewebe wurde schließlich bei
120° C während 2
Minuten getrocknet.
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Behandlungsmethode
C
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Das
Polyestergewebe wurde in eine Behandlungslösung getaucht, die so verdünnt worden
war, daß sie
1 %, bezogen auf das Gewicht der Faser, eines Dispersionfarbstoffes
(C.I. Dispers-Blau 56), 3 % Benzoesäure als Träger und 6 %, bezogen auf das
Gewicht der Faser, des erfindungsgemäßen, in den Beispielen 1-5 erhaltenen
Flammschutzmittels oder in Vergleichsbeispiel 1 und 2 erhaltenen
Flammschutzmittels, enthielt, bei einem Flüssigkeitsverhältnis von
1:15 getaucht, wonach eine Minicolor-Färbemaschine (Produkt der Fa.
Texam Giken) für
die Wärmebehandlung
bei 110° C
während
30 Minuten verwendet wurde. Das Gewebe wurde dann wie bei der Behandlungsmethode
B einer Reduktionsreinigung unterworfen, wonach mit warmen Wasser und
anschließend
mit kaltem Wasser gewaschen wurde. Das Gewebe wurde schließlich bei
110° C während 5
Minuten getrocknet.
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Prüfung auf
Flammschutzeigenschaften
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Das
flammschutzbehandelte Polyestergewebe, erhalten entsprechend den
Behandlungsmethoden A bis C, wurde einer Flammfestigkeitsprüfung zur
Feststellung der Flammschutzeigenschaften entsprechend der Methode
D, wie sie in JIS L1091 angegeben wird, unterworfen. Das Flammfestigkeitsverhalten
wurde bei den flammschutzbehandelten Polyestergeweben nach 5 Wäschen gemäß JIS L
1042 und nach 5 Trockenreinigungen gemäß JIS L1018 bewertet. Für die Bewertung
wurden die Zeit nach der Flammbehandlung und die Zahl der Kontakte
mit der Flamme dreimal gemäß JIS festgestellt.
Die Ergebnisse für
die Kombinationen für
jedes Flammschutzmittel und jede Behandlungsmethode sind in Tabelle
1 zusammengefaßt.
Ein unbehandeltes, mit dem flammschutzbehandelten Polyestergewebe
identisches Gewebe wurde ebenfalls einer Flammfestigkeitsprüfung auf
dieselbe Weise unterworfen. Die dabei erzielten Ergebnisse sind
in Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Wie
die Ergebnisse in Tabelle 1 deutlich zeigen, zeigen die mit den
erfindungsgemäßen Flammschutzmitteln
behandelten Polyestergewebe bessere Flammschutzeigenschaften bei
allen Behandlungsmethoden verglichen mit der Behandlung mit dem üblichen
Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan. Auch nach Waschen mit Wasser
und Trockenreinigung zeigte das Gewebe ausgezeichnete Flammfestigkeitseigenschaften.
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Gewerbliche Verwendbarkeit
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Wie
oben ausgeführt,
verleihen die erfindungsgemäßen Flammschutzmittel
und das entsprechende Flammschutzbehandlungsverfahren den auf diese
Weise behandelten Fasern bei der Nachbehandlung hohe Wasch- und
Trockenreinigungsfestigkeit. Da bei den erfindungsgemäßen Flammschutzmitteln
keine Halogenverbindungen als Flammschutzkomponenten verwendet werden,
erzeugen sie während
der Verbrennung auch keine schädlichen
Halogengase oder -rückstände, selbst
wenn die flammschutzbehandelten Faserprodukte z.B. verbrannt werden,
weshalb sie im Hinblick auf den Umweltschutz hohe Vorzüge zeigen.