DE60213990T2 - Lösungen für die lagerung und perfusion von organen für transplantationen - Google Patents

Lösungen für die lagerung und perfusion von organen für transplantationen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lösung für die Lagerung und Perfusion von Organen, die auf eine Transplantation warten.
  • In den letzten 10 Jahren wurden orthotopische Organtransplantationen eine unersetzliche therapeutische Methode für Patienten mit besonderen, terminalen Organerkrankungen, wie z.B. Leber-, Herz-, Pankreas-, Lungen- und Nierenerkrankungen.
  • Die Abstoßung des transplantierten Organs ist jedoch weiterhin ein substanzielles Problem.
  • Die Abstoßung trägt z.B. zu einer Mortalitätsrate von 15 bis 25 % während des ersten Jahres nach der Chirurgie im Fall einer Lebertransplantation bei (Strasberg S.M. et al., Hepatology 1994, 20:829).
  • Die Phasen, in der die Leber für die Transplantation zu Schaden kommt, wurden wie folgt bestimmt
    • 1) Wärmeischämie während der Entfernung aus dem Donor;
    • 2) Kaltischämie während der hypothermen Lagerungsphase;
    • 3) Reperfusion des Organs im Empfänger;
    (Transplantation 53:957–978, 1992).
  • Die grundlegende Strategie für die Lagerung von Organen für die Transplantation ist diejenige einer Verlangsamung der zellulären katabolischen Prozesse durch Erniedrigung der Temperatur des Organs von 37°C auf ungefähr 4 bis 6°C (Hypothermie).
  • Die Hypothermie erniedrigt die Stoffwechselrate und die Hydrolyserate, katalysiert durch verschiedene intrazelluläre Enzyme, inhibiert den zellulären Stoffwechsel jedoch nicht vollständig. Dies kann zu Prozessen führen, die zu zellulären Veränderungen sowohl in dem Endothelsinusoidkompartiment als auch im hepatozytischen Kompartiment führen.
  • Tatsächlich führt die Abkühlung einer isolierten Leber ohne Perfusion zu einer schnellen Reduktion der ATP- und ADP-Niveaus (J. Surg. Res. 23:339–347, 1977; Cryobiology 31:441–452, 1994) insoweit als die Restenergiebedürfnisse die zelluläre Kapazität zur Erzeugung von ATP durch anaerobe Glykolyse aus den Glykogenreserven überschreiten, mit einer darauffolgenden Anhäufung von Milchsäure und intrazellulärer Azidose.
  • Der Abbau von ATP zu ADP und darauffolgend zu AMP und Adenin führt während der Hypothermie zu einer Anhäufung von Hypoxanthin mit gleichzeitiger Umwandlung von Xanthindehydrogenase zu Xanthinoxidase und ist mit Anstiegen im intrazellulären Calcium und einer Proteaseaktivierung assoziiert (McCord J. M., N. Engl. J. Med. 1985, 312:158).
  • Im Reperfusionszustand führt dies zu einem Abbau von Hypoxanthin zu Xanthin und dann zu Harnsäure mit Erzeugung von reaktiven Sauerstoffintermediaten (ROI) und Schaden vom oxidativen Typ.
  • Weiterhin führt die verminderte Aktivität der Enzyme, wie z.B. der Na/K ATPasen zu Veränderungen in den Bedingungen des Elektrolytgleichgewichts mit darauffolgendem Wassereinfluss und zellulärem Anschwellen.
  • In den letzten Jahren wurde eine direkte Korrelation zwischen ATP-Gehalt während der hypothermen Lagerung des Organs für die Transplantation und dem Erfolg der Transplantation beim Menschen demonstriert (Hepatology 1988, 8: 471).
  • Um solche Nachteile zu überwinden, wurden Lagerlösungen verwendet, deren Zusammensetzung untersucht wurde, um den gefährlichen Wirkungen der Sauerstoffmangel-Hypothermie (während der Lagerphase) entgegenzuwirken und denen der normothermischen Reperfusion (während der Implantationsphase).
  • Die Formulierung solcher Lösungen ist eine kontinuierliche Entwicklung, um eine Verbesserung des vitalen Zustands des Organs und einen Anstieg der Konservierungszeiten zu ermöglichen.
  • Lösungen, die für die Lagerung von Organen nützlich sind, die auf eine Transplantation warten, sind bereits bekannt.
  • In Transplantation 2000 Apr. 15; 69(7):1261–5 wird berichtet, dass die Lösung der University of Wisconsin, die als UW-Lösung bekannt ist, dazu in der Lage ist, die Stoffwechselprozesse zu verlangsamen und eine gute Konservierung der Organe, die auf die Transplantation warten, sicherzustellen.
  • Die Zusammensetzung der UW-Lösung basiert auf einer pharmakologischen Strategie, die folgendes beabsichtigt:
    • 1) die Resynthese von ATP durch Zugabe von Vorläufern wie Adenin und Phosphat zu begünstigen;
    • 2) eine Azidose durch Gegenwart von Phosphatpuffer zu verhindern;
    • 3) die Xanthinoxidase-Aktivität durch Allopurinol zu inhibieren;
    • 4) die ionische Umverteilung zu minimieren unter Verwendung einer Zusammensetzung, ähnlich derjenigen, die intrazellulär angetroffen wird (hoch an K+) und vor allem
    • 5) ein zelluläres Anschwellen durch den osmotischen Druck zu verhindern, durch Zugabe von Lactobionat, Raffinose und hochmolekularen Kolloiden wie Stärke.
  • Die grundlegende Strategie dieser Zusammensetzung ist jedoch empirisch und es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Wirkung sich von einem Phänomen ableiten könnte, das als "Summe von Schutzwirkungen" bekannt ist (Southard J. H. et al., Transplantation 1990, 49: 251).
  • In Transplant Proc. 1999; August; 31(5):2069–70 wird berichtet, dass die Celsiorlösung für die Lagerung von Organen, die auf eine Transplantation warten, geeignet ist.
  • Die Salzlösung EuroCollins ist eine andere bekannte Lösung, die für die Lagerung von Organen geeignet ist, mit der in der folgenden Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung.
  • Tabelle 1
    Figure 00030001
  • Diese Lösung wurde für viele Jahre als Standardlösung in Europa für die Lagerung von Organen, insbesondere Nieren, angesehen. Ihre Formulierung basiert auf dem Erhalt einer elektrolytischen Zusammensetzung, die die intrazelluläre Umgebung stimuliert. Weiterhin wird in dieser Lösung eine Hypertonizität (420 mOsmol) durch Zugabe von hohen Glukosekonzentrationen (um 190 mM) erhalten.
  • Die oben zitierten Lösungen sind jedoch nicht ohne Nachteile und wurden etlichen Modifikationen unterzogen.
  • Die Hauptnachteile, die die UW-Lösung zeigt, liegen in ihrer hohen Viskosität mit dementsprechenden möglichen Schäden, vor allem erhalten in den Endothelzellen während Perfusion des Organs und in den hohen Kosten je des einzelnen Bestandteils, während unsicher ist, ob diese tatsächlich nützlich sind [Transplant Proc. 1999; August; 31(5):2069–70].
  • Die Celsiorlösung hat den Nachteil, dass sie keine geeignete Lösung für eine Leberlagerung ist, wenn sie mit der UW-Lösung verglichen wird [Transplant. 2000; Okt. 27;70(8):1140–2].
  • Die EuroCollins-Lösung zeigt etliche Nachteile:
    • 1: Sie hat eine hohe Glukosekonzentration, was das Problem der Azidose, aufgrund der enormen Produktion von Lactat während der hypothermen Hypoxie verschlimmert;
    • 2: Sie verhindert nicht das zelluläre Anschwellen während der Lagerung des Organs;
    • 3: Sie ist nicht besser als die UW-Lösung (Transplantation 2000 Apr. 15; 69(7):1261–5).
  • Die Verwendung von Carnitinen auf dem medizinischen Gebiet ist bereits bekannt.
  • In Ann. Thorac. Surg. 2001; 71:254–9 wird die Verwendung von L-Carnitin für die Behandlung der kardioplegischen Ischämie am isolierten Kaninchenherzen beschrieben. Diese Arbeit berichtet, dass L-Carnitin eine Schutzwirkung auf die Erholung der Herzfunktionen beim isolierten Kaninchenherzen zeigt, wenn dieses mit Gesamtblut perfundiert wurde, dem L-Carnitin zugefügt wurde.
  • Andere Referenzen betreffen das Problem der Konservierung von Organen. Skrede, S., et al., Criobiology, 1983, Jun; 20(3):290–7, berichtet über die Zugabe von Pantothetin und Adenosin als Vorläufer von CoA, um Cytosol- und Mitochondrienpools von CoA in Nieren, die hypotherm perfundiert werden, zu konservieren. Es wird vorgeschlagen, dass L-Carnitin das Perfusionsmedium verbessert. Die Verwendung von L-Carnitin bei der kalten Kardioplegie, gefolgt von Reperfusion, wird von Nakagawa T., et al. in Thorac. Cardiovasc. Surg, 1994, Apr; 42(2):85–9 offenbart. Die WO 00/30637 offenbart die Verwendung von Fumaratsalz von L-Carnitin oder 2 bis 8 Kohlenstoffatom-haltigen Alkanoyl L-Carnitinen für die Herstellung eines Medikaments für die Behandlung oder Verhinderung einer Organischämie. L-Carnitin-Hydrochlorid wird bei der kalten Ischämie-Konservierung von Fettlebertransplantaten verwendet (Puetz, U., et al., Transplant Proc, 2001 Jun; 33(4):2523–4). L-Carnitin wurde auch als Präventivmittel für eine experimentelle renale Ischämie-Reperfusionsverletzung offenbart (Ergun, O., et al., Urol. Res., 2001 Jun; 29(3):186–9).
  • Die Verwendung von Carnitin bei der Herstellung einer Lösung für die Lagerung von Organen, die auf eine Transplantation warten, wurde vorher noch nie beschrieben.
  • Es wurde nun festgestellt, dass die Zugabe von Carnitin und/oder Alkanoyl-L-Carnitin zu einer Lagerlösung für isolierte Organe eine überraschende Fähigkeit zur Lagerung und Perfusion von Organen zeigt, die derjenigen der vorher erwähnten bekannten Lösungen überlegen ist.
  • Die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von den bekannten Lösungen durch die Gegenwart von L-Carnitin und/oder einem Alkanoyl-L-Carnitin.
  • Die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung ist für die Verwendung bei der Lagerung und Perfusion von Organen, die auf eine Transplantation warten, geeignet.
  • Nicht begrenzende Beispiele solcher Organe sind Herz, Leber, Pankreas, Lunge und Niere.
  • Vorzugsweise umfasst die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung L-Carnitin und ein Alkanoyl-L-Carnitin, wobei das Alkanoyl L-Carnitin gewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Acetyl, Propionyl, Valeryl, Isovaleryl, Butyryl und Isobutyryl-L-Carnitin.
  • In einer allgemeinen Ausführungsform umfasst die Lagerlösung für den Erhalt und die Perfusion von Organen, die auf eine Transplantation warten, gemäß der Erfindung folgendes:
    • (a) eine isotonische balancierte Lösung, umfassend eine physiologisch akzeptable Menge Kalium-, monosaures Phosphat-, bisaures Phosphat-, Chlorid-, Natrium- und Bicarbonationen;
    • (b) 50 bis 250 mM Glucose;
    • (c) 0,2 bis 20 mM Alkanoyl-L-Carnitin oder eines seiner physiologisch akzeptablen Salze und/oder
    • (d) 1 bis 100 mM L-Carnitin oder eines seiner physiologisch akzeptablen Salze;
    • (e) Wasser.
  • In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat die Lösung für die Konservierung und Perfusion von Organen, die auf eine Transplantation warten (die hiernach als "Carnival Solution" bezeichnet werden wird) die in Tabelle 2 dargestellte Zusammensetzung.
  • Tabelle 2
    Figure 00060001
  • Isovaleryl-L-Carnitin ist das bevorzugte Alkanoyl-L-Carnitin. Unter physiologisch akzeptablem Salz von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-Carnitin wird jedes Salz mit einer Säure verstanden, die nicht zu unerwünschten toxischen Wirkungen führt. Diese Säuren sind dem Pharmakologen und Experten in der pharmazeutischen Technologie wohlbekannt.
  • Nicht begrenzende Beispiele dieser Salze sind Chlorid, Bromid, Orotat, saures Aspartat, Saures Citrat, Magnesiumcitrat, saures Phosphat, Fumarat und saures Fumarat, Magnesiumfumarat, Lactat, Maleat und saures Maleat, Mucat, saures Oxalat, Pamoat, saures Pamoat, saures Sulfat, Glukosephosphat, Tartrat, saures Tartrat, Magnesiumtartrat, 2-Aminoethansulfonat, Magnesium-2-aminoethansulfonat, Cholintartrat und Trichloracetat.
  • Fumarat wird bevorzugt.
  • Ein Beispiel einer bevorzugten Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung wird in Tabelle 3 dargestellt.
  • Tabelle 3
    Figure 00060002
  • Die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung kann zusätzlich folgendes enthalten:
    • 1) Ein oder mehr Antioxidanzien in nützlichen Mengen, um die Bildung von freien Radikalen, die von Sauerstoff abstammen, zu verhindern. Nicht begrenzende Beispiele solcher Oxidanzien sind: Allopurinol, Glutathion, (β-Carotin, Katalase, Superoxiddismutase, Dimethylthioharnstoff (DMTU), Diphenylphenylendiamin (DPPD), Mannitol und Cyanidanol und Vitamin E und/oder
    • 2) Dichloressigsäure zur Reduktion von Lactat, das während der Konservierung gebildet wird.
  • Die Menge der Antioxidanzien und/oder Dichloressigsäure, die verwendet werden soll, ist dem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt und in der Literatur gut dargestellt.
  • Die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung ist für eine Verwendung zur Verhinderung der Mechanismen geeignet, die zu Schäden an Organen führen und ist daher eine Lösung, die (a) eine intrazelluläre Azidose verhindert oder reduziert; (b) den Schaden verhindert, der durch freie Sauerstoffradikale ausgelöst wird, insbesondere während der Reperfusion; (c) die Regeneration von Hochenergiephosphaten während der Reperfusion ermöglicht; (d) vor der Ausdehnung der intrazellulären Räume schützt; (e) die zellulären Stoffwechselanforderungen erhält.
  • Die Schutzaktivität der Lösung gemäß der Erfindung wurde in geeigneten experimentellen Modellen bewertet, die als Referenzen bekannte Lösungen aufweisen, die für denselben Zweck geeignet sind.
  • Die folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung weiter.
  • Beispiel 1
  • Viele Studien haben eine Korrelation zwischen der Fähigkeit des Transplantatorgans zur Regeneration von Hochenergie-phosphorylierten Verbindungen, wie z.B. ATP und dem Erfolg der Transplantation demonstriert. Tatsächlich ist einer der wichtigsten Aspekte z.B. bei der Lagerung von Leber die Fähigkeit zur Regeneration von Hochenergie-phosphorylierten Verbindungen wie ATP nach der Transplantation.
  • Die Hochenergie-phosphorylierten Verbindungen müssen für eine große Zahl regulatorischer Mechanismen zur Verfügung stehen, die einen zellulären Schaden verhindern. Die Niveaus an NTP (Nukleosodtriphosphaten) in der Leber müssen ausreichend hoch sein, um kritische zelluläre Prozesse wieder herzustellen, wie den Erhalt von Gradienten, die den Ionenaustausch über das Plasma und die Mitochondrienmembranen regulieren, die Proteinsynthese, die Gallenerzeugung und den Harnstoffzyklus.
  • In den experimentellen Versuchen, die durchgeführt wurden, um die Wirksamkeit der Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren, wurden isolierte Rattenlebern verwendet, worin Veränderungen in ATP, ADP und Gesamt-Adeninnukleotid (NTP) -niveaus durch Spektroskopie 31P-NMR (J. Lab. Clin. Med. 1992, 120; 559; Transplantation 1994, 57: 1576) während der Kaltischämie, während der Periode der Konservierung und während der Reperfusion analysiert wurden.
  • Die Realisierung dieser experimentellen Versuche machten die Lösung der folgenden Hauptprobleme nötig:
    • 1) Konstruktion einer Perfusionskammer, die an eine Arbeit innerhalb eines NMR-Magneten angepasst ist und die Erzeugung des pertinenten Perfusionskreislaufes;
    • 2) Konstruktion einer Radiofrequenz (RF) -Spule, die mit der Perfusionskammer verwendbar ist;
    • 3) die Definition von Zeiten (Dauer der Perfusion, Konservierung und Reperfusionsphasen; Intervalle für die Untersuchung durch Spektroskopie während jeder dieser Phasen; minimale Dauer eines einzelnen Spektrums; Optimierung der Passagezeiten von einer Phase zur anderen).
  • Perfusionskreislauf und Kammer
  • Das Diagramm des Perfusionskreislaufs ist in 1 dargestellt.
  • Die Konstruktion dieses Kreislaufes wurde durchgeführt, wobei mit in die Betrachtung einbezogen wurde, dass die geeigneten Temperatur- und Sauerstoffanreicherungsbedingungen in dem Organ erhalten bleiben müssen, das in einer Entfernung von etlichen Metern vom Perfusionssystem lokalisiert ist, bestehend aus Pumpen und einem Thermostat. Tatsächlich müssen diese Instrumente außerhalb des Magnetfeldes der Messinstrumente positioniert sein, korrespondierend zu einer minimalen Entfernung von 6 m in unserem Fall.
  • Das KH-Perfusionsmedium (Krebs-Henseleit + Glukose + BSA) (400 ml) (Krebs H. A. 1930; Biochem. J. 98, 720; Henseleit K. 1932; Hoppe-Seylerr's Z. physiol. Chem. 210, 33.), platziert in einem thermostatischen Behälter, entfernt von den Magneten, wurde kontinuierlich durch magnetisches Rühren vermischt.
  • Die Temperaturregelung wurde so durchgeführt, dass eine Temperatur von 37 ± 0,5°C in der Perfusionskammer, enthaltend das Organ innerhalb der Magneten, erhalten wurde.
  • Die Sauerstoffanreicherung des Mediums wurde durch Verwendung eines Membranoxygenators sichergestellt.
  • Das Sauerstoff-Sättigungsniveau wurde auf der Basis des Permeabilitätsfaktors des verwendeten Silikons berechnet, des Kalibers und der Dicke des Rohrs, der Flussrate und der Länge des Rohrs, eingehüllt in einer Spirale innerhalb des Sauerstoffanreicherungs- und Thermostatapparats. Die berechneten Werte ergaben Ergebnisse zwischen 30 und 35 % O2.
  • Das Perfusat wurde mit Hilfe einer peristaltischen Pumpe mit einer Flussrate von 25 ml/min recyclet.
  • Der Perfusionskreislauf verwendete Polyethylenröhren mit einem Innendurchmesser von 1 mm und einer Länge von 6 m zu und von den Magneten.
  • Um den Erhalt einer kontrollierten Temperatur innerhalb der Perfusionskammer im Magneten sicherzustellen, wurden sowohl der Thermostat als auch der Perfusionskreislauf so angeordnet, dass sie gleichzeitig in das thermoisolierte Neoprenrohr eingeführt wurden.
  • Der Kreislauf wurde aktiviert und mindestens eine Stunde vor der Organperfusion stabilisiert, um sicherzustellen, dass er die gewünschte Temperatur und Sauerstoffanreicherung erreichte.
  • Die Perfusionskammer, konstruiert in Perspex, wurde an einen PVC-Träger fixiert, um eine Insertion in die Magneten zu ermöglichen. Diese hatten eine zylindrische Geometrie, einen Durchmesser von 34 mm × 65 mm in der Höhe.
  • Die Leber wurde aufgehängt in der gewünschten Höhe durch Fixieren der Kanüle mit geeigneten Entfernungsträgerscheiben gehalten. Die Drainage wurde durch Sammeln der Perfusionsflüssigkeit in dem trichterförmigen Boden durchgeführt, gefolgt von einer Aspiration zu dem Sammelreservoir.
  • Ein normothermer Schaden durch Ischämie und Reperfusion ist ein bestimmender Faktor bei der Pathogenese von Leberschäden, die sich während chirurgischer Verfahren ergeben, wie z.B. einer Leberresektion und einer Lebertransplantation.
  • Um die Wärme-Ischämiezeit so weit wie möglich zu minimieren, wurden Variationen des chirurgischen Standardverfahrens einer Leberentfernung eingeführt. Insbesondere wurden Tiere, die nicht gefastet hatten, verwendet; bei Tiermodellen zeigten tatsächlich Studien in vivo als auch in vitro, dass ein Fasten den normothermen Ischämieschaden verschlimmert, der durch eine Reduktion im Glykogengehalt ausgelöst wird.
  • Männliche Wistar-Ratten wurden mit einem anfänglichen Körpergewicht von 150 g verwendet. Die Tiere wurden durch intraperitoneale Injektion (i.p.) von Natriumthiopental anästhesiert, dann einer medianen Inzision mit darauffolgender Öffnung des Peritoneums unterzogen.
  • Die Portalvene und die Vena cava inferior wurden freigelegt, so viel Adhärenzen und Fett wie möglich wurden entfernt, um eine Entfernung des Organs schneller zu machen und die Zeit der Ischämie zu minimieren.
  • Für die Vena cava inferior und die Portalvene wurden Ligaturen hergestellt.
  • Die Vena cava wurde geschlossen, gefolgt von, in schneller Folge, der Portalvene.
  • Eine Kanüle wurde in die Portalvene inseriert (Abbocath-T 20G; Abbott), die mit einer vorher hergestellten Naht fixiert wurde und mit einer Spritze, enthaltend kalte Ringer-Lactatlösung für eine erste Blutwaschperfusion (Dawson R. M. C. (Herausgeber), Ellott D. C. Elliott W. H. und Jones K. M. (1969) Data for biochemical research, 2. bis 4. Auflage, Clarendon Press, Oxford) verbunden wurde. Die Vena cava wurde geschnitten, um den Ausfluss der Perfusionsflüssigkeit zu ermöglichen.
  • Dann wurde das Organ so schnell wie möglich entfernt.
  • Vom Schließen der Blutgefäße bis zum Beginn der Perfusion innerhalb der Magneten lag ein Zeitintervall von nicht mehr als 10 Minuten, mit 1 bis 2 Minuten einer Hitze-Ischämie.
  • Man ließ die Kanüle in situ und verwendete sie für die Reperfusion. Das befolgte experimentelle Protokoll wird in dem folgenden Diagramm 1 dargestellt.
  • Diagramm 1
    Figure 00110001
  • Die Lebern wurden in situ mit Ringers Lactatlösung bei 4°C perfundiert, um das Blut zu eliminieren und um die normothermen Ischämiezeiten des Organs so weit wie möglich zu begrenzen.
  • Die isolierten Organe wurden dann in Perfusion innerhalb der Magneten platziert, in einem geeigneten Bioreaktor, versorgt mit Krebs-Henseleit-Lösung bei 37°C, 35 % O2 für den Erhalt der basalen Referenzspektren 31P-NMR (Zeit 0).
  • Der Erhalt dieser NMR-Spektren wurde durchgeführt, um die biologische Variabilität zwischen den Organen zu eliminieren; auf diese Weise können tatsächlich die nach Konservierung beobachteten Variationen auf Werte bezogen werden, bestimmt im selben Organ, direkt nach Entfernung aus dem Tier und stabilisiert in Perfusion für 40 Minuten.
  • Nach Abschluss der 40 Minuten Stabilisierung wurden die Organe mit unterschiedlichen Lagerlösungen bei 4°C perfundiert.
  • Die experimentellen Tests wurden unter Verwendung der Carnivallösung gemäß der vorliegenden Erfindung und zwei bekannten Lagerlösungen als Referenz durchgeführt:
    • 1) UW-Lösung unter Zugabe von Insulin (40 I.U./l) und Dexamethason (8 mg/l) und
    • 2) EuroCollins-Lösung.
  • Tabelle 4 berichtet über die Zusammensetzungen der Carnival-, Euro-Collins- und UW-Lösungen. Tabelle 4
    Figure 00120001
    • "-" bedeutet "abwesend
    • "+" bedeutet "liegt vor".
  • Bei einigen Experimenten wurden die Spektren kalt, direkt nach Perfusion des Organes mit der Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten, um die Kinetik des Verschwindens der phosphorylierten Metaboliten in der ersten Stunde zu bewerten.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 8 bis 10 dargestellt. Für jedes Spektrum wurde folgendes festgehalten:
    • 1) das Gesamtniveau der phosphorylierten Metabolite;
    • 2) das Niveau an anorganischem Phosphat und Phosphomonoestern (Pi + PME);
    • 3) das Niveau der Nukleosidtriphosphate (NTP);
    • 4) das Niveau von NAD als Summe der Signale α-NTP + NAD.
  • Die Spektren wurden in 10minütigen Intervallen über eine Stunde erhalten.
  • Die Lebern wurden durch Eintauchen in etliche Lösungen bei 4°C für eine Gesamtzeit von 26 Stunden gelagert.
  • Die Lagerzeit wurde gewählt, um die Wiederbeginnfähigkeit nach einer sehr viel längeren Zeit als der normal in der klinischen Praxis oder in Experimenten verwendeten zu bewerten.
  • Nach Abschluss der Lagerzeit (26 Stunden) wurden die Lebern wiederum innerhalb der Magneten in Perfusion mit Lösung KH bei 37°C, 35 % O2 platziert, um die phosphorylierten Metaboliten zu überwachen.
  • Die 31-P-NMR-Spektren wurden alle 15 Minuten über eine Zeitgrenze von 140 Minuten erhalten.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 5 bis 7 dargestellt.
  • Experimeatelle NMR-Bedingungen.
  • Die spezifischen Eigenschaften des 31P-NMR-Experiments hingen strikt von der für die Leberperfusion gewählten experimentellen Konfiguration ab mit dem Hauptziel, Spektren zu erhalten, die optimale Signal/Hintergrundverhältnisse aufwiesen.
  • Die besonderen Schwierigkeiten, die in die Betrachtung mit einzubeziehen waren, waren die folgenden:
    • i) Die Notwendigkeit, kurze Scanningzeiten zu verwenden;
    • ii) Optimierung der Betriebsbedingungen des Nuclear Magnetic Resonance Systems;
    • iii) Heterogenität der Geometrie und Zusammensetzung der Proben.
  • Die verwendeten experimentellen Bedingungen waren:
    • – spektrale Bandbreite 8,33 KHz,
    • – Probennahme 2048 Punkte,
    • – Akquisitionen 900,
    • – Dummyscan 2,
    • – zweistufiger Phasenzyklus,
    • – Impuls bei 90° (150 μs),
    • – 2 Sekunden Wiederholungsintervall.
  • Die Spektren wurden in Relation zu den unterschiedlichen experimentellen Bedingungen von einer Akkumulierung von 450 Scans unter Bedingungen von Perfusion oder Reperfusion und von 300 Scans unter Bedingungen einer Hypothermie jeweils mit einer Wiederholungszeit von 2 Sekunden erhalten.
  • Die erhaltenen 31-P-NMR-Spektren zeigen Signale relativ zu α-, β- und γ- Phosphat der Nukleotidtriphosphate jeweils bei –9,7, –18,35 und –4,2 ppm und werden vorrangig durch Adenosintriphosphat (ATP) und zu geringeren Mengen durch Guanosintriphosphat (GTP), Uridintriphosphat (UTP) und Cytidintriphosphat (CTP) dargestellt.
  • Das α-NTP zugeschriebene Signal wird durch die Resonanz von Nikotinamid-Adenin-Dinukleotidphosphaten (NAD) und Nikotinamidadenin-Dinukleotidphosphat erhalten.
  • Die α- und β-Phosphate der Nukleotiddiphosphate betreffenden Signale, im wesentlichen repräsentiert durch Adenosindiphosphat (ADP) liegen jeweils bei –8,9 und –4,4 ppm. Dieses letzte Signal wird teilweise durch das Signal von γNTP maskiert.
  • Die Signale bei –11,5 ppm, zugeschrieben den Verbindungen mit zwei di-veresterten Phsophatgruppen (DPDE) werden im wesentlichen durch Uridindiphosphoglukose und Uridindiphosphoglukuronat repräsentiert.
  • Signale in Bezug auf Phospholipintermediate liegen in der spektralen Zone zwischen 5,8 und 4 ppm, wo die Kerne der Phosphatgruppen von Monophosphatestern (PME) schwingen.
  • 300 mM Methylendiphosphonat (MDP), enthalten in einer Kapillare (0,5 ml), fixiert an der Innenseite der Perfusionskammer, wurde als Referenz verwendet.
  • Der Signalbereich wurde durch Anwendung eines der bekannten Programme für die Rekonstruktion von Resonanzspektren bewertet (Programm SPEC ANA; SMIS).
  • Erhaltene Ergebnisse
  • Die anfängliche Perfusion mit KH-Lösung (37°C, 35 % O2) nach Entfernen und Waschen der Leber mit Ringers-Lactatlösung (4°C) für 40 Minuten wurde als ausreichend für die Stabilisierung des phosphorylierten Metabolitniveaus betrachtet.
  • Die anfänglichen Niveaus (vor der Lagerung) von β-ATP lagen bei 8,3 ± 3,1 bzw. die für α-ATP bei 22,6 ± 5,4 (während die in der Tabelle dargestellten Werte als Prozentzahl der Referenz ausgedrückt werden).
  • Die β-ATP/Pi + PME, α-ATP/Pi + PME und β-ATP/α-ATP-Verhältnisse ergaben Werte von jeweils 8,4 ± 5, 23,4 ± 10,2 bzw. 35,7 ± 11.
  • Die so erhaltenen Werte wurden als Referenz für die Zeit 0 für die darauffolgenden Bewertungen verwendet.
  • In Tabelle 5 werden die Ergebnisse in Bezug auf das vorher erhaltene repräsentative Spektrum, während und nach Konservierung mit Carnival-Lösung dargestellt.
  • Tabelle 5
    Figure 00150001
  • Die Werte in Bezug auf nach der Explantation sind als Verhältnisse des Referenzsignals ausgedrückt. Alle anderen Werten werden als Prozentzahlen im Hinblick auf das letztere ausgedrückt.
  • In Tabelle 6 werden Daten, betreffend ein vorher erhaltenes repräsentatives Spektrum vor und nach Lagerung mit UW-Lösung dargestellt.
  • Tabelle 6
    Figure 00160001
  • Die Werte in Bezug auf nach der Explantation sind als Verhältnisse des Referenzsignals ausgedrückt. Alle anderen Werten werden als Prozentzahlen im Hinblick auf das letztere ausgedrückt.
  • In Tabelle 7 werden Daten, betreffend ein vorher erhaltenes repräsentatives Spektrum während und nach Lagerung mit EuroCollins-Lösung dargestellt.
  • Tabelle 7
    Figure 00170001
  • Die Werte in Bezug auf nach der Explantation sind als Verhältnisse des Referenzsignals ausgedrückt. Alle anderen Werten werden als Prozentzahlen im Hinblick auf das letztere ausgedrückt.
  • In Tabelle 7 werden Daten von einem einzelnen Reperfusions (30 Minuten) -spektrum berichtet, da zu dieser und darauffolgenden Zeiten keine Resynthese von phosphorylierten Verbindungen beobachtet wurde.
  • Die Kinetik des Verschwindens phosphorylierter Metaboliten, beobachtet in den ersten 60 Minuten einer kalten Konservierung hat gezeigt, dass das Signal von α-ATP + α-ADP + NAD bis zum Ende der Messungen für alle Konservierungslösungen auf eine Weise, die von Organ zu Organ variiert, vorliegt.
  • Das β-ATP-Signal war bis zu einer maximalen Zeit von 30 Minuten nur mit Konservierung mit UW nachweisbar, während es selbst im ersten Spektrum für EuroCollins und Carnival-Lösungen nicht vorlag.
  • Die γ-ATP- + β-ADP-Signale verblieben bis zu 50 Minuten eines Erwerbs, jedoch nur aufgrund der Gegenwart von ADP.
  • Die Restmenge der phosphorylierten Metabolite bei 60 Minuten korrelierte nicht mit der Kapazität für eine Resynthese von ATP bei der normothermen Reperfusion nach 26 Stunden einer Konservierung in den unterschiedlichen Lösungen.
  • In den Tabellen 8, 9 und 10 wurden Werte mit Standardabweichungen für β-ATP und α-ATP, erhalten nach 80 und 140 Minuten einer normothermen Perfusion nach Perfusion und zu Beginn der Konservierung bei 4°C (kalte Spektren, NMR-Analysen wurden ungefähr 2 Stunden nach Organentfernung durchgeführt) in Carnival-, UW- bzw. EuroCollins-Lösungen dargestellt. Tabelle 8
    Figure 00180001
    • (n ist die Zahl der verwendeten Tiere)
    Tabelle 9
    Figure 00180002
    • (n ist die Zahl der verwendeten Tiere)
    Tabelle 10
    Figure 00180003
    • (n ist die Zahl der verwendeten Tiere)
  • Die Werte sind als Prozentzahlen unter Bezug auf dasselbe Signal, erhalten bei 37°C nach der Explantation, ausgedrückt.
  • Wie festgestellt werden kann, hat die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung eine Schutzrolle in der zellulären Vitalität während der Phase der normothermen Reperfusion einer isolierten Leber, was die Resynthese von ATP ermöglicht, was vergleichbar ist mit der Phase der normothermen Perfusion, die bei UW beobachtet wurde. Es ist wichtig festzuhalten, dass das Wiederauftreten eines Signals und daher die Kapazität zur Resynthese schneller für diejenigen Organe ist, die in Carnival gelagert wurden als bei denjenigen, die in UW gelagert wurden, mit einer zufriedenstellenden Resynthese, die nicht früher als nach 60 Minuten beobachtet wurde.
  • Umgekehrt zeigen Organe, die in EuroCollins-Lösung gelagert werden, keine anerkennenswerten ATP-Niveaus in den betrachteten Zeiten.
  • Weiterhin sollte betont werden, dass die Konzentration der Metabolite auf vergleichbaren Niveaus für UW- und Carnival-Lösungen bis zu 140 Minuten erhalten blieben.
  • Die erfindungsgemäße Lösung verhindert weiterhin in der hypothermen Lagerphase ein zelluläres Anschwellen aufgrund osmotischer Phänomene, wie qualitativ beobachtet, analog zu der mit UW-Lösung mit zugesetztem Lactobionat, Raffinose und Glycin, erhaltenen.
  • Die erfindungsgemäße Lösung begünstigt den Erhalt der bioenergetischen Leberintegrität, selbst während einer 26stündigen hypothermen Konservierung und stellt bei niedrigeren Kosten vergleichbare Ergebnisse zu den mit der teureren UW-Lösung erhaltenen bereit.

Claims (13)

  1. Lagerlösung für den Erhalt und die Perfusion von Organen, die auf eine Transplantation warten, umfassend: (a) eine isotonisch balancierte Lösung, umfassend eine physiologisch akzeptable Menge Kalium-, monosaures Phosphat-, bisaures Phosphat-, Chlorid-, Natrium- und Bicarbonationen; (b) 50 bis 250 mM Glucose; (c) 0,2 bis 20 mM Alkanoyl-L-Carnitin oder eines seiner physiologisch akzeptablen Salze und/oder (d) 1 bis 100 mM L-Carnitin oder eines seiner physiologisch akzeptablen Salze; (e) Wasser.
  2. Lagerlösung gemäß Anspruch 1, wobei die isotonische balancierte ionische Lösung aus Verbindungen besteht, gewählt aus der Gruppe, bestehend aus: K2HPO4·3H2O; KH2PO4; KCl; NaHCO3.
  3. Lösungen gemäß Anspruch 1 oder 2, umfassend:
    Figure 00200001
  4. Lagerlösung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Alkanoyl-L-Carnitin gewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus: Acetyl, Propionyl, Valeryl, Isovaleryl, Butyryl oder Isobutyryl-L-Carnitin.
  5. Lagerlösungen gemäß Anspruch 4, wobei das Alkanoyl-L-Carnitin Isovaleryl-L-Carnitin ist.
  6. Lagerlösungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das physiologisch akzeptable Salz von L-Carnitin oder des Alkanoyl-L-Carnitins gewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus: Chlorid, Bromid, Orotat, saurem Aspartat, saurem Citrat, Magnesiumcitrat, saurem Phosphat, Fumarat und sau rem Fumarat, Magnesiumfumarat, Lactat, Maleat und saurem Maleat, Mucat, saurem Oxalat, Pamoat, saurem Pamoat, saurem Sulfat, Glukosephosphat, Tartrat, saurem Tartrat, Magnesiumtartrat, 2-Aminoethansulfonat, Magnesium-2-aminoethansulfonat, Cholintartrat und Trichloracetat.
  7. Lagerlösung gemäß Anspruch 6, wobei das physiologisch akzeptable Salz von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-Carnitin Fumarat ist.
  8. Lösungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend
    Figure 00210001
  9. Lagerlösungen gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zum Erhalt und zur Perfusion eines Organs, das auf eine Transplantation wartet, wobei das Organ gewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Herz, Leber, Pankreas, Lunge oder Niere.
  10. Lösung gemäß Anspruch 9, wobei das zu lagernde Organ die Leber ist.
  11. Lösung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, weiterhin enthaltend mindestens ein Antioxidans in einer ausreichenden Menge, um die Bildung von von Sauerstoff abstammenden freien Radikalen zu inhibieren.
  12. Lagerlösung gemäß Anspruch 11, wobei das Antioxidans gewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus: Allopurinol, Glutathion, β-Carotin, Katalase, Superoxiddismutase, Dimethylthioharnstoff (DMTU), Diphenylphenylendiamin (DPPD), Mannitol und Cyanidanol.
  13. Lösung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, weiterhin enthaltend Dichloressigsäure.
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