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HINTERGRUND
DER DERFINDUNG
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von polymeren, phosphorhaltigen
Ligandenzusammensetzungen. Die vorliegende Erfindung betrifft auch
Katalysatorzusammensetzungen, beinhaltend ein Metall der Gruppe
VIII in Anwesenheit der polymeren Liganden, und die Verwendung derartiger
Katalysatoren in Hydrocyanierungs-, Isomerisierungs- und Hydroformylierungsreaktionen.
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BESCHREIBUNG
DER VERWANDTEN TECHNIK
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Auf
Phosphor basierende Liganden sind in der Katalyse allgemein bekannt,
wobei sie Verwendung für eine
Anzahl von kommerziell wichtigen chemischen Umwandlungen finden.
Zu auf Phosphor basierenden Liganden, die üblicherweise in der Katalyse
angetroffen werden, gehören
Phosphine, Phosphinite, Phosphonite und Phosphite. Einzähnige Phosphorliganden,
z.B. Monophosphin- und Monophosphitliganden, sind Verbindungen,
die gewöhnlich
ein einzelnes Phosphoratom enthalten, das als Elektronendonor für ein Übergangsmetall
dient. Zweizähnige
Phosphorliganden, z.B. Bisphosphin-, Bisphosphinit-, Bisphosphonit-,
Bisphosphit- und Bis(phosphor)liganden, enthalten im allgemeinen
zwei Phosphorelektronendonoratome und bilden typischerweise mit Übergangsmetallen
cyclische Chelatstrukturen.
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Zwei
katalytische Reaktionen von besonderer industrieller Bedeutung,
die Phosphorliganden verwenden, sind Olefinhydrocyanierung und Isomerisierung
von verzweigten Nitrilen zu linearen Nitrilen. Phosphit- und Phosphinitliganden
sind für
beide Reaktionen besonders gute Liganden. Die Hydrocyanierung von
ethylenisch ungesättigten
Verbindungen (Olefine) unter Verwendung von Übergangsmetallkomplexen mit
einzähnigen
Phosphitliganden ist auf dem Stand der Technik gut dokumentiert.
Siehe zum Beispiel die US-Patentschriften 3496215; 3631191; 3655723;
3766237 und 5543536. Von zweizähnigen
Phosphitliganden wurde auch gezeigt, dass sie besonders nützliche
Liganden bei der Hydrocyanierung von aktivierten, ethylenisch ungesättigten
Verbindungen sind. Siehe zum Beispiel J. Chem. Soc., Chem. Commun.,
1991, 1292; J. Chem. Soc., Chem. Commun., 1991, 803; PCT-Patentanmeldung WO
9303839; und die US-Patentschriften 5512696; 5723641 und 5688986.
Zweizähnige
Phosphinit- und Phosphonitliganden sind in den US-Patentschriften 5817850;
5523453 und 5693843 und den PCT-Patentanmeldungen WO 9964155, WO
9913983, WO 9946044 und WO 9843935 beschrieben.
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Hydroformylierung
ist ein anderes industriell nützliches
Verfahren, das Katalysatoren benutzt, die aus phosphorhaltigen Liganden
hergestellt sind. Die Verwendung von Phosphinliganden einschließlich Diphosphinen
für diesen
Zweck ist bekannt. Die Verwendung von Katalysatoren, die aus Phosphitliganden
hergestellt sind, ist ebenfalls bekannt. Derartige Katalysatoren
enthalten üblicherweise
ein Metall der Gruppe VIII. Siehe zum Beispiel die US-Patentschrift
5235113.
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Wiedergewinnung
des Liganden und des Katalysators ist für ein erfolgreiches kommerzielles
Verfahren wichtig. Typische Trennverfahren zur Entfernung des Produkts
(der Produkte) von dem Katalysator und dem Liganden beinhalten Extraktion
mit einem nicht mischbaren Lösungsmittel
oder Destillation. Es ist gewöhnlich
schwierig, den Katalysator und den Liganden quantitativ wiederzugewinnen.
Zum Beispiel führt
Destillation eines flüchtigen
Produkts von einem nicht flüchtigen
Katalysator zu thermischem Abbau des Katalysators. Ähnlich führt Extraktion
zu einem gewissen Verlust von Katalysator in die Produktphase. Für die Extraktion
würde man
gern der Lage sein, die Löslichkeit
des Liganden und des Katalysators auszuwählen und/oder zu steuern, um
die Löslichkeit
in der Produktphase zu benachteiligen. Diese Liganden und Metalle sind
oft sehr teuer, und so ist es für
ein kommerziell brauchbares Verfahren wichtig, derartige Verlust
auf einem Minimum zu halten.
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Ein
Verfahren zur Lösung
des Problems der Trennung von Katalysator und Produkt ist es, den
Katalysator mit einem unlöslichen
Träger
zu verbinden. Beispiele dieser Herangehensweise sind bereits beschrieben
worden, und allgemeine Dokumente zu diesem Gegenstand können in „Supported
Metal Complexes" („Geträgerte Metallkomplexe"), D. Reidel Publishing,
1985; Acta Polymer., 1996, 47, 1; „Comprehensive Organometallic
Chemistry" („Umfassende
organometallische Chemie"),
Pergamon Press, 1982, Kapitel 55; J. Mol. Catal. A., 1995, 104,
17 und Macromol. Symp., 1994, 80, 241 gefunden werden. Speziell
sind mit festen Trägern
verbundene Monophosphin- und Monophosphitliganden in diesen Dokumenten
beschrieben. Bisphosphinliganden sind ebenfalls mit festen Trägern verbunden
und zur Katalyse verwendet worden, wie zum Beispiel in den US-Patentschriften
5432289 und 5990318; J. Mol. Catal. A, 1996, 112, 217; J. Chem.
Soc., Chem. Commun., 1996, 653; J. Org. Chem., 1998, 63, 3137; Spec.
Chem. 1998, 18, 224 und der PCT-Patentanmeldung WO 9812202 beschrieben
ist. Die PCT-Patentanmeldungen
WO 9906146 und WO 9962855 zeigen die Verwendung von geträgerten Phosphorliganden
in Hydrocyanierungs- bzw. Hydroformylierungsreaktionen. Bisphosphitliganden
sind ebenfalls auf feste Träger
wie beispielsweise die in der US-Patentschrift 6121184 beschriebenen
aufgepfropft worden. Der feste Träger in diesen Beispielen des
Stands der Technik kann von organischer, z.B. ein Polymerharz, oder
anorganischer Natur sein.
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Polymer-geträgerte mehrzähnige Phosphorliganden
können
durch eine Vielfalt von auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt
werden, wie sie in den US-Patentschriften 4769498 und 4668651, den PCT-Patentanmeldungen
WO 9303839 und WO 9906146 und den europäischer Patentanmeldungen
EP 0864577 A2 und
EP 0877029 A2 beschrieben
sind. Der Stand der Technik offenbart Seitenkettenpolymere, die mehrzähnige Phosphorliganden
als anhängende
Gruppen enthalten.
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Ein
anderes Verfahren zur Lösung
des Problems der Abtrennung des Katalysators von dem Reaktionsprodukt
ist es, phosphorhaltige Liganden mit anderen nicht-Liganden-Monomeren
zu copolymerisieren, um unlösliche
phosphorhaltige Liganden herzustellen. Beispiele derartiger Polymer-immobilisierter Phosphinliganden
wurden in J. Am. Chem. Soc., 2000, 122, 6217 und J. Org. Chem.,
1986, 51, 4189 berichtet. Außerdem wurden
Polymer-immobilisierte Phosphin-Phosphit-Liganden und ihre Verwendung
in der Hydroformylierungskatalyse kürzlich in Bull. Chem. Soc.
Jpn., 1999, 72, 1911; J. Am. Chem. Soc., 1998, 120, 4051 und der
europäischen
Patentanmeldung
EP 0864577 beschrieben.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um eine polymere
phosphorhaltige Zusammensetzung herzustellen, durch:
- 1. oxidative Aryl-zu-Aryl-Kupplung einer Zusammensetzung, umfassend
Monomer mit der Struktur: wobei:
W C6-C20-Arylen, C1-C20-Alkylen oder Cycloalkylen ist;
jedes
R' individuell Wasserstoff
oder eine Hydroxylschutzgruppe ist, ausgewählt aus, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
Alkyl, Alkoxyalkyl, Carbonylalkyl oder einem Kronenether, erzeugt
durch Zusammennehmen beider R'-Gruppen;
jedes
R4 unabhängig
H, verzweigtes oder geradkettiges C1- bis
C20-Alkyl, C1- bis
C20-Cycloalkyl oder C6-
bis C20-Aryl ist; und
jedes R5 unabhängig
verzweigtes oder geradkettiges C1- bis C20-Alkyl, C1- bis
C20-Cycloalkyl oder C6-
bis C20-Aryl ist; und
- 2. wenn R' eine
Hydroxylschutzgruppe ist, Umwandlung von R' in H oder Alkalimetall oder Erdalkalimetall, und
- 3. Phosphonylierung des Produkts von Schritt (1), wenn R' anders als eine
Hydroxylschutzgruppe ist, oder Phosphonylierung des Produkts der
Schritte (1) und (2), wenn R' eine
Hydroxylschutzgruppe ist, mit mindestens einem Diaryloxyphosphit
[-P(-O-Ar)2], Diarylphosphin [-P(Ar)2] und/oder Aryl, Aryloxyphosphinit [-P(Ar)(-O-Ar)],
wobei jedes Ar individuell Phenyl, substituiertes Phenyl, Naphthyl
oder substituiertes Naphthyl ist, mit der Maßgabe, daß die zwei Ar-Gruppen, die
direkt oder indirekt an das gleiche Phosphoratom gebunden sind,
miteinander durch eine Verknüpfungseinheit,
ausgewählt
aus direkter Bindung, Alkyliden, sekundärem oder tertiärem Amin,
Sauerstoff, Sulfid, Sulfon und Sulfoxid, verknüpft sein können.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine polymere phosphorhaltige
Zusammensetzung, hergestellt wie vorstehend beschrieben, bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt einen Katalysator,
umfassend mindestens eine der polymeren phosphorhaltigen Zusammensetzungen,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, und mindestens ein Metall
der Gruppe VIII, bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
der vorstehenden Katalysatorzusammensetzung für ein Hydrocyanierungsverfahren,
umfassend Umsetzen einer ungesättigten
organischen Verbindung mit HCN in Anwesenheit der polymeren phosphorhaltigen
Zusammensetzung und des Metalls der Gruppe VIII mit oder ohne eine
Lewis-Säure,
bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
der vorstehenden Katalysatorzusammensetzung für ein Isomerisierungsverfahren,
umfassend Umsetzen einer ungesättigten
organischen Nitrilverbindung in Anwesenheit der polymeren, phosphorhaltigen
zweizähnigen
Ligandenzusammensetzung und eines Metalls der Gruppe VIII, bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
der vorstehenden Katalysatorzusammensetzung für ein Hydroformylierungsverfahren,
umfassend Umsetzen einer ungesättigten
organischen Verbindung mit CO und H2 in
Anwesenheit der polymeren, phosphorhaltigen zweizähnigen Ligandenzusammensetzung
und des Metalls der Gruppe VIII, bereit.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
phosphorhaltigen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können als
zu der Familie von zweizähnigen
Liganden gehörend
betrachtet werden, weil jedes Paar von dreiwertigen Phosphoratomen
potentiell für
gleichzeitige koordinative Bindung an ein einzelnes Metallatom der
Gruppe VIII verfügbar
ist, d.h. die Phosphoratome stellen Elektronendonoren für das gleiche
Metallatom des resultierenden Metallkomplexes bereit.
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Das
Paar von dreiwertigen Phosphoratomen, umfassend die zweizähnige Ligandeneinheit
der polymeren Zusammensetzung, ist dadurch gekennzeichnet, daß es drei
Phosphor-zu-Sauerstoff-Bindungen (d.h. eine Phosphit-Struktur),
eine Phosphor-zu-Sauerstoff-Bindung und zwei Phosphor-zu-Kohlenstoff-Bindungen (d.h. eine
Phosphinit-Struktur), oder zwei Phosphor-zu-Sauerstoff-Bindungen
und eine Phosphor-zu-Kohlenstoff-Bindung (d.h. eine Phosphonit-Struktur)
beinhaltet. In jedem Fall ist eine der Phosphor-zu-Sauerstoff-Bindungen
mit dem Sauerstoff der Hydroxylgruppe der 2,2'-Dihydroxyl-1,1'-binaphthalin-
oder 2,2'-Dihydroxyl-1,1'-biphenylen-Struktur
verbunden. Die anderen zwei Bindungen, die mit dem dreiwertigen
Phosphor verbunden sind, beinhalten ein Paar von Phosphor-zu-Arylkohlenstoff-Bindungen, ein Paar
von Phosphor-zu-Aryloxysauerstoff-Bindungen, oder eine Phosphor-zu-Arylkohlenstoff-Bindung
und eine Phosphor-zu-Aryloxysauerstoff-Bindung. Jedes Aryl (Ar)
oder Aryloxy (-O-Ar) ist unabhängig
Phenyl, Naphthyl, substituiertes Phenyl oder substituiertes Naphthyl.
Für jeden
individuellen dreiwertigen Phosphor kann das Paar von Aryl oder
Aryloxy gegebenenfalls entweder direkt oder durch eine Verknüpfungseinheit
miteinander verknüpft
sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer
polymeren phosphorhaltigen Zusammensetzung bereit, durch:
- (1) oxidative Aryl-zu-Aryl-Kupplung von Monomer
mit der Struktur: wobei:
W C6-C20-Arylen, C1-C20-Alkylen oder Cycloalkylen ist;
jedes
R' individuell Wasserstoff
oder eine Hydroxylschutzgruppe ist, ausgewählt aus, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
Alkyl, Alkoxyalkyl, Carbonylalkyl oder einem Kronenether, erzeugt
durch Zusammennehmen beider R'-Gruppen;
jedes
R4 unabhängig
H, verzweigtes oder geradkettiges C1- bis
C20-Alkyl, C1- bis
C20-Cycloalkyl oder C6-
bis C20-Aryl ist; und
jedes R5 unabhängig
verzweigtes oder geradkettiges C1- bis C20-Alkyl, C1- bis
C20-Cycloalkyl oder C6-
bis C20-Aryl ist; und
- (2) Phosphonylierung mit einem Substituenten, bestehend aus
mindestens einem Diaryloxyphosphit [-P(-O-Ar),], Diarylphosphin
[-P(Ar)2] und/oder Aryl, Aryloxyphosphinit
[-P(Ar)(-O-Ar)],
wobei jedes Ar individuell Phenyl, substituiertes Phenyl, Naphthyl
oder substituiertes Naphthyl ist, mit der Maßgabe, daß die zwei Ar-Gruppen, die
direkt oder indirekt an das gleiche Phosphoratom gebunden sind,
durch eine Verknüpfungseinheit,
ausgewählt
aus direkter Bindung, Alkyliden, sekundärem oder tertiärem Amin,
Sauerstoff, Sulfid, Sulfon und Sulfoxid, miteinander verknüpft sein
können.
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Das
W des Ausgangsmaterials ist C6-C20-Arylen, C1- bis
C20-Alkylen oder Cycloalkylen. Zu Beispielen des
Monomers gehören,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein, die nachstehend gezeigten.
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Oxidative
Kupplung von Phenolen ist ein grundlegendes Verfahren für die Synthese
von hydroxylierten Biarylen, wie zum Beispiel beschrieben in: „Oxidative
Coupling of Phenols" („Oxidative
Kupplung von Phenolen"),
Hrsg.: W. I. Taylor and A. R. Battersby, New York: M. Dekker Inc.,
1967; Tetrahedron, 1992, 43, 9483; Organic Preparations and Procedures
Int., 1975, 7, 255; J. Org. Chem., 1963, 28, 1063; J. Org. Chem.,
1968, 34, 2388; J. Org. Chem., 1984, 49, 4456; J. Org. Chem., 1983,
48, 4948; J. Org. Chem., 1980, 45, 749; J. Org. Chem., 1981, 46,
4545; Tetrahedron Lett., 1977, 4447; Tetrahedron, 1992, 48, 9483;
Photochemistry, 1988, 27, 3008. Kupplung von Verbindungen, die zwei
durch eine Brückengruppe
verknüpfte
Phenolgruppen enthalten, kann zu polymeren hydroxylierten Biarylen
führen.
Ein Beispiel ist die oxidative Kupplung von 4,4'-Ethylidenbis(2-isopropyl-5-methylphenol).
Das Ausgangsmaterial, 4,4'-Ethylidenbis(2-isopropyl-5-methylphenol), wurde
unter Verwendung einer Verfahrensweise hergestellt, die in Bull.
Chem. Soc. Jpn., 1989, 62, 3603 beschrieben ist, wobei die W-Gruppe -C(CH3)(H)- ist. Das Paar von Hydroxylgruppen,
das mit der resultierenden 2,2'-Dihydroxyl-1,1'-biphenylen-Struktur verbunden ist, wird
phosphonyliert, um eine polymere phosphorhaltige zweizähnige Ligandenzusammensetzung
herzustellen.
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Die
vorstehenden Verfahren beschreiben die Synthese von polymeren phosphorhaltigen
Liganden verschiedenartiger Strukturen. Es ist auf dem Fachgebiet
bekannt, daß die
Löslichkeitseigenschaften
von Polymeren durch ihre Struktur beeinflusst werden. Es wird bevorzugt,
daß die
polymeren Liganden dieser Erfindung so unlöslich wie möglich sind, übereinstimmend
mit der Beibehaltung wesentlicher katalytischer Aktivität. Wenn
die resultierenden Polymere unlöslich
sind, können
sie durch Filtration aus den Reaktionsgemischen, in welchen sie
verwendet werden, abgetrennt und dann wiederverwendet werden. Wenn
die polymeren Liganden teilweise in dem Reaktionsgemisch löslich sind,
können
sie durch Filtration des unlöslichen
Liganden und dann Ausfällung
des löslichen
Liganden mit einem Lösungsmittel,
in dem der Ligand extrem geringe Löslichkeit hat, oder durch Ausfällung des
löslichen
Liganden und Filtration des Reaktionsgemisches abgetrennt werden. Wenn
die Liganden vollständig
in dem Reaktionsgemisch löslich
sind, können
sie durch Ausfällung
mit einem Lösungsmittel,
in dem der Ligand extrem geringe Löslichkeit hat, abgetrennt werden.
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VERWENDUNG POLYMERER,
PHOSPHORHALTIGER LIGANDEN IN KATALYSATORZUSAMMENSETZUNGEN
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine Katalysatorzusammensetzung
bereit, umfassend mindestens eine der polymeren Ligandenzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung, kombiniert mit einem Übergangsmetall,
einer Übergangsmetallverbindung,
einem Übergangsmetallkomplex
der Gruppe VIII oder Kombinationen davon und gegebenenfalls einer
Lewis-Säure. Im
allgemeinen kann ein beliebiges Metall oder eine Metallverbindung
der Gruppe VIII zum Kombinieren mit der Zusammensetzung verwendet
werden. Der Begriff „Gruppe
VIII" bezieht sich
auf die ACS-Version des Periodensystems der Elemente, „CRC Handbook
of Chemistry and Physics" („CRC-Handbuch für Chemie
und Physik"), 67.
Ausgabe, Boca Raton, Florida: CRC Press, 1986–1987.
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Im
allgemeinen wird ein Metall der Gruppe VIII oder eine Verbindung
davon mit mindestens einem polymeren Liganden der vorliegenden Erfindung
kombiniert, um den Katalysator bereitzustellen. Unter den Metallverbindungen
der Gruppe VIII werden Nickel-, Cobalt- und Palladiumverbindungen
für Hydrocyanierungskatalysatoren
bevorzugt. Eine Nickelverbindung wird stärker bevorzugt. Eine Verbindung
mit nullwertigem Nickel, die einen Liganden enthält, der durch den polymeren
Liganden der vorliegenden Erfindung ersetzt werden kann, ist der
am meisten bevorzugte Ausgangsstoff für das Metall der Gruppe VIII
oder die Metallverbindung der Gruppe VIII. Verbindungen mit nullwertigem
Nickel können
nach auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren, wie beispielsweise
denjenigen, die in den US-Patentschriften
3496217; 3631191; 3846461; 3847959 und 3903120 beschrieben sind,
die hier durch Bezugnahme einbezogen sind, hergestellt oder erzeugt
werden. Drei bevorzugte Verbindungen mit nullwertigem Nickel sind
Ni(COD)2(COD ist 1,5-Cyclohexadien), Ni(P(O-o-C6H4CH3)3)3 und Ni{P(O-o-C6H4CH3)3}2(C2H4),
wie auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Alternativ
können
Verbindungen mit zweiwertigem Nickel mit einem Reduktionsmittel
kombiniert werden, um in der Reaktion als Ausgangsstoff für nullwertiges
Nickel zu dienen. Zu geeigneten Verbindungen mit zweiwertigem Nickel
gehören
Verbindungen der Formel NiZ2 2,
wo Z2 Halogenid, Carboxylat oder Acetylacetonat
ist. Zu geeigneten Reduktionsmitteln gehören Metallborhydride, Metallaluminiumhydride,
Metallalkyle, Li, Na, K oder H2. Elementares
Nickel, vorzugsweise Nickelpulver, wenn kombiniert mit einem halogenierten
Katalysator, wie in der US-Patentschrift 3903120 beschrieben (hier
durch Bezugnahme einbezogen), ist ebenfalls ein geeigneter Ausgangsstoff
für nullwertiges
Nickel.
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Die
chelatisierende Anordnung von Donoratomen in zweizähnigen Liganden
führt zu
einer starken Ligand-Metall-Wechselwirkung und minimiert so das
Potential zum Auslaugen des Metalls stark. Es ist möglich, den
Abstand zwischen den chelatisierenden Atomen, die sterische Umgebung
dieser Atome und die elektronischen Eigenschaften der Donoratome
zu ändern,
was Steuerung von Ligandenkoordinationseigenschaften bietet, wodurch
die Katalysatorleistung optimiert wird.
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HYDROCYANIERUNG
UNTER VERWENDUNG POLYMERER PHOSPHORHALTIGER LIGANDEN
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann mindesten eine der
polymeren Ligandenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um einen Katalysator (mit oder ohne eine Lewis-Säure) zu
erzeugen, der für
die Hydrocyanierung von organischen Verbindungen verwendet werden
kann. Das Verfahren umfasst Inkontaktbringen einer ungesättigten
organischen Verbindung in Anwesenheit des Katalysators mit einem
Cyanwasserstoff enthaltenden Fluid unter Bedingungen, die ausreichen,
um ein Nitril zu erzeugen, wobei der Katalysator ein Metall der
Gruppe VIII, mindestens einen der vorstehend beschriebenen polymeren
Liganden und gegebenenfalls eine Lewis-Säure umfasst. Der Begriff „Fluid" kann Gas, Flüssigkeit
oder beides bedeuten. Ein beliebiges Fluid, das etwa 1 bis 100%
HCN enthält,
kann verwendet werden. Vorzugsweise enthält das HCN weniger als 10 ppm
CO, weniger als 20 ppm Cyanogen, weniger als 10 ppm Epoxid, weniger
als 20 ppm Acrylnitril, weniger als 20 ppm Schwefeldioxid, weniger
als 40 ppm Schwefelsäure
und weniger als 100 ppm Peroxide. Reiner Cyanwasserstoff kann verwendet
werden.
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Das
Hydrocyanierungsverfahren kann ausgeführt werden, indem zum Beispiel
ein geeignetes Gefäß, wie ein
Reaktor, mit einer ungesättigten
Verbindung, Katalysatorzusammensetzung und Lösungsmittel, wenn vorhanden,
gefüllt
wird, um ein Reaktionsgemisch zu erzeugen. Cyanwasserstoff kann
anfangs mit anderen Komponenten vereinigt werden, um das Gemisch
zu erzeugen. Es wird jedoch bevorzugt, daß HCN langsam zu dem Gemisch
hinzugegeben wird, nachdem die anderen Komponenten vereinigt worden
sind. Cyanwasserstoff kann der Reaktion als Flüssigkeit oder als Dampf zugeführt werden.
Als Alternative kann ein Cyanhydrin als Ausgangsstoff für HCN verwendet
werden, wie zum Beispiel in der US-Patentschrift 3655723.
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Eine
andere geeignete Technik ist es, das Gefäß mit dem Katalysator und dem
zu verwendenden Lösungsmittel
(wenn vorhanden) zu füllen
und sowohl die ungesättigte
Verbindung als auch das HCN langsam dem Reaktionsgemisch zuzuführen.
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Das
Molverhältnis
von ungesättigter
Verbindung zu Katalysator kann von etwa 10:1 bis etwa 100000:1 variiert
werden. Das Molverhältnis
von HCN zu Katalysator wird im allgemeinen für einen chargenweisen Betrieb
von etwa 10:1 bis 100000:1, vorzugsweise 100:1 bis 5000:1, variiert.
In einem kontinuierlicher Betrieb, wie beispielsweise, wenn ein
Betriebstyp mit Festbettkatalysator verwendet wird, kann ein höherer Anteil
von Katalysator verwendet werden, wie beispielsweise 5:1 bis 100000:1,
vorzugsweise 100:1 bis 5000:1, HCN zu Katalysator.
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Vorzugsweise
wird das Reaktionsgemisch bewegt, zum Beispiel durch Rühren oder
Schütteln.
Die Reaktion kann entweder chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Das Reaktionsprodukt kann mit herkömmlichen Techniken, wie beispielsweise
Destillation, gewonnen werden.
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Die
Hydrocyanierung kann mit oder ohne ein Lösungsmittel ausgeführt werden.
Das Lösungsmittel, wenn
verwendet, kann bei Reaktionstemperatur und -druck flüssig und
inert gegenüber
dem Olefin und dem Katalysator sein. Zu geeigneten Lösungsmitteln
gehören
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Benzol, Xylol oder Kombinationen
davon; Ether, wie beispielsweise Tetrahydrofuran (THF); Nitrile,
wie beispielsweise Acetonitril, Benzonitril oder Adiponitril oder
Kombinationen von zwei oder mehreren davon. Die ungesättigte Verbindung,
die hydrocyaniert werden soll, kann selbst als Lösungsmittel dienen. Die Hydrocyanierung
kann auch in der Gasphase ausgeführt
werden.
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Die
genaue Temperatur ist in einem bestimmten Ausmaß von dem speziellen Katalysator,
der verwendet wird, der speziellen ungesättigten Verbindung, die verwendet
wird, und der gewünschten
Reaktionsgeschwindigkeit abhängig.
Normalerweise können
Temperaturen von –25°C bis 200°C verwendet
werden, wobei der Bereich von 0°C
bis 150°C
bevorzugt wird.
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Atmosphärendruck
ist ausreichend zur Ausführung
der Reaktion, und Drücke
von etwa 0,005 bis 10 Atmosphären
(50,6 bis 1013 kPa) werden bevorzugt. Höhere Drücke, bis zu 10000 kPa oder
mehr, können verwendet
werden, wenn gewünscht,
aber irgendein Vorteil, der dabei erreicht werden kann, würde die
erhöhten
Kosten derartiger Betriebsweisen rechtfertigen müssen.
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Die
erforderliche Zeit kann im Bereich von einigen Sekunden bis vielen
Stunden liegen (wie beispielsweise 2 Sekunden bis 24 Stunden), abhängig von
den speziellen Bedingungen und der Betriebsweise.
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Die
ungesättigte
Verbindung hat 2 bis etwa 30 Kohlenstoffatome pro Molekül und kann
cyclisch oder acyclisch sein. Sie kann die Formel R8CH=CH-CH=CR9, CH=CH-(CH2)q-R10, CH3-(CH2)n-CH=CH-(CH2)q-R10 und Kombinationen
von zwei und mehreren davon haben, in denen R8 und
R9 jeweils unabhängig H, C1-
bis C3-Alkyl oder Kombinationen davon sind;
R10 H, CN, CO2R11 oder Perfluoralkyl mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen
ist; n eine ganze Zahl von 0 bis 12 ist; q eine ganze Zahl von 0
bis 12 ist, wenn R10 H, CO2R11 oder Perfluoralkyl ist, q eine ganze Zahl
von 1 bis 12 ist, wobei R10 CN ist; und
R11 C1- bis C12-Alkyl oder -Cycloalkyl, C6-
bis C20-Aryl oder Kombinationen davon darstellt.
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Die
ungesättigte
Verbindung kann eine acyclische, aliphatische, monoethylenisch ungesättigte Verbindung
oder cyclische monoethylenisch ungesättigte Verbindung oder Kombinationen
von zwei oder mehreren davon sein. Nicht beschränkende Beispiele von ethylenisch
ungesättigten
Verbindungen werden in den Formeln V und VI gezeigt, und die hergestellten
entsprechenden Verbindungen mit endständigem Nitril werden durch
die Formeln VII bzw. VIII veranschaulicht, wobei numerisch bezeichnete
Reste die gleiche Bedeutung haben und wobei R9 das
gleiche wie vorstehend offenbart ist.
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Vorzugsweise
enthalten die ungesättigten
organischen Verbindungen weniger als 100 ppm Peroxide. Zu Beispielen
geeigneter ethylenisch ungesättigter
Verbindungen gehören
Ethylen, Propylen, 1-Buten,
2-Penten, 2-Hexen, Cyclohexen, Cylopenten, Allen, 3-Pentennitril,
4-Pentennitril, Methyl-3-pentenoat,
CbF2b+1, wo b eine
ganze Zahl bis zu 20 ist, und Kombinationen von zwei oder mehreren
davon. Die monoethylenisch ungesättigten
Verbindungen können
auch mit einer Estergruppe, wie beispielsweise Methyl-2-pentenoat,
konjugiert sein. Bevorzugte Olefine sind lineare Alkene, lineare
Alkennitrile, lineare Alkenoate, lineare 2-Alkenoate, Perfluoralkylethylene
und Kombinationen von zwei oder mehreren davon. Zu den am meisten
bevorzugten Substraten gehören
3- und 4-Pentennitril, Alkyl-2-, -3- und -4-Pentenoat und CbF2b+1CH=CH2 (wo b 1 bis 12 ist) und Kombinationen von
2 und mehreren davon. 3-Pentennitril und 4-Pentennitril sind besonders
bevorzugte Olefine.
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Wenn
nicht-konjugierte acyclische aliphatische monoethylenisch ungesättigte Verbindungen
verwendet werden, können
bis zu etwa 10 Gew.-% von der monoethylenisch ungesättigten
Verbindung in der Form eines konjugierten Isomers vorhanden sein,
welches selbst Hydrocyanierung durchmachen kann. Zum Beispiel können, wenn
3-Pentennitril verwendet wird, bis zu 10 Gew.-% davon 2-Pentennitril
sein (wie hier verwendet, soll der Begriff „Pentennitril" identisch mit „Cyanobuten" sein). Zu geeigneten
ungesättigten
Verbindungen gehören
unsubstituierte Kohlenwasserstoffe ebenso wie Kohlenwasserstoffe,
die mit Gruppen substituiert sind, die den Katalysator nicht angreifen,
wie beispielsweise die Cyanogruppe.
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Das
Verfahren dieser Erfindung kann in Anwesenheit von einem oder mehreren
Lewis-Säure-Promotoren ausgeführt werden,
die sowohl die Aktivität
als auch die Selektivität
des Katalysatorsystems beeinflussen. Der Promotor kann eine anorganische
oder organometallische Verbindung sein, in der das Kation aus Scandium,
Titan, Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Kupfer, Zink, Bor,
Aluminium, Yttrium, Zirconium, Niob, Molybdän, Cadmium, Rhenium, Lanthan,
Europium, Ytterbium, Tantal und Samarium und Zinn ausgewählt ist.
Zu Beispielen gehören
ZnBr2, ZnI2, ZnCl2, ZnSO4, CuCl2, CuCl, Cu(O3SCF3)2, CoCl2, CoI2, FeI2, FeCl3, FeCl2, FeCl2(THF)2, TiCl4(THF)2, TiCl2, ClTi(OiPr)2, MnCl2, ScCl3, AlCl3, (C8H17)AlCl2, (C8H17)2AlCl, (iso-C4H9)2AlCl, Ph2AlCl, PhAlCl2, ReCl5, ZrCl4, NbCl5, VCl3, CrCl2, MoCl5, YCl3, CdCl2, LaCl3, Er(O3SCF3)3, Yb(O2CCF3)3,
SmCl3, (C6H5)3SnX, wo X=CF3SO3, CH3C6H5SO3,
oder (C6H5)3BCN, B(C6H5)3 und TaCl5. Geeignete Promotoren sind weiterhin in
den US-Patentschriften
3496217; 3496218 und 4774353 beschrieben. Diese schließen Metallsalze
(wie beispielsweise ZnCl2, CoI2 und
SnCl2) und organometallische Verbindungen
(wie beispielsweise R12AlCl2,
R12SnO3SCF3 und R12B, wo R12 eine Alkyl- oder Arylgruppe ist) ein.
Die US-Patentschrift 4874884 beschreibt, wie synergistische Kombinationen
von Promotoren ausgewählt
werden können, um
die katalytische Aktivität
des Katalysatorsystems zu vergrößern. Zu
bevorzugten Promotoren gehören CdCl2, FeCl2, ZnCl2, B(C6H5)3 und (C6H5)3Sn(CF3SO3), CH3C6H5SO3 oder (C6H5)3BCN.
Das Molverhältnis
von Promotor zu Übergangsmetall
der Gruppe VIII, das in der Reaktion vorhanden ist, kann innerhalb
des Bereiches von 1:16 bis etwa 50:1 liegen.
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Hydrocyanierung
kann auch mit einer konjugierten, ungesättigten Verbindung ausgeführt werden.
Bei einer konjugierten, ungesättigten
Verbindung ist ein Lewis-Säure-Promotor
optional. Beispiele von konjugierten, ungesättigten Verbindungen, die von
etwa 4 bis etwa 15, vorzugsweise 4 bis 10, Kohlenstoffatome enthalten,
sind 1,3-Butadien, cis- und trans-2,4-Hexadien, cis- und trans-1,3-Pentadien,
1,3-Cyclooctadien und Kombinationen von zwei oder mehreren davon.
Butadien wird wegen seiner kommerziellen Wichtigkeit bei der Herstellung
von Adiponitril besonders bevorzugt. Vorzugsweise enthält das Butadien
weniger als 5 ppm t-Butylcatechol, weniger als 500 ppm Vinylcyclohexen
und weniger als 100 ppm Peroxide.
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Die
folgenden Formeln IX und X veranschaulichen einige als Ausgangsmaterialien
geeignete konjugierte Olefine.
wobei
jedes von R
13 und R
14 unabhängig H oder
ein C
1- bis C
3-Alkyl
ist. Die Formeln XI, XII und XIII stellen die Produkte dar, die
aus 1,3-Butadien und HCN erhalten werden:
wo 3PN 3-Pentennitril ist,
4PN 4-Pentennitril ist und 2M3BN 2-Methyl-3-butennitril ist.
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Die
Umsetzung einer konjugierten ungesättigten Verbindung und eines
HCN enthaltenden Fluids kann in der gleichen Weise wie der vorstehend
in bezug auf monoethylenisch ungesättigte Verbindungen beschriebenen
ausgeführt
werden.
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ISOMERISIERUNG UNTER VERWENDUNG
POLYMERER, PHOSPHORHALTIGER LIGANDEN
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können die
polymeren Ligandenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um Katalysatoren zu erzeugen, die für die Isomerisierung von verzweigten
Nitrilen zu linearen Nitrilen verwendet werden können. Die Isomerisierung umfasst
Inkontaktbringen eines Alkenylnitrils mit einem vorstehend offenbarten
Katalysator unter Bedingungen, die ausreichen, um das Alkenylnitril
zu isomerisieren. Das Verfahren kann mit oder ohne eine Lewis-Säure durchgeführt werden.
Zu Beispielen geeigneter Alkenylnitrile gehören, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
2-Alkyl-3-monoalkennitrile, 3-Alkennitrile oder Kombinationen davon.
Das Alkenylnitril kann durch ein chargenweises oder kontinuierliches
Hydrocyanierungsverfahren hergestellt werden. Die Isomerisierung
kann unter im wesentlichen ähnlichen
Bedingungen ausgeführt
werden, wie sie vorstehend in bezug auf Hydrocyanierung beschrieben
sind. Vorzugsweise enthalten die verzweigten Nitrile weniger als
100 ppm Peroxide.
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Ein
2-Alkyl-3-monoalkennitril, das als Ausgangsmaterial in der Isomerisierung
verwendet wird, kann durch die Hydrocyanierung eines wie vorstehend
beschriebenen Diolefins hergestellt werden oder kann aus irgendwelchen
anderen verfügbaren
Quellen kommen. Die olefinische Doppelbindung in den als Ausgangsmaterialien
in der Isomerisierung verwendeten 2-Alkyl-3-monoalkennitrilen kann
nicht mit der Dreifachbindung der Cyanogruppe konjugiert werden.
Geeignete Ausgangs-2-alkyl-3-monoalkennitrile können auch Gruppen tragen, die
den Katalysator nicht angreifen, einschließlich zum Beispiel einer anderen
Cyanogruppe. Vorzugsweise enthalten die Ausgangs-2-alkyl-3-monoalkennitrile
von 5 bis 8 Kohlenstoffatome, ausschließlich irgendeiner zusätzlichen
Substitution. 2-Methyl-3-butennitril ist ein besonders wichtiges
Ausgangsmaterial, da es zur Herstellung von Adiponitril verwendet
wird. Zu anderen repräsentativen
Nitrilausgangsmaterialien gehören
2-Ethyl-3-butennitril und 2-Propyl-3-butennitril.
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Wenn
das Ausgangsnitril 2-Methyl-3-butennitril (2M3BN, Formel XIII) ist,
sind die Isomerisierungsprodukte diejenigen, die vorstehend in den
Formeln XI und XII gezeigt sind.
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Das
Isomerisierungsverfahren dieser Erfindung kann zum Beispiel bei
Atmosphärendruck
und bei einer beliebigen Temperatur im Bereich von 10 bis 200°C, vorzugsweise
im Bereich von 60 bis 150°C,
ausgeführt werden.
Der Druck ist jedoch nicht kritisch und kann, wenn gewünscht, oberhalb
oder unterhalb Atmosphärendruck
liegen. Eine der herkömmlichen
Verfahrensweisen mit chargenweisem oder kontinuierlichem Fluss kann,
entweder in der flüssigen
Phase oder in der Dampfphase (im Hinblick auf den relativ flüchtigen
2-Methyl-3-butennitril-Reaktanten und die linearen Pentennitril-Produkte),
verwendet werden. Der Reaktor kann aus einem beliebigen mechanisch
und chemisch beständigen
Material sein und ist gewöhnlich
aus Glas oder einem inerten Metall oder einer Legierung, wie beispielsweise
Nickel, Kupfer, Silber, Gold, Platin, Edelstahl, Monel®-Metall-Legierung
oder Hastelloy®-Metall-Legierung.
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Das
Verfahren kann in Abwesenheit oder in Anwesenheit eines Lösungsmittels
oder Verdünnungsmittels
ausgeführt
werden. Ein beliebiges Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel,
das gegenüber
dem Katalysator inert oder nichtzerstörend ist, kann verwendet werden.
Zu geeigneten Lösungsmitteln
gehören,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe (Hexan,
Cyclohexan, Benzol), Ether (Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Glycoldimethylether, Anisol), Ester (Ethylacetat, Methylbenzoat), Nitrile
(Acetonitril, Benzonitril) oder Kombinationen von zwei oder mehreren
davon.
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Der
Katalysator (Komplex von Metall der Gruppe VIII, vorzugsweise Nickel,
und polymerem Liganden) ist im wesentlichen nicht flüchtig, während der
2-Methyl-3-butennitril-Reaktant und die linearen Pentennitril-Produkte
relativ flüchtig
sind. Demgemäß kann in
einer Verfahrensweise mit kontinuierlichem Fluß der Katalysator eine Komponente
des fließenden
Systems in einem Aufschlämmungs-Flüssigkeits-Phasenbetrieb sein.
Er kann auch in einem beweglichen, nicht fließenden flüssigen Zustand in einem Halbdampfphasenbetrieb
sein, oder er kann in einem Festbettzustand in einem herkömmlichen
Betrieb mit fließender
Dampfphase oder einem Berieb mit fließender Flüssigphase sein.
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Die
Zeit, die für
das Isomerisierungsverfahren erforderlich ist, um ein praktisches
Niveau der Umwandlung von zum Beispiel 2-Alkyl-3-monoalkennitril
zu linearem Alkennitril zu erreichen, ist von der Temperatur der Reaktion
abhängig,
d.h. der Betrieb bei tieferer Temperatur erfordert im allgemeinen
eine längere
Zeit als der Betrieb bei einer höheren
Temperatur. Eine praktische Reaktionszeit kann im Bereich einiger
Sekunden bis vieler Stunden (2 Sekunden bis etwa 24 Stunden) liegen,
abhängig
von den speziellen Bedingungen und dem Betriebsverfahren.
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Das
Molverhältnis
von 2-Alkyl-3-monoalkennitril zu Katalysator ist im allgemeinen
größer als
1:1, gewöhnlich
für einen
chargenweisen oder kontinuierlichen Betrieb im Bereich von etwa
5:1 bis 20000:1, vorzugsweise 100:1 bis 5000:1.
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HYDROFORMYLIERUNG UNTER
VERWENDUNG POLYMERER, PHOSPHORHALTIGER LIGANDEN
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können die
polymeren Liganden der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
um Katalysatoren zu erzeugen, welche für die Hydroformylierung von
monoethylenisch ungesättigten
organischen Verbindungen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet
werden können,
um entsprechende Aldehyde herzustellen. Der Katalysator umfasst
ein Metall der Gruppe VIII oder eine Metallverbindung der Gruppe
VIII, kombiniert mit mindestens einem polymeren Liganden der vorliegenden
Erfindung. Bevorzugte Metalle der Gruppe VIII für Hydroformylierungsreaktionen
sind Rhodium, Iridium und Platin, wobei Rhodium das am meisten bevorzugte
ist. Das Metall der Gruppe VIII kann in der Form einer Verbindung,
wie beispielsweise ein Hydrid, Halogenid, Salz einer organischen
Säure,
Ketonat, Salz einer anorganischen Säure, Oxid, eine Carbonylverbindung,
Aminverbindung, oder Kombinationen von zwei oder mehreren davon
sein. Bevorzugte Metallverbindungen der Gruppe VIII sind Ir4(CO)12, IrSO4, RhCl3, Rh(NO3)3, Rh(OAc)3, Rh2O3,
Rh(acac)(CO)2, [Rh(OAc)(COD)]2,
Rh4(CO)12, Rh6(CO)16, RhH(CO)(Ph3P)3, [Rh(OAc)(CO)2]2, [RhCl(COD)]2 und Kombinationen von zwei und mehreren
davon („acac" ist eine Acetylacetonatgruppe; „OAc" ist ein Acetylgruppe; „COD" ist 1,5-Cyclooctadien" und „Ph" ist eine Phenylgruppe).
Es sollte jedoch vermerkt werden, daß die Verbindungen von Metallen
der Gruppe VIII nicht notwendigerweise auf die vorstehend aufgeführten Verbindungen
beschränkt
sind. Für
Hydroformylierung geeignete Rhodiumverbindungen können entsprechend
auf dem Fachgebiet bekannten Techniken hergestellt oder erzeugt
werden, wie zum Beispiel in der PCT-Patentanmeldung WO 9530680,
der US-Patentschrift 3907847 und in J. Am. Chem. Soc. 1993, 115,
2066 beschrieben ist. Rhodiumverbindungen, die Liganden enthalten,
die durch die vorliegenden polymeren Phosphitliganden ersetzt werden
können,
sind ein bevorzugter Ausgangsstoff für Rhodium. Beispiele derartiger
bevorzugter Rhodiumverbindungen sind Rh(CO)2(acac),
Rh(CO)2(C4H9COCHCO-t-C4H9), Rh2O3,
Rh4(CO)12, Rh6(CO)16, Rh(O2CCH3)2,
Rh(2-ethylhexanoat)
und Kombinationen von zwei oder mehreren davon.
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Die
Menge von Übergangsmetall
in dem Katalysator kann variiert werden und kann bestimmt werden, indem
Katalysatoraktivität
und Verfahrensökonomie
abgestimmt werden. Im allgemeinen kann das Molverhältnis von
polymerem Liganden zu Übergangsmetall
allgemein von etwa 1:1 bis etwa 100:1; vorzugsweise von etwa 2:1
bis etwa 20:1, Mole Phosphor pro Mol Metall betragen.
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Der
Reaktant des Hydroformylierungsverfahrens ist eine ungesättigte organische
Verbindung mit mindestens einer „C=C"-Bindung in dem Molekül und vorzugsweise
2 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen. Zu Beispielen geeigneter ethylenisch
ungesättigter
organischer Verbindungen gehören,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein, lineare endständig
olefinische Kohlenwasserstoffe (d.h. Ethylen, Propylen, 1-Buten,
1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen,
1-Nonen, 1-Decen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen, 1-Eicosen
und 1-Dodecen);
verzweigte endständig
olefinische Kohlenwasserstoffe (d.h. Isobuten und 2-Methyl-1-buten);
lineare intern olefinische Kohlenwasserstoffe (d.h. cis- und trans-2-Buten,
cis- und trans-2-Hexen, cis- und trans-2-Octen und cis- und trans-3-Octen);
verzweigte interne olefinische Kohlenwasserstoffe (2,3- Dimethyl-2-buten,
2-Methyl-2-buten und 2-Methyl-2-penten); endständig olefinische Kohlenwasserstoffe;
Gemische von intern olefinischen Kohlenwasserstoffen (d.h. Octene,
hergestellt durch Dimerisierung von Butenen); cyclische Olefine
(d.h. Cyclohexen und Cycloocten); und Kombinationen von zwei oder
mehreren davon. Vorzugsweise enthält die ungesättigte organische
Verbindung weniger als 100 ppm Peroxide.
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Beispiele
geeigneter olefinischer Verbindungen schließen auch diejenigen ein, die
mit einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe substituiert sind, wobei olefinische Verbindungen
eingeschlossen werden, die einen aromatischen Substituenten enthalten,
wie beispielsweise Styrol, alpha-Methylstyrol und Allylbenzol.
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Die
ungesättigte
organische Verbindung kann auch mit einer oder mehreren funktionellen
Gruppen substituiert sein, die ein Heteroatom, wie beispielsweise
Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff oder Phosphor, enthalten. Zu Beispielen
dieser Heteroatom-substituierten ethylenisch ungesättigten
organischen Verbindungen gehören
Vinylmethylether, Methyloleat, Oleylalkohol, 3-Pentennitril; 4-Pentennitril,
3-Pentensäure, 4-Pentensäure, Methyl-3-pentenoat,
7-Octen-1-al, Acrylnitril, Acrylsäureester, Methylacrylat, Methacrylsäureester,
Methylmethacrylat, Acrolein, Allylalkohol, 3-Pentenal, 4-Pentenal
und Kombinationen von zwei oder mehreren davon.
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Das
Hydroformylierungsverfahren der Erfindung kann wie folgt veranschaulicht
werden:
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In
den vorstehenden Gleichungen ist R15 H,
-CN, -CO2R16, -C(O)N(R16)2, -CHO, -OR16, OH oder Kombinationen von zwei oder mehreren
davon; ist p eine ganze Zahl von 0 bis 12; und ist r eine ganze
Zahl von 0 bis 12. Jedes R16 ist unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus H, verzweigtem oder geradkettigem C1- bis C20-Alkyl,
C1- bis C20-Cycloakyl
und C6- bis C20-Aryl,
ausgewählt.
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Besonders
bevorzugte ungesättigte
organische Verbindungen sind 3-Pentennitril, 3-Pentensäure, 3-Pentenal, Allylalkohol
und Alkyl-3-pentenoat, wie beispielsweise Methyl-3-pentenoat, und
Kombinationen von zwei oder mehreren davon. Vorzugsweise enthalten
das 3-Pentennitril, die 3-Pentensäure, das 3-Pentenal, der Allylalkohol und das Alkyl-3-pentenoat
weniger als 100 ppm Peroxide. Die lineare Aldehydverbindung, hergestellt
nach dem vorliegenden Verfahren, beginnend mit einer von diesen
Verbindungen, kann vorteilhaft bei der Herstellung von ε-Caprolactam,
Hexamethylendiamin, 6-Aminocapronsäure, 6-Aminocapronitril
oder Adipinsäure
verwendet werden, welche Vorprodukte für Nylon-6 und/oder Nylon-6,6
sind.
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Das
Hydroformylierungsverfahren der Erfindung kann auch mit einem Gemisch
ausgeführt
werden, das zwei oder mehrere ungesättigte organische Verbindungen
umfaßt.
Zum Beispiel kann 3-Pentennitril
in einem Gemisch, das 4-Pentennitril enthält, vorhanden sein. Da das
4-Isomer in einer ähnlichen
Weise wie das entsprechende 3-Isomer zu dem gewünschten linearen Aldehyd reagiert,
kann in dem vorliegenden Verfahren ein Gemisch von Isomeren direkt
verwendet werden.
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Das
3-Pentennitril kann in Gemischen vorhanden sein, die Verunreinigungen
enthalten, die die Hydroformylierungsreaktion nicht beeinträchtigen.
Ein Beispiel einer derartigen Verunreinigung ist 2-Pentennitril.
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Das
Hydroformylierungsverfahren kann mit allen Mitteln durchgeführt werden,
die dem Fachmann bekannt sind, wie zum Beispiel demjenigen, das
in der US-Patentschrift 4769498 offenbart ist. Im allgemeinen kann
das Verfahren unter jeder Bedingung durchgeführt werden, die ausreicht,
um die Herstellung eines gewünschten
Aldehyds zu bewirken. Zum Beispiel kann die Temperatur von etwa
0°C bis
200°C, vorzugsweise von
etwa 50 bis 150°C
und stärker
bevorzugt von 85° bis
110°C, betragen.
Der Druck kann von Atmosphärendruck
bis 5 MPa, vorzugsweise von 0,1 bis 2 MPa, variieren. Der Druck
ist in der Regel den vereinigten Partialdrücken von Wasserstoff und Kohlenmonoxid
gleich. Inerte Gase können
ebenfalls vorhanden sein; der Druck kann von Atmosphärendruck
bis 15 MPa variieren, wenn inerte Gase vorhanden sind. Das Molverhältnis von
Wasserstoff zu Kohlenmonoxid liegt im allgemeinen zwischen 10:1
und 1:10 und vorzugsweise zwischen 6:1 und 1:2 Mol Wasserstoff/Mol
Kohlenmonoxid. Es wird am meisten bevorzugt, daß ein 1:1-Verhältnis von Kohlenmonoxid
zu Wasserstoff verwendet wird.
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Die
Menge von Katalysator wird so ausgewählt, daß zu begünstigende Ergebnisse im Hinblick
auf Katalysatoraktivität
und Verfahrensökonomie
erhalten werden können.
Im allgemeinen kann die Menge von Übergangsmetall in der Reaktion,
die eine ungesättigte
organische Verbindung, eine Katalysatorzusammensetzung und Lösungsmittel
(wenn vorhanden) umfasst, zwischen 10 und 10000 ppm und stärker bevorzugt
zwischen 50 und 1000 ppm, berechnet als freies Metall, liegen.
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Das
Lösungsmittel
kann das Gemisch von Reaktanten der Hydroformylierungsreaktion selbst,
wie beispielsweise die ungesättigte
Ausgangsverbindung, das Aldehydprodukt und/oder Nebenprodukte sein.
Zu anderen geeigneten Lösungsmitteln
gehören
gesättigte
Kohlenwasserstoffe (zum Beispiel Kerosin, Mineralöl oder Cyclohexan),
Ether (zum Beispiel Diphenylether oder Tetrahydrofuran), Ketone
(zum Beispiel Aceton, Cyclohexanon), Nitrile (zum Beispiel Acetonitril,
Adiponitril oder Benzonitril), Aromaten (zum Beispiel Toluol, Benzol
oder Xylol), Ester (zum Beispiel Methylvalerat, Caprolacton), Dimethylformamid
oder Kombinationen von zwei oder mehreren davon.
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Das
Hydroformylierungsverfahren kann in Lösung oder in der Gasphase durchgeführt werden.
Wenn die Hydroformylierung in der Dampfphase ausgeführt wird,
ist der bevorzugte Temperaturbereich von etwa 50°C bis etwa 180°C, am meisten
bevorzugt von etwa 90°C
bis 110°C.
Die Temperatur muss hoch genug gewählt werden, um alle Reaktanten
und Produkte in der Dampfphase zu behalten, aber niedrig genug,
um Verschlechterung des Katalysators zu verhindern. Die spezielle
bevorzugte Temperatur hängt
in bestimmtem Ausmaß von
dem Katalysator, der verwendet wird, der olefinischen Verbindung,
die verwendet wird, und der gewünschten
Reaktionsgeschwindigkeit ab. Der Betriebsdruck ist nicht besonders
kritisch und kann von etwa 0,1 bis 1,0 MPa liegen. Die Kombination
von Druck und Temperatur muss so gewählt werden, daß Reaktanten
und Produkte in der Dampfphase gehalten werden. Ein gegebener Katalysator
wird in einen Reaktor, wie beispielsweise ein Rohrreaktor, eingefüllt, wobei
darauf geachtet wird, zu vermeiden, daß Sauerstoff empfindliche Katalysatoren
Sauerstoff aus der Luft ausgesetzt werden. Ein gasförmiges Gemisch
aus der gewünschten
olefinischen Verbindung, Kohlenmonoxid und Wasserstoff, zusammen
mit irgendeinem gewünschten
Verdünnungsmittel,
wie beispielsweise Stickstoff, Helium oder Argon, wird dann durch
den Reaktor geleitet, wobei es mit dem Katalysator in Kontakt kommt.
Die Reaktionsprodukte sind im allgemeinen bei Raumtemperatur flüssig und
werden bequem durch Kühlung
gewonnen. Der Reaktorausfluss kann direkt mit einem Probenahmeventil
verbunden werden und kann durch Gaschromatographie analysiert werden.
Aldehydische Produkte, wie beispielsweise lineare und verzweigte
Butyraldehyde, die aus der Hydroformylierung von Propylen erhalten wurden,
können
quantitativ abgetrennt und analysiert werden, wobei eine Kapillar-GC-Säule 30M
DB-Wax® verwendet
wird.
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Für die hier
beschriebenen Verfahren der Hydrocyanierung, Isomerisierung und
Hydroformylierung ist eine nichtoxidierende Umgebung wünschenswert,
um oxidative Desaktivierung des Katalysators zu verzögern. Dementsprechend
wird vorzugsweise eine inerte Atmosphäre, z.B. Stickstoff, verwendet,
obwohl, wenn gewünscht,
Luft auf Kosten des Verlustes eines Teils der Katalysatoraktivität durch
Oxidation verwendet werden kann. Verunreinigungen, die schädlich für den Katalysator
sind, sollten auf einem Minimum gehalten werden.
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Die
folgenden Beispiele werden dargestellt, um spezielle Merkmale und
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung einschließlich verschiedener Verfahren
der Herstellung des polymeren Substrats, auf dem der phosphorhaltige
Ligand erzeugt werden soll, und Verfahren der Erzeugung der phosphorhaltigen
Ligandenzusammensetzungen weiter zu veranschaulichen. Ähnlich ist
mit den speziellen Reaktionen und Verbindungen, wenn sie strukturell
durch chemische Formel identifiziert sind, beabsichtigt, veranschaulichend
für den Reaktionsweg
für die
Erzeugung der interessierenden phosphorhaltigen zweizähnigen Ligandenzusammensetzungen
zu sein. An sich sollte man sich bewusst sein, daß andere
Spezies und Verteilungen von Produkten vorhanden sein werden, wie
allgemein auf dem Fachgebiet bekannt ist, und daß alle Leistungswerte, die
mit derartigen Zusammensetzungen verbunden sind, unter Verwendung
des Gemisches erhalten wurden, wie es ohne Isolierung und Abtrennung
der speziellen Verbindung hergestellt wurde. Alle Teile, Verhältnisse
und Prozentsätze
sind auf das Gewicht bezogen, soweit es nicht anderweitig angezeigt
ist.
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Bei
der Bewertung der Leistung der jeweiligen phosphorhaltigen Ligandenzusammensetzungen
wurden die folgenden allgemeinen Verfahrensweisen angewendet, soweit
es nicht anderweitig vermerkt ist:
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Herstellung von Katalysator:
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Eine
Katalysatorlösung
wird durch Hinzufügen
von 0,0039 Gramm Ni(COD)2 (0,014 mmol),
gelöst
in 0,320 ml Toluol, zu einer festgelegten Menge der jeweiligen phosphorhaltigen
polymeren Ligandenzusammensetzung, die bewertet wird, gelöst in 0,200
ml THF, hergestellt.
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Hydrocyanierung von Butadien:
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Ein
festgelegtes Volumen der vorstehenden Katalysatorlösung, das
nominell etwa 0,0020 mmol Ni enthält, wird in jedes von 2 Reaktionsröhrchen gegeben,
die mit Septumkappen ausgestattet sind. Die Röhrchen werden auf –20°C gekühlt und
120 μl einer
Lösung
von HCN in Valeronitril (0,830 mmol HCN) und 280 μl einer Lösung von
Butadien in Toluol (0,925 mmol BD) werden in jedes Röhrchen gegeben.
Die Röhrchen
werden verschlossen und in einem heißen, auf 80°C eingestellten Blockreaktor
plaziert. Die Proben werden nach 1,5 und 3 Stunden entnommen und
durch Kühlen
auf –20°C abgeschreckt.
Die Reaktionsgemische werden dann in Ethylether verdünnt und
die Produktverteilung wird durch GC gegen Valeronitril als inneren
Standard analysiert. Die Ergebnisse sind als relative Prozent des
Ausgangsmaterials HCN dargestellt, das zu verwendbaren Nitrilen
(3-Pentennitril (3PN) und 2-Methyl-3-butennitril (2M3BN)) umgewandelt
worden war.
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Isomerisierung von 2-Methyl-3-butennitril
(2M3BN):
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Ein
festgelegtes Volumen der vorstehenden Katalysatorlösung, enthaltend
nominell etwa 0,002 mmol Ni, wird in 2 Reaktionsröhrchen gegeben,
die mit Septumkappen ausgestattet sind. 130 μl einer kalten Lösung, die
2M3BN und Valeronitril (0,930 mmol 2M3BN) enthält, werden in jedes Röhrchen gegeben.
Die Röhrchen werden
verschlossen und in einem heißen,
auf 125°C
eingestellten Blockreaktor plaziert. Die Proben wurden nach 1,5
und 3 Stunden entnommen, abgekühlt
und in Ethylether verdünnt.
GC unter Verwendung von Valeronitril als innerem Standard wird angewendet,
um die Produktverteilung zu analysieren. Die Ergebnisse sind als
das Verhältnis
3PN/2M3BN dargestellt.
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Hydrocyanierung von 3-Pentennitril
(3PN):
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Ein
festgelegtes Volumen der vorstehenden Katalysatorlösung, das
nominell etwa 0,003 mmol Ni enthält,
und 13 μl
einer Lösung
von ZnCl2 in 3PN (0,0067 mmol ZnCl2) werden ein Röhrchen gegeben, das mit einer
Septumkappe ausgestattet ist. Das Röhrchen wird auf –20°C gekühlt und
125 μl einer
Lösung
von HCN, 3PN und 2-Ethoxyethylether (0,396 mmol HCN, 0,99 mmol 3PN)
werden hinzugegeben. Das für
Hydrocyanierung und Hydroformylierung verwendete 3PN enthielt ungefähr 97% t-3-Pentennitril
(GC). Das Röhrchen
wird verschlossen und für
24 Stunden bei Raumtemperatur zur Seite gestellt. Das Reaktionsgemisch
wird mit Ethylether verdünnt
und die Produktverteilung wird mit GC analysiert, wobei 2-Ethoxyethylether
als innerer Standard verwendet wird. Die Ergebnisse sind als die
relativen Prozent von den Ausgangspentennitrilen dargestellt, die
zu Dinitrilprodukt umgewandelt worden sind, und die prozentuale
Ausbeute basiert auf HCN. Die Selektivität zu dem linearen Adiponitril-(ADN)-Isomer
ist als Prozent ADN in dem Reaktionsproduktgemisch angegeben.
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In
einigen Beispielen der Hydrocyanierung von 3-Pentennitril wurde
das HCN chargenweise am Beginn des Versuchs hinzugegeben und das
Gemisch wurde in einem heißen
Blockreaktor erwärmt.
In einigen Beispielen wurde das HCN langsam über den Verlauf des Versuchs
hinzugegeben und die Gemische wurden in einem thermostatisch gesteuerten Ölbad erwärmt. HCN
wurde dem Kolben als HCN/N2-Gasgemisch zugeführt, indem
man trockenes Stickstoffgas durch flüssiges HCN bei 0°C (aufrechterhalten
in einem 0°C-Umlaufbad)
hindurchperlen ließ,
wobei ein Dampfstrom bereitgestellt wurde, der etwa 35% HCN (Vol./Vol.)
enthielt. Die Geschwindigkeit des Stickstoffgasflusses bestimmt
die Geschwindigkeit der HCN-Zuführung.
Proben wurden periodisch durch Gaschromatographie (GC) analysiert.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Polymer, erhalten aus
der oxidativen Kupplung von 4,4'-Ethylidenbis(2-isopropyl-5-methyl)phenol:
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In
ein 25-ml-Röhrchen
mit einem Magnetrührer
wurden 1,0 g 4,4'-Ethylidenbis(2-isopropyl-5-methyl)phenol (hergestellt
wie in Bull. Chem. Soc. Jpn., 1989, 62, 3603 beschrieben) und 50
mg Cu(OH)Cl(TMEDA), wo TMEDA Tetramethylethylendiamin, hergestellt
entsprechend Tetrahedron Lett., 1994, 35, 7983, ist, und 3 ml Methylenchlorid
gegeben. Das Gemisch wurde über
Nacht gerührt,
zusätzliche
6 ml Methylenchlorid wurden hinzugegeben und das Gemisch wurde für zwei weitere
Tage gerührt.
Das Gemisch wurde mit einer wässerigen
Lösung
von Natrium-EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) behandelt. Die wässerige
Schicht wurde entfernt und der Feststoff abfiltriert und mit Aceton
gewaschen. Nach dem Trocknen unter Vakuum wurden 0,833 g eines braunen
Feststoffs erhalten.
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BEISPIEL 1A
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Herstellung von polymerem
Phosphitliganden aus der Umsetzung von Polymer mit dem Phosphorochloridit von
o-Cresol:
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Ein
100-ml-Rundkolben mit einem Magnetrührstab wurde mit 490 mg des
in Beispiel 1 beschriebenen braunen festen Polymers und 841 mg des
Phosphorochloridits von o-Cresol in etwa 30 ml Tetrahydrofuran (THF)
gefüllt.
Etwa 1 g tri-n-Butylamin wurde hinzugegeben. Das Gemisch wurde über Nacht
gerührt
und das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt. Acetonitril wurde hinzugegeben und der Feststoff
wurde filtriert, mit Acetonitril gewaschen und vakuumgetrocknet,
wobei sich 713 mg eines gelben Feststoffs ergaben.
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BEISPIEL 1B
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Herstellung und Verwendung
von Katalysator mit Polymer von Beispiel 1A:
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Herstellung von Katalysator:
-
0,034
g des in Beispiel 1A beschriebenen polymeren Phosphitliganden wurden
in ein Reaktionsröhrchen
eingewogen, das mit einer Septumkappe ausgestattet war. 200 μl THF wurden
in das Röhrchen
gegeben und die Probe wurde geschüttelt. Eine Katalysatorlösung wurde
hergestellt, indem 0,0039 g Ni(COD)2 (0,014 mmol)
in 0,320 ml Toluol in das Röhrchen
gegeben wurden.
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Hydrocyanierung von Butadien:
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Eine
wie vorstehend hergestellte Katalysatorprobe wurde auf –20°C gekühlt und
280 μl einer
Lösung von
Butadien in Toluol (0,925 mmol Butadien) und 120 μl einer Lösung von
HCN in Valeronitril (0,830 mmol HCN) wurden hinzugegeben. Das Gemisch
wurde auf 80°C
erwärmt.
Nach 3 Stunden wurde eine Probe entnommen und durch Kühlen auf –20°C abgeschreckt.
Das Gemisch wurde dann in Ethylether verdünnt und die Produktverteilung
durch GC gegen Valeronitril als inneren Standard analysiert. Die
Analyse zeigte, daß 64% des
Ausgangs-HCN zu verwendbaren Nitrilen umgewandelt worden waren (das
Verhältnis
3-Pentennitril/2-Methyl-3-butennitril, 3PN/2M3BN war 16,3).
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Hydrocyanierung von 3-Pentennitril
(3PN):
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Eine
andere wie vorstehend hergestellte Katalysatorprobe wurde auf –20°C gekühlt und
125 μl einer Lösung von
HCN, 3PN und 2-Ethoxyethylether
(0,396 mmol HCN, 0,99 mmol 3PN) wurden hinzugegeben. 13 μl einer Lösung von
ZnCl2 in 3PN (0,0067 mmol ZnCh) wurden in
das Röhrchen
gegeben. Das Röhrchen
wurde verschlossen und für
24 Stunden bei Raumtemperatur beiseite gestellt. Das Reaktionsgemisch
wurde mit Ethylether verdünnt
und die Produktverteilung durch GC analysiert, wobei 2-Ethoxyethylether
als innerer Standard verwendet wurde. Die Analyse zeigte, daß 66% des
Ausgangs-HCN zu Dinitrilprodukt umgewandelt worden waren. Die Selektivität für das lineare
ADN-Isomer betrug 97,6%.
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Isomerisierung von 2-Methyl-3-butennitril
(2M3BN):
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Zu
einer anderen wie vorstehend hergestellten Katalysatorprobe wurden
130 μl einer
kalten Lösung gegeben,
die 2M3BN (0,930 mmol) und Valeronitril enthielt. Das Gemisch wurde
für 3 Stunden
auf 120°C
erwärmt.
GC-Analyse mit Valeronitril als innerem Standard zeigte an, daß ein 3PN/2M3BN-Verhältnis von
19,2 erreicht worden war.
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Nachdem
so die Erfindung mit einem gewissen Grad an Besonderheit beschrieben
und an Beispielen erläutert
worden ist, sollte man sich bewusst sein, daß die folgenden Ansprüche nicht
so begrenzend sein sollen, sondern einen Gültigkeitsbereich im Einklang
mit dem Wortlaut jedes Elements von dem Anspruch und Äquivalenten
davon liefern sollen.