-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Fotografie und fotografische
Geräte
und insbesondere eine Kamera mit einem übergroßen Bildwandler und einem zugehörigen Verfahren.
-
Freizeitfotografen
stellen Szenen oft in einer Weise zusammen, die sie beim Betrachten
durch einen Kamerasucher anspricht, die bei der späteren Betrachtung
des fotografischen Prints oder des endgültigen Bildes jedoch unattraktiv
erscheint. Anweisungen dazu, wie bessere Fotografien angefertigt
werden können,
finden sich in Büchern,
in Schulungen usw.; derartige Anleitungen sind jedoch während des
Aufnahmevorgangs kaum zugänglich
und werden von Freizeitfotografen ohnehin selten verwendet. Dies
ist ungünstig,
da viele Menschen ihre Fehler ständig
wiederholen, ohne in den Genuss zu kommen, zu lernen, wie man bessere
Fotografien anfertigt.
-
In
der Technik sind Kameras bekannt, die über eine Anzeige verfügen, oder
die den Auslöser
sperren, wenn die beabsichtigte Aufnahme zu dunkel würde oder
in einem zu geringen Aufnahmeabstand erfolgen würde. Kameras, die eine Bildbeurteilung
zulassen, liefern dem Benutzer sofort nach Erfassung einer Szene
auf fotografischem Film oder anderen Medien ein Verifizierungsbild.
Das Verifizierungsbild wird an einem digitalem Display bereitgestellt
und portraitiert das auf dem Archivierungsmedium erfasste Bild.
Der Benutzer kann somit das Verifizierungsbild überprüfen und entscheiden, ob die
Aufnahme misslungen ist und wiederholt werden sollte. Grobe Aufnahmefehler,
beispielsweise ein verdecktes Aufnahmeobjektiv, werden sofort deutlich.
Andere Eigenschaften des erfassten Bildes, wie beispielsweise die
Bildkomposition, werden ebenfalls gezeigt; angesichts des kleinen
Format des digitalen Displays ist dies für den Benutzer aber nicht unbedingt
auf Anhieb sichtbar.
-
Die
japanische Patentanmeldung Nr. 07-319034 beschreibt eine Hybridkamera,
in der der Fotograf die Belichtungseinstellungen zur Modifikation
eines Verifizierungsbildes ändern kann.
Der Fotograf weiß daraufhin,
ob er die Aufnahme mit den geänderten
Einstellungen wiederholen sollte.
-
US-A-5,640,628
beschreibt eine Kamera, die Metadaten zu ändern vermag, die eine vorgegebene
Anzahl von Prints anzeigen, und zwar abhängig von einem ermittelten
Zustand.
-
In
der Technik sind Hybridkameras bekannt, die eine elektronische Bilderfassungseinheit
verwenden, die mit einem größeren Betrachtungswinkel
arbeitet als eine entsprechende Filmbilderfassungseinheit. US-A-4,978,983
beschreibt eine Kamera, die einen größeren Bereich der elektronischen
Erfassungseinheit verwendet, um Parallaxefehler in bestimmten Brennweitenabständen zu
korrigieren. Ein Display an der Kamera zeigt ein digitales Bild
an, das dem Betrachtungswinkel der Filmbilderfassungseinheit entspricht.
-
JP 10 104 736 zeigt ein
System, das im Wesentlichen dem in US-A-4,978,983 beschrieben ähnlich ist und
nur ein elektronisches Bild darstellt, das mit dem erfassten Filmbild
konzentrisch ist.
-
Software
zur einfachen Bearbeitung digitaler Bilder steht im großen Umfang
zur Verfügung.
Zur Erfassung der Bilder dienen Digitalkameras, wobei die Bilder
anschließen
mit einer derartigen Software nach der Übertragung auf einen Computer
bearbeitet werden. Dieses Konzept ist zwar leistungsfähig, ihm
fehlt aber die Unmittelbarkeit, da die Bilder nicht ihn der Kamera
bearbeitet werden.
-
Digitalkameras
führen
an den erfassten Bildern notwendigerweise bestimmte Änderungen
durch. Bei einigen Kameras hat der Benutzer zudem die Möglichkeit,
einige Bilder selektiv zu modifizieren. Beispielsweise beschreibt
US-A-5,172,234 die Verwendung eines Digitalzooms. Diese Konzepte
haben den Nachteil, dass sie eine hohe Komplexität oder einen Mangel an Unmittelbarkeit
oder beides aufweisen. Ein Anfänger
dürfte schnell
verunsichert sein, wenn er versucht, Bilder während einer Aufnahmesitzung
zu modifizieren. Die Bearbeitung von Bildern nach einer Aufnahmesitzung
ist weniger umständlich,
bleibt aber komplex, es sei denn, die Möglichkeiten des Benutzers sind
stark eingeschränkt.
-
Erfasste
Bilder werden unter anderem bearbeitet, um Fehler des Benutzers
zu korrigieren und die verwendete fotografische Technik zu verbessern.
Die zu diesem Zweck verfügbaren,
umfangreichen Schulungsunterlagen sind für einen Benutzer während einer
Bildaufnahmesitzung wenig hilfreich.
-
Es
besteht somit Bedarf nach einer verbesserten Kamera und einem verbesserten
Verfahren, womit ein elektronisches Originalbild und ein Archivierungsbild
gleichzeitig erfasst werden, wobei das elektronische Originalbild
einen größeren Betrachtungswinkel
als das Archivierungsbild aufweist, und wobei unterschiedliche Teile
des elektronischen Bildes wahlweise angezeigt werden können.
-
Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
dargelegt. Die vorliegende Erfindung stellt im weiteren Sinne eine Kamera
und ein Verfahren bereit. Die Kamera weist ein Gehäuse und
ein in dem Gehäuse
angeordnetes Bilderfassungssystem auf. Das Bilderfassungssystem
ist derartig betätigbar,
dass es ein Archivierungsbild und ein Bewertungsbild erfasst. Das
Bilderfassungssystem legt für
jedes dieser Bilder ein anderes Bildfeld fest. Das Bildfeld des
Bewertungsbildes ist größer als
das Bildfeld des Archivierungsbildes. Eine an dem Gehäuse angeordnete
Display-Einheit steht in Wirkverbindung mit dem Bilderfassungssystem.
Die Display-Einheit zeigt einen ersten Abschnitt des Bewertungsbildes,
der dem Bildfeld des Archivierungsbildes entspricht, wobei die Display-Einheit
wahlweise umschaltbar ist, um einen zweiten Abschnitt des Bewertungsbildes
zu zeigen, der mit dem Bildfeld des Archivierungsbildes nicht konzentrisch
ist. In einem Verfahren unter Verwendung der Kamera wird ein elektronisches
Bild erfasst, wobei das elektronische Bild ein Bewertungsbild festlegt;
im Anschluss daran werden die verschiedenen Abschnitte des Bewertungsbildfeldes
wahlweise und abwechselnd wiedergegeben.
-
Die
vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass eine verbesserte
Kamera und ein verbessertes Verfahren bereitgestellt werden, womit
ein elektronisches Originalbild und ein Archivierungsbild gleichzeitig
erfassbar sind, wobei das elektronische Originalbild einen größeren Betrachtungswinkel
als das Archivierungsbild aufweist, und wobei unterschiedliche Abschnitte
des elektronischen Bildes wahlweise anzeigbar sind.
-
Die
Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
rückseitige
Ansicht eines Ausführungsbeispiels
der Kamera. Die relative Lage des Films im Belichtungsrahmen, die
Archivierungsbild-Erfassungseinheit und der elektronische Bildwandler
der elektronischen Bilderfassungseinheit sind durch Strichlinien
bezeichnet;
-
2 ein
Diagramm des durch die Entfernungsmesssensoren der Kamera aus 1 gebildeten
Bereichsgitters, abgebildet auf die gleiche Szene, wie von dem Sucher
in 1 gezeigt;
-
3 eine
schematische, perspektivische Ansicht zur Darstellung eines bestimmten
Erfassungsereignisses unter Verwendung der Kamera aus 1:
die Szene, der Archivierungsbetrachtungswinkel und der Bewertungsbetrachtungswinkel;
-
4 eine
schematische Ansicht der Kamera aus 1;
-
5 eine
teilschematische Darstellung einer Abwandlung der Kamera aus 1;
-
6 eine
perspektivische Vorderansicht einer weiteren Abwandlung der Kamera
aus 1;
-
7 eine
perspektivische Rückansicht
einer weiteren Abwandlung der Kamera aus 1;
-
8 eine
auseinandergezogene Darstellung der Kamera aus 7;
-
9 eine
schematische Ansicht eines mithilfe der Kamera aus 1 erfassten
elektronischen Originalbildes;
-
10 eine
schematische Ansicht eines von dem elektronischen Originalbild aus 9 abgeleiteten Verifizierungsbildes
(wobei die Kamera in horizontaler Lage gehalten wird). Die Schraffur
bezeichnet die Größe und relative
Lage des elektronischen Originalbildes;
-
11 eine Änderungsempfehlung
für eine
empfohlene Drehung um 90 Grad, abgeleitet von dem elektronischen
Originalbild aus 9;
-
12 eine
schematische Ansicht eines elektronischen Originalbildes einer modifizierten
Kamera, die Änderungsempfehlungen
ermöglicht,
u.a. eine Neuzentrierung und eine Weitwinkeleinstellung;
-
13 eine
schematische Ansicht eines von dem elektronischen Originalbild aus 12 abgeleiteten Verifizierungsbildes.
Die Schraffur bezeichnet die relative Größe und Lage des elektronischen
Originalbildes;
-
14a eine schematische Ansicht eines Verifizierungsbildes
zur Darstellung des horizontal, und vertikal zentrierten Kopfes
einer Person;
-
14b eine schematische Ansicht eines von einer
Kamera empfohlenen Bildes, die mit den in 1 und 12 gezeigten
Merkmalen ausgestattet ist, und zwar im Anschluss an die Erfassung
eines elektronischen Originalbildes, einschließlich des Verifizierungsbildes
aus 14a. In 14b befindet
sich der Kopf der Person in zwei Drittel der Höhe des vertikalen Maßes des
Bildes;
-
14c eine schematische Ansicht zur Darstellung
der Originalabmessungen des Verifizierungsbildes aus 14a in durchgezogenen Linien sowie die empfohlene Änderung
aus 14b in Strichliniendarstellung,
die ein erneutes Anvisieren empfahl;
-
15a-15c die gleichen Ansichten wie
in 14a-14c, wobei die Kamera jedoch
nicht horizontal, sondern vertikal gehalten wird;
-
16a die gleiche Ansicht wie 14a;
-
16b eine schematische Ansicht eines von einer
Kamera bereitgestellten Änderungsempfehlungsbildes,
wobei die Kamera mit den in 1 und 12 gezeigten
Merkmalen ausgestattet ist;
-
16c eine schematische Ansicht zur Darstellung
der Originalmaße
des Verifizierungsbildes aus 16a in
durchgezogenen Linien sowie die empfohlene Änderung aus 16b in Strichlinien, bei der das Bild um 90 Grad
gedreht ist;
-
17a-17c die gleichen Ansichten wie 16a-16c, wobei sich jedoch der Kopf
der Person in dem abgeleiteten Szenenbild aus 17a auf ein Drittel der Höhe des Bildes befindet, gemessen
vom oberen Bildrand;
-
18 eine
schematische Ansicht des Betrachtungswinkels eines Bildwandlers,
der ein elektronisches Originalbild zu erfassen vermag, das für die Änderungsempfehlungen
aus den 14-17 und 19-20 verwendbar
ist. Die Strichlinien bezeichnen die relative Lage des Verifizierungsbildes;
-
19a-19c die gleichen Ansichten wie 16a-16c, wobei die Person weiter
zur Kamera entfernt ist und wobei die empfohlene Änderung
eine Teleeinstellung oder eine Verkürzung des Aufnahmeabstands
vorsieht;
-
20a-20c die gleichen Ansichten wie 16a-16c, wobei die Person zur Kamera
weiter entfernt ist und wobei der Kopf der Person etwa in der Mitte
des abgeleiteten Szenenbildes angeordnet ist. Als Änderung
wird eine Teleeinstellung und ein erneutes Anvisieren der Person
empfohlen, um den Kopf der Person auf den 1/3-Punkt zu verlagern;
-
21 eine
schematische Ansicht eines von einer Kamera bereitgestellten Verifizierungsbildes,
die mit den in 1 und 12 dargestellten
Merkmalen ausgestattet ist, sowie drei Darstellungen von Änderungsempfehlungen,
die andere Möglichkeiten
zum Fotografieren des Motivs vorsehen, nämlich das Motiv so anzuvisieren,
dass es von der Unterkante des Bildrandes gemessen, um zwei Drittel
im Bild liegt, und die Kamera in eine horizontale Position zu bringen
und das Motiv mit einer Teleeinstellung zu fotografieren oder näher an das
Motiv heranzutreten. Die Schraffur bezeichnet die relative Größe und Lage
des elektronischen Originalbildes im Bezug zu den anderen Bildern;
-
22 eine
schematische Ansicht eines elektronischen Originalbildes, das mit
dem gleichen Ausführungsbeispiel
der Kamera, wie in 12 gezeigt, angefertigt wurde;
-
23 eine
schematische Ansicht der Darstellung einer Änderungsempfehlung bezüglich des
elektronischen Bildes aus 22. Die Änderungsempfehlung
sieht vor, das Motiv so anzuvisieren, dass es im Mittelpunkt des
Bildes angeordnet ist;
-
24 eine
schematische Ansicht einer Belichtungseinstellung während der
Erstellung eines Änderungsempfehlungsbildes
unter erneutem Anvisieren;
-
25 eine
schematische Darstellung einer elektronischen Kamera, bei der es
sich um eine Abwandlung der Kamera aus 1 handelt;
-
26 eine
Darstellung eines Bewertungsbildes und von vier verschiedenen Darstellungen
der gleichen Änderungsempfehlung;
-
27 eine
schematische Darstellung eines erfassten Gitters von Entfernungsmessbereichen
und einer Empfehlungsmenge aus drei auf das Gitter abgestimmten Änderungsvorschlägen in der Änderungsvorschlags-Transformationstabelle.
Bei den Änderungsvorschlägen handelt
es sich in vertikaler Reihenfolge um: Bewegung nach unten, Änderung
des Panorama-Seitenverhältnisses
und Neuzentrierung nach unten und nach rechts;
-
28 ist
die gleiche Ansicht wie 27, jedoch
mit einem anderen erfassten Gitter und einer anderen Menge von Änderungsempfehlungen.
In diesem Fall handelt es sich bei den Änderungsempfehlungen in vertikaler
Reihenfolge um: Drehung um 90 Grad und Neuzentrierung sowie Änderung
des C-Seitenverhältnisses;
-
29 die
gleiche Ansicht wie 27, jedoch mit einem anderen
erfassten Gitter und einer anderen Menge an Änderungsempfehlungen. In diesem
Fall handelt es sich um folgende Änderungsempfehlungen in vertikaler
Reihenfolge: Teleeinstellung/Bildaufnahmeabstand verkürzen, Drehung
um 90 Grad und Änderung des
C-Seitenverhältnisses
sowie Bewegung nach unten;
-
30 die
gleiche Ansicht wie 27, jedoch mit einem anderen
erfassten Gitter und einer anderen Menge an Änderungsempfehlungen. In diesem
Fall umfasst die Menge eine einzige Änderungsempfehlung, nämlich die Änderung
auf ein Panoramaseitenverhältnis;
-
31a-31c ein
Ablaufdiagramm für
den Betrieb einer Kamera unter Verwendung eines Ausführungsbeispiels
für die Änderungsempfehlung
des Fotografierverfahrens;
-
32 eine perspektivische Rückansicht einer Abwandlung
der Kamera 10, welche Warnhinweise zur Ausgabequalität liefert;
-
33 eine schematische Ansicht einer Bildanzeige
zur Darstellung eines Verifizierungsbildes sowie des benachbarten
Informationsdisplays. In 33 wurde
die Szene einwandfrei erfasst, ohne das Bewegungs- oder Belichtungsprobleme
aufgetreten wären;
-
34 die gleiche Ansicht wie 33 für ein anderes
Erfassungsereignis, in welchem der Benutzer die Kamera während der
Aufnahme bewegt hat;
-
35 die gleiche Ansicht wie 33 für ein anderes
Erfassungsereignis, in welchem die Sonne im Hintergrund des Bildes
steht;
-
36 die Ansicht und das Erfassungsereignis aus 35, jedoch mit einer Modifikation der Kamera;
-
37 die Ansicht und das Erfassungsereignis aus 35 und 36,
jedoch mit einer anderen Modifikation der Kamera;
-
38 ein Diagramm zur Darstellung eines Verifizierungsbildes
und vier unterschiedlicher Darstellungen derselben Warnung zur Ausgabequalität;
-
39 eine schematische Ansicht eines einzelnen Erfassungsereignisses
des Fotografierverfahrens mit Ausgabe einer Qualitätswarnung.
Die Verschlussöffnung
ist für
den Filmverschluss und für
den elektronischen Verschluss gegen die Zeit abgetragen (Die Kurven
sind aufeinander ausgerichtet und maßstäblich.) Das Archivierungsbild
und die vier elektronischen Originalbilder, die während der
grafisch dargestellten Zeitperioden erfasst wurden, sind unterhalb
der Kurven abgebildet;
-
40 eine Kurve zum Vergleich des Unterschieds im
ersten und vierten elektronischen Originalbild aus 39 mit dem entsprechenden Warnschwellenwert;
-
41 und 42 Kurven
zum Vergleich des zweiten und dritten Originalbildes aus 39 mit jeweils der Warnschwellenwerte für zu starke
Lichter und zu starke Schatten;
-
43 eine schematische Darstellung des Fotografierverfahrens
mit Ausgabe einer Qualitätswarnung;
-
44 eine detailliertere, schematische Ansicht der
Ermittlung- und Vergleichschritte eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens
aus 43;
-
45 ein Ablaufdiagramm des Betriebs der Kamera
unter Verwendung des Verfahrens aus 43;
-
46 eine schematische Darstellung des Betriebs
einer Modifikation der Kamera aus 1, die eine geänderte Neuerfassung
vorsieht;
-
47 eine Modifikation des Ablaufdiagramms aus 31a-31c,
in der die Kamera eine geänderte
Neuerfassung vorsieht. 31a-31b bleiben weiter anwendbar, während 47 31c ersetzt;
-
48 eine schematische Ansicht des Fotografierverfahrens
zur Änderung
des Archivierungsbildes;
-
49 eine schematische Ansicht eines weiteren Fotografierverfahrens
zu einer geänderten
Neuerfassung, wobei die Kamera Benutzeranweisungen bereitstellt;
-
50 eine schematische Ansicht einer elektronischen
Kamera, die die Änderung
eines Archivierungsbildes vorsieht;
-
51 eine schematische Ansicht eines weiteren Fotografierverfahrens
zur Änderung
eines Archivierungsbildes.
-
Nachstehend
werden Merkmalsmengen mehrerer unterschiedlicher Kameras und Verfahren
in Bezug auf konkrete Ausführungsbeispiele
erläutert,
die alle oder viele dieser Merkmale verbinden. Außerdem werden alternative
Ausführungsbeispiele
erläutert,
die weniger Merkmale verbinden, sowie alternative Merkmale. Einschlägigen Fachleuten
werden weitere Alternativen kennen.
-
Wie
in 1-10 gezeigt, umfasst die Verifizierungskamera 10 ein
Gehäuse 12,
das ein Erfassungssystem 14 mit einer Archivierungsbilderfassungseinheit 16 und
einer Bewertungserfassungseinheit 18 umfasst. Die beiden
unterschiedlichen Erfassungseinheiten 16, 18 können unterschiedlich
ausgebildet sein und voneinander abgesetzt sein, oder sie können einige
oder einen Großteil
der Komponenten gemeinsam nutzen. Die Bewertungserfassungseinheit 18 erfasst
ein Szenenbild elektronisch und kann auch als elektronische Bilderfassungseinheit
bezeichnet werden. Die Archivierungsbilderfassungseinheit kann Bilder
elektronisch oder auf Film erfassen. Die Kameras 10 werden
hier vorwiegend in Bezug auf eine Archivierungsbilderfassungseinheit 16 erörtert, die
Latentbilder auf fotografischem Film als Archivierungsmedium 20 erfasst.
Eine derartige Archivierungsbilderfassungseinheit 16 wird
auch als "Filmbilderfassungseinheit" bezeichnet.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
der Kamera 10 mit einer Filmbilderfassungseinheit 16 wird
dann, wenn der Fotograf einen Auslöser 22 betätigt, ein
Motivbild (ein Lichtbild einer Szene) als Latentbild auf einem Feld des
Films 20 erfasst, und mindestens ein elektronisches Bild
wird auf einem elektronischen Bildwandler 24 der Bewertungserfassungseinheit 18 erfasst.
Das oder die elektronischen Bilder werden digital verarbeitet und
dienen dazu, ein oder meh rere abgeleitete Bilder bereitzustellen,
die an der Display-Einheit 26, die am Gehäuse 12 angeordnet
ist, anzuzeigen. Die in analoger Form und nach Digitalisierung,
jedoch ohne weitere Modifikation erfassten elektronischen Bilder
werden hier allgemein als "elektronische
Originalbilder" bezeichnet.
Nach weiterer Modifikation werden die elektronischen Bilder hier
allgemein als "abgeleitete
Bilder" bezeichnet.
Abgeleitete Bilder sind in Bezug zu den Originalbildern modifiziert.
Hierbei kann es sich um die Kalibrierung auf das Display oder um
eine bestimmte Dateistruktur oder um die Abstimmung auf Ausgabemedien
handeln. Diese Modifikationen können
ggf. das Hinzufügen
von Metadaten umfassen. Ein abgeleitetes Bild, das auf das erwartete
Produkt des Fotofinishings des Archivbildes abgestimmt ist, wird
hier auch als "Verifizierungsbild" bezeichnet. Von
einem einzelnen elektronischen Originalbild können mehrere Bilder abgeleitet
werden. Ein abgeleitetes Bild, das vom Verifizierungsbild in einer
vorbestimmten Weise abweicht, die nicht mit dem erwarteten Fotofinishing
in Beziehung steht, wird hier als "Bewertungsbild" bezeichnet. In einem Bewertungsbild
können ggf.
Modifikationen enthalten sein, die auf das erwartete Fotofinishing
abgestimmt sind.
-
Das
Kameragehäuse 12 sieht
eine bauliche Halterung und einen Schutz für die Erfassungseinheiten 16, 18 sowie
sonstige Komponenten vor. Das Gehäuse 12 der Kamera 10 lässt sich
abwandeln, um Anforderungen an eine bestimmte Verwendung sowie an
stilistische Überlegungen
zu erfüllen.
Es hat sich bewährt, wenn
das Gehäuse 12 über vordere
und hintere Abdeckungen 28, 30 verfügt, die über einem
Chassis 32 zusammengefügt
sind. Viele Komponenten der Kamera 10 können an dem Chassis 32 angeordnet
werden. Eine Filmklappe 34 und eine aufklappbare Blitzeinheit 36 sind
schwenkbar an den Abdeckungen 28, 30 und dem Chassis 32 verbunden.
-
Die
Filmbilderfassungseinheit 16 ist mit einer Filmhalterung 38 versehen,
die während
der Benutzung eine Filmeinheit 40 aufnimmt. In der in 7-8 gezeigten
Kamera bildet die Filmhalterung 38 einen Bestandteil des
Chassis 32. (Der Begriff "Filmeinheit 40" bezieht sich auf
einen fotografischen Film 20 und eine mitgelieferte Patrone
oder eine sonstige Halterungsstruktur oder eine Lichtsperre oder Ähnliches.)
-
Die
Konfiguration der Filmhalterung 38 ist eine Funktion der
Art der verwendeten Filmeinheit 40. Die Art der verwendeten
Filmeinheit 40 ist nicht kritisch. Die in den Figuren gezeigte Kamera 10 lässt sich
mit einem Film nachladen und verwendet Filmpatronen oder Filmkassetten
des "Advanced Photo
System" ("APS"). Darüber hinaus
sind auch andere Arten von Filmpatronen mit einer oder zwei Kammern
verwendbar, ebenso wie Rollfilme. Bevorzugt wird derzeit eine nachladbare
Kamera 10. Die Kamera 10 kann mit einer (nicht
gezeigten) IX-DX-Code-Leseeinrichtung
ausgestattet sein, um den Filmtyp zu ermitteln, sowie mit einem
Datenrekorder 398, um Daten auf dem Film aufzuzeichnen,
aus denen hervorgeht, wie viele Prints von jedem Bildfeld anzufertigen
sind, sowie das Printformat und Ähnliches.
Diese Aufzählung
ist nicht abschließend.
Informationen, einschließlich
Metadaten, sind mit beliebigen, in der Technik bekannten Mitteln,
lesbar und schreibbar.
-
Die
Filmhalterung 38 umfasst zwei Filmkammern 42, 44 sowie
einen Belichtungsrahmen 45, der zwischen den Filmkammern 42, 44 angeordnet
ist. Die Filmeinheit ist mit einer Patrone 46 versehen,
die in einer der Kammern angeordnet ist. Ein Filmstreifen 20 ist
um eine von der Patrone 46 gehalterte Spule 48 gewickelt. Während des
Gebrauchs erstreckt sich der Filmstreifen 20 über den
Belichtungsrahmen 45 und wird in der anderen Kammer als
Filmrolle aufgewickelt. Der Belichtungsrahmen 45 ist mit
einer Öffnung 50 versehen,
durch die ein Lichtbild ein Bildfeld des Films 20 bei jedem
Bildaufnahmeereignis belichtet.
-
Während des
Gebrauchs wird der Filmstreifen 20 von einem Filmtransport 52 aus
der Patrone 46 der Filmeinheit 40 heraustransportiert
und in der Aufspulkammer 44 als Filmrolle aufgewickelt
und dann in die Patrone zurückbefördert. Der
Filmtransport umfasst, wie gezeigt, einen elektronischen Motor,
der in einer Aufrollspule 49 angeordnet ist, aber es sind
auch andere Arten motorisierter Transportmechanismen sowie manuelle Transportmechanismen
verwendbar.
-
Die
Belichtung des Films kann beim Transportieren des Films in Vorwärtsrichtung
oder in Rückwärtsrichtung
erfolgen.
-
Die
elektronische Bilderfassungseinheit ist mit einem elektronischen
Bildwandler 24 ausgestattet. Der elektronische Bildwandler 24 ist
derart konfiguriert, dass er für
jedes Bildaufnahmeereignis ein oder mehrere elektronische Bilder
erfasst, die einem gleichzeitig auf dem Filmstreifen 20 erfassten
Latentbild entsprechen. Die Art des verwendeten Bildwandlers kann sich
zwar ändern,
aber vorzugsweise sollte es sich bei dem Bildwandler 24 um
einen der verfügbaren
Halbleiterbildwandler handeln. Ein sehr gängiger Typ eines häufig verwendeten
Halbleiterbildwandlers ist der CCD-Bildwandler ("Charge Coupled Device"). Von den verschiedenen, verfügbaren CCD-Typen
ermöglichen
zwei problemlose elektronische Verschlussmechanismen und werden daher
in dieser Verwendung bevorzugt. Bei dem ersten CCD-Typ, dem Frame-Transfer-CCD,
wird Ladung durch Fotoaktivität
erzeugt, worauf die gesamte Bildladung in einen gegen Licht abgeschirmten,
nicht lichtempfindlichen Bereich verschoben wird. Dieser Bereich
wird dann ausgetaktet, um ein abgetastetes elektronisches Bild bereitzustellen.
Der zweite CCD-Typ, der Interline-Transfer-CCD, besitzt auch einen
elektronischen Verschlussmechanismus, in dem die Ladung verschoben
wird, allerdings wird die Ladung in einen Bereich oberhalb oder
unterhalb jeder Bildlinie verschoben, so dass die Anzahl der Speicherbereiche
der Anzahl der Abbildungslinien entspricht. Die Speicherlinien werden
dann in geeigneter Weise herausgeschoben. Beide CCD-Bildwandler
haben Vorteile und Nachteile, aber beide sind in der vorliegenden
Anwendung geeignet. Ein typischer CCD-Bildwandler weist separate Komponenten
auf, die als Takttreiber, Analogsignalprozessor-Analog-/Digitalwandler 104 (auch
als "A/D-Wandler 104" bezeichnet) dienen.
Darüber
hinaus ist die Verwendung eines elektronischen Bildsensors möglich, der
in CMOS-Technologie gefertigt wird. Der Einsatz eines derartigen
Bildwandlers ist vorteilhaft, weil er sich problemlos in einem verbreiteten
Halbleiterverfahren fertigen lässt und
mit einer einzigen Spannungsversorgung betrieben werden kann. Außerdem ermöglicht das
Verfahren die Integration der Peripherieschaltung auf demselben
Halbleiterchip. Ein CMOS-Sensor kann beispielsweise Takttreiber,
den A/D-Wandler 104 sowie weitere, auf einem einzelnen
IC integrierte Komponenten umfassen. Eine dritte verwendbare Sensorart
ist ein CID (Charge Injection Device). Dieser Sensor unterscheidet
sich von den anderen erwähnten
Sensoren insofern, als dass die Ladung nicht aus der Vorrichtung
herausgeschoben werden muss, um gelesen werden zu können. Das
Lesen erfolgt, indem die Ladung innerhalb des Pixels verschoben
wird. Dies ermöglicht
einen zerstörungsfreien
Lesevorgang jedes Pixels in dem Array. Wenn die Vorrichtung mit
einem externen Verschluss versehen ist, kann der Lesevorgang wiederholt
durchgeführt
werden, ohne das Bild zu zerstören.
Die Verschlussfunktion kann mit einem externen Verschluss oder ohne
einen externen Verschluss wahrgenommen werden, indem die Ladung
zur Rekombination in das Substrat injiziert wird.
-
Die
elektronische Bilderfassungseinheit erfasst ein dreifarbiges Bild.
Es ist unbedingt empfehlenswert, einen einzelnen Bildwandler zusammen
mit einem Drei- oder Vierfarbenfilter zu verwenden, wobei allerdings mehrere
monochromatische Bildwandler und Filter auch verwendbar sind. Geeignete
Dreifarbenfilter sind einschlägigen
Fachleuten bekannt und werden normalerweise mit dem Bildwandler
als integrierte Komponente geliefert. Der Einfachheit halber wird
die Kamera 10 hier in Bezug auf Ausführungsbeispiele besprochen,
die über
einen einzelnen Bildwandler 24 mit einem (nicht separat
dargestellten) Dreifarbenfilter verfügen. Es sei darauf hingewiesen,
dass die gleichen Überlegungen
für Kameras 10 gelten,
die mit mehr als drei Farben arbeiten, ebenso wie für Kameras,
die mit mehreren monochromatischen Bildwandlern arbeiten.
-
Wie
in 25 gezeigt, erfasst die Archivierungsbilderfassungseinheit 16 in
einigen Ausführungsbeispielen
das Archivierungsbild elektronisch und speichert dieses in digitaler
Form. Im letztgenannten Fall handelt es sich bei dem "Erfassungsmedium" um ein digitales
Speichermedium, beispielsweise einen elektronischen oder magnetischen
Speicher, wobei die Archivierungsbilder in digitaler Form für das Fotofinishing übertragen
werden. Der Speicher 54 kann in der Kamera 10 fest
eingebaut oder entnehmbar sein. Welche Art von Speicher 54 verwendet
wird und in welcher Weise die Informationen gespeichert werden,
sei es optisch, magnetisch oder elektronisch, ist nicht kritisch.
Bei dem entnehmbaren Speicher kann es sich beispielsweise um eine
Diskette, eine CD, eine DVD, eine Tonbandkassette oder um eine Flash-Memory-Karte
oder einen Memory-Stick handeln. Die Übertragung der Bilder in digitaler
Form kann auf physische Medien erfolgen, oder die Bilder können als
elektronisches Signal übertragen
werden.
-
Die
beiden elektronischen Erfassungseinheiten 16, 18 können in
der Kamera 10 angeordnet sein, wobei eine als die Bewertungserfassungseinheit
dient, während
die andere als Archivierungserfassungseinheit dient. Ein Beispiel
einer geeigneten Digitalkamera mit zwei derartigen elektronischen
Erfassungseinheiten wird in US-A-5,926,218 mit dem Titel "ELECTRONIC CAMERA
WITH DUAL RESOLUTION SENSORS" von
Smith beschrieben. Alternativ hierzu ist eine einzelne elektronische
Erfassungseinheit 1618 verwendbar, die gleichzeitig als
Bewertungserfassungseinheit 18 und als Archivierungsbilderfassungseinheit 16 dient.
In diesem Fall wird das Archivierungsbild von dem elektronischen
Originalbild anhand einer Archivierungsbilddefinitionseinheit abgeleitet,
wobei die Szene durch das effektive Betrachtungsfeld definiert ist,
das sich aus dieser Operation ergibt. Im Falle einer vollelektronischen
Kamera 10 können
die abgeleiteten Bilder von dem elektronischen Originalbild unterabgetastet
werden, um abgeleitete Bilder mit geringerer Auflösung bereitzustellen.
Die abgeleiteten Bilder mit geringerer Auflösung können mithilfe des in der Parallelanmeldung
US-A-5,164,831 mit
dem Titel "ELECTRONIC
STILL CAMERA 10 PROVIDING MULTIFORMAT STORAGE OF FULL AND
REDUCED RESOLUTION IMAGES" von
Kuchta et al. beschriebenen Verfahrens bereitgestellt werden.
-
Die
Kamera 10 ermöglich
alternativ entweder die Verwendung einer Filmbilderfassungseinheit 16 oder einer
elektronischen Erfassungseinheit als Archivierungsbilderfassungseinheit 16,
und zwar nach Wahl des Fotografen oder auf Basis eines verfügbaren Speicherplatzes
in einem anderen Erfassungsmedium oder auf anderer Grundlage. Beispielsweise
kann ein (nicht separat gezeigter) Schalter alternative Betriebsarten
für Filmerfassung
und elektronische Erfassung vorsehen. Die Kamera 10 wird
ansonsten auf die gleiche Weise wie für andere beschriebene Ausführungsbeispiele
betrieben. Der Einfachheit halber wird die Kamera 10 hier
im Allgemeinen in Bezug zu dem Ausführungsbeispiel von 4 besprochen.
Gleiche Überlegungen
gelten für andere
Ausführungsbeispiele.
-
Wie
in 4 gezeigt, ist die Kamera 10 mit einem
optischen System aus einer oder mehreren Linsen ausgestattet, die
in dem Gehäuse 12 angeordnet
sind. Das optische System 56 wird anhand einer Strichlinie und
mehreren Gruppen aus Linsenelementen dargestellt. Es sei darauf
hingewiesen, dass diese Darstellung nicht abschließend ist,
sondern nur zur Veranschaulichung dient. Das optische System 56 richtet
Licht auf den Belichtungsrahmen 45 (falls vorhanden) sowie
auf den elektronischen Bildwandler 24. Das optische System 56 richtet
zudem Licht vorzugsweise durch einen optischen Sucher 58 zum
Benutzer.
-
Wie
in 4 und 5 gezeigt, ist der Bildwandler 24 von
dem Belichtungsrahmen 45 abgesetzt, so dass das optische
System 56 Licht entlang eines ersten Strahlengangs (durch
eine Strichlinie 60 bezeichnet) zum Belichtungsrahmen 45 und
entlang eines zweiten Strahlengangs (durch eine Strichlinie 62 bezeichnet) zum
elektronischen Bildwandler 24 lenkt. Beide Strahlengänge 60, 62 schneiden
sich an einem Punkt vor der Kamera 10 in der Ebene des
Motivbil des. In 4 ist das optische System 56 mit
einer kombinierten Linseneinheit 64 ausgestattet, die sowohl
eine Bildwandlerlinseneinheit 66 als auch eine Sucherlinseneinheit 68 umfasst.
Die kombinierte Linseneinheit 64 ist mit einem teildurchlässigen Spiegel 70 versehen,
der den zweiten Strahlengang 62 zwischen einem Bildwandler-Teilstrahlengang 62a in
Richtung Bildwandler 24 und einem Sucher-Teilstrahlengang 62b in
Richtung eines voll reflektierenden Spiegels 62 teilt,
welcher durch ein Okular 74 zum Fotografen übertragen
wird.
-
Das
optische System 56 lässt
sich variieren. Beispielsweise können
die Sucherlinseneinheit 68, die Bildwandlerlinseneinheit 66 und
eine Aufnahmelinseneinheit voneinander vollständig getrennt sein, wie in 5 gezeigt,
oder eine kombinierte Linseneinheit kann sowohl eine Aufnahmelinseneinheit
als auch eine (nicht gezeigte) Bildwandlerlinseneinheit umfassen.
Darüber
hinaus lassen sich auch weitere alternative optische Systeme vorsehen.
-
In
den meisten Kameras wird zwischen dem Bildfeld des Suchers und dem
Bildfeld der Archivierungsbilderfassungseinheit unterschieden. Die
vom Sucher umfasste Szene entspricht typischerweise 80 bis 95% des
Bildfeldes der Archivierungsbilderfassungseinheit. Aufgrund dieser
Differenz ist sichergestellt, dass der Fotograf alles, was er sieht,
im Archivierungsbild erfasst, allerdings mit einem zusätzlichen
Bildinhalt an den Rändern.
Die Kameras 10 sind hier im Allgemeinen derart beschrieben
und dargestellt, dass sie in Bezug auf die Sucher 58 eine
100-prozentige Übereinstimmung
mit dem Bildfeld der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 aufweisen.
Dies vereinfacht die Beschreibung der Erfindung. Die Sucher 58 der
Kameras 10 lassen sich auf 80-95% des Bildfeldes der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 beschränken, ohne
dass sich die zuvor beschriebenen Merkmale ändern.
-
Wie
ebenfalls im Ausführungsbeispiel
aus 4 gezeigt, handelt es sich bei der Aufnahmelinseneinheit
um ein motorisiertes Zoomobjektiv, in dem ein oder mehrere bewegliche
Elemente in Bezug zu einem oder mehreren stationären Elementen von einem Zoomtreiber 78 angetrieben
werden. Die kombinierte Linseneinheit 64 ist ebenfalls
mit einem oder mehreren beweglichen Elementen ausgestattet, die
in Beziehung zu einem oder mehreren stationären Elementen von einem Zoomtreiber 78 angetrieben
werden. Die verschiedenen Zoomtreiber 78 sind miteinander
gekoppelt, um somit entweder (nicht gezeigt) mechanisch oder durch
ein Steuerungssystem 80 gemeinsam verfahren zu werden,
das die Zoomtreiber 78 durch Signale anweist, die Zoomelemente
der Einheiten über
denselben oder vergleichbare Brennweitenbereiche gleichzeitig zu
verfahren. Das Steuerungssystem 80, das eine Steuerung 81 umfasst,
kann als entsprechend konfigurierter Mikrocomputer ausgebildet sein,
beispielsweise als ein eingebetteter Mikroprozessor mit einem RAM-Speicher
oder einem anderen Speicher zur Datenhandhabung und allgemeinen
Programmausführung.
-
Die
Aufnahmelinseneinheit 76 des Ausführungsbeispiels aus 4 ist
eine Autofokuseinheit. Ein Autofokussystem 82 ist mit einem
Entfernungsmesser 86 und einem Sensor 84 versehen.
Der Entfernungsmesser steuert einen Fokussiertreiber 88 an,
und zwar entweder direkt oder über
das Steuerungssystem 80, um ein oder mehrere (nicht separat
gezeigte) fokussierbare Elemente der Aufnahmelinseneinheit zu verfahren. Der
Entfernungsmesser kann passiv oder aktiv oder eine Kombination aus
beidem sein.
-
Wie
in 2 gezeigt, teilt der Entfernungsmesser 86 in
der Kamera 10 die Szene 133 in bevorzugten Ausführungsbeispielen
in ein Gitter aus Bereichen 90 (in 2 als Kästchen dargestellt)
auf und misst für
jeden Bereich 90 die Abstände innerhalb der Grenzen eines
oder mehrerer Entfernungsbereiche. Beispielsweise beschreibt US-A-5,440,369
einen derartigen Entfernungsmesser. Der Entfernungsmesser 86 kann
dann den Entfernungsbereich für
jeden Bereich 90 an das Steuerungssystem 80 melden,
das dann ein Motiv-Hintergrundmuster der Szene ermittelt, wie nachfolgend
erläutert.
-
Die
Aufnahmelinseneinheit 76 kann einfach aufgebaut sein und
beispielsweise eine einzige Brennweite mit manueller Fokussierung
sein, also eine Fixfokus-Linse, was allerdings nicht zu bevorzugen
ist. Die Sucherlinseneinheit 68 oder/und die Bildwandlerlinseneinheit 66 können Festbrennweiten
haben, oder sie können
mit einem Zoom zwischen verschiedenen Brennweiten ausgestattet sein.
Anstelle oder in Kombination mit dem optischen Zoomen für den Bildwandler 24 ist
auch digitales Zoomen verwendbar (Vergrößerung eines Digitalbildes
in Äquivalenz
zum optischen Zoomen). Der Bildwandler 24 und die Display-Einheit 26 können als Sucher
vor der Bilderfassung anstelle oder in Kombination mit dem optischen
Sucher 58 verwendet werden, wie dies bei digitalen Standbildkameras 10 üblich ist.
Dieses Konzept wird derzeit nicht bevorzugt, da es den Batterieverbrauch
deutlich erhöht.
-
Die
Kamera 10 lässt
sich zwar auch auf andere Weise verwenden, aber das Archivierungsbild
ist als Basis für
das vom Benutzer gewünschte
fertige Bild vorgesehen. Die abgeleiteten Bilder müssen daher
nicht über
die gleiche Qualität
wie das Archivierungsbild verfügen.
Daher kann der Bildwandler 24 und der Teil des optischen
Systems 56, der das Licht auf den Bildwandler lenkt, kleiner,
einfacher und leichter sein. Beispielsweise kann die Aufnahmelinseneinheit 76 fokussierbar
sein, und die Bildwandlerlinseneinheit 66 kann eine feste
Brennweite aufweisen oder über
einen anderen Bereich oder zwischen einer geringeren Zahl von Fokussierpositionen
fokussierbar sein.
-
Ein
Filmverschluss 92 verschließt den Strahlengang zum Belichtungsrahmen 45.
Ein Bildwandlerverschluss 94 verschließt den Strahlengang zum Bildwandler 24.
In beiden Strahlengängen
können
auch Filmblenden 96 vorgesehen sein. Jeder Verschluss 92, 94 ist
zwischen einer offenen und einer geschlossenen Stellung umschaltbar.
Der Begriff "Verschluss" bezieht sich im
weiteren Sinne auf physische und/oder logische Elemente, die das
Durchtreten von Licht entlang eines Strahlengangs zu einem Filmstreifen
oder einem Bildwandler zur Bilderfassung ermöglichen und diesen Durchtritt
zu anderer Zeit sperren. Der Begriff "Verschluss" umfasst beispielsweise, aber nicht
abschließend,
mechanische und elektromechanische Verschlüsse aller Art. Der Begriff "Verschluss" umfasst keinen Filmtransportmechanismus
oder sonstige Mechanismen, die einfach den Film oder einen Bildwandler
in den Lichtstrahl hinein- oder diesen aus dem Lichtstrahl heraus
bewegen. Der Begriff "Verschluss" umfasst Computersoftware-
und Computerhardware-Merkmale von elektronischen Array-Bildwandlern,
die unter Steuerung einer Kamerasteuerung einen Bebilderungsvorgang
beginnen oder beenden können.
-
In
derzeit bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist der Filmverschluss 92 mechanisch oder elektromechanisch
und der Bildwandlerverschluss 94 ist mechanisch oder elektronisch.
Der Bildwandlerverschluss 94 ist anhand von Strichlinien
dargestellt, um sowohl die Lage eines mechanischen Bildwandlers
als auch die Funktion eines elektronischen Verschlusses zu zeigen.
Bei Verwendung eines CCD kann die elektronische Verschlussfunktion
des Bildwandlers 24 durch Verschieben der gesammelten Ladung
unter ein gegen Licht abgeschirmtes Register wahrgenommen werden,
das in einem nicht lichtempfindlichen Bereich angeordnet ist. Hierbei
kann es sich um ein volles Bildfeld handeln, wie in einem CCD des
Frame-Transfer-Typs, oder um eine horizontale Linie, wie in einem
CCD des Interline-Transfer-Typs. Geeignete Vorrichtungen und Verfahren
sind einschlägigen
Fachleuten in der Technik bekannt. Bei Verwendung eines CID wird
die Ladung auf jedem Pixel zu Beginn der Belichtung in ein Substrat
injiziert. Zum Ende der Belichtung wird die Ladung in jedem Pixel
ausgelesen. Die Schwierigkeit hierbei liegt darin, dass die Belichtungszeit
für den
ersten Pixelwert kürzer
als für den
letzten Pixelwert ist. Der Differenzbetrag bestimmt die Zeit, die
zum Auslesen des gesamten Arrays erforderlich ist. Je nach Gesamtbelichtungszeit
und maximaler Zeit zum Auslesen des gesamten Arrays kann dies erheblich
sein.
-
Die
Verschlussfunktion für
CMOS-Bildwandler wird normalerweise nach einem als Rollverschluss
bezeichneten Verfahren durchgeführt.
CMOS-Bildwandler, die dieses Verfahren verwenden, sind nicht zu
bevorzugen, da jede einzelne Linie einer allgemeinen Verschlusszeit
unterworfen wird, während
die Belichtungszeit für
jede Linie sequentiell beginnt. Das bedeutet, dass trotz kurzer
Belichtungszeit bewegliche Objekte verzerrt abgebildet werden. Bei
einer horizontalen Bewegung werden die vertikalen Merkmale aufgrund
der zeitlichen Differenz in der linienweisen Belichtung diagonal
bebildert. Ein weiteres Verfahren zur Durchführung der Verschlussfunktion
für CMOS-Bildwandler
wird in US-A-5,986,297 beschrieben. Bei diesem als Einzelbildfeld-Erfassungsmodus
(single frame capture mode) bezeichneten Verfahren können alle
Pixel während
der Belichtungszeit Ladung aufnehmen. Zum Ende der Belichtungszeit
werden sämtliche
Pixel gleichzeitig zur Floating-Diffusion der Vorrichtung übertragen.
An diesem Punkt ist ein sequentielles, linienweises Auslesen möglich.
-
Die
Signalleitungen 98 verbinden den Bildwandler 24 über das
Steuerungssystem 80 mit der Display-Einheit 26.
Der Bildwandler 24 empfängt
ein Lichtbild und wandelt das Lichtbild in ein analoges elektrisches
Signal um, das heißt
in ein analoges elektronisches Bild. (Der Einfachheit halber werden
elektronische Bilder hier im Allgemeinen im Singular besprochen.
Gleiche Überlegungen
gelten für
jedes Bild aus einer Vielzahl von Bildern, die für ein bestimmtes Bildaufnahmeereignis
aufgenommen wurden.)
-
Der
elektronische Bildwandler 24 wird von einem Bildtreiber 100 angesteuert.
Die an der Außenseite des
Kameragehäuses 12 angeordnete
Display-Einheit 26 wird von einem Display-Einheitentreiber 102 angesteuert
und erzeugt ein Lichtbild (hier auch als "Display-Bild" bezeichnet), dass der Benutzer betrachtet.
-
Das
Steuerungssystem 80 steuert weitere Komponenten der Kamera 10 und
führt eine
das abgeleitete Bild betreffende Verarbeitung durch. Das zuvor besprochene
Steuerungssystem 80 umfasst die Steuerung 81 und
den Speicher 54 sowie einen A/D-Wandler 104 und
einen Bildprozessor 106. Weitere Komponenten können darüber hinaus
bereitgestellt werden, wie im Detail nachstehend besprochen. Einschlägigen Fachleuten sind
geeignete Komponenten für
das Steuerungssystem 80 bekannt. Modifikationen des Steuerungssystems 80 sind
möglich,
wie beispielsweise die hier besprochenen. Die Steuerung 81 kann
als einzelne Komponente bereitgestellt werden, wie beispielsweise
als ein Mikroprozessor, oder in Form mehrerer Komponenten mit äquivalenter
Funktion in verteilter Anordnung. Gleiche Überlegungen gelten für den Prozessor 106 und
andere Komponenten. Die hier als separate Einheiten dargestellten
Komponenten können
zur Vereinfachung kombiniert oder in einigen Ausführungsbeispielen
gemeinsam genutzt werden.
-
Der
Begriff "Speicher 54" bezieht sich auf
eine oder mehrere logische Einheiten eines physischen Speichers
geeigneter Größe, der
als Halbleiterspeicher oder als Magnetspeicher oder als ähnlicher
Speicher bereitgestellt wird. Beispielsweise kann der Speicher 54 ein
interner Speicher sein, wie etwa ein Flash-EPROM-Speicher oder – alternativ
hierzu – ein
entnehmbarer Speicher, beispielsweise eine CompactFlash-Karte oder
eine Kombination aus beidem. Die Steuerung 81 und der Bildprozessor 106 sind
durch Software steuerbar, die in dem selben physischen Speicher
abgelegt ist, der für
die Bildspeicherung verwendet wird, aber vorzugsweise werden der
Prozessor 106 und die Steuerung 81 über Firmware
gesteuert, die in dafür dediziert
vorgesehenen Speichern abgelegt ist, beispielsweise in einem ROM-oder
EPROM-Firmware-Speicher.
Darüber
hinaus können
separate, dedizierte Speichereinheiten zur Unterstützung weiterer
Funktionen bereitgestellt werden.
-
Das
erfasste, analoge elektronische Bild wird von einem digitalen A/D-Wandler-Verstärker 104 verstärkt und
in ein digitales elektronisches Bild umgewandelt, das dann in dem
Bildprozessor 106 verarbeitet und in dem Speicher 54 gespeichert
wird. Es wird derzeit bevorzugt, dass die Signalleitungen 98 als
ein Datenbus ausgebildet sind, der den Bildwandler 24,
die Steuerung 81, den Prozessor 106, die Display-Einheit 26 sowie weitere
elektronische Komponenten verbindet.
-
Die
Steuerung 81 umfasst einen (nicht separat dargestellten)
Zeitsteuerungsgenerator, der Steuerungssignale für alle elektronischen Komponenten
in zeitlicher Beziehung liefert. Kalibrierungswerte für die einzelne
Kamera 10 werden in einem (nicht separat dargestellten)
Kalibrierungsspeicher gespeichert, beispielsweise in einem EEPROM,
und an die Steuerung 81 übergeben. Die Steuerung 81 steuert
den Speicher oder die Speicher 54 sowie die Treiber an,
einschließlich
der Zoomtreiber 78, des Fokussiertreibers 88,
des Bildwandlertreibers 100, des Display-Einheitentreibers 102,
der Blendentreiber 108 und des Filmverschlusstreibers 110 sowie
des Bildwandlerverschlusstreibers 112. Die Steuerung 81 ist
mit einem Flash-Schaltkreis 115 verbunden, der Flash-Funktionen
wahrnimmt.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die hier gezeigten und beschriebenen
Schaltkreise auf verschiedene Weise modifizierbar sind, wie einschlägigen Fachleuten
bekannt ist. Außerdem
sei darauf hingewiesen, dass die hier in Bezug auf physische Schaltkreise
beschriebenen Merkmale alternativ auch in Form von Firmware- oder
Softwarefunktionen oder als Kombination beider Funktionen implementierbar
sind. Ebenso können
hier als separater Einheiten dargestellte Komponenten zur Vereinfachung
kombiniert oder in einigen Ausführungsbeispielen
gemeinsam genutzt werden.
-
Das
im Speicher 54 gespeicherte elektronische Digitalbild wird
vom Prozessor 106 abgerufen und derart modifiziert, dass
ein benötigtes
abgeleitetes Bild zur Verfügung
gestellt wird. Im Zuge der Darstellung eines abgeleiteten Bildes
am Bilddisplay kann die Kamera 10 das abgeleitete Bild
zur Kalibrierung auf ein bestimmtes Display modifizieren. Beispielsweise
kann eine Transformation vorgenommen werden, mit der jedes Bild an
die unterschiedlichen Möglichkeiten
in Bezug auf Graustufen, Farbfächer
und Weißpunkt
des Displays sowie des Bildwandlers und weiterer Komponenten der
elektronischen Erfassungseinheit angepasst wird. Vorzugsweise wird
das Display so ausgewählt,
dass es das gesamte Verifizierungsbild anzuzeigen vermag; allerdings
sind auch stärker
eingeschränkte
Displays verwendbar. Im letztgenannten Fall umfasst die Anzeige
des Verifizierungsbildes eine Kalibrierung, mit der ein Teil des
Bildes ausgeschnitten wird, oder mit der Kontraststufen oder andere
Teile der Informationen in dem Verifizierungsbild herausgenommen
werden.
-
Die
abgeleiteten Bilder lassen sich in gleicher Weise modifizieren,
wie dies für
die Bildverbesserung in volldigitalen Kameras üblich ist. Beispielsweise kann
die Verarbeitung eine Interpolation und Kantenanhebung umfassen.
Als Einschränkung
ist zu beachten, dass die abgeleiteten Bilder mit den verarbeiteten
Archivierungsbildern korrespondieren sollen, so dass Verbesserungen
in einer Weise vorgenommen werden sollten, die keine Abweichung
des abgeleiteten Bildes von dem korrespondierenden verarbeiteten
Archivierungsbild herbeiführt.
Wenn das Archivierungsbild ein elektronisches Bild ist, können vergleichbare
Verbesserungen sowohl für
das Verifizierungs- als auch für
das Archivierungsbild vorgenommen werden. Eine digitale Verarbeitung
eines elektronischen Archivierungsbildes kann zudem Modifikationen
umfassen, die sich auf die Dateiübertragung
beziehen, beispielsweise JPEG-Komprimierung und Dateiformatierung.
-
Es
können
Verbesserungen vorgenommen werden, um das kalibrierte abgeleitete
Bild an Ausgabeeigenschaften eines ausgewählten Fotofinishingkanals anzupassen.
Anpassungen, die das Fotofinishing betreffen, setzen Vorkenntnisse über die
Fotofinishingverfahren voraus, die für eine bestimmte Einheit eines
Erfassungsmediums vorgenommen werden. Diese Vorkenntnisse können durch
die Begrenzung der Fotofinishingoptionen für eine bestimmte Erfassungsmedieneinheit
oder Standardisierung aller verfügbaren
Fotofinishingoptionen oder durch benutzerseitige Auswahl einer Fotofinishingoption
bereitgestellt werden, beispielsweise durch Eingabe eines Zeichens
an einem Steuerfeld oder durch Umlegen eines Schalters. Diese Bestimmungen
können
dann die Verwendung bestimmter Finishingoptionen veranlassen und
eine direkte oder indirekte Anzeige des Effekts in einem abgeleiteten
Bild vorsehen. Die Anwendung einer Bestimmung auf eine Erfassungsmedieneinheit
lässt sich
durch zahlreiche, in der Technik bekannte Mittel realisieren, beispielsweise durch
Anwendung eines magnetischen oder optischen Codes.
-
Abgeleitete
Bilder lassen sich aus dem elektronischen Bild nach Bedarf oder
bereits vorher herstellen, abhängig
von den Einschränkungen,
die durch Verarbeitungsgeschwindigkeit und verfügbaren Speicher vorgegeben
sind. Um die Größe des Speichers
zu minimieren, lässt
sich ein elektronisches Bild als Bild von geringerer Auflösung verarbeiten
und speichern, bevor ein Folgebild aus dem Bildwandler ausgelesen
wird.
-
Die
Steuerung 81 veranlasst die Übertragung des Bildes über die
Signalleitungen zwischen den elektronischen Komponenten und sieht
darüber
hinaus nach Bedarf weitere Steuerungs optionen vor. Die Steuerung 81 umfasst
einen (nicht separat dargestellten) Zeitsteuerungsgeneratorschaltkreis,
der Steuerungssignale für
alle elektronischen Komponenten in zeitlicher Beziehung erzeugt.
Die Steuerung 81 ist zur Vereinfachung als einzelne Komponente
dargestellt. Die Steuerung 81 kann in Form mehrerer Komponenten
mit äquivalenter Funktion
in verteilter Anordnung vorgesehen werden. Die gleichen Überlegungen
gelten für
den Prozessor 106 sowie weitere Komponenten. Ebenso können Komponenten,
die hier als separate Komponenten dargestellt sind, kombiniert oder
in einigen Ausführungsbeispielen
gemeinsam genutzt werden.
-
Es
sind verschiedene Ausführungen
der Display-Einheit 26 verwendbar. Beispielsweise kann
es sich bei der Display-Einheit um ein Flüssigkristall-Display ("LCD"), ein Kathodenstrahlröhren-Display
oder um ein organisches, Elektrolumineszenz-Display handeln ("OLED"; auch als organisches
Leucht-Display bezeichnet).
-
Die
Display-Einheit 26 ist vorzugsweise an der Rückseite
oder auf der Oberseite des Gehäuses 12 angeordnet,
um vom Fotografen unmittelbar nach der Bildaufnahme betrachtet werden
zu können.
Am Gehäuse 12 können Informationsdisplays 114 angeordnet
sein, um dem Fotografen Kamerainformationen anzuzeigen, beispielsweise
die Zahl der verbliebenen Aufnahmen, den Ladezustand der Batterie,
das Bildformat (z.B. C, H oder P), den Blitzzustand, die Anzahl
der bestellten Prints usw. Der Einfachheit halber wird hier angenommen, dass
es sich im Allgemeinen um ein einzelnes Informationsdisplay handelt.
Das Informationsdisplay 114 stellt unterschiedliche Informationen über die
Kamera 10 bereit und kann eine Warnmeldung umfassen, wenn
ein Archivierungsbild nach dem Fotofinishing ein Print in ungeeigneter
Qualität
oder ein sonstiges endgültiges
Bild erzeugen würde,
wie nachstehend detailliert erläutert.
Das Informationsdisplay 114 und die Display-Einheit 26 können über separate
Display-Einrichtungen bereitgestellt werden, oder es kann sich hierbei
um benachbarte Teile einer gemeinsamen Display-Einrichtung handeln.
Das Informationsdisplay 114 kann wegfallen, wenn Informationen
stattdessen an der Display-Einheit 26 als Überlagerung
des Bildes oder, alternativ hierzu, anstatt des Bildes bereitgestellt
werden (hier nicht gezeigt). Sofern es sich um getrennte Einrichtungen
handelt, wird das Informationsdisplay 114 über einen
Informationsdisplay-Treiber 116 angesteuert. Alternativ
hierzu kann die Kamera 10 einen Lautsprecher 237 umfassen,
der statt oder in Ergänzung
zu den visuellen Warnungen am Informationsdisplay, an der Display-Einheit 26 oder
an beiden akustische Warnungen bereitstellt.
-
In
einem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Display-Einheit 26 an der Rückseite des Gehäuses 12 angeordnet,
während
das Informationsdisplay 114 am Gehäuse 12 neben der Display-Einheit 26 angeordnet
ist, so dass die beiden Displays Teil einer einzelnen Benutzeroberfläche 118 bilden,
die von dem Fotografen mit einem Blick erfasst werden kann. Die
Display-Einheit 26 und ein Informationsdisplay 114 können stattdessen
oder zusätzlich
so angeordnet werden, dass sie als (nicht gezeigtes) virtuelles
Display durch den Sucher 58 betrachtet werden können.
-
Vorzugsweise
wird die Display-Einheit 26 bei Bedarf durch Betätigung eines
(nicht separat dargestellten) Schalters bedient, wobei die Display-Einheit 26 durch
einen Zeitschalter oder durch Betätigen des Auslösers 22 ausgeschaltet
wird. Der Zeitschalter (Timer) kann als Funktion der Steuerung 81 implementiert
sein.
-
Wie
insbesondere in 1 und 4 gezeigt,
umfasst die Benutzeroberfläche 118 der
Kamera 10 den Auslöser 22,
eine Tele-/Weitwinkel-Taste 120 zur Einstellung der Brennweite
der Linseneinheiten sowie anderer Bedientasten 122 in Verbindung
mit der Display-Einheit 26 und dem Informationsdisplay 114.
Der Auslöser 22 betätigt den
Filmverschluss 92 und den Bildwandlerverschluss 94.
Um ein Bild aufzunehmen, wird der Auslöser vom Benutzer betätigt, um
aus dem Bereitschaftszustand in einen Zwischenzustand und dann in
einen ausgelösten
Zustand umzuschalten. Der Auslöser 22 wird üblicherweise
durch Drücken
betätigt,
wobei der Auslöser 22 der
Einfachheit halber hier im Allgemeinen in Beziehung zu einer Auslösertaste
beschrieben wird, die zunächst
bis zu einem "ersten
Druckpunkt" betätigt wird,
um einen ersten Schalter S1 zu betätigen und den Auslöser 22 vom
Bereitschaftszustand in den Zwischenzustand umzuschalten, und wobei
die Taste dann weiter bis zu einem "zweiten Druckpunkt" betätigt
wird, um einen zweiten Schalter S2 zu betätigen und den Auslöser 22 vom
Zwischenzustand in einen ausgelösten
Zustand umzuschalten. Wie bei Auslösertasten mit zwei Druckpunkten
in der Technik üblich,
werden am ersten Druckpunkt Komponenten für die Belichtungsbestimmung
ausgelöst,
beispielsweise Autofokus, automatische Belichtung und Blitzbereitschaft,
während
am zweiten Druckpunkt die Erfassung des Archivierungsbildes erfolgt.
-
Wie
in 4 gezeigt, werden die Aufnahmelinseneinheit 76 und
die kombinierte Linseneinheit 64 bei Betätigung des
Auslösers 22 bis
zum ersten Druckpunkt jeweils automatisch auf eine gemessene Motiventfernung
fokussiert, die auf den Motiventfernungsdaten basiert, die vom Entfernungsmesser 86 zur
Steuerung 81 gesendet werden. Die Steuerung 81 empfängt zudem
Daten, die anzeigen, auf welche Brennweite die Linseneinheiten 76, 64 von
einem oder von beiden Zoomtreibern 78 oder von einem (nicht
gezeigten) Zoomsensor eingestellt werden. Die Kamera 10 erfasst
zudem die Filmempfindlichkeit der in die Kamera 10 eingelegten Filmpatrone 40 anhand
eines Filmeinheitendetektors 124 und gibt diese Informationen
an die Steuerung 81 weiter. Die Kamera 10 entnimmt
die Szenenhelligkeitsdaten (Bv) von Komponenten, wie nachstehend
besprochen, die als Lichtmesser dienen. Die Szenenhelligkeit und
weitere Belichtungsparameter werden einem Algorithmus in der Steuerung 81 übergeben,
der einen Schärfenabstand,
Verschlussgeschwindigkeiten, Blenden und wahlweise eine Verstärkungseinstellung
zur Verstärkung
des Analogsignals aus dem Bildwandler 24 ermittelt. Entsprechende
Signale für
diese Werte werden an die Treiber 88, 100, 108, 110, 112 über eine
(nicht gezeigte) Motortreiberschnittstelle an die Steuerung 81 gesendet.
Die Verstärkungseinstellung
wird an den ASP-A/D-Wandler 104 gesendet.
-
Die
Kamera 10 misst das Umgebungslicht mithilfe des Bildwandlers 24 oder
eines separaten Detektors 126 (in den Figuren anhand von
Strichlinien angezeigt) oder mit beiden Einrichtungen. Der Detektor
verfügt über einen
Umgebungslicht-Detektortreiber 128, der einen einzelnen
Sensor 129 oder mehrere Sensoren (nicht gezeigt) bedient.
Der Begriff "Sensor" bezieht sich auch
auf eine Anordnung von Sensoren. Der Begriff "einzelner Sensor" oder "mehrere Sensoren" wird hier benutzt, um deutlich zu machen,
ob die Umgebungslichtmessung eine getrennte Messung des von verschiedenen
Teilen des Umgebungsbereichs empfangenen Lichts vornimmt. Ein "einzelner Sensor" kann über separate
Fotodetektoren für
verschiedene Farben verfügen. Der
Umgebungslichtdetektor oder die Sensoren können Licht von dem optischen
System 56 empfangen oder außerhalb des optischen Systems 56 beleuchtet
werden.
-
In
einigen Ausführungsbeispielen
wird die Bilderfassungseinheit 18 verwendet, um Umgebungslicht
zu messen. In diesen Ausführungsbeispielen
werden ein oder mehrere elektronische Bilder vor Erfassung des Archivierungsbildes
erfasst. Die erfassten elektronischen Bilddaten von einem oder von
mehreren dieser vorläufigen
Bilder werden abgetastet, worauf Szenenparameter, wie die automatische
Einstellung der Verschlussgeschwindigkeiten und der Blendenwerte,
aus diesen Daten ermittelt werden. Diese vorläufigen elektronischen Bilder können als
kontinuierliche Folge erfasst werden, sofern sich das Erfassungssystem 14 in
einer vorläufigen
Betriebsart befindet. Beispielsweise können vorläufige Bilder so lange in Reihe
erfasst werden, wie der Auslöser 22 durch
den ersten Druckpunkt betätigt
und in dieser Position gehalten wird. Die Erfassung der vorläufigen Bilder
endet, sobald der Auslöser 22 in
die Bereitschaftsstellung zurückkehrt
oder über
den zweiten Druckpunkt zur Erfassung des Archivierungsbildes betätigt wird.
Die vorläufigen
elektronischen Bilder könnten im
Speicher 54 abgelegt werden; sofern nicht anders beschrieben,
werden sie jedoch normalerweise nacheinander gelöscht, wenn das jeweils folgende,
als Ersatz dienende elektronische Bild erfasst wird, um Speicherplatz
zu sparen. Die vorläufigen
Bilder können
auch an der Display-Einheit 26 für den Fotografen vor der Bildaufnahme
zwecks Komposition des Bildes bereitgestellt werden. Die Verwendung
der Display-Einheit 26 als elektronischer Sucher erhöht den Energieverbrauch
erheblich und wird daher nicht bevorzugt.
-
Die
elektronische Erfassungseinheit wird während der Montage mithilfe
bekannter Werte kalibriert, um eine Lichtmessung zu ermöglichen.
Beispielsweise kann die Steuerung 81 die in dem vorläufigen Bild
vorhandenen Daten mithilfe der gleichen Lichtmessalgorithmen verarbeiten,
die für
die Mehrpunkt-Lichtmessung verwendet wird. Das Verfahren wird für jedes
folgende vorläufige
Bild wiederholt. Einzelne Pixel oder Pixelgruppen treten an die
Stelle der einzelnen Sensoren, die in der Mehrpunkt-Lichtmessung
verwendet werden. Beispielsweise kann die Steuerung 81 eine
Beleuchtungsspitzenstärke
für das
Bild ermitteln, indem sie Pixel für Pixel vergleicht, bis ein
Maximum gefunden worden ist. Desgleichen kann die Steuerung 81 eine
Gesamtstärke ermitteln,
die ein arithmetisches Mittel aller Pixel des Bildes ist. Viele
Messalgorithmen liefern einen Mittelwert oder einen integrierten
Wert über
nur einen ausgewählten
Bereich des Bildwandlers 24, beispielsweise einen oberen
mittleren Bereich. Ein weiterer Ansatz besteht darin, mehrere Bereiche
zu evaluieren und die Bereiche unterschiedlich zu gewichten, um
einen Gesamtwert zu ermitteln. Beispielsweise werden in einem in
der Mitte gewichteten System die mittleren Pixel stärker als
die Pixel im peripheren Bereich gewichtet. Die Kamera 10 kann
eine manuelle Umschaltung zwischen den verschiedenen Konzepten vorsehen,
beispielsweise der Mittenmessung und der Punktmessung. Die Kamera 10 kann
alternativ hierzu automatisch einen Messansatz wählen, der auf einer Bewertung
des Szeneninhalts beruht. So kann beispielsweise ein Bild, das im
oberen Bereich einen breiten, horizontalen, hellen Bereich aufweist,
als Himmel interpretiert werden, um dann diesem Bereich ein bestimmtes
Gewicht in Bezug zu dem übrigen
Bereich des Bildes zu verleihen.
-
Unter
moderaten Lichtbedingungen kann der Bildwandler 24 die
Lichtmessung und die Bestimmung der Farbbalance aus einem einzelnen,
vorläufigen
Bild liefern. Extremere Lichtbedingungen lassen sich durch Verwendung
mehrerer Bilder aus der Reihe der vorläufigen elektronischen Bilder
bewältigen,
wobei die Belichtungsparameter so geändert werden, bis ein akzeptables
elektronisches Bild erfasst worden ist. Die Art und Weise, in der
die Parameter geändert
werden, ist nicht kritisch.
-
Der
folgende Ansatz ist unkompliziert. Wenn es darum geht, eine unbekannte
Szene zu messen, wird der Bildwandler auf eine Zwischenverstärkung eingestellt,
worauf der gewünschte
Bildbereich abgetastet wird. Falls die Pixel Werte aufweisen, die
einen oberen Schwellenwert (TH) überschreiten,
beispielsweise 220, wird angenommen, dass die Verstärkung zu
stark ist, worauf eine zweite Messung mit einer Verstärkung erfolgt,
die die Hälfte
der anfänglichen
Verstärkung
beträgt
(eine Blende kleiner). (Die Werte für TH und TL dienen hier als Beispiel
und basieren auf 8 Bit pro Pixel oder einem maximalen numerischen
Wert von 255.) Wenn die zweite Messung einen Codewert liefert,
der ungefähr
der Hälfte
des zuvor gemessenen Sensorbeleuchtungsbildes entspricht, wird angenommen,
dass die Messung genau und repräsentativ
ist. Wenn die zweite Messung weiter über dem TH-Wert liegt, wird
der Prozess so oft wiederholt, bis ein Messwert erzielt wird, dessen
Wert die Hälfte
der vorausgehenden Messung ergibt. Wenn die Ausgangsmessungen einen
Wert liefert, der kleiner als die untere Schwelle (TL) ist, beispielsweise
45, wird die Verstärkung
verdoppelt, um dann eine zweite Messung durchzuführen. Wenn der resultierende
Messwert das Doppelte des ersten Messwerts ergibt, wird angenommen,
dass die Messung genau und repräsentativ
ist. Falls dies nicht der Fall ist, wird die Verstärkung erneut verdoppelt,
worauf die Messung in derselben Weise wie für den hohen Schwellenwert wiederholt
wird. Die Belichtungsparameter, wie Blendeneinstellung und Verschlusszeiten,
können
in gleicher Weise variiert werden, und zwar separat oder in Kombination
mit Änderungen
der Verstärkung.
In Fällen,
die bestimmten Einschränkungen
unterliegen, wie beispielsweise bei völliger Dunkelheit, ist die
elektronische Bilderfassungseinheit nicht in der Lage, ein akzeptables
Bild zu erfassen. In diesen Fällen
kann der Evaluierer 140 (in 4 innerhalb
der Steuerung 81 durch ein gestricheltes Kästchen dargestellt)
eine Warnmeldung an den Benutzer ausgeben, die besagt, dass die
Kamera unter den vorhandenen Bedingungen keine brauchbaren Einstellungen
liefern kann. Der Evaluierer 140 wird hier allgemein als
Bestandteil der Steuerung 81 behandelt. Der Evaluierer 140 kann auch
als separate Komponente oder als Teil einer anderen Komponente des
Steuerungssystems 80 implementiert sein.
-
Nachdem
die Steuerung den Szenenhelligkeitswert empfangen hat, vergleicht
die Steuerung 81 die Szenenhelligkeit mit einem Blitzauslösepunkt.
Wenn der Lichtpegel kleiner als der Blitzauslösepunkt ist, sieht die Steuerung 81 eine
vollständige
Beleuchtung durch die Blitzeinheit 36 vor, es sei denn,
der Benutzer schaltet den Blitz manuell aus. Einschlägigen Fachleuten
sind entsprechende Algorithmen und Merkmale für diese Konzepte bekannt.
-
Wenn
der Auslöser 22 weiter
bis zu einem zweiten Druckpunkt gedrückt wird, wird ein zweiter
Schalter S2 ausgelöst.
Wenn der zweite Schalter S2 ausgelöst wird, wird der Filmverschluss 92 ausgelöst, worauf
die Erfassung der Latentbildbelichtung auf dem Filmbildfeld beginnt.
Der Filmverschluss 92 öffnet
sich für
eine Dauer, die hier als "Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall" bezeichnet wird.
Der Bildwandlerverschluss 94 wird ebenfalls betätigt und öffnet sich
einmal oder mehrmals während
des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls.
-
In
bestimmten Ausführungsbeispielen
liefert die Kamera 10 dem Benutzer Änderungsempfehlungen nach einer
erfolgreichen Bilderfassung. (Eine nicht erfolgreiche Bilderfassung
wird nachstehend in Bezug auf die Warnmeldungen besprochen.)
-
Wie
in 3 gezeigt, visiert der Benutzer mit der Kamera 10 ein
Motiv 130 an. Bei anvisiertem Motiv definiert ein Archivierungsbetrachtungswinkel
(in 3 mittels Strichlinien bezeichnet) der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 eine
fotografische Szene 133 zur Archivierungserfassung, und
die Bewertungserfassungseinheit 18 definiert einen Bewertungsbetrachtungswinkel 135,
bei dem es sich um den gleichen Betrachtungswinkel der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 handeln
kann. In 3 umfasst der Bewertungsbetrachtungswinkel 135 den
mittels Strichlinien bezeichneten Archivierungsbetrachtungswinkel 133 sowie
den mit Strichpunktlinien bezeichneten zusätzlichen Raum.
-
Als
Visierhilfe ist zu bevorzugen, dass die durch die Archivierungsbilderfassungseinheit 16 definierte fotografische
Szene 133 auch in einem Sucher 58 der Kamera 10 (innerhalb übli cher
Suchergrenzen, wie bereits besprochen) aufgerissen wird. Der Aufriss
der Szene im Sucher 58 kann erfolgen, indem das Bildfeld
des Suchers 58 so begrenzt wird, dass es des Szene entspricht,
oder indem man die Szene anhand eines Rechtecks auf einem größeren Bildfeld
definiert.
-
Die
hier verwendeten Begriffe "fotografische
Szene" und "Szene" beziehen sich auf
alles in einem bestimmten Lichtbild, das von der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 der
Kamera 10 erfasst wurde oder würde. Mit anderen Worten ist
die fotografische Szene durch das Bildfeld der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 definiert.
Der Begriff "Bildfeld" wird hier benutzt,
um den gesamten Bereich zu bezeichnen, der von einer bestimmten
optischen Komponente oder einem System bebildert wird. Der Begriff "Szene" meint die Gesamtheit
dessen, was ein Benutzer für
die Archivierungsbilderfassung in einem bestimmten Bildaufnahmeereignis zusammengestellt
hat. Der Begriff "Szene" lässt sich
allgemein als Motiv 130 und Hintergrund 132 klassifizieren.
Aus Sicht des Fotografen ist das Motiv 130 der wichtige
Teil der Szene, beispielsweise eine Person oder ein Gegenstand von
Interesse, während
der Hintergrund 132 lediglich eine Ergänzung ist.
-
Die
fotografische Szene ist durch die Archivierungsbilderfassung festgelegt,
oder – alternativ
hierzu – durch
eine benutzerseitige Bezeichnung einer fotografischen Szene, die
von der Archivierungsbilderfassung unabhängig ist. Der letztgenannte
Fall betrifft die Verwendung der Kamera 10 als Instruktionsmittel
ohne Archivierungsbilderfassung. Die Benutzerbestimmung kann in
diesem Fall durch Betätigen
des Auslösers über den
zweiten Druckpunkt hinaus erfolgen, wenn in der Kamera 10 kein
Archivierungsmedium vorhanden ist, oder wenn die Archivierungsbilderfassung
vom Benutzer deaktiviert worden ist. Die Benutzerbestimmung kann alternativ
auch durch Betätigen
eines separaten (nicht dargestellten) Bedienelements erfolgen, das
für diesen Zweck
bereitgestellt wird. Der Einfachheit halber beschränkt sich
die folgende Erläuterung
auf Änderungsempfehlungen,
die nach einer Archivierungsbilderfassung erzeugt werden. Es sei
darauf hingewiesen, dass gleiche Überlegungen gelten, wenn die
Kamera 10 als Anweisungsinstrument ohne Archivierungsbilderfassung
verwendet wird.
-
Während, wie
in 3 gezeigt, die Szene im Sucher 58 umrissen
ist, wird ein Archivierungsbild zusammen mit einem oder mehreren
elektronischen Originalbildern erfasst. Die elektro nischen Originalbilder
haben jeweils ein Bildfeld, das die festgelegte Szene umfasst und
in einigen Fällen
größer ist
als das Bildfeld der festgelegten Szene. Im Anschluss an die Erfassung
werden ein oder mehrere Bilder von dem elektronischen Originalbild
abgeleitet, worauf diese abgeleiteten Bilder dem Benutzer an der
Display-Einheit 26, die am Gehäuse 12 der Kamera 10 angeordnet
ist, entweder auf Anforderung oder automatisch nach der Erfassung
angezeigt. An der Display-Einheit können mehrere abgeleitete Bilder
gleichzeitig angezeigt werden, aufgrund von Größenbeschränkungen ist es jedoch zu bevorzugen,
dass jedes abgeleitete Bild im Wechsel angezeigt wird. Außerdem ist
zu bevorzugen, dass die abgeleiteten Bilder nur auf Anforderung
angezeigt werden, um den Benutzer während einer fortgesetzten Bildaufnahme
nicht abzulenken.
-
Vorzugsweise
wird ein elektronisches Originalbild gleichzeitig mit der Erfassung
des Archivierungsbildes erfasst, und das abgeleitete Bild, das der
Szene entspricht, wird unmittelbar nach der Bilderfassung zur Anzeige
bereitgestellt. Dieses abgeleitete Bild wird hier auch als "abgeleitetes Szenenbild" bezeichnet. Wenn das
abgeleitete Bild einem entsprechenden Archivierungsbild nach erwartetem
Fotofinishing ähnlich
sein soll, wird das abgeleitete Szenenbild hier auch als ein "Verifizierungsbild" bezeichnet. Abgeleitete
Bilder enthalten andere Teile des elektronischen Originalbildes
als das abgeleitete Szenenbild, und abgeleitete Bilder mit modifizierten
Belichtungsparametern, die sich auf ein entsprechendes Archivierungsbild
beziehen, werden hier als "Bewertungsbilder" bezeichnet.
-
Die
Kameras 10 werden hier im Allgemeinen in Bezug auf Ausführungsbeispiele
besprochen, in denen abgeleitete Bilder ein Verifizierungsbild und
Bewertungsbilder enthalten. Es sei darauf hingewiesen, dass ähnliche Überlegungen
für andere,
unterschiedliche Ausführungsbeispiele
gelten.
-
Nach
erfolgreicher Erfassung des elektronischen Originalbildes werden
die Belichtungsinformationen für
das abgeleitete Szenenbild auf übliche
fotografische Fehler und Mängel
analysiert, worauf in Abhängigkeit von
dieser Analyse ein oder mehrere Änderungsempfehlungen
für eine
darauffolgende Erfassung eines Archivierungsbildes desselben Motivs
für den
Benutzer angezeigt werden. Die Belichtungsinformationen können solche
Informationen umfassen, wie beispielsweise Entfernungsmessdaten
der Bereiche 90, die dem abgeleiteten Szenenbild entsprechen,
Kameraausrichtung, gewählter
Druckformat (Seitenverhältnis)
und Helligkeit und Farbinformationen für verschiedene Bereiche des
Bildes. Die Kameraausrichtung wird über einen Kameraausrichtungssensor 134 ermittelt.
Das Druckformat wird über
einen (nicht separat dargestellten) benutzerseitig betätigbaren
Schalter angezeigt. Helligkeit- und Farbinformationen können aus
dem elektronischen Bild oder von einem oder mehreren Sensoren oder
beidem bereitgestellt werden.
-
Es
ist unbedingt zu bevorzugen, dass die Analyse der Belichtungsinformationen
ein oder mehrere unterschiedliche Bestimmungen umfasst, die darauf
ausgerichtet sind, das fotografische Motiv und den Hintergrund in
der fotografierten Szene und dem abgeleiteten Szenenbild zu identifizieren.
Zu bevorzugen ist dieses Konzept, weil Änderungsempfehlungen, die sich
auf die Bildkomposition beziehen, für einen unerfahrenen Fotografen
hilfreicher sind als andere Änderungsempfehlungen.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Kamera 10 ein
oder mehrere Automatikfunktionen vorsieht, beispielsweise automatischen
Blitz und automatische Scharfstellung, wodurch die Notwendigkeit
einiger möglicher Änderungsempfehlungen
entfällt.
Ein unerfahrener Fotograf wird kompositorische Fehler in einem Verifizierungsbild
zudem mit geringerer Wahrscheinlichkeit erkennen und zu beheben
wissen als andere Mängel,
beispielsweise Helligkeitsprobleme. Andererseits sind kompositorische
Mängel
für den
Benutzer in den fertigen Prints oder anderen relativ großen Bildern
ebenso deutlich. Der unerfahrene Benutzer könnte zudem ermutigt werden,
ein Bild neu zu erfassen, das kompositorische Mängel aufweist, ebenso wie ein
Bild, das zu hell oder zu dunkel ist oder Bewegungsunschärfe oder ähnliches
aufweist. In diesem Fall dient die Änderungsempfehlung als Schulungsmittel
und ermutigt den Benutzer, verschiedene Kompositionen zu erproben,
die ihm anderenfalls nicht in den Sinn kämen.
-
Vorzugsweise
werden die Daten des Entfernungsmessers 86 zur Bestimmung
des Motivs und Hintergrunds für
die unterschiedlichen Bereiche 90 des abgeleiteten Szenenbildes
herangezogen. Die verwendeten Kriterien zur Trennung der unterschiedlichen
Bereiche 90 in Motiv und Hintergrund können je nach erwarteter Kameraverwendung
variieren. Gängigerweise
gilt eine Region 90 als Hintergrund, wenn der gemessene
Abstand für
den Bereich 90 größer ist
als ein Vielfaches des gemessenen Abstands des nächsten Bereichs 90, während ein
Bereich 90 als Motiv gilt, wenn der gemessene Abstand kleiner
oder gleich dem Vielfachen des gemessenen Abstands zum nächsten Bereich 90 ist.
Ein gängiges
Vielfaches ist zwei. Andere Kriterien, die separat oder in Kombination
mit dem letzten Kriterium anwendbar sind, besagen, dass ein Bereich 90 als
Hintergrundbild gilt, wenn der gemessene Abstand der Unendlicheinstellung
für die
Aufnahmelinseneinheit 76 entspricht. Bei einigen Kameras 10 beträgt dieser
Abstand beispielsweise 3,5 m oder mehr. Ein weiteres Kriterium,
das alleine oder mit mehreren anderen Kriterien anwendbar ist, besagt,
dass die äußeren Bereiche 90 des Bildes
zum Hintergrund gehören.
Dieses Kriterium ist besonders geeignet, wenn es als Gegenstück zur Bestimmung
der näher
gelegenen, inneren Bereiche 90 des Bildes dient. Ein weiteres
Kriterium besagt, dass bei Verwendung der Blitzeinheit 36 die
helleren Bereiche 90 oder die Bereiche 90, die
sowohl heller sind als auch näher
liegen, das Motiv darstellen, während
die übrigen
Bereiche 90 zum Hintergrund zählen.
Dieses Kriterium dient üblicherweise
als Ausweg, wenn andere entfernungsgeschützte Kriterien mehrdeutig sind.
Ein weiteres Kriterium besagt, dass wenn der Entfernungsmesser 86 nur
Motivdaten in Unendlichstellung ermittelt, die Bereiche 90,
die heller oder unschärfer
oder beides sind, als Himmel gelten. Beispielsweise kann eine Empfehlung
zum erneuten Anvisieren gegeben werden, wenn der Horizont in Bildmitte
liegt.
-
Ein
Vorteil des eben erwähnten
Kriteriums ist die Einfachheit. Andere, komplexere Kriterien, wie
die Mustererkennung, sind ebenfalls verwendbar. Beispielsweise kann
das elektronische Bild analysiert werden, um Augenpositionen innerhalb
des Bildes zu ermitteln. Dieser Ansatz erfordert allerdings umfangreiche
Berechnungsressourcen.
-
Ein
Nachteil der verschiedenen Kriterien, insbesondere der einfachen
Kriterien, besteht darin, dass zumindest gelegentlich fehlerhafte Änderungsempfehlungen
zur Bildkomposition gegeben werden. Dies ist kein schwerwiegender
Nachteil. Ein Großteil
der Menschen kann bei Betrachtung eines Bildes eine gute von einer schlechten
Bildkomposition unterscheiden. Man kann erwarten, dass Änderungsempfehlungen,
die auf eine gute Bildkomposition hinweisen, einfach erkannt werden,
und dass fehlerhafte Änderungsempfehlungen
mit schlechten Kompositionen einfach ignoriert werden. Außerdem ist
zu erwarten, dass Benutzer, die mit unterschiedlichen Möglichkeiten
zur Erfassung desselben Motivs vertraut gemacht worden sind, eher
ihren eigenen Vorstellungen nachgehen, indem sie eine oder mehrere
Empfehlungen kombinieren oder eine völlig andere Lösung wählen.
-
Da
fehlerhafte Änderungsempfehlungen
nicht kritisch sind, können
mehrere unterschiedliche Änderungsempfehlungen
in Abhängigkeit
von einem einzelnen abgeleiteten Szenenbild unter Verwendung unterschiedlicher,
kollidierender Empfehlungen erfolgen, beispielsweise was die Ermittlung
des Motivs und des Hintergrunds betrifft. Es ist anzunehmen, dass
der Benutzer die resultierende Gruppe der Änderungsempfehlungen als hilfreich
erachtet, auch wenn ein oder mehrere Empfehlungen gegenüber der
ursprünglichen
Komposition eine Verschlechterung darstellen.
-
Eine Änderungsempfehlung
wird während
einer nachfolgenden Archivierungsbilderfassung implementiert. Wenn
der Benutzer der Änderungsempfehlung
folgt, erfasst er ein Archivierungsbild, das von dem Bewertungsbild
abweicht. In einigen Ausführungsbeispielen
folgt der Änderungsempfehlung
die Belichtung eines ersten Archivierungsbildes (Film oder digital);
der Benutzer folgt der Änderungsempfehlung
durch Erfassung eines zweiten Archivierungsbildes. Das erste Archivierungsbild
erfasst den Moment, das heißt
eine Szene, die sich schnell ändern
kann. Das zweite Archivierungsbild kann eine Verbesserung aufgrund
einer Änderungsempfehlung
sein, aber nur dann, wenn dies erwünscht ist und wenn die Umstände eine
Wiederholung zulassen. Zwar können Änderungsempfehlungen
auch gemacht werden, ohne dass zunächst ein Archivierungsbild
erfasst worden wäre,
aber der beschriebene Ansatz ist vorwiegend dazu gedacht, bessere
Techniken zu vermitteln, anstatt eine Kamera für die übliche Verwendung bereitzustellen.
-
Auf
der Grundlage der Analyse der Belichtungsinformationen werden digitale
Subroutinen für
eine oder mehrere Änderungsempfehlungen
aus der Transformationstabelle 136 mit verfügbaren Änderungsempfehlungen
ausgewertet. Die Transformationstabelle 136 kann als Datenbank
aus gespeicherten Subroutinen oder als Algorithmus ausgebildet sein,
von dem Subroutinen nach Bedarf abgeleitet werden, oder es kann
sich um eine Kombination aus einer oder mehreren Datenbanken und
Algorithmen handeln. Der Algorithmus kann Fuzzy-Logik-Algorithmen
oder -Subroutinen umfassen.
-
Wie
in 26 gezeigt, werden dem Benutzer die Änderungsempfehlungen
durch eine bildliche Darstellung 138 angezeigt. Die bildliche
Darstellung 138 kann eine Textmitteilung 138a oder
ein Symbol 138b sein, um den empfohlenen Effekt zu kommunizieren.
Es ist unbedingt empfehlenswert, dass die Subroutinen für die Ableitung
von Bildern eine Anwendung der verschiedenen Änderungsempfehlungen des elektronischen
Originalbildes darstellen. (Änderungsempfehlungen,
die als abgeleitete Bilder angezeigt werden, werden hier auch als "Änderungsempfehlungsbilder 138c" bezeichnet.) Änderungsempfehlungen
können
auch als Kombination aus abgeleiteten Bildern und Erkennungszeichen
dargestellt werden. In 26 werden vier unterschiedliche Darstellungen
einer Änderungsempfehlung
gezeigt, die eine Verkürzung
des Aufnahmeabstands zum Motiv oder die Verwendung einer Teleeinstellung
zum Inhalt haben. Eine Symboldarstellung 138b hat die Form
eines stilisierten Buchstabens "Z". Eine textliche
Darstellung 138a umfasst den Text "Zoom".
Ein Änderungsempfehlungsbild 138c zeigt
ein abgeleitetes Bild, das digital um einen vorbestimmten Wert gezoomt
worden ist. Eine kombinierte Änderungsempfehlung 138d legt
eine textliche oder symbolische Empfehlung über das Änderungsempfehlungsbild.
-
Es
ist unbedingt zu bevorzugen, dass Änderungsempfehlungen dem Benutzer
als Änderungsempfehlungsbilder 138c dargestellt
werden, da dieses Konzept für
den Benutzer schneller zu implementieren ist, als dies für Erkennungszeichen
oder Kombinationen von Erkennungszeichen und einem oder mehreren
abgeleiteten Bildern möglich
wäre. Bei
Erkennungszeichen oder einer Kombination aus Erkennungszeichen und
Bildern muss der Benutzer die Darstellung des folgenden Archivierungsbildes
entweder mental visualisieren oder durch Einstellung auf die vorgeschlagene
Aufnahme. Dies benötigt
Zeit, insbesondere für
einen unerfahrenen Benutzer, der mit mehreren Änderungsempfehlungen konfrontiert
wird. Bei den Änderungsempfehlungsbildern 138c ist
ein zusätzlicher
Visualisierungsschritt nicht erforderlich, da das nachfolgende Archivierungsbild
innerhalb der praktischen Grenzen an der Display-Einheit angezeigt
wird. Der Benutzer kann somit schneller entscheiden, ob er einer Änderungsempfehlung
folgen möchte.
Außerdem
kann der Benutzer schnell entscheiden, ob er einer Änderungsempfehlung
teilweise folgen möchte
oder mehrere Änderungsempfehlungen
kombinieren will. Dies erhöht
den Nutzen für
den Benutzer, da eine Empfehlung nicht unbedingt hundertprozentig stimmen
muss, um zweckdienlich zu sein, während der Benutzer gleichzeitig
seinen kreativen Spielraum ausschöpfen und die Freude an dem
fotografischen Vorgang ausschöpfen
kann.
-
Es
ist unschwer erkennbar, dass dem Benutzer eine praktisch unbegrenzte
Zahl und Vielfalt an Änderungsempfehlungen
zur Verfügung
gestellt werden kann. Eine praktische Beschränkung bezüglich der Anzahl und Art von Änderungsempfehlungen
setzt die vorgesehene Verwendung der Kamera 10. Eine größere Vielzahl
und größere Anzahl
von Änderungsempfehlungen
ist beispielsweise für
eine Kamera besser geeignet, die vorwiegend als Trainingsinstrument
für Experten
gedacht ist, als für
eine Kamera 10, die für
die allgemeine Verwendung ausgelegt ist. Eine weitere praktische
Grenze wird durch kollidierende Anforderungen in Bezug auf die Toleranz
des Benutzers gegenüber
fehlerhaften Empfehlungen und den größeren Verarbeitungsaufwand
für Hardware
und Software zwecks Reduzierung der Anzahl fehlerhafter Empfehlungen
gesetzt. Eine weitere praktische Grenze bildet die Fähigkeit
des Fotografen, die angebotenen Informationen schnell zu verstehen
und danach zu handeln. Einige Änderungsempfehlungen
weisen zudem inhärent
in den meisten Bildaufnahmesituationen nur einen geringen Nutzen
auf, wie beispielsweise Empfehlungen zur Verwendung einer Doppelbelichtung
oder eines extremen Weitwinkelobjektivs (Fischauge). Es empfiehlt
sich daher, für
ein bestimmtes Erfassungsereignis die Gesamtzahl der Änderungsempfehlungen
zu begrenzen und Änderungsempfehlungen,
die mit hoher Wahrscheinlichkeit ungeeignet sind, zu vermeiden.
-
Der
Benutzer kann bestimmte Werte für
die Gesamtzahl und die Art der Änderungsempfehlungen
bestimmen oder vorbestimmen. Im letztgenannten Fall können Änderungsempfehlungen
in einer Hierarchie oder in einer auswählbaren Abstufung auf die gleiche
Weise bereitgestellt werden, wie das von so genannten Pull-Down-Menüs in Computerprogrammen
bekannt ist. Ein Benutzer könnte
beispielsweise unter drei Stufen für wenige, moderate und viele Änderungsempfehlungen
wählen
oder alternativ hierzu zwischen Empfehlungen für Anfänger, unerfahrene und erfahrene
Benutzer. In allen Fällen
könnte
eine Einstellung "aus" bereitgestellt werden,
um die Änderungsempfehlung
auszuschalten. Die Bedientasten 122 der Benutzeroberfläche 118 können zu
diesem Zweck mit einem Schalter versehen sein. Für eine von einem Gelegenheitsfotografen
verwendete Kamera 10 ist derzeit zu bevorzugen, dass die
Zahl der Änderungsempfehlungen
auf maximal drei Empfehlungen je Bildaufnahmeereignis vorbestimmt
ist, und dass die Änderungsempfehlungen
derart eingeschränkt
sind, dass das Risiko reduziert wird, Empfehlungen zu geben, die
für eine
bestimmte Szene vollkommen ungeeignet sind.
-
Um
die Fähigkeit
des Fotografen zu verbessern, die angebotenen Informationen schneller
zu verstehen und danach zu handeln, kann man die Duplizierung von
Empfehlungen und die Bereitstellung mehrerer ähnlicher Empfehlungen beseitigen.
So ist es beispielsweise für
eine horizontal zusammengestellte Szene nicht wünschenswert, sowohl eine Rechtsdrehung
in das Hochformat als auch eine Linksdrehung in dasselbe Format
zu empfehlen. Die Verwendung der Telefunktion lässt sich besser mit einem einzelnen
oder einer kleinen Zahl von Änderungsempfehlungsbildern 138 lösen, anstatt
mit einer umfangreichen Bildreihe in vielen verschiedenen Zoompositionen.
-
Änderungsempfehlungen
lassen sich grob in Empfehlungen bezüglich der Bildkomposition und
Empfehlungen bezüglich
der Belichtungsparameter sowie in Kombinationen aus beiden unterteilen. Änderungsempfehlungen
betreffen Umstellungen einiger oder aller visuellen Elemente einer
Szene. Änderungen
der Belichtungsparameter sind Modifikationen der Kamerafunktionen,
die einige oder alle der visueller Elemente einer Szene ohne Neuanordnung
betreffen. Es empfiehlt sich unbedingt, die Belichtungsinformationen
auf Änderung
der Bildkomposition und Änderungen
der Belichtungsparameter hin zu analysieren. Beispielsweise kann
zunächst
eine Bestimmung durchgeführt
werden, um das fotografische Motiv und den Hintergrund in der fotografierten
Szene und in dem abgeleiteten Szenenbild zu identifizieren. Die
relativen Eigenschaften des Motivs und des Hintergrunds können dann
bewertet und mit vorbestimmten Wertebereichen verglichen werden.
-
Tabelle
1 führt
einige Beispiele von Änderungsempfehlungen
und entsprechenden Kategorien, Benutzeraktionen und digitalen Modifikationen
auf, mit denen die Bewertungsbilder die empfohlenen Änderungen aufgreifen.
-
-
-
Änderungen
der Bildkomposition lassen sich auf das abgeleitete Szenenbild beschränken oder
können
Bildelemente hinzufügen,
die in einer oder mehreren Richtungen über das abgeleitete Szenenbild
hinausgehen. Ein Beispiel für
eine Änderung,
die auf das abgeleitete Szenenbild beschränkt ist, ist das Zoomen. Beim Zoomen
wird ein digitaler Zoomalgorithmus auf das abgeleitete Szenenbild
angewendet, worauf das resultierende Änderungsempfehlungsbild 138c die
Wirkung des optischen Zoomens oder der Teleeinstellung nachempfindet.
Zoomalgorithmen sind einschlägigen
Fachleuten in der Technik bekannt. Ein weiteres Beispiel einer Änderung
der Bildkomposition, bei der keine Bildelemente hinzugefügt werden,
ist die Drehung eines quadratischen, abgeleiteten Szenenbildes.
-
Ein
Beispiel für
die Änderung
der Bildkomposition, bei der Bildelemente hinzugefügt werden,
die über das
abgeleitete Szenenbild hinausgehen, ist das erneute Anvisieren mit
der Kamera 10 derart, dass die Szene des folgenden Archivierungsbildes
bezüglich
zu dem abgeleiteten Szenenbild neu zentriert wird. Ein weiteres Beispiel
für eine Änderung
der Bildkomposition, bei der Bildelemente hinzugefügt werden,
die über
das abgeleitete Szenenbild hinausgehen, ist die Drehung der Kamera 10 derart,
dass ein abgeleitetes Szenenbild im Querformat entsteht. Um diese
Art von Änderungsempfehlungsbildern 138c zu
erzeugen, wird ein elektronisches Originalbild-Betrachtungsfeld
benötigt,
das das abgeleitete Szenenbild umfasst und sich mindestens auf einer
Seite über
das abgeleitete Szenenbild hinaus erstreckt.
-
9 zeigt
ein elektronisches Originalbild 142 einer Szene, die mit
einem Bildwandler 24 erfasst wurde, der in Bezug zu dem
mit der Kamera 10 erfassten Archivierungsbild "Übergröße" besitzt. 10 zeigt
ein Verifizierungsbild 144 im Querformat, das von dem elektronischen
Originalbild 142 abgeleitet ist. Das Verifizierungsbild 144 ist
gegen ein schraffiertes Feld 146 dargestellt, das die Größe und relative
Lage des elektronischen Originalbildes darstellt. Das erfasste Archivierungsbild
hat die gleiche Beziehung zu dem elektronischen Originalbild, wie
für das
Verifizierungsbild in 10 gezeigt. Das elektronische
Originalbild wird maßstäblich so
angepasst und proportioniert, dass es die Erstellung des in 11 gegen
die schraffierte Fläche 146 gezeigten Änderungsempfehlungsbildes 138c ermöglicht.
Dieses Änderungsempfehlungsbild 138c ahmt
eine Neunzig-Grad-Drehung der Kamera 10 nach. Die Breite
und Höhe
des elektronischen Originalbildes in 9 sind gleich
und zum längsten
Maß des
Archivierungsbildes proportional, wie in 10 und 11 gezeigt. 12 zeigt
ein elektronisches Originalbild, das skaliert und proportioniert
ist, um Änderungsempfehlungsbilder 138c zu
ermöglichen,
einschließlich
Drehung und Neuzentrierung. Das elektronische Originalbild erstreckt sich
an allen vier Seiten über
das Verifizierungsbild 144 hinaus, wie in 13 gezeigt.
-
Ein übergroßer Bildwandler
für eine
bestimmte Konfiguration eines Archivierungsbildes lässt sich
herstellen, indem man das optische System so auslegt, dass man einen
gewünschten
Betrachtungswinkel auf den Bildwandler erhält, und zwar in einer für einschlägige Fachleute
bekannten Weise. Der Bildwandler-Betrachtungswinkel übersteigt
denjenigen, der notwendig ist, um ein Verifizierungsbild ableiten
zu können,
das ausreichend versetzt ist, um Parallaxeänderungen zwischen der elektronischen
Erfassungseinheit und der Archivierungsbilderfassungseinheit bei
unterschiedlichen Fokusabständen
zu entfernen. Der Bildwandler-Betrachtungswinkel weist somit sowohl
in Bezug auf das Archivierungsbild als auch auf eine Parallaxekorrektur
der elektronischen Bilderfassungseinheit eine Übergröße auf. Dies ermöglicht der
Kamera, Verifizierungsbilder und andere abgeleitete Bilder auf Parallaxefehler
zu korrigieren, indem der Teil des zur Ableitung der Bilder verwendeten
elektronischen Originalbildes verschoben wird. Dies erfolgt zusätzlich zu
den anderen hier besprochenen Änderungen,
die erforderlich sind, um bestimmte Änderungsempfehlungen bereitstellen
zu können.
-
Die
Bewertungserfassungseinheit 18 ist derart konfiguriert,
dass sie den für
ein elektronisches Originalbild erforderlichen Betrachtungswinkel
so skaliert und proportioniert, dass er auf ein Archivierungsbild
mit einem bestimmten Format abgestimmt wird. Wie vorstehend gezeigt,
kann der Betrachtungswinkel in einer oder beiden Abmessungen größer als
das elektronische Originalbild 124 sein, wobei die tatsächlichen
Maße des
Bildwandlers 24 nicht kritisch sind.
-
Aus
Wirtschaftlichkeitsgründen
empfiehlt es sich, den Bildwandler 24 nicht größer zu machen,
als für die
Bereitstellung der für
die Kamera 10 gewünschten Änderungsempfehlungen
nötig ist.
-
14a-18 zeigen die Wirkung der Änderungsempfehlungen
bezüglich
eines erneuten Anvisierens und der Kameradrehung auf die notwendige
Größe des elektronischen
Originalbildes 142. 14a zeigt ein
Verifizierungsbild 144, in dem der Kopf 148 eines
Motivs horizontal und vertikal zentriert ist. Ein in 14b gezeigtes Änderungsempfehlungsbild 138c zeigt
den Kopf 148 der Person nach oben um ein Drittel des Abstands
zur Oberkante des Bildes verschoben. Die horizontale Position bleibt
unverändert. 14c zeigt die Originalabmessungen der Szene in
Volllinien 145 und die vorgeschlagene Änderung in Strichlinien 147. 15a-15c zeigen den gleichen Sachverhalt für eine vertikal
ausgerichtete Szene.
-
16a zeigt dieselbe Szene wie 14a. 16b ist
ein Änderungsempfehlungsbild 138c,
das die Wirkung der Kameradrehung und des erneuten Anvisierens zur
Verschiebung des Kopfes 148 einer Person um ein Drittel
von der Oberkante des Bildes nach unten zeigt. 16c zeigt die Wirkung dieser Änderung auf die Szenenabmessungen
in gleicher Weise wie 14c und 15c. 17a ist
ein Verifizierungsbild 144, das die gleiche Szene wie 14b zeigt, also den Kopf 148 der Person
um ein Drittel von der Bildoberkante nach unten verschoben. 17b ist die gleiche Änderungsempfehlung wie in 16b gezeigt. 17c zeigt die
empfohlene Änderung
der Szene und unterscheidet sich von 14c,
da die Kamera 10 aufgrund der Änderungsempfehlung in einem
anderen Winkel gehalten wurde.
-
19b zeigt ein Änderungsempfehlungsbild 138c zur
Verwendung der Telefunktion, das abhängig von dem Verifizierungsbild 144 aus 19a bereitgestellt würde. 19c zeigt
die Wirkung dieser Änderung auf
die Maße
der Szene. Die 20a-20c sind
vergleichbar, allerdings wird die Kamera 10 vertikal gehalten,
und das Änderungsempfehlungsbild 138c zeigt
sowohl die Verwendung der Telefunktion als auch die Neupositionierung
des Kopfes der Person im oberen Drittel. Zur Unterstützung des
Benutzers kann diese Empfehlung eine Textmitteilung oder andere
Zeichen enthalten (nicht in 20a-20c gezeigt), beispielsweise die Wörter "Tele", um die Maßnahme anzuzeigen,
die der Fotograf zur Implementierung der mit dem Bild gezeigten Änderungsempfehlung
durchführen
müsste.
Dieses Konzept kann in der Kamera für alle Änderungsempfehlungen oder nur
für komplexe
oder möglicherweise
irreführende Änderungsempfehlungen
implementiert werden. Der Text oder sonstige Zeichen können über das Änderungsempfehlungsbild 138c gelegt
oder an einem separaten Informationsdisplay 114 oder ähnlichem
angezeigt werden. Der Text kann einfach oder sogar unvollständig sein,
wenn man davon ausgeht, dass sich der Benutzer vorwiegend nach dem
Bild richtet. Beispielsweise könnte 20b mit der Meldung "Zoom + Neupositionierung" versehen werden.
-
18 zeigt
eine schematische Ansicht eines Bildwandlers 24, der zur
Erfassung eines elektronischen Originalbildes geeignet ist und für die in 14-17 und 19-20 gezeigten Änderungsempfehlungen 138 verwendet
werden kann. Die Volllinie zeigt den Bildwandler 24. Die
Strichlinie 149 zeigt den Teil des Bildwandlers 24,
der das als Verifizierungsbild 144 verwendete, abgeleitete
Szenenbild bereitstellt. (Die Strichlinie 149 zeigt ein
Seitenverhältnis
von 4:7. Das Seitenverhältnis
des Verifizierungsbildes ist auf das Seitenverhältnis des Archivierungsbildes
abgestimmt.) Die Mitte (mit einem Pluszeichen "+" markiert)
des abgeleiteten Szenenbildbereichs ist horizontal zentriert und
vertikal um ein Drittel von der Oberkante des elektronischen Originalbildes
nach unten vertikal verschoben. Das längste Maß (mit einem "x" markiert) des Bildwandlers 24 beträgt 4/3 des
entsprechenden Maßes
(mit einem "a" markiert) des abgeleiteten
Szenenbildbereichs. Das andere Maß (mit einem "y" markiert) des Bildwandlers 24 beträgt 7/6 des
Maßes "a" des abgeleiteten Szenenbildbereichs.
-
Der
Bildwandler 24 aus 18 ist
auch zur Erfassung eines elektronischen Originalbildes 142 geeignet,
das für
(nicht gezeigte) Änderungsempfehlungsbilder
verwendbar ist, die eine Empfehlung zur Nutzung der Weitwinkelfunktion
umfassen.
-
Die
Fähigkeiten
des Bildwandlers 24 aus 18 lassen
sich in einer Kamera 10 implementieren, die in der Lage
ist, sämtliche Änderungsempfehlungen
der 14-17 und 19-20 bereitzustellen.
Dies ist praktisch, da diese Kombination von Änderungsempfehlungen einen
Großteil
der üblichen
Fehler von erfahrenen Fotografen abdeckt. Wie in 21 gezeigt,
kann die Kamera 10 aufgrund dieser Kombination auch mehrere Änderungsempfehlungen
abhängig
von der Erfassung eines bestimmten Satzes von Szenenparametern anbieten.
Beispielsweise ist in 21 ein Baum 150 ungefähr in der
Mitte des Verifizierungsbildes 144 angeordnet.
-
Die
Kamera erstellt eine Empfehlungsmenge mit drei Änderungsempfehlungsbildern 138c.
Sämtliche drei Änderungsempfehlungsbilder 138c verschieben
den Baum 150 auf den Ein-Drittel-Punkt. Das oberste Änderungsempfehlungsbild 1381 belässt es bei
dieser Verschiebung. Das zweite Bild 1382 dreht die Kamera 10 zudem
um 90°.
Das dritte Bild 1383 holt den Baum 150 mit der
Telefunktion weiter heran.
-
In 21 liefern
die Änderungsempfehlungen
dem Benutzer sowohl eine empfohlene Korrektur der erfassten Fehlpositionierung
des Baumes 150 in der Mitte als auch zusätzlich hierzu
alternative Möglichkeiten der
Szenenkomposition. Dies ist für
den Benutzer auch dann von Wert, wenn er der Änderungsempfehlung zur Neupositionierung
des Baumes am Ein-Drittel-Punkt
nicht nachkommen möchte.
Aus diesen und ähnlichen Gründen ist
es allgemein wünschenswert, Änderungsempfehlungen
bereitzustellen, die dem Benutzer Alternativen und unterschiedliche
Betrachtungsweisen für
eine Szene anbieten, anstatt eine Änderungsempfehlung lediglich
an die Behebung erkannter Probleme zu binden. Der Bildwandler 24 kann
ein elektronisches Originalbild 142 bereitstellen, das
sogar einen größeren Bewertungsbetrachtungswinkel
als der Bildwandler 24 aus 18 hat.
Dies ist für
das Anvisieren in einer horizontalen Richtung nützlich, im Vergleich und zusätzlich zum Anvisieren
in einer zuvor beschriebenen vertikalen Richtung. Die 22-23 zeigen
ein elektronisches Originalbild 142 für einen derartigen Bildwandler 24 und
ein entsprechendes Änderungsempfehlungsbild 138,
das die Neuzentrierung eines erkannten Motivs in einer horizontalen
Richtung empfiehlt.
-
Der
Algorithmus zur Festlegung, welche Änderungsempfehlungen bereitgestellt
werden sollen, kann – je
nach Wunsch – komplexer
oder weniger komplex sein, und zwar innerhalb der Grenzen der verfügbaren Verarbeitungsleistung
der Kamera 10. Beispielsweise zeigen 27-30 eine
Implementierung eines einfachen Algorithmus. In diesem Fall werden
zunächst
die Entfernungsmessdaten analysiert, wie vorstehend besprochen,
um Motiv und Hintergrund zu ermitteln. Dann werden Empfehlungen
ausgesprochen, die bis auf einen Fall ausschließlich auf der relativen Position
des Motivs basieren. Die 27-30 zeigen
die erkannten Motive und die resultierenden Änderungsempfehlungen. Die Entfernungsmessdaten
sind in Form von Gittern 91 aus Entfernungsmessbereichen 90 auf ähnliche
Weise wie in 2 dargestellt. Die Position
des erkannten Motivs ist durch Kästchen
mit einem "x" markiert. In allen
diesen Figuren stehen die Änderungsempfehlungen in
Beziehung zu einem Verifizierungsbild mit H- Seitenverhältnis (4:6). Ähnliche
Empfehlungen würden
für Bilder
mit C-Seitenverhältnis
(4:7) gelten. Änderungsempfehlungen
werden in den 27-30 mithilfe
von Volllinien 145 für
die Originalmaße
der Szene und mithilfe von Strichlinien 147 für die empfohlenen
Maße gemäß Änderungsempfehlung
gezeigt.
-
Ein
in 27 gezeigtes, relativ großes Motiv 152 weist
einen hohen Hintergrundanteil über
und links vom Motiv auf. Eine erste Änderung empfiehlt, das Motiv
vertikal neu anzuvisieren. Eine zweite Änderung empfiehlt den Wechsel
zu einem Panorama-Seitenverhältnis.
Eine dritte Änderung
empfiehlt, das Motiv vertikal und weiter rechts anzuvisieren.
-
28 zeigt
ein schmales Motiv 154 mit übermäßigem Hintergrundanteil auf
beiden Seiten. Eine erste Änderung
empfiehlt den Wechsel zu einer vertikalen Ausrichtung. Eine zweite Änderung
empfiehlt den Wechsel auf ein C-Seitenverhältnis.
-
29 zeigt
ein Motiv 156 mit übermäßigem Hintergrundanteil über dem
Motiv und auf beiden Seiten des Motivs. Eine erste Änderung
empfiehlt, das Motiv neu und mit Telefunktion anzuvisieren. Eine
zweite Änderung
empfiehlt das erneute Anvisieren und den Wechsel auf eine vertikale
Ausrichtung. Eine dritte Änderung empfiehlt,
das Motiv neu anzuvisieren und ein C-Seitenverhältnis zu verwenden.
-
In 30 ist
ein Motiv 158 zur Mitte versetzt und weist oberhalb möglicherweise
einen zu hohen Hintergrundanteil auf. Die versetzte Anordnung des
Motivs wird als beabsichtigt angenommen, aber die Änderung empfiehlt
die Umstellung auf ein Panorama-Seitenverhältnis.
-
In
einer anderen, hier nicht dargestellten Situation weisen die Entfernungsmessdaten
lediglich Hintergrund ohne Motiv aus. In diesem Fall geht das System
von einer Landschaftsaufnahme aus und empfiehlt ein Panorama-Seitenverhältnis. Die
Helligkeits- und Farbinformationen können auch herangezogen werden,
um ein erneutes Anvisieren zu empfehlen, so dass der Horizont auf
den Ein-Drittel-Punkt verschoben wird. Für diese Änderungsempfehlung wird davon
ausgegangen, dass sich der Himmel im oberen Teil des Bildes befindet und
heller oder blauer als der Rest des Bildes ist.
-
Die
Display-Einheit 26 zeigt das Verifizierungsbild und die übrigen abgeleiteten
Bilder. Dies lässt
sich auf verschiedene Weise erreichen. Ein Display im Querformat
kann ein querformatiges abgeleitetes Bild desselben Seitenverhältnisses
bei voller Größe sowie
ein Bild von reduzierter Größe für eine empfohlene
Kameradrehung anzeigen. Alternativ hierzu kann die Display-Einheit 26 die
gleiche Empfehlung auf der Seite liegend bei voller Größe der Display-Einheit anzeigen.
In diesem Fall muss der Benutzer die Kamera 10 drehen,
um die Änderungsempfehlung
in richtiger Lage zu sehen. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass
die miteinander verglichenen, abgeleiteten Bilder gleich groß sind,
ist aber nicht zu bevorzugen, da er umständlich ist und einer schnellen
Umschaltung zwischen dem Verifizierungsbild und den Änderungsempfehlungsbildern 138c im Wege
steht. (Man geht davon aus, dass viele Benutzer eine derartige schnelle
Umschaltung zu schätzen
wissen, um Unterschiede zwischen dem Verifizierungsbild und den Änderungsempfehlungsbildern 138c vergleichen
zu können.)
-
Vorzugsweise
hat die Display-Einheit 26 eine Übergröße, so dass abgeleitete Bilder
mit gleichem Seitenverhältnis
in derselben Größe in vertikaler
und horizontaler Ausrichtung dargestellt werden können. Ein quadratisches
Display, wie in 1 gezeigt, ist für diesen
Zweck geeignet, aber ein querformatiges Display ist ebenfalls verwendbar,
wenn die abgeleiteten Bilder so bemessen werden, dass sie in allen
Ausrichtungen passen.
-
In
Ausführungsbeispielen
der Kamera 10, in denen das elektronische Originalbild 142 größer als
das Archivierungsbild und das Verifizierungsbild 144 sind,
kann die elektronische Erfassungseinheit 18 die Umgebungsbeleuchtung
für das
elektronische Originalbild 142 als Ganzes oder als Teil
des elektronischen Originalbildes 142 messen, das dem Archivierungsbild
und dem Verifizierungsbild entspricht. (In beiden Fällen und
wie vorstehend besprochen, können
die eigentlichen Messungen durch Sensorkonfiguration auf einen Bereich
beschränkt
werden, der kleiner als die gesamte Fläche des Bildes ist.) Derzeit
wird bevorzugt, das Umgebungslicht anhand des elektronischen Originalbildes
zu messen, der das Verifizierungsbild liefert und dem Archivierungsbild
entspricht. Dieses Konzept orientiert sich an der Absicht des Fotografen
und liefert für
die Erfassungsparameter Werte, die am besten auf die Szene abgestimmt
sind.
-
Da
die Daten verfügbar
sind, können
das Umgebungslicht und sonstige Bedingungen für jedes der Änderungsempfehlungsbilder 138c optional
auch unabhängig
gemessen oder bewertet werden. Diese Bewertungen dienen nicht zur
Einstellung der Belichtungsparameter sondern zur Ermittlung digitaler
Modifikationen für einzelne Änderungsempfehlungsbilder 138c.
Die digitalen Modifikationen ändern
die entsprechenden Änderungsempfehlungsbilder 138c derart,
dass diese das nachahmen, was in dem folgenden Archivierungsbild
zu sehen wäre
und dem einzelnen Änderungsempfehlungsbild 138c entspricht.
Dies ist notwendigerweise ungenau und unterliegt den Einschränkungen
der verfügbaren
Bildinformationen sowie der möglichen
Verarbeitungsgeschwindigkeit und Speicherkapazität. Eine weitere Einschränkung, wie
vorstehend erwähnt,
ist die Tatsache, dass das Motiv der Szene zur erneuten Erfassung
in dem darauffolgenden Archivierungsbild weiter vorhanden sein muss.
-
24 zeigt
ein Beispiel dieses Ansatzes. Die digitale Modifikation besteht
in der Verwendung eines Aufhellungs-/Abdunklungsalgorithmus zur
Nachahmung der Effekte von Belichtungswertänderungen (Ev). Zunächst komponiert
der Fotograf mit dem Kamerasucher 58 eine Szene. Das Sucherbild 160 der
Szene weist ein Motiv 162 auf, wobei es sich um eine Frau
mit einer Tasche handelt, die nicht mittig im Bild angeordnet, sondern
zu einer Seite versetzt ist. (In diesem Beispiel wird außerdem ein
Haus 163 gezeigt. Das Haus ist zur Kamera 10 wesentlich
weiter beabstandet als die Frau und wird als Teil des Hintergrunds
behandelt.) Der Auslöser
wird bis zu einem ersten Druckpunkt betätigt, wodurch der Schalter
S1 ausgelöst
wird. Dieses vorläufige Erfassungsereignis
(in 24 durch Rahmen 165 gezeigt) veranlasst,
wie bereits besprochen, den elektronischen Bildwandler dazu, eine
Reihe vorläufiger
elektronischer Bilder 164 und Entfernungsmessdaten 91 zu
erfassen. Der Einfachheit halber geht die vorliegende Erörterung
von der Verwendung eines einzelnen vorläufigen elektronischen Bildes 164 aus.
-
Das
vorläufige
elektronische Bild 164 wird digitalisiert und in Paxel 166 unterteilt,
wodurch ein unterteiltes Bild 168 entsteht. Jedes Paxel 166 ist
ein Block aus (nicht gezeigten) Pixeln. Nach einem Ansatz wird beispielsweise
ein Bild in einer Anordnung aus 36 × 24 Paxeln aufgeteilt, wobei
jedes Paxel aus einem Block von 16 × 16 Pixeln abgeleitet wird.
(Zur Verdeutlichung sind die in 24 gezeigten
Paxel übergroß und als Anordnung
n mal n dargestellt. Paxel sind nicht auf Blöcke von n mal n beschränkt.)
-
Ein
erster Teil 170 des unterteilten Bildes 168 wird
auf seinen Belichtungswert ermittelt. Der erste Teil 170 entspricht
der durch das Sucherbild 160 bestimmten Szene und wird
in 24 durch ein Muster der Buchstaben X in den entsprechenden
Paxeln 166 des unterteilten Bildes 168 symbolisch
dargestellt. Die Pixel des ersten Teils 170 werden in entsprechenden
Paxeln 166 durch einen (nicht gezeigten) Pixelakkumulator
zusammengefasst, der einen Mittelwert logarithmisch quantisierter
RGB-Digitalwerte bildet, um ein Array aus Paxel-Werten für die Paxel 166 in
den ersten Teil 170 bereitzustellen. Die Paxel werden nach
einem der zuvor besprochenen Verfahren gewichtet, um Belichtungswerte
für die
Archivierungsbilderfassung und für
die Erfassung eines elektronischen Originalbildes 142 gleichzeitig
mit der Erfassung des Archivierungsbildes zu ermitteln.
-
Die
Entfernungsmessdaten liegen in Form von Entfernungsmesswerten für verschiedene
(nicht separat dargestellte) Elemente des Entfernungsmessers 86 vor.
Die Werte bezeichnen ermittelte Entfernungen in einem Muster aus
Bereichen 90, die durch die jeweiligen Elemente bestimmt
sind. Die Bereiche haben eine vorbestimmte Beziehung zu der Szene
und zu dem Sucherbild 160 (in 24 durch
das Bereichsgitter 91 symbolisch dargestellt, das über einer
Darstellung der Szene liegt). Das Autofokussystem verwendet die
Werte für
die Bereiche zur Scharfstellung des Aufnahmeobjektivs.
-
Dann
wird der Auslöser
bis zu einem zweiten Druckpunkt betätigt, wodurch ein Schalter
S2 und die Hauptbilderfassung (in 24 durch
Rahmen 169 bezeichnet) ausgelöst wird. Das Archivierungsbild 167 wird erfasst.
Gleichzeitig mit Erfassung des Archivierungsbildes 167 wird
ein elektronisches Originalbild 142 erfasst. Das elektronische
Originalbild wird digitalisiert, um ein digitalisiertes, elektronisches
Originalbild 142 und ein entsprechendes unterteiltes Bild 168a zu
erstellen.
-
Aus
dem ersten Teil 170 des unterteilten Bildes 168 wird
ein Verifizierungsbild 144 erstellt, das der Szene entspricht.
In 24 wird das Verifizierungsbild oben rechts dargestellt.
Innerhalb der Grenzen der Verarbeitungsvorrichtung entspricht das
im Fotofinishing angefertigte Bild dem Verifizierungsbild 144.
-
Zu
diesem Zeitpunkt erfolgt der Zugriff auf Entfernungsmessdaten (in 24 durch
ein sich wiederholendes Bereichsgitter 91 dargestellt).
Die Entfernungsmessdaten können
gleichzeitig mit dem vorläufigen
elektronischen Bild erfasst werden, wie bereits besprochen, oder
es kön nen
neue Informationen sein, die sich aus der Messung von Entfernungswerten
zum Zeitpunkt der Archivierungsbilderfassung ergeben, je nach verfügbarer Verarbeitungsleistung
und anderen praktischen Einschränkungen.
Die Werte für
die Bereiche 90 werden verglichen, worauf ein Motiv ermittelt
wird. Diese Analyse kann dem zuvor durchgeführten Autofokus-Verfahren entsprechen
oder ein Ergebnis der gewichteten Werte sein. In 24 wird
erkannt, dass das Motiv zur Mitte versetzt ist. Diese Informationen
sowie andere Werte der Kameraparameter werden in eine Transformationstabelle 136 gestellt,
die wiederum eine Änderungsempfehlung
liefen, das Motiv mit der Kamera 10 so anzuvisieren, dass
es mittig im Bild angeordnet ist. Dies wird durch das versetzte
Muster 172 aus den Buchstaben X in den entsprechenden Paxeln 166 des
unterteilten Bildes gezeigt. Ein Änderungsempfehlungsbild 138c wird
aus dem zweiten Bereich des durch das versetzte Muster 172 definierten
elektronischen Originalbildes erstellt.
-
In
dem Verifizierungsbild 144 befindet sich die Sonne 182 im
Hintergrund. In dem in 24 gezeigten Änderungsempfehlungsbild 138c wurde
das Motiv neu anvisiert, so dass sich die Sonne außerhalb
des Betrachtungswinkels der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 befände. Bei
einigen Lichtmessanordnungen würde
dies zu unterschiedlichen Belichtungsparametern im Vergleich mit
der ersten Szene führen.
Das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der Sonne in der Szene
kann die Ermittlung unterschiedlicher Belichtungsparameter bewirken.
Beispielsweise könnte
der Vordergrund der Szene unterbelichtet sein, wenn sich die Sonne
in der Szene befindet, während
die Belichtung einwandfrei wäre,
würde sich
die Sonne außerhalb
der Szene befinden.
-
Diese
Art Änderung
eines Verifizierungsbildes 144 an einem Änderungsempfehlungsbild 138c lässt sich
durch Verwendung der Anordnung von Paxeln 166 durchführen, die
dem Änderungsempfehlungsbild 138c entsprechen,
um hypothetische Belichtungsparameter zu bestimmt, die dann von
einem Aufhellungs-Abdunklungsalgorithmus 178 verwendet
werden, um Modifikationen des entsprechenden Teils des elektronischen
Bildes zu berechnen und die Wirkung nachzuahmen, die die Belichtungsparameter
beim Betrieb der Archivierungsbilderfassungseinheit 16 hätten. Die
Modifikationen werden angewandt, um nach Bedarf das jeweilige Änderungsempfehlungsbild 138c zu
erstellen.
-
Die Änderungen
der Belichtungsparameter betreffen beispielsweise Verschlusszeit,
Blendenöffnung und
Lichtstärke.
Die Änderungsempfehlungsbilder 138c,
die Änderungen
an den Belichtungsparametern darstellen, werden durch Modifikation
der gesamten Szene oder lediglich eines Teils der Szene in einer
Weise erzeugt, die ähnlich
dem zuvor beschriebenen Änderungsempfehlungsbild 138c ist,
worin die Belichtungsparameter zwischen den verschiedenen Teilen
des elektronischen Originalbildes abwichen.
-
Für Änderungen,
die sich auf das Blitzlicht beziehen, kann eine Vielzahl unterschiedlicher
Empfehlungen zu den Belichtungsparametern gegeben werden. Beispielsweise
kann empfohlen werden, einen Vorblitz zu verwenden. Dies kann der
Fall sein, wenn die Kamera 10 ein dunkles Motiv vor einem
dunklen Hintergrund erkennt, wobei Motiv und Hintergrund innerhalb
der Blitzreichweite liegen müssen.
Ein entsprechendes Änderungsempfehlungsbild 138c lässt sich
digital gleichmäßig aufhellen,
um die Blitzwirkung nachzuahmen. Daneben kann die Verwendung eines
Aufhellblitzes empfohlen werden. Dies kann durch eine digitale Modifikation erfolgen,
die die Paxel 166 in dem Änderungsempfehlungsbild 138c aufhellt,
die der Position des vom Entfernungsmesser 86 erkannten
Motivs entsprechen. Wenn die Kamera 10 ein dunkles Motiv
vor einem dunklen Hintergrund, der außerhalb der Blitzreichweite
liegt, erkennt, könnte
die Kamera 10 zwei Änderungsempfehlungen
geben: Eine für
normalen Blitz, wobei nur das Motiv aufgehellt wird, und eine weitere
für ein
Nachtportrait, wobei das Motiv und der Hintergrund zu einem gewissen
Grad aufgehellt werden. (Bei einem Nachtportrait wird das Motiv
zum großen
Teil durch Blitzbeleuchtung belichtet, wobei der Verschluss allerdings
lange genug geöffnet
bleibt, um eine Belichtung des Hintergrunds mit Umgebungslicht zu
ermöglichen.
Der Nachtportraitmodus ist für
Situationen gedacht, in denen eine Blitzbelichtung für ein Motiv
im Vordergrund nicht ausreichen würde, um den Hintergrund angemessen
zu beleuchten. Im Nachtportraitmodus wird das Motiv vor einem sichtbaren
Hintergrund gut beleuchtet.)
-
Auf ähnliche
Weise lassen sich Änderungen
der Tiefenschärfe
und des Fokusbereichs darstellen. Bereiche der Änderungsempfehlungsbilder,
die in verschiedenen Entfernungen erkannt wurden, können digital unschärfer oder
schärfer
dargestellt werden, um eine optische Unschärfe oder Schärfe nachzuahmen,
die aus Änderungen
der Schärfezone
und der Tiefenschärfe
resultieren.
-
Die 31a-31c zeigen
ein Ablaufdiagramm eines bestimmten Ausführungsbeispiels einer Kameralogik,
die die Bereitstellung der zuvor erläuterten Änderungsempfehlungen in Bezug
auf Bildkomposition und Belichtungsparameter implementiert. Beginnend
mit "Start 184" betätigt der
Benutzer den Auslöser 22 bis zu
einem ersten Druckpunkt, worauf der Schalter S1 geschlossen wird.
Die Kamera ermittelt (186), ob Schalter S1 geschlossen
wurde und erfasst, sofern dies der Fall ist, ein oder mehrere elektronische
vorläufige
Bilder (188). Darüber
hinaus werden Blitzeinstellung, Druckformatauswahl, Bildausrichtung
und Entfernungsmessdaten ebenfalls ermittelt (190), (192),
(194), (196).
-
Wenn
der Benutzer den Auslöser
bis zu einem zweiten Druckpunkt betätigt, ermittelt die Kamera
(198), ob der Schalter S2 geschlossen wurde. Falls dies
so ist, fokussiert die Kamera (200) die Aufnahmelinse und erfasst
(202) das Archivierungsbild. Andere Teile des optischen
Systems, beispielsweise die Sucherlinseneinheit, werden gleichzeitig
mit der Aufnahmelinse nach Bedarf und innerhalb der Einschränkungen
bezüglich
der unterschiedlichen Fokuspunkte und ähnlicher Einschränkungen
fokussiert. Von dem elektronischen Bildwandler wird gleichzeitig
mit Erfassung des Archivierungsbildes mindestens ein Bewertungsbild
erfasst (204). Das Bewertungsbild wird digitalisiert (206).
Ein Verifizierungsbild wird von dem digitalen Bewertungsbild abgeleitet (208).
Zu diesem Zeitpunkt oder bereits früher ermittelt die Kamera (210)
das Motiv und den Hintergrund in der Szene. Die Kamera vergleicht
(212) die Informationen über Motiv und Hintergrund sowie
andere Werte der Belichtungsparameter und greift auf die Transformationstabelle
zu, um festzustellen, ob die ermittelten Informationen voreingestellten
Bedingungen für
eine oder mehrere Änderungsempfehlungen
in der Transformationstabelle entsprechen, und erzeugt (214)
die Änderungsempfehlungsmenge.
Die Änderungsempfehlungsmenge wird
im Speicher gespeichert (216).
-
Der
Benutzer betätigt
den Schalter S3, um die abgeleiteten Bilder zu betrachten. Die Kamera
ermittelt (218), ob der Schalter S3 geschlossen wurde und,
sofern dies der Fall ist, betätigt
die Bildanzeige. Vorzugsweise ist der Schalter S3 so konfiguriert,
dass er geöffnet
bleibt, und zwar trotz einer versuchten Bildbetätigung, wenn Schalter S1 geschlossen
ist. Beim Schließen
des Schalters S3 wird das Verifizierungsbild am Display angezeigt
(220).
-
Der
Benutzer kann dann den Schalter S4 betätigen, um die Änderungsempfehlungsbilder
zu betrachten. Die Kamera ermittelt (222), ob der Schalter
S4 geschlossen ist. Sofern der Schalter S4 geschlossen ist, liest
die Kamera (224) die Änderungsempfehlungsmenge
ein und erzeugt (226) ein erstes Änderungsempfehlungsbild und
zeigt (228) das erste Änderungsempfehlungsbild
anstelle des Verifizierungsbildes an.
-
Die
Kamera ermittelt (230), ob sämtliche Änderungsempfehlungsbilder angezeigt
worden sind und, sofern dies nicht der Fall ist, wiederholt die
Schritte aus dem vorausgehenden Absatz für jedes Änderungsempfehlungsbild der Änderungsempfehlungsmenge.
Wenn sämtliche Änderungsempfehlungsbilder
der Menge gezeigt worden sind, ermittelt die Kamera (232),
ob der Benutzer die Betrachtung der Bilder abgeschlossen hat. Falls
nicht, wiederholt die Kamera die Schritte, beginnend mit der Ermittlung,
ob der Schalter S3 betätigt
worden ist. Wenn der Benutzer fertig ist, kehrt die Kamera zum Start
(184) zurück.
Ein Schalter S5 kann bereitgestellt werden, um dem Benutzer die
Möglichkeit
zu geben, dem System mitzuteilen, dass er die Betrachtung der Bilder
abgeschlossen hat. Alternativ hierzu kann ein Timer festlegen, wann
nach einer bestimmten Inaktivitätsperiode
davon ausgegangen werden kann, dass der Benutzer den Vorgang abgeschlossen
hat. Die Kamera kann zudem die Betätigung des Schalters S1 überwachen
und die Anzeige der abgeleiteten Bilder beenden, sobald der Schalter
S1 betätigt
wird.
-
Die
vorausgehende Erläuterung
ist allgemein auf einfache Änderungsempfehlungen
und einfache Parameter beschränkt,
die die Implementierung dieser Empfehlungen auslösen. Im tatsächlichen
Gebrauch ist davon auszugehen, dass zum Nutzen des Benutzers komplexere
Ansätze
verfolgt werden. Die folgenden Änderungsempfehlungen,
wie beispielsweise erneutes Anvisieren mit der Kamera, Drehen der
Kamera und Zoomen, können
auf Szenen beschränkt
sein, in denen ein Motiv in einem bestimmten Aufnahmeabstand, (wie beispielsweise
1-6 m) vom Entfernungsmesser erkannt wird.
-
Wie
in den 32-45 gezeigt,
stellt die Kamera 10 in einigen Ausführungsbeispielen eine Ausgabequalitätswarnung
zur Verfügung,
wenn ein erfasstes Archivierungsbild vermutlich im Fotofinishing
eine geringe Qualität
aufweisen wird. Diese Warnungen ermöglichen es dem Benutzer, ein
neues Bild des gleichen Motivs aufzunehmen, wobei er den unerwünschten
Zustand aus dem vorherigen Erfassungsereignis korrigiert. Die Warnungen
stützen
sich auf eine Analyse eines oder mehrerer Bewertungsbilder, die
während
der Erfassung des Archivie rungsbildes erfasst wurden. Die Warnungen
können
zusätzlich
zu Änderungsempfehlungen bereitgestellt
oder separat ohne derartige Empfehlungen angezeigt werden.
-
Wie
in 43 gezeigt, werden in dem Verfahren zu Bereitstellung
von Ausgabequalitätswarnungen die
Erfassungseinstellungen für
die Archivierungsbilderfassung ermittelt (254), worauf
das Archivierungsbild erfasst wird (256). Gleichzeitig
mit der Erfassung (256) des Archivierungsbildes wird eine
Vielzahl von Bewertungsbildern erfasst (258). Eine oder
mehrere Bildcharakteristiken der Bewertungsbilder werden nach der
Erfassung (258) ermittelt (260). Die Bildcharakteristik
der Bewertungsbilder wird dann mit Standardbereichen in einer (nicht
gezeigten) Transformationsstabelle verglichen (262). Eine
Ausgabewarnung wird dann erzeugt (264), wenn eine oder
mehrere der Bildcharakteristiken außerhalb der Standardbereiche
liegen. Das Verifizierungsbild wird dem Benutzer am Display angezeigt
(266), worauf gleichzeitig eine Ausgabequalitätswarnung dargestellt
wird (268).
-
Die
Warnungen können
durch Zeichen oder Bilder oder in einer Kombination von Zeichen
oder Bildern angezeigt werden. 38 zeigt
ein Verifizierungsbild 144 und vier unterschiedliche Darstellungen
einer Warnung, dass das fertige Bild nach dem Fotofinishing wahrscheinlich
zu dunkel sein wird. Eine erste Warnungsdarstellung 236a ist
ein Symbol in Form eines stilisierten Buchstabens "D". Eine zweite Warnungsdarstellung 236b ist
der Text "zu dunkel". Eine dritte Warnungsdarstellung 236c ist
ein abgeleitetes Bild, das bezüglich
des Verifizierungsbildes 144 zu stark abgedunkelt ist.
Eine (nicht gezeigte) ähnliche
Warnungsdarstellung kann eine Darstellung eines vollständig dunklen
Bildes sein. Eine weitere Warnungsdarstellung 236d ist
eine Kombination des Verifizierungsbildes 144 und der Textnachricht "zu dunkel". Die Warnungsdarstellung 236 unterscheidet
sich notwendigerweise von dem Verifizierungsbild, da das Verifizierungsbild
selbst keine Warnung ist. In allen Fällen stellt die Warnung 236 ein
bestimmtes Problem dar, das nach dem Fotofinishing für das fertige Bild
zu erwarten ist, und zwar in einer Weise, die dem Benutzer deutlicher
ist als dies bei Darstellung des Verifizierungsbildes 144 wäre. Dies
wird in 38 gezeigt. Die dritte Warnungsdarstellung 236c ist
eine Modifikation eines abgeleiteten Bildes, bei der das Bild künstlich
sehr viel stärker
als das Verifizierungsbild 144 abgedunkelt wurde. Diese
Abdunklung ist für
den Benutzer leicht verständlich.
Die vierte Warnungsdarstellung 236d ist eine Kombination
des Verifizierungsbildes 144 und einer Überlagerung auf dem Verifizierungsbild 144 des
Textes "zu dunkel". Um eine schnelle
Erkennung zu erleichtern, sind die Warnungen 236 vorzugsweise
in Form von Zeichen, beispielsweise Text, ausgebildet, und zwar
entweder alleine oder in Kombination mit einem abgeleiteten Bild.
-
Die
Warnungen können
als Text oder in Form von anderen Zeichen am Informationsdisplay 114 anstelle
der Display-Einheit 26 angezeigt werden. Wenn die Warnungen
am Informationsdisplay 114 angezeigt werden, werden das
Informationsdisplay 114 und die Display-Einheit 26 vorzugsweise
auf einer Benutzeroberfläche 118 bereitgestellt,
die mit einem Blick zu erfassen ist, ohne die Kamera 10 neu
ausrichten zu müssen. Dies
ermöglicht
es dem Benutzer, schnell zu überprüfen, ob
Warnungen 236 angezeigt werden, während er das Verifizierungsbild 144 betrachtet.
-
Es
ist möglich,
die Warnungen 236 mit Hilfe eines (nicht gezeigten) Anzeigers,
wie einer Leuchtdiode oder Ähnlichem,
anzeigen zu lassen. Dieser Ansatz ist nicht zu bevorzugen. Dies
ist dadurch begründet,
dass ein Anzeigelicht oder ein vergleichbarer Anzeiger viel mehrdeutiger
ist, als die zuvor erläuterten
Warnungsdarstellungen, es sei denn, man würde eine nicht praktizierbare
Anzahl oder Anordnung zahlreicher Anzeiger vorsehen. Es ist wesentlich
einfacher und praktischer, den notwendigen Text oder andere Zeichen
an einem Display darzustellen.
-
Vorzugsweise
wird der Benutzer mit den Warnungen 236 über eine
eindeutige Mitteilung darauf aufmerksam gemacht, dass nach dem Fotofinishing
ein Problem in dem fertigen Bild vorliegen wird. Derzeit bevorzugte
Formen von Warnungen sind feststehende, bewegliche oder blinkende
Textnachrichten oder große Symbole
in der Mitte der Display-Einheit. Die Zeichen können zudem hervorgehoben werden.
Der Begriff "hervorheben" bezieht sich auf
eine beliebige Darstellung, beispielsweise eine hellere Anzeige,
die ein Symbol oder eine Gruppe von Symbolen verdeutlicht.
-
Die 33-37 zeigen konkrete Beispiele
dazu, wie eine Warnung 236 bereitgestellt werden kann. In
den in den 33-37 gezeigten
Ausführungsbeispielen
ist das Informationsdisplay 114 im Querformat angeordnet
und schließt
sich an die Unterkante der Display-Einheit 26 an. Textwarnmeldungen
werden am Informationsdisplay angezeigt.
-
In 33 wurde die Szene einwandfrei erfasst, ohne dass
Probleme mit der Bewegung oder der Belichtung vorliegen, so dass
das Informationsdisplay keine Warnung bereitstellt. Eine Textnachricht 238 weist darauf
hin, dass die Filmeinheit 36 aufgezeichnete Informationen
umfasst, die im Fotofinishing derart interpretiert werden, dass "eine Kopie" des Archivierungsbildes
gedruckt wird. 34 zeigt das gleiche Informationsfeld
wie 33, jedoch mit einer anderen
erfassten Szene. In diesem Beispiel bewegte der Benutzer die Kamera 10 während der
Aufnahme. Eine Warnmeldung weist im Informationsdisplay 114 daraufhin,
dass die Bewegung zu stark war. Außerdem wird die Druckangabe
automatisch auf null Kopien gestellt, so dass das Archivierungsbild
in diesem Fall nicht gedruckt wird, es sei denn, diese Angabe würde von
dem Benutzer überschrieben.
-
35 zeigt das gleiche Informationsbild wie 33, allerdings nach Erfassung einer anderen Szene. In
diesem Beispiel hat der Benutzer ein Portrait mit Gegenlicht aufgenommen,
zudem ist die Sonne im Betrachtungsfeld des Archivierungsbildes
miterfasst. Das Informationsdisplay 114 zeigt eine Warnmeldung
an, die darauf hinweist, dass die Lichter zu hell sind. Auch hier
wird die Druckangabe automatisch auf Null gestellt. 36 zeigt eine alternative Warnmeldung für die gleichen
Aufnahmebedingungen wie in dem Beispiel aus 35. In 36 liegt ein großes Warnmeldungssymbol 236a über dem
Bild. Das Symbol kann von heller Farbe sein (beispielsweise hellrot)
und/oder blinken, um den Benutzer darauf aufmerksam zu machen. In 37 weist die Warnmeldung 236b "Gegenlichtszene,
Aufhellblitz verwenden" darauf
hin, dass die Kamera auf die Lichtbedingungen mit einem automatischen
Ausgleich reagiert, der vom Benutzer angenommen oder verworfen werden
kann.
-
In 34 basiert die Warnmeldung auf einer Analyse einer
oder mehrerer Belichtungscharakteristiken von zwei oder mehr zeitlich
versetzt erfassten elektronischen Bildern, und zwar gleichzeitig
mit der Erfassung des Archivierungsbildes. Wie in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 012 00157.4 beschrieben, können mehrere
Bilder benutzt werden, um zu ermitteln, ob das erfasste Latentbild
durch eine Relativbewegung zwischen Kamera 10 und Szeneninhalt
verschwommen dargestellt ist.
-
Wenn
die Kamera während
des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls bewegt wird, äußert sich das
in dem Latentbild als verschwommenes Bild. Wenn sich nicht die Kamera, sondern
das Motiv bewegt, äußert sich
das in dem Latentbild als verschwommener Bereich. Wie stark dieser
Effekt ist, hängt
von der jeweiligen Bewegung und der Zeitdauer der Bewegung in Bezug
zum Latentbildzeitintervall ab. Die verschwommene Darstellung kann
in einem gleichzeitig aufgenommenen elektronischen Bild sichtbar
oder nicht sichtbar sein, je nach Differenz des elektronischen Belichtungszeitintervalls
und des Latentbildzeitintervalls. Die Verschlusszeiten können für das elektronische
und das latente Bild gleich groß gemacht
werden, allerdings nur mit erheblichem Aufwand.
-
Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 012 00157.4 beschreibt eine Technik zur Visualisierung
von Bewegungsunschärfe
in einem Verifizierungsbild. Bei dieser Technik werden zwei zeitlich
versetzte elektronische Bilder während
des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls erfasst und zu einem
Verifizierungsbild kombiniert. Das Ergebnis aus zwei übereinander
liegenden Bildern kommt der Bewegungsunschärfe in dem Archivierungsbild
nahe. (34 zeigt dies mit zwei kombinierten
Strichbildern 240, 242.)
-
Die
Kamera 10 verwendet diese Technik, um ein Verifizierungsbild
zu erstellen und stellt zu Warnungszwecken fest, ob eine Bewegungsunschärfe vorhanden
ist. Die Bewegung des optischen Systems 56 in Bezug zu
einem Teil oder der gesamten Szene wird durch Vergleichen der Werte
von zwei digitalen Bildern ermittelt, die zu unterschiedlichen Zeiten
während
der Filmbelichtungsperiode aufgenommen wurden. Eine unruhige Hand,
eine unerwünschte
Bewegung in der zu erfassenden Szene usw. lassen sich feststellen,
indem man den Differenzbetrag zwischen den beiden Bildern ermittelt.
Wenn diese bewegungsbedingte Differenz einen Schwellenwert überschreitet,
wird an der Display-Einheit 26 eine Warnmeldung angezeigt.
-
Wie
in 39 gezeigt, ist die Erfassung der beiden Digitalbilder 244, 246,
die zur Bewegungsunschärfeanalyse
dienen, während
der Archivierungsbilderfassung zeitlich so gesteuert, dass sie zum
Anfang 248 und zum Ende 250 des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 erfolgt.
(Die beiden zusätzlichen,
in 39 gezeigten elektronischen Bilder werden nachfolgend
in Beziehung zur Belichtungsanalyse besprochen.) Bewegungen, die
eine Differenz in dem Szenenbild zwischen dem ersten und letzten
Abschnitt 248, 250 des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 verursachen,
verursachen auch entsprechende Differenzen in den Digitalbildern 244, 246.
Diese Digitalbilder 244, 246 vom Anfang und Ende
des Latentbil derfassungsintervalls werden hier als "erste und letzte
elektronische Bilder 244, 246" bezeichnet. Dieser Begriff umfasst
die jeweiligen elektronischen Originalbilder und die entsprechend
abgeleiteten Bilder. Die genauere Bezeichnung "erste und letzte elektronische Originalbilder" sowie "erste und letzte
Bewertungsbilder" wird
nur benutzt, wenn eine weitergehende Unterscheidung erforderlich
ist.
-
Das
Verifizierungsbild kann entweder vom ersten oder letzten Bewertungsbild
stammen, oder es kann durch eine pixelweise Kombination der beiden
Bilder bereitgestellt werden, wobei die Pixelstärke vor oder nach der Kombination
um die Hälfte
reduziert wird.
-
Die
relative Bewegung der Kamera zur Szene, die vollständig auf
den mittleren Abschnitt 278 des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 beschränkt ist,
wird nicht erfasst. Für
die meisten Bildaufnahmen ist dies unbedeutend, da der Großteil der
in der fotografischen Praxis auftretenden Bewegungen und die Bewegungen,
die der Bildqualität
des fertigen Bildes am meisten abträglich sind, erkannt werden.
-
Vorzugsweise
beginnt die Erfassung des ersten elektronischen Originalbildes 244 im
Wesentlichen gleichzeitig mit dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall 252,
und die Erfassung des letzten elektronischen Originalbildes 246 endet
im Wesentlichen zur gleichen Zeit wie das Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall 252.
Die Alternative, dass das elektronische Belichtungszeitintervall
entweder des ersten oder letzten elektronischen Originalbildes 244, 246 oder
beider Bilder über
die Zeitgrenzen des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 hinaus
geht, beinhaltet das Risiko, dass das resultierende, kombinierte
Bild Bewegung aufweist, die nicht in das Zeitfenster fiel und nicht
von dem Latentbild erfasst wurde. Die Zeitintervalle 280, 282 des
ersten und letzten elektronischen Originalbildes sind "im Wesentlichen" simultan mit dem
Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall, wenn eine Differenz
in der Simultaneität
einer Zeitlänge
entspricht, die eine Bewegung in einem Bilderfassungsereignis unterbinden
würde.
Beispielsweise wäre
ein erstes elektronisches Originalbild-Zeitintervall, das 1/250 Sekunden vor
dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall begann, im Wesentlichen
simultan mit dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall. Die
relativen Proportionen des ersten Abschnitts 248, des mittleren
Abschnitts 278 und des letzten Abschnitts 250 des
Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 können variieren,
aber vorzugsweise sind die ersten und letzten Abschnitte 248, 250 von
gleicher Dauer und haben die gleiche zeitliche Überlagerung mit den jeweiligen
ersten und letzten elektronischen Belichtungszeitintervallen 280, 282.
-
Um
die Bewegung bewerten zu können,
benötigt
man einen Bildwandler 24, der mindestens zwei Belichtungen
in dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall erfassen kann.
Die relative fotografische Empfindlichkeit des Films 20 und
des Bildwandlers 24 müssen
so gewählt
sein, dass dies möglich
ist. Dies ist derzeit ohne Weiteres möglich, da relativ empfindliche
Bildwandler und weniger empfindliche Filme problemlos verfügbar sind.
Es empfiehlt sich, zuerst einen Bildwandler und dann einen Film
zu wählen,
der über
eine fotografische Empfindlichkeit verfügt, die Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalle
ermöglicht,
die mehrere Belichtungen mit diesem Bildwandler zulassen.
-
Die
beiden von dem ersten und letzten elektronischen Originalbild 244, 246 abgeleiteten
Bewertungsbilder werden in Form von pixelweisen Intensitäten subtrahiert,
um ein (nicht gezeigtes) Differenzbild zu erstellen, das die Größe der Differenz
zwischen dem ersten und letzten Bild 244, 246 bezeichnet.
(Unterschiedliche Belichtungszeiten können zwar berücksichtigt
werden, aber vorzugsweise haben das erste und letzte elektronische
Originalbild 244, 246 die gleichen Belichtungszeiten.)
Das Differenzbild wird mit einem Schwellenwert verglichen, und wenn
das Differenzbild den Schwellenwert überschreitet, wird eine Warnmeldung
an den Benutzer ausgegeben. Dieser Vergleich wird in 40 anhand eines Histogramms 253 eines
exemplarischen Differenzbildes gezeigt, bei dem die Intensität gegen
die Anzahl von Pixeln bei jeder Intensitätseinheit abgetragen ist. Eine
Kurve 255 dieser Darstellung zeigt den Schwellenwert. In
diesem Beispiel überschreitet
das Differenzbild den Schwellenwert nicht. Die Auswertung dieser
Histogramme erfolgt mithilfe Fachleuten bekannter Verfahren in dem
Steuerungssystem.
-
44 veranschaulicht diese Schritte für das in 43 gezeigte Verfahren. Das letzte Bewertungsbild 246 wird
einer Unterabtastung (270) unterzogen, und das erste Bewertungsbild 244 wird
subtrahiert (272). (Neben der Erzeugung von Differenzwerten
wird bei diesem Verfahren auch eine Unterabtastung des ersten Bewertungsbildes 244 in
gleicher Weise wie bei dem letzten Bewertungsbild 246 vorgenommen.)
Der Absolutwert der Intensität
jedes Pixels des Differenzbildes wird berechnet. Sofern keine Bewegung
und kein elektronisches Rauschen vorhanden ist, wäre das Differenzbild
gleich Null. Aufgrund von Rauschen und Motivbewegung sind die Differenzbild-Pixelwerte
im Allgemeinen aber nicht Null. Je größer die Werte sind, umso mehr
Bewegung war in dem erfassten Filmbild vorhanden. Das Differenzbild
wird mit dem Schwellenwert verglichen (274). Wie zuvor
besprochen, kann beispielsweise ein Histogramm, das die Anzahl von
Pixeln an jedem bestimmten Codewert ausweist, berechnet und gegen
eine vorbestimmte Schwellenwertkurve abgetragen. Die Kamera prüft (276),
ob das Differenzbild den Schwellenwert überschreitet und erzeugt (264)
eine Warnung nur bei Bedarf.
-
Neben
einer Warnung kann die Kamera eine Änderungsempfehlung bereitstellen,
die dem Benutzer empfiehlt, die Kamera sicherer zu halten, ein Stativ
zu verwenden oder ähnliche
Schritte zu unternehmen.
-
40 zeigt das Bewegungsunschärfetest-Histogramm für das Erfassungsereignis,
das dem in 33 gezeigten Verifizierungsbild
entspricht, und zwar zusammen mit der Schwellenwertgrenzkurve 255 für übermäßige Bewegungsunschärfe. Das
Zählergebnis
an jedem Codewert des Histogramms wird mit der Schwellenwertgrenze
an dem gleichen Codewert verglichen, der durch die Kurve 255 bereitgestellt
wird. Wenn der Schwellenwertvergleich darauf hinweist, dass der
Schwellenwert für
keinen Pixelcodewert überschritten worden
ist, ist kein Problem mit Bewegungsunschärfe vorhanden. Wenn der Schwellenwervergleich
darauf hinweist, dass der Schwellenwert für mindestens einen Codewert überschritten
worden ist, wird die Qualität aufgrund
von Bewegungsunschärfe
als ungeeignet bewertet. Das in 40 gezeigte
Beispiel weist keine Bewegungsunschärfe auf. 34 zeigt ein erfasstes Bild, in dem der Benutzer
die Kamera 10 bei der Bilderfassung bewegt hat. In diesem
Fall wird die Schwellenwertkurve aus 40 überschritten,
und es wird eine Warnmeldung am Informationsdisplay bereitgestellt,
die auf eine übermäßige Bewegung
hinweist.
-
Alternative
Verfahren zur Ermittlung der Größe der Bewegungsunschärfe sind
verwendbar. Beispielsweise könnte
es bei einem Schwellenwertvergleich erforderlich sein, dass der
Schwellenwert für
mehrere Codewerte überschritten
wird, bevor die Qualität
als ungeeignet beurteilt wird; oder der Mittelwert des Absolutwerts
aller Pixel in dem Differenzbild könnten berechnet und mit einem
Schwellencodewert verglichen werden. Wie wünschenswert ein bestimmter
Vergleich ist, hängt
von der Größe der Bewegungsunschärfe ab,
die für einen
bestimmten Gebrauch als akzeptabel betrachtet wird, sowie von dem
Maß des
elektronischen Rauschens, das mit einer bestimmten Kamera zu erwarten
ist. Alternativ hierzu sind auch andere Algorithmen zur Ermittlung
von Bewegungsunschärfe
verwendbar, beispielsweise Algorithmen, die auf den Ergebnissen
von Bewegungsvektoren beruhen, die mithilfe des ersten und letzten
elektronischen Bildes berechnet wurden.
-
Es
können
auch mehrere elektronische Originalbilder verwendet werden, um zu
ermitteln, ob ein fertiges Bild, das später durch Fotofinishing eines
bestimmten, ohne Blitz aufgenommenen Archivierungsbildes erstellt
wird, einen Bereich an Luminanzwerten aufweist, die wahrscheinlich
wegen Über-
oder Unterbelichtung oder durch Kombination von Über- oder Unterbelichtung ein
ungeeignetes Bild darstellen. (Ein gängiges Beispiel für die letztgenannte
Kombination ist eine Gegenlichtaufnahme ohne Aufhellblitz.) Die
Belichtungsbewertung lässt
sich mit einer Bewertung auf Bewegungsunschärfe kombinieren.
-
Die
Belichtungsbewertung ist hier auf die erwarteten Qualitäten eines
durch Fotofinishing erzeugten Bildes ausgelegt, statt auf die Qualitäten der
erfassten Szene. Hierbei wird der Belichtungsspielraum von fotografischem
Film berücksichtigt,
insbesondere von fotografischem Negativfilm, der eine Über- und
Unterbelichtung des Archivierungsbildes korrigiert.
-
Während eines
Erfassungsereignisses wird das Latentfilmbild erfasst, indem sich
der Filmverschluss 92 für
ein Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall öffnet, wobei die Filmblende
auf eine Archivierungsbild-Blendeneinstellung eingestellt ist. Die
Dauer des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls
und die Archivierungsbild-Blendeneinstellung werden ermittelt und
vor Beginn der Filmbelichtung in gleicher Weise wie in anderen fotografischen
Filmkameraszenen eingestellt. Ein Belichtungswert für eine bestimmte
Szene wird bewertet, und die Verschluss- und Blendeneinstellungen
werden ermittelt. Dies wird hier im Allgemeinen als ein automatisches
Verfahren beschrieben, aber diese Verfahren lassen sich auch manuell
durchführen,
beispielsweise mithilfe einer externen Messvorrichtung und vollständig manuellen
Bedienelementen.
-
Wie
bereits erwähnt,
hat der fotografische Film einen Belichtungsspielraum, weswegen
die Archivierungsbilderfassung nicht mit einem optimalen Belichtungswert
erfolgen muss. Der Begriff "Belichtungsspielraum" wird hier verwendet,
um den Belichtungsbereich eines charakteristischen Kurvensegments
zu bezeichnen, über
den der Gammamomentwert ([DELTA] D/[DELTA]log E) mindestens 25 %
des mittleren Gammawerts im mittleren, geradlinigen Teil der Schwärzungskurve
beträgt.
(Der Begriff "E" wird hier benutzt,
um die Belichtung in Luxsekunden zu bezeichnen. Der Begriff "Gamma" bezieht sich auf
den inkrementalen Anstieg der Bilddichte ([DELTA] D), die von einem
entsprechenden inkrementalen Anstieg der logarithmischen Belichtung
([DELTA]log E) erzeugt wird und bezeichnet den maximal gemessenen
Gammawert über
einen Belichtungsbereich, der sich zwischen einem Referenzpunkt
auf der Schwärzungskurve
erstreckt, der bei einer Dichte von 0,15 über Minimaldichte liegt, und
einen zweiten Referenzpunkt auf einer Schwärzungskurve, der zum ersten
Referenzpunkt um 0,9 log E beabstandet ist. Der Belichtungsspielraum
eines Farbelements mit mehreren Farbaufzeichnungseinheiten ist der
Belichtungsspielraum, über
den die Schwärzungskurven
der roten, grünen
und blauen Farbaufnahmeaufzeichnungseinheiten gleichzeitig die zuvor
genannte Definition erfüllen.) Die
Archivierungsbilderfassung kann somit überall innerhalb eines Bereichs
von Belichtungswerten liegen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu
erzielen. Der Belichtungsspielraum ist insbesondere bei Farbnegativfilmen, d.h. "Printfilm" groß.
-
Die
Kamera 10 stellt eine Warnmeldung bereit, wenn ein Archivierungsbild
eine vorbestimmte Belichtungsanforderung überschreitet. Hierzu muss die
Kamera 10 den Belichtungsspielraum des verwendeten Films
ebenso berücksichtigen,
wie die Beziehung der von der Kamera ermittelten Belichtungswerte
zu dem Belichtungsspielraum.
-
Eine
Beziehung der von der Kamera ermittelten Belichtungswerte zum Belichtungsspielraum
ist in den meisten Kameras 10 einfach. Der Filmverschluss 92 und
die Blendeneinstellungen werden innerhalb der Grenzen der Genauigkeit
der Kamerakomponenten auf den ermittelten Belichtungswert abgestimmt.
Dieser Ansatz ist einfach und unabhängig von dem verfügbaren Belichtungsspielraum.
Ein alternativer Ansatz besteht darin, den Filmverschluss 92 und
die Blendenwerte von einem ermittelten Belichtungswert zu versetzen,
indem man sich auf einen verfügbaren
Belichtungsspielraum bezieht. Der Einfachheit halber werden die
hier erläuterten Kameras 10 in
Bezug auf den einfacheren Ansatz beschrieben, bei dem eine Abstimmung
auf den ermittelten Belichtungswert erfolgt, wobei dies jedoch nicht
abschließend
zu interpretieren ist.
-
Die
Kamera 10 kann den Belichtungsspielraum für einen
geladenen Film ermitteln, indem sie eine Codierung oder manuelle
Einstellung ausliest. Die Kamera 10 kann stattdessen auch
auf die Verwendung fotografischer Filme beschränkt sein, die alle einen ähnlichen
Belichtungsspielraum aufweisen. Dies ist derzeit der Fall für Filme
des Advanced Photo SystemTM (APSTM) (hier
auch als "APS-Negativfilme" bezeichnet), die
auf Farbfilme und chromogene Negativfilme beschränkt sind, welche alle einen ähnlichen
Belichtungsspielraum aufweisen. Beispielsweise könnte die Kamera auf die Verwendung
von APS-Negativfilmen mit einem Belichtungswert beschränkt sein,
der akzeptable Bilder von vier Blenden Überbelichtung bis 2 Blenden
Unterbelichtung in Bezug zu einer optimalen Belichtung liefert.
Als Alternative können
Warnmeldungen auf die Fälle
beschränkt
werden, in denen geeignete Filme verwendet werden, wie von der Kamera 10 automatisch über eine Filmcodierung
ermittelt, beispielsweise einen DX-Code, oder wie manuell von dem
Benutzer eingestellt. Jede Codierung oder manuelle Einstellung würde einen
bestimmten Belichtungsspielraum zum Zwecke von Warnmeldungen festlegen.
-
Dem
Archivierungsbildbelichtungswert entspricht ein elektronischer Belichtungsnennwert
für die
elektronische Bilderfassung. Der elektronische Belichtungsnennwert
wird auf gleiche Weise wie der Archivierungsbildbelichtungswert
berechnet, basiert jedoch auf Parametern der Bewertungserfassungseinheit 18,
statt auf denen der Archivierungsbilderfassungseinheit 16.
Der Bildwandler 24 der Bewertungserfassungseinheit 18 unterscheidet
dich von fotografischem Film insofern, als dass der Bildwandler 24 im
Vergleich zu Film einen vernachlässigbaren
Belichtungsspielraum aufweist. Die üblichen, verfügbaren,
kommerziellen Bildwandler haben diese Charakteristik. In der Praxis
liegt der Belichtungsspielraum dieser Bildwandler innerhalb der
Genauigkeitsgrenzen zur Einstellung der Belichtungsparameter und
kann daher ignoriert werden.
-
Der
elektronische Belichtungsnennwert wird verwendet, um Einstellungen
für das
erste und letzte Originalbild zu liefern, das für die zuvor erläuterte Bewegungsunschärfeanalyse
ver wendet wird. Jedes dieser beiden elektronischen Originalbilder
kann zur Ableitung des Verifizierungsbildes verwendet werden, oder
vorzugsweise kann das Verifizierungsbild durch eine pixelweise Kombination
von zwei Bildern bereitgestellt werden. Die Kamera 10 wird
hier allgemein in Bezug auf das erste und letzte Originalbild erörtert, wobei
jedes mit dem elektronischen Belichtungsnennwert belichtet wird;
ein Verifizierungsbild wird abgeleitet, indem Pixelwerte jedes Bildes
um die Hälfte
reduziert und die Ergebnisse kombiniert werden. Andere Ansätze, wie
die Kombination von Pixelwerten eines ersten und letzten Originalbildes,
das mit um die Hälfte
reduzierten Belichtungswerten belichtet wurde, sind ebenfalls verwendbar,
um ein äquivalentes
Verifizierungsbild zu erstellen. Der Einfachheit halber wird das
Verifizierungsbild hier so beschrieben, dass es mit dem elektronischen
Belichtungsnennwert belichtet wurde. Diese Verwendung umfasst auch
die verschiedenen, unterschiedlichen Ansätze zur Erstellung des Verifizierungsbildes.
Ebenfalls der Einfachheit halber wird die Kamera 10 allgemein
in Bezug zu einem Ausführungsbeispiel
besprochen, das gleichzeitig eine Bewegungsunschärfeanalyse und eine Belichtungsanalyse
liefert. Wie in 39 gezeigt, werden zur Belichtungsanalyse
mindestens zwei weitere elektronische Originalbilder zusätzlich zu
dem ersten und letzten Originalbild erfasst. Die verschiedenen elektronischen
Originalbilder können
lediglich durch ein minimales Zeitintervall voneinander getrennt
sein, das von dem Bildwandler vorgegeben wird, oder es können mehrere
elektronische Originalbilder in Bezug zu einem vorausgehenden elektronischen
Originalbild innerhalb der Grenzen der verfügbaren Zeit verzögert werden.
Die Erfassung von vier zeitlich versetzten elektronischen Originalbildern
ist für
diesen Zweck geeignet. Diese Originalbilder umfassen das erste und
letzte Originalbild 244, 246 sowie zwei weitere
elektronische Originalbilder 284, 286 (hier auch
als "elektronische
Originalbelichtungsbilder" bezeichnet).
Nach der Erfassung wird jedes elektronisches Originalbild als analoge
Ausgabe an einen A/D-Wandler 104 zur Umwandlung in digitale
Bilder übergeben,
die dann im Speicher 54 abgelegt werden. Originalbilder,
die für
die Anfertigung des Verifizierungsbildes nicht benötigt werden,
können
einer Unterabtastung unterzogen werden, um die Größe des für die Bildspeicherung
nötigen
Speichers zu reduzieren, da die notwendige Verarbeitung zur Ermittlung,
ob die Bildqualität
geeignet ist, auch auf Basis eines relativ schwach aufgelösten Bildes
durchgeführt
werden kann.
-
Die
elektronischen Belichtungsoriginalbilder 284, 286 können während des
Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 und
zwischen der Erfassung des ersten und letzten Originalbil des 244, 246 erfasst
werden. Alternativ hierzu können
die elektronischen Belichtungsoriginalbilder 284, 286 außerhalb
des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 (nicht
gezeigt) erfasst werden. Diese Erfassung kann entweder vor oder
nach dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall 252 erfolgen,
oder ein elektronisches Belichtungsoriginalbild 284 oder 286 kann
vor und das andere Bild 286 oder 284 kann nach
dem Archivierungsbild-Belichtungszeitintervall 252 erfasst
werden. Da es möglich
ist, dass sich die Belichtungsbedingungen ändern, und um die Zeitanforderungen
für jedes
Bildaufnahmeereignis zu minimieren, werden beide elektronischen
Belichtungsoriginalbilder 284, 286 während des
Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 erfasst.
-
Die
elektronischen Belichtungsoriginalbilder 284, 286 haben
höhere
und niedrigere Belichtungswerte als der elektronische Belichtungsnennwert
und werden als "überbelichtetes
Bild 286" bzw.
als "unterbelichtetes Bild 284" bezeichnet.
-
Die
durch die Bezugsziffern 284, 286 angegebene und
in 39 gezeigte Reihenfolge ist unerheblich. Jedes
elektronische Belichtungsoriginalbild 284 oder 286 kann
dem jeweils anderen vorausgehen.
-
Die Überbelichtungs-
und Unterbelichtungswerte sind derart gewählt, dass sie die Grenzen des
maximalen Belichtungsspielraums des Films darstellen. Bei einem
Farbnegativfilm, der beispielsweise einen Belichtungsspielraum für akzeptable
Bilder von bis zu 4 Blenden Überbelichtung
und von bis zu zwei Blenden Unterbelichtung aufweist, wird der Farbnegativfilm
bei Überbelichtung
mit +2 Blenden und bei Unterbelichtung mit –4 Blenden belichtet.
-
Ob
ein Latentfilmbild in geeigneter Weise belichtet wurde, lässt sich
durch Analyse der Histogramme des Verifizierungsbildes, des überbelichteten
Bildes und des unterbelichteten Bildes feststellen. Die Ermittlung derartiger
Histogramme lässt
sich auf gleiche Weise wie zuvor für die Bewegungsunschärfeanalyse
beschrieben durchführen.
-
Wenn
das Verifizierungsbild viele Pixelwerte bei Minimal- und Maximalwerten
aufweist, kann man die Histogramme aus den überbelichteten und unterbelichteten
Bildern untersuchen, um zu erkennen, wie stark die Über- oder
Unterbelichtung war, wobei der konkrete Filmtyp zu berücksichtigen
ist. Beispielsweise können die
Pixel gezählt
werden, die einen Codewert von 0 aufweisen, wenn man eine Skala
möglicher
Werte von 0 bis 255 in dem Verifizierungsbild und in dem überbelichteten
Bild zugrunde legt. In gleicher Weise können die Pixel gezählt werden,
die einen Codewert von 255 aufweisen, indem man die gleiche Skala
in dem Verifizierungsbild und in dem unterbelichteten Bild zugrunde
legt.
-
In
dem in 39 gezeigten Beispiel werden
vier zeitlich versetzte elektronische Originalbilder erfasst. Das
erste elektronische Originalbild 244 wird erfasst, gefolgt
von der Erfassung des unterbelichteten Bildes 284, gefolgt
von der Erfassung des überbelichteten
Bildes 286, gefolgt von der Erfassung des letzten elektronischen
Originalbildes 246. Der Bildwandler 24 weist ein
elektronisches Nennbelichtungszeitintervall "t" für ein einwandfrei
belichtetes elektronisches Originalbild auf. Das erste und letzte
Originalbild 244, 246, wird während des ersten und letzten
elektronischen Originalbildzeitintervalls 280, 282 belichtet,
welche beide die gleiche Dauer wie das Nennbelichtungszeitintervall "t" haben. Das unterbelichtete Bild 284 wird
während
eines Unterbelichtungszeitintervalls 288 belichtet, das
zeitlich kürzer
als das Zeitintervall "t" ist. Das Überbelichtungsbild 286 wird
während
eines Überbelichtungszeitintervalls 290 belichtet,
das länger
als das Zeitintervall "t" ist.
-
Wie
in 39 gezeigt, ist das Unterbelichtungszeitintervall
relativ kurz im Vergleich zu den Zeitintervallen der übrigen elektronischen
Originalbilder und liefert ein unterbelichtetes Bild; das Überbelichtungszeitintervall
ist im Vergleich zu den anderen relativ lang und liefert ein überbelichtetes
Bild. Wenn die Bewertungserfassungseinheit der Kamera 10 einen
verstellbaren Verschluss aufweist, kann die Dauer einer oder beider Belichtungsbewertungszeitintervalle
geändert
werden, während
der gleiche Belichtungswert erhalten bleibt, indem man eine Blendeneinstellung ändert.
-
Die
Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte der Kamera zur Erfassung
der Archivierungsbilder und der elektronischen Bilder wird in 35 gezeigt. Die Steuerung 81 ermittelt
zunächst
(292), ob der erste Schalter S1 "S1" geschlossen
ist. Falls ja wird der Lichtwert anhand des Filmtyps und der Empfindlichkeit
in der Kamera 10 bestimmt (294) (was sich nach
dem Stand der Technik anhand des DX-Codes ermitteln lässt), und
die Filmverschlusszeit 92 und die Blende werden berechnet
(296), um die elektronischen Belichtungszeitinter valle
zu berechnen (296). (In diesem Ausführungsbeispiel ändert sich
die Blende für
den Bildwandler 24 nicht.) Während dieser Zeit wird ermittelt
(298), ob der zweite Schalter S2 "S2" geschlossen
ist. Die Filmblende wird eingestellt (300), ebenso wird
der Filmverschluss 92 eingestellt (302). Der Filmverschluss 92 wird
geöffnet (304),
der elektronische Verschluss wird geöffnet und geschlossen, um das
erste elektronische Originalbild 244 für eine Zeitperiode t zu belichten
(306). Dieses erste elektronische Bild 244 wird
einer Unterabtastung unterzogen und im Speicher 54 abgelegt.
(Die Unterabtastung und Speicherung der elektronischen Bilder wird
in 45 nicht dargestellt.)
-
Als
nächstes
wird der elektronische Verschluss geöffnet und geschlossen, um das
unterbelichtete Bild 284 für eine Zeitperiode t/16 zu
belichten (308), was einer Belichtung in Bezug zur Normalbelichtung
von –4 Blenden
entspricht, und das unterbelichtete elektronische Bild wird einer
Unterabtastung unterzogen und im Speicher 54 abgelegt.
Der elektronische Verschluss wird dann geöffnet und geschlossen, um das überbelichtete
Bild 286 für
eine Zeitperiode 4t zu belichten (310), die einer Belichtung
in Bezug zur Normalbelichtung von +2 Blenden entspricht, und das überbelichtete
Bild 286 wird einer Unterabtastung unterzogen und im Speicher 54 abgelegt.
Ein Zeitintervall wird abgewartet (312), so dass die Erfassung
des letzten elektronischen Bildes zu dem richtigen Zeitpunkt beginnt,
und das letzte elektronische Originalbild 246 wird belichtet
(314) und im Speicher 54 abgelegt.
-
Der
Timer für
den Filmverschluss wird geprüft
(nicht gezeigt), und der Filmverschluss 92 wird zum Ende
des Archivierungsbild-Belichtungszeitintervalls 252 geschlossen
(316). Der Film wird dann transportiert (nicht gezeigt),
um zum nächsten
Filmbildfeld zu gelangen.
-
Die
Differenz zwischen dem ersten und letzten elektronischen Originalbild 244, 246,
wird analysiert (318) um zu ermitteln, ob eine Bewegungsunschärfe vorliegt,
die einen ersten Schwellenwert überschritten
hat. Das unterbelichtete Bild 284 wird analysiert (320),
um zu ermitteln, ob Lichter vorhanden sind, die einen zweiten Schwellenwert überschreiten.
Das überbelichtete
Bild 286 wird analysiert, um zu ermitteln (322), ob Schatten
vorhanden sind, die einen dritten Schwellenwert überschreiten.
-
Wenn
einer der Schwellenwerte überschritten
wird, wird eine entsprechende Warnung erzeugt (324), und
die Druckausgabe wird auf null Drucke zurückgestellt (326).
Gleichzeitig wird damit ein Display-Timer gesetzt (327),
worauf am Display eine Warnung angezeigt wird (328). Alternativ
hierzu können
der Display-Timer und das Display von dem Benutzer mithilfe einer
entsprechenden Taste oder eines anderen (nicht gezeigten) Bedienelements
eingeschaltet werden.
-
Das
Display wird angezeigt (328), während die Steuerung prüft (330),
(332), ob die Display-Zeit
abgelaufen ist oder der erste Schalter S1 geschlossen wurde, worauf
das Display ausgeschaltet wird (334).
-
Die 41-42 zeigen einen bestimmten
Ansatz zur Analyse der Belichtungsstärke. In 41 weist
das Histogramm 335 die Anzahl der Pixel im unterbelichteten
Bild 284 aus (mit einer Belichtungszeit von t/16 erfasst),
die jeweils einen bestimmten Codewert aufweisen, und zwar zusammen
mit einer Schwellenwertkurve 336 für übermäßige Lichter. Da das unterbelichtete
Bild 284 eine sehr kurze Belichtungszeit aufweist (–4 Blenden)
sollten nur sehr wenige Pixel mit hohen Codewerten vorhanden sein,
es sei denn, die Szene umfasst einige sehr helle Lichter, wie im
Falle bestimmter Gegenlichtszenen. Der Zählwert im Histogramm an jedem Codewert
wird mit der Schwellenwertgrenze an dem von der Kurve bereitgestellten
gleichen Codewert verglichen. Wenn der Kurvenvergleich darauf hinweist,
dass der Schwellenwert mindestens für einen Codewert überschritten
worden ist, gilt die Qualität
aufgrund der Belichtungsprobleme mit den zu starken Lichtern als
ungeeignet. Wenn der Schwellenwertvergleich allerdings ergibt, dass
der Schwellenwert für
keinen Pixelcodewert überschritten
worden ist, liegt kein Belichtungsproblem mit zu starken Lichtern
vor. Diese Situation gilt für das
in 41 gezeigte Beispiel.
-
42 zeigt ein Histogramm 337 für die Anzahl
der Pixel in dem überbelichteten
Bild 286 (mithilfe einer Belichtungszeit von 4t erfasst)
denen jeweils ein bestimmter Codewert zusammen mit einer Schwellenwertkurve 338 für zu starke
Schatten zugeordnet ist. Da das überbelichtete
Bild sehr lange Belichtungszeiten aufweist (+2 Blenden), sollten
nur sehr wenige Pixel mit niedrigen Codewerten vorhanden sein, es
sei denn, die Szene weist einige sehr dunkle Schatten auf. Der Histogrammzählwert an
jedem Codewert wird mit der Schwellenwertgrenze an dem gleichen
Codewert verglichen, der von der Kurve bereitgestellt wird. Wenn
der Schwellenwertvergleich anzeigt, dass der Schwellenwert für mindestens
einen Codewert überschritten
worden ist, gilt die Qualität
aufgrund der Belichtungsprobleme mit zu dunklen Schatten als ungeeignet.
Wenn andererseits der Schwellenwertvergleich anzeigt, dass der Schwellenwert
für keinen
Pixelcodewert überschritten
wird, liegt kein Belichtungsproblem mit zu dunklen Schatten vor.
Dies ist die Situation für
das in 42 gezeigte Beispiel.
-
Für die Über- und
Unterbelichtungsschwellenwerte werden Transformationstabellen bereitgestellt,
und die Verarbeitung wird von dem Steuerungssystem wie für die Bewegungsunschärfeanalyse
beschrieben durchgeführt.
Die Bewertung der Über-
und Unterbelichtung kann ebenfalls variieren, wie zuvor für die Bewegungsunschärfeanalyse
beschrieben.
-
Wenn
eine deutliche Über-
oder Unterbelichtung erkannt wird, wird der Benutzer mit einer Warnmeldung
darauf aufmerksam gemacht. Wenn das unterbelichtete Bild viele Pixel
mit hohen Codewerten aufweist, war der Belichtungswert für das Archivierungsbild,
der dem Belichtungswert für
das Verifizierungsbild entspricht, zu hoch für die Erfassung von Lichtern
in dem Bild. Wenn das überbelichtete
Bild viele Pixel mit niedrigen Codewerten enthält, war der Belichtungswert
des Archivierungsbildes zu niedrig zur Erfassung von Schattendetails.
In jedem dieser Fälle
wird der Benutzer mit einer Warnung darauf hingewiesen, dass das
erfasste Bild wahrscheinlich eine unzureichende Druckqualität aufweisen
wird.
-
Nachdem
der Benutzer mit einer Warnmeldung darauf hingewiesen worden ist,
dass die Bewegungsunschärfe
oder die Einstellung für
die Szenenbelichtung wahrscheinlich ein Bild in ungeeigneter Druckqualität liefern
wird, kann der Benutzer das Bildaufnahmeereignis wiederholen. In
einigen Ausführungsbeispielen,
beispielsweise bei Kameras 10, die über die Merkmale des Advanced
Photo System verfügen,
kann der Benutzer die Anzahl der bestellten fotografischen Drucke
auf eine Zahl einstellen, die von der Standardzahl abweicht, bei
der es sich normalerweise um ein Print handelt. Falls gewünscht, kann
die Kamera 10 für
Bilder, die für
den Ausdruck als ungeeignet erkannt werden, automatisch eine vorgegebene
Zahl von null Drucken einstellen. Dies wird in den 33-36 gezeigt. In 33 wurde die Szene einwandfrei erfasst, und am
Display wird eine Textmeldung 238 angezeigt, die darauf
hinweist, dass ein Druck für
dieses Filmbild angefertigt wird, es sei denn, der Benutzer ändert die
Druckanzahl. In den 34-36 sind
die Archivierungsbilder nicht zum Ausdruck geeignet, so dass die
Kamera 10 die Druckanzahl geändert hat, worauf die Meldung 238 darauf
hinweist, dass von diesem Filmbild kein Ausdruck angefertigt wird,
sofern der Benutzer die Druckanzahl nicht ändert.
-
Das
Verifizierungsbild kann angezeigt werden, wenn der Benutzer einen
Schalter für
das Verifizierungsbild betätigt.
Nach Bedarf kann die Warnmeldung auch unmittelbar nach der Erfassung
bereitgestellt werden, ohne dass ein Schalter betätigt werden
muss. Nach Betätigung
eines Schalters werden Änderungsempfehlungen
bereitgestellt. Die Änderungsempfehlungen
können
Informationen über
mögliche
Wege zur Vermeidung des oder der Probleme umfassen, die zur Anzeige
einer Warnmeldung in Bezug auf die vorherige Belichtung geführt haben.
Beispielsweise kann ein durchlaufender Text verschiedene Gründe dafür nennen,
warum das Bild Bewegungsunschärfe
aufweist, und verschiedene Vorschläge zur Reduzierung der Bewegung
in zukünftigen
Bildern machen, beispielsweise die Kamera 10 fest mit beiden
Händen
zu halten. Darüber
hinaus kann eine Warnmeldung das Problem einer Gegenlichtszene erläutern, während eine Änderungsempfehlung empfiehlt,
den Aufhellblitz zu benutzen. Änderungsempfehlungen,
die sich auf Warnmeldungen beziehen, wie beispielsweise die zuvor
besprochenen Änderungsempfehlungen,
können
als Änderungsempfehlungsbilder 138c oder
als Zeichen oder als Kombination von beidem bereitgestellt werden.
-
In
einem konkreten Ausführungsbeispiel
der Erfindung nimmt die Kamera 10 eine Eingabe des Benutzers
entgegen, der eine der Änderungsempfehlungen
wählt.
Die Kamera 10 reagiert dann auf die gewählte Änderungsempfehlung, indem sie
die Erfassungskonfiguration der Kamera 10 darauf einstellt,
die gleiche Szene unter Implementierung der gewählten Änderungsempfehlung neu zu erfassen.
Der Benutzer kann dann die Bilderfassung wiederholen, so dass das
resultierende Archivierungsbild weitgehend mit der gewählten Änderungsempfehlung übereinstimmt,
sofern sich die Bedingungen nicht geändert haben.
-
Bezugnehmend
auf die 4, 46 und 47 erfasst
der Benutzer ein Archivierungsbild und ein oder mehrere Bewertungsbilder
der Szene, indem er den Auslöser 22 betätigt (in 46 durch Pfeil 340 bezeichnet), wie zuvor
in Bezug auf 31a-31b erläutert. Das
gezeigte Sucherbild 160 entspricht dem erfassten Szenenbild.
In der in 46 gezeigten Kamera wird die
Display-Einheit
nicht als elektronischer Sucher verwendet, und es wird zum Zeitpunkt
der Bilderfassung kein Bild angezeigt.
-
In 46 ist die Kamera 10 an einem Stativ 342 (durch
Strichlinien bezeichnet) befestigt, und die Kamera 10 sowie
das Modell 344 bleiben während der gezeigten Schritte
unbeweglich. Diese Vorgaben sollen das Verständnis der nachfolgenden Erläuterung
erleichtern. Wenn kein Stativ vorhanden ist, ist davon auszugehen,
dass die Kamera zwischen der ersten Erfassung der Szene und einer
späteren
erneuten Erfassung bewegt wird, auch wenn sich der Fotograf und
das Motiv selbst nicht bewegt haben und die Kamera zur Erfassung
und Neuerfassung in die gleiche Lage gebracht wird. Diese Bewegungen
würden
das ändern,
was der Sucher während
der Zwischenschritte anzeigt, ohne jedoch andere in 46 gezeigte Merkmale zu ändern. Die Kamera ist jedoch
nicht auf die Situationen beschränkt,
in denen die Szene statisch bleibt. Viele oder nahezu alle Änderungsempfehlungen
bleiben auch weiterhin dann gültig,
wenn eine relative Bewegung zwischen einem Motiv und dem Fotografen
oder eine andere moderate Änderung
der Szenenbedingungen vorliegt. Beispielsweise ist die Änderungsempfehlung,
die Teleeinstellung zu benutzen, von der relativen Entfernung zwischen
Motiv und Fotograf abhängig.
Andere Bewegungen des Motivs oder der Austausch eines Personenmotivs
gegen ein anderes in gleicher Entfernung betrifft die Anwendbarkeit
der Änderungsempfehlung
nicht.
-
Die
Kamera 10 ist mit einem Display-Schalter 346 versehen
("S-Display" in 47), der wahlweise vom Benutzer betätigt wird
(durch den Pfeil 348 bezeichnet), um die Display-Einheit 26 nach
erfolgter Bilderfassung einzuschalten. Das Kontrollsystem 80 prüft (358)
auf diese Betätigung
und zeigt als Reaktion (360) das Verifizierungsbild 144 an
der Display-Einheit 26 an.
-
Die
Kamera 10 hat einen Änderungsempfehlungsschalter 350 ("S-EMPFEHLUNG" in 47), der vom Benutzer wahlweise betätigt wird
(durch den Pfeil 352 bezeichnet). Der Schalter 350 wird
dadurch kurzzeitig geschlossen. Das Steuerungssystem 80 (362) überprüft diesen
Schließvorgang.
Als Reaktion auf die Betätigung
des Schalters 350 liest (364) das Steuerungssystem 80 die Änderungsempfehlungseinstellung
in den Speicher ein, erzeugt (366) ein Änderungsempfehlungsbild 138c und
zeigt (368) das Änderungsempfehlungsbild 138c an
der Display-Einheit 26 an.
-
In 46 beinhaltet die Änderungsempfehlung eine bestimmte
Teleeinstellung. Die Änderungsempfehlung
wird in Form eines Änderungsempfehlungsbildes 138c sowie
einer Textempfehlung 138a am Informationsdisplay bereitgestellt.
-
Das
Steuerungssystem 80 prüft
dann (370), ob ein Eingabeschalter 354 geschlossen
ist und, falls nicht, prüft
(372), ob alle Komponenten der Änderungsempfehlungsmenge angezeigt
worden sind. Sofern dies nicht der Fall ist, wird der Prozess zu
Prüfung
der Betätigung
des Änderungsempfehlungsschalters 350 durch Anzeige
des nächsten Änderungsempfehlungsbildes
wiederholt. Die Änderungsempfehlungsbilder 138c werden
durch wiederholte Betätigung
des Änderungsempfehlungsschalters 350 durchlaufen.
-
In
dem in 47 gezeigten Ausführungsbeispiel
prüft (376)
das Steuerungssystem 80 nach Anzeige aller Änderungsempfehlungsbilder
die Betätigung
des Displayschalters 346. Wenn der Schalter betätigt worden
ist, wird der Prozess wiederholt, wobei zunächst das Verifizierungsbild
wieder angezeigt wird. Ein (nicht gezeigter) Timer kann vorgesehen
sein, um dem Benutzer über
eine begrenzte Zeit die Möglichkeit
zu geben, die Displaytaste zu betätigen; sofern die Displaytaste
innerhalb dieser Zeitperiode nicht betätigt worden ist, wird die Kamera
in die Ausgangslage zurückgebracht.
-
Der
Bediener wählt
eine Änderungsempfehlung
durch Betätigung
(anhand von Pfeil 378 in 46 bezeichnet)
des Eingabeschalters 354 ("S-EINGABE" in 47).
Durch Wahl der Änderungsempfehlung
schaltet (374) das Steuerungssystem 80 die Kamera 10 in
eine Erfassungskonfiguration, die es ermöglicht, die ursprüngliche
Szene in der durch die gewählte Änderungsempfehlung
bezeichneten Weise erneut zu erfassen. Wie in 46 gezeigt, wird das Sucherbild 160 geändert und
entspricht der gewählten Änderungsempfehlung. Die
Kamera ist dann zur erneuten Erfassung des Archivierungsbildes bereit,
ohne dass ein Bild an der Display-Einheit angezeigt wird. Wenn eine Änderungsempfehlung
gewählt
wird, werden die nicht gewählten Änderungsempfehlungen
nicht mehr benötigt
und können
zur Platzersparnis aus dem Speicher gelöscht werden.
-
Die
Bereitstellung der Kamera in der Erfassungskonfiguration für das Archivierungsbild,
wie durch das Verifizierungsbild 144 gezeigt, kann als
Standardbedingung vorgegeben werden, sofern der Eingabeschalter während der
Anzeige eines bestimmten Änderungsempfehlungsbildes 136c nicht
betätigt
wird. Der Benutzer kann zudem die Möglichkeit erhalten, aus der
Erfassungssituation, die durch Wahl einer Änderungsempfehlung bereitgestellt
wird, schnell in eine Standardkonfiguration zurückzukehren. Dies lässt sich
durch einen (nicht gezeigten) dedizierten Schalter implementieren
oder als zusätzliche
Funktion einer der vorhandenen Bedienungstasten.
-
Der
Einfachheit halber ist die vorliegende Erläuterung auf die Darstellung
von Änderungsempfehlungen
in Form von Bildern beschränkt.
Andere Darstellungen, wie bereits erläutert, sind auf ähnliche
Weise verwendbar. Warnmeldungen können, wie ebenfalls bereits
besprochen, unter entsprechenden Umständen ausgegeben werden.
-
Die
Schalter 346, 350, 354 sind am Gehäuse 12 der
Kamera 10 angeordnet, wobei der Schalter „Empfehlung" 350 und „Eingabe" 354 zusammen
einen Bezeichner 356 definieren, der zwischen den Einstellungen für jede Änderungsempfehlung
aus der Empfehlungsmenge austauschbar ist. Die Art und Weise des
Bezeichner 356 ist hierbei nicht kritisch und nicht auf
die vorliegende Beschreibung beschränkt. Beispielsweise kann der
Bezeichner 356 mit einem (nicht gezeigten) Tastenfeld statt
einer Gruppe dedizierter Tasten versehen sein, oder er kann über eine
Funkfrequenzverbindung (ebenfalls nicht gezeigt) fernbedient werden.
Der Bezeichner 356 kann auf unterschiedliche Weise arbeiten,
etwa indem er das Verifizierungsbild zusammen mit den Änderungsempfehlungsbildern
aus der Empfehlungsmenge bei wiederholter Betätigung einer Displaytaste oder Ähnlichem
durchläuft.
Der Durchlauf kann automatisch nach der Archivierungsbilderfassung
oder bei Aktivierung der Display-Einheit gestartet werden. Der Bezeichner
kann den Benutzer auffordern, eines der Verifizierungs- und Änderungsempfehlungsbilder
durch Betätigen
des Eingabeschalters 354 während der Anzeige des jeweiligen
Bildes auszuwählen.
Wenn der Benutzer keine Auswahl vor Ablauf der Zeitperiode trifft,
schaltet die Kamera aus der vorherigen Konfiguration in eine Erfassungsstandardkonfiguration
um oder wechselt zu einer von der Änderungsempfehlung bezeichneten
Konfiguration.
-
Die
Art der Änderungen
in der Erfassungskonfiguration der Kamera 10, die bei Wahl
einer bestimmten Änderungsempfehlung
wirksam werden, hängt
von der Art der Änderungsemp fehlung
ab. Die Möglichkeiten sind
durch die verfügbaren
Einstellungen der Kameraparameter begrenzt, die von einer Menge
von Erfassungsmodifikatoren bereitgestellt werden. Die Erfassungsmodifikatoren
sind Kamerasteuerungsmerkmale, die die Bilderfassung in gewisser
Weise verändern.
Beispielsweise umfasst in der in 4 gezeigten
Kamera 10 die Menge der Erfassungsmodifikatoren das Zoomaufnahmeobjektiv 76,
den Filmverschluss 92, die Filmblende 96 und die
Blitzeinheit 36. Änderungen
in der vom Steuerungssystem signalisierten Konfiguration werden durch
die entsprechenden Treiber 78, 88, 110, 108 ausgeführt.
-
In
einem bestimmten Ausführungsbeispiel
weist die Kamera 10 unterschiedliche Archivierungsbilderfassungseinstellungen
für folgende
Parameter auf: Zoomposition, Druckformat (Druckseitenverhältnis C,
H, P), Verschlusszeit, Blende und Blitzbenutzung. Eine Änderungsempfehlung
kann die Einstellung eines oder mehrerer dieser Parameter in beliebiger
Kombination vornehmen.
-
Nach
der Neuerfassung ist die Einrichtung abgeschlossen und die resultierende
Erfassungskonfiguration steht unmittelbar für die Neuerfassung der Szene
zur Verfügung.
Falls sich die Szene geändert
hat und eine Neuerfassung nicht zur Wahl steht, kann der Benutzer
die neue Konfiguration zur Erfassung einer anderen Szene wählen. Wie
bereits erwähnt,
ist es wahrscheinlich, dass akzeptable Ergebnisse erzielt werden, wenn
die neue Szene ähnlich
wie dir vorherige Szene ist.
-
Änderungsempfehlungen
können
so ausgewählt
werden, dass sie dazu beitragen, akzeptable Ergebnisse zu gewährleisten,
sogar wenn sich eine Szene vor der Neuerfassung geringfügig geändert hat.
Die Änderungsempfehlung,
die Teleeinstellung oder den Aufhellblitz zu verwenden, führt beispielsweise
auch dann zu keinen Problemen, wenn sich die Szene verändert hat. Änderungsempfehlungen
bezüglich
der Neukomposition der Szene in Bezug zu einem vorherigen Motiv
oder zur Änderung
der Lichtverhältnisse
stellen ein viel größeres Fehlerrisiko
dar, wenn sich die Szene geringfügig
geändert
hat.
-
Änderungsempfehlungen,
die ein erhebliches Fehlerrisiko darstellen oder Änderungen
in der Konfiguration verlangen, die ohne menschlichen Eingriff über die
Kameramöglichkeiten
hinausgehen, beispielsweise das Drehen der Kamera oder das Aufsetzen
eines Filters oder einer Linse, können aus der Kamera ausgeschlossen
oder nur als ein Hinweis an den Benutzer bereitgestellt werden.
Im letztgenannten Fall kann das Betätigen des Eingabeschalters 354 seitens
des Benutzers eine entsprechende Meldung erzeugen, wie beispielsweise: "Automatische Einrichtung
für Neuerfassung
verfügbar" oder "Kamera um 90 Grad
drehen", um den
Benutzer darauf hinzuweisen, dass er die notwendigen Schritte durchführen muss,
um die Kamera für
die Neuerfassung einzurichten, wenn er die gewählte Änderungsempfehlung implementieren
möchte.
-
Die
Kamera kann mit mehreren Zustandssensoren 400 (in 49 gezeigt) ausgestattet sein, die der Steuerung 81 den
Staus oder eine Änderung
in einer bestimmten Kameraeinstellung signalisieren. Derartige Zustandssensoren
sind einschlägigen
Fachleuten bekannt und werden üblicherweise
während
automatischer Kameraoperationen als Regelgrößen verwendet. Zustandssensoren
werden auch mit manuellen Bedienelementen, wie einem manuell bedienbaren
Zoomobjektiv, benutzt, um die aktuelle Einstellung zu erkennen.
In der Kamera 10 sind die Zustandssensoren 400 verwendbar,
um eine Änderung
in der Erfassungskonfiguration zu erkennen. Die Steuerung 81 kann Änderungen
in der Kameraeinstellung nach Anzeige der Änderungsempfehlung überwachen.
Sobald eine Änderung
erkannt worden ist, kann die Kamera das Display der Änderungsempfehlungen
abschalten, um für
die Bilderfassung bereit zu sein.
-
Wie
in 49 und 4 gezeigt, erzeugt die Steuerung 81 in
einem bestimmten Ausführungsbeispiel der
Erfindung einen Satz von Anweisungen 402 in Abhängigkeit
von der Wahl einer der (als Änderungsempfehlungsbilder 138c dargestellten)
Empfehlungen seitens des Benutzers. Wie bereits beschrieben, folgt
dies auf die Anzeige der Änderungsempfehlungen.
Die Anweisungen 402 werden an der Benutzeroberfläche bereitgestellt,
vorzugsweise in Form eines Textes oder einfacher Symbole am Informationsdisplay 114 oder
an der Display-Einheit 26 oder an beidem. Stattdessen oder
zusätzlich
dazu können
auch Sprachanweisungen 402 über einen (nicht gezeigten)
Lautsprecher erfolgen. Der Satz von Anweisungen 402 kann
zwar in seiner Gesamtheit bereitgestellt werden, aber vorzugsweise
wird jeweils eine Anweisung 402 nach der anderen angeboten.
Der Benutzer kann bei der Anzeige auf die jeweilige Anweisung 402 reagieren,
um die für
die Bilderfassung notwendigen Änderungen
wirksam werden zu lassen und die ausgewählte Empfehlung zu implementieren.
Nach Präsentation
der Anwei sung überwacht
die Steuerung 81 die Konfiguration der Kamera unter Verwendung
der Zustandsensoren 400, um zu ermitteln, ob die Konfiguration
von dem Benutzer geändert
worden ist. Falls gewünscht
kann die Steuerung 81 ein oder mehrere Bedienelemente 122 der
Benutzeroberfläche während der Überwachung
blockieren. Dies beschränkt
die Benutzereingaben auf diejenigen, die erforderlich sind, um die
Anweisungen der gewählten
Empfehlung auszuführen.
Wie bei anderen hier beschriebenen Merkmalen, die für die Bilderfassung
nicht zwingend sind, kann an der Kamera ein Bedienelement 122 bereitgestellt werden,
mit dem die Anzeige der Anweisungen oder die Anzeige der Änderungsempfehlungen
abgeschaltet und die Kamera für
die weitere Bilderfassung freigegeben wird.
-
In
dem in 49 gezeigten Beispiel wird
die Szene als ein Archivierungsbild 167 erfasst. Der Benutzer wählt dann
die Anzeige des Verifizierungsbildes 144 und im Anschluss
daran die Darstellung der Änderungsempfehlungen 138c aus.
Die hier gezeigten Änderungsempfehlungen 138c sind
in der Reihenfolge von links nach rechts, Teleeinstellung, Teleeinstellung
mit gleichzeitiger Drehung der Kamera um 90 Grad sowie nur Drehung
der Kamera um 90 Grad. Der Benutzer wählt die Änderungseinstellung 138c,
also Teleeinstellung mit Drehung der Kamera um 90 Grad, durch Betätigung des
(nicht in 49 gezeigten) Bedienelements.
Dies bewirkt die Erstellung einer Anweisungsmenge 402 für die ausgewählte Empfehlung.
Die Anweisungen 402 werden schrittweise präsentiert,
zunächst
die erste Anweisung zur Verwendung der Teleeinstellung. Diese Anweisungen
werden in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
an der Display-Einheit 26 dargestellt. Der Benutzer folgt der
Anweisung (in 49 durch den Pfeil 404 gezeigt)
und stellt das Aufnahmeobjektiv 76 so ein, dass das Motiv
größer abgebildet
wird. Ein Zustandssensor 400 signalisiert der Steuerung 81 nach
Darstellung der ersten Anweisung 402, dass Änderungen
an der Kamerakonfiguration vorgenommen worden sind. Die Steuerung 81 ermittelt
aus dem Sensorsignal, dass das Aufnahmeobjektiv 76 neu
positioniert worden ist. In Abhängigkeit von
dem Signal des Sensors 402 wird die nächste Anweisung "drehen" an der Display-Einheit
angezeigt. Der Benutzer dreht daraufhin die Kamera 10 (durch
den Pfeil 406 in 49 gezeigt).
Ein Sensor 400 in der Kamera 10 erkennt die Drehung
und signalisiert dies der Steuerung 81, die daraufhin die
Anweisung 402 zur Drehung der Kamera abschaltet. Die Kamera 10 könnte den
Verschluss 22 sperren, wenn die Anweisung zur Teleeinstellung
gegeben wird, und den Verschluss freigeben, nachdem die Drehung
der Kamera erkannt worden ist. Die Kamera 10 kann nach
der Drehung an der Display-Einheit 26 den Hinweis "bereit" anzeigen. Der Benutzer betätigt dann
den Verschluss 22 (durch Pfeil 408 gezeigt). Das
Bild wird erneut erfasst, so dass ein neues Archivierungsbild 410 entsteht.
In einem alternativen Ausführungsbeispiel
bewegt die Steuerung 81 das Zoomobjektiv automatisch in
die empfohlene Position, nachdem die Änderungsempfehlung zur Verwendung
der Teleeinstellung und zur Drehung der Kamera um 90 Grad vom Benutzer
gewählt
worden ist, und zeigt dann an der Display-Einheit 26 nur
den Hinweis "drehen" an.
-
In
den verschiedenen Ausführungsbeispielen
kann die Kamera 10, nachdem der Benutzer die Szene neu
erfasst hat, in der Konfiguration verbleiben, die vom Benutzer durch
Wahl einer vorherigen, bestimmten Änderungsempfehlung festegelegt
wurde. Vorzugsweise kehrt die Kamera 10 nach Abschluss
der Neuerfassung zu einer vorherigen Konfiguration oder zu einer
Standardkonfiguration zurück.
Die vorherige oder Standardkonfiguration kann die Einrichtung eines
oder mehrerer Kameraparameter bei automatischen Kamerasystemen vorsehen.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen
erfolgt die Umschaltung auf eine Standardkonfiguration mit einer
vorbestimmten Zoomposition, einem vorbestimmten Druckformat und
Belichtungsparametern, einschließlich Blitzwerten, die für einen
aktuell gemessenen Belichtungswert automatisch eingestellt werden. Die
Kamera 10 kann die gleiche Änderung auf eine vorherige
oder standardmäßige Erfassungskonfiguration anwenden,
wenn der Benutzer ein bestimmtes Bedienelement betätigt, beispielsweise
den Displayschalter, und zwar während
oder nach Anzeige der Änderungsempfehlungen.
-
Nach
der Einrichtung, aber vor der erneuten Erfassung kann die Kamera
den Benutzer mit einer Meldung darauf hinweisen, dass sich die Konfiguration
der Kamera 10 in Abhängigkeit
von der benutzerseitig getroffenen Wahl einer Änderungsempfehlung geändert hat.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten
dies dem Benutzer mitzuteilen. Beispielsweise kann am Informationsdisplay 114 die
(nicht gezeigte) Meldung "Zur
Neuerfassung eingestellt" oder
eine ähnliche
Meldung angezeigt werden. Durch Rückkehr zu einer vorherigen
oder standardmäßigen Konfiguration
würde diese
Meldung gelöscht.
-
Die
angezeigte Änderungsempfehlung
nach erfolgreicher Erfassung eines Evaluierungsbildes ist nicht die
einzige Option, die dem Benutzer nach dem Erfassungsereignis angeboten
werden kann. Eine weitere Verwendungsoption, die bereits überwacht
wurde, ist eine Warnmeldung, die auf einen Erfassungsfehler hinweist. Eine
weitere Option ist die Anzeige verfügbarer Änderungen, die an den erfassten
Archivierungsbildern entweder unmittelbar, im Falle elektronischer
Archivierungsbilder, oder während
des Fotofinishings vorgenommen werden können, und zwar für Filmarchivierungsbilder
oder, alternativ hierzu, für
elektronische Archivierungsbilder, die einem Fotofinishing unterzogen
werden. (Der Einfachheit halber beschränkt sich die folgende Diskussion
im Allgemeinen auf das Fotofinishing von Filmarchivierungsbildern. Ähnliche Überlegungen
gelten für das
Fotofinishing von elektronischen Archivierungsbildern und von Archivierungsbildern,
die auf einem persönlichen
Computerdrucker oder einem eigenständigen Zubehör ohne weitere
Bearbeitung gedruckt werden.)
-
Während in
den meisten Fällen
die verfügbaren Änderungen
den bereits erörterten Änderungen
im Rahmen der Änderungsempfehlungen
entsprechen, sind einige Änderungsempfehlungen
für diesen
Zweck nicht geeignet. Einige Kameras könnten möglicherweise weniger Änderungen
als andere durchführen.
Aus diesem Grund werden Änderungsempfehlungen,
die verfügbare Änderungen
darstellen, in Bezug auf Kameras ohne Verfahren zur Bildänderung
mit dem Begriff "Bearbeitungsempfehlungen" bezeichnet. Dieser
Begriff schließt Änderungsempfehlungen
aus, die von einer bestimmten Kamera oder einer Kamera und einer
entsprechenden Fotofinishingeinrichtung nicht automatisch implementierbar
sind. Die Änderungsempfehlung, das
Aufnahmeobjektiv abzunehmen und durch ein extremes Weitwinkelobjektiv
zu ersetzen, ist beispielsweise keine Bearbeitungsempfehlung, da
die Empfehlung vom Benutzer implementiert werden muss. Bearbeitungsempfehlungen
unterscheiden sich in anderer Beziehung nicht von den zuvor besprochenen Änderungsempfehlungen.
Beispielsweise können
Bearbeitungsempfehlungen auf gleiche Weise wie Änderungsempfehlungen dargestellt
werden, und Bearbeitungsempfehlungsbilder, die den Änderungsempfehlungsbildern
entsprechen, sind auch hier bevorzugte Darstellungen. Ein Ausführungsbeispiel
des fotografischen Verfahrens zur Änderung eines Archivierungsbildes
wird in 48 gezeigt. In einem Erfassungsereignis
wird ein elektronisches Originalbild erfasst (382) und
im Speicher gespeichert (384). Das elektronische Originalbild
kann das Archivierungsbild sein, oder das Archivierungsbild kann
zeitgleich mit der Erfassung des elektronischen Originalbildes erfasst
werden. Nach der Erfassung (382) wird eine Änderungsmenge
von Bearbeitungsempfehlungen in gleicher Weise erzeugt, wie zuvor
in Beziehung auf die Erzeugung einer Änderungsempfehlungsmenge besprochen.
In 48 wird dies in vereinfachter Form anhand folgender
Schritte dargestellt:
Bewertung (386) der Parameter
der Szene, Abstimmen (388) der Parameter auf Bearbeitungsempfehlungen und
Erzeugen (390) der Änderungsempfehlungen.
-
Nachdem
die Bearbeitungsempfehlungsmenge erzeugt worden ist (390),
werden Darstellungen der Bearbeitungsempfehlungen angezeigt (392)
und zwar in gleicher Weise wie für
die Änderungsempfehlungen beschrieben.
Während
der Anzeige kann der Benutzer eine Empfehlung wählen. Die Kamera nimmt die
Wahl entgegen (394) und zeichnet eine Anzeige der Benutzerwahl
auf. Die Anzeige kann entweder eine bearbeitete Form des Archivierungsbildes
sein oder Daten in Form von Bearbeitungsanweisungen für die Fotofinishingeinrichtung.
Das Verfahren und die Kameramerkmale zur Bezeichnung der gewählten Empfehlung
können
denen entsprechen, die zuvor in Bezug auf die Kamera und Verfahren
zur geänderten
Neuerfassung beschrieben wurden, mit dem Unterschied, dass in der
Kamera keine Parameter für
die Neuerfassung verändert
werden, sondern dass stattdessen die Anzeige der Benutzerwahl aufgezeichnet
wird.
-
Die
Art der Anzeige der Benutzerwahl variiert mit der Art des Archivierungsbildes.
Wenn das Archivierungsbild ein Latentbild auf fotografischem Film
ist, erfolgt die Anzeige der Benutzerwahl in Form von Daten, die
auf fotografischem Film aufgezeichnet sind. Die in 4 gezeigte
Kamera 10 ist mit einem Datenrekorder 398 ausgestattet,
der die Daten in der Filmeinheit auf fotografischem Film aufzeichnet.
-
Die
Weise, in der die Daten aufgezeichnet werden, ist ohne Bedeutung.
Beispielsweise sind Verfahren und Einrichtungen bekannt, um Daten
in einer Filmeinheit in optischer, magnetischer oder elektronischer
Form aufzuzeichnen. Der Film des "Advanced Photo SystemTM" ("APS") sieht die Aufzeichnung
von Daten in einer magnetisch beschreibbaren Schicht des Films vor.
Viele APS-Kameras können
beispielsweise magnetische Daten aufzeichnen, die eines der drei
Druckseitenverhältnisse
bezeichnen, nämlich
H, C oder P, das für
jedes Latentbild gewählt
wird. Die (nicht gezeigte) Fotofinishingeinrichtung, in der der
Film verarbeitet wird, liest die aufgezeichneten Magnetdaten und
druckt die Latentbilder als fertige Bilder in dem gewählten Seitenverhältnis aus.
Die Fotofinishingeinrichtung erzeugt die fertigen Bilder in dem
gewählten
Druckseitenverhältnis
optisch oder digital.
-
Eine
ausgewählte
Bearbeitungsempfehlung, die eine Änderung des Druckseitenverhältnisses
eines Bildes vorsieht, kann genau auf diese Weise implementiert
werden. Andere Bearbeitungsempfehlungen können auf ähnliche Weise implementiert
werden. Es sei darauf hingewiesen, dass hierzu Kamera und Fotofinishingausrüstung nach
einem gemeinsamen Schema arbeiten müssen, bei dem die Fotofinishingausrüstung die aufgezeichneten
Daten lesen und interpretieren kann, um eine entsprechende Modifikation
der Fotofinishingausgabe zu erzeugen. Geeignete Schemata für diese
Funktionen, wie das Advanced Photo System, sind einschlägigen Fachleuten
bekannt.
-
Wenn
das Archivierungsbild von dem elektronischen Originalbild abgeleitet
wird, erfolgt die Anzeige der Benutzerwahl in Form eines bearbeiteten
Bildes, also eines elektronischen Bildes, das vom elektronischen Originalbild
abgeleitet wurde, in dem es gemäß der gewählten Bearbeitungsempfehlung
bearbeitet wurde. Das bearbeitete Bild wird im Speicher 58 der
Kamera 10 gespeichert.
-
Das
bearbeitete Bild kann zu dem elektronischen Originalbild im Speicher
hinzukommen, so dass die gleichen Bildinformationen dupliziert werden,
ausgenommen der Modifikationen durch die jeweilige Bearbeitungsempfehlung.
Dieser Ansatz wird allerdings nicht bevorzugt, da der Benutzer zu
einem späteren
Zeitpunkt gezwungen ist, die Bilder zu betrachten, um zu entscheiden,
ob das elektronische Originalbild oder das bearbeitete Bild besser
ist, bevor er eines der beiden Bilder verwendet oder löscht. Vorzugsweise
wird daher das im Speicher befindliche elektronische Originalbild
durch das bearbeitete Bild ersetzt. Durch diesen Ansatz reduziert
sich der Speicherbedarf, gleichzeitig wird ein Mehraufwand beim
Benutzer vermieden. Das bearbeitete Bild, das das elektronische
Originalbild ersetzt, kann ausreichende Informationen in Form von
Metadatenanweisungen usw. umfassen, um das elektronische Originalbild
neu zu erstellen.
-
In
diesem Ausführungsbeispiel
hängt die
Wirkung der vom Benutzer gewählten
Bearbeitungsempfehlung von der Art der für die Bearbeitungsempfehlung
gewählten
Darstellung ab. Das elektronische Originalbild wird nach Wahl der
Benutzereingabe bearbeitet, wenn es sich bei der Anzeige der Bearbeitungsempfehlung um
Text oder um ein am Informationsdisplay dargestelltes Symbol handelt,
oder es wird vorzugsweise mit dem Verifizierungsbild an der Display-Einheit
zusammengeführt.
Wenn die Bearbeitungsempfehlung ein Bearbeitungsempfehlungsbild
mit niedriger Auflösung
ist, dann wird das elektronische Originalbild in einfacher Weise modifiziert,
um eine Anzeige zu erstellen, die eine bestimmte Bearbeitungsempfehlung
vorsieht, aber nicht vollständig
darstellt. Wenn in diesem Fall die Bearbeitungsempfehlung gewählt wird,
wird die Anzeige gelöscht, und
das elektronische Originalbild wird erneut modifiziert, um das bearbeitete
Bild zu erzeugen, und zwar in einer Modifikation, die vollständig mit
der Bearbeitungsempfehlung übereinstimmt.
Wenn die Bearbeitungsempfehlung ein Empfehlungsbild mit hoher Auflösung ist,
dann ist eine weitere Modifikation des abgeleiteten Bildes nicht
erforderlich. Wenn eine Bearbeitungsempfehlung oder das Verifizierungsbild
gewählt
werden, sind die nicht gewählten
Bearbeitungsempfehlungen nicht weiter erforderlich und können gelöscht werden.
-
In
einem in 50-51 gezeigten
Beispiel verwendet die Digitalkamera 10 einen Megapixel-Bildwandler 24 zur
Erfassung eines ersten elektronischen Bildes, das dann als Archivierungsbild
in Form einer JPEG-komprimierten Datei auf einer entnehmbaren Speicherkarte 54a gespeichert
wird, auf die über
eine Speicherkartenschnittstelle 412 zugegriffen werden
kann. Die Kamera 10 zeigt wahlweise ein Verifizierungsbild
an der Display-Einheit 26 an, das durch Unterabtastung
von dem Archivierungsbild abgeleitet wird. (In 50 werden keine Tasten oder Bedienelemente gezeigt,
die zur Bedienung des Verifizierungsdisplays dienen, diese können aber
den bereits zuvor besprochenen entsprechen.) Die Digitalkamera 10 umfasst
eine Betriebsart, die Bearbeitungsempfehlungen anzeigt. Die in 51 gezeigten Bearbeitungsempfehlungen betreffen
das Vergrößern, das
Vergrößern und
Drehen sowie das Drehen des Bildes. Wenn der Benutzer eine der Bearbeitungsempfehlungen
wählt (414)
(in 50 wird die Empfehlung zur
Vergrößerung und
Drehung gewählt),
wird das Archivierungsbild aus der JPEG-komprimierten Datei dekomprimiert
und durch Abschneiden (416) der Bilddaten, durch erneutes
Komprimieren und durch Abspeichern (418) der abgeschnittenen
Bilddatei 410 auf dem entnehmbaren Speicher modifiziert.
Die originale Archivierungsbilddatei 167 wird dann vorzugsweise
gelöscht,
um Platz zu sparen. Wenn der Benutzer die Anzeige des Verifizierungsbildes
veranlasst, wird die Ersatzbilddatei einer Unterabtastung unterzogen,
um zur Anzeige an der Display-Einheit 26 ein neues Verifizierungsbild
bereitzustellen. Das Ersatzbild 410 kann wahlweise einer
Unterabtastung unterzogen werden, wenn es abgeschnitten wird, wie
in 51 gezeigt.
-
Die
geeigneten Kameras 10 und Verfahren entsprechen ansonsten
den zuvor beschriebenen. Beispielsweise ist die in 4 gezeigte
Kamera verwendbar, wobei die Software so modifiziert wird, dass
sie es dem Benutzer ermöglicht,
eine der Bearbeitungsempfehlungen aus einer Empfehlungsmenge durch
Betätigen eines
Bedienelements 122 zu wählen
und um dem Datenrekorder 398 die Aufzeichnung der Daten,
die die Benutzerauswahl darstellen, auf Film zu ermöglichen.
Ein Beispiel einer geeigneten elektronischen Kamera 10, wie
in 25 gezeigt, ist eine Modifikation der Kamera aus 4,
bei der Merkmale entfallen sind, die sich auf fotografischen Bild
beziehen. Der entnehmbare Speicher 58 wird anstelle oder
zusätzlich
zu einem anderen Speicher im Steuerungssystem 80 bereitgestellt.
-
Eine
weitere geeignete elektronische Kamera 10 wird in 50 gezeigt. Die Kamera 10 ist mit einer Docking-Schnittstelle 420 ausgestattet,
die mit einer Docking-Einheit 422 eines PCs 424 kompatibel
ist. Die elektrische Energie für
die Schaltkreise der Kamera wird durch Akkus 426 bereitgestellt.
Die Akkus 426 werden über
ein Netzteil 428 geladen, das mit der Docking-Einheit 422 verbunden
ist. Andere Kameramerkmale, einschließlich des Steuerungssystems,
sind ähnlich
den zuvor beschriebenen. Beispielsweise erzeugt die Kamera Digitalbilder,
die auf einer entnehmbaren Speicherkarte 54a gespeichert
werden. Die Kamera umfasst ein Zoomobjektiv 76 mit Zoom-
und Zoomtreiber 78 und Fokussiertreiber 88 und
einer (in 50 nicht gezeigten) Blende
und einem Verschluss. Das Zoomobjektiv 76 fokussiert Licht
von der Szene auf einen Bildwandler 24, beispielsweise
einen Einzelchip-Farb-CCD-Bildwandler, der das bekannte Bayer-Farbfiltermuster
nutzt. Der Bildsensor wird durch Takttreiber 100 gesteuert.
Die Zoom-, Fokussier- und Takttreiber 78, 88, 100 werden durch
Steuersignale gesteuert, die von einer Steuerung 81 kommen.
Die Steuerung 81 nimmt Eingaben der Detektoren 126, 82 für Autofokus
und automatische Belichtung entgegen und steuert eine Blitzlichteinheit 115. Das
analoge Bildsignal von dem Bildwandler 24 wird von einem
ASP-A/D-Wandler 104 verstärkt und
in digitale Daten umgewandelt. Die digitalen Bilddaten des ASP-A/D-Wandlers 104 werden
in einem DRAM-Pufferspeicher 54b gespeichert und anschließend von
dem Prozessor 106 unter Verwendung des RAM-Speichers 54d verarbeitet,
wobei der Prozessor mittels Firmware in einem Firmwarespeicher 54c gesteuert
wird. Elektronische Bilder, die über
die Docking-Schnittstelle 420 und die Docking-Einheit 422 übertragen
werden, werden von dem Computer 424 mithilfe eines Druckers 430 gedruckt.
-
Die
Kamera kann weitere, hier nicht gezeigte Merkmale aufweisen. Beispielsweise
kann die Kamera eine Hybridkamera sein, die eine Erfassung von Archivierungsbildern
auf Film oder elektronischen Einrichtungen ermöglicht.