DE60206695T2 - Kraftfahrzeug Insassenschutzsystem - Google Patents

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DE60206695T2
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginsassenschutzsystem zum Verbessern der Aufprallsicherheit des Fahrzeugs.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Es sollte Bezug genommen werden auf die folgenden, gemeinschaftlich zugewiesenen älteren Patente (anhängige Patentanmeldungen):
    US 6,193,296 B1
    US 6,186,574 B1
    US 6,203,098 B1
    EP 1072464 A1 US 6,254,164 B1
    EP 1067014 A1
    EP 1070657 A1
    EP 1106479 A1
    EP 1203700 A1 .
  • In den letzten Jahren sind Kraftfahrzeuge oftmals mit einer Vorspannvorrichtung ausgerüstet worden, welche die Spannung des Sitzgurts positiv vergrößert, um den Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt eines Aufpralls zurückzuhalten und den Schutz des Fahrzeuginsassen zu verbessern. Die Verzögerung, welche auf den Fahrzeuginsassen wirkt, der durch eine Rückhaltevorrichtung, wie einen Sitzgurt, in dem Sitz zurückgehalten wird, beginnt erst dann anzusteigen, wenn der Sitzgurt begonnen hat, die auf den Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt des Aufpralls wirkende Vorwärts- Trägheitskraft zu halten. Da es nicht möglich ist, einen bestimmten Betrag an Elastizität und Lose in dem Sitzgurt zu vermeiden, erreicht die Verzögerung des Fahrzeuginsassen ein Spitzenniveau erst dann, wenn sich der Fahrzeuginsasse unter der Trägheitskraft eine bestimmte Distanz nach vorne bewegt hat und die Ausdehnung des Sitzgurts ihr maximales Ausmaß erreicht hat. Der Spitzenwert der Verzögerung des Fahrzeuginsassen wird größer, wenn die Vorwärtsverlagerung des Fahrzeuginsassen unter der Trägheitskraft zunimmt, und es ist bekannt, dass er wesentlich größer ist als die Durchschnittsverzögerung der Passagierkabine der Fahrzeugkarosserie.
  • Wenn die Beziehung zwischen der Fahrzeugkarosserieverzögerung und der Fahrzeuginsassenverzögerung verglichen wird mit der Beziehung zwischen der Eingabe und der Ausgabe eines Systems, welches aus einer Feder (Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung) und einer Masse (Masse des Fahrzeuginsassen) besteht, so ist es leicht verständlich, dass die Maximalausdehnung und der Zeitverlauf der Feder durch die Wellenform (Zeitverlauf) der Fahrzeugkarosserieverzögerung vorgegeben sind. Es kann somit gefolgert werden, dass die Wellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung in solcher Weise gesteuert/geregelt werden sollte, dass nicht nur die durchschnittliche, auf die Fahrzeugkarosserie wirkende Verzögerung verringert wird, sondern auch das Überschwingen der Fahrzeuginsassenverzögerung aufgrund der Ausdehnung der Feder (Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtunng) minimiert wird.
  • In der herkömmlichen Fahrzeugkarosseriestruktur wird die Stoßenergie durch eine Knautschzone aufgenommen, welche aus einem Stoßreaktionserzeugungselement, wie Seitenholmen, und aus zwischen verschiedenen Bauteilen definierten Zwischenräumen gebildet ist und in einem vorderen Teil der Fahrzeugkarosserie vorgesehen ist, und die Wellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung wird durch Verändern der resultierenden Reaktionseigenschaften durch Auswählen der Abmessungen und der Verformungseigenschaften solcher Teile eingestellt. Abgesehen von der Passagierkabine kann die Deformationsweise der Fahrzeugkarosserie zum Zeitpunkt eines Aufpralls ebenfalls geeignet gewählt werden, so dass die Verzögerung der Passagierkabine der Fahrzeugkarosserie reduziert werden kann, und es kann verhindert werden, dass die Verformung die Passagierkabine erreicht. Solche Fahrzeugkarosseriestrukturen sind in der japanischen Patentoffenlegungsschrift (kokai) Nr. 07-101354 vorgeschlagen.
  • Es ist wichtig anzumerken, dass die Verletzung des Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt eines Fahrzeugaufpralls minimiert werden kann, indem der Maximalwert der auf den Fahrzeuginsassen wirkenden Beschleunigung reduziert wird, welcher vorgegeben wird durch die Wellenform (Zeitverlauf) der Fahrzeugkarosserieverzögerung, wenn der Fahrzeuginsasse durch den Sitzgurt mit der Fahrzeugkarosserie vereinigt gehalten wird. Ebenso ist es wichtig anzumerken, dass der Gesamtbetrag der Verzögerung (Zeitintegration der Verzögerung), den der Fahrzeuginsasse während eines Fahrzeugaufpralls erfährt, für die gegebene Intensität des Aufpralls festgelegt ist. Wie beispielsweise in 6 gezeigt ist, sollte demnach die ideale Wellenform (Zeitverlauf) der Fahrzeugkarosserie-(Sitz-)verzögerung (G2) zum Minimieren der Fahrzeuginsassenverzögerung (G1) aus einem Anfangsintervall (a) zum Erzeugen einer großen Verzögerung auf die Erfassung eines Aufpralls hin, einem Zwischenintervall (b) zum Erzeugen einer entgegengesetzten Verzögerung und einem Endintervall (c) zum Erzeugen einer durchschnittlichen Verzögerung aufgebaut sein.
  • Das Anfangsintervall erlaubt es dem Fahrzeuginsassen, die Verzögerung von einem frühen Stadium an zu erfahren, so dass die Verzögerung über eine verlängerte Zeitdauer ausgebreitet werden kann und der Spitzenwert der Verzögerung reduziert wird. Entsprechend einer normalen Fahrzeugkarosseriestruktur ist aufgrund des Vorhandenseins einer Knautschzone in einem vorderen Teil des Fahrzeugs und von Lose und Ausdehnung des Rückhaltesystems, wie einem Sitzgurt, ein bestimmter Zeitbetrag notwendig, bis der Stoß eines Aufpralls den Fahrzeuginsassen erreicht. Der Zeitverzug in der Übertragung von Verzögerung auf den Fahrzeuginsassen muss in der herkömmlichen Anordnung durch einen nachfolgenden scharten Anstieg der Verzögerung ausgeglichen werden. Das Endintervall entspricht einem als Auslaufzustand bezeichneten Zustand, in welchem der Fahrzeuginsasse sich mit der Fahrzeugkarosserie als ein Körper bewegt. Das Zwischenintervall ist ein Übergangsintervall, um das Anfangsintervall und das Endintervall sanft miteinander zu verbinden, ohne dass dies mit irgendwelchen Spitzen oder Senken in der Verzögerung einhergeht. Computersimulationen haben bestätigt, dass eine solche Wellenform für die Fahrzeugkarosserieverzögerung für einen gegebenen Verformungsbetrag der Fahrzeugkarosserie (dynamischer Stoß) zu einer geringeren Fahrzeuginsassenverzögerung führt als der Fall einer konstanten Verzögerung (rechteckige Wellenform).
  • Gemäß der herkömmlichen Fahrzeugkarosseriestruktur beginnt die Verformung der Fahrzeugkarosseriebauteile in der Knautschzone unmittelbar nach dem Aufprall mit einem Teil mit relativ geringer mechanischer Festigkeit und danach beginnt ein Teil derselben mit relativ hoher mechanischer Festigkeit sich zu verformen. Im Ergebnis ist die Wellenform der Aufprallreaktion oder der Fahrzeugkarosserieverzögerung in einer frühen Phase klein und nimmt dann in einer späteren Phase zu, so dass die Fahrzeuginsassenverzögerung nicht angemessen reduziert werden kann. Um ein solches Problem zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden, einen vorbestimmten Betrag an Reaktionskraft durch Ausnutzen der Komprimierung der Seitenholme zu erhalten und eine stabile Reaktion durch Bereitstellen einer Mehrzahl von Trennwänden in den Seitenholmen beizubehalten (japanische Patentoffenlegungsschrift (kokai) Nr. 07-101354), solche früheren Vorschläge können jedoch die Fahrzeugkarosserieverzögerung nur höchstens bei einem annähernd konstanten Niveau halten und sie sind nicht in der Lage, eine wirkungsvollere Verzögerungswellenform bereitzustellen.
  • Um den nachteiligen Effekt der Elastizität des Sitzgurts zu minimieren, ist es bekannt, eine Vorspannvorrichtung in Zuordnung zu dem Sitzgurt vorzusehen, um den Sitzgurt zum Zeitpunkt eines Fahrzeugaufpralls positiv zu spannen. Ein Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus der DE 3420397 A bekannt. Gemäß der vorgeschlagenen Struktur ist wenigstens einer der Verankerungspunkte des Sitzgurts an einem Element angebracht, welches in einer frühen Phase eines Fahrzeugaufpralls eine Bewegung relativ zu dem übrigen Teil des Fahrzeugs durchführt, die die Spannung des Sitzgurts tendenziell erhöht. Solche Vorrichtungen sind hilfreich bei der Reduzierung des Maximalniveaus an Verzögerung, die auf den Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt eines Fahrzeugaufpralls wirkt, es ist jedoch eine Vorrichtung wünschenswert, welche zu einer genaueren Steuerung der Fahrzeuginsassenverzögerung in der Lage ist.
  • Unter Bezugnahme auf 7 entsprechen die Fahrzeuginsassenverzögerung G1 und Fahrzeugkarosserieverzögerung G2 der Eingabe und Ausgabe einer Übertragungsfunktion, welche ein Feder-Massen-System mit zwei Massen, bestehend aus der Masse Mm eines Fahrzeuginsassen 2, einer Feder (wie einem Sitzgurt) und einer Fahrzeugkarosseriemasse Mv, repräsentiert. Genauer kann die Fahrzeugkarosserieverzögerung G2 als eine Ableitung zweiter Ordnung der Koordinate der Fahrzeugkarosseriemasse Mv bezüglich der Zeit gegeben werden.
  • Wenn jedoch in einem tatsächlichen Autoaufprall ein Drei-Punkt-Sitzgurt verwendet wird, so nimmt der Schultergurtabschnitt des Sitzgurts, welcher als eine Feder angesehen wird, die Brust des Fahrzeuginsassen in Eingriff, welche dem Mittelpunkt der Fahrzeuginsassenmasse Mm entspricht, so dass der Schultergurtabschnitt als aus zwei Federn bestehend angesehen werden kann, wobei eine davon zwischen der Brust und der Schulterverankerung verläuft und die andere zwischen der Brust und der Gurtschlossverankerung verläuft.
  • Wenn der Sitzgurt vollständig in den Sitz eingebaut ist, so bewegen sich die Schulterverankerung und die Gurtschlossverankerung als ein Körper und die beiden Teile erfahren eine identische Verzögerung. In einem solchen Fall kann angenommen werden, dass der Sitzgurt als eine Zusammensetzung aus zwei Federn gegeben sein kann und die auf die Schulterverankerung und die Gurtschlossverankerung wirkende Verzögerung identisch mit der Eingabe des Feder-Massen-Systems mit zwei Massen oder der Fahrzeugkarosserieverzögerung ist.
  • Als ein Beispiel, in welchem die beiden Verankerungspunkte unterschiedliche Bewegungen relativ zur Fahrzeugkarosserie durchführen, sei nun angenommen, dass der Gurtschlossverankerungspunkt fest an der Fahrzeugkarosserie angebracht ist, während die Schulterverankerung sich relativ zur Fahrzeugkarosserie bewegen kann. Da in einem solchen Fall die Schulterverankerung und die Gurtschlossverankerung unterschiedliche Verzögerungen erfahren, können die Federn nicht einfach kombiniert werden oder die auf die Schulterverankerung und die Gurtschlossverankerung wirkenden Verzögerungen einfach zur Fahrzeugkarosserieverzögerung berechnet werden.
  • Indessen besteht die auf die Brust wirkende äußere Kraft gänzlich aus der von dem Sitzgurt empfangenen Kraft. Wenn daher der Zeitverlauf der auf den Sitzgurt wirkenden Belastung in Richtung der Verzögerung mit dem Zeitverlauf der Federbelastung in dem Feder-Massen-System mit zwei Massen übereinstimmt, so empfängt die Brust die gleiche Verzögerungswellenform wie die Antwort der Fahrzeuginsassenmasse des Feder-Massen-Systems mit zwei Massen auf die Optimalwellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung. Dies ermöglicht es dem Fahrzeuginsassen, den Auslaufzustand, in welchem der Fahrzeuginsasse durch den Sitzgurt zurückgehalten wird, im Wesentlichen ohne irgendwelche Verzögerung zu erreichen und die relative Geschwindigkeit zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Fahrzeuginsassen ist Null (kein Unterschied zwischen der Fahrzeuginsassenverzögerung G1 und der Fahrzeugkarosserieverzögerung G2).
  • Um einen Zeitverlauf des Sitzgurts zu erzielen, der einen solchen Zustand erzeugt, reicht es aus, wenn der Zeitverlauf in der Durchschnittsverzögerung der Schulterverankerung und der Gurtschlossverankerung (oder Fahrzeugkarosserie) gleich der Optimalwellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung ist. Die Einführung des Konzepts der Wellenform der durchschnittlichen Fahrzeugkarosserieverzögerung ermöglicht das Erzielen eines identischen Ergebnisses bei der Reduzierung der Fahrzeuginsassenverzögerung wie bei der Steuerung der Fahrzeugkarosserieverzögerung zur Erzielung der optimalen Wellenform.
  • Der frühe Anstieg der Spannung des Sitzgurts, um auf den Fahrzeuginsassen von einem frühen Stadium an die Verzögerung wirken zu lassen, kann auf höchst bequeme Weise durch einen pyrotechnischen Aktuator, typischerweise unter Verwendung eines Treibmittels, vorgesehen werden. Pyrotechnische Aktuatoren sind in Anwendungen wie Fahrzeug-Airbags und Vorspannern weithin bekannt. Es wurde jedoch festgestellt, dass aufgrund der Natur seiner Struktur, welche auf der Erzeugung von Hochdruckgas beruht, solch ein Aktuator alleine nicht imstande ist, einen gewünschten Zeitverlauf der Verzögerung des Fahrzeuginsassen zu erzeugen. Die Erfinder haben entdeckt, dass ein solches Problem durch Hinzufügen eines geeigneten Massebetrags zu dem Aktuatorende des Sitzgurts in Kombination mit einem Dämpfungselement überwunden werden kann.
  • KURZER ÜBERBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
  • Im Hinblick auf derartige Probleme des Standes der Technik ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeuginsassenschutzsystem bereitzustellen, welches den Schutz des Fahrzeuginsassen zum Zeitpunkt eines Fahrzeugaufpralls für einen gegebenen dynamischen Stoß oder einen Verformungsstoß eines vorderen Teils der Fahrzeugkarosserie verbessern kann.
  • Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeuginsassenschutzsystem bereitzustellen, welches den Schutz des Fahrzeuginsassen unter minimaler Veränderung der bestehenden Fahrzeugkarosseriestruktur maximieren kann.
  • Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeuginsassenschutzsystem bereitzustellen, welches den Schutz des Fahrzeuginsassen ohne Vergrößerung des Gewichts der Fahrzeugkarosserie oder Einnehmen einer signifikanten Raumgröße in der Passagierkabine maximieren kann.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung können solche Aufgaben durch Bereitstellen eines Kraftfahrzeuginsassenschutzsystems gelöst werden, wie es durch die Merkmale von Anspruch 1 definiert und charakterisiert ist.
  • Auf die Erfassung eines Aufpralls hin vergrößert somit der typischerweise aus einem pyrotechnischen Aktuator bestehende Hauptaktuator die Spannung des Sitzgurts durch Bewegen des beweglichen Endes des Sitzgurts, so dass in dem Fahrzeuginsassen eine größere Verzögerung erzeugt wird als die durchschnittliche Verzögerung (Fahrzeugverzögerung). Wenn sich dann das bewegliche Teil um eine vorbestimmte Distanz bewegt hat, so wird die Bewegung durch ein Dämpfungselement verhindert und in dem Fahrzeuginsassen wird eine entgegengesetzte Verzögerung erzeugt, so dass der Fahrzeuginsasse und die Fahrzeugkarosserie sich in einer Endphase des Aufpralls als ein Körper bewegen und bei der durchschnittlichen Verzögerung verzögert werden. Dadurch wird eine Wellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung erzielt, welche für eine Minimierung der Verzögerung des Fahrzeuginsassen geeignet ist. Die Verankerungspunkte können in dem Sitz vorgesehen sein, sie alle oder einige davon können jedoch an anderen Teilen der Fahrzeugkarosserie vorgesehen sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Sitzgurt zum Erreichen eines höchst vorhersehbaren Ergebnisses drei Verankerungspunkte umfassen, einschließlich einer Schulterverankerung, einer Sitzbodenseitenverankerung, welche nahe einem Sitzboden auf der gleichen Seite wie die Schulterverankerung vorgesehen ist, und einer Gurtschlossverankerung, welche nahe dem Sitzboden auf einer der Schulterverankerung gegenüberliegenden Seite vorgesehen ist.
  • Typischerweise umfasst der Aktuator eine Führungsschiene zum Führen des Massenelements entlang einem vorgeschriebenen Weg und die Führungsschiene erstreckt sich linear entlang einer Seite des Sitzes. Für eine zuverlässige Arbeit des Fahrzeuginsassenschutzsystems sollte der Aktuator mit einem Element zur Verhinderung einer Rückwärtsbewegung des Aktuators versehen sein.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die vorliegende Erfindung wird nun im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in welchen:
  • 1 eine schematische Seitenansicht der Kontur der Fahrzeugkarosseriestruktur ist, welche mit einem Fahrzeuginsassenschutzsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgerüstet ist;
  • 2 eine perspektivische Gesamtansicht des Sitzes ist;
  • 3a eine vertikale Schnittansicht ist, welche die Struktur des Aktuators zeigt;
  • 3b eine Schnittansicht entlang Linie IIIb-IIIb von 3a ist;
  • 4a eine schematische Ansicht der Fahrzeugkarosserie in einer Anfangsphase des Aufpralls ist;
  • 4b eine Ansicht ist, welche eine Zwischenphase des Aufpralls zeigt;
  • 4c eine Ansicht ist, welche eine Endphase des Aufpralls zeigt;
  • 5a eine schematische Ansicht ist, welche den Zustand des Aktuators in einer Anfangsphase des Aufpralls zeigt;
  • 5b eine Ansicht ist, welche den Zustand in einer Zwischenphase des Aufpralls zeigt;
  • 5c eine Ansicht ist, welche den Zustand in einer Endphase des Aufpralls zeigt;
  • 6 ein Diagramm ist, welches die Wellenformen der Fahrzeuginsassenverzögerung und der Fahrzeugkarosserieverzögerung zeigt; und
  • 7 eine konzeptionelle Darstellung ist, welche die Beziehungen zwischen dem Fahrzeuginsassen, der Fahrzeugkarosserie und dem Sitzgurt zum Zeitpunkt eines Fahrzeugaufpralls zeigt.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • 1 illustriert schematisch die Gesamtstruktur eines Fahrzeugs, in welchem ein Fahrzeuginsassenschutzsystem nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingebaut ist. Das Fahrzeuginsassenschutzsystem enthält einen Sitzgurt 3 zum Zurückhalten des Fahrzeuginsassen 2 auf dem Sitz 1. Wie auch in 2 gezeigt ist, weist der Sitzgurt 3 drei Verankerungspunkte auf und ein Ende des Sitzgurts ist mit einem integral in einem Schulterteil des Sitzes 1 vorgesehenen Aufroller 4 verbunden, wobei ein anderes Ende fest an einer Seite des Sitzbodens auf der gleichen Seite wie die Schulterverankerung angebracht ist und ein Zwischenteil mit einem Gurtschloss 6 verbunden ist, welches integral an der Seite des Sitzbodens, auf der anderen Seite der Schulterverankerung, angebracht ist. Der Fahrzeuginsasse 2, welcher in dem Sitz 1 sitzt, wird somit durch den Sitzgurt 3 integral auf dem Sitz 1 festgehalten. Der Sitz 1 ist über Sitzschienen 1 an dem Boden 5 angebracht, so dass er in Längsrichtung einstellbar ist.
  • An dem Sitz 1 ist ein Aktuator 8 integral über eine Halterung 7 angebracht, welcher fest an einer dem Gurtschloss 6 entsprechenden Seite des Sitzbodens gesichert ist. Wie auch in 3a gezeigt ist, umfasst der Aktuator 8 einen in Längsrichtung verlaufenden Zylinder 8a, einen koaxial in dem Zylinder 8a aufgenommenen Kolben 8b, eine an einem Ende (vorderes Ende in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie) des Zylinders 8a integral angebrachte Zylinderabdeckung 8c sowie eine Gleitschiene 8d, welche das andere Ende (hinteres Ende in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie) des Zylinders 8a trägt und integral mit der Halterung 7 verbunden ist, so dass sie sich in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie nach hinten erstreckt.
  • Der Aktuator 8 umfasst ferner ein Gurtschlossträgerelement 8f in Form eines Blocks, welcher als ein Masseelement dient, das verschiebbar von der Gleitschiene 8d in Eingriff genommen ist und mit einer Verlängerung einer integral mit dem Kolben 8b ausgebildeten Stange 8e verbunden ist, eine Gaserzeugungseinrichtung 8g, welche einer im Inneren der Zylinderabdeckung 8c definierten Kammer zugewandt ist, sowie ein röhrenförmiges Dämpfungselement 8h, dessen eines axiales Ende durch einen Teil der Gleitschiene 8d abgestützt ist, welches dem Inneren des Zylinders 8a zugewandt ist und die Stange 8e außen umgibt. Das in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie vordere Ende des Dämpfungselements 8h steht dem Kolben 8b gegenüber, wobei ein Zwischenraum vorbestimmter Abmessung d dazwischen definiert ist. Das Gurtschlossträgerelement 8f ist beispielsweise aus einer Wolfram-Legierung hergestellt und mit einer Masse versehen, welche in ihre Größe der des Fahrzeuginsassen entspricht.
  • Die äußere Umfangsfläche des Kolbens 8b ist mit einem Umkehrblockierring 8i versehen, welcher die Rückwärtsbewegung des Kolbens 8b erlaubt, indem er sich selbst zu einer Seite hin neigt, die Vorwärtsbewegung des Kolbens 8b jedoch verhindert, indem er sich in der Innenumfangsfläche des Zylinders 8a verkeilt.
  • Das Gurtschlossträgerelement 8f und die Gleitschiene 8d sind miteinander über eine Nut oder einen Flansch in Eingriff, um andere Bewegungen des Gurtschlossträgerelements 8f als die entlang der Länge der Führungsschiene 8d zu beschränken. Ein Basisende eines Fußabschnitts 6a des Gurtschlosses 6 ist mit dem Gurtschlossträgerelement 8f über einen Gewindebolzen verbunden.
  • Mit der Gaserzeugungseinrichtung 8g ist eine Signalleitung von einer Steuerregeleinheit 9 verbunden, welche an einem geeigneten Teil (wie etwa dem Boden 5) der Fahrzeugkarosserie angebracht und mit einem Aufprallsensor, der beispielsweise aus einem G-Sensor gebildet sein kann, zusammengeschlossen ist. Der Aufprallsensor stellt ein Aufprallerfassungssignal für die Gaserzeugungseinrichtung 8g bereit, wenn ein eine vorbestimmte Bedingung erfüllender Aufprall erfasst wird. In Antwort auf ein Aufprallerfassungssignal erzeugt die Gaserzeugungseinrichtung 8g unverzögert Expansionsgas, welches dann in die Zylinderabdeckung 8c eingebracht wird.
  • Unter Bezugnahme auf die 4a bis 4c und 5a bis 5c wird im Folgenden die Betriebsweise der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben, wobei ein Frontalzusammenstoß auf eine feste Struktur als Beispiel angenommen wird.
  • 4a zeigt einen Zustand einer Anfangsphase (Intervall a von 6) unmittelbar nach dem Auftreten eines Aufpralls. Das vordere Ende der Fahrzeugkarosserie wird zusammengedrückt und die vorderen Enden der Seitenholme 10, welche integral mit dem Boden 5 ausgeführt sind, werden einer Kompressionsverformung unterzogen, wie in der Zeichnung gezeigt ist. Der in der Steuerregeleinheit 9 eingebaute Aufprallsensor erfasst die Fahrzeugkarosserieverzögerung, welche dadurch entsteht, dass der Fahrzeugaufprall eine vorbestimmte Intensität übersteigt, und die Steuerregeleinheit 9 beurteilt den erzeugten Zustand. Wenn die Steuerregeleinheit 9 beurteilt, dass der Zustand das vorbestimmte Kriterium erfüllt, so wird die Gaserzeugungseinrichtung 8g aktiviert.
  • Das von der Gaserzeugungseinrichtung 8g erzeugte Expansionsgas wird, wie durch den Pfeil in 5a gezeigt, in die Zylinderabdeckung 8c eingebracht und der Druck des Expansionsgases drückt den Kolben 8b in die Rückwärtsrichtung in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie. Im Ergebnis beginnt sich das Gurtschlossträgerelement 8f, welches über die Stange 8e mit dem Kolben 8b verbunden ist, sich in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie nach hinten zu bewegen, wobei es durch die Gleitschiene 8d geführt wird, und beschleunigt mit ansteigendem Gasdruck nach hinten. Da das Gurtschlossträgerelement 8f so ausgerichtet ist, dass das Gurtschloss 6, welches einer der drei Verankerungspunkte des Sitzgurts 3 ist, nach hinten bewegt wird, wird der Sitzgurt 3 in eine solche Richtung bewegt, dass eine Lose des Sitzgurts 3 entfernt wird, der Sitzgurt 3 ausgedehnt wird und der auf den Fahrzeuginsassen 2 wirkende Rückhalt vergrößert wird. Der Sitzgurt 3 wird somit einer Belastung ausgesetzt, welche die Rückhaltekraft des Sitzgurts 3 vergrößert.
  • Der entstehende Anstieg der Sitzgurtbelastung findet im Hinblick auf das Zurückhalten des Fahrzeuginsassen gegen Vorschleudern unter Trägheitskraft früher statt, als der, der durch ein einfach an drei Verankerungspunkten befestigten Sitzgurt bereitgestellt wird. Somit ist vorgesehen, dass die Verzögerung des Fahrzeuginsassen von einem sehr frühen Abschnitt des Aufpralls an ansteigt, wie durch G1 in 6 gezeigt ist.
  • 4b zeigt einen Zustand in einer Zwischenphase des Aufpralls (Intervall b von 6). Mit Fortschreiten des Zusammendrückens des vorderen Teils der Fahrzeugkarosserie bewegt sich der Kolben 8b des Aktuators 8 weiter in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie nach hinten, wie in 5b gezeigt ist. Wenn sich der Kolben 8b weiter nach hinten bewegt, so kollidiert der Kolben 8b schließlich mit dem Dämpfungselement 8h und dies verzögert die Rückwärtsbewegung des Gurtschlossträgerelements 8f, wodurch eine entgegengesetzte (nach vorn in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie) Beschleunigung erzeugt wird. Dies erzeugt eine Wirkung, welche äquivalent zu derjenigen ist, die durch eine Beschleunigung erzeugt wird, welche in der entgegengesetzten Richtung zu der Verzögerung gerichtet ist, die direkt aus dem auf die Passagierkabine wirkenden Aufprall resultiert. Um eine solche Wirkung besser zu erzielen, wird durch Anlegen einer der Masse des Fahrzeuginsassen entsprechenden Masse an einen Verankerungspunkt des Sitzgurts die Masse des Gurtschlossträgerelements 8f und die Beschleunigung zum Zeitpunkt der Kollision mit dem Dämpfungselement 8h geeignet eingestellt. Es wird bevorzugt, die Eigenschaften (wie etwa Ausdehnung und Federeigenschaften) des Sitzgurts 3 und die Eigenschaften (wie etwa Stoßabsorptionseigenschaft) des Dämpfungselements 8h so einzurichten, dass die Geschwindigkeit und Verzögerung des Fahrzeuginsassen 2 mit denen der Fahrzeugkarosserie (Sitz 1) beim Abschluss der auf das Gurtschlossträgerelement 8f während dieser Zwischenphase in entgegengesetzter Richtung wirkenden Beschleunigung zusammenfallen.
  • 4c zeigt einen Zustand einer Endphase (Intervall c von 6) des Aufpralls. Während der Endphase wird die Rückwärtsbewegung des Gurtschlossträgerelements 8f durch das Dämpfungselement 8h weiter verzögert und der Kolben 8b kommt schließlich vollständig zum Stehen. Im Ergebnis stoppt auch das Gurtschlossträgerelement 8f seine Rückwärtsbewegung und wird in dieser Position bis zum Ende des Fahrzeugaufpralls mittels eines Umkehrblockierrings 8i gehalten.
  • Wenn die Geschwindigkeit und Verzögerung des Fahrzeuginsassen schließlich mit denen der Fahrzeugkarosserie (Sitz 1) übereinstimmen, so findet während dieser Endphase keine Relativbewegung zwischen dem Fahrzeuginsassen 2 und der Fahrzeugkarosserie (Sitz 1) statt und der Fahrzeuginsasse 2 setzt seine Verzögerung als ein Körper mit der Fahrzeugkarosserie (Sitz 1) fort. Mit anderen Worten kann der Maximalwert der Fahrzeuginsassenverzögerung G1 durch Erreichen eines Auslaufzustands reduziert werden, in welchem die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeuginsassen 2 und der Fahrzeugkarosserie (Sitz 1) minimiert wird und der Unterschied zwischen der Fahrzeuginsassenverzögerung G1 und der Fahrzeugkarosserieverzögerung G2 minimiert ist.
  • Der oben beschriebene Prozess kann somit die Fahrzeuginsassenverzögerung wesentlich reduzieren, indem die in dem Gurtschlossträgerelement 8f erzeugte Verzögerung derart gesteuert/geregelt wird, dass sie der Optimalverzögerungswellenform folgt, oder indem der Aktuator 8 so konstruiert wird, dass er die Optimalverzögerungswellenform erzeugt.
  • Gemäß der vorstehenden Ausführungsform erhöht somit bei Erfassung eines Aufpralls der Hauptteil des aus einem pyrotechnischen Aktuator bestehenden Aktuators die Spannung des Sitzgurts, indem der bewegliche Teil, welcher an dem als Teil der Fahrzeugkarosserie dienenden Sitz vorgesehen ist, bewegt wird, so dass der Fahrzeuginsasse und die Fahrzeugkarosserie beginnen, sich als ein Körper zu bewegen, und in dem beweglichen Teil eine Verzögerung erzeugt wird, welche größer ist als die durchschnittliche Verzögerung (Fahrzeugverzögerung). Nachdem sich der bewegliche Teil um eine vorbestimmte Distanz bewegt hat, wird dann die Bewegung durch ein Dämpfungselement verhindert und eine entgegengesetzte Verzögerung wird in dem beweglichen Teil erzeugt, so dass sich der Fahrzeuginsasse und die Fahrzeugkarosserie in einer Endphase des Aufpralls als ein Körper bewegen und mit der durchschnittlichen Verzögerung verzögern. Damit wird eine Wellenform der Fahrzeugkarosserieverzögerung erzielt, welche geeignet ist, die Verzögerung des Fahrzeuginsassen zu minimieren. Im Ergebnis kann nicht nur eine wesentliche Reduzierung der Fahrzeuginsassenverzögerung bei kleinerer Fahrzeugkarosserieverformung (dynamischer Stoß) erzielt werden, sondern es kann auch die Verlagerung des Fahrzeuginsassen in der Passagierkabine relativ zur Fahrzeugkarosserie reduziert werden, und zwar sogar mehr als dies durch Bereitstellen einer Belastungsbeschränkungseinrichtung in der Rückhaltevorrichtung zur Reduzierung der Fahrzeugkarosserieverzögerung möglich ist. Die geringere Verlagerung des Fahrzeuginsassen reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Sekundärkollision.
  • Wird ein Ende des Sitzgurts an dem Sitz angebracht und ein Zwischenteil des Sitzgurts an dem beweglichen Teil über ein Gurtschloss angebracht, so können der Fahrzeuginsasse und der Sitz unter Verwendung eines an einem Sitz angebauten herkömmlichen Drei-Punkt-Sitzgurts integral miteinander verbunden werden, so dass die Kosten des Systems minimiert werden können, ohne dass irgendwelche wesentlichen Änderungen am existierenden System notwendig sind.
  • Wenngleich die vorliegende Erfindung unter Verwendung einer bevorzugten Ausführungsform derselben beschrieben wurde, so ist es doch einem Fachmann offensichtlich, dass verschiedene Abwandlungen und Modifikationen möglich sind, ohne vom Inhalt der vorliegenden Erfindung abzuweichen, welche in den angefügten Ansprüchen dargelegt ist. Beispielsweise können alle oder einige der Verankerungspunkte an anderen Teilen der Fahrzeugkarosserie als dem Sitz bereitgestellt sein. Der Aktuator kann auch aus einem anderen Aktuator als pyrotechnischen Aktuatoren aufgebaut sein, wie etwa Federspannungsaktuatoren.
  • Ein Ende eines Sitzgurts (3) ist mit einem Teil der Fahrzeugkarosserie über einen Aktuator (8) verbunden, welcher wahlweise Lose von dem Sitzgurt entfernen kann. Der Aktuator enthält ein Masseelement (8f), welches an dem beweglichen Ende des Sitzgurts angebracht ist, eine Hauptaktuatoreinheit (8g, 8i), welche dafür eingerichtet ist, das Masseelement in eine solche Richtung zu bewegen, dass Lose von dem Sitzgurt unmittelbar auf die Erfassung eines Frontalfahrzeugaufpralls hin entfernt wird, sowie ein Dämpfungselement zum Verzögern einer Bewegung des Masseelements nach einer bestimmten Anfangsbewegung des Masseelements. Der Hauptaktuator erzeugt einen frühen Anstieg der Fahrzeuginsassenverzögerung und das Dämpfungselement (8h) verbindet sanft den Zeitverlauf der Fahrzeuginsassenverzögerung mit einem Auslaufzustand, wodurch die auf den Fahrzeuginsassen wirkende Verzögerung vorteilhaft zeitlich ausgedehnt wird und das Maximalniveau der Verzögerung minimiert werden kann. Das Masseelement trägt zu einer vorteilhaften Formgebung des Zeitverlaufs der Fahrzeuginsassenverzögerung bei.

Claims (8)

  1. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem, umfassend einen Sitz (1), welcher an einem Boden (5) einer Fahrzeugkarosserie getragen ist; einen Sitzgurt (3), welcher in Zuordnung zu dem Sitz vorgesehen ist und ein bewegliches Ende enthält; einen Aktuator (8), welcher das bewegliche Ende des Sitzgurts mit einem Teil der Fahrzeugkarosserie verbindet, um wahlweise Lose von dem Sitzgurt zu entfernen; und eine Steuer-/Regeleinheit (9), welche einen Erfassungssensor zum Erfassen eines eine vorbestimmte Bedingung erfüllenden frontalen Fahrzeugaufpralls enthält; wobei der Aktuator ein Masseelement (8f) enthält, welches an dem beweglichen Ende des Sitzgurts angebracht ist, und eine Hauptaktuatoreinheit (8g, 8i) enthält, welche dafür ausgelegt ist, das Masseelement in eine solche Richtung zu bewegen, dass unmittelbar auf die Erfassung eines frontalen Fahrzeugaufpralls hin Lose aus dem Sitzgurt entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dämpfungselement (8h) vorgesehen ist, um eine Bewegung des Masseelements nach einer bestimmten Anfangsbewegung des Masseelements zu verzögern, und dass das Masseelement (8f) eine Masse aufweist, welche in ihrer Größe der eines Fahrzeuginsassen entspricht.
  2. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 1, in welchem der Aktuator das bewegliche Ende des Sitzgurts mit einem Teil des Sitzes verbindet.
  3. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 1, in welchem der Sitzgurt drei Verankerungspunkte umfasst, einschließlich einer Schulterverankerung, einer Sitzbodenseitenverankerung, welche nahe einem Sitzboden auf der gleichen Seite wie die Schulterverankerung vorgesehen ist, und einer Gurtschlossverankerung, welche nahe dem Sitzboden auf einer der Schulterverankerung gegenüberliegenden Seite vorgesehen ist.
  4. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 3, in welchem alle oder ein Teil der Verankerungen an zugeordneten Teilen des Sitzes angebracht sind.
  5. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 1, in welchem der Aktuator eine Führungsschiene (8d) zum Führen des Masseelements entlang einem vorbestimmten Weg umfasst.
  6. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 5, in welchem die Führungsschiene sich linear entlang einer Seite des Sitzes erstreckt.
  7. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 1, in welchem der Aktuator mit einem Element (8i) zum Verhindern einer Rückwärtsbewegung des Aktuators versehen ist.
  8. Kraftfahrzeuginsassenschutzsystem nach Anspruch 1, in welchem die Hauptaktuatoreinheit einen pyrotechnischen Aktuator umfasst.
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