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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Heteroarylderivate, die hochwirksam
an den 5-HT1A-Rezeptor binden, diese Verbindungen
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen und ihre Verwendung
zur Behandlung bestimmter psychiatrischer und neurologischer Störungen.
Viele der Verbindungen der Erfindung besitzen ebenfalls eine hochwirksame
Serotoninwiederaufnahme-Inhibierungsaktivität und werden
deshalb als besonders nützlich
zur Behandlung von Depression erachtet.
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Außerdem besitzen
viele Verbindungen der Erfindung auch eine Wirkung an Dopamin D3- und D4-Rezeptoren
und werden als nützlich
zur Behandlung von Psychose erachtet.
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Stand der Technik
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Klinische
und pharmakologische Untersuchungen haben gezeigt, daß 5-HT1A-Agonisten und -Partialagonisten nützlich in
der Behandlung einer Reihe von affektiven Störungen sind, wie generalisierte
Angststörung,
Panikstörung,
obsessive Zwangsstörung,
Depression und Aggression.
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Es
wurde ebenfalls berichtet, daß 5-HT1A-Liganden nützlich in der Behandlung von
Ischämie
sein können.
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Eine Übersicht über 5-HT1A-Antagonisten und vorgeschlagene potenzielle
therapeutische Ziele für
diese Antagonisten auf Basis von vorklinischen und klinischen Daten
wird von Schechter et al. geliefert, Serotonin 1997, Bd. 2, Ausgabe
7. Es wird angegeben, daß 5-HT1A-Antagonisten nützlich in der Behandlung von
Schizophrenie, seniler Demenz, mit Alzheimer-Krankheit verbundener
Demenz und in Kombination mit SSRI-Antidepressiva auch nützlich in
der Behandlung von Depression sein können.
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5-HT-Wiederaufnahmehammer
sind wohlbekannte antidepressive Wirkstoffe und nützlich zur
Behandlung von Panikstörungen
und Sozialphobie.
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Die
Wirkung der kombinierten Verabreichung einer Verbindung, die die
Serotoninwiederaufnahme hemmt, und eines 5-HT1A-Rezeptorantagonisten
wurde in mehreren Untersuchungen ausgewertet (R.B. Innis et al.,
Eur. J. Pharmacol. 1987, 143, S. 195–204, S.E. Gartside, Br. J.
Pharmacol. 1995, 115, S. 1064–1070,
P. Blier et al., Trends Pharmacol. Sci. 1994, 15, 220). In diesen
Untersuchungen wurde festgestellt, daß kombinierte 5-HT1A-Rezeptorantagonisten
und Serotoninwiederaufnahmehemmer ein schnelleres Einsetzen der
therapeutischen Wirkung erzeugen würden.
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Dopamin
D4-Rezeptoren gehören zur Familie der Dopamin
D2-artigen Rezeptoren, die als verantwortlich
für die
antipsychotischen Wirkungen von Neuroleptika erachtet wird. Dopamin
D4-Rezeptoren befinden sich primär in anderen
Arealen des Hirns als dem Striatum, was nahelegt, daß Dopamin
D4-Rezeptorliganden eine
antipsychotische Wirkung besitzen und ihnen extrapyramidale Aktivität fehlt.
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Entsprechend
sind Dopamin D4-Rezeptorliganden potenzielle
Wirkstoffe zur Behandlung von Psychose und positiven Symptomen von
Schizophrenie, und Verbindungen mit kombinierten Wirkungen an Dopamin D4- und serotonergen Rezeptoren können den
weiteren Nutzen einer verbesserten Wirkung auf negative Symptome
von Schizophrenie, wie Angst und Depression, Alkoholmißbrauch,
Impulskontrollstörungen,
Aggression, durch herkömmliche
Antipsychotika induzierte Nebenwirkungen, ischämische Krankheitszustände, Migräne, senile
Demenz und kardiovaskuläre
Störungen
und in der Verbesserung von Schlaf haben.
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Dopamin
D3-Rezeptoren gehören ebenfalls zur Familie von
Dopamin D2-artigen Rezeptoren. D3-antagonistische
Eigenschaften eines antipsychotischen Wirkstoffs könnten die
negativen Symptome und kognitiven Defizite reduzieren und zu einem
verbesserten Nebenwirkungsprofil in Bezug auf EPS und hormonelle Veränderungen
führen.
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Entsprechend
wird angenommen, daß Mittel,
die am 5-HT1A-Rezeptor wirken, sowohl Agonisten
als auch Antagonisten, von potenzieller Verwendung in der Therapie
von psychiatrischen und neurologischen Störungen und somit hoch erwünscht sind.
Außerdem
können
Antagonisten, die gleichzeitig eine hochwirksame Serotoninwiederaufnahme-Inhibierungsaktivität und/oder
D4- und/oder
D3-Aktivität besitzen, besonders nützlich zur
Behandlung von verschiedenen psychiatrischen und neurologischen
Krankheiten sein.
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Zuvor
wurde von eng verwandten Strukturen berichtet:
WO 99/55672
offenbart eine allgemeine Formel, in der Indolderivate mit 5-HT1A-Rezeptor- und D2-Rezeptoraffinität eingeschlossen
sind.
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EP 900 792 offenbart eine
allgemeine Formel, in der Indolderivate als 5-HT
1A-
und 5-HT
1D- sowie D
2-Rezeptorliganden
umfaßt
sind.
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Es
wurde jetzt festgestellt, daß eine
Klasse von Indolderivaten besonders nützlich als 5-HT1A-Liganden ist.
Außerdem
wurde festgestellt, daß viele
dieser Verbindungen andere hoch vorteilhafte Eigenschaften besitzen,
wie z.B. eine hochwirksame Serotoninwiederaufnahme-Inhibierungsaktivität und/oder
Affinität
für den D4-Rezeptor.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung umfaßt
folgendes:
Eine durch die allgemeine Formel (I) dargestellte
Verbindung:
worin:
A
O oder S darstellt;
n 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 ist;
m
2 oder 3 ist;
W N, C oder CH darstellt;
Q N, C oder CH
darstellt;
und die gestrichelte Linie eine optionale Bindung
darstellt;
R
1 Wasserstoff, C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl,
C
2-6-Alkinyl, C
3-8-Cycloalkyl-C
1-6-alkyl, Aryl-C
1-6-alkyl
oder Acyl darstellt;
R
2, R
3,
R
4, R
5 und R
6 unabhängig
Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, C
1-6-Alkyl,
C
1-6-Alkoxy, C
1-6-Alkylsulfanyl, C
1-6-Alkylsulfonyl, Hydroxy, Hydroxy-C
1-6-alkyl, C
1-6-Alkoxycarbonyl,
Acyl, C
3-8-Cycloalkyl, C
3-8-Cycloalkyl-C
1-6-alkyl, Trifluormethyl, Trifluormethoxy
oder NR
15R
16 darstellen,
worin R
15 und R
16 unabhängig Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl, C
3-8-Cycloalkyl
oder Phenyl darstellen, oder R
15 und R
16 zusammen mit dem Stickstoff, an den sie
gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden, der gegebenenfalls
ein weiteres Heteroatom enthält;
R
7 und R
7' unabhängig Wasserstoff
oder C
1-6-Alkyl darstellen oder zusammen
eine Brücke
bilden können,
die aus zwei oder drei Methylengruppen besteht;
R
8,
R
9, R
10 und R
11 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff, Halogen,
Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, C
1-6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl, C
2-6-Alkinyl,
C
3-8-Cycloalkyl, C
3-8-Cycloalkyl-C
1-6-alkyl, Phenyl, Thiophenyl, C
1-6-Alkoxy,
C
1-6-Alkylsulfanyl, C
1-6-Alkylsulfonyl,
Hydroxy, Formyl, Acyl, Acylamino, Aminocarbonyl, C
1-6-Alkoxycarbonylamino, Aminocarbonylamino,
C
1-6-Alkylaminocarbonylamino und Di(C
1-6-alkyl)aminocarbonylamino und NR
13R
14 worin R
13 und R
14 unabhängig Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl,
C
3-8-Cycloalkyl oder Phenyl darstellen oder
R
13 und R
14 zusammen
mit dem Stickstoff, an den sie gebunden sind, einen 5- oder 6-gliedrigen carbocyclischen
Ring bilden, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthält;
ihre
Enantiomere und ein pharmazeutisch akzeptables Säureadditionssalz davon.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz davon und wenigstens einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Verdünnungsstoff
umfaßt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel (I)
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes davon zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Störung oder
Krankheit, die auf die Inhibierung der Serotoninaufnahme und einen
Antagonismus von 5-HT1A-Rezeptoren anspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel (I)
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes davon zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Störung oder
Krankheit, die auf die kombinierte Wirkung von 5-HT1A-Rezeptoren und Dopamin
D4-Rezeptoren anspricht.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes davon zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von affektiven Störungen,
wie allgemeine Angststörung,
Panikstörung,
obsessive Zwangsstörung,
Depression, Sozialphobie und Eßstörungen;
von anderen psychiatrischen Störungen
wie Psychose und neurologischen Störungen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
einer Störung
oder Krankheit des lebenden tierischen Körpers, einschließlich Mensch,
die auf die Inhibierung der Serotoninaufnahme und einen Antagonismus
von 5-HT1A-Rezeptoren anspricht, umfassend
das verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes
davon an einen solchen lebenden tierischen Körper, einschließlich Mensch.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
einer Störung
oder Krankheit des lebenden tierischen Körpers, einschließlich Mensch,
die auf die Wirkung von 5-HT1A- und D4-Rezeptoren
anspricht, umfassend das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Säureadditionssalzes
davon an einen solchen lebenden tierischen Körper, einschließlich Mensch.
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Aufgrund
ihres kombinierten Antagonismus von 5-HT1A-Rezeptoren
und der Serotoninwiederaufnahme-Inhibierungswirkung werden die Verbindungen
der Erfindung als besonders nützlich
als Medikamente mit schnellem Einsetzen der Wirkung zur Behandlung
von Depression erachtet. Die Verbindungen können ebenfalls nützlich zur
Behandlung von Depression bei Patienten sein, die der Behandlung
mit derzeit verfügbaren Antidepressiva
widerstehen.
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Die
Verbindungen der Erfindung besitzen eine hohe Affinität für die 5-HT1A- und D4-Rezeptoren.
Entsprechend werden die Verbindungen der Erfindung als nützlich zur
Behandlung von affektiven Störungen,
wie allgemeine Angststörung,
Panikstörung,
obsessive Zwangsstörung,
Depression, Sozialphobie und Eßstörungen;
von anderen psychiatrischen Störungen
wie Psychose und neurologischen Störungen erachtet.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist n 2, 3 oder 4.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellt W N dar.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellt Q N dar.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellt Q C oder CH dar.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind R7 und R7' beide Wasserstoff.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist R1 Wasserstoff.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellen R2, R3,
R4, R5 und R6 Wasserstoff dar.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellen R8, R9,
R10 und R11 unabhängig Wasserstoff, Halogen,
C1-6-Alkyl, C3-8-Cycloalkyl,
CN, CF3, OCF3, NH2 oder NR13R14 dar, worin R13 und
R14 unabhängig Wasserstoff, C1-6-Alkyl,
C3-8-Cycloalkyl oder Phenyl darstellen;
oder R13 und R14 zusammen
mit dem Stickstoff ein Piperidin oder Pyrrolidin bilden.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellen R8, R9,
R10, R11 und R12 unabhängig
Methyl, Cyclopropyl, Trifluormethyl, Cyano, Chlor, Brom, Piperidinyl
oder Phenyl dar.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Verbindungen der Formel (I) wie oben beschrieben:
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1a,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-(thiophen-2-yl)-4-trifluoromethylnicotinonitril,
1b,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyridin,
1c,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-methylnicotinonitril,
1d,
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-chlorpyridin,
1e,
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-brompyridin,
1f,
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-methylpyridin,
1g,
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-5-chlorpyridin,
1h,
2-{4-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]butylsulfanyl}-5-trifluormethylpyridin,
1i,
2-{4-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]butylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1j,
2-{3-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]propylsulfanyl}-5-trifluormethylpyridin,
1k,
2-{3-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]propylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1l,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-methylnicotinamid,
2a,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}nicotinonitril,
2b,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methylpyridin,
2c,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methyl-6-(piperidin-1-yl)nicotinonitril,
2d,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-trifluormethyl-6-cyclopropylnicotinonitril,
2e,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-3-methansulfonyl-4-methyl-6-phenylpyridin,
2f,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}nicotinonitril,
2g,
2-{2-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-methylpyridin,
2h,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-6-methylnicotinamid,
2i,
2-{2-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-methyl-6-(piperidin-1-yl)-nicotinonitril, 2j,
2-{2-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-trifluormethyl-6-cyclopropylnicotinonitril,
2k,
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-3-methansulfonyl-4-methyl-6-phenylpyridin, 21,
6-Chlor-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methylnicotinonitril,
2m,
6-Chlor-5-fluor-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-nicotinonitril, 2n,
4,6-Dimethyl-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2o,
5-Cyano-4-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2p,
5-Cyano-4-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-methylsulfanyl-2-phenylpyrimidin,
2q,
5-Ethyl-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2r,
2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-trifluormethylpyrimidin,
2s
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon.
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Definition von Substituenten
etc.
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Der
Betriff C1-6-Alkyl bezeichnet eine verzweigte
oder lineare Alkylgruppe mit 1 bis einschließlich 6 Kohlenstoffatomen,
einschließlich
(aber nicht beschränkt
auf) Methyl, Ethyl, 1-Propyl, 2-Propyl, 1-Butyl, 2-Butyl, 2-Methyl-2-propyl
und 2-Methyl-1-propyl.
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In ähnlicher
Weise bezeichnen C2-6-Alkenyl bzw. C2-6-Alkinyl solche Gruppen mit 2 bis einschließlich 6 Kohlenstoffatomen,
worin die Gruppen wenigstens eine Doppelbindung bzw. Dreifachbindung
haben.
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Die
Begriffe C1-6-Alkoxy, C1-6-Alkylsulfanyl,
C1-6-Alkylsulfonyl, C1-6-Alkylamino,
C1-6-Alkylcarbonyl, Hydroxy-C1-6-alkyl
etc. bezeichnen solche Gruppen, in denen das C1-6-Alkyl
wie oben definiert ist.
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Der
Begriff C3-8-Cycloalkyl bezeichnet einen
monocyclischen oder bicyclischen Carbocyclus mit 3 bis 8 C-Atomen,
einschließlich
(aber nicht beschränkt
auf) Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl etc.
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Der
Begriff Aryl bezeichnet eine carbocyclische aromatische Gruppe,
wie Phenyl, Naphthyl und insbesondere Phenyl. Wie hier verwendet,
kann Aryl ein- oder mehrmals mit Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, C1-6-Alkyl, Hydroxy und C1-6-Alkoxy
substituiert sein.
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Halogen
bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Begriff Acyl Formyl, C1-6-Alkylcarbonyl,
Arylcarbonyl, Aryl-C1-6-alkylcarbonyl, worin
das Aryl wie oben definiert ist, C3-8-Cycloalkylcarbonyl
oder eine C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkylcarbonylgruppe.
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Der
Begriff Aminocarbonyl bedeutet -CO-Amino, worin Amino wie oben definiert
ist.
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Der
Begriff Acylamino bedeutet eine Gruppe der Formel -NHCOH, -NHCO-C1-6-Alkyl,
-NHCO-Aryl, -NHCO-C3-8-Cycloalkyl oder -NHCO-C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl,
worin das Alkyl, Cycloalkyl und Aryl wie oben definiert sind.
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Die
Begriffe Aminocarbonylamino, C1-6-Alkylaminocarbonylamino
und Di(C1-6-alkyl)aminocarbonylamino bedeuten
eine Gruppe der Formel NHCONH2, -NHCONHC1-6-Alkyl bzw. NHCON(Di-C1-6-alkyl).
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Die
Säureadditionssalze
der Erfindung sind bevorzugt pharmazeutisch akzeptable Salze der
Verbindungen der Erfindung, die mit nicht-toxischen Säuren gebildet
werden. Exemplarisch für
solche organischen Salze sind diejenigen mit Maleinsäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure, Bis-methylensalicylsäure, Methansulfonsäure, Ethandisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Weinsäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Gluconsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Mandelsäure, Zimtsäure, Citraconsäure, Asparaginsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure, Itaconsäure, Glycolsäure, p-Aminobenzoesäure, Glutaminsäure, Benzolsulfonsäure und
Theophyllinessigsäure
sowie die 8-Halogentheophylline, z.B. 8-Bromtheophyllin. Exemplarisch
für solche
anorganischen Salze sind diejenigen mit Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Sulfaminsäure, Phosphorsäure und
Salpetersäure.
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Ferner
können
die Verbindungen dieser Erfindung in unsolvatisierten sowie in solvatisierten
Formen mit pharmazeutisch akzeptablen Lösungsmitteln wie Wasser, Ethanol
und dergleichen existieren. Allgemein werden die solvatisierten
Formen als den unsolvatisierten Formen für die Zwecke dieser Erfindung äquivalent betrachtet.
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Einige
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung enthalten chirale Zentren,
und solche Verbindungen existieren in Form von Isomeren (z.B. Enantiomeren).
Die Erfindung schließt
alle solche Isomeren und beliebige Mischungen daraus ein, einschließlich racemischer
Mischungen.
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Racemische
Formen können
in die optischen Antipoden durch bekannte Verfahren aufgetrennt
werden, zum Beispiel durch Trennung von diastereomeren Salzen davon
mit einer optisch aktiven Säure
und Freisetzen der optisch aktiven Aminverbindung durch Behandlung
mit einer Base. Ein weiteres Verfahren zur Auftrennung von Racematen
in die optischen Antipoden beruht auf Chromatografie an einer optisch
aktiven Matrix. Racemische Verbindungen der vorliegenden Erfindung
können
auch in ihre optischen Antipoden, z.B. durch fraktionierte Kristallisation
von z.B. d- oder l-Salzen (Tartrate, Mandelate oder Camphersulfonat)
aufgetrennt werden. Die Verbin dungen der vorliegenden Erfindung
können
auch durch die Bildung von diastereomeren Derivaten aufgetrennt
werden.
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Zusätzliche
Verfahren zur Auftrennung optischer Isomeren, die den Fachleuten
bekannt sind, können verwendet
werden. Solche Verfahren schließen
diejenigen ein, die erörtert
werden von J. Jaques, A. Collet und S. Wilen, "Enantiomers, Racemates, and Resolutions", John Wiley and
Sons, New York (1981).
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Optisch
aktive Verbindungen können
auch aus optisch aktiven Ausgangsstoffen hergestellt werden.
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Schließlich schließt Formel
(I) beliebige tautomere Formen der Verbindungen der Erfindung ein.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
durch eines der folgenden Verfahren hergestellt werden, umfassend:
- a) Behandeln einer Verbindung der Formel (II)
mit einer Verbindung der Formel (III) in Gegenwart eines Reduktionsmittels: worin
n, m, R1-R11, Q,
W, A und die gestrichelte Linie wie oben definiert sind;
- b) Behandeln einer Verbindung der Formel (IV) mit einer Verbindung
der Formel (V) in Gegenwart einer geeigneten Base: worin
L eine geeignete Abgangsgruppe ist, wie z.B. Chlor, und n, m, R1-R12, Q, W, A und
die gestrichelte Linie wie oben definiert sind.
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Die
Verbindungen der Formel (I) werden als freie Base oder in Form eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon isoliert.
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Die
reduktive Aminierung gemäß Verfahren
a) wird bevorzugt in einem inerten organischen Lösungsmittel wie Dimethylformamid
oder Tetrahydrofuran in Gegenwart eines Reduktionsmittels, z.B.
Triacetoxyborhydrid, bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Die
Arylierung gemäß Verfahren
b) wird zweckmäßig in einem
inerten organischen Lösungsmittel
wie Dimethylformamid in Gegenwart einer Base (z.B. Kalium-tert-butoxid)
bei einer Temperatur im Bereich von 40–100°C, bevorzugt im Bereich von
40–80°C und am
meisten bevorzugt um 50°C
durchgeführt.
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Die
Herstellung von Indolylpiperazinen und Tetrahydropyridylpiperazinen
der Formel (III) wird in WO 99/67237 beschrieben. Aldehyde der Formel
(II) werden wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben hergestellt.
Alkohole und Mercaptane der Formel (V) werden wie in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben hergestellt. Die Ausgangs-Chlorpyridine der
Formel (IV) sind kommerziell erhältlich
oder können
durch allgemein in der Literatur beschriebene Verfahren hergestellt
werden.
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Die
folgenden Beispiele werden die Erfindung weiter veranschaulichen.
Sie sind jedoch nicht als Beschränkung
aufzufassen.
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Beispiele
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Schmelzpunkte
wurden an einer Vorrichtung Büchi
SMP-20 bestimmt und sind unkorrigiert. Analytische LC-MS-Daten wurden
an einem Instrument PE Sciex API 150EX, ausgerüstet mit einer IonSpray-Quelle (Verfahren
D) oder einem beheizten Vernebler (APCI, Verfahren A und B), und
einem Shimadzu LC-8A/SLC-10A LC-System erhalten. Die LC-Bedingungen
[30 × 4,6
mm YMC ODS-A mit 3,5 μm
Teilchengröße] waren
eine lineare Gradientenelution mit Wasser/Acetonitril/Trifluoressigsäure (90:10:0,05)
zu Wasser/Acetonitril/Trifluoressigsäure (10:90:0,03) in 4 min mit
2 ml/min. Reinheit wurde durch Integration der UV-Spur (254 nm)
bestimmt. Die Retentionszeiten Rt sind in
Minuten ausgedrückt.
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Massenspektren
wurden durch ein alternierendes Abtastverfahren erhalten, um die
Molekulargewichtsinformation zu ergeben. Das Molekülion, MH+,
wurde bei niedriger Öffnungsspannung
(5–20
V) und die Fragmentierung bei hoher Öffnungsspannung (100 V) erhalten.
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Die
präparative
LC-MS-Trennung wurde am gleichen Instrument durchgeführt. Die
LC-Bedingungen (50 × 20
mm YMC ODS-A mit 5 μm
Teilchengröße) waren
eine lineare Gradientenelution mit Wasser/Acetonitril/Trifluoressigsäure (80:20:0,05)
zu Wasser/Acetonitril/Trifluoressigsäure (10:90:0,03) in 7 min mit
22,7 ml/min. Die Fraktionssammlung wurde durch Split-Flow-MS-Detektion
durchgeführt.
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1H-NMR-Spektren wurden bei 500,13 MHz an
einem Instrument Bruker Avance DRX500 oder bei 250,13 MHz an einem
Instrument Bruker AC250 aufgezeichnet. Deuteriertes Chloroform (99,8
% D) oder Dimethylsulfoxid (99,9 % D) wurden als Lösungsmittel
verwendet. TMS wurde als interner Referenzstandard verwendet. Werte
der chemischen Verschiebung sind in ppm-Werten ausgedrückt. Die folgenden Abkürzungen werden
für die
Multiplizität
von NMR-Signalen verwendet: S=Singulett, d=Dublett, t=Triplett,
q=Quartett, Qui=Quintett, h=Heptett, dd=Dublett von Dubletts, dt=Dublett
von Tripletts, dq=Dublett von Quartetts, tt=Triplett von Tripletts,
m=Multiplett, b=breites Singulett. NMR-Signale, die sauren Protonen
entsprechen, sind allgemein ausgelassen. Der Wassergehalt in kristallinen
Verbindungen wurde durch Karl-Fischer-Titration bestimmt. Standardaufarbeitungsverfahren
bezeichnen die Extraktion mit dem angegebenen organischen Lösungsmittel
aus geeigneten wäßrigen Lösungen,
Trocknen der vereinigten organischen Extrakte (wasserfreies MgSO4 oder Na2SO4), Filtrieren und Verdampfen des Lösungsmittels
im Vakuum. Für
Säulenchromatografie wurden
Kieselgel vom Typ Kieselgel 60, 230–400 mesh ASTM verwendet. Für die Ionenaustauscherchromatografie
(SCX, 1 g, Varian Mega Bond Elut®, Chrompack
Kat.-Nr. 220776). Vor der Verwendung wurden die SCX-Säulen mit
einer 10 %igen Lösung
von Essigsäure
in Methanol (3 ml) vorkonditioniert.
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Beispiel 1
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4,6-Dimethyl-2-(2-oxo-ethylsulfanyl)nicotinonitril
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4,6-Dimethyl-2-mercaptonicotinonitril
(3,0 g) wurde in DMF (40 ml) gelöst
und mit einer Lösung
aus Kalium-tert-butoxid (19,2 ml, 1 M) in tert-Butanol versetzt.
Die Mischung wurde für
10 min gerührt,
zu einer Lösung
aus Bromacetaldehyd-dimethylacetal (3,2 g) in DMF (10 ml) getropft
und über
Nacht bei 70°C
gerührt. Die
Mischung wurde in Wasser gegossen und mit Ethylacetat extrahiert,
die vereinigten organischen Phasen getrocknet und eingedampft, um
ein Öl
(5,3 g) zu ergeben, das in Dioxan (40 ml) gelöst wurde. HCL (20 ml, 3 M)
wurde hinzugegeben und die Mischung bei 30°C für 2 h gerührt. NaHCO3 wurde
hinzugegeben, bis der pH 5–6
erreichte, die Mischung wurde mit Ethylacetat extrahiert, die vereinigten
organischen Phasen mit Na2SO4 getrocknet
und eingedampft, um die Titelverbindung als Öl (2,9 g) zu ergeben. 1H-NMR (CDCl3): δ 2,45 (s,
6H); 3,35 (d, 2H); 6,85 (s, 1H), 9,55 (t, 1H).
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-ylpiperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1a
-
4,6-Dimethyl-2-(2-oxo-ethylsulfanyl)nicotinonitril
(2,9 g) wurde in 1,2-Dichlorethan (150 ml) gelöst, eine Lösung aus 1-(1H-Indol-4-yl)piperazin
(2,4 g) in DMF (150 ml) wurde hinzugegeben, dann wurde Triacetoxyborhydrid
(14,9 g) hinzugegeben, gefolgt von Rühren für 2 h. Die Mischung wurde in
Wasser gegossen und mit Na2CO3 versetzt,
bis der pH 7–8
erreichte. Die Mischung wurde mit Ethylacetat extrahiert, die vereinigten
organischen Phasen getrocknet und eingedampft, um ein Öl zu ergeben,
das der Reinigung durch Säulenchromatografie
(Kieselgel; Ethylacetat und Heptan) unterworfen wurde, um ein Öl zu ergeben,
das als Oxalatsalz (0,36 g) aus Aceton ausfiel. LC/MS (m/z) 392
(MH+), RT = 1,92, Reinheit: 99 %.
-
In
einer ähnlichen
Weise wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-(thiophen-2-yl)-4-trifluoromethylnicotinonitril,
1b: LC/MS (m/z) 514 (MH+), RT = 2,54, Reinheit: 100 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyridin,
1c: LC/MS (m/z) 339 (MH+), RT = 1,58, Reinheit: 83 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-methylnicotinonitril,
1d: LC/MS (m/z) 378 (MH+), RT = 1,95, Reinheit: 92 %.
-
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-chlorpyridin,
1e: LC/MS (m/z) 357 (MH+), RT = 1,50 Reinheit: 93 %.
-
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-brompyridin,
1f: LC/MS (m/z) 403 (MH+), RT = 1,54, Reinheit: 89 %.
-
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-2-methylpyridin,
1g: LC/MS (m/z) 337 (MH+), RT = 0,71, Reinheit: 78 %.
-
3-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-5-chlorpyridin,
1h: LC/MS (m/z) 357 (MH+), RT = 1,58, Reinheit: 100 %.
-
2-{4-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]butylsulfanyl}-5-trifluormethylpyridin,
1i: LC/MS (m/z) 435 (MH+), RT = 2,14, Reinheit: 80 %.
-
2-{4-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]butylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1j: LC/MS (m/z) 420 (MH+), RT = 2,07, Reinheit: 75 %.
-
2-{3-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]propylsulfanyl}-5-trifluormethylpyridin,
1k: LC/MS (m/z) 421 (MH+), RT = 2,06, Reinheit: 98 %.
-
2-{3-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]propylsulfanyl}-4,6-dimethylnicotinonitril,
1l: LC/MS (m/z) 406 (MH+), RT = 1,99, Reinheit: 100 %.
-
Beispiel 2
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2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethanthiol
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1-(1H-Indol-4-yl)piperazin
(3,9 g) und Thiiran (1,75 g) wurden in DMF (200 ml) gelöst und für 1 h refluxiert.
Die Mischung wurde eingedampft und erneut in THF gelöst, mit
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft,
um ein Öl
zu ergeben, das der Reinigung durch Säulenchromatografie (Kieselgel;
Ethylacetat und Heptan) unterworfen wurde, um die Titelverbindung
als Öl
(2,2 g) zu ergeben. MS m/z (%): 261 (MH+, 100 %), 202 (100 %), 159
(23 %).
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl-ethylsulfanyl}-6-methylnicotinonitril,
2a
-
2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethanthiol
(2,2 g) wurde in einer Lösung
aus Kalium-tert-butoxid (0,81 g) in DMF (25 ml) gelöst, für 15 min
gerührt
und auf 50°C
erwärmt.
Eine Lösung
aus 6-Methyl-2-chlornicotinonitril (1,91 g) in DMF (25 ml) wurde
hinzugetropft, und das Rühren
wurde für
weitere 2 h bei 50°C
fortgesetzt. Die Mischung wurde eingedampft und erneut in THF gelöst, mit
Kochsalzlösung
gewaschen, mit MgSO4 getrocknet, filtriert
und eingedampft, um ein Öl
zu ergeben, das der Reinigung durch Säulenchromatografie (Kieselgel;
Ethylacetat, Heptan und Triethylamin) unterworfen wurde, um die
Titelverbindung als Öl
zu ergeben, das als Oxalatsalz aus Aceton ausfiel. LC/MS (m/z) 396
(MH+), RT = 1,46, Reinheit: 91 %.
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In
einer ähnlichen
Weise wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}nicotinonitril,
2b: LC/MS (m/z) 364 (MH+), RT = 1,66, Reinheit: 96 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methylpyridin,
2c: LC/MS (m/z) 353 (MH+), RT = 1,70, Reinheit: 87 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methyl-6-(piperidin-1-yl)nicotinonitril,
2d: LC/MS (m/z) 461 (MH+), RT = 2,29, Reinheit: 95 %.
-
2-{2-(4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-trifluormethyl-6-cyclopropylnicotinonitril,
2e: LC/MS (m/z) 472 (MH+), RT = 2,33, Reinheit: 94 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-3-methansulfonyl-4-methyl-6-phenylpyridin,
2f: LC/MS (m/z) 507 (MH+), RT = 2,16, Reinheit: 92 %.
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2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}nicotinonitril,
2g: LC/MS (m/z) 348 (MH+), RT = 1,46, Reinheit: 88 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-methylpyridin,
2h: LC/MS (m/z) 337 (MH+), RT = 1,66, Reinheit: 100 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-6-methylnicotinamid,
2i: LC/MS (m/z) 380 (MH+), RT = 1,41, Reinheit: 96 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-methyl-6-(piperidin-1-yl)nicotinonitril,
2j: LC/MS (m/z) 445 (MH+), RT = 2,24, Reinheit: 100 %.
-
2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-4-trifluormethyl-6-cyclopropylnicotinonitril,
2k: LC/MS (m/z) 456 (MH+), RT = 2,20, Reinheit: 100 %.
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2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethoxy}-3-methansulfonyl-4-methyl-6-phenylpyridin, 21:
LC/MS (m/z) 491 (MH+), RT = 2,16, Reinheit: 70 %.
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6-Chlor-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-methylnicotinonitril,
2m: LC/MS (m/z) 413 (MH+), RT = 2,00, Reinheit: 69 %.
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6-Chlor-5-fluor-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}nicotinonitril,
2n: LC/MS (m/z) 417 (MH+), RT = 1,91, Reinheit: 85 %.
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2-{2-[4-(1H-Indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2o: LC/MS (m/z) 368 (MH+), RT = 1,62, Reinheit: 73 %.
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5-Cyano-4-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2p: LC/MS (m/z) 365 (MH+), RT = 1,62, Reinheit: 90 %.
-
5-Cyano-4-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-6-methylsulfanyl-2-phenylpyrimidin,
2q: LC/MS (m/z) 488 (MH+), RT = 2,49, Reinheit: 93 %.
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5-Ethyl-2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}pyrimidin,
2r: LC/MS (m/z) 368 (MH+), RT = 1,79, Reinheit: 72 %.
-
2-{2-[4-(1H-indol-4-yl)piperazin-1-yl]ethylsulfanyl}-4-trifluormethylpyrimidin,
2s: LC/MS (m/z) 408 (MH+), RT = 1,91, Reinheit: 79 %.
-
Pharmakologische Untersuchung
-
Die
Affinität
der Verbindungen der Erfindung zu 5-HT1A-Rezeptoren
wurde durch Messung der Inhibierung der Bindung eines radioaktiven
Liganden an 5-HT1A-Rezeptoren bestimmt,
wie im folgenden Test beschrieben:
-
Inhibierung der 3H-5-CT-Bindung an humane 5-HT1A-Rezeptoren
-
Durch
dieses Verfahren wird die Inhibierung der Bindung des 5-HT1A-Agonisten 3H-5-Carboxamidotryptamin (3H-5-CT)
an klonierte humane 5-HT1A- Rezeptoren, die stabil
in transfizierten HeLa-Zellen (HA7) exprimiert werden (A. Fargin
et al., J. Biol. Chem. 1989, 264, 14848), durch Wirkstoffe in vitro
bestimmt. Der Test wurde als Modifikation des von M.A. Harrington
et al. beschriebenen Verfahrens durchgeführt, J. Pharmacol. Exp. Ther.
1994, 268, 1098. Humane 5-HT1A-Rezeptoren
(40 μg Zellhomogenat)
wurden für
15 Minuten bei 37°C
in 50 mM Tris-Puffer bei pH 7,7 in Gegenwart von 3H-5-CT
inkubiert. Die nicht-spezifische Bindung wurde durch Einschließen von
10 μM Metergolin
bestimmt. Die Reaktion wurde durch schnelle Filtration durch Unifilter
GF/B-Filter an einem Tomtec Cell Harvester beendet. Die Filter wurden
in einem Packard Top Counter gezählt.
Verbindungen 1d, 2b, 2e und 2o wurden untersucht und zeigten IC50-Werte von weniger als 50 nM.
-
Die
Verbindungen der Erfindung wurden auch auf ihre Wirkung auf die
Wiederaufnahme von Serotonin im folgenden Test untersucht:
-
Inhibierung der 3H-5-HT-Aufnahme in Rattenhirn-Synaptosomen
-
Unter
Verwendung dieses Verfahrens wird die Fähigkeit von Wirkstoffen zur
Inhibierung der Anreicherung von 3H-5-HT
in ganzen Rattenhirn-Synaptosomen in vitro bestimmt. Der Test wurde
wie von J. Hyttel beschrieben durchgeführt, Psychopharmacology 1978,
60, 13. Verbindungen 1a, 1d, 1l, 2b, 2e und 2o wurden untersucht
und zeigten IC50-Werte von weniger als 20
nM.
-
Die
5-HT1A-antagonistische Aktivität einiger
der Verbindungen der Erfindung wurde in vitro an klonierten 5-HT1A-Rezeptoren, stabil exprimiert in transzifierten
HeLa-Zellen (HA7), abgeschätzt.
In diesem Test wird die 5-HT1A-antagonistische
Aktivität
durch Messung der Fähigkeit
der Verbindungen abgeschätzt,
der 5-HT-induzierten Inhibierung der Forskolin-induzierten cAMP-Anreicherung
entgegenzuwirken. Der Test wurde als Modifikation des von P.J. Pauwels
et al. beschriebenen Verfahrens durchgeführt, Biochem. Pharmacol. 1993, 45,
375. Verbindungen 1a, 1d, 1l, 2b und 2e wurden untersucht und zeigten
IC50-Werte von weniger als 7.000 nM.
-
Einige
der Verbindungen der Erfindung wurden ebenfalls auf ihre Wirkung
auf 5-HT1A-Rezeptoren in vivo im von C.
Sánchez
et al. beschriebenen Test untersucht, Eur. J. Pharmacol. 1996, 315,
S. 245. In diesem Test werden antagonistische Wirkungen von Testverbindungen
durch Messung der Fähigkeit
der Testverbindungen zur Inhibierung des 5-MeO-DMT-induzierten 5-HT-Syndroms
bestimmt.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung besitzen wertvolle Aktivität als Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren
und besitzen antagonistische Wirkung an 5-HT1A-Rezeptoren.
Die Verbindungen der Erfindung werden deshalb als nützlich zur
Behandlung von Krankheiten und Störungen erachtet, die auf die
Inhibierung der Serotoninwiederaufnahme und antagonistische Aktivität an 5-HT1A-Rezeptoren ansprechen. Krankheiten, die
auf die Inhibierung der Serotoninwiederaufnahme ansprechen, sind
allgemein fachbekannt und schließen affektive Störungen wie
Depression, Psychose, Angststörungen,
einschließlich
allgemeiner Angststörung,
Panikstörung,
obsessive Zwangsstörung
etc. ein.
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Wie
oben erläutert
wurde, wird die antagonistische Aktivität an 5-HT1A-Rezeptoren
der Verbindung der Erfindung dem negativen Rückkopplungsmechanismus entgegenwirken,
der durch die Inhibierung der Serotoninwiederaufnahme induziert
wird, und es wird deshalb erwartet, daß sie die Wirkung der die Serotoninwiederaufnahme
inhibierenden Aktivität
der Verbindungen der Erfindung verbessert.
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Die
hier beanspruchten Verbindungen werden deshalb als besonders nützlich als
Medikamente mit schnellem Einsetzen der Wirkung zur Behandlung von
Depression erachtet. Die Verbindungen können auch nützlich zur Behandlung von Depressionen
sein, die nicht auf derzeit verfügbare
SSRIs ansprechen.
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Es
wurde auch festgestellt, daß einige
der Verbindungen der Erfindung eine Affinität zu Dopamin D3- und
D4-Rezeptoren in den folgenden zwei Tests
haben.
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Inhibierung der Bindung
von 3H-YM-09151-2 an humane Dopamin D4-Rezeptoren
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Durch
dieses Verfahren wird die Inhibierung der Bindung von [3H]YM-09151-2
(0,06 nM) an Membranen von humanen klonierten Dopamin D4.2-Rezeptoren, exprimiert
in CHO-Zellen, durch Wirkstoffe in vitro bestimmt. Verfahren modifiziert
nach NEN Life Science Products, Inc.; technisches Datenzertifikat PC2533-10/96.
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Inhibierung der Bindung
von 3H-Spiperon an humane D3-Rezeptoren
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Durch
dieses Verfahren wird die Inhibierung der Bindung von [3H]Spiperon
(0,3 nM) an Membranen von humanen klonierten Dopamin D3-Rezeptoren,
exprimiert in CHO-Zellen, durch Wirkstoffe in vitro bestimmt. Verfahren
modifiziert nach R.G. MacKenzie et al., Eur. J. Pharm.-Mol. Pharm.
Sec. 1994, 266, 79–85.
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Einige
der Verbindungen der Erfindung wurden auch auf ihre Wirkung auf
5-HT1A-Rezeptoren in vivo im von C. Sánchez
et al. beschriebenen Test untersucht, Eur. J. Pharmacol. 1996, 315,
S. 245. In diesem Test werden antagonistische Wirkungen von Testverbindungen
durch Messung der Fähigkeit
der Testverbindungen zur Inhibierung des 5-MeO-DMT-induzierten 5-HT-Syndroms
bestimmt.
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Da
die Verbindungen der Erfindung Affinitäten in den beschriebenen Untersuchungen
zeigen, werden sie entsprechend als nützlich in der Behandlung von
affektiven Störungen
wie Depression, generalisierte Angststörung, Panikstörung, obsessiven
Zwangsstörungen,
Sozialphobie und Eßstörungen und
von neurologischen Störungen
wie Psychose erachtet.