DE60205588T2 - Verdichterlaufrad als Titaniumgusstück - Google Patents

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Stephen Asheville Roby
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Description

  • Bereich der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verdichterrad aus Titan, d.h. ein überwiegend aus Titan bestehendes Verdichterrad, zur Verwendung in einer Luftdruckverstärkungsvorrichtung, das mit hoher Drehzahl bei akzeptabler aerodynamischer Leistung laufen kann und dennoch mit einem Modellausschmelzverfahren ökonomisch hergestellt werden kann.
  • Beschreibung des Standes der Technik
  • Luftdruckverstärkungsvorrichtungen (Turbolader, Verdrängerlader, elektrische Verdichter usw.) werden zur Erhöhung des Durchsatzes und der Dichte von Verbrennungsluft verwendet und erhöhen dadurch die Leistung und das Ansprechvermögen von Verbrennungskraftmaschinen. Die Konstruktion und die Funktionsweise von Turboladern sind ausführlich nach dem Stand der Technik beschrieben, beispielsweise in den USA-Patenten 4,705,463; 5,399,064 und 6,164,931, deren Offenbarungen hier durch Verweis darauf einbegriffen sind.
  • Die Schaufeln eines Verdichterrads weisen eine stark komplexe Form auf, um (a) Luft axial einzusaugen, (b) diese zentrifugal zu beschleunigen und (c) die Luft bei erhöhtem Druck radial nach außen in die spiralig geformte Kammer eines Verdichtergehäuses abzugeben. Zur Erfüllung dieser drei getrennten Funktionen mit maximalem Wirkungsgrad und minimaler Turbulenz können die Schaufeln als drei separate Bereiche aufweisend bezeichnet werden.
  • Zuerst kann die Vorderkante der Schaufel als scharf ansteigende Schraube beschrieben werden, die Luft einschaufeln und die Luft axial bewegen kann. Wenn man nur die Vorderkante der Schaufel betrachtet, so läuft die ausgekragte oder äußere Spitze schneller (m/s) als der am nächsten an der Nabe liegende Teil und ist im allgemeinen mit einem noch größeren Steigungswinkel als der am nächsten an der Nabe liegende Teil versehen (siehe 1). Mithin erfährt der Angriffswinkel der Vorderkante der Schaufel eine Drehung von einer geringeren Steigung nahe der Nabe zu einer höheren Steigung an der äußeren Spitze der Vorderkan te. Weiterhin ist die Vorderkante der Schaufel im allgemeinen gebogen und nicht planar. Noch weiterhin weist die Vorderkante der Schaufel im allgemeinen nahe der Nabe eine "Vertiefung" und entlang dem äußeren Drittel der Schaufelspitze eine "Erhebung" oder konvexe Stelle auf. Diese Konstruktionsmerkmale dienen alle dazu, die Funktion des axialen Einsaugens der Luft zu verbessern.
  • Als nächstes sind die Schaufeln in dem zweiten Bereich der Schaufeln in einer Weise gebogen, dass sich die Richtung des Luftstroms von axial zu radial ändert und gleichzeitig die Luft rasch zentrifugal in Drehung versetzt wird und die Luft auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt wird, so dass dann, wenn sie nach Verlassen des Laufrades in einer spiraligen Kammer diffundiert wird, die Energie in Form von erhöhtem Druck rückgewonnen wird. Die Luft wird in zwischen den Schaufeln gebildeten Luftstromkanälen sowie zwischen der Innenwand des Verdichterradgehäuse und dem radial vergrößerten, scheibenartigen Abschnitt der Nabe festgehalten, der einen Bodenraum definiert, wobei sich der Gehäusebodenraum in der Richtung des Luftstroms verengt.
  • Schließlich enden in dem dritten Bereich die Schaufeln in einer Hinterkante, die zum radialen Ausstoßen der Luft aus dem Verdichterrad ausgelegt ist. Die Konstruktion dieser Hinterkante der Schaufel ist im allgemeinen komplex und mit (a) einer Steigung, (b) einem gegen die Radialrichtung versetzten Winkel und/oder (c) einer hinteren Verjüngung oder einer Pfeilform versehen (durch welche die Schaufel zusammen mit der negativen Pfeilform an der Vorderkante mit einer gesamten "S-Form" versehen wird). Luft, die auf diese Weise ausgestoßen wird, weist nicht nur eine starke Strömung, sondern auch hohen Druck auf.
  • Vor kurzem wurde durch die strengeren Vorschriften für Motorabgasemissionen auch ein Interesse an Verstärkungsvorrichtungen für noch höhere Druckverhältnisse geweckt. Die derzeitigen Verdichterräder sind jedoch nicht imstande, mehrmalige Einwirkungen von höheren Druckverhältnissen (> 3,8) auszuhalten. Zwar ist Aluminium ein Material, das auf Grund des niedrigen Gewichts und der geringen Kosten für Verdichterräder gewählt wird, jedoch wird das Vermögen von herkömmlich eingesetzten Aluminiumlegierungen durch die Temperatur an den Schaufelspitzen und die durch erhöhte Zentrifugalkräfte bei hohen Drehzahlen entstehenden Spannungen überfordert. An den Verdichterrädern aus Aluminium wurden Verfeinerungen vorgenommen, aber auf Grund der innewohnenden beschränkten Festigkeit von Aluminium sind keine weiteren größeren Verbesserungen zu erwarten. Demgemäß wurde festgestellt, dass Verstärkervorrichtungen für hohe Druckverhältnisse in der Praxis eine kurze Lebensdauer aufweisen, mit hohen Instandhaltungskosten verbunden sind und mithin zu hohe Produktlebensdauerkosten verursachen, um weithin akzeptiert zu werden.
  • Titan, das für hohe Festigkeit und niedriges Gewicht bekannt ist, könnte auf den ersten Blick als geeignetes Material der nächsten Generation erscheinen. Große Verdichterräder aus Titan werden tatsächlich seit langem in Turbinenluftstrahltriebwerken und Düsentriebwerken von der B-52B/RB-52B bis zur F-22 verwendet. Titan ist jedoch eines von den Metallen, die am schwierigsten zu bearbeiten sind, und die Produktionskosten in Zusammenhang mit Verdichterrädern aus Titan sind zur Zeit so hoch, dass die weit verbreitete Verwendung von Titan eingeschränkt wird.
  • Gegenwärtig sind keine kostengünstigen Fertigungsverfahren zur Herstellung von Verdichterrädern aus Titan auf der Ebene der Automobil- oder Lastwagenindustrie bekannt. Die Kraftfahrzeugindustrie wird von der Ökonomie getrieben. Zwar besteht Bedarf an einem Verdichterrad mit hoher Leistung, dieses muss jedoch zu angemessenen Kosten hergestellt werden können.
  • Ein Beispiel für ein Patent, in dem das Gießen von Verdichterrädern gelehrt wird, ist das USA-Patent 4,556,528 (Gersch et al.) mit dem Titel "Method and Device for Casting of Fragile and Complex Shapes". In diesem Patent werden (in der oben ausführlich erläuterten Weise) die komplexe Konstruktion von Verdichterrädern und das komplexe Verfahren dargestellt, in dem die Ausbildung eines elastischen Modells zur anschließenden Verwendung bei der Herstellung von Formen erfolgt. Insbesondere lehren Gersch et al. ein Verfahren, bei dem eine festes positives, elastisches Muttermodell eines Laufrads in einen geeigneten Formkasten eingebracht wird, ein flexibles und elastisches Material, beispielsweise ein Silicongummi oder Platingummimaterial, über das Muttermodell gegossen wird und ausgehärtet wird, und das feste Muttermodell des Laufrades aus dem flexiblen Material herausgezogen wird, um eine flexible Form mit einem umgekehrten oder negativen Hohlraum des Muttermodells auszubilden. Dann wird ein flexibles und elastisches, aushärtbares Material in den Hohlraum der umgekehrten Form gegossen. Nachdem das flexible und elastische Material ausgehärtet ist, um ein positives, flexibles Modell des Laufrads zu bilden, wird es aus der flexiblen negativen Form entnommen. Dann wird das flexible positive Modell in einen oben offenen Formkasten aus Metall eingebracht, und in den Formkasten wird Abgussgips eingegossen. Wenn der Gips hart geworden ist, wird das flexible positive Modell aus dem Gips entnommen, wobei eine negative Gipsform zurückbleibt. In die Gipsform wird ein geschmolzenes Nichteisenmetall (beispielsweise Aluminium) eingegossen. Nachdem das geschmolzene Nichteisenmaterial erstarrt und abgekühlt ist, wird der Gips zerschlagen und entfernt, um eine positive Nichteisen-Reproduktion des Originalteils herzustellen.
  • Zwar ist das Verfahren von Gersch et al. bei der Herstellung von Verdichterrädern aus gegossenem Aluminium effektiv, es ist jedoch auf Nichteisenmaterialien oder auf bei niedrigerer Temperatur oder minimal reaktionsfähige Gussmaterialien beschränkt und kann nicht zur Herstellung von Teilen aus Gussmaterialien bei hoher Temperatur, beispielsweise Eisenmaterialien und Titan, verwendet werden. Für Titan, das stark reaktionsfähig ist, ist eine Gießmaske aus Keramik notwendig.
  • In dem USA-Patent 6,019,927 (Galliger) mit dem Titel "Method of Casting a Complex Metal Part" wird ein Verfahren zum Gießen eines Gasturbinenlaufrades aus Titan gelehrt, das zwar in der Form anders als ein Verdichterrad ist, jedoch eine komplexe Geometrie mit Wänden oder Schaufeln besitzt, die Unterschneidungsräume bilden. Es wird ein flexibles und elastisches Modell hergestellt, und das Modell wird in ein keramisches Formmedium getaucht, das trocknen und härten kann. Das Modell wird aus dem Medium entnommen, um eine Keramikschicht auf dem flexiblen Modell zu bilden, und die Schicht wird mit Sand überzogen und an der Luft getrocknet, um eine Keramikschicht zu bilden. Die Eintauch-, Sandauftragungs- und Trocknungsvorgänge werden mehrmals wiederholt, um einen mehrschichtigen Keramikmantel zu bilden. Das Modell mit flexibler Wand wird aus dem Gehäuse entnommen, indem es bei Bedarf unter Saugkraft teilweise zusammengelegt wird, um eine erste Form mit keramischem Mantel mit einem das Teil bildenden negativen Hohlraum auszubilden. An der ersten Mantelform wird eine zweite Form mit keramischem Mantel ausgebildet, um die Rückseite des Teils und einen Eingusskanal zu definieren, und die kombinierten Mantelformen werden in einem Brennofen gebrannt. In die Mantelformen wird ein Hochtemperatur-Gussmaterial eingegossen, und wenn das Gießmaterial erstarrt ist, werden die Mantelformen herausgebrochen.
  • Es ist erkennbar, dass das flexible Galliger-Modell für Gasturbinen (a) zusammenlegbar ist und (b) zur Herstellung von Laufrädern für Gasturbinen mit großen Abmessungen für Düsentriebwerke oder Turbinenluftstrahltriebwerke vorgesehen ist. Dieses Verfahren eignet sich nicht zur Massenproduktion von Verdichterrädern mit dünnen Schaufeln für Automobile unter Verwendung eines nicht zusammenlegbaren Modells. Galliger lehrt kein Verfahren, das an die Kraftfahrzeugindustrie angepasst werden könnte.
  • Neben dem obigen "Gummimodell"-Verfahren zur Ausbildung von Gießformen gibt es ein wohlbekanntes Verfahren, das als " Modellausschmelzverfahren" bezeichnet wird und zur Herstellung von Verdichterrädern verwendet werden kann und folgendes umfasst:
    • (1) das Herstellen eines Wachsmodells einer Nabe mit ausgekragten Flügelprofilen,
    • (2) das Gießen einer feuerfesten Masse um das Wachsmodell herum,
    • (3) das Entfernen des Wachses durch Lösungsmittel oder thermische Mittel zum Ausbilden einer Gießform,
    • (4) das Gießen und Erstarrenlassen des Gussteils, und
    • (5) das Entfernen der Formmaterialien.
  • Es bestehen jedoch größere Probleme, die mit dem anfänglichen Schritt des Ausbildens des Wachsmodells für das Verdichterrad zusammenhängen.
  • Immer dann, wenn ein Werkzeug zum Gießen des Wachsmusters verwendet wird, muss das Gießwerkzeug zum Freigeben des Produkts geöffnet werden. Hierbei müssen die mehreren Teile des Werkzeugs (die Werkzeugeinsätze) jeweils abgezogen werden, im allgemeinen nur in einer geraden (radialen) Linie.
  • Wie oben erläutert, weisen die Schaufeln eines Verdichterrads eine komplexe Form auf. Die komplexe Geometrie des Verdichterrads mit Unterschneidungsausnehmungen und/oder Durchmesserverjüngungen, die durch die Drehung der einzelnen Flügelprofile mit zusammengesetzten Krümmungen geschaffen werden, nicht zu erwähnen die Vertiefungen und Erhebungen entlang der Vorderkante der Schaufel, beeinträchtigt das Herausziehen der Werkzeugeinsätze.
  • Um diese komplexen Formen zu umgehen, ist es bekannt, getrennte Formen für jede der Wachsschaufeln und für die Wachsnabe zu modellieren. Die gesonderten Wachsschaufeln und die Nabe können dann zusammengefügt und verschmolzen werden, um ein Wachsmodell für ein Verdichterrad zu formen. Es ist jedoch schwierig, aus gesonderten Wachsteilen ein Verdichtermodell mit dem erforderlichen Genauigkeitsgrad einschließlich der Koplanarität des Flügelprofils, dem korrekten Angriffswinkel oder der korrekten Drehung und dem gleichen Abstand zusammenzusetzen. Weiterhin führen Spannungen, die während der Montage auftreten, zur Verdrehung nach der Entnahme aus der Montagevorrichtung. Schließlich ist das ein arbeitsintensives und mithin aufwendiges Verfahren. Dieses Verfahren lässt sich nicht im Industriemaßstab verwenden.
  • Sicherlich würden Verdichterräder aus Titan gegenüber Verdichterrädern aus Aluminium oder Stahl als erwünscht scheinen. Titan ist fest und leicht und eignet sich mithin zur Herstellung von dünnen, leichten Verdichterrädern, die mit hoher Drehzahl ohne Überlastung auf Grund von Zentrifugalkräften angetrieben werden können.
  • Jedoch ist Titan, wie oben erläutert, eines der am schwierigsten zu bearbeitenden Materialien, was zu untragbar hohen Kosten zur Herstellung von Verdichterrädern führt. Durch diese Herstellungskosten wird ihr weit verbreiteter Ein satz verhindert. In der Industrie wird solange keine neue Technologie angewandt, bis sie von einem Kostenvorteil begleitet wird.
  • Mithin besteht Bedarf an einem einfachen und ökonomischen Verfahren zur Massenproduktion von Verdichterrädern aus Titan und nach den dadurch hergestellten kostengünstigen Verdichterrädern aus Titan. Mit dem Verfahren müssen sicher und reproduzierbar Verdichterräder hergestellt werden können, ohne dass sie an den Problemen der dimensionellen oder konstruktionellen Unvollkommenheiten nach dem Stand der Technik leiden, insbesondere bei den dünnen Schaufeln.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird das Problem angesprochen, ob es möglich wäre, ein Verdichterrad aus Titan zum Erhöhen des Luftdrucks und – durchsatzes zu einer Verbrennungskraftmaschine und zum Erfüllen der folgenden zwei (sich scheinbar widersprechenden) Forderungen zu konstruieren:
    Aerodynamik: Der aerodynamische Wirkungsgrad beim Betrieb mit den hohen Drehzahlen, mit denen Verdichterräder aus Titan betrieben werden können, muss mit dem Wirkungsgrad der komplexen Konstruktionen von Verdichterrädern nach dem Stand der Technik vergleichbar sein, und
    Herstellbarkeit: Die Verdichterräder müssen in einer Weise, die wirkungsvoller als die oben beschriebenen, herkömmlich angewandten Verfahren sind, in Massen produziert werden können.
  • Die hier auftretenden Erfinder haben das Problem in überraschender Weise gelöst. Einfach gesagt, die hier auftretenden Erfinder näherten sich dem Problem, indem sie es auf den Kopf stellten. Traditionellerweise beginnt ein Herstellungsverfahren, indem ein Produkt entworfen wird und dann ein Verfahren zur Herstellung dieses Produkts erarbeitet wird. Die meisten Verdichterräder werden auf optimalen aerodynamischen Wirkungsgrad ausgelegt und besitzen mithin einen engen Schaufelabstand und eine komplexe Konstruktion der Vorder- und der Hinterkanten (sehr große Neigung, Unterschneidung und Pfeilung, komplexe Biegung und Erhebungen und Vertiefungen an der Vorderkante).
  • Die vorliegende Erfindung wurde überraschenderweise durch Abgehen von der herkömmlichen technischen Verfahrensweise und zuerst durch Betrachtung nicht des Endprodukts, sondern statt dessen der verschiedenen Vorgänge zur Herstellung des Wachsmodells gemacht. Dann konstruierten die Erfinder verschiedene Verdichterräder auf der Basis der "Abziehbarkeit" – des Vermögens zur Herstellung derselben mit Hilfe von Werkzeugeinsätzen, die abziehbar sind – und testeten dann die Funktionseigenschaften verschiedener Verdichterräder, die aus diesen vereinfachten Modellen hergestellt waren, bei hohen Drehzahlen mit mehrmaligen Belastungszyklen und über lange Zeiträume (um lange Nutzung in einer praktischen Umgebung zu simulieren). Das führte zu einer vereinfachten Verdichterradkonstruktion, die sich (a) zur ökonomischen Herstellung durch Gießen von Titan eignet, und die (b) bei hohen Drehzahlen eine gänzlich befriedigende aerodynamische Leistung aufweist.
  • Mit der Erfindung wird insbesondere ein Verdichterrad aus Titan mit einer vereinfachten Schaufelkonstruktion geschaffen, die aerodynamisch einen Wirkungsgrad aufweist, der mit demjenigen einer komplexen Verdichterradkonstruktion vergleichbar ist, und der dennoch vom Gesichtspunkt der Herstellung her ökonomisch in einem Modellausschmelzverfahren (Wachsausschmelzverfahren) mit Hilfe eines Wachsmodells hergestellt werden kann, das sich bei niedrigen Kosten leicht aus einer automatisierten (und "abziehbaren" Werkzeug) herstellen lässt.
  • Auf Grund dieser Erkenntnis hat sich die ökonomische Gleichung bei der allgemeinen Kraftfahrzeugtechnik zum ersten Mal zugunsten des Verdichterrades aus Titan verschoben.
  • Demgemäß betrifft die Erfindung in einer ersten Ausgestaltung ein Verdichterrad aus Titan mit vereinfachter Schaufelkonstruktion geschaffen, das mit einem Modellausschmelzverfahren ausgebildet wurde, derart dass:
    ein Wachsmuster in einem Werkzeug ausgebildet werden kann, das aus einem oder mehreren Werkzeugeinsätzen pro Kompressorrad-Luftkanal (d.h. dem Zwischenraum zwischen den Schaufeln) und vorzugsweise zwei Werkzeugeinsätzen pro Luftkanal besteht; und
    die Werkzeugeinsätze radial oder entlang einer zusammengesetzten Krümmung oder Achse automatisch abgezogen werden können, um das Wachsmuster zwecks leichter Entnahme freizulegen.
  • Die Verdichterradschaufeln können eine Krümmung aufweisen und können jede Konstruktion aufweisen, solange die Vorderkanten der Schaufeln keine Vertiefungen oder Erhebungen aufweisen und die Schaufeln keine Unterschneidungsausnehmungen und/oder Durchmesserverjüngungen aufweisen, die durch die Drehung der einzelnen Flügelprofile mit zusammengesetzten Krümmungen von einer Größe geschaffen werden, die verhindern würde, dass die Werkzeugeinsätze in einfacher Weisen radial oder entlang einer Krümmung oder eines Bogens herausgezogen werden.
  • In der einfachsten Form wird das Wachs aus einem Werkzeug heraus mit einem Werkzeugeinsatz hergestellt, der jedem Luftkanal entspricht. Das ist dort möglich, wo die Schaufeln das Abziehen einfacher Werkzeugeinsätze (d.h. eines Werkzeugeinsatzes pro Luftkanal) ermöglichen können. Jedoch kann sich, wie im folgenden erläutert ist, jedes Werkzeug aus zwei oder mehr Werkzeugeinsätzen zusammensetzen, wobei zwei Einsätze pro Luftkanal aus Gründen der Ökonomie bevorzugt werden.
  • In einer fortgeschrittenen Form sind die Schaufeln mit einem Grad der Neigung oder Pfeilung oder Krümmung konstruiert, jedoch nur in dem Maße, dass zwei oder mehr, vorzugsweise zwei Einsätze, pro Flügelprofil leicht automatisch abgezogen werden können. Eine solche Anordnung würde zwar die Kosten und die komplexe Form der Wachsformwerkzeugausrüstung etwas erhöhen, jedoch die Herstellung von Wachsformen und mithin von Verdichterrädern mit größerer Komplexität der Form ermöglichen. Bei zwei Einsätzen pro Luftkanal wäre die Abziehrichtung für jedes Element der beiden Einsätze nicht unbedingt die gleiche. Der eine Werkzeugeinsatz, der einen Bereich des Luftkanals zwischen zwei Schaufeln definiert, kann radial mit einer leichten Kippung nach vorn abgezogen werden, während ein zweiter Werkzeugeinsatz, der den Rest des Kanals definiert, auf Grund der leichten Pfeilung der Schaufel entlang eines leichten Bogens abgezogen werden kann.
  • Diese Ausführungsform wird als Ausführungsform "mit zusammengesetztem Werkzeugeinsatz" bezeichnet. Eine Art des Beschreibens der Abziehbarkeit ist, dass die Schaufeloberflächen nicht konvex sind. Das heißt, entlang der Abziehachse besteht eine zwangsläufige Abziehwirkung.
  • Sobald das Wachsmodell hergestellt ist, geht das Titan-Wachsausschmelzverfahren in herkömmlicher Weise weiter.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein ökonomisches Verfahren zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine, das folgendes umfasst: Versehen des Motors mit einem leicht herstellbaren, langlebigen Titan-Verdichterrad und Antreiben des Titan-Verdichterrads mit hohen Drehzahlen, um Verbrennungsluftdurchsatz und -dichte zu erhöhen und die Emissionen zu vermindern.
  • Das Titan-Verdichterrad gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Konstruktion auf, die sich zur Herstellung in einem vereinfachten, hoch automatisierten Verfahren eignet.
  • Obenstehend wurden ziemlich ausführlich die wesentlichen einschlägigen und wichtigen Merkmale der vorliegenden Erfindung dargelegt, damit die nun folgende ausführliche Beschreibung der Erfindung besser verständlich wird, und damit der vorliegende Beitrag zur Technik vollständiger erkennbar ist. Im folgenden werden zusätzliche Merkmale der Erfindung beschrieben, die den Gegenstand der Ansprüche der Erfindung bilden. Der Fachmann sollte erkennen, dass das Konzept und die speziellen Ausführungsformen, die offenbart sind, ohne weiteres als Basis zum Modifizieren oder Konstruieren anderer Verdichterräder genutzt werden können, um die gleichen Zwecke der vorliegenden Erfindung zu erfüllen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Zum vollständigeren Verständnis der Art und der Aufgaben der vorliegenden Erfindung sollte auf die folgende ausführliche Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen verwiesen werden, in denen:
  • 1 ein Verdichterrad mit einer Konstruktion nach dem Stand der Technik in einer erhöhten perspektivischen Ansicht zeigt;
  • 2 im Vergleich zu 1 ein Verdichterrad, das gemäß der vorliegenden Erfindung konstruiert ist, in einer erhöhten perspektivischen Ansicht zeigt;
  • 3 teilweise ein Verdichterrad mit einer Konstruktion nach dem Stand der Technik in einer Seitenprofilansicht zeigt;
  • 4 im Vergleich zu 3 teilweise ein Verdichterrad, das gemäß der vorliegenden Konstruktion konstruiert ist, in einer Seitenprofilansicht zeigt;
  • 5 einen vergrößerten Teilschnitt eines Verdichterrads mit einer Konstruktion nach dem Stand der Technik in einer erhöhten perspektivischen Ansicht zeigt;
  • 6 im Vergleich zu 5 einen vergrößerten Teilschnitt eines Verdichterrads, das gemäß der vorliegenden Konstruktion konstruiert ist, in einer erhöhten perspektivischen Ansicht zeigt;
  • 7 einen vereinfachten Schnitt senkrecht zu der Rotationsachse des Verdichterrads zeigt, wobei die Einsätze die Nabe und die Schaufeln eines Verdichterrads definieren;
  • 8 der 7 entspricht und eine Ansicht von oben auf ein Verdichterrad zeigt, das ein Schnitt senkrecht zu der Rotationsachse etwa um die Mitte der Nabe herum ist;
  • 9 und 10 eine vereinfachte Anordnung zum Abziehen eines Werkzeugs entlang einer einfachen Krümmung zeigen;
  • 11 ein Verdichterrad gemäß der Erfindung mit leicht gepfeilter Hinterkante zur Herstellung mit Hilfe von zusammengesetzten Werkzeugeinsätzen zeigt.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Eine Hauptausgestaltung der vorliegenden Erfindung beruht auf einer Einstellung einer aerodynamisch akzeptablen Konstruktion oder Schaufelgeometrie, so dass ein Wachsmodell entsteht, aus dem das gegossene Verdichterrad aus Titan hergestellt wird, das zu Anfang in einem automatischen Werkzeug als modulare, vollständige Form herstellbar ist. Mit der Erfindung wird eine vereinfachte Schaufelkonstruktion bereitgestellt, mit der (a) mit einfachen Werkzeugen die Herstellung von Wachsmodellen ermöglicht wird und (b) die aerodynamisch wirkungs voll ist. Diese modifizierte Schaufelkonstruktion bildet die Grundlage eines einfachen und ökonomischen Verfahrens zur Herstellung gegossener Verdichterräder aus Titan.
  • Mit der Erfindung wird zum ersten Mal ein Verfahren geschaffen, mit dem Verdichterräder aus Titan mit einem einfachen, kostengünstigen ökonomischen Verfahren in Massenproduktion hergestellt werden können. Im folgenden wird die Erfindung zuerst unter Verwendung von einfachen Werkzeugeinsätzen beschrieben, d.h. eines Werkzeugeinsatzes pro Luftkanal, und danach wird eine Ausführungsform mit zusammengesetzten Werkzeugeinsätzen beschrieben, d.h. mit zwei oder mehr Werkzeugeinsätzen pro Luftkanal.
  • Der Begriff "Verdichterrad aus Titan" wird hier zum Bezeichnen eines Verdichterrads verwendet, das sich überwiegend aus Titan zusammensetzt und Titanlegierungen umfasst, vorzugsweise Legierungen mit leichtem Gewicht, beispielsweise eine Titan-Aluminium-Legierung.
  • Als Ausgangspunkt für das Verständnis der vorliegenden Erfindung muss erkannt werden, dass Form, Konturen und Krümmung der Schaufeln modifiziert sind, um eine Konstruktion zu schaffen, die einerseits für aerodynamisch akzeptable Eigenschaften bei hohen Drehzahlen sorgt und es andererseits ermöglicht, unter ökonomischer Verwendung eines automatischen Verbundwerkzeugs ein Wachsmodell herzustellen. Das heißt, die Erfindung ist darauf gerichtet, dass die zum Definieren der Luftkanäle während des Gießens des Wachsmodells verwendeten Einsätze "abziehbar sind", d.h. radial oder entlang einer Krümmung abgezogen werden können. Damit die Einsätze abziehbar werden, wurden folgende Aspekte betrachtet:
    das Verdichterrad muss einen hinreichenden Schaufelabstand aufweisen;
    das Verdichterrad darf keine übermäßige Neigung und/oder Pfeilung der Vorderkante oder der Hinterkante der Schaufeln aufweisen;
    in den Schaufeln darf keine übermäßige Drehung vorhanden sein;
    entlang der Vorderkante der Schaufel dürfen keine Vertiefungen oder Erhebungen vorhanden sein, die das Abziehen der Werkzeugeinsätze verhindern würden;
    die Schaufel darf keine übermäßige Krümmung aufweisen; und
    die beim Herstellen des Wachsmodells verwendeten Werkzeugeinsätze müssen entlang einer Geraden oder einer einfachen Krümmung abziehbar sein.
  • Sobald das die obigen Forderungen erfüllende Wachsmodell hergestellt ist, kann der Rest des Gießverfahrens das traditionelle Modellausschmelzverfahren mit Modifizierungen sein, wie sie in der Technik zum Gießen von Titan bekannt sind. Ein Wachsmodell wird mehrmals in eine Keramikaufschlämmung getaucht. Nach einem Trocknungsverfahren wird der Mantel "vom Wachs befreit" und durch Brennen gehärtet. Der nächste Schritt ist das Füllen der Form mit geschmolzenem Metall. Geschmolzenes Titan ist sehr reaktionsfähig und benötigt ein spezielles Mantelmaterial aus Keramik ohne vorhandenen Sauerstoff. Die Gießvorgänge erfolgen auch vorzugsweise in einem Hochvakuum. In manchen Gießereien wird der Schleuderguss zum Füllen der Form verwendet. In den meisten wird der Schwerkraftguss mit komplexem Anschnitt verwendet, um solide Gussteile zustande zu bringen. Nach dem Abkühlen wird der Mantel zerbrochen und entfernt, und das Gussteil wird speziell bearbeitet, um die Form-Metall-Reaktionsschicht zu beseitigen, gewöhnlich durch chemisches Abtragen.
  • Es kann eine Verdichtung durch HIP (heißes isostatisches Pressen) notwendig sein, wenn das Verfahren sonst zu viele innere Hohlräume hinterlässt.
  • Im folgenden wird die Erfindung an Hand des Vergleichens des Verdichterrads gemäß der Erfindung mit einem Verdichterrad nach dem Stand der Technik ausführlicher beschrieben, wozu auf die Figuren verwiesen wird.
  • 1 und 3 zeigen ein Verdichterrad 1 nach dem Stand der Technik mit einer ringförmigen Nabe 2, die an dem Basisteil radial nach außen verläuft, um eine Basis 3 zu bilden. Der Übergang von der Nabe zu der Basis kann gebogen (geriffelt) sein oder kann abgewinkelt sein. Eine Reihe von gleichmäßig beabstandeten, dünnwandigen Vollschaufeln 4 und "Zwischenschaufeln" 5 bildet einen untrennbaren Teil des Verdichterrads. Die Zwischenschaufeln unterscheiden sich von Vollschaufeln hauptsächlich dadurch, dass ihre Vorderkante axial weiter stromab im Vergleich zu den Vollschaufeln beginnt. Das Verdichterrad ist in einem Verdichtergehäuse angeordnet, wobei die freien Außenkanten der Schaufeln nahe an der Innenwand des Verdichtergehäuses laufen. Wenn Luft in den Verdichtereinlass gesaugt wird, läuft sie durch die Luftkanäle des sich schnell drehenden Verdichterrads und wird entlang der Basis des Verdichterrads (durch Zentrifugalkraft) nach außen in eine ringförmige, spiralige Kammer gedrückt, und diese verdichtete Luft wird dann zum Eingang des Motors gefördert. Es ist ohne weiteres erkennbar, dass es die komplexe Geometrie des Verdichterrads mit Vertiefungen 6 und Erhebungen 7 entlang der Vorderkante der Schaufel, durch die Drehung der einzelnen Flügelprofile geschaffenen Unterschneidungsausnehmungen 9 und Neigungen oder Durchmesserverjüngungen (Pfeilungen) 8 an der Hinterkante der Schaufel unmöglich machen würde, eine solche Form in einem automatischen Vorgang einteilig zu gießen, da die Geometrie das Abziehen der Einsätze oder Formelemente verhindern würde.
  • 2 und 4 zeigen im Vergleich ein Verdichterrad gemäß der vorliegenden Erfindung, das zuallererst mit dem Gedanken konstruiert ist, die Werkzeugeinsätze leicht abziehen zu können und mithin die zueinander gehörenden Konzepte des hinreichenden Schaufelabstands, des Fehlens von zu großen Neigungen und/oder der Pfeilung der Vorderkante und der Hinterkante der Schaufel, das Fehlen von Vertiefungen oder Erhebungen entlang der Vorderkante und die Abziehbarkeit der Werkzeugeinsätze entlang einer Geraden oder einer einfachen Krümmung in Betracht zu ziehen. Einfach gesagt, ist kennzeichnende Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass Schaufelmerkmale fehlen, welche die "Abziehbarkeit" der Werkzeugeinsätze verhindern würden.
  • Diese konstruktionsbezogenen Erwägungen führen, wie in 2 und 4 zu sehen ist, zu einem Verdichterrad 11 (wobei das Wachsmodell in der Form identisch mit dem fertigen Produkt aus Titan ist und die Figuren als entweder das Wachsmodell oder das gegossene Verdichterrad aus Titan zeigend betrachtet werden könnten) mit einer Nabe 12 mit einer Nabenbasis 13 und mit einer Reihe von gleichmäßig beabstandeten, dünnwandigen Vollschaufeln 14 und "Zwischenschaufeln" 15, die als untrennbarer Teil des Verdichterrads gegossen sind.
  • Es ist zu ersehen, dass die Vorderkanten 17 der Schaufeln im wesentlichen gerade sind und keine Vertiefungen oder Erhebungen aufweisen, die das radiale Abziehen der Werkzeugeinsätze verhindern würden. Das heißt, es kann eine leichte Rundung 18 (d.h. eine Fortsetzung der Schaufel entlang der Steigung der Schaufel) dort vorhanden sein, wo sich die Schaufel an die Nabe anschließt, aber diese Krümmung behindert nicht die Abziehbarkeit der Werkzeugeinsätze.
  • Es ist zu ersehen, dass der Schaufelabstand breit genug ist, und dass eine Neigung und/oder Pfeilung der Schaufeln nicht so groß ist, dass sie das Abziehen der Einsätze entlang einer Geraden oder einer einfachen Krümmung verhindern würde.
  • Die Hinterkante 16 der Schaufel 14 kann bei einer Konstruktion von der Mitte der Nabe (der Nabenachse) radial relativ nach außen verlaufen und mehr vorzugsweise entlang einer imaginären Linie von einem Punkt an der Außenkante der Nabenscheibe zu einem Punkt am Außenumfang (vorderen Umfang) der Nabenwelle verlaufen. Die Hinterkante der Schaufel kann, von der Seite des Verdichterrads aus gesehen, parallel zu der Nabenachse ausgerichtet sein, ist jedoch vorzugsweise über die Basis der Nabe hinaus ausgekragt und erstreckt sich in der in 2 gezeigten Weise dreieckig über die Basis hinaus und ist mit einer Steigung geneigt, welche die gleiche wie beim Rest der Schaufel sein kann oder vergrößert sein kann. Schließlich kann die Schaufel in der in 11 gezeigten Weise einen kleinen Betrag an Pfeilung aufweisen (der bei Betrachtung mit der negativen Pfeilung der Vorderkante eine leichte "S-Form" erzeugt hat), jedoch ist der Bereich der Schaufel nahe der Hinterkante vorzugsweise relativ planar.
  • Bei einer Grundausführung besitzt das Verdichterrad 8 bis 12 Vollschaufeln und keine Zwischenschaufeln. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besitzt das Verdichterrad 4 bis 8, vorzugsweise 6, Vollschaufeln und eine gleiche Anzahl von Zwischenschaufeln.
  • 3 zeigt teilweise ein Verdichterrad mit einer Konstruktion nach dem Stand der Technik in einer Seitenprofilansicht, wobei die Vorderkante der Schaufel eine Vertiefung 6 und eine Erhebung 7 aufweist, die eine Form erzeugen, die das radiale Abziehen der Werkzeugeinsätze beeinträchtigt.
  • 4 zeigt teilweise ein Verdichterrad, das ähnlich wie das Rad von 3 bemessen ist, jedoch eine im wesentlichen gerade Schulter der Schaufel vom Hals 18 zu der Spitze 19 aufweist, wie zu sehen ist.
  • 5 zeigt einen vergrößerten Teilschnitt eines Verdichterrads mit einer Konstruktion nach dem Stand der Technik in einer erhöhten perspektivischen Ansicht und stellt eine Vertiefung 6 und eine Erhebung 7 und eine Biegung und Krümmung der Vorderkante dar. Es ist ebenso zu sehen, dass es die "Drehung" (die Differenz in der Steigung entlang der Vorderkante) zusätzlich zu der Krümmung unmöglich machen würde, einen Werkzeugeinsatz radial abzuziehen.
  • 6 zeigt einen vergrößerten Teilschnitt eines Verdichterradteils gemäß der Erfindung, das ähnlich wie in 5 bemessen ist, jedoch gemäß der vorliegenden Erfindung konstruiert ist und eine gerade Vorderkante 19 und das Fehlen jedes Drehungs- und Krümmungsgrades zeigt, die das Abziehen der Werkzeugeinsätze verhindern würden.
  • Offenkundig gelten die obigen Abmessungen gleichermaßen für das Wachsmodell und das fertige Verdichterrad. Das Wachsmodell unterscheidet sich von dem Endprodukt hauptsächlich darin, dass ein Wachstrichter enthalten ist. Dadurch wird in dem Hohlraum der keramischen Form ein Trichter erzeugt, in den beim Gießen geschmolzenes Metall eingegossen wird. Alles überschüssige Metall, das nach dem Gießen in diesem Trichter verbleibt, wird von dem Endprodukt entfernt, gewöhnlich durch maschinelle Bearbeitung.
  • In 7 ist das Werkzeug oder Formwerkzeug für die Wachsform in einer Schnittansicht entlang der in 6 gezeigten Schnittlinie 8 in geschlossenem Zustand gezeigt und (durch Weglassen mechanischer Abziehmittel usw.) zum besseren Verständnis des wesentlichen Merkmals der Erfindung vereinfacht und offenbart einen Querschnitt durch eine für ein Verdichterrad gestaltete Form. Die Form definiert einen Nabenhohlraum und eine Anzahl von Einsätzen 20, welche die Luftkanäle zwischen den Schaufeln einnehmen und mithin die Schaufeln, die Wände der Nabe und den Boden der Luftkanäle an der Basis der Nabe definieren. Wenn diese Einsätze in der in 7 gezeigten Weise am Ort sind, wird geschmolzenes Wachs in das Werkzeug eingegossen. Man lässt das Wachs abkühlen, und die einzelnen Einsätze 20 werden in der in 8 gezeigten Weise automatisch radial oder in der in 9 und 10 gezeigten Weise entlang einer einfachen oder zusammengesetzten Krümmung abgezogen, um das feste Wachsmodell 21 freizulegen und die Entnahme des Modells aus dem Werkzeug zu ermöglichen. 7 und 8 stellen das radiale Abziehen dar, 9 und 10 stellen im Vergleich dazu das Abziehen entlang einer einfachen Krümmung mit Hilfe von versetzten Armen 22 dar.
  • Die 710 zeigen der leichteren Darstellung halber 6 Werkzeuge und 6 Schaufeln; wie jedoch oben erläutert wurde, weist das Werkzeug vorzugsweise insgesamt entweder 12 (einfache) oder 24 (zusammengesetzte) Einsätze auf, die insgesamt 6 Vollschaufeln und 5 "Zwischenschaufeln" ergeben. Wie oben erläutert wurde, wird bei 24 zusammengesetzten Einsätzen zuerst eine Gruppe von 12 entsprechenden Einsätzen gleichzeitig abgezogen, und dann wird die zweite Gruppe von 12 entsprechenden Einsätzen gleichzeitig abgezogen. Zusammengesetzte Werkzeugeinsätze lassen sich durch Teilen des Lufthohlraums in zwei Abschnitte herstellen, und jeder der beiden Werkzeugeinsätze kann abhängig von der Schaufelkonstruktion radial oder entlang einer Krümmung abgezogen werden.
  • Das Wachsgießverfahren gemäß der Erfindung geht vollautomatisch vor sich. Die Einsätze werden zwecks Herstellung einer Form zusammengefügt, es wird Wachs eingespritzt, und die Einsätze werden von einem Mechanismus zum gleichzeitigen Abziehen zeitgesteuert.
  • Sobald das Wachsmodell (mit dem Gießtrichter) ausgebildet ist, werden der Formungsvorgang für die keramische Form und der Titangießvorgang in herkömmlicher Weise ausgeführt. Das Wachsmodell mit dem Gießtrichter wird in eine keramische Aufschlämmung getaucht, aus der Aufschlämmung herausgenommen und mit Sand oder Vermiculit beschichtet, um auf dem Wachsmodell eine Keramikschicht zu bilden. Die Schicht wird getrocknet, und die Tauch-, Sandauftra gungs- und Trocknungsvorgänge werden mehrmals wiederholt, um eine Form mit mehrschichtigem Keramikmantel zu schaffen, der das kombinierte Wachsmodell einschließt oder einkapselt. Dann werden die Mantelform und die Wachsmodelle mit Gießtrichter in einen Brennofen gebracht und gebrannt, um das Wachs zu entfernen und den Keramikmantel mit Gießtrichter zu härten.
  • In die Mantelform wird geschmolzenes Titan eingegossen, und wenn das Titan erhärtet ist, wird die Mantelform durch Zerstören der Form entfernt, um ein leichtgewichtiges, präzisionsgegossenes Verdichterrad herzustellen, das hohe Drehzahlen und hohe Temperaturen aushalten kann.
  • Das Verdichterrad aus Titan gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Konstruktion auf, die sich zur Herstellung in einem vereinfachten, stark automatisierten Verfahren eignet. Infolgedessen ist das Verdichterrad unanfällig gegen Verformungen, die entstehen könnten, wenn eine elastische verformbare Form verwendet wird, oder wenn gemäß den Vorgängen nach dem Stand der Technik getrennte Schaufeln auf einer Nabe montiert werden.
  • Bei der Prüfung gegenüber einem Verdichterrad aus Aluminium mit ähnlicher Konstruktion konnte das Verdichterrad aus Aluminium keine mehrmalige Einwirkung von höheren Druckverhältnissen aushalten, während das Verdichterrad aus Titan selbst dann keine Anzeichen von Ermüdung zeigte, wenn man es über das Dreizehnfache oder mehr der Anzahl von Funktionszyklen gegenüber dem Verdichterrad aus Aluminium laufen ließ.
  • Zwar wurde die Erfindung in ihrer bevorzugten Form mit einem bestimmten Grad der Besonderheit in bezug auf ein Verdichterrad aus Titan beschrieben, es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Offenbarung der bevorzugten Form lediglich beispielhaft erfolgte, und dass auf zahlreiche Änderungen in den Einzelheiten der Konstruktion und der Zusammensetzung der Kombination zurückgegriffen werden kann, ohne von Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen.
  • 11 zeigt ein Verdichterrad, das im wesentlichen dem Verdichterrad gemäß 2 entspricht, nur dass ein mäßiger Betrag an Pfeilung an der Hinterkante 16 der Schaufel vorgesehen ist. Dieser geringe Betrag an Pfeilung zusam men mit der Vorwärtsneigung entlang der Vorderkante der Schaufel könnte es schwierig machen, einen einzelnen Werkzeugeinsatz, der einen ganzen Luftkanal bildet, leicht abzuziehen. Um das Entfernen des Werkzeugeinsatzes zu erleichtern, kann das in 11 gezeigte Verdichterrad unter Verwendung von zusammengesetzten Werkzeugeinsätzen, d.h. eines ersten Werkzeugeinsatzes zum Definieren des Anfangs- oder Einlassbereichs des Luftkanals, und eines zweiten Werkzeugeinsatzes zum Definieren des übrigen Luftkanalbereichs, hergestellt werden. Die Weise, in welcher der Luftkanal in zwei Bereiche geteilt wird, ist nicht besonders problematisch, es ist nur wichtig, dass der erste und der zweite Werkzeugeinsatz entweder gleichzeitig oder nacheinander abgezogen werden können.
  • Zwar wurde hier ein gegossenes Verdichterrad aus Titan sehr ausführlich in Bezug auf eine Ausführungsform beschrieben, die sich für die Automobil- und Lastwagenindustrie eignet, es wird jedoch ohne weiteres klar, dass sich das Verdichterrad und das Verfahren zur Herstellung desselben auch zur Verwendung bei einer Anzahl anderer Anwendung eignen, beispielsweise bei mit Brennstoffzellen angetriebenen Fahrzeugen. Zwar wurde die Erfindung in ihrer bevorzugten Form mit einem bestimmten Grad der Besonderheit in Bezug auf ein Verdichterrad für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs beschrieben, es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Offenbarung der bevorzugten Form lediglich beispielhaft erfolgte, und dass auf zahlreiche Änderungen in den Einzelheiten der Konstruktion und der Zusammensetzung der Kombination zurückgegriffen werden kann, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Radialverdichterrads aus Titanguß, das überwiegend aus Titan besteht, wobei das Verfahren folgendes umfaßt: Konstruieren einer Verdichterradform mit einer ringförmigen Nabe (1) und einer Mehrzahl von Schaufeln (4, 5), wobei jede Schaufel eine Vorderkante, eine Außenkante zum engen Vorbeilaufen an einem Verdichtergehäuse und eine Hinterkante (16) aufweist, wobei die genannte Vorderkante im wesentlichen eine gerade Kante ist, und bei dem die genannten Schaufeln (4, 5) Luftkanäle zwischen benachbarten Schaufeln definieren und derart profiliert sind, dass jeder Zwischenraum zwischen benachbarten Schaufeln von höchstens drei Werkzeugeinsätzen (20) definiert werden kann, die zwischen benachbarten Schaufeln eingesetzt sind und jeweils mit einem automatisierten Vorgang entlang einer radialen oder gekrümmten Bahn zurückziehbar sind, Herstellen eines Modells des genannten Verdichterrads durch Einführen eines Opfermaterials in ein aus einer Mehrzahl von Werkzeugeinsätzen (20) zusammengesetztes Werkzeug, automatisches Abziehen der Werkzeugeinsätze (20) radial oder entlang einer Krümmung, um das genannte Verdichterradmodell freizulegen, Herstellen einer Form durch ein Wachsausschmelzverfahren um das genannte Verdichterradmodell (21) herum, Herstellen des genannten Verdichterradmodells durch Feingießen in der genannten Form.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Anzahl der zur Definition von jedem der genannten Luftkanäle zwischen benachbarten Schaufeln verwendeten Werkzeugeinsätze höchstens zwei beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Anzahl der zur Definition von jedem der genannten Luftkanäle zwischen benachbarten Schaufeln verwendeten Werkzeugeinsätze eins beträgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die genannten Schaufeln Vollschaufeln und Zwischenschaufeln umfassen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das genannte Titan-Verdichterrad aus einer Titan-Aluminium-Legierung ausgebildet ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die genannten Werkzeugeinsätze mit einem hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Vorgang automatisch abgezogen werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die genannten Werkzeugeinsätze gleichzeitig abgezogen werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die genannten Werkzeugeinsätze in zwei Zügen abgezogen werden.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die genannten Werkzeugeinsätze in einem Zug abgezogen werden.
  10. Radialverdichterrad aus Titanguß, das überwiegend aus Titan besteht und folgendes umfaßt: eine ringförmige Nabe (1) und eine Mehrzahl von Schaufeln (4, 5), wobei jede Schaufel eine Vorderkante (18), eine Außenkante zum engen Vorbeilaufen an einem Verdichtergehäuse und eine Hinterkante (16) aufweist, wobei die genannte Vorderkante im wesentlichen eine gerade Kante ist, und bei dem die genannten Schaufeln (4, 5) derart konstruiert sind, dass Werkzeugeinsätze, welche Luftkanäle zwischen benachbarten Schaufeln definieren, zwischen benachbarten Schaufeln eingesetzt und entlang einer radialen oder gekrümmten Bahn abgezogen werden können.
  11. Titan-Verdichterrad nach Anspruch 10, wobei jeder Luftkanal von höchstens drei Werkzeugeinsätzen (20, 20') definiert wird.
  12. Titan-Verdichterrad nach Anspruch 10, wobei jeder Luftkanal von höchstens zwei Werkzeugeinsätzen (20, 20') definiert wird.
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