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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden eines Metallmusters
auf einem mit einer Metallschicht, vorzugsweise mit einer Kupferschicht, überzogenen
dielektrischen Substrat und die Verwendung eines elektrophoretischen
Lackes nach Anspruch 16.
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Zur
Herstellung von Leitermustern auf elektrischen Schaltungsträgern sind
in der Vergangenheit sehr viele unterschiedliche Verfahren vorgeschlagen
worden. Beim Panel-Plating-Verfahren wird zunächst eine das gebohrte Leiterplattenmaterial
allseitig umschließende
Kupferschicht in der für
die Leiterstrukturen erforderlichen Dicke erzeugt. Anschließend werden
diejenigen Bereiche der Leiterplatten-Außenseiten mit einer Resistschicht
abgedeckt, die den zu bildenden Leiterstrukturen entsprechen, so
dass diese Bereiche beim anschließenden Ätzverfahren geschützt werden
und damit erhalten bleiben. Beim Pattern-Plating-Verfahren wird
zunächst
nur eine dünne
Kupferschicht auf dem Leiterplattenmaterial gebildet. Darauf wird
beispielsweise eine Photoresistschicht aufgetragen und die Kupferschicht
an den Stellen durch Photostrukturierung wieder freigelegt, die
den zu bildenden Leiterstrukturen entsprechen. Danach wird auf die
freigelegten Kupferbereiche eine weitere Kupferschicht abgeschieden,
um das Leitermuster zu bilden, und dann wird eine Galvanoresistschicht aufgebracht.
Anschließend
wird die Photoresistschicht entfernt und die freigelegte Kupferschicht
weggeätzt, wobei
die Galvanoresistschicht die darunter liegende Metallschicht vor
dem Ätzmittel
schützt.
Beim Unterfall des Metallresistverfahrens wird als Galvanoresistschicht
eine Metallresistschicht aufgebracht, beispielsweise eine Zinn/Blei-Schicht.
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Diese
Verfahren weisen neben weiteren bekannten Verfahren erhebliche Nachteile
auf. Insbesondere ist es nicht möglich,
unter Produktionsbedingungen Leiterstrukturen mit Strukturbreiten
von weniger als 100 μm
reproduzierbar herzustellen. Zwar hat es nicht an Versuchen gefehlt,
dieses Ziel zu erreichen. Mit einigen aufwändigen Verfahren und Ausgangsmaterialien
ist es dann auch gelungen, derartige Schaltungen herzustellen. Für die Massenfertigung
kommen derartige Verfahren jedoch nicht in Betracht, da sie zu teuer
und aufwändig
sind und/oder sehr teure Ausgangsmaterialien erfordern. Zur Herstellung
von Schaltungen mit Strukturbreiten der Leiterzüge von weniger als 50 μm sind diese
Verfahren aber nicht geeignet.
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Aus
DE-A-18 11 377 ist ein Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten
mit auf beiden Seiten aufgebrachten Leiterzügen bekannt, bei dem ausschließlich auf
die Kupferschicht in den Löchern
der durchkontaktierten Leiterplatten eine Ätzresistschicht, insbesondere
eine Zinnschicht, aufgebracht und das gewünschte Leiterzugmuster durch Ätzen erzeugt
wird. Hierzu werden die Außenseiten
der Platten vor dem Aufbringen der Ätzresistschicht mit einer Lackschicht
versehen, die bis an die Lochränder
heranreicht.
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In
DE 37 32 249 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen Leiterplatten
in Subtraktiv/Semiadditiv-Technik mit Bildübertragung auf ein isolierendes
Substrat angegeben, bei dem das mit einer Kupferschicht überzogene
Substrat zunächst
mit einem stromlos und/oder galvanisch abscheidbaren Zinn-Metallresist
allseitig beschichtet wird. Der Metallresist wird anschließend mit
Laserstrahlung maskenlos selektiv bestrahlt, so dass das Leitermuster
als Negativ entsteht. Die freigelegten Kupferbereiche können anschließend durch Ätzen entfernt
werden.
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In
EP 0 062 300 A2 wird
ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten beschrieben,
bei dem auf ein Kunststoffsubstrat zunächst zumindest einseitig eine Kupferschicht
aufgetragen und danach das Leitermuster in der Kupferschicht gebildet
wird, indem eine metallische Ätzresistschicht
auf der Kupferschicht abgeschieden wird, die Ätzresistschicht entsprechend
dem gewünschten
Leitermuster mittels eines Laserstrahles selektiv verdampft und
die verbleibende Kupferschicht an den durch die Laserbehandlung
entfernten Stellen bis zur Oberfläche des Kunststoffsubstrats
weggeätzt
wird.
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In
Derwent Abstracts zu JP-A-59227186 ist ein Verfahren skizziert,
bei dem ein Photoresist ausschließlich auf die Außenseiten
einer durchkontaktierten Leiterplatte aufgetragen, anschließend eine Ätzresistschicht
aus Metall, u.a. aus Lotmetall oder Zinn, auf die Bohrungswandungen
abgeschieden, danach der Photoresist mit dem Leiterzugmuster belichtet
und entwickelt und schließlich
das freigelegte Kupfer durch Ätzen entfernt
wird.
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In
EP 0 757 885 B1 ist
ein Verfahren zur Bildung metallischer Leitermuster auf elektrisch
isolierenden Substraten angegeben, bei dem auf das Substrat zunächst eine
Metallschicht und darauf eine organische Schutzschicht mit einem
elektrophoretischen Tauchlack aufgetragen werden. Die Schutzschicht
wird anschließend
in den Bereichen der zu bildenden Leitermuster mittels Laserstrahlung
entfernt. Auf der freigelegten Metalloberfläche wird eine ätzresistente
Metallschicht abgeschieden. Danach wird die organische Schutzschicht in
den an das spätere
Leitermuster angrenzenden Bereichen mittels Laserstrahlung entfernt
und die freigelegte Metallschicht in diesen Bereichen mit einem Ätzverfahren
ebenfalls. Die Laserstrahlung wird mit einem Nd-YAG-Laser erzeugt.
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In
DE 41 31 065 A1 ist
ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten offenbart,
bei dem zunächst
eine Metallschicht und danach eine metallische oder eine organische Ätzresistschicht
auf ein Substrat aufgebracht werden. Als metallische Ätzresistschicht
wird eine Schicht aus Zinn oder einer Zinn/Blei-Legierung und als
organische Ätzresistschicht
eine durch elektrophoretische oder elektrostatische Beschichtung
erzeugbare Schicht vorgeschlagen. Die Ätzresistschicht wird dann mittels elektromagnetischer
Strahlung, beispielsweise mittels Laserstrahlung, in den unmittelbar
an das spätere
Leitermuster angrenzenden Bereichen derart durch Ätzen entfernt,
dass das Leitermuster und durch Ätzgräben von
dem Muster elektrisch isolierte Inselbereiche der Metallschicht
auf dem Substrat verbleiben. Die Laserstrahlung wird mit einem Nd-YAG-Laser
erzeugt. In dem Dokument ist angegeben, dass mit dem Verfahren Ätzgräben von
150 μm Breite
erzeugt werden, wobei sich eine Unterätzung der Metallschichten an
jeder Flanke der Ätzgräben von
35 μm ergibt.
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In
DE 44 17 245 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Metallstrukturen auf der Oberfläche von
Leiterplatten offenbart, bei dem das Substrat mit einem Primer beschichtet
und danach eine zweite Schicht auf die Primer-Schicht aufgebracht
wird, wobei beide Schichten nicht elektrisch leitfähig sind,
dann ein Teil der zweiten Schicht mittels eines Excimer-Lasers abgetragen
wird und schließlich
ein Metall stromlos auf die freigelegte Primer-Oberfläche abgeschieden
wird.
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In
EP 0 469 635 A1 ist
ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten beschrieben,
bei dem auf einem Substrat nacheinander eine Metallschicht und eine
organische Ätzresistschicht
aufgebracht werden. Als organische Ätzresistschicht wird eine elektrophoretische
Tauchbeschichtung verwendet. Danach werden die Ätzresistschicht in den unmittelbar
an das spätere
Leitermuster angrenzenden Bereichen mit einem Nd-YAG-Laser und die
dadurch freigelegte Metallschicht durch Ätzen entfernt.
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In
EP 0 489 560 A1 ist
eine Harzzusammensetzung zur Bildung eines positiven Photoresists
beschrieben, der als anaphoretischer Lack zur Herstellung von Leiterplatten
eingesetzt wird. Die Harzzusammensetzung wird durch Copolymerisation
folgender Verbindungen erhalten: a) Acrylsäure und Methacrylsäure, b)
gegen Säuren
instabile Verbindungen, beispielsweise tert.-Butylacrylat und tert.-Butylmethacrylat,
und ferner c) ein polymerisierbares Monomer, mit dem ein Homopolymer
erhalten werden kann, das eine Glasübergangstemperatur T
g von 0°C
oder weniger aufweist, beispielsweise Ethylacrylat, iso-Propylacrylat,
n-Propylacrylat, iso-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacry lat, n-Hexylmethacrylat,
n-Octylmethacrylat und n-Decylmethacrylat. Ferner enthält der Resist
einen Photosäuregenerator,
beispielsweise ein Phosphonium-, Sulfonium-, Diazonium- und lodoniumsalz.
Der Resist wird zur Strukturierung belichtet und entwickelt, wobei
die Bereiche durch die Belichtung derart verändert werden, dass sie in der
Entwicklungslösung
löslich
sind.
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Die
bekannten Verfahren sind entweder äußerst aufwändig und damit teuer, oder
es gelingt nicht, sehr feine Strukturen mit einer Strukturbreite
von 50 μm
und weniger reproduzierbar herzustellen. Weiterhin haben die bekannten
Verfahren den Nachteil, dass sie in den Fällen aufwändig sind, in denen kein Photoresist
verwendet wird, sondern ein Resist, der nicht lichtempfindlich ist,
Dies liegt daran, dass eine vollständige Entfernung des Resists
von der Oberfläche
des Substrats in diesen Fällen
lange Zeit beansprucht. Eine Möglichkeit, derartig
feine Strukturen herzustellen, besteht darin, von einem Material
auszugehen, das eine höchstens
5 μm dicke
Kupferschicht aufweist. Jedoch ist es mit diesem Verfahren außerordentlich
aufwändig
und damit teuer, derartige Materialien herzustellen. Bei Verwendung
der üblichen
Materialien mit einer dicken Kupferschicht (üblicherweise 17 μm) zeigt
sich, dass die Leiterstrukturen wegen einer beträchtlichen Unterätzung meist
keinen rechteckigen Querschnitt aufweisen, so dass deren Auflagefläche auf
dem Substrat sehr klein ist und damit die gewünschte Haftfestigkeit der Leiterzüge nicht
erreicht wird.
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Bei
der Anwendung des in
DE
37 32 249 A1 beschriebenen Verfahrens wird zudem festgestellt,
dass auch nach dem Laserabtrag noch erhebliche Mengen von Zinn in
den an sich zuvor von Zinn befreiten Kupferoberflächenbereichen
zu finden sind, so dass das anschließende Ätzresultat nicht befriedigend
ist. Insbesondere bei der Herstellung von Schaltungsträgern mit
Strukturbreiten der Leiterzüge
von weniger als 50 μm können keine
reproduzierbaren Ergebnisse mehr erhalten werden. Die Form und Breite
der Leiterzüge schwankt
in weiten Grenzen. Teilweise sind die Zwischenräume zwischen den Leiterzügen sogar
entweder miteinander verbunden, oder es werden Unterbrechungen der
Leiterzüge
beobachtet. Teilweise wurden auch lochfraß ähnliche Ausätzungen des Leitermusters nach
dem Entfernen der Kupferschicht durch Ätzen beobachtet.
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Außerdem bereiten
die mit diesem Verfahren hergestellten Leitermuster häufig Probleme
bei nachfolgenden Verfahren, beispielsweise bei der Bildung einer
Lötstopmaske,
und bei Verfahren, bei denen die Endschichten Nickel/Gold-Schichtkombinationen
sind. Im ersteren Falle haftet die Maske nicht ausreichend auf den
Leiterstrukturen, und im zweiten Falle können die von der Zinnschicht
wieder befreiten Kupferstrukturen nicht einwandfrei angeätzt werden,
um die Nickel/Gold-Schicht zu bilden.
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Auch
die Verfahren, bei denen eine Ätzresistschicht
mit einem Elektrotauchlack hergestellt und bei denen diese Schicht
mit einem Nd-YAG-Laser strukturiert werden, indem die Lackschicht
selektiv verdampft wird, bereiten Schwierigkeiten, da auch in diesem
Falle unreproduzierbar Rückstände gebildet
werden, die sich auf bereits freigelegten Metallflächen wieder
niederschlagen können.
Wird ein herkömmliches
Verfahren zur Strukturierung von metallischen Schichten angewendet,
bei dem photoempfindliche Schichten auf die metallische Oberfläche aufgebracht
werden, ist ein zusätzlicher
Entwicklungsschritt erforderlich. Außerdem ist die Handhabung dieser
Resiste und der mit diesen Resisten beschichteten Substrate umständlich,
da eine Verwendung unter Tageslicht nicht ohne weiteres in Frage
kommt. Es hat sich gezeigt, dass mit den bekannten elektrophoretischen
Photoresistsystemen nicht ohne weiteres feinste Strukturen fehlerfrei
aufgelöst
werden können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die
Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und insbesondere
ein Verfahren zu finden, mit dem eine leichte und vor allem sehr
schnelle, auch in der Massenfertigung durchführbare Strukturierung möglich ist
und die es erlaubt, feinste Strukturen mit Strukturbreiten von 50 μm und weniger
reproduzierbar herzustellen. Außerdem
sollen die mit den bekannten Verfahren bestehenden Probleme hinsichtlich
der weiteren Prozessierbarkeit der fertig gestellten Leitermuster
nicht auftreten. Auch die Form der Leiterzüge soll reproduzierbar sein
und der Querschnitt einer Rechteckform möglichst nahe kommen.
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Gelöst wird
dieses Problem durch das Verfahren nach Anspruch 1 und durch die
Verwendung eines elektrophoretischen Lackes gemäß Anspruch 16. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zum Bilden eines Metallmusters auf dielektrischen Substraten. Der
elektrophoretische Lack wird in dem Verfahren verwendet.
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Das
Verfahren wird insbesondere dafür
eingesetzt, hoch integrierte Schaltungsträger für die Mikroelektronik, beispielsweise
Chipträger,
Multichipmodule (MCM) und andere Hybridschaltungsträger, herzustellen.
Das Verfahren kann natürlich
auch zur Herstellung anderer Produkte angewendet werden, beispielsweise zur
Herstellung von Leiterplatten (PCB) mit Strukturbreiten oberhalb
von 50 μm,
von Mikroreaktoren, Speichermedien, Solarkollektoren und zur Bildung
von Metallmustern auf Kunststoffen zur Erzeugung dekorativer Effekte.
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Indem
der Lack mindestens einen Ablationsverstärker enthält, der auf UV-Strahlung abgestimmt
ist, wird eine äußerst schnelle
Entfernung der aufgebrachten Lackschicht durch ultraviolette Strahlung
ermöglicht. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Ablationsrate außerordentlich erhöht wird.
Demzufolge werden mit UV-Strahlung Belichtungszeiten zur Entfernung
der Lackschicht, ohne dass irgendwelche Rückstände zurückbleiben, erreicht, die wesentlich
kürzer
sind als Behandlungszeiten bei bekannten Verfahren.
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Der
Ablationsverstärker
ist insbesondere eine aromatische Carbonylverbindung, umfassend
beispielsweise Acetophenon und dessen Derivate, beispielsweise trans-Benzylidenacetophenon,
Benzophenon und dessen Derivate, beispielsweise Hydroxybenzophenone,
Dihydroxybenzophenone und Polyhydroxybenzophenone, sowie Zimtsäure, Tropolon
und dessen Derivate. Außerdem
sind grundsätzlich
polycycli sche Kohlenwasserstoffe in Form von Anthracen, 9-Anthracenmethanol,
1,4-Dimethoxyanthracen,
9,10-Diethylanthracen, 9-Phenoxymethylanthracen, 9,10-bis-(Trimethylsilylethinyl)-anthracen,
Pyren und Perylen, weiterhin Diphenylbutadien und dessen Derivate,
Chrysen sowie Diphenylfulven geeignet. Darüber hinaus können Heterocyclen,
vor allem polycyclische Heterocyclen, eingesetzt werden, beispielsweise
Carbazol und dessen Derivate, insbesondere mit hydrophilen Gruppen,
wie phenolischen Hydroxy- und Carboxylgruppen, weiterhin können Dipyridylamine,
Phenoxazin, 2-Phenylbenzimidazol und Isochinolinoxid, eingesetzt
werden. Auch aromatische Nitroverbindungen, beispielsweise Nitrophenole,
Nitroaniline, ω-Nitrostyrol sowie
1,5-Dinitronaphthalin, sind geeignet.
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Indem
der Lack einen Ablationsverstärker
enthält,
der auf die ultraviolette Strahlung abgestimmt ist, wird eine wirtschaftliche
Ablationszeit erreicht. Mit und ohne Ablationsverstärker durchgeführte Vergleichsversuche
ergaben einen enormen Anstieg der Ablationsrate der Lackschichten:
Die Bestrahlungszeit, die zur vollständigen Entfernung erforderlich
ist, konnte um einen Faktor von mindestens 15, insbesondere von
30 bis 50, verringert werden, wenn diese Verbindungen verwendet
wurden. Trans-Benzylidenacetophenon, Dihydroxybenzophenon, Nitrophenol
und Dipyridylamin sind besonders gut geeignet. Der Grund hierfür ist möglicherweise,
dass diese Verbindungen in den Copolymerteilchen leicht löslich sind,
so dass sich die Moleküle
des Ablationsverstärkers
nicht zu größeren Aggregaten
zusammenballen, sondern sich diese Verbindungen in der Matrix des
Copolymers gleichmäßig verteilen.
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Der
Ablationsverstärker
wird dem Lack in üblicher
Weise als zusätzlicher
Bestandteil zugegeben.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein mit einer Basismetalloberfläche, vorzugsweise mit einer
Kupferschicht, versehenes Substrat verwendet und die Basismetalloberfläche nach
der erfindungsgemäßen Strukturierung
geätzt,
so dass das gewünschte
Metallmuster entsteht. Wird eine Basismetallschicht verwendet, so
kann diese nach der Strukturierung in den freigelegten Bereichen
voll ständig
entfernt werden. Zur Strukturierung der Basismetalloberfläche werden
folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
- a)
Bereitstellen eines eine Basismetalloberfläche aufweisenden Substrats;
- b) Auftragen einer Lackschicht auf das Substrat mit einem elektrophoretischen
Verfahren, wobei die Lackschicht mindestens einen Ablationsverstärker enthält, der
auf UV-Strahlung abgestimmt ist;
- c) Abtragen der Lackschicht mit UV-Strahlung (≤ 450 nm) zumindest
in Teilen der Bereiche, die dem zu bildenden Metallmuster nicht
entsprechen, wobei die Basismetalloberfläche freigelegt wird (die untere
Wellenlängengrenze
der UV-Strahlung ist unter anderem dadurch festgelegt, ob die Belichtung
in Luftatmosphäre
(≥ 190 nm)
oder im Vakuum durchgeführt
wird, wobei im letzteren Falle auch Strahlung mit einer Wellenlänge unter
190 nm eingesetzt werden kann);
- d) Ätzen
der freigelegten Basismetalloberfläche.
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Beispielsweise
kann die Lackschicht in den Bereichen vollständig entfernt werden, die dem
zu bildenden Metallmuster nicht entsprechen. In einer anderen Ausführungsform
wird die Lackschicht nur in Teilen dieser Bereiche entfernt, beispielsweise
nur in den unmittelbar an die zu bildenden Metallmuster angrenzenden Bereichen,
so dass beispielsweise große
Metallflächen
zwischen den einzelnen zu bildenden Metallmusterflächen zurückbleiben
(siehe hierzu beispielsweise DE 41 31 056 A1, EP 0 469 635 A1 und
EP 0 361 192 A2). Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die
Lackschicht in Fällen,
in denen das Metallmuster die Substratoberfläche nur unvollständig oder
ungleichmäßig ausfüllt, so
dass große
Bereiche nicht von dem Muster erfasst sind, sehr viel schneller
von der Substratoberfläche
entfernt werden kann als dann, wenn die Lackschicht im gesamten
Bereich, in dem Metallmuster nicht gebildet werden sollen, vollständig entfernt
werden soll.
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Als
Energiestrahlung wird vorzugsweise Laserstrahlung eingesetzt, da
diese Strahlung eine ausreichend hohe Energiedichte aufweist und
zudem scharf fokussiert werden kann, um die feinen Strukturen herstellen
zu können,
und da insbesondere in dem fokussierten Laserstrahl eine genügend hohe
Energiedichte erreicht wird, um die Lackschicht abzutragen. Die
zu belichtenden Oberflächenbereiche,
in denen die Lackschicht entfernt werden soll, werden in letzterem
Falle abgerastert, so dass die Oberflächenbereiche von dem Strahl
nacheinander erfasst werden.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
den Laserstrahl nicht fokussiert einzusetzen, so dass beispielsweise
die gesamte Substratoberfläche
gleichzeitig belichtet wird. In diesem Falle wird eine Maske eingesetzt (entweder
im Kontakt mit dem Substrat oder kontaktlos über ein optisches System),
um die Oberflächenbereiche
abzuschatten, in denen das Metallmuster gebildet werden soll, so
dass die Lackschicht in diesen Bereichen vor dem Laserstrahl geschützt wird.
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Zur
selektiven Entfernung der Lackschicht in den freizulegenden Bereichen
der Basismetalloberfläche wird
vorzugsweise ein Excimer-Laser eingesetzt, beispielsweise ein ArF-,
KrCl-, KrF-, XeCl-, XeF- oder F2-Laser mit
einer Dauerleistung von beispielsweise 300 Watt (300 Joules/s).
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Diese
Strahlungsquelle ist besonders gut geeignet, um aus organischem
Material bestehende Lackschichten rückstandsfrei abzutragen, da
die chemischen Bindungen in den organischen Molekülen der
Lackschicht mit der UV-Strahlung gespalten werden können.
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Die
Energiedichte bei Anwendung eines Excimer-Lasers beträgt vorzugsweise
mindestens 50 mJ/cm2 am Behandlungsort.
Jedoch können
grundsätzlich
auch geringere Energiedichten eingestellt werden, wenn die Verfahrgeschwindigkeit
des Lasers über
die Platte verringert wird oder wenn die Belichtungszeit entsprechend verlängert wird,
wenn gleichzeitig die gesamte Substratoberfläche mit einem nicht fokussierten
Laserstrahl belichtet wird.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
Leitermuster gebildet werden, die Strukturbreiten der Leiterzüge von 50 μm und weniger
aufweisen. Beispielsweise können
Leiterzüge
mit einem nahezu rechteckigen Querschnitt mit einer Basisbreite
von 15 μm
gebildet werden. Die Form des Leiterzug-Querschnitts entspricht
im Wesentlichen einem Trapez, wobei festgestellt wurde, dass die
am Dielektrikum anliegende Basisfläche der Leiterzüge breiter
ist als die Oberfläche.
Dadurch wird eine große
Kontaktfläche
der Leiterzüge
zum Dielektrikum und damit eine optimale Haftfestigkeit auf dem
Substrat erreicht. Die als Unterätzung
bezeichnete Steilheit der Leiterzugflanken liegt bei etwa 20 μm breiten
und etwa 20 μm
hohen Leiterzügen
im Bereich von 2,5 μm.
Das bedeutet, dass die Basisfläche
an jeder Flanke der Leiterzüge
um die angegebene Strecke unter der Oberfläche der Leiterzüge hervorragt.
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Die
Leiterzugbreite kann reproduzierbar eingestellt werden. Beispielsweise
können
Leiterzüge
mit einer im Wesentlichen konstanten Strukturbreite von etwa 20 μm erhalten
werden. Die Schwankung der Breite liegt innerhalb eines Bereiches
von höchstens ± 1 μm. Dadurch
wird die elektrische Integrität
der gesamten elektrischen Schaltung abgesichert.
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Insbesondere
treten nicht die Probleme auf, die mit dem in
DE 37 32 249 A1 beschriebenen
Verfahren beobachtet werden. Ausfälle beim nachfolgenden Ätzen der
freigelegten Kupferschicht werden nicht beobachtet. Alle Oberflächenbereiche
der zu bearbeitenden Schaltung, in denen die Lackschicht nach der
Laserbehandlung der den Leiterzügen
entsprechenden Oberflächenbereiche
und nach dem sich anschließenden
Abscheiden einer Ätzschutzschicht
aus Metall in den dortigen Bereichen entfernt wird, können problemlos
geätzt werden,
ohne dass Reste zurückbleiben.
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Lochfraß-ähnliche
Ausätzungen
im Metallmuster werden auch nach dem Ätzen der Kupferschicht nicht
beobachtet.
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Ferner
bestehen keine Probleme bei der weiteren Verarbeitung der geätzten Schaltungsträger: Im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren bereitet das Aufbringen ei ner
Lötstopmaske
ebenso wenig Schwierigkeiten wie ein nachfolgendes Abscheiden einer
Nickel/Gold-Endschicht. Im ersteren Falle ist die Haftfestigkeit
der Lötstopmaske
auf den Leiterzügen
ausreichend hoch, im zweiten Falle können die Oberflächen der
Leiterzüge vor
dem Aufbringen der Endschicht in befriedigender Weise geätzt werden.
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Gegenüber den
herkömmlichen
Strukturierungstechniken unter Verwendung von Photo- und Siebdruckresisten
ist das erfindungsgemäße Abtragsverfahren
mit einer Energiestrahlungsquelle einfacher. Insbesondere ist ein
chemischer Entwicklungsschritt für
die Lackschicht nicht erforderlich. Außerdem wird eine maximale Flexibilität des Strukturierungsprozesses
erreicht, da ohne Masken gearbeitet werden kann.
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Im
Gegensatz zu Strahlungsquellen, die im sichtbaren, insbesondere
roten, oder im infraroten Spektralbereich emittieren (derartige
Verfahren sind in EP 0 062 300 A2, DE 41 31 065 A1, EP 0 757 885
B1 und EP 0 469 635 A1 beschrieben), sind die gemäß vorliegender
Erfindung verwendeten UV-Strahlungsquellen besonders gut zur Bildung
von feinsten Metallmustern, insbesondere mit Strukturbreiten von
50 μm und
weniger, geeignet. Dies gelingt dadurch, dass die Lackschicht von
der darunter liegenden Basismetalloberfläche
- a.
leicht entfernbar ist,
- b. rückstandsfrei
entfernbar ist,
- c. kantenscharf entfernbar ist und dass
- d. die Basismetallschicht nach dem rückstandsfreien, kantenscharfen
und leichten Abtrag der Lackschicht ohne wesentliche Unterätzung in
den freigelegten Bereichen abgetragen werden kann.
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Es
hat sich nämlich
gezeigt, dass bei Verwendung von Strahlungsquellen im längerwelligen
(sichtbaren und IR-) Bereich kein sicherer und insbesondere kantenscharfer
Abtrag der Lackschicht möglich
ist. Vielmehr zeigen sich immer wieder unscharf begrenzte Flanken
in der strukturierten Lackschicht. Außerdem bleiben in diesen Fällen Rückstände in den
gebildeten Kanälen
auf der Basismetallfläche
zurück.
Dies kann daran liegen, dass die Lackschicht mit der elektromagnetischen
Strahlung im sichtbaren und IR-Bereich thermisch (pyrolytisch) und
nicht im wesentlichen photolytisch, wie bei Verwendung von UV-Strahlung,
entfernt wird. Beim thermischen Prozess werden undefiniert Reaktionsprodukte
aus der Lackschicht gebildet, die teilweise hochmolekular sein können, so
dass die Lackschicht wegen deren geringem Dampfdruck nur unvollständig entfernt
werden kann.
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Excimer-Laser
sind insbesondere gut zur Strahlungserzeugung im UV-Bereich geeignet,
da mit ihnen eine hohe Strahlungsdichte in diesem Wellenlängenbereich
erreichbar ist. Dadurch wird die Behandlungszeit zur selektiven
Entfernung der Lackschicht erheblich reduziert, so dass der Durchsatz
einer Behandlungsanlage mit derartigen Einrichtungen ausreichend
groß ist
und die Kosten zur Durchführung
des Verfahrens folglich genügend
gering sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist gegenüber
den bekannten Verfahren weitere Vorteile auf:
- a)
Während
des Ätzverfahrens,
das zum Strukturieren der Basismetalloberfläche eingesetzt wird, werden die
Bohrlöcher
in den Substraten effektiv geschützt,
so dass eine zuverlässige Ätzbeständigkeit
gewährleistet
ist und in diesen Bereichen vorhandene Metallschichten nicht beeinträchtigt werden;
dasselbe gilt auch für
die auf den Oberflächen
der Substrate verbleibende Lackschicht über den Metallmustern.
- b) Die mit der Lackschicht überzogenen
Substrate sind mechanisch unempfindlich, da die Lackschicht nach dem
Trocknen und gegebenenfalls nach einer Wärmebehandlung kratzfest und
insbesondere resistent gegen Fingerabdrücke ist.
- c) Der Lack ist nicht photoempfindlich und damit leichter handhabbar
als herkömmliche
Photoresiste.
- c) Die Lackschicht ist außerdem
leicht wieder entfernbar.
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Zur
Bildung der Lackschicht wird vorzugsweise ein anaphoretischer Lack
eingesetzt. Derartige Lacke sind mit alkalischen Lösungen wieder
leicht entfernbar.
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Das
Copolymer soll folgende Eigenschaften aufweisen:
- a)
gute Haftfestigkeit auf den Basismetalloberflächen, insbesondere Kupferoberflächen;
- b) gute Ätzbeständigkeit
gegenüber
sauren Kupferätzlösungen,
beispielsweise gegenüber
einer salzsauren FeCl3-Lösung;
- c) leichte und rückstandsfreie
Entfernbarkeit von den Basismetalloberflächen bei der UV-Bestrahlung;
- d) leichte Entfernbarkeit von den Basismetalloberflächen mit
einer wässrigen
alkalischen Lösung
nach dem Ätzen
der Basismetallschichten (2 Gew.-% NaOH-Lösung);
- e) gute Emulgierbarkeit in wässrigen
Lösungsmitteln
zur Anwendung als anaphoretischer Lack;
- f) geringe Glasübergangstemperatur
Tg unter 100°C, um eine Wärmeaushärtung auch für empfindliche Substrate
zu gewährleisten.
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Für einen
optimalen Lack, der mit den Copolymeren gebildet wird, muss ein
Kompromiss aus der Forderung nach ausreichender Dicke zur Gewährleistung
ausreichender Ätzbeständigkeit
und minimaler Dicke zur Gewährleistung
schneller Abtragsraten mit der UV-Strahlung gefunden werden.
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Der
Lack wird hierzu vorzugsweise aus mindestens einem Copolymer hergestellt,
das durch Copolymerisation von Monomeren gebildet wird, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Methacrylsäure,
C1- bis C2-Alkylmethacrylat
und anderen Estern davon, C3- bis C10-Alkyl(meth)acrylat und anderen Estern
davon sowie Hydroxyalkylmethacrylat und anderen Estern davon, deren
Alkylgruppen zwei bis vier Kohlenstoffatome aufweisen. Unter Alkyl(meth)acrylat
werden sowohl die Alkylacrylate als auch die Alkylmethacrylate verstanden.
Es versteht sich, dass das Copolymer auch andere Monomere als die
vorgenannten Monomere umfassen kann, beispielsweise Styrol, Maleinsäure und
deren Ester. In einer bevorzugten Ausführungsform können Methacylsäure und
deren Ester mit Maleinsäure
und deren Estern substituiert werden. Außerdem versteht es sich, dass
der Lack auch andere Polymere als das Copolymer enthält, das
durch Copolymerisation der vorgenannten Acrylat-Monomere gebildet
wird.
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Insbesondere
werden zur Bildung des Copolymers Methylmethacrylat als C1- bis C2-Alkylmethacrylat, Butylacrylat
als C3- bis C10-Alkylacrylat
und 1-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat oder auch die
entsprechenden Hydroxypropylacrylate als Hydroxyalkylmethacrylat
eingesetzt.
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Zur
Herstellung des Copolymers werden die Monomeren vorzugsweise in
folgenden Mengen eingesetzt:
- a) Methacrylsäure: 1 bis
25 Gew.-%
- b) C1- bis C2-Alkylmethacrylat:
20 bis 80 Gew.-%
- c) C3- bis C10-Alkylacrylat:
1 bis 50 Gew.-%
- d) Hydroxyalkylmethacrylat: 0 bis 20 Gew.-%,
wobei
die Summe der Mengen der vorgenannten Monomeren insgesamt 100 Gew.-%
beträgt.
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Wird
anstelle eines C3- bis C10-Alkylacrylats
ein C3- bis C10-Alkylmethacrylat
eingesetzt, so ist dieses Monomer in einer wesentlich höheren Konzentration
einzusetzen, beispielsweise in einer Konzentration von 25 bis 75
Gew.-%. Bei einer derartigen Erhöhung
wird in gleicher Weise der Gehalt des C1-
bis C2-Alkylmethacrylats erniedrigt, etwa
auf einen Anteil von 5 bis 40 Gew.-%.
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Methacrylsäure ist
im Copolymer enthalten, um die Haftfestigkeit der Lackschicht auf
der Basismetalloberfläche
zu optimieren und um eine ausreichende Emulgierbarkeit des Copolymers
in wässrigen
alkalischen Lösungsmitteln
zu gewährleisten.
Wird der Anteil dieser Verbindungen im Copolymer zu gering eingestellt,
ist die Haftfestigkeit zu gering. Andererseits ist ein zu hoher
Anteil ebenfalls zu vermeiden, um sicher zu stellen, dass die Lackschicht
beim Laserabtrag und insbesondere bei einer nachfolgenden Entfernung
der Schicht mit einer alkalischen wässrigen Lösung von der Basismetalloberfläche vollständig (rückstandsfrei)
wieder entfernt werden kann.
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Methyl-
und/oder Ethylmethacrylat ist im Copolymer enthalten, um die mechanischen
Eigenschaften einzustellen, insbesondere um die Steifigkeit des
Copolymers an die praktischen Erfordernisse anzupassen. Bei zu hohem
Gehalt wird das Copolymer spröde
und kann dann bei einer thermischen Behandlung reißen. Außerdem wird
die Handhabung derartiger Schichten problematisch. Bei zu geringem
Gehalt wird eine zu weiche Schicht erhalten, die nicht die gewünschte Ätzbeständigkeit
bei der Strukturierung der Basismetalloberfläche bietet.
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Die
C3- bis C10-Alkylacrylate,
insbesondere Butylacrylat, werden ebenfalls eingesetzt, um die Steifigkeit
des Copolymers zu optimieren, wobei sich diese Komponenten als Antagonisten
zu Methyl- und Ethylmethacrylat herausgestellt haben. Außerdem beeinflusst
diese Komponente die Glasübergangstemperatur
Tg des Copolymers. Diese Temperatur sollte
möglichst
niedrig sein, um die erforderliche Temperatur für eine Wärmebehandlung nach dem Laserabtrag
so gering wie möglich
zu halten. Dies ist erforderlich, um die Wärmebeanspruchung des dielektrischen
Substrats und gegebenenfalls weiterer sich bereits auf den zu bearbeitenden Schaltungsträgern befindender
elektronischer Bauelemente zu minimieren. Eine Erhöhung des
Gehaltes der C3- bis C10-Alkylacrylate
führt zu
einer Erniedrigung des Tg-Wertes. Ein zu
hoher Gehalt von Butylacrylat führt andererseits
zu einer zu weichen Schicht. Außerdem
wird dadurch der Schutz der Basismetalloberfläche gegen ein wässriges
chemisches Ätzmittel
verbessert.
-
Durch
Verwendung der Hydroxyalkylmethacrylate wird die Haftfestigkeit
der Lackschicht auf der Basismetalloberfläche optimiert. Durch Erhöhung von
deren Konzentration im Copolymer wird die Haftfestigkeit erhöht. Die
obere Grenze des Gehaltes ist dann gegeben, wenn das Copolymer mit
einer alkalischen wässrigen
Lösung
von der Basismetalloberfläche
nicht mehr vollständig
entfernt werden kann.
-
Durch
geeignete Reaktionsführung
bei der Synthese der Copolymeren können deren Eigenschaften weiter
optimiert werden. Indem Copolymere hergestellt werden, die ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts MW von 15.000 bis
100.000 g/Mol, insbesondere von 50.000 bis 60.000 g/Mol, aufweisen,
werden die vorgenannten Eigenschaften erreicht. Bei einem zu geringen
Wert von MW wird wiederum ein zu weiches
Copolymer erhalten, das nicht die erforderliche Ätzbeständigkeit bietet. Ein Lack mit
einem Copolymer mit einem zu hohen Wert dieses Parameters kann nicht
mehr ohne weiteres vollständig
von der Basismetalloberfläche
entfernt werden.
-
Auch
der Polydispersitätsindex
PI des Copolymers, der definiert ist durch
das Verhältnis
von MW/MN, wobei
MN das Zahlenmittel des Molekulargewichts
des Copolymers ist, kann durch die Reaktionsführung bei der Synthese der
Copolymeren optimiert werden. Indem ein Wert für PI von
1,5 bis 3,5, insbesondere von 2,0 bis 2,5, eingestellt wird, können Lackschichten
hergestellt werden, die eine gute Ätzbeständigkeit ermöglichen.
-
Dieser
Parameter ist ebenfalls ein Indikator für die Wirkung des das Copolymer
enthaltenden Lackes: Je geringer der Wert von PI ist,
desto homogener ist das bei der Synthese erhaltene Gemisch von Copolymeren
mit unterschiedlichen Molekulargewichten, so dass bei ausreichend
hohem Wert für
MW geringere Anteile von Copolymeren mit
geringem Wert für
MW enthaften sind. Beim Einsatz derartiger
Copolymere wird eine bessere Ätzbeständigkeit
ermöglicht.
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichtes MW wird
beispielsweise mittels Ausschlusschromatographie (SEC: size exclusion
chromatography), insbesondere mit Gelpermeationschromatographie
(GPC), bestimmt. Das Zahlenmittel des Molekulargewichtes MN kann beispielsweise durch Osmometrie ermittelt
werden. Beide Verfahren sind an sich bekannt.
-
Durch
den Einsatz der speziellen Copolymerzusammensetzung und insbesondere
durch die Verwendung der besonderen Ablationsverstärker wird
eine äußerst schnelle
Entfernung der aufgebrachten Lackschicht durch UV-Strahlung ermöglicht.
Dies gelingt zum einen dadurch, dass die Lackzusammensetzung derart
gebildet ist, dass trotz einer geringen Schichtdicke von maximal
5 μm, vorzugsweise
maximal 3 μm
und insbesondere von 1 bis 2 μm,
eine genügende Ätzbeständigkeit
der mit der Lackschicht überzogenen
Metallmusterflächen
in einem sauren Ätzmittel
für aus
Kupfer bestehende Metallmuster erreicht wird. Indem die Lackschicht
die darunter liegenden Basismetallschichten nämlich derartig gut gegen die Ätzmittel
schützen kann,
kann eine geringe Dicke der Lackschicht eingestellt werden, so dass
die Abtragsrate gegenüber
bekannten Verfahren erheblich gesteigert werden kann. Durch zusätzliche
Einlagerung der Verbindungen des Ablationsverstärkers wird die Abtragsrate
zum anderen im genannten Umfange zusätzlich erhöht. Dadurch werden zur rückstandsfreien
Entfernung der Lackschicht Belichtungszeiten mit UV-Strahlung erreicht,
die erheblich unter den Behandlungszeiten bekannter Verfahren liegen.
-
Außerdem können weitere übliche Bestandteile
in dem Elektrophoreselack enthalten sein, beispielsweise Farbstoffe
und Pigmente, um die Verarbeitbarkeit des Lackes und eine optische
Inspektion nach dem Strukturieren zu verbessern, ferner Plastifizierstoffe
und anorganische Füllstoffe,
die beispielsweise die Fließeigenschaften
(Rheologie) des Lackes beeinflussen, außerdem Haftvermittler, beispielsweise
Benzotriazol oder andere ähnliche
Verbindungen, die die Haftfestigkeit der aufgebrachten Lackschicht
auf der darunter liegenden Kupferschicht erhöhen können. Außerdem kann der Lack auch Oberflächengleitmittel
zur Optimierung der Verarbeitbarkeit der mit der Lackschicht überzogenen
Substrate sowie Emulgiermittel, beispielsweise oberflächenaktive
Stoffe, enthalten.
-
Die
genannten Stoffe sind vorzugsweise in einem wässrigen Lösungsmittel gelöst oder
emulgiert. Das Lösungsmittel
kann zusätzlich
zu Wasser auch organische Lösungsmittel,
insbesondere hydrophile Lösungsmittel,
enthalten, beispielsweise Methylethylketon, Dioxan, Methoxyethanol,
Diethylenglykol sowie Ester von Ethylenglykol und Diethylenglykol,
Ether von Ethylenglykol und Diethylenglykol, Ester von Propylenglykol
und Ether von Propylenglykol.
-
Zur
Herstellung des Lackes können
die vorgenannten Komponenten in dem organischen Lösungsmittel
zunächst
in einer Konzentration von vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% homogen
aufgelöst
werden. Danach wird die erhaltene Lösung/Emulsion in Wasser aufgenommen.
Anschließend
wird mindestens eine Base, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
Triethylamin, Monoethanolamin, Morpholin, Ammoniak und Natriumhydroxid,
zur Neutralisation der Säuregruppen
des Copolymers zugegeben. Es können
auch andere Mono-, Di- oder Trialkylamine eingesetzt werden, beispielsweise
Tributylamin. Dabei wird der pH-Wert der Emulsion auf einen Wert
im neutralen bis schwach alkalischen Bereich eingestellt. Der optimale
pH-Wert hängt
von der Art des Copolymers ab. Durch Zugabe der Base wird die Löslichkeit/Emulgierbarkeit
der Zusammensetzung in Wasser verbessert, so dass aus einer anfänglich trüben Emulsion
in Wasser eine fast klare Lösung
wird. Der Feststoffgehalt der erhaltenen Emulsion beträgt vorzugsweise
5 bis 20 Gew.-%. Das vorstehend angegebene Herstellungsverfahren
kann auch geändert
werden.
-
Die
Lackschicht kann wird mit einem üblichen
Elektrophoreseverfahren auf das Substrat aufgetragen werden. Hierzu
wird das mit der Basismetalloberfläche versehene Substrat zusammen
mit einer Gegenelektrode mit der Lackemulsion in Kontakt gebracht
und eine Spannung zwischen dem Substrat und der Gegenelektrode angelegt.
-
Die
Schichtdicke des Lackes beträgt
vorzugsweise maximal 5 μm,
insbesondere maximal 3 μm
und insbesondere bevorzugt 1 bis 2 μm. Damit ist eine äußerst schnelle
und zuverlässige
Entfernung beim Abtrag mit UV-Strahlung gewährleistet.
-
Nach
der Bildung der Lackschicht wird das Substrat im allgemeinen unter
Einwirkung von Wärme
getrocknet und nachgehärtet,
um die Schicht zu verfestigen, so dass sich die erforderliche Ätzbeständigkeit
einstellt. Hierzu wird das Substrat beispielsweise in einem Umluft-Trockner
oder mit einer IR-Strahlungsheizung getrocknet. Es kann auch eine
Kombination aus Durchlauftrockner und IR-Strahlungsheizung oder
Heißluftstrecke
eingesetzt werden.
-
Danach
wird das Substrat in der angegebenen Weise mit der Strahlungsquelle
belichtet. Die dabei entstehenden gasförmigen Produkte werden mit
geeigneten Pumpsystemen aus der unmittelbaren Umgebung des Substrats
abgezogen, um eine erneute Schichtbildung zu verhindern.
-
Indem
ein sehr schart fokussierter Laserstrahl verwendet wird, aus dem
auch den Hauptstrahl umgebende Streustrahlung ausgeblendet wird
und der über
die Resistschichtoberfläche
verfahren wird, können äußerst feine
Strukturen in der Resistschicht gebildet werden. Die erzielbaren
Strukturbreiten liegen deutlich unterhalb von 20 μm. Alternativ
kann auch flächige
Laserstrahlung, beispielsweise mit einem Strahlquerschnitt von 5
cm × 5
cm, eingesetzt werden. In diesem Falle wird die Strahlung entweder über eine
in direktem Kontakt mit der Substratoberfläche stehenden Maske auf die
Oberfläche
geleitet, oder die Strahlung wird über ein optisches System auf
die Oberfläche
projiziert. Auch in diesen Fällen
können äußerst feine
Strukturen mit geraden und steilen Flanken gebildet werden.
-
Nach
der Strukturierung der Lackschicht mit UV-Strahlung werden die freigelegten
Basismetalloberflächen
durch Ätzen
entfernt. Handelt es sich bei der Basismetalloberfläche um eine
Kupferschicht, so kann hierzu eine übliche saure Ätzlösung für Kupfer
eingesetzt werden. Besonders gut geeignet ist eine salzsaure CuCl2-Ätzlösung oder
eine salzsaure FeCl3-Lösung. Wahlweise kann auch eine
ammoniakalische Ätzlösung verwendet
werden, da der Resist eine ausreichende Widerstandsfähigkeit
(> 5 min) gegenüber alkalischen Medien
bei pH < 10 aufweist.
-
Vorzugsweise
wird die Lackschicht nach dem Entfernen der freigelegten Basismetallschicht
wieder entfernt, so dass die Metallmuster freiliegen. Dadurch können weitere
Metallschichten auf die Metallmuster abgeschieden werden. Insbesondere
eignen sich hierzu wässrige
alkalische Lösungen,
beispielsweise eine wässrige
Natriumcarbonatlösung
oder eine Natriumhydroxidlösung.
-
Das
entstandene Kupfermuster weist scharfkantige, sehr feine Kupferstrukturen
auf, die steile und gerade Flanken besitzen.
-
Nachdem
die Metallmuster freigelegt worden sind, kann mit einem stromlosen
Abscheideverfahren mindestens eine weitere Metallschicht auf die
Metallmuster aufgebracht werden. Insbesondere um die Oberflächen vor
Korrosion zu bewahren und um lötfähige und
bondbare Oberflächen
zu bilden bzw. während
einer langen Lagerzeit zu erhalten, werden geeignete Metallschichten
oder Kombinationen von Metallschichten abgeschieden. Um lötbare Oberflächen zu
bilden, kann eine Zinn- oder Zinnlegierungsschicht abgeschieden
werden; um bondbare Oberflächen
zu erhalten, kann auf die Kupferoberflächen zunächst insbesondere eine Nickelschicht
und darauf eine Goldschicht aufgebracht werden.
-
Um
die zusätzlichen
Metallschichten abscheiden zu können,
werden die Kupferoberflächen
der Metallmuster zunächst
vorbereitet, indem beispielsweise oberflächenaktive Mittel enthaltende
Lösungen
eingesetzt werden. Eine weitere zusätzliche Möglichkeit zur Vorbereitung
der Oberflächen
besteht darin, die Kupferoberflächen
anzuätzen,
beispielsweise um eine Mikrorauheit zu schaffen, damit die weiteren
metallischen Schichten auf der Kupferoberfläche fest haften. Hierzu werden übliche Ätzlösungen für Kupfer
eingesetzt, nämlich
saure, wässrige
Lösungen
von Oxidationsmitteln, beispielsweise Lösungen von Alkaliperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid
oder Caroat. Zwischen diesen und den weiteren Verfahrensschritten
werden die Oberflächen
gespült,
um anhaftende Flüssigkeitsreste
von der jeweils vorangegangenen Behandlung restlos zu entfernen.
-
Anschließend wird
in den freigelegten Kupferbereichen durch Metallabscheidung beispielsweise
eine Zinn- oder Zinnlegierungsschicht als Lotschicht oder eine Nickelschicht
und darauf eine Goldschicht als bondbare Oberfläche gebildet. Diese Schichten
dienen auch dazu, die Metallmuster gegen Oxidation zu schützen.
-
Zur
Bildung der Metallschichten mittels stromloser Abscheidung werden
an sich bekannte Abscheidebäder
eingesetzt.
-
Nach
Durchführung
der genannten Beschichtungsschritte wird das Substrat gespült und getrocknet.
-
Das
vorstehend beschriebene Verfahren kann in unterschiedlichen Verfahrenstechniken
durchgeführt werden.
Beispielsweise können
die mit den Kupferschichten versehenen Substrate in die in Behältern enthaltenen
Behandlungslösungen
eingetaucht werden. Eine bevorzugte Methode zum In-Kontakt-Bringen
der Substrate mit den Behandlungslösungen besteht darin, dass
ein Horizontal-Durchlaufverfahren für die Bildung der Lackschicht
und für
die Entfernung der freigelegten Kupferschichten angewendet wird.
Dieses Verfahren besteht darin, dass die Substrate in horizontaler
Transportrichtung durch eine derartige Anlage hindurchgeführt werden.
Dabei werden die Substrate entweder senkrecht oder waagerecht gehalten.
Im ersteren Falle können die
Substrate wiederum in einer horizontalen Transportrichtung geführt werden.
Die Lösungen
können
mittels geeigneter Düsen
an die Substratoberflächen
herangeführt
werden, indem sie mittels Schwall-, Spritz- oder Sprühdüsen oder
in Behandlungsbädern
mit den Behandlungsflüssigkeiten
in Kontakt gebracht werden.
-
Zur
Herstellung hoch integrierter Schaltungsträger können Basismaterialien für die Substrate
eingesetzt werden, die aus einem Dielektrikum bestehen, das an einer
oder beiden Seiten mit Basis-Kupferschichten versehen ist. Das Herstellungsverfahren
dieser Materialien ist an sich bekannt. Entsprechend dem Bedarf
an Verdrahtungsdichte können
die Dielektrikumsschichten ein- oder beidseitig auf das Träger substrat
aufgetragen werden. Denkbar sind auch Mehrfachbeschichtungen unter
jeweiliger Ausbildung eines Leitermusters in jeder neuen Lage mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Dadurch lässt
sich die Signalverdrahtungsdichte nahezu beliebig steigern. Dabei
versteht es sich von selbst, dass vor jedem weiteren Aufbau einer
zusätzlichen Dielektrikumsschicht
das jeweilige Leiterbild fertig ausgebildet sein muss.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist in 1 schematisch wiedergegeben:
Auf ein bereits
mit einer Kupferschicht 1 versehenes Substrat, das im Wesentlichen
Epoxidharzlagen 2 enthält, wird
eine Lackschicht 3 elektrophoretisch aufgetragen.
-
Die
Lackschicht wird gemäß 1A teilweise mit einer Maske 4,
beispielsweise einer Kontaktmetallmaske, abgedeckt. UV-Laserstrahlung 5,
beispielsweise von einem KrF-Excimer-Laser, wird durch die Maske 4 hindurch
auf die Lackschicht gestrahlt. Dabei wird die Lackschicht 3 in
den belichteten Bereichen von den Oberflächen der Kupferschichten 1 entfernt.
Dies ist in 1B an den Stellen 6 erkennbar,
an denen die Lackschicht 3 partiell entfernt worden ist.
-
Danach
wird das belichtete Substrat mit einer chemischen Ätzlösung in
Kontakt gebracht, beispielsweise mit einer salzsauren CuCl2-Lösung.
Dabei werden die freigelegten Kupferoberflächen angegriffen, so dass die
Kupferschicht 1 in diesen Bereichen von dem Epoxidharz 2 entfernt
wird. Dies ist in 1C an den Stellen 6' zu erkennen.
Beim Ätzen
entsteht das gewünschte
Leitermuster auf den Epoxidharzoberflächen 2.
-
Danach
wird die restliche Lackschicht mit einer Strippinglösung entfernt,
beispielsweise mit einer NaOH-Lösung.
Das hergestellte Metallmuster bleibt auf dem Substrat zurück (1D).
-
Nachfolgend
werden Ergebnisse der Untersuchungen zur Optimierung des Verfahrens
angegeben:
-
Synthese der Copolymere:
-
- 1. Zunächst
wurden die Copolymere im Chargenbetrieb hergestellt:
Zur Herstellung
der Copolymere wurde Methylethylketon (MEK) und Azobisisobutyronitril
(AZDN) in einen Doppelhalskolben gegeben. Anschließend wurden
die Monomere zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde während der
gesamten Reaktionsdauer unter Luftausschluss gehalten. Für die Herstellung
der Copolymere sind die eingesetzten Mengenverhältnisse der Bestandteile in
Tab. 1 wiedergegeben.
-
Zum
Start der Polymerisationsreaktion wurde die Mischung aufgeheizt.
Die Mischung wurde 24 Stunden lang am Rückfluss gehalten. Der nach
Abschluss der Reaktion ermittelte Umsatz in [%] ist ebenfalls in
Tab. 1 angegeben.
-
Nach
Abschluss der Reaktion wurde das Polymer aus der Reaktionsmischung
mit Wasser im Gewichtsverhältnis
7 Teile Wasser zu 1 Teil Reaktionsmischung ausgefällt. Nach
der Abtrennung wurde ein farbloses Pulver erhalten, das bei 60 bis
70°C 48
Stunden lang unter Vakuum getrocknet wurde.
-
Die
Molekulargewichte der Copolymere wurden mittels Gelpermeationschromatographie
(MW) bzw. Osmometrie (MN)
bestimmt, wobei jeweils ein PMMA-Standard zur Eichung verwendet
wurde.
- 2. In weiteren Versuchen wurden Copolymere
mit einem semikontinuierlichen Verfahren synthetisiert. Hierzu wurde
zu Beginn der Reaktion nur ein Teil der einzelnen Reaktionspartner
und während
des weiteren Verlaufs der Rest zugegeben.
-
BA
bzw. BMA wurden chargenweise zur Reaktionsmischung zugegeben, d.h.
die gesamte Menge zu Beginn der Reaktion. Für das Copolymer Nr. 6 wurde
der Initiator AZDN ebenfalls chargenweise zugegeben. Von MAA, MMA
und HEMA wurde jeweils ein Teil zu Beginn der Reaktion zugegeben
und ein weiterer Teil (etwa 33 bis 39%, bezogen auf die Gesamtmenge
dieses Monomers) innerhalb von 9 h Reaktionszeit zudosiert.
-
Die
Mischungsverhältnisse
der Monomere und die Eigenschaften der mit diesen Monomeren hergestellten
Copolymere sind in Tab. 2 angegeben. Die in Klammern angegebenen
Werte der zugegebenen Mengenanteile der Monomere sind die innerhalb
von 9 h Reaktionszeit zugegebenen Mengen, während die jeweils anderen Werte
die zu Beginn der Reaktion zugegebenen Mengen sind. Für AZDN sind
die einzelnen Zugaben separat ausgewiesen, wobei der Zeitpunkt der
Zugabe in Klammern angegeben ist (beispielsweise T3h: Zugabe nach
3 Stunden).
-
Charakterisierung der
Lacke und Lackschichten:
-
Einige
der im chargenweisen Betrieb bzw. nach dem semikontinuierlichen
Verfahren hergestellten Copolymere wurden mit der Spin-Coating-Technik
auf ein Kupferblech aufgetragen, wobei je nach gewünschter Schichtdicke
unterschiedliche Umdrehungsgeschwindigkeiten eingestellt wurden.
Die Schichten wurden in einem Ofen bei 70°C bzw. 100°C – je nach dem Tg-Wert
des Copolymers – getrocknet.
Der Ofen war mit einem Gebläse
ausgerüstet.
Es ist anzumerken, dass das Polymer auch unterhalb von Tg getrocknet werden kann. Aufgrund der Gegenwart
zusätzlicher
Substanzen im Lack ist der Tg des Lackes
geringer als der des reinen Copolymers.
-
Es
wurden die Dicke, die Ätzbeständigkeit,
und die Entfernbarkeit in alkalischer wässriger Lösung bestimmt. Die Bedingungen
hierzu waren wie folgt:
- a) Schichtdicke: Zur
Schichtdickenbestimmung wurde eine Vorrichtung verwendet, mit der
Induktionsströme
oder Foucoultströme
(Wirbelströme)
gemessen wurden (Bykotester 7500). Die Wiederholbarkeit der gemessenen
Werte betrug 1 μm.
Die erhaltenen Werte wurden durch optische Mikroskopie verifiziert.
- b) Ätzbeständigkeit: Ätzlösung: 30
Gew.-% FeCl3-Lösung + 10 Gew.-% HCl + 60 Gew.-%
Wasser; Temperatur: 40°C,
Tauchzeit: 1 min
- c) Entfernbarkeit in alkalischer Lösung: 2 Gew.-% NaON-Lösung; Temperatur:
50°C, Tauchzeit:
1 min
-
Die
Ergebnisse sind in Tab. 3 wiedergegeben.
- 3.
Weitere Copolymere wurden hergestellt, um die Reproduzierbarkeit
des Herstellverfahrens zu untersuchen. Die Mischungsverhältnisse
der Monomere und die physikalischen Eigenschaften der mit den Monomeren
erhaltenen Copolymere sind in Tab. 4 angegeben.
-
Copolymer
Nr. 13 wurde unter denselben Bedingungen wie Copolymer Nr. 6 hergestellt.
Jedoch wurde hier ein höherer
Umsatz erreicht, so dass die Glasübergangstemperatur Tg niedriger war.
-
Die
Copolymeren Nr. 14 und 15 wurden innerhalb von 6 h anstelle von
9 h polymerisiert. Daher sind die Umsätze nicht dieselben.
-
Um
die Reproduzierbarkeit zu erhöhen,
wurden die Copolymeren Nr. 16 und 20 mit semikontinuierlicher Zugabe
der Monomeren und des Initiators polymerisiert. Es wurden dieselben
Umsätze
erreicht.
-
Copolymer
Nr. 17 wurde unter denselben Bedingungen hergestellt, jedoch mit
einem größeren Anteil an
BA. Es wurde eine niedrigere Glasübergangstemperatur Tg festgestellt (etwa 74°C).
-
In
Tab. 5 sind weitere Ergebnisse zur Ätzbeständigkeit angegeben. Daraus
ergibt sich, dass mit den Copolymeren Nr. 16 und 17 ätzbeständige Schichten
bei einer Schichtdicke von 3 μm
erhalten werden. Diese Schichten sind gleichfalls in der alkalischen
wässrigen
Lösung
von den Kupferflächen
innerhalb der angegebenen Tauchzeit vollständig entfernbar.
-
Weiterhin
wurden die hergestellten Copolymere hinsichtlich ihrer Eignung zur
Formulierung eines anaphoretischen Lackes untersucht. Hierzu wurden
jeweils Lacke hergestellt, die folgende Zusammensetzung aufwiesen:
Polymer | 10
Gew.-% |
Lösungsmittel
(MEK) | 18,6
Gew.-% |
Base
(Triethylamin) | 0,4
bis 1,2 Gew.-% |
Wasser | Rest |
-
Indem
die Menge der zugegebenen Base variiert wurde, konnten verschiedene
pH-Werte der Lacke eingestellt
werden. Dabei wurden unterschiedliche Zustände der gebildeten Emulsion
erhalten: Bei einem pH-Wert des Lackes unterhalb eines bestimmten
Umschlagspunktes entstand eine trübe Flüssigkeit. Oberhalb dieses Wertes
war die Emulsion klar. Am Umschlagspunkt selbst veränderte sich
die trübe
Flüssigkeit
zu der klaren Emulsion.
-
Es
wurden Lacke mit den Copolymeren Nr. 6, 16 und 20 hergestellt und
untersucht. In 2 sind die Abhängigkeiten
der pH-Werte von der Zugabemenge von Triethylamin [Gew.-%] zum Lack
angegeben. Außerdem
ist aus 2 zu entnehmen, bei welchen
pH-Werten eine trübe
Flüssigkeit
und bei welchen pH-Werten eine klare Emulsion vorlag.
-
Zur
Bildung eines anaphoretischen Lackes wurde jeweils ein pH-Wert eingestellt,
bei dem eine klare Emulsion vorlag, und zwar wenig oberhalb des
mit vertikalen Linien in 2 angedeuteten Umschlagspunktes.
-
Zur
anaphoretischen Abscheidung des Lackes wurde eine experimentelle
Anordnung gewählt,
bei der ein Kupferblech als Anode mit einer Gesamtfläche von
6 cm2 zwischen zwei Edelstahlblechen als
Kathoden angeordnet waren. Die Anoden/Kathoden-Abstände wurden
auf 2 cm eingestellt. Diese Anordnung war in einem Behälter angeordnet,
der die Emulsion enthielt. Das Flüssigkeitsvolumen betrug 100
cm3. Zwischen die Anode und die Kathoden
wurde eine Spannung mittels einer Spannungsversorgung angelegt,
wobei der fließende
Strom konstant gehalten wurde.
-
Typische
Spannung/Zeit-Abhängigkeiten
für einen
mit dem Copolymer Nr. 6 hergestellten Lack für unterschiedlich hohe kathodische
Stromdichten sind in 3 wiedergegeben. Ein ähnliches
Verhalten wurde auch für
den mit dem Copolymer Nr. 16 hergestellten Lack gefunden.
-
Durch
Einstellung der kathodischen Stromdichte konnten Schichten des mit
dem Copolymer Nr. 6 hergestellten Lackes mit einem großen Spektrum
unterschiedlicher Schichtdicken hergestellt werden. Indem die Abscheidungsdauer
bei einer eingestellten kathodischen Stromdichte gewählt wurde,
konnten Schichten mit einer bestimmten Dicke erhalten werden.
-
Nach
Abscheidung der Lackschichten aus dem Copolymer Nr. 6 auf der Kupferanode
wurde diese gespült
und getrocknet, um überschüssige Mengen
des Lösungsmittels
(MEK) und der Base (Triethylamin) von der Schicht zu entfernen und
um die Schicht zu verdichten.
-
In 4 sind
Ergebnisse der Schichtdickenmessung für Lacke wiedergegeben, die
mit dem Copolymer Nr. 6 erhalten wurden, wobei die Schichten in
diesem Fall mit zwei unterschiedlichen kathodischen Stromdichten
hergestellt wurden.
-
Die
Schichten wurden nach der Herstellung 30 min lang bei 95°C wärmebehandelt.
Die Temperatur lag 10°C
oberhalb der Glasübergangstemperatur
Tg dieses Copolymers.
-
Aus 4 ist
erkennbar, dass auch Schichten mit einer Dicke von nur 1 bis 2 μm erhalten
werden konnten.
-
In
weiteren Versuchen wurde die Ätzbeständigkeit
dieser Schichten ermittelt. Die Ätzbeständigkeit wurde
mit einer Lösung
untersucht, die folgende Zusammensetzung aufwies:
FeCl3 | 30
Gew.-% |
HCl | 10
Gew.-% |
Wasser | Rest |
-
Die Ätzbadtemperatur
betrug 40°C,
die Ätzdauer
1 min.
-
In
Tab. 6 sind die Ergebnisse für
Lacke mit dem Copolymer Nr. 6 wiedergegeben, wobei die Lackschicht
in diesem Falle mit einer kathodischen Stromdichte von j = 0,50
mA/cm2 abgeschieden wurde.
-
In
Tab. 6 sind neben den für
die Lackformulierung benötigten
Copolymeren auch die Cutoff-Spannung (Spannung, bei der die Abscheidung
beendet wurde), die Zeitdauer der Abscheidung, die ermittelte Schichtdicke
und die Ätzbeständigkeit
angegeben.
-
In
Tab. 7 sind weitere Ergebnisse für
die Ätzbeständigkeit
verschiedener Lacke mit dem Copolymer Nr. 6 enthalten, die bei einer
kathodischen Stromdichte von j = 0,33 mA/cm2 erhalten
wurden.
-
Aus
Tab. 6 und Tab. 7 ergibt sich, dass die minimale Dicke der Lackschicht
mit dem Copolymer Nr. 6 2 bis 3 μm
betrug, wobei es auf die anodische Stromdichte nicht ankam. Diese
Minimalschichtdicke entsprach der Minimaldicke der mit der Spin-Coating-Technik aufgebrachten
Schichten. Dasselbe Ergebnis wurde bei Versuchen mit einem Lack
gefunden, der mit dem Copolymer Nr. 16 hergestellt worden war.
-
Die
anaphoretisch abgeschiedenen Schichten wurden ferner mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM)
und Atomkraftmikroskopie (AFM) untersucht. Danach wurden Schichtoberflächen festgestellt,
die rauher waren als die entsprechenden Schichtoberflächen der
mit der Spin-Coating-Technik hergestellten Schichten. Die mittlere
Rauheit einer 2,9 μm
dicken Schicht, bestimmt mit der AFM-Technik, betrug 320 nm, während die
mittlere Rauheit einer 3,4 μm
dicken, mit der Spin-Coating-Technik aufgebrachten Schicht 70 nm
betrug. Die anaphoretisch hergestellten Schichten waren im Wesentlichen
säulenförmig aufgebaut.
-
Danach
wurden Versuche zur Einbeziehung eines Ablationsverstärkers in
die Lackzusammensetzung des Copolymers Nr. 16 durchgeführt. Als
Ablationsverstärker
wurde trans-Benzylidenacetophenon in einer Konzentration von 10
Gew.-%, bezogen auf die Copolymermenge, eingesetzt. Durch die Einlagerung
des Ablationsverstärkers
wurde das Emulgierverhalten des Copolymers nicht wesentlich beeinflusst.
Der pH-Wert wurde lediglich um etwa 0,15 Einheiten erhöht. Die
Charakteristik blieb im Wesentlichen unverändert.
-
Nachfolgende
Anaphoreseexperimente wurden mit einem Lack durchgeführt, der
folgende Zusammensetzung aufwies:
Copolymer
Nr. 16 | 10
Gew.-% |
trans-Benzylidenacetophenon | 1
Gew.-% |
MEK | 18,6
Gew.-% |
Triethylamin | 0,5
Gew.-% |
Wasser | 69,9
Gew.-% |
-
Der
pH-Wert der Emulsion betrug 7,84.
-
Unter
den vorgenannten Bedingungen wurden Schichten mit einer Dicke von
3,8 μm und
11,5 μm
abgeschieden.
-
An
einer Epoxidharzplatte, die mit einer 10 μm dicken Kupferschicht und einer
darauf aufgebrachten 3 μm
dicken Lackschicht versehen war, wurde dann der Abtrag mit einer
UV-Laserquelle untersucht. Hierzu wurde ein KrF-Laser mit einer
Laserausgangsleistung von 50 Watt eingesetzt. Der fokussierte Laserstrahl
wurde über
die beschichtete Oberfläche
geführt.
Die Energiedichte im Laserstrahl betrug 150 mJ/cm2 bis
200 mJ/cm2. Dabei wurde die Lackschicht
von der Kupferoberfläche
entfernt.
-
Das
beim Laserstrukturieren freigelegte Kupfer wurde mit einer sauren
Kupferchlorid-Ätzlösung bei 45°C mit folgender
Zusammensetzung entfernt:
Kupferchlorid | 80
bis 160 g Cu2+/l |
Salzsäure | 280
bis 300 ml (32 Gew.-%ige HCl)/l |
-
Es
wurde ein aus Kupferleiterzügen
bestehendes Muster gebildet. Die Lackschicht wurde anschließend mit
einer 2 Gew.-%igen NaOH-Lösung
von der Basiskupferoberfläche
vollständig
entfernt.
-
Das Ätzergebnis
wurde durch rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen verifiziert:
Die Leiterzüge wiesen
einen sehr regelmäßigen Querschnitt
auf: die Leiterzüge
waren trapezförmig
mit einer Breite von etwa 20 μm
ausgebildet. Die Auflagefläche
der Leiterzüge
auf dem FR4-Material war größer als
die Oberfläche
der Leiterzüge.
Die Flanken der Leiterzüge
waren regelmäßig, gerade
gebildet und so steil, dass die Unterätzung weniger als 2,5 μm betrug.
Einkerbungen, trichterförmige
Ausätzungen
und andere Unregelmäßigkeiten
wurden nicht festgestellt. Auf den während des Ätzprozesses von der Lackschicht
geschützten
Oberflächenbereichen
waren keine Ätzspuren
zu erkennen.
-
Zur
Ermittlung der Wirkung des Ablationsverstärkers wurde eine vollflächige Lackschicht
mittels Spin-Coating auf Leiterplattenmaterial hergestellt, die
eine Dicke von 2,5 μm
aufwies und den Ablationsverstärker
in einer Konzentration von 10 Gew.-% enthielt. Es wurden verschiedene
Bereiche einer derart hergestellten Schicht mit einer unterschiedlichen
Anzahl von Laserpulsen mit einer Laserwellenlänge von 308 nm, einer Laserenergie
von 600 mJ und einer Energiedichte von 400 mJ/cm2 belichtet.
Anschließend
wurde das freigelegte Kupfer geätzt.
Damit wurde bestimmt, wie viele Laserpulse zur vollständigen Entfernung
des Polymers erforderlich sind. In Tab. 8 sind die Ergebnisse dieser
Versuche wiedergegeben.
-
In
einem weiteren Experiment wurden weitere Emulsionslacke aus dem
Copolymer Nr. 16 hergestellt. Die Emulsionen hatten die folgende
Zusammensetzung, wobei in den einzelnen Lacken unterschiedliche
Ablationsverstärker
verwendet wurden:
Copolymer
Nr. 16 | 10
Gew.-% |
Ablationsverstärker | 1
Gew.-% |
MEK | 11,8
Gew.-% |
Triethylamin | 0,5
Gew.-% |
Wasser | 76,7
Gew.-% |
-
Die
Lackemulsionen wurden bei einer kathodischen Stromdichte von j =
0,50 A/cm2 auf Leiterplattenmaterial aufgebracht.
Die Cutoff-Spannung betrug 80 V. Die übrigen Abscheidungsbedingungen
entsprachen den vorstehend angegebenen Bedingungen.
-
Danach
wurden die gebildeten Resistschichten unter den vorstehend angegebenen
Bedingungen abgetragen. Die Anzahl der für einen vollständigen Abtrag
der Schichten erforderlichen Laserpulse ist in Tab. 9 für verschiedene
Ablationsverstärker
angegeben.
Tabelle
3:
- *) "i.O.": in Ordnung (für Ätzbeständigkeit:
keine Oxidation erkennbar)
Tabelle
5: - *) "i.O.": in Ordnung (für Ätzbeständigkeit:
keine Oxidation erkennbar)
-
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