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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Massenmodifikation von Polyacetal für das Verarbeiten
zu einem Polyacetalartikel, der säuregeätzt und plattiert werden soll,
sowie die beispielsweise durch Formen erhaltenen Polyacetalartikel
sowie die Polyacetalartikel, wenn sie mit einem oder mehreren Plattierkatalysator(en),
einer stromlosen Metallplattierlösung,
gefolgt von einem galvanischen Verfahren geätzt und plattiert worden sind.
Die Erfindung befasst sich spezifisch mit dem Erhalten plattierter
Polyacetalartikel mit überlegenem ästhetischem
Aussehen, wobei eine gute Plattierungshaftung und eine gute Widerstandsfähigkeit
des Polyacetals gegen chemischen Angriffbeibehalten wird.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Polyacetale
(manchmal als Acetalharze bezeichnet) sind eine Klasse von Polyoxymethylenzusammensetzungen,
die beispielsweise in den
US-Patentschriften
5.318.813 ,
5.344.882 und
5.286.807 beschrieben worden
sind. Polyacetalharze werden unter anderem durch E.I. du Pont de
Nemours and Company, Wilmington, Delaware, USA, unter der Handelsbezeichnung
DELRIN
® vertrieben.
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Polyoxymethylenzusammensetzungen
(Polyacetale) werden im Allgemeinen als Zusammensetzungen umfassend
betrachtet, die auf Homopolymeren von Formaldehyd oder cyclischen
Oligomeren von Formaldehyd, beispielsweise Trioxan, deren endständige Gruppen
durch Veresterung oder Veretherung endverkappt werden, sowie Copolymeren von
Formaldehyd oder cyclischen Oligomeren von Formaldehyd mit Oxyalkylengruppen
mit mindestens zwei nebeneinander liegenden Kohlenstoffatomen in der
Hauptkette basieren, wobei die endständigen Gruppen der Copolymere
hydroxylterminiert oder durch Veresterung oder Veretherung endverkappt sein
können.
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Zusammensetzungen
auf der Basis von Polyoxymethylen von relativ hoher Molmasse, d.h. 10.000
bis 100.000, sind beim Herstellen halbfertiger und fertiger Artikel
durch irgendeine der Techniken, die allgemein bei thermoplastischen
Materialien angewendet werden, z.B. Kompressionsformen, Spritzgießen, Extrusion,
Blasformen, Rotationsformen, Schmelzspinnen, Stanzen und Thermoformen
nützlich.
Fertige Produkte, die aus derartigen Zusammensetzungen hergestellt
sind, besitzen extrem wünschenswerte
physikalische Eigenschaften einschließlich hohe Steifigkeit, Festigkeit,
chemische Beständigkeit
und Lösungsmittelwiderstandsfähigkeit.
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Es
ist bekannt, dass geformte Artikel, die aus Polyacetalen hergestellt
sind, die chemisch äußerst stabil
und kristallin sind, schwieriger zu dekorieren oder zu überformen
sind und noch spezifischer (durch Vakuumdampftechnik) schwierig
zu metallisieren, plattieren (stromlos plattieren oder galvanoplattieren)
oder zu lackieren sind als andere geformte Kunststoffmaterialien.
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Allgemein
gesprochen sind Kunststoffe chemisch ziemlich beständig und
gefomte Produkte davon, die durch Spritzgießen oder dergleichen hergestellt
werden, besitzen eine glatte Oberfläche, so dass es schwierig ist,
die Oberfläche
derselben durch Bedrucken, Beschichten, Absetzen oder dergleichen zu
dekorieren und es auch schwierig ist, die Oberfläche Verarbeiten wie Aufkleben
durch Klebstoffe zu unterwerfen. Weil Polyacetalharz eine besonders
geringe Oberflächenaktivität aufweist
und kein geeignetes Lösungsmittel
bekannt ist, das eine Affinität
für Polyacetal
aufweist, ist die Oberflächendekoration und
Befestigung desselben in der Praxis schwierig durchzuführen und
so werden Polyacetalharze selten für Anwendungen verwendet, die
derartige Behandlungen erfordern.
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Jedoch
hat die Anwendung von Kunststoffen in letzter Zeit eine Diversifikation
durchgemacht und Anwendungen höherer
Qualität
müssen
häufig gleichzeitig
mehrere Kriterien, wie beispielsweise Funktionsfähigkeit und Aussehen oder Funktionsfähigkeit
und Haftungseigenschaften erfüllen.
So wird eine gute Oberflächenverarbeitbarkeit
bei Polyacetalen immer wichtiger.
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Die
Oberflächenverarbeitbarkeit
von Polyacetalen kann bis zu einem gewissen Grad durch Behandeln
mit einer sauren Lösung
oder einer oxidierenden Lösung
verbessert werden. Saure Lösungen von
p-Toluolsulfonsäure,
Kampfersulfonsäure,
Phosphorsäure,
saurem Ammoniumsulfat und dergleichen sind schon vorgeschlagen worden,
während
eine Mischung von Chromsäure
und Schwefelsäure
als oxidierende Lösung
vorgeschlagen worden ist. Ein verbessertes Verfahren für das Galvanisieren
wird auch durch Eintauchen des geformten Artikels in Chinolin, Pyridin
oder g-Butyrolacton vor der oben erwähnten Oberflächenbehandlung
mit einer Lösung
eines sauren Mittels bereitgestellt.
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Das
Ziel dieser Behandlungen besteht darin, eine raue Oberfläche herzustellen
und gleichzeitig reaktive Gruppen auf einem Teil des Polyacetalmoleküls durch
Oxidierungswirkung der Lösungen
zu bilden. Jedoch entstehen beim Versuch, die Wirkung einer Oberflächenbehandlung
durch eine derartige Vorgehensweise zu verbessern, Probleme wie
das Verschlechtern des Polyacetalharzes durch den ganzen Körper hindurch,
was zu Verlust an Festigkeit, der Bildung von Rissen oder einer
schlechten Oberflächenbeschaffenheit
führt.
Andererseits ist, wenn die Behandlung unter Anwendung von Bedingungen durchgeführt wird,
die keine Verschlechterung des Polyacetals verursachen, die Wirkung
der Oberflächenbehandlung
im Allgemeinen nicht ausreichend und eine gute Oberflächenbearbeitung
kann nicht durchgeführt
werden.
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Beim
Behandeln von Polyacetalartikeln zum Verbessern ihrer Oberflächenbearbeitbarkeit
stößt man auf
wesentliche Probleme bezüglich
des Regulierens der Neigung, die Oberfläche durch chemische Modifikation
zu aktivieren und aufzurauen sowie des Auswählen der Polyacetalzusammensetzung
derart, dass ihre anfänglichen
Masseneigenschaften beibehalten werden. Die Schwierigkeit des Behandelns der
Oberfläche
eines Polyacetalharzes macht sich durch hohe Ausschussraten, insbesondere,
wenn kompliziert gestaltete Teile in eine saure Lösung eingetaucht
werden, oder schlechte Haftung der Beschichtung(en) bemerkbar. Mit
Beschichtung ist eine dekorative oder funktionelle Schicht gemeint,
die auf die säuregeätzte Oberfläche des
geformten Polyacetalartikels aufgebracht wird. Vor allem ist es
wünschenswert,
eine gute Haftung der Beschichtung sowie ein ausgezeichnetes ästhetisches
Aussehen der Oberfläche
zu erhalten.
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Die
Schwierigkeiten des Metallisierens von Polyacetalartikeln ist beispielsweise
in
GB-A 2091274 beschrieben,
die eine vorhergehende Oberflächenbehandlung
durch Säureätzen, beispielsweise
unter Anwendung einer Mischung von 30-60 Gew.-% Schwefelsäure, 5-30
Gew.-% Salzsäure
und 65-10 Gew.-% Wasser; oder 20-50 Gew.-% Schwefelsäure, 30-50
Gew.-% Phosphorsäure
und 50-0 Gew.-% Wasser vorschlagt. Mischungen organischer und anorganischer
Sauren sind ebenfalls in Betracht gezogen worden. Nach dem Säureätzen wurden
die Artikel in eine neutralisierende Lösung getaucht, mit einem Urethanlack
grundiert, durch kathodisches Sputtern metallisiert und mit einer
Deckbeschichtung am einem Acrylurethanlack oder einem Acrylesterlacksystem
lackiert.
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Die
französische
Patentbeschreibung
FR-A-2.703.074 beschreibt
die vorhergehende Oberflächenbehandlung
von Polyacetalartikeln, um sie für das
Plattieren vorzubereiten, durch Ätzen
mit einem gemischten Säurebad
aus Schwefel-, Phosphor- und Salzsäuren in den Mengen von 30 Vol-% Schwefelsäure (96/98%ige
Reinheit), 20 Vol-% Phosphorsäure
(85%ige Reinheit), 5 Vol-% Salzsäure
(35/37%ige Reinheit) und 45 Vol-% Wasser. Dieses Verfahren hat sich
im kleinen Maßstab
für das
Plattieren von Artikeln, die aus Polyacetalcopolymeren hergestellt
sind, als mäßig erfolgreich
erwiesen, seine Anwendung im industriellen Maßstab ist jedoch nicht zufriedenstellend
gewesen.
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Die
US-Patentschrift 4.826.565 offenbart
das Oberflächenaufrauen
eines geformten Polyacetalartikels durch Ätzen mit einer sauren Lösung. Sie
bespricht Oberflächenaufraumethoden
durch Zusetzen von Substanzen zum Polyacetalharz wie beispielsweise
Metallcarbonaten, die während
der Säureätzung herausgelöst werden
können.
Es wird berichtet, dass diese Methoden eine erwünschte Oberflächenbearbeitbarkeit
bieten, jedoch war eine fortgeschrittene Prozesskontrolle der Ätzbedingungen
erforderlich, um ein Produkt mit überlegenen Oberflächencharakteristiken
zu erhalten. Außerdem
nahm die Leistungsfähigkeit
der Ätzlösung im
Laufe der Zeit ab, die Ätzlösung wurde
kontaminiert und dadurch wurden die Oberflächenbearbeitbarkeit des Polyacetalartikels
und die Haftung einer plattierten Schicht an dem Artikel reduziert.
Die
US-Patentschrift 4.826.565 schlug
vor, diese Probleme durch Einarbeiten von Zusatzmitteln, insbesondere
Thioharnstoff, in die Ätzlösung zu
reduzieren. Es wurden Tests mit Polyacetalharzen, die 3 Gew.-% Calciumcarbonat
mit Teilchengrößen von
0,01 μm
bis 20 μm
enthielten, mit und ohne zugesetzten Thioharnstoff in einem gemischten
Säurebad
bestehend aus einer Mischung von Schwefel- und Phosphorsäuren durchgeführt. Es wurde
gefunden, dass der Zusatz von Thioharnstoff zu einer Verbesserung
führte.
Es wurden keine spezifischen Einzelheiten über die Polyacetalharze angegeben,
von der Angabe abgesehen, dass die üblichen Zusatzmittel eingearbeitet
werden konnten.
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Trotz
der Schwierigkeiten, auf die man bisher gestoßen ist, ist es äußerst wünschenswert,
Polyacetalartikel insbesondere für
Anwendungen, bei denen das Aussehen der Oberfläche wichtig ist, einer Oberflächenbehandlung
zu unterwerfen, während
gute physikalisch-mechanische Eigenschaften des Polyacetals beibehalten
werden und ein verbessertes Plattierungsaussehen erreicht wird.
Eine spezifische Anwendung sind metallplattierte Verschlusskappen
für Parfümflaschen,
wo Polyacetal aufgrund seiner überragenden
mechanischen Leistungsfähigkeit,
nämlich der
Steifigkeit und Schlagzähigkeit
von Polyacetal im Vergleich mit anderen Kunststoffen und seiner überragenden
chemischen Widerstandsfähigkeit,
insbesondere gegen Alkohol, im Vergleich mit amorphen Polymeren,
bevorzugt werden würde.
Jedoch erfordern Verschlusskappen für Parfümflaschen eine sehr gute Oberflächenbeschaffenheit
der Metallplattierung und dies ist schwierig zu erreichen, während eine
gute Widerstandsfähigkeit
gegen Angriff durch Chemikalien und ein gutes Anhaften der Plattierung erreicht
werden.
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Wie
oben beschrieben, müssen
zur Zeit viele Probleme beim Plattieren von schmelzverarbeiteten Polyacetalharzprodukten
bewältigt
werden. Insbesondere ist es bisher nicht möglich gewesen, Parfümkappen
hoher Qualität,
die aus metallplattiertem Polyacetal bestehen, herzustellen. Stattdessen
sind andere plattierte amorphe Polymere in Verbindung mit einem
Einsatz, beispielsweise aus Polyolefin, verwendet worden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bietet eine Polyacetalmischung für das Verarbeiten zu einem
Polyacetalartikel, der säuregeätzt und
plattiert werden soll, wobei eine hohe Dichte von Löchern/Poren
an der Oberfläche
eines geformten Acetalartikels gebildet werden kann, um eine ausgezeichnete
mechanische Verankerung für
das Abscheiden einer Metallschicht während des Plattiervorgangs
zu bieten, so dass eine ausgezeichnete endgültige Haftung der Metallschicht und
eine Oberfläche
mit ausgezeichnetem ästhetischem
Aussehen bereitgestellt wird. Die Löcher/Poren werden durch ausgewähltes chemisches Ätzen gebildet,
währenddessen
ein säurelöslicher
Mineralfüllstoff
in dem Polyacetal gelöst
wird, wodurch Löcher/Poren
einer gut geregelten Größenverteilung zurückgelassen
werden. Bei dieser Ätzlösung sind die
Größe und Dichte
der Löcher
(Bereich, der durch die Löcher
bedeckt ist) und das (homogene) Verteilungsmuster der Löcher kritisch.
Ist das Ätzen
zu stark, wodurch eine hohe Dichte großer Löcher erzeugt wird, oder ist
die Größe der Teilchen
zu hoch bei einem schlechten Verteilungsmuster und einer breiten
Größenverteilung,
so führt
das zu einer inakzeptablen Oberfläche, die, wird sie plattiert,
eine schlechte Oberflächenästhetik
und/oder schwache Haftung aufweist. Die Herausforderung besteht
damit darin, die Oberfläche
ausreichend zu ätzen,
um mechanische Ankerpunkte zum Entwickeln einer ausreichenden Haftung
zu bilden, ohne die Oberflächenerscheinung
zu beeinträchtigen.
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Die
Erfindung bietet in einer Ausgestaltung eine Polyacetalmischung
für das
Verarbeiten zu einem Polyacetalartikel, der säuregeätzt und plattiert werden soll,
wobei die Mischung folgendes umfasst: eine Polyacetalharzmischung
umfassend 97-99,9 Gew.-% Polyacetal und 0,1-3 Gew.-% halbkristallines oder
amorphes thermoplastisches Nichtpolyacetalharz einer Molmasse von
5.000-50.000; und säurelösliche Teilchen
aus der Gruppe ausgewählt
unter Carbonaten, Phosphaten, Sulfaten, Acetaten, Silicaten mindestens
eines Metalls der Gruppe II des Periodensystems der Elemente, wobei
die säurelöslichen Teilchen
in einer Menge von 2 bis 6 Gew.-% der Polyacetalmischung vorliegen,
wobei mindestens 98% der säurelöslichen
Teilchen im Größenbereich
von 0,1 bis 5 μm
(Mikrometern) liegen; und säureunlösliche anorganische
Teilchen aus der Gruppe bestehend aus Glaspulver, Kaolin und Silicaten.
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Die
erfindungsgemäße Polyacetalmischung ist
durch gute Verarbeitbarkeit, beispielsweise Formen ohne Bildung
von Defekten in dem hergestellten Produkt gekennzeichnet. Polyacetalartikel,
die aus einer erfindungsgemäßen Mischung
hergestellt werden, sind durch die Abwesenheit von Verarbeitungsdefekten,
insbesondere Verformungsdefekten wie Runzeln, Fließlinien,
Spreizstellen oder Strahlmarkierungen, verbesserte Plattierbarkeit
(Gleichformigkeit und Haftung), verbesserte Erscheinungsbeurteilung
(Plattiererscheinung) und gute erhaltene physikalisch-mechanische
Eigenschaften, nämlich
Steifigkeit und Schlagfestigkeit, gekennzeichnet. Die plattierten
Polyacetalartikel sind auch durch eine verbesserte Oberflächenbeschaffenheit,
die visuell auf der Basis der Abschwächung eines reflektierten Bilds
unter einer Lichtquellebeurteilt wird, gekennzeichnet.
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Ein
wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die gebildeten
plattierten Polyacetalartikel eine gleichbleibend ausgezeichnete
Erscheinungsbeurteilung beibehalten, ohne die Haftung der Plattierung
oder die Beständigkeit
des Polyacetals zu kompromittieren. Die aus der erfindungsgemäßen Mischung
erhaltenen Polyacetalartikel besitzen auch eine verbesserte Verarbeitbarkeit
während
der Säureätzung und
des darauffolgenden Plattierens. Die Artikel weisen eine geringe
Ausschussrate auf, wenn sie in eine saure Ätzlösung eingetaucht werden. Die Ausschussrate
ist der Prozentsatz an Teilen, der aufgrund des Säureätzens zerbricht
oder auf dem Oberflächenartefakte
wie die Bildung von Rissen (entweder während des Säureätzens oder während späterer Verarbeitungsschritte)
zu beobachten sind.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Polyacetalmischung,
erfindungsgemäßen, aus
der Mischung hergestellten Artikel, erfindungsgemäßen säuregeätzten Artikel
und endgültigen
plattierten Polyacetalartikel sind vielfältig:
- i)
Das Verarbeiten der Mischung zu einem Artikel wie beispielsweise
durch Formen, wird verbessert und Verarbeitungsdefekte sind im Wesentlichen eliminiert;
- ii) Das Säureätzen lässt sich
in einem vollständig aus
Säure bestehenden
Bad (ohne Zusatzmittel) mit einer geringen Ausschussrate (weniger Ätzdefekten)
erreichen, wodurch eine geätzte
Oberfläche
mit gleichförmig
kleinen Poren bereitgestellt wird;
- iii) Die geätzte
Oberfläche
weist eine gleichförmige
Verteilung vieler kleiner Poren bei einer sehr gleichmäßigen Verteilung
der Porengröße auf;
- iv) Die Katalysation der geätzten
Oberfläche
kann verbessert werden, um das Anhaften und die Leistung des Plattierungskatalysators
zu verbessern;
- v) Die so gebildeten plattierten Artikel weisen eine gleichbleibend
ausgezeichnete Erscheinungsbeurteilung auf;
- vi) Die aufgebrachte Plattierung besitzt eine überlegene
Haftung; und
- vii) Die physikalischen Eigenschaften des Polyacetals, insbesondere
die Beständigkeit
gegen chemischen Angriff, werden beibehalten.
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Von
der Polyacetalmischung, die verarbeitet, geätzt und plattiert werden soll,
abgesehen, umfassen weitere Ausgestaltungen der Erfindung für das Ätzen bereite
Polyacetalartikel, die aus der Mischung hergestellt werden, geätzte Polyacetalartikel
mit einer gleichförmigen
porösen
Oberfläche,
die durch Ätzen
dieser Artikel erhalten werden, und plattierte Polyacetalartikel,
die durch Plattieren der mit Säure
geätzten
Polyacetalartikel mit einem oder mehreren Plattierkatalysatoren,
einer stromlosen Metallplattierlösung
und einer galvanischen Plattierung, bevorzugt einer Kombination
von allen dreien, erhalten werden können. Noch weitere Ausgestaltungen
der Erfindung bestehen aus einer Methode zum Galvanisieren eines
Polyacetalartikels und einer Methode zum Herstellen einer spezifischen
Polyacetalmischung, um die Haftung und die Wirkung eines aufgebrachten Plattierkatalysators
zu verbessern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In
den beiliegenden Zeichnungen sind:
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1a und 1b Fotografien,
die typische Oberflächenartefakte
zeigen, die an stromlos nickelplattierten Polyacetalartikeln einer
vergleichenden Polyacetalrezeptur gemäß beobachtet werden.
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1c eine
entsprechende Fotografie eines erfindungsgemäßen stromlos nickelplattierten
Polyacetalartikels ist.
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2a eine
Fotografie ist, die eine nicht gleichförmige Kupferplattierung auf
drei vergleichenden geformten Polyacetalteilen zeigt.
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2b eine
entsprechende Fotografie eines kupferplattierten Polyacetalartikels
ist, der erfindungsgemäß hergestellt
worden ist.
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3a eine
REM-Fotografie einer geformten und geätzten Oberfläche einer
erfindungsgemäßen Polyacetalrezeptur
ist.
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3b eine
REM-Fotografie einer geformten und geätzten Oberfläche einer
vergleichenden Polyacetalrezeptur ist.
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4a eine
REM-Fotografie einer kupferplattierten Oberfläche einer vergleichenden Polyacetalrezeptur
ist. Banden oder Markierungen, die in 4a vorliegen,
reduzieren die Qualität
der reflektierten Bilder, was zu Teilen eines weniger guten Oberflächenaussehens
führt.
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4b eine
REM-Fotografie einer kupferplattierten Oberfläche einer erfindungsgemäßen Polyacetalrezeptur
ist.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Die
Erfindung bietet Polyacetalmischungen für das Verarbeiten zu einem
Polyacetalartikel, der säuregeätzt und
plattiert werden soll, um plattierte Polyacetalartikel mit einer
ausgezeichneten visuellen Erscheinungsbeurteilung in Kombination
mit guter Haftung und guten beibehaltenen physikalisch-mechanischen Eigenschaften
herzustellen.
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Diese
Erfindung betrifft gewisse Polyacetalzusammensetzungen, die nach
dem Schmelzverarbeiten (wie durch Spritzgießen) einem Ätzen aus einem gemischten Säurebad unterworfen
werden, das mindestens drei Sauren aus der Gruppe Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure und
eine organische Säure
enthält
und bevorzugt die vier Säuren Schwefelsaure,
Phosphorsäure,
Salzsäure
und Essigsäure
enthält.
Die Polyacetalzusammensetzungen enthalten geringe Mengen funktioneller
Modifiziermittel (unten beschrieben), die dazu beitragen, das gute
Aussehen des plattierten Polyacetals und die physikalischen Eigenschaften
des Polyacetals beizubehalten.
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Die
erforderliche hohe Leistungsfähigkeit (gute
Haftung, Steifigkeit, Schlagzähigkeit
und Oberflächenästhetik)
wird unter Anwendung der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung, Oberflächenbehandlung
und des erfindungsgemäß angewendeten
Plattierverfahrens, wie unten in weiteren Einzelheiten aufgeführt, erreicht.
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POLYACETALE
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Der
Begriff „Polyacetal", wie hier verwendet, umfasst
Homopolymere von Formaldehyd oder von cyclischen Oligomeren von
Formaldehyd, deren endständige
Gruppen durch Veresterung oder Veretherung endverkappt sind, und
Copolymere von Formaldehyd oder von cyclischen Oligomeren von Formaldehyd
und anderen Monomeren, die Oxyalkylengruppen mit mindestens zwei
nebeneinander liegenden Kohlenstoffatomen in der Hauptkette ergeben, wobei
die endständigen
Gruppen der Copolymere hydroxylterminiert sein können oder durch Veresterung
oder Veretherung endverkappt sein können.
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Das
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Polyacetal kann verzweigt oder linear sein und besitzt
im Allgemeinen eine zahlendurchschnittliche Molmasse im Bereich
von 10.000 bis 100.000, bevorzugt 20.000 bis 75.000. Die Molmasse
kann geeigneterweise durch Gelpermeationschromatografie in m-Kresol
bei 160°C
mit Hilfe eines bimodalen DuPont PSM-Säulenkits mit einer Nennporengröße von 60
und 100 Å gemessen
werden. Obwohl Polyacetale mit höheren
oder niedereren Molmassendurchschnitten je nach den erwünschten physikalischen
und Verarbeitungsbedingungen verwendet werden können, bieten die oben erwähnten Polyacetalmolmassendurchschnitte
ein gutes Mischen der verschiedenen Bestandteile, die zu der Zusammensetzung
schmelzgemischt werden sollen, und die am meisten erwünschte Kombination
physikalischer Eigenschaften in den aus derartigen Zusammensetzungen
hergestellten Artikeln.
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Wie
oben angegeben, kann das Polyacetal entweder ein Homopolymer, ein
Copolymer oder eine Mischung derselben sein. Copolymere können ein oder
mehrere Comonomere, wie beispielsweise diejenigen, die allgemein
bei der Herstellung von Polyacetalzusammensetzungen verwendet werden,
enthalten. Relativ häufig
verwendete Comonomere umfassen Alkylenoxid mit 2-12 Kohlenstoffatomen
und ihr cyclisches Additionsprodukt mit Formaldehyd. Die Menge an
Copolymer wird nicht mehr als 20 Gewichtsprozent, bevorzugt nicht
mehr als 15 Gewichtsprozent und am bevorzugtesten etwa 2 Gewichtsprozent
betragen. Das bevorzugteste Comonomer ist Ethylenoxid. Im Allgemeinen
wird Polyacetalhomopolymer im Vergleich mit Copolymer aufgrund seiner
höheren
Steifigkeit und Festigkeit bevorzugt. Bevorzugte Polyacetalhomopolymere
umfassen diejenigen, deren endständige
Hydroxylgruppen durch eine chemische Reaktion unter Bildung von
Ester- oder Ethergruppen, bevorzugt jeweils Acetat- oder Methoxygruppen,
endverkappt worden sind.
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Polyacetale
werden gewöhnlich
bei einer Schmelztemperatur von etwa 170°C-260°C, bevorzugt 185°C-240°C und am
bevorzugtesten 200°C-230°C schmelzverarbeitet.
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FUNKTIONELLE MODIFIZIERMITTEL
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Es
hat sich gezeigt, dass Polyacetale in Zusammensetzungen mit verbesserter
Plattierbarkeit und guten beibehaltenen physikalisch-mechanischen Eigenschaften
formuliert werden können.
Mit beibehaltenen Eigenschaften meinen wir, dass die Verschlechterung
physikalisch-mechanischer Eigenschaften im Vergleich mit nichtmodifizierten
und/oder unbehandelten geformten Polyacetalteilen vernachlässigbar
gering ist, wenn sie beispielsweise unter einer Zugspannung wie
150527/1-2 gemäß oder durch die
Schlagfestigkeitsprüfung
ISO 179/1eA gemäß geprüft werden.
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Das „funktionelle
Modifiziermittel" oder
der „Stabilisator" des Polyacetals
ist ein halbkristallines oder amorphes thermoplastisches Nichtpolyacetalharz,
das im Allgemeinen mindestens ein stickstoffhaltiges organisches
Material umfasst und typischerweise ein Polyamid ist. Das mindestens
eine halbkristalline oder amorphe thermoplastische Nichtacetalpolymer
kann unter denjenigen thermoplastischen Polymeren ausgewählt werden,
die im Allgemeinen als solche oder in Kombination mit anderen in
Extrusions- und Spritzgießverfahren
verwendet werden. Diese Polymere sind den mit dem Stand der Technik vertrauten
Fachleuten als Harze von Extrusions- und Spritzgießqualität im Gegensatz
zu denjenigen Harzen bekannt, die als geringere Komponenten (d.h. Verarbeitungshilfsmittel,
Schlagzähigkeitsverbesserer,
Stabilisatoren) in Polymerzusammensetzungen bekannt sind.
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Es
ist bei der vorliegenden Erfindung kritisch, dass die Polyacetalmischung
etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, jedoch nicht mehr, mindestens eines thermoplastischen
Nichtacetalpolymers umfasst, wobei jedoch 0,5 bis 2 Gewichtsprozent
des mindestens einen thermoplastischen Nichtacetalpolymers bevorzugt
sind. Größere Mengen
des thermoplastischen Nichtpolyacetalpolymers führen zu einer großen Porengrößenverteilung
in dem geätzten
Polyacetalartikel und dadurch zu einer schlechten Oberflächenerscheinung
in den plattierten Artikeln.
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Das
funktionelle Modifiziermittel, das Hydroxyl-, Carbonyl-, Methacrylat-,
Amid- und/oder Amingruppen und/oder eine Kombination derselben enthält, ist
bei der Temperatur, bei der das Polyacetal verarbeitet wird, schmelzbar.
Mit dem Begriff „schmelzbar" ist gemeint, dass
das funktionelle Modifiziermittel oder eine Kombination verschiedener funktioneller
Modifiziermittel einen Hauptschmelzpunkt unterhalb der Temperatur
aufweist, bei der das Polyacetal schmelzverarbeitet wird und dadurch
flüssig
ist und bevorzugt eine niedrige Viskosität aufweist und bei der Verarbeitungstemperatur
einen signifikanten Schmelzfluss durchmacht. Obwohl es fast unmöglich ist,
eine Oberflächenanreicherung
an den so genannten funktionellen Modifiziermitteln mit „geringem
Schmelzpunkt und geringer Viskosität" quantitativ aufzuzeigen, wird angenommen,
dass letztere während
des Formvorgangs an die Oberfläche
migrieren und dadurch die Funktionalität oder Funktionalitäten aufweisen,
die bei oder gerade unterhalb der so genannten Hautmikrostruktur
des verarbeiteten Polyacetalteils (wie durch ESCA-Messung bestätigt) vorliegt.
Außerdem
wird durch Zugabe dieser funktionellen Modifiziermittel „von geringem
Schmelzpunkt und geringer Viskosität" die Rissbildung während des Säureätzens mit oder ohne oxidierender
Lösung
reduziert. Es scheint so, als ob die internen oder restlichen Spannungen
beim Zusetzen des bzw. der oben erwähnten funktionellen Modifiziermittel(s)
teilweise entspannt werden, wodurch verarbeitete Polyacetalteile
mit verbesserter mechanischer Leistungsfähigkeit bereitgestellt werden.
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Beispielsweise
behalten Polyamide mit relativ niedrigen Schmelzpunkten einen gewissen
Grad an Kristallinität
bei, jedoch sind sie aufgrund ihrer geringen Viskosität, hohen
Polarität
und Wasserstoffbindung für
den Zweck der vorliegenden Erfindung nützlich. Polyolefine, bevorzugt
polare Co- und Terpolymere
wie beispielsweise Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA) und Ethylen-Butylacrylat-Kohlenmonoxidterpolymer
(EBACO) haben sich beim Entwickeln der Oberflächenhaftung zwischen einem
Polyoxymethylensubstrat und verschiedenen Oberflächenbehandlungen als nützlich erwiesen.
Halbkristalline Polyester mit einem Schmelzpunkt in der Nähe von oder
unterhalb desjenigen von Polyacetal, wie beispielsweise Polycaprolacton,
können
ebenfalls verwendet werden. Das thermoplastische Nichtacetalpolymer
kann in die Zusammensetzung als einziges thermoplastisches Polymer
oder als Mischung von mehr als einem thermoplastischen Polymer eingearbeitet
werden. Mischungen der thermoplastischen Polymere können zum
Einstellen von Eigenschaften wie beispielsweise Zähigkeit
oder Verträglichkeit
des Hauptharzes mit dem Polyoxymethylen zugesetzt werden. Bevorzugt
umfasst das Substrat jedoch ein zusätzliches oder alternatives
Polymer wie beispielsweise ein amorphes thermoplastisches Polymer
oder halbkristallines Polymer.
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Gleichgültig, ob
es als ein thermoplastisches Polymer oder als Mischung von mehr
als einem eingearbeitet wird, darf der Gewichtsprozentsatz des gesamten
bzw. aller thermoplastischen Nichtacetalpolymers bzw. -polymere
in der Zusammensetzung die oben angegebenen Gewichtsprozentsatzbereiche
nicht übersteigen.
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Der
Begriff „thermoplastisch" soll bedeuten, dass
das Polymer sich in einen fließfähigen Zustand erweicht,
wenn es erhitzt wird, in dem es unter Druck aus einem erhitzten
Hohlraum in eine kühle
Form gedrückt
oder übertragen
werden kann und nach dem Kühlen
in der Form es sich erhärtet
und die Gestalt der Form annimmt. Thermoplastische Polymere sind auf
diese Weise im Handbook of Plastics and Elastomers (Handbuch von
Kunststoffen und Elastomeren) (von McGraw-Hill veröffentlicht)
definiert.
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Der
Begriff „amorph" soll bedeuten, dass
das Polymer keinen spezifischen kristallinen Schmelzpunkt aufweist
und auch keine messbare Schmelzwärme
besitzt (obwohl bei sehr langsamem Kühlen von der Schmelze oder
bei ausreichendem Glühen sich
etwas Kristallinität
entwickeln kann). Die Schmelzwärme
wird bequemerweise auf einem Differenzleistungskalorimeter (DSC)
bestimmt. Ein geeigneter Kalorimeter ist der Wärmeanalysator 990 der DuPont
Company, Teil Nummer 990000 mit der Zellenbase II, Teil-Nummer 990315
und DSC-Zelle, Teil-Nummer 900600. Mit diesem Instrument kann die Schmelzwärme bei
einer Erhitzungsrate von 20°C
pro Minute gemessen werden. Die Probe wird alternativ auf eine Temperatur über dem
erwarteten Schmelzpunkt erhitzt und durch Kühlen des Probenmantels mit
flüssigem
Stickstoff schnell abgekühlt. Die
Schmelzwärme
wird während
irgendeines Erhitzungszyklus nach dem ersten Zyklus bestimmt und sollte
einen konstanten Wert innerhalb des Versuchsfehlerbereichs ergeben.
Amorphe Polymere werden hier als dahingehend definiert, dass sie
eine Schmelzwärme
von weniger als 1 cal/g, durch diese Methode bestimmt, aufweisen.
Für Bezugszwecke weist
ein halbkristallines Nylon 66-Polyamid mit einer Molmasse von etwa
17.000 eine Schmelzwärme
von etwa 16 cal/g auf.
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Die
in den vorliegenden Zusammensetzungen nützlichen thermoplastischen
Polymere müssen bei
der Temperatur schmelzverarbeitbar sein, bei der das Polyoxymethylen
schmelzverarbeitet wird. Polyoxymethylen wird normalerweise bei
Schmelztemperaturen von etwa 170°C-260°C, bevorzugt 185°C-240°C und am
bevorzugtesten 200°C-230°C schmelzverarbeitet.
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Der
Begriff „schmelzverarbeitbar" soll bedeuten, dass
das thermoplastische Polymer sich erweicht oder ein ausreichendes
Fließvermögen aufweist,
derart, dass es bei der spezifischen Schmelzverarbeitungstemperatur
für das
Polyoxymethylen schmelzcompoundiert werden kann.
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Die
Mindestmolmasse des thermoplastischen Polymers (1000) ist erforderlich,
um eine Verträglichkeit,
Wärmebeständigkeit
sicherzustellen und die mechanische Leistungsfähigkeit durch Verwirren der
Ketten beizubehalten, vorausgesetzt, dass das Polymer einen Polymerisationsgrad
von mindestens zehn aufweist und des Weiteren, dass das Polymer bei
der Temperatur, bei der das Polyoxymethylen schmelzverarbeitet wird,
schmelzverarbeitbar ist (d.h. unter Druck fließt). Die maximale Molmasse
des thermoplastischen Polymers sollte nicht so hoch sein, dass das
thermoplastische Polymer selbst durch heutige Standardtechniken
nicht spritzgießbar wäre. Die
maximale Molmasse (50.000) für
ein Polymer, das für
Spritzgießverfahren
verwendet werden soll, variiert je nach dem einzelnen, spezifischen
thermoplastischen Polymer. Jedoch ist die maximale Molmasse zur
Verwendung in Spritzgießverfahren durch
mit dem Stand der Technik vertraute Fachleute ohne weiteres bestimmbar.
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Amorphe
oder halbkristalline thermoplastische Polyamide, die hier nützlich sind,
sind im Stand der Technik allgemein bekannt. Sie sind in der
US-Patentschrift Nr. 4.410.661 beschrieben.
Spezifisch werden diese amorphen oder halbkristallinen thermoplastischen
Polyamide aus mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure, die
8-18 Kohlenstoffatome enthält,
und mindestens einem Diamin erhalten, ausgewählt aus der Klasse bestehend
aus: (i) normalem aliphatischen geradkettigen Diamin mit 2-12 Kohlenstoffatomen,
(ii) verzweigtem aliphatischen Diamin mit 4-18 Kohlenstoffatomen
und (iii) cycloaliphatischem Diamin mit 8-20 Kohlenstoffatomen,
enthaltend mindestens einen cycloaliphatischen, bevorzugt Cyclohexyl-,
Anteil, und wobei wahlweise bis zu 50 Gewichtsprozent des Polyamids aus
Einheiten, die aus Lactamen oder Omegaaminosäuren, die 4-12 Kohlenstoffatome
enthalten, oder aus Polymerisationssalzen aliphatischer Dicarbonsäuren, die
4-12 Kohlenstoffatome enthalten und aliphatischen Diaminen, die
2-12 Kohlenstoffatome enthalten, bestehen können.
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Der
Begriff „aromatische
Dicarbonsäure" soll bedeuten, dass
die Carboxygruppen direkt an einen aromatischen Ring, wie beispielsweise
Phenylennaphthalin angelagert sind.
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Der
Begriff „aliphatisches
Diamin" soll bedeuten,
dass die Amingruppen an eine nichtaromatische Substanzen enthaltende
Kette wie Alkylen angelagert sind.
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Der
Begriff „cycloaliphatisches
Diamin" soll bedeuten,
dass die Amingruppen an einen cycloaliphatischen Ring angelagert
sind, der aus 3-15 Kohlenstoffatomen besteht. Die 6 oder 12 cycloaliphatischen
Kohlenstoffringe werden bevorzugt.
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Bevorzugte
Beispiele thermoplastischer Polyamide umfassen diejenigen mit einem
Schmelzpunkt von weniger als etwa 180°C, einschließlich Co- und Terpolymeren
von Nylon 6, 610, 612. Polyamide werden als aus cyclischen Monomeren
(beispielsweise ε-Caprolactam)
und/oder Diamin/Disäure,
beispielsweise Hexamethylendiamin und Adipinsäure polymerisiert definiert,
einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Nylon 6, 10, 11, 12, 46, 66, 69, 610, 612, 1212 und 6T. Polyamide
umfassen verschiedene Copolymere, Terpolymere, Tetrapolymere und
Interpolymere, die durch Kondensieren einer oder mehrerer Dicarbonsäuren mit
einem oder mehreren Diaminen hergestellt werden; die Kondensationspolymere
von Monoaminocarbonsäuren;
und die Polymere von Lactamen.
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Die
amorphen oder halbkristallinen thermoplastischen Polymere weisen
Schmelzviskositäten bei
200°C von
weniger als 50.000 Poise, bevorzugt weniger als 20.000 Poise, als
Scherbeanspruchung von 105 dyn/cm2 gemessen,
auf. Die amorphen oder halbkristallinen Polyamide sind im Handel
erhältlich oder
können
durch bekannte Polymerkondensationsverfahren in den oben angegebenen
Zusammensetzungsverhältnissen
hergestellt werden. Um Hochpolymere zu bilden, sollten die gesamten
Mole der verwendeten Disäuren
ungefähr
den gesamten Molen der verwendeten Diamine entsprechen.
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Zusätzlich zu
freien Dicarbonsäuren
können Derivate
derselben wie beispielsweise die Chloride, zum Herstellen des thermoplastischen
Polyamids verwendet werden.
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Die
Polymerisation zum Herstellen der amorphen oder halbkristallinen
thermoplastischen Polyamide kann bekannten Polymerisationstechniken
entsprechend, wie beispielsweise durch Schmelzpolymerisations-,
Lösungspolymerisations-
und Grenzflächenpolymerisationstechniken
durchgeführt
werden, es wird jedoch bevorzugt, die Polymerisation dem Schmelzpolymerisationsvorgang
gemäß durchzuführen. Dieser
Vorgang fuhrt zur Bildung von Polyamiden mit hohen Molmassen. Bei
der Polymerisation werden Diamine und Säuren oder cyclische Amide in derartigen
Mengen gemischt, dass das Verhältnis
der Diaminkomponenten und der Dicarbonsäurekomponenten im Wesentlichen äquimolar
ist. Bei der Schmelzpolymerisation werden die Komponenten auf Temperaturen
erhitzt, die höher
liegen als der Schmelzpunkt des dabei gebildeten Polyamids, jedoch
niedriger als die Abbautemperatur desselben. Die Erhitzungstemperatur
liegt im Bereich von etwa 170°C
bis 300°C.
Der Druck kann im Bereich von Vakuumdruck bis 300 psi (etwa 2 MPa)
liegen. Das Zugabeverfahren für
die Ausgangsmonomere ist nicht kritisch. Beispielsweise können Salze
von Kombinationen der Diamine und Säuren hergestellt und gemischt
werden. Es ist auch möglich,
eine Mischung der Diamine in Wasser zu dispergieren, eine vorgeschriebene
Menge einer Mischung von Säuren
der Dispersion bei erhöhter
Temperatur zuzugeben, um eine Lösung
einer Mischung von Nylonsalzen zu bilden und die Lösung der
Polymerisation zu unterwerfen.
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Falls
erwünscht,
kann ein einwertiges Amin oder bevorzugt eine organische Säure als
Viskositätseinstellmittel
einer Mischung von Ausgangssalzen oder einer wässrigen Lösung derselben zugegeben werden.
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Funktionelle
Modifiziermittel, die eine OH-Gruppe aufweisen, werden durch Polymere
definiert, die Vinylalkohole und/oder Phenolgruppen und/oder andere
hydroxylhaltige Co-Interpolymere aufweisen (wobei Interpolymere
2, 3, 4 oder mehr Monomereinheiten bedeutet).
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Das
funktionelle Modifiziermittel kann ein Acrylat oder Methacrylat
(MA), das Hydroxylgruppen, Amid, Imid, Carbonsäure und/oder Salze derselben enthält und Kombinationen
mit weniger reaktiven oder weniger funktionellen Monomeren wie Styrol, Methylmethacrylat,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat sein. Das Polymerstabilisationsmittel, das
in den Zusammensetzungen verwendet wird, kann ein Homopolymer oder
ein Copolymer sein, das formaldehydreaktive Stickstoffgruppen, formaldehydreaktive
Hydroxylgruppen oder sowohl formaldehydreaktive Stickstoff- als
auch formaldehydreaktive Hydroxylgruppen enthält. Mit „formaldehydreaktiv" ist gemeint, dass
die Hydroxylgruppe einen Sauerstoff mit einem daran gebundenen Wasserstoffatom
enthält und
die Stickstoffgruppe einen Stickstoff mit einem oder zwei daran
gebundenen Wasserstoffatomen enthält. Formaldehyd reagiert mit
den -OH- oder den -NH-Bindungen des Stabilisatorpolymers. Diese
reaktiven Stellen werden hier als formaldehydreaktive Stellen bezeichnet.
Es wird vorgezogen, dass der Polymerstabilisator formaldehydreaktive
Stickstoff- oder Hydroxylgruppen mit einer maximalen Anzahl an formaldehydreaktiven
Stellen enthält.
Beispielsweise wird ein Polymerstabilisator, der formaldehydreaktive Stickstoffgruppen
enthält,
in denen zwei Wasserstoffatome direkt an das Stickstoffatom angelagert
sind, im Vergleich mit einem bevorzugt, der formaldehydreaktive
Stickstoffgruppen enthält,
bei denen nur ein Wasserstoffatom direkt an das Stickstoffatom angelagert
ist.
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DAS SÄURELÖSLICHE TEILCHENFÖRMIGE ZUSATZMITTEL
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Die
erfindungsgemäßen Polyacetalmischungen
enthalten Teilchen eines Salzes eines Metalls, das zur Gruppe II
der Tabelle des Periodensystems gehört, die durch Entfernung des
Salzes während des
Säureätzens die
Bildung einer gleichförmig
mikroporösen
aufgerauten Oberfläche
erleichtern. Die aufgeraute Oberfläche erleichtert wiederum die Oberflächenbearbeitung,
insbesondere das Aufbringen eines Plattierungskatalysators, gefolgt
von einer stromlosen Metallplattierungslösung und einem galvanischen
Vorgang.
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Das
säurelösliche teilchenförmige Zusatzmittel
kann unter Carbonaten, Phosphaten, Sulfaten, Acetaten, Silicaten
von mindestens einem Metall der Gruppe II der Tabelle des Periodensystems,
am gewöhnlichsten
Calcium und Magnesium, ausgewählt werden.
Die bevorzugten säurelöslichen
Teilchen bestehen aus Calciumcarbonat. Diese Teilchen können mit
einem Dispersionsmittel wie Stearat beschichtet werden oder auch
nicht.
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Diese
säurelöslichen
Teilchen liegen in einer Menge von 2 bis 6 Gew.-%, auf die Polyacetalmischung
bezogen, vor, wobei mindestens 98% der säurelöslichen Teilchen im Größenbereich
von 0,1 bis 5 Mikrometern vorliegen. Bevorzugt liegen die säurelöslichen
Teilchen in einer Menge von 3 bis 5 Gew.-%, auf die Polyacetalmischung
bezogen, vor und mindestens 98% (gewöhnlich 99%) der säurelöslichen
Teilchen liegen im Größenbereich
von 0,1 bis 2 Mikrometern. Im letzteren Falle beträgt die durchschnittliche
primäre
Teilchengröße der säurelöslichen
Teilchen etwa 0,7 Mikrometer. Diese Teilchen sind mit dem Polyacetalharz
verträglich,
ohne dieses abzubauen, und der angegebene Größenbereich führt zu einer
optimalen Dispersion mit einer gut geregelten Größenverteilung.
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Wie
unten gezeigt, weisen durch Anwendung säurelöslicher Teilchen in dieser
engen Größenverteilung
in Kombination mit der Polyacetalmischung mit weniger als 3% des
Nichtpolyacetalmodifiziermittels die geätzten geformten Polyacetalteilchen
eine sehr feine und gleichförmige
Mikroporosität
auf was zu einer überlegenen
Oberflächenerscheinung
der plattierten Artikel führt,
während
eine gute Plattierungshaftung und eine gute Widerstandsfähigkeit
des Polyacetals gegen chemischen Angriff beibehalten werden.
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DAS SÄUREUNLÖSLICHE TEILCHENFÖRMIGE ZUSATZMITTEL
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Die
erfindungsgemäße Polyacetalmischung umfasst
des Weiteren ein säureunlösliches
anorganisches teilchenförmiges
Zusatzmittel ausgewählt
unter Glaspulver, Kaolin und Silikaten, bevorzugt pyrogenem Siliciumdioxid.
Diese säureunlöslichen
Teilchen, insbesondere pyrogenes Siliciumdioxid, liegen in einer
Menge von 1/5 bis 1/50, auf das Gewicht der säurelöslichen Teilchen bezogen, vor,
wobei die Größe der säureunlöslichen
Teilchen 1/20 bis 1/100 der Größe der säurelöslichen
Teilchen beträgt.
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Wenn
die säurelöslichen
Teilchen in einer bevorzugten Menge von 3 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorliegen,
liegen die säureunlöslichen
Teilchen in einer bevorzugten Menge von 0,1 Gew.-% bis Gew.-%, beide
auf das Gewicht der Polyacetalmischung bezogen, vor.
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Die
säureunlöslichen
Teilchen sind wesentlich kleiner als die säurelöslichen Teilchen. Bevorzugt liegen
die säureunlöslichen
Teilchen im Größenbereich
von 5 bis 40 Nanometern und noch bevorzugter 10 bis 20 Nanometern
(primäre
nichtagglomerierte Teilchengröße). Diese
Teilchen sind des Weiteren durch eine hohe spezifische Oberfläche im Bereich von
100 bis 300 m2/g, bevorzugt von 175 bis
225 m2/g, gekennzeichnet.
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Die
Funktion dieser säureunlöslichen
Teilchen besteht darin, die Aktivität und die Wirkung eines aufgebrachten
Plattierungskatalysators, wie Palladium, zu verbessern. So wird
das pyrogene Siliciumdioxid hinzugesetzt, um das Absetzen des Katalysators
in die Löcher
(mechanische Verankerungsstellen) zu verbessern, die durch das Säureätzen gebildet
worden sind. Man glaubt, dass nach Lösen der Carbonatteilchen durch
das chemische Ätzen
die winzigen Siliciumdioxidteilchen an der Oberfläche bloßgelegt
werden und die Plattierungskatalysation unterstützen. Als Hauptwirkung wird
die Haftung verbessert und die metallische Plattierungsschicht wird auf
homogenere Weise aufgebaut, um eine außergewöhnlich gute Oberflächenästhetik
bereitzustellen, wie unten durch erfindungsgemäße Beispiele gezeigt.
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Wenn
ein Polyacetalartikel aus einer Mischung geformt wird, die säurelösliche und
säureunlösliche Teilchen
enthält,
so umfasst der geformte Polyacetalartikel die säurelöslichen Teilchen gleichförmig in
der Polyacetaloberfläche
verteilt und säureunlösliche Teilchen,
die in der Polyacetalmischung um die Oberflächen der säurelöslichen Teilchen herum verankert
sind. In einem säuregeätzten Polyacetalartikel,
der durch Säureätzen dieses
geformten Polyacetalartikels erhalten wird, werden die säurelöslichen Teilchen
entfernt, wobei die säureunlöslichen
Teilchen einzeln oder als Agglomerate, von denen geglaubt wird,
dass sie eine maximale Größe von bis
zu Hunderten von Nanometern aufweisen, in der Polyacetalmischung
um die offenen Poren, die durch Entfernung der säurelöslichen Teilchen zurückgelassen werden,
verankert zurückgelassen
werden.
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WEITERE KOMPONENTEN DES POLYACETALS
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Die
Polyacetalharze sind normalerweise von anderen anorganischen Füllstoffen
frei, die erfindungsgemäße Mischung
kann jedoch zusätzlich
zum Polyacetal mit der geringen Menge Stabilisatorpolymer und den
oben erwähnten
säurelöslichen
und säureunlöslichen
Teilchen, andere Bestandteile, Modifiziermittel und Zusatzmittel
umfassen, die allgemein in Polyacetalspritzgießharzen verwendet werden, einschließlich Antioxidationsmittel,
Pigmente, Färbemittel,
UV-Stabilisatoren, schlagzähigkeitsverbessernde
Mittel, keimbildende Mittel und Füllstoffe.
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SCHMELZVERARBEITUNG
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Die
Polyacetalmischungen werden durch irgendeine der Techniken, die
bei thermoplastischen Materialien allgemein angewendet werden, z.B. Formpressen,
Spritzgießen,
Extrusion, Blasformen, Rotationsformen, Schmelzspinnen, Stanzen
und Thermoformen, schmelzverarbeitet.
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Wie
oben erwähnt,
spielt die Viskosität
des Polyacetalgrundharzes während
der Formungsphase eine wichtige Rolle, wo eine intensive Scherbeanspruchung
gewöhnlich
an der Anschnittstelle eine negative Auswirkung auf die Oberflächenbeschaffenheit
haben könnte.
Außer
der Konstruktionsvorstellung und den Regeln, die anzuwenden sind,
wenn ein halbkristallines technisches Polymer wie Polyacetalharz
geformt wird, verbessert ein Harz geringer Viskosität die homogene
Dispersion des Füllstoffs
und neigt weniger zur Defekterzeugung am Anschnitt. Außerdem ergibt,
wenn die Wanddicke des Teils ziemlich gering ist, ein Harz geringer
Viskosität (Schmelzindex
etwa 20 bis 40 Gramm/10 Minuten, ISO 1133) auch bessere Ergebnisse
bei geringeren Defekten. Ähnliche
Gesichtspunkte treffen auf die anderen Schmelzverarbeitungsmethoden
zu.
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Die
Auswahl der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Polyacetalmischung und
ihrer Zusatzmittel, wie beansprucht, trägt wesentlich zum Reduzieren
unerwünschter
Artefakte in den umgewandelten Artikeln bei. Um Oberflächendefekte
zu vermeiden, sollte die Viskosität der Polyacetalmischung so
ausgewählt
werden, dass ein ausreichendes Verarbeiten, wie beispielsweise durch
Formen, sichergestellt wird. Dazu sollte der Schmelzindex, wie ISO 1133
bei 190°C
unter 2,16 kg gemessen, 2 bis 40 Gramm/10 Minuten, bevorzugt 20
bis 30 Gramm/10 Minuten, insbesondere für das Formen von Teilen mit geringer
Wanddicke etwa 0,5 bis 5 mm betragen.
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Die
Viskosität
des Polyacetalgrundharzes spielt nicht nur bezüglich der Dispersion des Mineralfüllstoffs
während
der Compoundierphase, sondern auch während der Formungsphase eine
wichtige Rolle, wo eine intensive Scherbeanspruchung, gewöhnlich an
der Anschnittstelle der Form eine negative Auswirkung auf die Oberflächenbeschaffenheit haben
könnte.
Am Anschnitt ist die Scherbeanspruchung im Allgemeinen maximal,
so dass dies die Stelle ist, wo Verformungsdefekte am wahrscheinlichsten
erzeugt werden. Ein Harz geringer Viskosität unterstützt gewöhnlich die homogene Dispersion
des Füllstoffs
und neigt weniger zur Erzeugung von Defekten am Anschnitt. Außerdem ergibt
ein Harz geringer Viskosität,
wenn die Wanddicke des Teils ziemlich gering ist, bessere Ergebnisse
mit weniger Defekten.
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SÄUREÄTZEN
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Die
Oberfläche
des zu plattierenden Polyacetals wird durch Ätzen mit einem gemischten Säurebad,
das mindestens drei Sauren aus der Gruppe von Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure und
eine organische Same, enthält,
insbesondere mit einem gemischten Säurebad, das Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure und
Essigsäure
enthält,
behandelt. Ein gemischtes Säureätzbad folgender
Zusammensetzung, die als Beispiel aufgeführt ist, wurde für die unten
berichtete Vergleichsprüfung
hergestellt: 34,5 Gew.-% Schwefelsäure; 29,0 Gew.-% Phosphorsäure; 4,5
Gew.-% Salzsäure,
8,5 Gew.-% Essigsäure
und 23,5 Gew.-% Wasser. In diesem Beispiel beträgt das Verhältnis von Schwefelsäure zu Phosphorsäure 1,18
und das Gewichtsverhältnis
von Schwefelsäure
zu Essigsäure
beträgt
0,52.
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Wenn
derartige Oberflächenbehandlungen bei
einem Polyacetalartikel angewendet werden, der das bzw. die funktionellen
Modifiziermittel nicht enthält,
entstehen Probleme wie beispielsweise die Verschlechterung des Polyacetalharzes
durch den ganzen Körper
hindurch, was zu einem Verlust an Festigkeit und der Bildung von
Rissen führt.
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Andererseits
kann, wenn die Behandlung unter Anwendung eines Polyacetals durchgeführt wird, das
geeignete funktionelle Modifiziermittel aufweist, die Oberflächenmodifikation
erreicht werden, während
eine Verschlechterung des Polyacetalartikels verhindert oder reduziert
wird, der gute physikalisch mechanische Eigenschaften beibehält, was
zu einer verbesserten Haftung des plattierten Materials führt.
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Das
Vorliegen der säurelöslichen
Teilchen trägt
zur Entwicklung einer gleichförmigen
Oberflächenmikroporosität für das Bereitstellen
einer mechanischen Verankerung für
die Plattierungsvorläufer und
Metallplattierungen bei. Durch Arbeiten innerhalb der hier definierten
Grenzen bietet diese Mikroporosität eine Oberfläche mit
einem ausgezeichneten ästhetischen
Aussehen.
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ÄTZEN
UND PLATTIEREN DER POLYACETALARTIKEL
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Die
zu plattierenden geformten Polyacetalartikel werden durch Eintauchen
derselben in ein Reinigungsmittelbad bei schwachem alkalischem pH-Wert und
mit einem Tensid (wie beispielsweise PM 900, das von Shipley SAS,
Paris, Frankreich, erhältlich
ist) bei einer Temperatur von bis zu 50°C für 2 bis 3 Minuten gereinigt
und daraufhin vor dem Ätzen
mit Wasser gespült.
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Das Ätzen im
gemischten Säurebad,
wie oben beschrieben, wird bequemerweise bei 25 bis 35°C 10 bis
30 Minuten lang durchgeführt.
Kältere Bedingungen
erfordern eine längere
Behandlung. Die Lösung
kann gerührt
werden, um das Ätzen
der Polyacetaloberfläche
gleichförmig
zu machen. Während
des Ätzens
werden Dämpfe
zur Sicherheit und Luftregelung abgelassen.
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Nach
Entfernung aus dem Ätzbad
werden die Artikel einer Spülung
in Wasser unterworfen, wo herausgeschleppte Saure durch Umkehrosmose
zurückgewonnen
werden kann. Die Artikel werden dann entweder mit einer Lösung von
20 ml/l Ammonium oder einer Lösung
von 10 g/l Natriumhydroxid, in beiden Fällen bei Raumtemperatur, für eine Zeitspanne
von etwa 1 Minute unter Rühren
neutralisiert. Die Artikel werden dann mit Wasser gespült und vor dem
stromlosen Plattieren in eine Lösung
von 10% HCl bei Raumtemperatur 1 Minute lang eingetaucht.
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Die
Oberflächen
werden dann mit einem Palladiumkolloid, beispielsweise Katalysator
9F, der von Shipley SAS erhältlich
ist, in einer Lösung,
die 50 bis 100 ppm Palladium enthält, bei einer Temperatur von 25
bis 28°C
1 bis 5 Minuten lang katalysiert. Wie im Stand der Technik bekannt
ist, werden die Bedingungen, wenn ein anderer Katalysator verwendet
wird, eingestellt: beispielsweise erfolgt die Behandlung bei einer
Temperatur von 35-40°C
beim Katalysator DP, der von Shipley SAS erhältlich ist. Diese Behandlung wird
unter mechanischem Bewegen oder Rühren durchgeführt.
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Die
Artikel werden dann wiederum mit Wasser gespült und mit einem Beschleunigungsmittel
wie beispielsweise der Rezeptur PM 964 von Shipley SAS, behandelt,
um Zinnverbindungen zu entfernen und die katalytische Leistung des
Palladiums zu verbessern. Diese Behandlung erfolgt 2 bis 4 Minuten lang
oder, falls erforderlich, länger
bei 40 bis 45°C und
daraufhin folgt noch eine andere Wasserspülung.
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Die
Artikel werden als nächstes
in ein stromloses Nickelplattierbad, wie beispielsweise das Bad PM
980, das von Shipley SAS erhältlich
ist, in einer Konzentration von 70% oder 2,4 g/l Nickel und bei
einer Temperatur von 25 bis 35°C
eingetaucht, während
ein pH-Wert von 8,8 bis 9 durch Zusatz von Ammoniak beibehalten
wird. Eine Dauer von 8 bis 12 Minuten bietet eine Nickelschicht
von 0,25 bis 0,3 Mikron. Die Qualität der stromlosen Nickelablage
kann unter einem Vergrößerungsglas
untersucht und die Bedingungen wie erforderlich eingestellt werden.
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Die
Artikel mit der stromlos aufgebrachten Nickelplattierung sind für das Galvanisieren,
beispielsweise mit Nickel unter Anwendung eines herkömmlichen
Watts-Bad, oder mit Chrom, ebenfalls unter Anwendung eines herkömmlichen
Bads, bereit. Als Alternative kann die stromlos aufgebrachte Nickelbeschichtung
durch eine stromlos aufgebrachte Kupferbeschichtung ersetzt werden,
gefolgt vom Galvanisieren mit Nickel, Chrom oder irgendeinem anderen
Metall. Für
das direkte Plattieren werden die Proben, die vorher in Katalysator
DP und in einem Beschleuniger, wie oben beschrieben, behandelt worden
sind, in eine Entpassivierungslösung,
wie beispielsweise 5 Gew.-% Schwefelsäure, eingetaucht und dann direkt
mit einer normalen Elektroplattierung beschichtet.
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Während des
Betriebs über
lange Zeit wird das Ätzbad
in regelmäßigen Abständen z.B.
durch tägliches
Messen seiner spezifischen Dichte, geprüft. Frisch konzentrierte Säuren werden
in regelmäßigen Abständen hinzugegeben,
um Verluste durch „Herausschleppen" auszugleichen. Die
Verschmutzung des Bads durch Metalle aus Haltevorrichtungen (Edelstahl
und Kupfer oder Nickel) wird in regelmäßigen Abständen, sagen wir einmal pro
Monat, gemessen.
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Die
Eliminierung des gelösten
Calciumcarbonats ist vernachlässigbar
gering in dem Sinne, dass der Hauptteil der während des Säureätzens gebildeten Salze während der
Spülphase
und daher dem Herausschleppen am dem Ätzbad herausgewaschen wird.
Diese Wirkung wird durch Auswählen des
aus vier Säuren
bestehenden Bads verbessert, wodurch mehrere lösliche Salze, wie beispielsweise Calciumacetat,
gebildet werden, die eine geringere Neigung zum Ausfällen aufweisen.
Im Vergleich mit dem Ätzbad
des Stands der Technik der
FR-A-2.703.074 kann
mit dem Ätzbad
bei niedrigeren Temperaturen für
die gleiche oder eine längere Behandlungszeit
gearbeitet werden, was zu einer höheren Flexibilität/einem
größeren Spielraum
(größeres Verarbeitungsfenster)
beim Verfahren und/oder eine bessere Kontrolle der behandelten Artikel
führt, wenn
der Betrieb bei der gleichen Temperatur stattfindet.
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VERGLEICHENDE TESTS
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Teile,
nämlich
Flaschenkappen, die für
Flaschen beabsichtigt sind, die Parfum enthalten, wurden unter Anwendung
handelsmäßiger, nicht
modifizierter oder modifizierter Polyacetalharze, wie unten spezifiziert,
spritzgegossen. Alle Teile wurden der oben beschriebenen Oberflächenbehandlung
in einem gemischten Säureätzbad, wie
oben beschrieben, unterworfen.
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Verschiedene
Bewertungskriterien wurden ausgewählt, um die Qualität der behandelten
Teile zu qualifizieren. Unter diesen befinden sich die Formbarkeit,
die Haftung und die Oberflächenbeschaffenheit
oder Ästhetik.
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Mit
Formbarkeit ist das Niveau der Oberflächenbeschaffenheit gemeint,
das nach dem Formen eines repräsentativen
Teils erhalten wird. Im vorliegenden Fall wurden Parfümkappen
mit einer geringeren Wanddicke (0,8 mm) geformt. Ein optimales geformtes
Teil muss von irgendwelchen Oberflächendefekten, beispielsweise,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Runzeln, Fließlinien,
Spreizstellen, Lochfraß oder
Strahlmarkierungen, verbesserte Plattierbarkeit frei sein. Eine
Art und Weise des Qualifizieren der Formbarkeit besteht darin, die
Oberflächenbeschaffenheit
der geformten geätzten
Teile nach dem Eintauchen in den stromlosen Nickel zu beobachten.
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1a ist
eine Darstellung eines schlecht geformten geätzten Teils nach dem Eintauchen
in den stromfreien Ni, wo Runzeln an der Anschnittstelle beobachtet
werden. Diese Runzeln werden typischerweise dann gebildet, wenn
Acetalgrundharz hoher Viskosität
und/oder eine zu geringe Einspritzgeschwindigkeit angewendet werden.
Sie werden auch durch eine kleine Anschnittgröße hervorgehoben.
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1b zeigt
andererseits Strahlenmarkierungen oder Bande hoher Scherspannung,
die typischerweise bei zu hoch geladenen Rezepturen, noch spezifischer
denjenigen beobachtet werden, die 10% oder mehr Mineralfüllstoff
wie Calciumcarbonat enthalten. Diese Markierungen führen typischerweise
zu einer nicht homogenen Haftung der plattierten Schicht und bis
zu einem gewissen Grad auch zu einer Nichtgleichförmigkeit
der Oberflächenbeschaffenheit.
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1c zeigt
eine entsprechende Fotografie eines erfindungsgemäßen geformten
Teils, das mit stromfreiem Nickel beschichtet ist. Die Oberfläche weist
keine der oben beschriebenen Defekte, nämlich Runzeln und Strahlenmarkierungen,
auf. Die beobachtete Oberfläche
ist homogen und defektfrei. Irgendwelche Defekte, die bei dieser
Stufe beobachtet werden, würden
gewöhnlich
zu auffallenden Defekten bei der späteren Verarbeitung führen.
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Die
Gleichförmigkeit
der Plattierbehandlung kann durch visuelles Untersuchen beurteilt
werden. Die geformten Teile müssen,
nachdem sie in den stromfreien Nickel eingetaucht worden sind, gleichförmig mit
dem chemischen Nickel beschichtet werden. 2a zeigt
schlechte Teile, bei denen die weißen Markierungen dem nicht
beschichteten Bereich entsprechen. Der Ursprung dieser Markierungen könnte vielfach
sein, jedoch sind die gezeigten eine Folge einer schlechten Dispersion
des Mineralfüllstoffs
und/oder mit Ungleichförmigkeiten
in der Mikrostruktur verbunden, die während des Compoundierens und
des Formvorgangs unter Anwendung von Zusammensetzungsbereichen außerhalb
den beanspruchten gebildet worden sind.
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2b zeigt
eine entsprechende Fotografie eines geformten erfindungsgemäßen kupferplattierten
Teils, das eine ausgezeichnete BG (Bildgenauigkeit) aufweist, was
eine ausgezeichnete Reflektion eines Bilds bei geringer Reduzierung
der Details bedeutet. Außerdem
weist es eine gute Haftung der Kupferplattierung auf, während die
Oberflächenerscheinung
und die chemische Trägheit
beibehalten wird.
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Die
Haftung wird der ISO-Norm 2409 gemäß gemessen. Eine Beurteilung
von 0 ist ausgezeichnet, während
5 eine schwache Haftung bedeutet. In dem Fall der 2a war
die Haftung nicht gleichförmig, einschließlich eines
Werts von 5, wo keine Beschichtung vorliegt. Im Fall der 2b beträgt die Haftungsbeurteilung
0 bis 1 (ausgezeichnet).
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Die
Oberflächenbeschaffenheit
oder Ästhetik Die
Qualität
der Oberfläche
nach dem Eintauchen in das galvanische Kupfer wird sorgfältig beobachtet und
die Bildgenauigkeit (BG) beurteilt. Im Licht muss die Reflexion
des Bilds bei einem minimalen Verlust an Detail optimal sein. Die
Proben der 2a sind zu schlecht, um durch
diesen Test beurteilt zu werden.
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Die 4a und 4b sind
jeweils REM-Beobachtungen einer kupferplattierten Oberfläche einer
Vergleichspolyacetalrezeptur und einer erfindungsgemäßen Polyacetalrezeptur.
Markierungen oder Bande, die in 4a aufgezeigt
sind, sind die Folge einer schlechten Egalisierung der aufeinanderfolgenden
Metallschichten, was zu einer schlechten Oberflächenästhetik führt. Andererseits sieht die 4b homogen
aus, ohne dass sichtbare Artefakte an der Oberflächenspiegelung zu sehen sind,
was zu einer verbesserten Oberflächenerscheinung
der erfindungsgemäßen kupferplattierten
Oberfläche
führt.
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Es
wurden verschiedene Versuche durchgeführt, wobei die Viskosität des Acetalgrundharzes, die
Menge an Stabilisator, der Typ und die Menge an Mineralfüllstoff
und die Menge an pyrogenem Siliciumdioxid variiert wurden.
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Beim
Prüfen
von Rezepturen, die keinen Mineralfüllstoff enthalten, kann eine
gute Oberflächenbeschaffenheit,
jedoch keinerlei Haftung erhalten werden.
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Bei
Polyacetalrezepturen mit verschiedenen CaCO3-Größenverteilungen
wurde bei Vergrößern des
Teilchens durchschnittlicher primärer Größe des Füllstoffs von 0,7 auf bis zu
15 μm (Mikron)
das Aussehen negativ beeinflusst unter Auftreten von intensivem
Lochfraß an
den Teilen. Die besten Ergebnisse wurden mit Calciumcarbonat erzielt,
das eine enge Größenverteilung
aufwies und am bevorzugtesten einem Teilchen einer primären Größe von 0,7 μm (Mikron)
im Durchschnitt, mit einer Höchstgröße von 2 Mikron,
was bedeutet, dass 99% der Teilchen eine Größe unter 2 Mikron besitzen.
-
Acetalrezepturen
mit dem bevorzugten CaCO3-Gehalt und der
bevorzugten Größenverteilung
wurden ebenfalls mit verschiedenen Niveaus an Polyacetalstabilisator
geprüft.
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Die 3a und 3b sind
REM-Beobachtungen der Oberfläche
eines geformten Teils, das nach dem bevorzugten Säureätzen (20
min) erhalten wurde. Beide Mikrografien wurden von Rezepturen erhalten,
die einen ähnlichen
Gehalt an Calciumcarbonat („superPflex
200", von Specialty
Minerals Inc. erhältlich),
jedoch verschiedene Mengen an Stabilisator und pyrogenem Siliciumdioxid
aufwiesen. Die 3a stellt eine Rezeptur mit
einem geringen Niveau an Stabilisator (0,8%) dar, während die 3b ein
höheres
Niveau an Stabilisator (5%) darstellt. Wie in 3b gezeigt,
schadet eine Erhöhung
des Niveaus an Stabilisator auf bis zu 5% der Oberflächenästhetik,
wobei die Bildung großer
Löcher/Poren,
an denen die Metallplattierung nicht gleichförmig beschichtet ist, die Hauptfolge
ist.
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Es
wurden mit Hilfe von REM-Mikrografien Oberflächenanalysen der 3a und 3b durchgeführt. Die
durchschnittliche Größe der Löcher/Poren
der 3a beträgt
1,7 μm (Mikron)
und die maximale Größe ist 5,6 μm (Mikron).
Die Größenverteilung
der Löcher
ist eng, was den Teilen ein Optimum bezüglich der Oberflächenerscheinung
und der Haftung der plattierten Schicht verleiht. In 3a betrug die
gesamte Lochzahl 2337 und die Löcher/Poren bedeckten
4% der Oberfläche.
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Im
Gegensatz dazu ist die Größenverteilung bei
der Probe der 3b viel breiter, mit einem Teilchen
durchschnittlicher Größe von 2,8 μm (Mikron) und
einem Maximum von 21,4 μm
(Mikron). Wegen der großen
Teilchengröße wird
Lochfraß auf
der Oberfläche
beobachtet. Die Größenverteilung
der Lacher ist breit. In 3b betrug
die gesamte Lochzahl 2599 und die Löcher/Poren bedeckten 15% der Oberfläche. Diese
Probe führte
zu einem plattierten Artikel mit akzeptabler Haftung, jedoch schlechter Oberflächenästhetik.
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Die
beste Ausführungsform
geprüfter
modifizierter Polyacetalartikel, die eine verbesserte Oberflächenverarbeitbarkeit
für das
Plattieren bot, enthält oder
umfasst:
- a) Ein säurelösliches Mineralsalz der Metalle
der Gruppe II der periodischen Tabelle von Elementen, bevorzugt
Calciumcarbonat mit einem Teilchen im Durchschnitt relativ kleiner
Größe im Bereich
von 0,1 bis 5 μm
(Mikron) und am bevorzugtesten 0,1 bis 2 μm (Mikron), wobei 99% der Teilchen
kleiner als 2 μm
(Mikron) sind (enge Größenverteilung).
- b) Eine säureunlösliche anorganische
Verbindung, die aus hochdispergiertem pyrogenem Siliciumdioxid mit
einem Teilchen durchschnittlicher primärer Größe von etwa 12-15 Nanometern
(wesentlich weniger als 100 nm) besteht, wird in einer Menge von
0,1 bis 1% und bevorzugt im Bereich von 0,15 bis 0,5% zugegeben.
- c) Das oben beschriebene Säureätzen mit
einem gemischten Säurebad,
das Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure
und Essigsäure
enthält.
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Diese
Ergebnisse zeigen klar, dass die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung
nur für
die modifizierten Polyacetale erreicht werden, deren Parameter der
beanspruchten Erfindung gemäß ausgewählt werden.