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Bereich der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polyamidharzzusammensetzung,
welche eine ausgezeichnete Wetterbeständigkeit im Außeneinsatz
oder nach UV-Lichtexposition zeigt und geeignet ist für Außenmaterialien
für Automobile,
Schienenfahrzeuge; Teile von Gebäuden,
Wohnungen, Beleuchtungseinrichtungen und dergleichen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Charakteristisch
für Polyamidharz
sind seine ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften, Verarbeitbarkeit
in Formwerkzeugen und chemische Beständigkeit, und es hat deshalb
weitverbreitete Anwendung gefunden für Automobilteile, Elektronik-/Elektroteile,
mechanische Teile, Baumaterialien, Teile für Wohnungen und dergleichen.
Allerdings ist Polyamidharz außerordentlich
anfällig
für Oxidationsabbau,
und einhergehend mit einer Abnahme des Polymerisationsgrades treten
unerwünschte
Erscheinungen auf, so etwa Verminderung der mechanischen Festigkeit
sowie Rissbildung und Verfärbung
der Oberfläche.
Dieser Oxidationsabbau wird insbesondere durch Wärme oder Licht beschleunigt.
Aus diesem Grunde sind der Verwendung des Polyamidharzes im Außeneinsatz
Grenzen gesetzt.
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Zur
Verhinderung derartiger Abbauerscheinungen offenbaren die Offenlegungsschriften
der japanischen Patentanmeldungen (Kokai) Nr. 48-93652 und Nr. 2-229853
eine Technik, wobei verschiedene Stabilisatoren zu dem Polyamidharz
hinzugegeben werden. Deren wetterbeständigkeitsverbessernde Wirkung
ist jedoch nicht befriedigend.
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Andererseits
offenbart die japanische Auslegeschrift (Kokoku) Nr. 7-103330 eine
Polyamidharzzusammensetzung mit verbesserter Wetterbeständigkeit,
wobei ein gehindertes Phenol-Wärmebeständigkeitsagens, ein
Triazol-UV-Absorber
und ein gehinderter Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator einem
spezifischen Polyamid zugemischt werden. Die Offenlegungsschrift
der japanischen Patentanmeldung Nr. 5-93134 offenbart eine wetterbeständige Zusammensetzung,
wobei ein Triazol-UV-Absorber, ein gehinderter Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator,
ein Alkalimetallhalogenidsalz und ein Kupferiodid mit einem spezifischen
Polyamid gemischt werden. Die Offenlegungsschrift der japanischen
Patentanmeldung (Kokai) Nr. 10-182874 offenbart eine langlebige
wetterbeständige
Polyamidharzzusammensetzung, umfassend Polyamid 11 und/oder Polyamid
12, ein gehindertes Phenol-Wärmebeständigkeitsagens,
einen Phosphor-Verarbeitungsstabilisator, einen Triazol-UV-Absorber
und ein gehindertes Amin-Lichtbeständigkeitsagens mit niedrigem
und hohem Molekulargewicht.
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Bei
diesen Verfahren wird die Wetterbeständigkeit verbessert durch die
Verwendung eines UV-Absorbers (UVA) und eines gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
in Kombination. Wenn jedoch die Polyamidharzzusammensetzung eine
Metallkomponente enthält,
z.B. im Falle einer Polyamidharzzusammensetzung in Farbqualität, welche
ein Pigment mit einer Metallkomponente wie Titanoxid verwendet,
oder im Falle einer Polyamidharzzusammensetzung, welche Restkatalysator
aus der Harzpolymerisation enthält,
reagiert die Metallkomponente mit einem UVA unter Bildung eines
Komplexes, und deshalb kann der synergistische Effekt hinsichtlich
Lichtbeständigkeit
des UVA nicht erhalten werden. Die Verwendung dieser Verfahren ist
daher beschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die im Vorstehenden beschriebenen
Probleme zu lösen und
eine Polyamidharzzusammensetzung bereitzustellen, die dazu in der
Lage ist, eine ausreichend hohe Wetterbeständigkeit zu zeigen, selbst
wenn das Polyamidharz ein Pigment mit einer Metallkomponente, wie z.B.
Titanoxid, oder Restkatalysator mit einer Metallkomponente enthält.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Als
ein Ergebnis eingehender Untersuchungen zur Lösung dieser Probleme haben
die betreffenden Erfinder gefunden, dass die oben beschriebene Aufgabe
gelöst
werden kann durch die Verwendung eines gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht und eines gehinderten
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
mit hohem Molekulargewicht in Kombination. Die vorliegende Erfindung
wurde auf Basis dieser Erkenntnis vollendet.
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Im
Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung eine Polyamidharzzusammensetzung
mit ausgezeichneter Wetterbeständigkeit,
umfassend 0,05 bis 2 Gewichtsteile einer Kombination eines gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht mit einem gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht pro 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung,
wobei der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator mit hohem
Molekulargewicht ein Molekulargewicht aufweist, welches größer ist
als das des gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators mit niedrigem
Molekulargewicht, wobei der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht eine Verbindung ist,
welche innerhalb des Moleküls
eine Struktur aufweist, die in der folgenden Formel gezeigt ist:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 jeweils eine Alkylgruppe repräsentieren
und worin R
5 eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe repräsentiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Polyamidharzzusammensetzung
mit ausgezeichneter Wetterbeständigkeit,
umfassend 0,05 bis 2 Gewichtsteile einer Kombination eines gehinderten
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht mit einem gehinderten
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht pro 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung
und 0,2 bis 7 Gewichtsteile eines eine Metallkomponenten enthaltenden
Pigments pro 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung, wobei
der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht ein Molekulargewicht aufweist, welches
größer ist
als das des gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators mit
niedrigem Molekulargewicht, wobei der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht eine Verbindung ist,
welche innerhalb des Moleküls
eine Struktur aufweist, die in der folgenden Formel gezeigt ist:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 jeweils eine Alkylgruppe repräsentieren
und worin R
5 eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe repräsentiert.
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Kurzbeschreibung der Figur
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Ofenvorrichtung, die für den Wetterbeständigkeitstest verwendet
wird.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend detailliert beschrieben.
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Das
Polyamidharz, welches die Zusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung bildet,
kann ein bekanntes Polyamidharz sein. Beispiele hierfür umfassen
verschiedene Polyamidharze, wie ein Polykondensat von Lactam, ein
Polykondensat einer Diaminverbindung und einer Dicarbonsäureverbindung
und ein Polykondensat einer ω-Aminocarbonsäure.
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Beispiele
für die
Monomer-Komponente für
die oben beschriebenen Polyamidharze umfassen aliphatische oder
aromatische Diamine mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und aliphatische
oder aromatische Dicarbonsäuren
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Lactame mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder Aminocarbonsäuren mit
6 bis 12 Kohlenstoffatomen.
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Spezifische
Beispiele für
das aliphatische Diamin umfassen Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Octamethylendiamin, Nonamethylendiamin, Undecamethylendiamin und
Dodecamethylendiamin.
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Spezifische
Beispiele für
das aromatische Diamin umfassen meta-Xylylendiamin.
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Spezifische
Beispiele für
die aliphatische Dicarbonsäure
umfassen Adipinsäure,
Heptandicarbonsäure,
Octandicarbonsäure,
Nonandicarbonsäure,
Undecandicarbonsäure
und Dodecandicarbonsäure.
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Spezifische
Beispiele für
die aromatische Dicarbonsäure
umfassen Terephthalsäure,
Isophthalsäure und
Naphthalindicarbonsäure.
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Spezifische
Beispiele für
das Lactam umfassen α-P2yrrolidon, ε-Caprolactam, ω-Laurolactam
und ε-Enantholactam.
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Spezifische
Beispiele für
die Aminocarbonsäure
umfassen 6-Aminocapronsäure,
7-Aminoheptansäure,
11-Aminoundecansäure
und 12-Aminododecansäure.
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Spezifische
Beispiele für
das aus solchen Monomer-Komponenten gebildete Polyamidharz umfassen Nylon
6, Nylon 66, Nylon 12, Nylon 610, Nylon 6I, Nylon 6T und Nylon M6.
Ferner können
copolymere Polyamide hiervon, z.B. Nylon 6/66, Nylon 66/610, Nylon
66/6I und Nylon 66/6T und Mischungen hiervon verwendet werden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist das Polyamidharz vorzugsweise ein
copolymeres Polyamid. Durch die Verwendung eines copolymeren Polyamids
können
hohe mechanische Eigenschaften, insbesondere hohe Restdehnung, erhalten
werden.
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Für die vorliegende
Erfindung bestehen keine besonderen Beschränkungen hinsichtlich des Polymerisationsgrades
des Polyamidharzes, jedoch beträgt
die relative Viskosität,
bestimmt bei 25 °C
nach Lösen
von 1 g des Polymers in 100 ml 96 %iger konzentrierter Schwefelsäure, bevorzugt
1,8 bis 5,0, mehr bevorzugt 2,0 bis 3,0. Wenn die relative Viskosität die obere
Grenze des oben beschriebenen Bereichs überschreitet, ist die Verarbeitbarkeit
ernstlich beeinträchtigt,
während
bei einem Wert, der kleiner ist als die untere Grenze, die mechanische
Festigkeit zum Nachteil herabgesetzt wird.
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Bei
dem Polyamidharz zur Verwendung für die vorliegende Erfindung
ist die Aminoendgruppenkonzentration vorzugsweise höher als
die Carboxylendgruppenkonzentration. Die Aminoendgruppenkonzentration
beträgt
wünschenswerterweise
50 Milliäquivalent
oder mehr, vorzugsweise 60 Milliäquivalent
oder mehr je Kilo Polymer. Durch die Aminoendgruppenkonzentration
im Überschuss
können
hohe mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Restdehnung
erhalten werden.
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Hinsichtlich
des Verfahrens zur Herstellung eines Polyamidharzes, wobei die Aminoendgruppenkonzentration
höher ist
als die Carboxylendgruppenkonzentration, bestehen keine besonderen
Beschränkungen, jedoch
kann ein solches Polyamidharz erhalten werden durch Inkorporation
einer Diaminverbindung während der
Polymerisation oder zum Zeitpunkt des Extrusionsknetens der Zusammensetzung
nach Abschluss der Polymerisation. Im Falle der Herstellung bei
der Schmelzpolymerisation können
folgende Verfahren verwendet werden: ein Verfahren, bei dem ein
Diaminmonomer im Überschuss
bei der Ausgangsmaterialaufgabe zugegeben wird und die Monomere
dann polymerisiert werden, ein Verfahren, bei dem Ausgangsmaterialmonomere
und eine Diaminverbindung, die von den Ausgangsmaterialmonomeren
verschieden ist, bei der Ausgangsmaterialaufgabe zugegeben und diese
dann polymerisiert werden, oder ein Verfahren, bei dem ein Polyamid bis
zum Erhalt eines vorgegebenen Molekulargewichts polymerisiert und
unmittelbar vor Abzug des Polymers aus dem Polymerisationsbehälter eine
Diaminverbindung zugegeben wird, um eine erwünschte Abstimmung der Endgruppenkonzentrationen
zu erhalten. Im Falle der Herstellung nach der Polymerisation kann
ein Verfahren des Mischens und Schmelzknetens eines Polyamidharzes
nach der Polymerisa tion und einer Diaminverbindung verwendet werden,
um eine erwünschte
Abstimmung der Endgruppenkonzentrationen zu erhalten.
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Spezifische
Beispiele für
die Diaminverbindung umfassen – zusätzlich zu
denjenigen, welche im Vorstehenden für das Monomer des Polyamidharzes
beschrieben worden sind – aliphatische
Diamine wie Methylendiamin, Ethylendiamin und Trimethylendiamin
und aromatische Diamine wie Naphtalindiamin und meta-Xylylendiamin.
Bevorzugt sind Hexamethylendiamin, Dodecamethylendiamin und meta-Xylylendiamin.
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Die
Polyamidharzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung umfasst 0,05 bis 2 Gewichtsteile einer Kombination eines
gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht mit einem gehinderten
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht pro 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung.
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Wenn
die Gesamtmenge der Kombination aus den gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisatoren
mit niedrigem und hohem Molekulargewicht kleiner ist als 0,05 Gewichtsteile,
ergibt sich eine ungenügende Wetterbeständigkeit;
wenn sie dagegen 2 Gewichtsteile überschreitet, werden nachteiligerweise
Probleme wie Ausbluten verursacht.
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Das
Gewichtsverhältnis
von gehindertem Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht zu gehindertem Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht liegt geeignet im Bereich von 1:10 bis
10:1 (Stabilisator mit niedrigem Molekulargewicht zu Stabilisator
mit hohem Molekulargewicht), vorzugsweise im Bereich von 1:3 bis
3:1.
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Bei
der vorliegenden Erfindung weist der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit niedrigem Molekulargewicht ein mittleres Molekulargewicht im
Bereich von 300 bis weniger als 1000, vorzugsweise im Bereich von
400 bis 800 auf.
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Der
gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht weist ein mittleres Molekulargewicht
im Bereich von 1000 bis 5000, vorzugsweise im Bereich von 1500 bis
4000 auf.
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Der
gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht zur Verwendung für die vorliegende
Erfindung ist eine Verbindung, welche innerhalb des Moleküls eine
Struktur aufweist, die in der folgenden Formel gezeigt ist:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 jeweils eine Alkylgruppe repräsentieren
und worin R
5 eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe repräsentiert.
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Beispiele
für den
gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit
niedrigem Molekulargewicht umfassen die Verbindung, die durch die
folgende Formel (1) repräsentiert
wird:
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Beispiele
für den
gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht umfassen Dimethylsuccinat-1-(2-hydroxyethyl)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-Polykondensat,
Poly-[{6-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-imino-1,3,5-triazin-2,4-diyl}{(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-imino}-hexamethylen-{(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-imino}], N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-ethylendiamin-2,4-bis-[N-butyl-N-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)-amino]-6-chloro-1,3,4-triazin-Kondensat
und Poly-[(6-morpholin-s-tria zin-2,4-diyl){(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-imino}-hexamethylen-{(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-imino}].
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden ein gehinderter Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht und ein gehinderter
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht in Kombination verwendet, wodurch eine
Wirkung hinsichtlich der Lichtbeständigkeit erhalten werden kann,
die gleich oder größer ist
als die durch die kombinierte Verwendung eines UVA und eines gehinderten
Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisators
erzielte.
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Dies
begründet
sich wie folgt: Der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator mit hohem
Molekulargewicht stellt Lichtstabilität für einen langen Zeitabschnitt
bereit, aber wenn er für
sich alleine verwendet wird, schreitet die Reaktion zur Bereitstellung
der Lichtbeständigkeit
nur langsam fort, und deshalb tritt der Lichtbeständigkeitseffekt
nicht rasch in Erscheinung. Demgegenüber zeigt der gehinderte Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisator
vom N-O-R-Typ mit niedrigem Molekulargewicht die Lichtbeständigkeitsaktivität rasch,
verglichen mit den allgemeinen gehinderten Amin-Lichtbeständigkeitsstabilisatoren
vom N-H-Typ; der Effekt kann jedoch erwartungsgemäß nicht
lange anhalten.
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Durch
die Verwendung dieser beiden Stabilisatoren in Kombination kann
die Lichtbeständigkeitsaktivität rasch
gezeigt und dabei gleichzeitig die Lichtstabilität für einen langen Zeitabschnitt
bereitgestellt werden.
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Bei
der Polyamidharzzusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung können andere
Füllstoffe
oder Additive gemäß den geforderten
Eigenschaften hinzugegeben werden, z.B. Glasfasern, anorganische
Pigmente, anorganische Füllstoffe,
Wärmebeständigkeitsagenzien,
Keimbildner, Kristallisationsbeschleuniger, Antistatika, Flammschutzmittel,
Gleitmittel, Weichmacher, Treibmittel, Farbmittel, Stabilisatoren
und Haftvermittler.
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Beispiele
für die
anorganischen Pigmente, die Verwendung finden können, umfassen Titandioxid,
Carbon Black, Eisenoxid und Ultramarin. Sie können einzeln oder in Kombination
verwendet werden. Insbesondere wird für weiße Harzteile für Beleuchtungseinrichtungen
und dergleichen Titandioxid bevorzugt. Es bestehen keine besonderen
Beschränkungen
hinsichtlich der Partikel größe des Titandioxids,
und die Kristallform kann vom Rutil-Typ oder vom Anatas-Typ sein.
Das Titanoxid ist vorzugsweise mit einer Verbindung von Mn, Al,
Zn, Si oder dergleichen oberflächenbeschichtet.
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Die
zugesetzte Menge an anorganischem Pigment liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,2 bis 7 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung.
Bei der vorliegenden Erfindung weist das anorganische Pigment ferner
einen Lichtverfärbungsbeständigkeitseffekt
auf.
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Beispiele
für das
Wärmebeständigkeitsagens
umfassen gehinderte Phenole, Phosphite und Kupferhalogenide. Sie
können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für gehinderte
Phenole umfassen Triethylenglycol-bis-[3-(3-tert-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)-propionat],
1,6-Hexandiol-bis-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)]-propionat],
2,4-Bis-(n-octylthio)-6-(4-hydroxy-3,5-di-tert-butylanilino)-1,3,5-triazin,
Pentaerythrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat],
2,2-Thio-diethylen-bis-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat], Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat,
N,N'-Hexamethylen-bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamid),
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonatdiethylester und 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol.
Davon sind Triethylenglycol-bis-[3-(3-tert-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)-propionat],
Pentaerythrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat]
und N,N'-Hexamethylen-bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamid)
bevorzugt.
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Beispiele
für Phosphite
umfassen Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)-phosphit und Tetrakis-(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4'-biphenylenphosphonit.
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Die
zugesetzte Menge an Wärmebeständigkeitsagens
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 1 Gewichtsteile
pro 100 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung.
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Beispiele
für Keimbildner
umfassen anorganische Füllstoffe
wie Talkum und Ton und organische Keimbildner wie Metallsalze von
Fettsäuren.
Sie können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für Kristallisationsbeschleuniger
umfassen Polyamide niedrigen Molekulargewichts, höhere Fettsäuren, höhere Fettsäureester
und höhere
aliphatische Alkohole. Sie können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für Gleitmittel
umfassen Metallsalze von Fettsäuren,
Fettsäureamide
und verschiedene Wachse. Sie können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für Antistatika
umfassen aliphatische Alkohole, aliphatische Alkoholester und höhere Fettsäureester.
Sie können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
für Flammschutzmittel
umfassen Metallhydroxide wie Magnesiumhydroxid, Phosphor, Ammoniumphosphat,
Ammoniumpolyphosphat, Melamincyanurat, Ethylendimelamindicyanurat,
Kaliumnitrat und chlorbasierte Flammschutzmittel. Sie können einzeln
oder in Kombination verwendet werden.
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Bei
dem Polyamidharz gemäß vorliegender
Erfindung kann ein weiteres thermoplastisches Harz zugegeben werden
soweit dies das Ziel der vorliegenden Erfindung nicht gefährdet. Beispiele
für das
thermoplastische Harz zur Verwendung in Kombination umfassen Allzweckharzmaterialien
wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, ABS-Harz, AS-Harz und
Acrylharz, Polycarbonat, Polyphenylenoxid, Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polyphenylensulfid und andere hoch wärmebeständige Harze.
Insbesondere wenn das in Kombination zu verwendende Harz Polyethylen
oder Polypropylen ist, wird ein derartiges Harz vorzugsweise verwendet,
nachdem es modifiziert worden ist, z.B. mit einem Maleinsäureanhydrid
oder einem Glycidylgruppen-haltigen Monomer.
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Die
Polyamidharzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung wird vorzugsweise für
Außenmaterialien
von Automobilen oder Eisenbahnen, Teile von Baumaterialien, Wohnungen,
Beleuchtungseinrichtungen und dergleichen verwendet.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die
Beispiele und Vergleichsbeispiele ausführlicher beschrieben; die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht hierauf begrenzt.
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[Mechanische Eigenschaften]
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Nach
ASTM D638 wurde ein ASTM-Probekörper
Nr. I durch Spritzgießen
hergestellt, und die Zugfestigkeit und Zugdehnung der Probe wurden
gemessen. Durch Vergleich der Eigenschaften vor und nach der Wetterbeständigkeitsbehandlung
wurde der Grad der Verminderung der physikalischen Eigenschaften
infolge der Wetterbeständigkeitsbehandlung
beurteilt.
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[ΔE(Farbdifferenz)]
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Nach
JIS Z8730 wurde ein ASTM-Probekörper
Nr. I durch Spritzgießen
hergestellt und einer Wetterbeständigkeitsbehandlung
unterzogen. Die L*-, a*- und b*-Werte der Probe wurden mittels SM
Color Computer SM5 der Firma Suga gemessen. Aus den jeweiligen Differenzen
der L*-, a*- und b*-Werte der Probe, gemessen vor und nach der Wetterbeständigkeitsbehandlung,
wurde die Farbdifferenz infolge der Wetterbeständigkeitsbehandlung, ΔE = (ΔL*2 + Δa*2 + Δb*2)0,5, berechnet.
Auf Basis der Resultate wurde die Farbtonänderung vor und nach der Wetterbeständigkeitsbehandlung
beurteilt.
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[In den Beispielen und
Vergleichsbeispielen verwendete Zusammensetzungen]
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PA6-1:
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- 1013B, Produkt der Ube Industries, Ltd. (Aminoendgruppenkonzentration:
4,5 eq/g × 10–5,
Carboxylendgruppenkonzentration: 6,5 eq/g × 10–5)
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PA6-2:
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- 1013A, Produkt der Ube Industries, Ltd. (Aminoendgruppenkonzentration:
9,7 eq/g × 10–5,
Carboxylendgruppenkonzentration: 2,6 eq/g × 10–5)
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PA6/66:
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- 5013B, Produkt der Ube Industries, Ltd.
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Wärmebeständigkeitsagens:
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- TOMINOX® 917
(gehindertes Phenol, Produkt der Yoshitomi Pharmaceutical Industries,
Ltd.)
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Wärmebeständigkeitsagens:
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- Irganox® 1098
(gehindertes Phenol, Produkt der Ciba Specialty Chemicals)
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Wärmebeständigkeitsagens:
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- Irgafos® 168
(Phosphit, Produkt der Ciba Specialty Chemicals)
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Wärmebeständigkeitsagens:
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- Sandostab® P-EPQ (Phosphonit, ein
Produkt von Clariant)
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UV-Absorber:
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- Tinuvin® 327
(Benzotriazol, Produkt der Ciba Specialty Chemicals)
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UV-Absorber:
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- Tinuvin® 234
(Benzotriazol, Produkt der Ciba Specialty Chemicals)
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UV-Absorber:
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- Sanduvor® VSU (Oxalsäureanilid,
ein Produkt von Clariant)
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Wetterbeständigkeitsagens:
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- Tinuvin® 770
(gehindertes Amin vom N-H-Typ, Molekulargewicht: 481, Produkt der
Ciba Specialty Chemicals)
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Wetterbeständigkeitsagens:
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- Tinuvin® 123
(gehindertes Amin vom N-O-R-Typ, Molekulargewicht: 737, Produkt
der Ciba Specialty Chemicals)
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Wetterbeständigkeitsagens:
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- Chimassorb® 944 (gehindertes Amin
vom N-H-Typ, Molekulargewicht: 2000 oder mehr, Produkt der Ciba
Specialty Chemicals)
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Wetterbeständigkeitsagens:
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- Chimassorb® 119 (gehindertes Amin
vom N-R-Typ, Molekulargewicht: 2000 oder mehr, Produkt der Ciba
Specialty Chemicals)
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Pigment:
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- Titanoxid KR-480 (Titandioxid, ein Produkt von Titan Kogyo
Kabushiki Kaisha)
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Beispiele 1 bis 7 und
Vergleichsbeispiele 1 bis 5
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Jede
Zusammensetzung gemäß Tabelle
1 wurde durch Trockenmischen und Schmelzkneten unter Verwendung
eines TEM 35B, ein Produkt der Toshiba Machine Co., Ltd., vorab
gemischt, um Pellets herzustellen.
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Jede
hergestellte Probe wurde zu einem ASTM-Probekörper Nr. I geformt unter Verwendung
eines NESTAL® SG75,
ein Produkt der Sumitomo Heavy Industries, Ltd.
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Die
erhaltenen ASTM-Probekörper
Nr. I wurden hinsichtlich ihrer Zugfestigkeit und Zugdehnung gemessen.
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Sodann
wurden die erhaltenen ASTM-Probekörper Nr. I einem Wetterbeständigkeitstest
unterworfen, wobei eine Ofenvorrichtung gemäß 1 verwendet
wurde ("Temperature
Chamber", Modell
PS-22, ein Produkt von TABAIESPEC).
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In 1 war
die eingesetzte Quecksilberlampe 1 eine "Mercury Lamp" H400; der Abstand
vom Zentrum der Quecksilberlampe 1 zu der Vorrichtung 2,
auf deren inneren Oberfläche
die Probe 4 angeordnet war, betrug 245 mm, die Drehzahl
des Motors 3 betrug 60 U/min, die Temperatur innerhalb
des Systems 5 ("Temperature
Chamber", Modell
PS-22, ein Produkt der TABAIESPEC) betrug 90 C, und der beschleunigte
Test wurde über
7 Tage oder 14 Tage durchgeführt.
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Nach
dem Test wurden die Proben hinsichtlich Zugfestigkeit, Zugdehnung
und ΔE (Farbdifferenz)
gemessen. Hierbei bezeichnet ΔE
die Differenz (Farbdifferenz) zu der Probe, die dem beschleunigten
Test nicht unterworfen worden war. Die erhaltenen Resultate sind
in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Die
Polyamidharzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung stellt eine ausreichend hohe Wetterbeständigkeit
bereit, selbst wenn das Polyamidharz ein Pigment mit einer Metallkomponente,
wie z.B. Titanoxid, oder Restkatalysator mit einer Metallkomponente
enthält
und kann geeignet Verwendung finden für Materialien im Außenbereich
von Automobilen oder Schienenfahrzeugen und Teilen von Gebäudematerialien, Wohnungen,
Beleuchtungseinrichtung oder dergleichen.