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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Phenolharz, erhältlich durch
die Reaktion phenolischer Verbindungen mit Formaldehyd und/oder
Formaldehyd bildenden Verbindungen. Die Erfindung betrifft des Weiteren die
Verwendung eines derartigen Phenolharzes als auch ein Formprodukt
mit einem Kern aus festen Inertteilen, imprägniert mit einem derartigen
Phenolharz.
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Das
US-Patent Nr. 4 116 921 bezieht
sich auf ein Harz, das in der Produktion von Formprodukten verwendet
wird. Gemäß diesem
Dokument sind derartige Harze durch eine relativ enge Molekulargewichtsverteilung
und niedriges Molekulargewicht charakterisiert, wobei die Polydispersität derartiger
Harze niedrig ist. Die Polydispersität bewegt sich in Bereichen
von 1,5 bis zu 5, insbesondere von 1,7 bis etwa 3. Aus diesem Dokument
geht des Weiteren hervor, dass die Dauer der Reaktion durch die
gewünschte
Polydispersität
bestimmt ist. Obgleich in diesem Dokument neun Beispiele von ausschließlich auf
Bisphenol-A-basierenden Harzen angeführt sind, werden keine weiteren
Details in diesen Beispielen in Bezug auf die angewandte Polydispersität angegeben.
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Die
internationale Patentanmeldung
WO01/46101 betrifft
sogenannte stabile Bisphenolverbindungen, die in üblichen
Laminationsprozessen verwendet werden; keine speziellen Angaben
in Bezug auf die Polydispersität
sind erwähnt.
Nur das Verhältnis
zwischen Phenol und Formaldehyd und der freie Phenolgehalt sind als
wichtige Parameter angegeben.
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Das
US Patent Nr. 4 337 334 beschreibt
die Herstellung eines Phenolharzes, bei dem die Phenolkomponente
die Gruppe von phenolischen Verbindungen mit hohem Molekulargewicht
umfasst, wobei diese letzteren Verbindungen als Nebenprodukte bei
der Herstellung von Bisphenol-A erhalten werden. Spezifische Details
in Bezug auf das Phenolharz sind daraus nicht bekannt.
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Das
voranstehende, in der Einleitung angeführte Phenolharz ist per se
aus der internationalen Patentanmeldung
WO91/19749 bekannt, die auf den gleichen
Erfinder wie die vorliegende Anmeldung zurückgeht. Gemäß dieser internationalen Patentanmeldung
muss die Molekularstruktur des Phenolharzes, das als ein Ergebnis
einer Reaktion erhalten wird, eine Anzahl von Anforderungen genügen, wie
einem speziellen Verhältnis der
Gesamtzahl von Reaktionsstellen (A) im Phenolharz zu der Gesamtzahl
von Andockstellen (B) in dem Phenolharz, an denen Formaldehyd hinzugefügt werden
kann, zu der Gesamtanzahl von Andockstellen (C) in dem Phenolharz,
an denen zwei Moleküle
der phenolischen Verbindungen miteinander kondensieren durch eine Methylengruppe,
deren Verhältnis
wie folgt lautet:
(A):(B):(C) = 1:(0,85 bis 1,0):(kleiner/gleich
0,05, insbesondere kleiner/gleich 0,02).
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Von
der internationalen Patentanmeldung
WO01/74750 ist
des Weiteren eine Mischung bekannt, die in der Präparation
von Phenolharzen, Epoxidharzen oder Formaldehydharzen verwendet
wird, beginnend mit einer Startmischung, die 35 bis 75 Gew.-% p,p-Bisphenol
A, 5 bis 25 Gew.-% o,p-Bisphenol A und 20 bis 50 Gew.-% der Produkte
enthält,
die während
der Herstellung von Bisphenol A anfallen, wobei die Summe der Gewichtsanteile
von p,p-Bisphenol A und o,p-Bisphenol A 50 bis 80 Gew.% und die
Summe der Gewichtsanteile von p,p-Bisphenol A und o,p-Bisphenol
A und der Sekundärprodukte
100 Gew.-% beträgt.
Insbesondere enthält
die Mischung zusätzlich
0 bis 90 Gew.-% Phenol in Bezug auf das Gesamtgewicht der hergestellten Mischung.
Weitere Einzelheiten in Bezug auf das Phenolharz, das mit diesem
Anfangsmaterial hergestellt wird, finden sich in diesem Dokument
nicht, noch sind die spezifischen Anforderungen erwähnt, die
an ein Phenolharz gestellt werden müssen, das in der Herstellung
von festen Formprodukten verwendet wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Phenolharz einer chemisch-physikalischen
Zusammensetzung derart zu schaffen, dass die Verwendung von schwereren
Imprägnierpapieren
als im Stand der Technik möglich
ist, um Formprodukte zu gestalten, die durch Imprägnierung
fester Inertteile, insbesondere von Imprägnierpapieren mit Phenolharz
erhalten werden, wobei sich das Phenolharz in den Imprägnierpapieren gleichmäßig selbst
verteilt.
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Im
Rahmen der Aufgabe der Erfindung soll ein Phenolharz mit einer chemisch-physikalischen
Zusammensetzung geschaffen werden derart, dass Formprodukte erhalten
werden, die eine höhere
mechanische Festigkeit als Formprodukte gemäß dem Stand der Technik aufweisen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Phenolharz
bereit zu stellen, das eine chemisch-physikalische Zusammensetzung
besitzt, die es ermöglicht
Formprodukte zu erhalten, die eine niedrigere Wasserabsorption als
im Stand der Technik bekannte Formprodukte besitzen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Aufgabe soll auch ein Phenolharz mit einer
chemisch-physikalischen Zusammensetzung derart geschaffen werden,
dass Formprodukte gestaltet werden, bei denen ein Aufquellen wesentlich
seltener auftritt als bei bekannten Formprodukten, wenn derartige
Produkte unter extremen Konditionen eingesetzt werden, beispielsweise
bei einer höheren
relativen Feuchtigkeit und hohen Temperaturen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung zeichnet sich das eingangs beschriebene Phenolharz dadurch aus,
dass das Phenolharz eine Polydispersität von maximal 1,85 und ein
mittleres Molekulargewicht Mw von maximal
600, insbesondere maximal 520 aufweist.
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Durch
die Verwendung eines derartigen Phenolharzes ist es möglich eine
oder mehrere der voranstehend angeführten Aufgaben der Erfindung
zu lösen.
Der Term "Polydispersität", wie er in der vorliegenden
Beschreibung verwendet wird, ist ein dem Fachmann bekannter dimensionsloser
Parameter und ist definiert als der Quotient des durchschnittlichen
Molekulargewichts Mw und der Molekularmasse,
die die größte Anzahl
von Molekülen
Mn umfasst, nämlich Mw/Mn. Das Verhältnis Mw/Mn berücksichtigt
die Breite der Molekulargewichtsverteilung, die durch GPC-Verfahren
erhalten wird. Wird ein Phenolharz verwendet, das eine Polydispersität außerhalb
des voranstehenden Bereiches besitzt, wird ein nicht ausreichendes
Imprägnierverhalten
beobachtet, insbesondere im Falle von schweren Papieren, was einen
ungünstigen
Effekt beispielsweise auf die Harzverteilung in dem Formprodukt,
gebildet aus Imprägnierpapier,
hat und was nachteilig in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften
und die hygrischen Werte ist.
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In
einer besonderen Ausführungsform
wird bevorzugt ein Gewichtsanteil von Phenol in den phenolischen
Verbindungen von maximal 95 %, insbesondere 25 bis 75 % angewandt.
Ist der Gewichtsanteil von Phenol höher als 95 %, zeigt ein mittels
eines solchen Phenolharzes hergestelltes Formprodukt erhebliche
Mängel in
Bezug auf seine Eigenschaften. Die erwähnten phenolischen Verbindungen
der vorliegenden Erfindung umfassen hauptsächlich Bisphenole und Polyphenole,
insbesondere niedrigmolekulare Novolake oder Bisphenole und Polyphenole,
wie sie bei der Herstellung von p,p-Bisphenol A, beispielsweise
hochmolekularen Kondensaten, o,p- Bisphenol
A, o,o-Bisphenol A, Chromane, Indane, Trisphenole, Isopropenylphenole
und dergleichen erhalten werden, ebenso Mischungen hiervon.
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Die
bei der Herstellung des vorliegenden Phenolharzes auftretenden chemischen
Reaktionen umfassen die drei nachstehenden Subreaktionen:
- 1) Aktivierung
- 2) Additionsreaktion, und
- 3) Kondensationsreaktion.
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Der
Umsetzungswert für
die Additionsreaktion liegt im Allgemeinen zwischen 50 und 100 %,
bevorzugt ist er größer 90 %.
Der Umsetzungswert für
die Kondensationsreaktion liegt im Allgemeinen zwischen 0 und 50
%, bevorzugt zwischen 15 und 25 %. Wird ein Phenolharz hergestellt,
das eine oder mehrere der voranstehenden Anforderungen erfüllt, beträgt die Umsetzung
der flüchtigen
Harz formenden Komponente, wie Formaldehyd und Phenol, bevorzugt
zumindest 75 %, insbesondere zumindest 90 %.
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Sind
spezifische Eigenschaften eines Formprodukts gefragt, können dem
Phenolharz eine oder mehrere Komponenten zugesetzt werden, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, umfassend Flammschutzmittel, Weichmacher, Füllstoffe,
Färbemittel
und Bindemittel, wie beispielsweise Aminoplaste und dergleichen.
Derartige Komponenten werden in Mengen eingesetzt, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung des voranstehend
beschriebenen Phenolharzes zum Gestalten von Formprodukten, durch
Imprägnierung
von festen Inertteilen, insbesondere von Imprägnierpapier mit dem Phenolharz
und nachfolgender Druckbeaufschlagung des erhaltenen Aufbaus, um
die Formprodukte zu bilden, unter Anwendung erhöhter Temperatur und eines erhöhten Druckes.
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Unter
Verwendung des vorliegenden Phenolharzes wird ein Imprägnierpapier
mit einem Gewicht von zumindest 160 g/m2,
insbesondere von zumindest 215 g/m2 als
festes Inertteil genutzt. Es ist allgemein bekannt, dass die kommerziell
erhältlichen
Imprägnierpapiere
einen durch schnittliche Feuchtigkeitsgehalt von 2,5 bis 5 % aufweisen.
Die in der vorliegenden Beschreibung angeführten Papiergewichte beziehen
sich auf ein solches kommerziell erhältliches Imprägnierpapier,
das noch einen geringen Anteil an Feuchtigkeit enthält.
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In
einer speziellen Ausführungsform
besitzt das Imprägnierpapier
ein Gewicht im Bereich von 250 bis 400 g/m2 und
kann als Inertteil genutzt werden, wobei dieses Gewicht ein zufriedenstellendes
Imprägnierverhalten
für das
Phenolharz zeigt, das entsprechend der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurde.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
wird zumindest eine Oberfläche
des Aufbaus mit einer Dekorationsschicht vor oder nach der Druckbeaufschlagung
ausgerüstet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine stationäre
Presse zum Pressen des mit dem vorliegenden Phenolharz imprägnierten
Papiers zu Formprodukten eingesetzt. Andererseits ist es auch möglich eine
kontinuierliche Presse für
eine derartige Betriebsweise einzusetzen.
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Das
unter Anwendung des vorliegenden Phenolharzes erhaltene Formprodukt
hat bevorzugt eine Dicke im Bereich von 0,2 bis 50 mm, insbesondere
von 0,5 bis 20 mm.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren den Einsatz des Formprodukts
für Außen- und
Innenanwendungen, wobei eine Außenanwendung
insbesondere die Gebäude-
oder Fassadenverkleidung von Gebäuden
ist. Die besagte Innenanwendung betrifft insbesondere Möbel, Arbeits- und Tischplatten,
Speicherabteile wie beispielsweise Kleiderschränke in Schwimmbädern und
dergleichen.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung wird diese nunmehr an Hand einer Anzahl von Beispielen erläutert, wobei
in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen wird, dass die vorliegende
Erfindung in keiner Weise durch diese speziellen Ausführungsbeispiele
begrenzt ist. Die Beurteilung der Imprägnierqualität in den nachfolgenden Tabellen
beruht auf einer Skala von 1 bis 5, in der 1 nicht akzeptabel, 2
passabel, 3 mittelmäßig, 4 gut
und 5 exzellent bedeuten.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
Phenolharz wurde durch Reaktion von reinem Phenol mit Formaldehyd
hergestellt, wobei Phenolharze mit unterschiedlichen Polydispersitätswerten
erhalten wurden durch Veränderung
der Reaktionszeiten, insbesondere durch Hinzufügen von unterschiedlichen Mengen
eines Katalysators. Die erhaltenen Phenolharze wurden anschließend zum
Gestalten von Formprodukten verwendet, mit unterschiedlichen Imprägnierpapieren,
die verschiedene Papiergewichte hatten. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt. Die Reduktion der Polydispersität hat einen vorteilhaften Einfluss
auf die Imprägnierqualität, jedoch
waren die erhaltenen Ergebnisse in Bezug auf die schweren Papiertypen
weiterhin nicht zufriedenstellend. Tabelle 1
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Phenol | 1 | 2,26 | 589 | 15,1 | 1 | 1 | 1 | 3 |
2 | 2,15 | 513 | 10,6 | 1 | 1 | 2 | 3 |
3 | 2,03 | 474 | 7,4 | 1 | 1 | 3 | 4 |
4 | 1,96 | 468 | 6,0 | 1 | 2 | 3 | 4 |
5 | 1,91 | 471 | 5,3 | 1 | 2 | 3 | 4 |
7 | 1,92 | 477 | 5,5 | 1 | 2 | 3 | 4 |
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Beispiel 1
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Die
Betriebsweisen, wie sie voranstehend im Zusammenhang mit dem Vergleichsbeispiel
1 beschrieben sind, wurden wiederholt mit der Ausnahme, dass eine
50:50 Gewichtsprozentmischung aus Bisphenol A und Phenol als das
Ausgangsmaterial für
die Herstellung des Phenolharzes verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Bisphenol A/Phenol 50/50% | 1 | 2,01 | 603 | 11,8 | 1 | 3 | 3 | 3 |
2 | 1,79 | 481 | 8,1 | 3 | 4 | 4 | 4 |
3 | 1,68 | 458 | 6,0 | 4 | 4 | 5 | 5 |
4 | 1,62 | 441 | 5,2 | 4 | 5 | 5 | 5 |
5 | 1,6 | 424 | 4,1 | 4 | 4 | 5 | 5 |
7 | 1,67 | 438 | 4,3 | 4 | 4 | 5 | 5 |
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Beispiel 2
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Die
Betriebsweisen, wie sie voranstehend im Zusammenhang mit dem Vergleichsbeispiel
1 beschrieben sind, wurden wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine
30:70 Gewichtsprozentmischung aus niederpolymeren Phenolen, wie
z. B. Bisphenolen und Trisphenolen eingesetzt wurde, die als Nebenprodukte
bei der Herstellung von p,p-Bisphenol A auf der einen Seite und
Phenol auf der anderen Seite anfallen, als Ausgangsmaterial für die Herstellung
des Phenolharzes eingesetzt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 zusammengestellt. Tabelle 3
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Niederpolymere Phenole/Phenol 30/70% | 1 | 2,07 | 623 | 12,8 | 1 | 2 | 3 | 3 |
2 | 1,77 | 503 | 9,8 | 2 | 2 | 4 | 4 |
3 | 1,72 | 475 | 7,4 | 4 | 4 | 4 | 5 |
4 | 1,67 | 475 | 6,2 | 4 | 5 | 5 | 5 |
5 | 1,68 | 472 | 5,2 | 4 | 4 | 5 | 5 |
7 | 1,74 | 487 | 4,8 | 4 | 4 | 4 | 4 |
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Beispiel 3
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Die
Betriebsweisen, wie sie an Hand des Vergleichsbeispiels 1 beschrieben
sind, wurden wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine 60:40 Gewichtsprozentmischung
aus niederpolymeren Phenolen, wie Bisphenolen und Trisphenolen,
die als Nebenprodukte bei der Herstellung von p,p-Bisphenol A einerseits
und Phenol andererseits anfallen, als Startmaterial verwendet wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Tabelle 4
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Niederpolymere Phenole/Phenol 60/40% | 1 | 1,83 | 536 | 9,8 | 2 | 2 | 3 | 4 |
2 | 1,66 | 442 | 7,1 | 4 | 4 | 5 | 5 |
3 | 1,55 | 412 | 5,2 | 5 | 5 | 5 | 5 |
4 | 1,55 | 422 | 3,8 | 5 | 5 | 5 | 5 |
5 | 1,58 | 428 | 3,2 | 4 | 5 | 5 | 5 |
7 | 1,65 | 432 | 3,3 | 4 | 4 | 4 | 5 |
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Beispiel 4
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Die
Betriebsweisen wie im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, wurden wiederholt,
mit der Ausnahme, dass eine 90:10 Gewichtsprozentmischung aus niedrigpolymeren
Phenolen wie Bisphenolen und Trisphenolen, die als Nebenprodukte
bei der Herstellung von p,p-Bisphenol A einerseits und Phenol andererseits
erhalten werden, als Startmaterial verwendet wurden. Die erhaltenen
Resultate zeigt Tabelle 5. Tabelle 5
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Niederpolymere Phenole/Phenol 90/10% | 1 | 1,86 | 556 | 6,9 | 2 | 3 | 3 | 3 |
2 | 1,62 | 486 | 3,2 | 4 | 4 | 4 | 5 |
3 | 1,54 | 439 | 2,1 | 4 | 4 | 5 | 5 |
4 | 1,55 | 434 | 1,8 | 5 | 5 | 5 | 5 |
5 | 1,58 | 442 | 2 | 4 | 4 | 5 | 5 |
7 | 1,68 | 454 | 2,1 | 4 | 4 | 4 | 5 |
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Beispiel 5
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Die
Betriebsweisen, wie an Hand des Vergleichsbeispiels 1 beschrieben,
wurden wiederholt, mit der Ausnahme, dass 80:20 Gewichtsprozent
einer Mischung von Polyphenolen (höherpolymeren Phenolen) und Phenol
als Ausgangsmaterial verwendet wurde. Die erhaltenen Resultate zeigt
Tabelle 6. Tabelle 6
Harztyp | Katalysator in Mol-% | Polydispersität | Mw | Summe der flüchtigen harzformenden Komponenten
in % | Bewertung
der Imprägnierqualität |
Papiergewicht
g/m2 |
300 | 254 | 215 | 160 |
Polyphenol/Phenol 80/20% | 1 | 2,01 | 685 | 3,9 | 1 | 1 | 1 | 1 |
3 | 1,94 | 591 | 3,0 | 1 | 1 | 2 | 2 |
4 | 1,81 | 612 | 2,7 | 1 | 1 | 2 | 2 |
5 | 1,83 | 580 | 2,6 | 2 | 2 | 3 | 4 |
Tabelle 7
Bewertung
der Imprägnierqualität | Harzverteilung
des Papiers | Mechanische
Festigkeit | hygrische
Werte (Quellung) | Blasenbildung |
1 | – | – | – | – |
2 | – | 0 | – | – |
3 | 0 | 0 | 0 | 0 |
4 | + | 0 | + | + |
5 | + | + | + | + |
– schlechter
als der Durchschnitt
0 Durchschnitt
+ besser als der
Durchschnitt |
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Die
Imprägnierqualitätsbeurteilung
in den Tabellen 1 bis 6 basiert auf einer Skala von 1 bis 5, in
der 1 nicht akzeptabel, 2 passabel, 3 mittelmäßig, 4 gut und 5 exzellent
bedeuten. In Tabelle 7 sind diese Beurteilungen 1 bis 5 der Imprägnierqualität auf die
Harzverteilung, die mechanischen Eigenschaften, die hygrischen Werte
und die Tendenz, Aufblähungen
zu bilden, bezogen. Des Weiteren ist anzumerken, dass die voranstehenden
Phenolharze alle unter Rückflussbedingungen
bei einer Temperatur von weniger als 105 °C präpariert wurden, wobei nach
der Kondensation die Viskosität
der Harze auf einen Wert von 200 cP durch den Zusatz eines Lösungsmittels
eingestellt wurde. Das durchschnittliche Molekulargewicht Mw und die Molekularmasse Mn,
die die größte Anzahl
von Molekülen
enthält,
wurden mittels Gelpermeationchromatografie bestimmt. Die Polydispersität, wie sie
in den Tabellen 1 bis 6 gelistet ist, lautet Mw/Mn. Die Imprägnierqualität, wie sie in den Tabellen
1 bis 6 angeführt
ist, wurde festgelegt, indem die harzimprägnierten Imprägnierpapiere
einem Pressvorgang in einem Standardpresszyklus unterzogen wurden,
nach welchem eine sogenannte "Abflachung" auf der erhaltenen
Platte geglättet
wurde und die Homogenität
der geglätteten
Oberfläche
beurteilt wurde.
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Aus
den voranstehenden Tabellen 1 bis 6 folgt, dass die Verwendung eines
Papiergewichts von beispielsweise 300 g/m2 für ein Harz
aus reinem Phenol (s. Vergleichsbeispiel 1) eine Polydispersität im Bereich von
1,91 bis 2,26 ergibt und zu einer unakzeptablen Imprägnierqualität führt, trotz
der Tatsache, dass das durchschnittliche Molekulargewicht kleiner
als 600 ist.
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Andererseits
wird mit einer 50:50 Gewichtsprozentmischung aus Bisphenol A und
Phenol als Ausgangsmaterial für
die Herstellung des Phenolharzes (s. Beispiel 1) eine gute Imprägnierqualität bei einer
Polydispersität
von 1,68 und einem Mw von kleiner als 500
erhalten, unter Verwendung eines Papiergewichts von 300 g/m2. Gemäß Beispiel
2 wird eine gute Imprägnierqualität für ein Papiergewicht
von 300 g/m2 erhalten, wenn ein Polydispersitätswert von
1,72 vorliegt, unter Anwendung einer 30:70 Gewichtsprozentmischung
aus niederpolymeren Phenolen und Phenol als Ausgangsmaterial. Aus
Tabelle 4 folgt, dass die weitere Reduktion auf 40 Gew.-% des Phenols
in der Ausgangsmaterialmischung bestehend aus einer Komposition
aus niederpolymeren Phenolen und Phenol zu einem niedrigeren Polydispersitätswert führt mit
einer Polydispersität
von 1,55 und einem Mw-Wert von weniger als
450 eine exzellente Imprägnierqualität für Papiergewicht
von 160 bis 300 g/m2 ergibt. Wird der Anteil
von Phenol in einem Ausgangsmaterial bestehend aus einer 90:10 Gewichtsprozentmischung
von niedrigpolymeren Phenolen und Phenol noch weiter reduziert (s.
Beispiel 4) ergibt sich, dass ein Polydispersitätswert von 1,86 zu einer mittelmäßiger Imprägnierqualität für ein Papiergewicht
von 254 g/m2 und eine passable Imprägnierqualität für ein Papiergewicht
von 215 g/m2 liefert. Tabelle 6 zeigt deutlich auf,
dass eine Polydispersität
niedriger als 1,85 in Kombination mit einem Mw-Wert
höher als
600 ein ungenügendes
Ergebnis liefert.
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Aus
den voranstehenden experimentalen Ergebnissen folgt, dass eine Polydispersität von maximal 1,85
und ein durchschnittliches Molekulargewicht von maximal 600 es ermöglicht,
schwere Imprägnierpapiere zu
einem gewünschten
Formprodukt zu formen, wobei eine gute Harzverteilung aufrecht erhalten
wird, während
in dem Fall von reinen Phenolharzen ein zufrieden stellendes Imprägnierverhalten
nur mit niederen Papiergewichten erhalten wird. Ein Formprodukt
mit guter Imprägnierqualität hat signifikant
bessere Eigenschaften als ein spärlich
imprägniertes
Formprodukt, insbesondere eine höhere
mechanischen Festigkeit, eine niedere Wasserabsorption und eine
sinkende Tendenz Ausblühungen
zu bilden, wenn ein derartiges Produkt unter schwierigen Konditionen
eingesetzt wird, insbesondere bei einer relativen Feuchtigkeit von
100 % und hohen Temperaturen.