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Die
Erfindung betrifft eine Fachbildungsvorrichtung und eine Jacquard-Webmaschine,
die mit einer solchen Vorrichtung ausgeführt ist.
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Sie
betrifft insbesondere die vertikale Betätigung mit entgegengesetzter
Phase von zwei Messersätzen,
die in einer Jacquard-Webmaschine die vertikale Verschiebung der
Haken einer Schaftmaschine sicherstellt. In einem solchen Webstuhl
werden in Reihen angeordnete Haken oder Platinen wechselseitig von
Stäben
oder Klingen angehoben, die gewöhnlich
als "Messer" oder "Greifer" bezeichnet werden,
wobei diese Messer oder Greifer selbst meistens in einem von zwei
Messerkästen
gelagert sind. Jeder Kasten muss zu einer vertikalen Schwingbewegung
gegenphasig zum anderen Kasten angeregt werden.
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Um
dies durchzuführen,
ist es aus der FR-A-2 669 650 bekannt, eine Eingangswelle zu verwenden,
die zu einer kontinuierlichen Drehbewegung angeregt wird und an
der vier Exzenter befestigt sind, die jeweils einer Steuerstange
eines Schwinghebels zugeordnet sind, wobei die Schwinghebel in Gruppen von
zwei auf Wellen angeordnet sind, die an jeder Seite der Kasten vorgesehen
sind. Diese Kinematik ist relativ komplex und kostenintensiv, wobei
ihre Regelung empfindlich und schwierig ist, insbesondere aufgrund
der Tatsache der erhöhten
Anzahl von Anlenkungen, die aus der Anwendung von vier Exzentern
und vier Steuerstangen resultieren. Darüber hinaus müssen Gestelle
oder Hilfsplatinen an dem Maschinengestell angebracht werden, um
einerseits die Eingangswelle und andererseits die Wellen zu lagern,
an denen die Schwinghebel montiert sind.
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Es
sind diese Nachteile, die insbesondere die Erfindung vermeiden will,
indem eine neue vereinfachte Fachbildungsvorrichtung vorgeschlagen wird,
deren Zuverlässigkeit
verbessert ist und die leichter zusammenzusetzen und einzustellen
ist als die bekannten Vorrichtungen.
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In
diesem Sinne betrifft die Erfindung eine Fachbildungsvorrichtung
für eine
Jacquard-Webmaschine, bei der die wechselnde vertikale Betätigung von
zwei Messersätzen
von einer einzigen Eingangswelle bewirkt wird, die zu einer kontinuierlichen
Drehbewegung angeregt wird und die sich zwischen zwei Platten erstreckt,
die mit kinematisch mit den Messersätzen verbundenen Schwenkhebeln
ausgerüstete Schwingwellen
abstützen,
wobei diese Eingangswelle in der Nähe jeder Platte mit Mitteln
zum Antrieb der zuvor erwähnten
Schwingwellen ausgerüstet
ist. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingwellen
sich mindestens parallel zwischen den Platten erstrecken und jeweils
durch eine einzige exzentrische Kur belverbindung mit der Eingangswelle
verbunden sind, wobei eine solche Verbindung jeweils in der Nähe jeder
Platte angeordnet ist.
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Dank
der Verwendung von Schwingwellen, die sich zwischen den Platten-Stützen erstrecken, benötigt die
Vorrichtung der Erfindung nur zwei exzentrische Kurbelverbindungen,
die jeweils an jeder Seite der Messer, d.h. in der Nähe der Platten
vorgesehen sind, um wirksam diese Messersätze anzutreiben. Mit anderen
Worten gesagt, übertragen
die Schwingwellen, die sich über
die ganze Länge
der Messer erstrecken, das Antriebsmoment der Schwinghebel auf die
zwei Seiten der Messer, was eine einseitige Steuerung der zwei Schwinghebel
gestattet, die jedem Messersatz auf jeder Schwingwelle zugeordnet
sind.
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Eine
Fachbildungsvorrichtung kann darüber hinaus
eines oder mehrere der folgenden Merkmale einschließen:
- – Die
Schwingwellen sind über
den Messersätzen angeordnet.
- – Die
Schwingwellen sind im Wesentlichen identisch.
- – Die
Eingangs- und die Schwingwellen sind durch Lager abgestützt, die
an den Platten befestigt sind. Insbesondere ist es nicht notwendig
Gehäuse
mit Ölfüllung vorzusehen,
wie sie teilweise bei Vorrichtungen verwendet werden, die Nockensystem
einschließen.
In Bezug auf Nockensysteme ermöglicht
die exzentrische Kurbelverbindung die Verwendung von weniger genauen
Bearbeitungstoleranzbereichen, was in Hinblick auf den Herstellungspreis
vorteilhaft ist. In vorteilhafter Weise werden die zuvor erwähnten Lager
durch geschmierte Wälz-
oder Kugellager gebildet. Die Platten sind im Wesentlichen identisch.
- – Die
Eingangswelle ist geeignet, an jedem ihrer Enden mit einer Antriebsmotorwelle
verbunden zu werden, was die Steuerung der Vorrichtung von einer
Seite oder von einer anderen Seite, abhängig vom genauen Typ der Webmaschine,
an der sie gesteuert werden soll, gestattet.
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Nach
möglichen
Ausführungsbeispielen
der Erfindung können
die jeweils zu den zwei Verbindungen der Vorrichtung gehörenden Kurbelstangen,
sei es in Phase, sei es in Gegenphase sein.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls eine Jacquard-Webmaschine, die mit einer Fachbildungsvorrichtung,
wie zuvor beschrieben, ausgerüstet
ist.
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Die
Erfindung wird besser verstanden und andere Vorteile derselben werden
klarer im Lichte der folgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen
einer Vorrichtung und einer Webmaschine entsprechend ihrem Prinzip
erscheinen, die lediglich beispielhaft angegeben ist und Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen, in denen:
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– die 1 eine
perspektivische Ansicht einer Fachbildungsvorrichtung entsprechend
der Erfindung ist, die an einem Webstuhl entsprechend der Erfindung
vorgesehen ist;
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– die 2 eine
schematische Darstellung von der Seite und teilweise an den Lagern
geschnitten der Vorrichtung der 1 ist;
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– die 3 eine
Ansicht in Richtung der Pfeile III in der 2 ist; und
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– die 4 eine
Ansicht analog zur 3 für eine Vorrichtung entsprechend
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist.
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Die
sehr symbolisch in der 1 dargestellte Webmaschine M
ist mit einer Fachbildungsvorrichtung 10 ausgerüstet, die
zwei Messersätze
umfasst.
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Ein
erster Messersatz 11 wird von zwei Traversen 12 abgestützt, die
einen ersten Kasten bilden, während
ein zweiter Messersatz 11' durch
zwei andere Traversen 12' gestützt ist,
die einen zweiten Rahmen bilden.
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Die
Messer 11 und 11' sind
dazu vorgesehen, mit einer durch den Doppelpfeil F1 dargestellten vertikalen
Schwingbewegung verschoben zu werden, was eine Bewegung von nicht
dargestellten Platinen zwischen ihren oberen Totpunkten und ihren unteren
Totpunkten gestattet, um die Verschiebung von Helfen 13 zu
steuern, die mit einer Platine durch Arkaden 14 verbunden
sind, wie dies im Fachgebiet der Jacquard-Webmaschinen allgemein bekannt ist.
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Die
Traversen oder Rahmen 12 und 12' und die zugeordneten Messer 11 und 11' sind zwischen zwei
Platten 20 und 21 angeordnet, die dazu dienen, mit
einem Gestell B verbunden zu werden.
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Eine
Eingangswelle 30 erstreckt sich zwischen den Platten 20 und 21 und
ragt über
diese nach außen
vor.
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Sie
dient dazu, kinematisch an einem ihrer Enden mit einer Motorantriebswelle 40 verbunden
zu werden, die nur durch die gestrichelte Linie der Achse in der
Figur dargestellt ist. Die Welle 30 ist vorgesehen, um
mit der Welle 40 wahlweise an ihrem in der 1 sichtbaren
Ende 31 oder an ihrem entgegengesetzten Ende 32 angeschlossen
zu werden, was eine Steuerung der Vorrichtung 10 von der
einen oder der anderen Seite, abhängig vom exakten Typ der Webmaschine
M oder der Montagerichtung der Vorrichtung 10 auf dem Gestell
B.
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Die
Welle 30 ist zu einer kontinuierlichen Drehbewegung angeregt,
die durch den Pfeil R dargestellt ist.
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Die
Welle 30 wird von Lagern 23a und 23b gestützt, die
jeweils an den Platten 20 und 21 angebracht sind,
wobei diese Lager vorteilhafterweise aus einfachen gefetteten Kugel-
oder Wälzlagern
gebildet werden.
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Die
Vorrichtung 10 umfasst gleichfalls zwei Schwingwellen,
nämlich
eine obere Schwingwelle 50 und eine untere Schwingwelle 60.
Diese Wellen liegen beieinander, wobei die Welle 50 über der
Welle 60 angeordnet ist, und erstrecken sich parallel zueinander über die
Messer und Traversen 11, 12, 11' und 12' und durch die
Platten 20 und 21 hindurch, an denen sie von Lagern 25a und 25b für die Welle 50 entsprechend 26a und 26b für die Welle 60 abgestützt sind.
Diese Lager können
von der gleichen Art sein, wie die Lager 23a und 23b.
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Die
Welle 50 ist mit vier Schwinghebeln 51, 52, 53 und 54 ausgerüstet, die
mit den Traversen 12 und 12' über Stäbe 55 verbunden sind.
In gleicher Weise ist die Welle 60 mit vier Schwinghebeln
ausgerüstet,
von denen drei in der 1 mit den Bezugszeichen 62 bis 64 sichtbar
sind und die mit den Traversen 12 und 12' über Stäbe 65 verbunden
sind.
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Die
Schwinghebel 51, 62, 53 und 64 sind
mit den Traversen 12' verbunden,
während
die anderen Schwinghebel mit den Traversen 12 verbunden
sind.
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Eine
Verbindung 70 zwischen den Wellen 30 und 60 ist
in der Nähe
der Platte 20 außerhalb
des zwischen den Platten 20 und 21 definierten
Volumens vorgesehen. Diese Verbindung umfasst einen auf der Welle 30 befestigten
Exzenter 71. Eine Kurbelstange 72 ist um den Exzenter 71 herum
angeordnet und um eine Achse 73 an einer Kurbel 74 angelenkt,
die eine fest mit dem Ende der über
die Platte 20 hinausragenden Welle 60 verbundene
Abdeckung bildet.
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Diese
einzige Verbindung 70 ermöglicht die Umformung der kontinuierlichen
Drehbewegung der Welle 30 in eine oszillierende Bewegung
für die
Welle 60, ohne dass es notwendig wäre, Nocken oder andere mechanische
Vorrichtungen zu verwenden, die sehr genaue Fertigungen benötigen und
deren Einstellung sich teilweise als schwierig und heikel darstellt.
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Die
von der Verbindung 70 an die Welle 60 übertragene
Bewegung wird selbst an die Schwinghebel übertragen, die durch diese
Welle in der Nähe der
Platte 20, aber auch in der Nähe der Platte 21 getragen
werden, derart, dass es nicht notwendig ist, eine kinematisch Verbindung
zwischen den Wellen 30 und 60 in der Nähe dieser
Platte 21 vorzusehen.
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Außerdem ist
eine Verbindung 80 von dergleichen Art wie die Verbindung 70 zwischen
den Wellen 30 und 50 vorgesehen, die gleichfalls
einen Exzenter 81 umfasst, um den eine Kurbelstange 82 angeordnet
ist, die um eine Achse 83 an einer Kurbel 84 angelenkt
ist, die mit der Welle 50 verbunden ist.
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Wie
zuvor, ermöglicht
diese Verbindung 80 eine Übertragung und Umformung der
kontinuierlichen Drehbewegung der Welle 30 bis zu den Schwenkhebeln 51 bis 54.
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Jeder
dieser Schwenkhebel ist mit einem Spalt 56 oder 66 ausgerüstet, der
die Einstellung der Position der Stangen 55 und 65 und
durch diese das ein der Webmaschine M erhaltene Fach gestattet.
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Die
Wellen 50 und 60 sind identisch oder quasi identisch,
was Einsparungen bei der Herstellung der Vorrichtung 10 ermöglicht,
wobei die Schwinghebel, die diese Wellen ausrüsten, gleichfalls identisch
sein können.
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In
gleicher Weise können
mit Ausnahme der Kurbelstangen 72 und 82 die Bestandteile
der Verbindungen 70 und 80 identisch sein.
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Die
Platten 20 und 21 können identisch sein, da sie
beide von jeder der Wellen 30, 50 und 60 durchgriffen
werden. Dies ermöglicht
gleichfalls Einsparungen bei der Produktion der Vorrichtungen 10 in Serie.
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Wie
es insbesondere aus der 3 hervorgeht, sind die Kurbelstangen 72 und 82 der
Verbindungen 70 und 80 in Phase.
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Diese
Kurbelstangen können
jedoch, wie: in der 4 dargestellt ist, in Bezug
auf die Welle 30 gegenphasig sein, was den Vorteil eines
besseren Ausgleichs der Vorrichtung 10 aufweist, was zu
einer Begrenzung der Vibrationen führt, wenn die Webmaschine in
Betrieb ist.
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Die
Erfindung wurde mit Messern 11 und 11' dargestellt,
die den Traversen 12 und 12' in einem relativ starren Gefüge zugeordnet
sind. Sie ist selbstverständlich
auch auf Vorrichtungen anwendbar, bei denen die Messer an Schwingarmen
aufgehängt sind.