DE1198776B - Presse mit Unterantrieb - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B21d

Deutsche Kl.: 7c-10

Nummer: 1198 776

Aktenzeichen: A31282Ib/7c

Anmeldetag: 6. Februar 1959

Auslegetag: 19. August 1965

Die Erfindung betrifft eine Presse zur Bearbeitung von Blech in Band- oder Streifenform mit Unterantrieb des Stößels über zwei Reihen von einander paarweise gegenüberstehenden Säulen, die an ihren oberen Enden an dem Stößel befestigt und an ihren unteren, bis unter den Pressentisch reichenden Enden paarweise durch Traversen verbunden sind, an denen in der Mitte Übertragungsglieder angreifen, die sich in den Säulenpaarebenen etwa parallel zu den Traversen erstrecken und an einem Ende von einer außerhalb der Säulen quer zu den Traversen am Tischunterteil entlang verlaufenden Exzenterwelle angetrieben sind.

Es ist eine derartige Presse bekannt, bei der zwischen den Traversen und einem festen Widerlager ein Kniehebelpaar angeordnet ist, an dessen Kniegelenk eine von der Exzenterwelle angetriebene Pleuelstange angreift. Diese bekannte Anordnung ist verhältnismäßig aufwendig und hat einen hohen Platzbedarf. Von besonderem Nachteil ist, daß die Kniehebel oberhalb der Traverse angeordnet sein müssen und daß deshalb die Säulen, die die Traverse mit dem Stößel verbinden, eine sehr große Länge haben. Dies führt nicht nur zu sehr hohen bewegten Massen, sondern es ist auch die mögliche Streckung der Säulen beim Arbeiten besonders groß. Ein weiterer Nachteil der bekannten Presse besteht darin, daß die von der Exzenterwelle auf die Pleuelstange ausgeübten und von der Pleuelstange auf das Kniehebelpaar übertragenen Kräfte quer zur Bewegungsrichtung des Pressenstößels gerichtet sind, so daß das Maschinengestell zur Aufnahme großer Kräfte in zwei zueinander senkrecht stehenden Richtungen ausgebildet sein muß. Die Ausbildung des Maschinengestelles wird dadurch sehr kostspielig und aufwendig. Da weiterhin das Kniehebelpaar im Bereich zwischen zwei durch eine Traverse miteinander verbundenen Säulen angeordnet ist, bestehen auch Schwierigkeiten in der Anbringung der Pleuelstange. Bei der bekannten Presse ist deshalb der Zapfen des Kniegelenkes zu beiden Seiten über das Kniegelenk hinaus verlängert, und es sind zu beiden Seiten eines Säulenpaares zwei ein Paar bildende Pleuelstangen vorgesehen, die symmetrisch zu der von den Säulen gebildeten Ebene angeordnet sind. Auch hierin zeigt sich, daß die bekannte Presse einen sehr hohen Aufwand erfordert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Presse zu vermeiden und eine Presse zu schaffen, die sich durch eine außerordentlich einfache Bauweise der Antriebsübertragung zwischen Exzenterwelle und Traverse auszeichnet. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch Presse mit Unterantrieb

Anmelder:

L. Schuler A. G., Göppingen (Württ.)

Als Erfinder benannt:

Jakob Sulger, Göppingen (Württ.)

gelöst, daß als Übertragungsglieder Schwinghebel dienen, die an ihren nicht von der Exzenterwelle angetriebenen Enden im Maschinengestell pendelnd gelagert sind und in ihrem Mittelbereich über pendelnde Koppelglieder an den Traversen angreifen.

Die Erfindung macht es möglich, den Schwinghebel unterhalb der Traverse anzuordnen, so daß die den Stößel tragenden Säulen so kurz wie nur irgend möglich gehalten werden können. Außerdem ist es ohne weiteres möglich, den Schwinghebel genau in der von den Säulen definierten Ebene anzuordnen. Weiterhin ermöglicht die Erfindung eine einfachere Ausbildung der Lagerstellen, weil in jedem Lager nur zwei Glieder miteinander verbunden sind. Von besonderer Bedeutung ist, daß bei der erfindungsgemäßen Presse nur Kräfte auftreten, die in der Bewegungsrichtung des Stößels wirken, so daß das Maschinengestell nicht zur Aufnahme von Querkräften ausgebildet zu werden braucht.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind als Lagerung der Schwinghebel im Maschinengestell und als Koppelglieder Laschen vorgesehen. Auf diese Weise wird eine besonders einfache, besonders robuste und zugleich betriebssichere Anordnung geschaffen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht der Presse, teilweise geschnitten,

F i g. 2 eine Seitenansicht und

F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie A-B in F i g. 1. Das Maschinengestell 1 und der Pressentisch 2 bilden eine Einheit. Der letztere ist mit nach oben und unten ausladenden Führungshälsen 4 für die den Stößel 5 tragenden Säulen 3 versehen. Durch diese An-Ordnung und Führung können die Säulen 3 sehr kurz gehalten und die bei den hohen Drücken unvermeidliche eigene Federung so gut wie beseitigt werden.

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Die Säulen 3 sind an ihren unteren Enden paarweise durch Traversen 6 (F i g. 2) verbünden, in deren Mitte Koppelungslaschen 7 für ein Schwinghebelpaar 8 angelenkt sind. Die Schwinghebel 8 sind um Gelenkbolzen 9 an Lagerlaschen 10 schwingend aufgehängt, die am Maschinengestell 1 in Lagerbolzen 11 fest angeschlossen sind. Die anderen Enden der Schwinghebel 8 sind auf den exzentrischen Teilen 12 der Exzenterwelle 13 drehbar gelagert. Am freien Ende der Exzenterwelle 13 ist in fliegender Anordnung das Schwungrad 14 mit Kupplung und Bremse befestigt.

Durch diese Ausführungsart wird der Innenraum R des Pressengestells 1 über dem Fußboden von beweglichen oder schwingenden Teilen vollkommen frei für die Unterbringung von Stapeleinrichtungen und Abführorganen bekannter Art.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Presse zur Bearbeitung von Blech in Band- oder Streifenform mit Unterantrieb des Stößels über zwei Reihen von einander paarweise gegenüberstehenden Säulen, die an ihren oberen Enden an dem Stößel befestigt und an ihren unteren, bis unter den Pressentisch reichenden Enden paarweise durch Traversen verbunden sind, an denen in der Mitte Übertragungsglieder angreifen, die sich in den Säulenpaarebenen etwa parallel zu den Traversen erstrecken und an einem Ende von einer außerhalb der Säulen quer zu den Traversen am Tischunterteil entlang verlaufenden Exzenterwelle angetrieben sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsglieder Schwinghebel (8) dienen, die an ihren nicht von der Exzenterwelle (12, 13) angetriebenen Enden im Maschinengestell (1) pendelnd gelagert sind und in ihrem Mittelbereich über pendelnde Koppelglieder (7) an den Traversen (6) angreifen.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lagerung der Schwinghebel (8) im Maschinengestell (1) und als Koppelglieder Laschen (10 und 7) vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 38 701;

USA.-Patentschriften Kit 1199 906, 1373 571,
710;

»Werkstattstechnik und Maschinenbau«, Juni 1954, S. 271 bis 275.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 657/145 8.65 © Bundesdruckerei Berlin