DE1502288C - Stehende Kniehebelpresse - Google Patents
Stehende KniehebelpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine stehende Kniehebelpresse mit einem Gestell und einem geradlinig bewegbaren
Stößel, an dessen gegenüberliegenden Seiten jeweils das freie Ende mindestens eines mit
seinem anderen Ende am Gestell befestigten Kniehebelsystems angelenkt ist, das einen Langkniehebel
und einen Kurzkniehebel aufweist, die einen während des Arbeitshubes abnehmenden spitzen Winkel
miteinander einschließen.
Es ist bereits eine Kniehebelpresse bekannt, die ein mit einem stationären unteren Tisch und einem
oberen Stößel ausgestattetes Gestell aufweist, in dem beidseits des Stößels ein auf diesen einwirkendes
Kniehebelsystem angeordnet ist. Diese Systeme haben jeweils einen mit seinem oberen Ende am
Stößel angelenkten Langkniehebel, der am Kniepunkt mit einem Kurzkniehebel gelenkig verbunden
ist, der mit seinem anderen Ende an das Gestell unterhalb des Tisches angelenkt ist. Die Betätigung
des Kniehebelsystems erfolgt über ein im Unterteil des Gestells untergebrachtes Getriebe, das von einem
Motor angetrieben ist und über eine Pleuelstange auf den Kniepunkt wirkt. Die Anordnung ist dabei so,
daß beim Arbeitshub der Winkel zwischen dem jeweiligen Paar von Kniehebeln abnimmt. Nachteilig
ist es bei dieser Anordnung zuweilen, daß der Antrieb unterhalb des Tisches vorgesehen ist, so daß
bei großen Pressen ein entsprechender Raum geschaffen werden muß, der häufig eine Grube bedingt,
um so die richtige Tischhöhe zu erzielen. Hierdurch wird vielfach die Aufstellung einer solchen Presse
erschwert oder an der für die Fertigung günstigsten Stelle unmöglich gemacht. Falls außer dem Längsdurchgang,
d. h. von hinten nach vorn, noch ein Querdurchgang, d. h. von links nach rechts oder
umgekehrt, gewünscht wird, so müssen die Langkniehebel C-förmig gestaltet sein, was eine höhere
Beanspruchung und damit eine Verstärkung dieser Langkniehebel erforderlich macht (deutsche Patentschrift
976 667).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine stehende Kniehebelpresse derart zu verbessern,
daß der Antrieb an einer für die Aufstellung der Presse günstigeren Stelle (Oberantrieb) untergebracht
werden kann und bei der mit einfachen Mitteln ein Längs- und Querdurchgang erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs erwähnten Kniehebelpresse gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß bei Oberantrieb des Stößels das freie Ende jedes Langkniehebels am Pressengestell und das freie
Ende jedes Kurzkniehebels am Stößel angelenkt ist.
Durch den Oberantrieb kann ein häufig sowieso vorhandener Raum, über dem eigentlichen Pressengestell
ausgenützt werden. Außerdem ergibt die neuartige Anlenkung trotz des oben angeordneten Antriebs
die Möglichkeit, den Stößel beim Arbeitshub nach unten zu bewegen und nicht den Tisch anzuheben,
wie dies bei einem unverändert gebliebenen Kniehebelsystem mit Lang- und Kurzkniehebel der
eingangs erwähnten Art der Fall gewesen wäre.
Im Zusammenhang mit dem Oberantrieb sei ausdrücklich betont, daß es bei Pressen einschließlich
Kniehebelpressen üblicher Art bekannt ist, den Antrieb oberhalb des stationären Tisches anzuordnen.
Gerade bei dem Kniehebelsystem üblicher Art mit gleichlangen Kniehebeln nimmt jedoch der Antrieb
häufig einen großen Raum ein (deutsche Patentschrift 694 396).
Im Gegensatz hierzu schafft gerade der Kurzkaiehebel,
gemeint ist das Kniehebelsystem der eingangs genannten Art, mit seiner neuartigen Anlenkung bei
der Kniehebelpresse besonders günstige Verhältnisse, weil der ganze Antrieb nun oberhalb des Stößels in
einer vorteilhaften Lage, d. h. raumsparend und ohne Behinderung des Betriebes der Presse, untergebracht
werden kann.
Durch die Anordnung eines Kniehebelsystems
Durch die Anordnung eines Kniehebelsystems
ίο jeweils an einer Seite des Stößels kann nun jedes
dieser Kniehebelsysteme symmetrisch zu einer Quermittelebene angeordnet werden, die senkrecht "zur
Längsdurchgangsrichtung durch die Presse ist. Dabei ergibt sich eine besonders günstige Konstruktion,
wenn auf jeder Seite ein einziger Kurzkniehebel symmetrisch zu dieser Quermittelebene angeordnet wird,
mit dem ebenfalls symmetrisch zu dieser Quermittelebene zwei Langkniehebel zusammenwirken, so daß
also diese beiden Langkniehebel zusammen mit dem einzigen Kurzkniehebel jeweils ein Kniehebelsystempaar
bilden und die Langkniehebel um gemeinsame Achsen schwenken, von denen die eine durch die
Festpunkte am Pressengestell und die andere durch den gemeinsamen Kniepunkt geht.
Die Kraftübertragung auf den Stößel wird noch weiter dadurch verbessert, daß nunmehr der einem
Kniehebelsystempaar gemeinsame Kurzkniehebel infolge der beiden Langkniehebel verhältnismäßig
breit sein kann, und damit ist es möglich, die Breite des Kurzkniehebels der Breite des Stößels
anzupassen. Auch hierdurch wird die Kraftübertragung begünstigt und ferner die Lagerung des Kurzkniehebels
verbessert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise aufgebrochene Stirnansicht einer Kniehebelpresse gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, F i g. 3 einen Teilschnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1.
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, F i g. 3 einen Teilschnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1.
Mit 10 ist als Ganzes ein Pressengestell bezeichnet, das ein Gestellunterteil 11 und ein Gestelloberteil 12
aufweist. Diese beiden Gestellteile sind durch zwei im Abstand angeordnete Gestellseitenteile 13 und 14
miteinander verbunden, die in bekannter Weise Führungen für einen Stößel 20 aufweisen, der in der
Presse senkrecht auf und ,ab beweglich ist.
Unter dem Stößel, und zwar auf der Oberseite des Gestellunterteiles 11, ist ein Tisch 22 angebracht,
und zwischen dem Stößel 20 und dem Tisch 22 ergibt sich ein Querdurchgang 25, der senkrecht
zu einer Quermittelebene a-a der F i g. 2 ist. Im folgenden soll nun ein einziges Kniehebelsystempaar,
und zwar gemäß F i g. 1 das rechte Kniehebelsystempaar, beschrieben werden, wobei für das linke Kniehebelsystempaar
die gleichen Bezugsziffem verwendet sind.
Mit 30 und 31 ist ein Paar von Langkniehebeln bezeichnet, die an den Enden einer Festpunktwelle
34 angelenkt sind, die ihrerseits im Gestell bei 35 und 36 gelagert ist. Zwischen den betreffenden Gestellteilen
38 und 39 ist noch eine Abstandshülse 40 auf der Festpunktwelle 34 angeordnet.
Am Kniepunkt sind die beiden Langkniehebel 30 und 31 durch eine Kiiiepunktwelle 45 miteinander
verbunden, und zwischen den Gelenkstellen 46 und 47 ist auf der Kniepunktwelle 45 symmetrisch zur
Mittelquerebene a-a ein Kurzkniehebel 50 angeordnet, der mit seinem freien Ende 48 an einen Stößel-
bolzen 49 angelenkt ist, der seinerseits auf einem Paar von Armen 51 und 52 gehalten ist, die an dem
Seitenstück 54 des Stößels 20 im Querabstand voneinander befestigt sind.
Auf der Kniepunktwelle ist zwischen den betreffenden Anlenkstellen 46 und 47 der beiden Langkniehebel
30 und 31 und dem Kurzkniehebel 50 je eine Pleuelstange 60 bzw. 61 angelenkt, die mit
ihrem andern Ende mit einem Kurbelzapfen 64 bzw. 65 gelenkig verbunden sind. Die Kurbelzapfen sind
ihrerseits jeweils an einer Kurbel 66 bzw. 67 befestigt, die auf einer Kurbelwelle 68 befestigt sind. Die
letztere ist im Gestell bei 70 und 71 gelagert und trägt ferner im Abstand voneinander zwei Zahnräder
72 und 73. Sämtliche vorbeschriebenen Teile sind symmetrisch zu der Quermittelebene a-a angeordnet.
Der Antrieb der beiden Zahnräder 72 und 73 wird im folgenden nur noch schematisch an Hand
der F i g. 1 beschrieben. Dies umsomehr, als dieser Antrieb selbst grundsätzlich bekannt ist und keinen
Teil der Erfindung bildet.
Die beiden Zahnräder 72 und 73 kämmen mit je einem Untersetzungszahnrad, von denen das Zahnrad
75 in F i g. 1 erkennbar ist. Dieses ist auf einer nicht dargestellten Welle gelagert, auf der ferner ein
weiteres Zahnrad 76 befestigt ist. Mit diesem Zahnrad 76 kämmt ein Ritzel 78, das auf einer nicht dargestellten,
von einem ebenfalls nicht dargestellten Elektromotor angetriebenen Antriebswelle fest angeordnet
ist.
Der Antrieb des in F i g. 1 linken Kniehebelsystempaares geschieht in ganz ähnlicher Weise, nur daß
dort mit dem Zahnrad 76 ein Ritzel 80 kämmt, das seinerseits im Eingriff mit dem Ritzel 78 ist, das, wie
bereits erwähnt, auf der Antriebswelle befestigt ist.
Aus der obigen Darstellung in Verbindung mit der Zeichnung ergeben sich die besonderen Vorteile
der erfindungsgemäßen Konstruktion.
Aus F i g. 1 ist besonders deutlich ersichtlich, daß es nunmehr möglich ist, den Festpunkt bzw. die
Festpunktwelle 34 am Gestell so anzuordnen, wie dies den besonderen Verhältnissen der Presse entspricht,
ohne daß hierdurch der Arbeitswinkel erheblich geändert und damit die Charakteristik
beeinflußt wird, d. h. die Welle 34 könnte auch höher, sogar im Pressenoberteil liegen. Außerdem
können nun die Kniehebelsysteme in besonders günstiger Weise seitlich vom Durchgang durch die
Kniehebelpresse so angeordnet werden, daß der Raum zwischen dem Stößel und dem Tisch in Längs-
und in Querrichtung völlig frei bleibt, was zwar nicht mehr neu ist, aber, wie der Stand der Technik zeigt,
bisher wesentlich umständlichere Pressenbauarten erforderte bzw. einen Oberantrieb des Stößels gar
nicht ermöglichte.
Claims (5)
1. Stehende Kniehebelpresse mit einem Gestell und einem geradlinig bewegbaren Stößel, an dessen
gegenüberliegenden Seiten jeweils das freie Ende mindestens eines mit seinem anderen Ende
am Gestell befestigten Kniehebelsystems angelenkt ist, das einen Langkniehebel und einen
Kurzkniehebel aufweist, die einen während des Arbeitshubes abnehmenden spitzen Winkel miteinander einschließen, gekennzeichnet
durch Oberantrieb des Stößels (20), wie an sich bekannt, und dadurch, daß das freie Ende jedes
Langkniehebels (30, 31) am Pressengestell (10) und das freie Ende jedes Kurzkniehebels (50) am
Stößel (20) angelenkt ist.
2. Kniehebelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberliegenden Seiten
des Stößels (20) je zwei parallele, um gleiche Festpunktwellen (34) schwenkbare Langkniehebel
(30, 31) angeordnet sind, die auf einen gemeinsamen Kurzkniehebel (50) wirken.
3. Kniehebelpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzkniehebel (50) am
Kniepunkt zwischen den beiden Langkniehebeln (30, 31) an die gemeinsame Kniepunktwelle (45)
angelenkt ist und deren Abstand voneinander ausfüllt.
4. Kniehebelpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Kurzkniehebels
(50) ungefähr der Stößelbreite entspricht.
5. Kniehebelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Festpunkt des Kniehebelsystems (30, 31, 50) im Untergestell (11) und der Kniepunkt im
Obergestell (12) angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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