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TECHNISCHER BEREICH DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Gipszusammensetzungen
und Herstellungsverfahren für
Gipszusammensetzungen. Im Besonderen betrifft die Erfindung erstarrte
Gipszusammensetzungen mit verminderter Dichte und Verfahren zur
Herstellung derselben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Erstarrter
Gips (Calciumsulfatdihydrat) ist ein wohlbekanntes Material, das
gewöhnlich
in vielen Arten von Produkten enthalten ist. Beispielsweise ist
erstarrter Gips ein Hauptbestandteil von Endprodukten, die durch
Verwendung traditioneller Putzmörtel
(beispielsweise an Gebäudeinnenwänden mit
Gipsmörteloberfläche) und
auch in Gipsplatten mit Papiersichtfläche entstehen, die in typischen
Gipskartonkonstruktionen von Innenwänden und Decken von Gebäuden verwendet
werden. Des Weiteren ist erstarrter Gips der Hauptbestandteil von
Gips-/Cellulosefaser-Verbundstoffplatten und -Produkten und ist
auch in Produkten enthalten, welche die Fugen zwischen Kanten von
Gipsplatten füllen
und glätten.
Ebenso entstehen durch viele Spezialmaterialien, beispielsweise
durch zum Modellbau und zur Formerei geeignete Materialien, die
genau bearbeitet werden, größere Mengen
erstarrten Gipses enthaltende Erzeugnisse.
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Typischerweise
werden solche Gips enthaltende Produkte durch Bildung eines Gemischs
aus kalziniertem Gips (Calciumsulfathalbhydrat und/oder Calciumsulfatanhydrit)
und Wasser (und bei Eignung auch aus anderen Materialien) hergestellt.
Das Gemisch wird zu einer gewünschten
Form oder auf eine Fläche
gegossen und kann dann härten,
um durch Reaktion des kalzinierten Gipses mit Wasser erstarrten
(d.h. rehydrierten) Gips zu bilden, um eine Matrix aus kristallinem
hydriertem Gips (Calciumsulfatdihydrat) zu bilden. Durch diese gewünschte Hydration
des kalzinierten Gipses kann eine sperrende Matrix aus erstarrten
Gipskristallen entstehen, wobei der Gipskonstruktion in dem Gips
enthaltenden Produkt Festigkeit verliehen wird. Zum Austreiben des
verbliebenen freien (d.h. nicht der Reaktion unterworfenen) Wassers
wird leicht erhitzt, damit ein trockenes Produkt entsteht.
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Man
bemüht
sich ständig,
das Gewicht vieler dieser Gips enthaltenden Produkte leichter zu
machen, indem an Stelle eines Teils der erstarrten Gipsmatrix beispielsweise
Materialien geringerer Dichte (beispielsweise Schaumperlit oder
Lufthohlräume)
eingesetzt werden, um die akustischen und/oder Isolierungseigenschaften
sowie die Handha bungs- und Transporteffektivitäten zu verbessern. Jedoch waren
bisherige Bemühungen,
Gips enthaltende Produkte wesentlich leichter zu machen, nicht ganz
befriedigend, da beispielsweise zwar sehr große Mengen an Schaumstoff zur
Herstellung des Hohlraumgehalts verwendet werden können, der ausreicht,
um Gips enthaltende Produkte geringerer Dichte zu erzielen, solche
Produkte aber beispielsweise trotzdem nicht den gewünschten
Grad der akustischen und/oder Isolierungseigenschaften erreichen
können. Infolgedessen
unterliegt die Herstellung von Gips enthaltenden Produkten geringerer
Dichte möglichen
nachteiligen Wirkungen, welche durch die verhältnismäßig große Menge an vorgesehenen Aufschäummitteln
hervorgerufen werden, und die in vielen Fällen dennoch nicht die gewünschten
Ergebnisse erzielen. In jüngster Zeit
wurde in dem
USA-Patent Nr. 5,041,333 eine
Gipsplatte offenbart, die aus faserigem kalziniertem Gips ausgebildet
ist. Die Herstellung von faserigem kalziniertem Gips ist zeitaufwändig und
kostspielig, wodurch auch die Verwendung von faserigem kalziniertem
Gips zur Herstellung einer Gipsplatte teuer wird.
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Ein
weiteres Problem bei der Ausbildung eines Gips enthaltenden Produkts
wesentlich niedrigerer Dichte ist, dass die Maßhaltigkeit während seiner
Herstellung, Bearbeitung und kommerzieller Anwendung beeinträchtigt werden
kann. Beispielsweise verbleibt bei der Herstellung von Gipsprodukten
nach dem Erstarren des Gipses gewöhnlich eine sehr große Menge
freien (d.h. nicht der Reaktion unterworfenen) Wassers in der Matrix.
Beim Trocknen des erstarrten Gipses zum Austreiben des überschüssigen Wassers
neigen die sperrenden Kristalle des erstarrten Gipses in der Matrix
dazu, sich beim Verdunsten des Wassers näher zueinander hin zu bewegen.
Da das Wasser dabei die Kristallzwischenräume der Gipsmatrix hinterlässt, neigt
die Matrix dazu, auf Grund natürlicher
Kräfte
des erstarrten Gipses zu schrumpfen, welche dem von dem Wasser auf
die Gipskristalle ausgeübten
Druck widerstanden haben. Wenn die Wassermenge in dem wässrigen
kalzinierten Gipsgemisch zunimmt, wird der Mangel an Maßhaltigkeit
zu einem weiteren Problem.
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Die
Maßhaltigkeit
ist auch selbst dann ein Sorgenkind, wenn das getrocknete Endprodukt
fertig ist, insbesondere unter Bedingungen einer sich ändernden
Temperatur und Feuchte, unter denen der Gips beispielsweise anfällig für Dehnung
und Schrumpfung ist. Beispielsweise kann sich durch Feuchtigkeit,
die in den Kristallzwischenräumen
einer Gipsmatrix einer unter hoher Feuchteeinwirkung stehenden Gipsplatte
oder -tafel aufgenommen wird, ein Durchhängeproblem verschlimmern, indem
sich die befeuchtete Platte dehnt.
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Wenn
diese Maßinstabilität vermieden
oder minimiert werden könnte,
ergäben
sich verschiedene Vorteile. Beispielsweise ergäben sich mit bestehenden Herstellungsverfahren
für Gipsplatten
mehr Produkte, wenn die Platten beim Trocknen nicht schrumpften,
und Gips enthaltende Produkte, die in zuverlässiger Weise eine genaue Form
und Maßproportionen
(beispielsweise zur Verwendung in Modellbau und Formerei) halten sollen,
würden
ihren Zwecken besser dienen.
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Davon
ausgehend ist aus dem Vorstehenden zu erkennen, dass in der Technik
ein Bedarf an einer erstarrten Gipszusammensetzung mit niedriger
Dichte besteht, ohne dass große
Mengen an leichtem Füllstoff oder
an durch Schaumstoff geschaffenen Lufthohlräumen eingebracht zu werden
brauchen. Ebenso ist zu erkennen, dass in der Technik ein Bedarf
an einer solchen erstarrten Gipszusammensetzung niedriger Dichte besteht,
die eine verbesserte Maßhaltigkeit,
verbesserte Isolierung und/oder verbesserte akustische Eigenschaften
aufweist. Mit der Erfindung werden eine solche erstarrte Gipszusammensetzung
und ein Verfahren zur Herstellung derselben geschaffen. Diese und
andere Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie weitere erfindungsgemäße Merkmale
werden aus der hier bereitgestellten Beschreibung der Erfindung
erkennbar.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung wird eine erstarrte Gipszusammensetzung
nach dem vorliegenden Anspruch 1 geschaffen. Gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung wird ein Gegenstand nach dem vorliegenden Anspruch
15 geschaffen. Gemäß einer
dritten Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren nach dem
vorliegenden Anspruch 21 geschaffen. Bevorzugte Merkmale der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Mit
der vorliegenden Erfindung werden eine erstarrte Gipszusammensetzung
und Herstellungsverfahren für
dieselbe geschaffen. In vorteilhafter Weise weist die erstarrte
Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung
eine niedrige Dichte auf und besitzt verbesserte Maßhaltigkeit
(beispielsweise Schrumpfbeständigkeit), verbesserte
Isolierung und/oder verbesserte akustische Eigenschaften.
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Die
Erfindung wird an Hand der anliegenden Zeichnungen und in der folgenden
ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen am besten verständlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Verbundstoffs aus Gipsplattenschichten
gemäß einer Ausgestaltung
der Erfindung.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht eines Gegenstands in Form einer Deckenkachel
gemäß einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines laminierten Verbundstoffs gemäß noch einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine erstarrte Gipszusammensetzung
niedriger Dichte mit einer kontinuierlichen Phase einer den erstarrten
Gips sperrenden Matrix mit einem verbesserten Hohlraumvolumen durch
verdunstetes Wasser geschaffen. Die erstarrte Gipszusammensetzung
niedriger Dichte wird vorzugsweise aus einem Gemisch (einer Aufschlämmung) mit
einem erhöhten
Verhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips hergestellt.
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Der
kalzinierte Gips kann faserig oder nicht faserig sein. Nicht faseriger
kalzinierter Gips bezeichnet den gewöhnlichen kalzinierten Gips,
der gemäß dem üblichen
Verfahren nach dem Stand der Technik bei normalen atmosphärischen
Drücken
in einem Kalzinierbehälter
(beispielsweise einem Kessel oder Drehofen) beispielsweise in der
in dem
USA-Patent Nr. 2,341,428 beschriebenen
Weise hergestellt werden kann. Faseriger kalzinierter Gips ist beispielsweise
in den
USA-Patenten 4,029,512 und
5,041,333 beschrieben. Vorzugsweise werden
wenigstens 30 Gew.-% der Gipszusammensetzung aus, d.h. unter Verwendung
von, nicht faserigem kalziniertem Gips hergestellt. Am meisten vorzugsweise
werden wenigstens 50 Gew.-% der Gipszusammensetzung aus, d.h. unter
Verwendung von, nicht faserigem kalziniertem Gips hergestellt, und
bei manchen Ausführungsformen
besteht der zur Herstellung der Aufschlämmung (oder des Gemischs) verwendete
kalzinierte Gips, aus welchem die erfindungsgemäße erstarrte Gipszusammensetzung
gegossen wird, im Wesentlichen aus nicht faserigem kalziniertem
Gips.
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Der
kalzinierte Gips kann die Form von α-Calciumsulfathalbhydrat, β-Calciumsulfathalbhydrat,
wasserlöslichem
Calciumsulfatanhydrit oder Gemischen derselben aufweisen. Vorzugsweise
enthält
der kalzinierte Gips wenigstens 30% β-Calciumsulfathalbhydrat und
mehr vorzugsweise wenigstens 50% β-Calciumsulfathalbhydrat.
Bei manchen Ausführungsformen
besteht der kalzinierte Gips im Wesentlichen aus β-Calciumsulfathalbhydrat.
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Insbesondere
ist die erstarrte Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung auf Grund des
vergrößerten Hohlraumvolumens
des verdunsteten Wassers, das in der kontinuierlichen Phase der
erstarrten Gipsmatrix vorhanden ist, durch eine verhältnismäßig locke re
und offene Struktur gekennzeichnet. Das vergrößerte Hohlraumvolumen kann
beispielsweise durch Verwendung eines höheren Verhältnisses von Wasser zu kalziniertem
Gips in der zur Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung verwendeten
Mischung entstehen. Die sperrende Matrx für den erstarrten Gips besteht
aus Kristallen beliebiger, verschiedener Größen und Formen, die etwas von
dem Verhältnis
des Wassers zum kalzinierten Gips abhängen, das zur Herstellung der
erstarrten Gipszusammensetzung verwendet wird. Beispielsweise sind
die Kristalle in manchen Ausführungsformen
verhältnismäßig lang
(beispielsweise in einer Richtung etwa 10 μm bis etwa 40 μm oder länger) und/oder
können verschiedene
Konfigurationen aufweisen, beispielsweise Nadeln, Plättchen oder
Kombinationen derselben.
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Bezeichnenderweise
besitzt die erfindungsgemäße erstarrte
Gipszusammensetzung eine wünschenswert
niedrige Dichte und demonstriert dennoch ausreichende Festigkeit
und Beständigkeit
gegen mechanische Verformung (beispielsweise eine Durchhängefestigkeit),
so dass sie trotz des vergrößerten Hohlraumvolumen
des verdunsteten Wassers in der erstarrten Gipsmatrix dienlich ist.
Des Weiteren weist die erstarrte Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung
eine derartige Maßbeständigkeit
auf, dass sie während der
Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung selbst angesichts
der erhöhten
Wassergrade, die während
der Herstellung der erstarrtenm Gipszusammensetzung vorhanden sind,
beständig
gegen (beispielsweise auf Grund der Trocknungsspannungen auftretenden)
Schrumpf ist. Weiterhin trägt
das vergrößerte Hohlraumvolumen
des verdunsteten Wassers in der erstarrten Gipszusammensetzung dazu
bei, gewünschte
akustische Eigenschaften zu verleihen, insofern als die mit dem
vergrößerten Hohlraumvolumen
des verdunsteten Wassers zusammenhängende lockere Struktur einen
vergrößerten Raum
in der erstarrten Gipszusammensetzung schafft, damit Schall derart
geschluckt wird, dass sich die von der erfindungsgemäßen erstarrten
Gipszusammensetzung reflektierte Schallmenge und die von dieser übertragene
Schallmenge verkleinern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die erstarrte Gipszusammensetzung eine kontinuierliche Phase
der den erstarrten Gips sperrenden Matrix. Die Matrix umfasst Gips
und ein vergrößertes Hohlraumvolumen
durch verdunstetes Wasser. Das Hohlraumvolumen des verdunsteten
Wassers spiegelt sich in der kontinuierlichen Phase wider, die andere
Diskontinuitäten
als Hohlräume
des verdunsteten Wassers, beispielsweise Diskontinuitäten auf
Grund der Anwesenheit von Papierfasern, leichten Füllstoffs
oder von Hohlräumen
aus Schaumstoffluft, in der Zusammensetzung ausschließt. Bei
manchen Ausfüh rungsformen
beträgt
das Hohlraumvolumen des verdunsteten Wassers in der Matrix gemäß dem EWVV-Test
wenigstens etwa 69% (beispielsweise von etwa 69% bis etwa 97%).
Vorzugsweise beträgt
das Hohlraumvolumen des verdunsteten Wassers gemäß dem EWVV-Test etwa 74% bis
etwa 95%. Beispielsweise beträgt
das Hohlraumvolumen des verdunsteten Wassers in der Matrix gemäß dem EWVV-Test
in manchen Fällen
etwa 79% bis etwa 89%.
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Bei
manchen Ausführungsformen
wird die erstarrte Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung mit einem Verfahren
hergestellt, umfassend die Ausbildung eines Gemischs (beispielsweise
einer Aufschlämmung),
wobei kalzinierter Gips und Wasser in einem Gewichtsverhältnis des
Wassers zum kalzinierten Gips von mindestens etwa 3:1 verwendet
werden. Das Gemisch wird unter Bedingungen aufrecht-erhalten, die
ausreichen, damit der kalzinierte Gips eine Matrix aus erstarrtem
Gips ausbildet. Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis des
Wassers zum kalzinierten Gips, die zur Herstellung des Gemischs
verwendet werden, etwa 3:1 bis etwa 12:1, wenn der kalzinierte Gips
wenigstens 30 Gew.-%
nicht faserigen kalzinierten Gips enthält. Mehr vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis des
Wassers zum kalzinierten Gips, die zur Herstellung des Gemischs
verwendet werden, etwa 4,5:1 bis etwa 9:1, und noch mehr vorzugsweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
des Wassers zum kalzinierten Gips, die zur Herstellung des Gemischs
verwendet werden, etwa 5:1 bis etwa 8:1. Bei diesen Ausführungsformen
ist der nicht faserige kalzinierte Gips vorzugsweise β-Calciumsulfathalbhydrat.
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Bei
manchen Ausführungsformen
wird der erstarrte Gips gemäß der Erfindung
mit einem Verfahren hergestellt, umfassend die Ausbildung eines
Gemischs (beispielsweise einer Aufschlämmung), das Wasser und faserigen
oder nicht faserigen kalzinierten Gips oder sowohl faserigen als
auch nicht faserigen kalzinierten Gips in verschiedenen Kombinationen
oder Präparationen
in einem Gewichtsverhältnis
von Wasser und zu kalzinierten Gips von mindestens etwa 4,5:1 bis
etwa 12:1 umfasst. In erwünschter
Weise beträgt
das Gewichtsverhältnis
des Wassers zum kalzinierten Gips, die zur Herstellung des Gemischs
verwendet werden, bei dieser Ausführungsform etwa 5:1 bis etwa
8:1 und mehr vorzugsweise von etwa 5:1 bis etwa 7:1.
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In
erwünschter
Weise weist die erfindungsgemäße erstarrte
Gipszusammensetzung eine verhältnismäßig niedrige
Dichte auf. Ausschließlich
beispielhaft besitzt die Gipszusammensetzung bei manchen Ausführungsformen
eine Dichte von etwa 320 kg/m3 (20 lbs./ft3) oder weniger, beispielsweise von etwa
240 kg/m3 (15 lbs/ft3)
oder weniger oder bei manchen Ausführungsformen von etwa 192 kg/m3 (12 lbs/ft3) oder
weniger.
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Vorzugsweise
wird die erstarrte Gipszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Einbringen eines oder mehrerer Verbesserungsmaterialien in
das wässrige
kalzinierte Gipsgemisch hergestellt, um die Festigkeit und/oder
Maßhaltigkeit
(beispielsweise durch Minimieren des durch Trocknungsspannungen entstehenden
Schrumpfs) während
der Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung zu fördern. In
erwünschter
Weise werden die Verbesserungsmaterialien derart gewählt, dass
sie die Geschwindigkeit der Ausbildung der erfindungsgemäßen erstarrten
Gipszusammensetzung nicht verzögern
oder darauf in anderer Weise ungünstig
einwirken. Beispielsweise kann das Verbesserungsmaterial aus einer
Trimetaphosphatverbindung, einem Ammoniumpolyphosphat mit 500-3000 sich wiederholenden
Phosphateinheiten, einer Polycarbonverbindung oder einem Tensid
ausgewählt
sein. Bei der praktischen Umsetzung der Verbindung können eine
oder mehrere von jeder Art des Verbesserungsmaterials verwendet
werden. Ebenso können
genauso verschiedene Kombinationen von Verbesserungsmaterialien
verwendet werden. Beispielsweise können eine Trimetaphosphatverbindung
und eines oder mehrere von einem Ammoniumpolyphosphat, einer Polycarbonverbindung
und einem Tensid verwendet werden. Außerdem können beispielhaft Ammoniumpolyphosphat
und eines oder mehrere von einem Trimetaphosphat, einer Polycarbonverbindung
und einem Tensid verwendet werden.
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Bei
der Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung kann das Verbesserungsmaterial
in jeder geeigneten Menge, beispielsweise in einer Menge von etwa
0,01 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% des kalzinierten Gipses, in das wässrige kalzinierte
Gipsgemisch eingegeben werden. Vorzugsweise wird das Verbesserungsmaterial
in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% des kalzinierten
Gipses in das wässrige
kalzinierte Gipsgemisch eingegeben oder diesem zugesetzt, und mehr
vor- zugsweise wird das Verbesserungsmaterial in einer Menge von
etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% des kalzinierten Gipses in das
wässrige
kalzinierte Gipsgemisch eingegeben oder diesem zugesetzt.
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Besonders
bevorzugt wird die Verwendung einer Trimetaphosphatverbindung (beispielsweise
eines Salzes oder anionischen Teils derselben). Wird die Trimetaphosphatverbindung
während
der Hydration des kalzinierten Gipses eingegeben, um den erstarrten
Gips zu bilden, führt
das zu besserer Festigkeit sowie zur Beständigkeit gegen mechanische
Verformung (beispielsweise gegen das Durchhängen) des erstarrten Gipses.
Dabei ist die durch die Verwendung einer Trimetaphosphatverbindung
festgestellte Zunahme der Festigkeit auf Grund der verminderten
Dichte und des vergrößerten Hohlraumvolumens
des verdunsteten Wassers in der sperrenden Matrix des erstarrten
Gipses besonders erwünscht.
Die Trimetaphosphatverbindung kann beispielsweise in Form eines
Salzes wie Natriumtrimetaphosphat, Calcumtrimetaphosphat, Natrium-Calcium-Trimetaphosphat,
Kaliumtrimetaphosphat, Ammoniumtrimetaphosphat, Lthiumtrimetaphosphat
vorhanden sein. Kombinationen dieser Salze könne ebenfalls verwendet werden.
Bei manchen Ausführungsformen
ist die Trimetaphosphatverbindung Natriumtrimetaphosphat.
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Ist
die Trimetaphosphatverbindung enthalten, kann sie allein oder in
Kombination mit wenigstens einem Ammoniumpolyphosphat mit 500-3000
sich wiederholenden Phosphateinheiten, wenigstens einer Polycarbonverbindung
und/oder einem Tensid vorgesehen sein. Ist die Trimetaphosphatverbindung
zugesetzt, beträgt
die Menge derselben, die dem zur Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung
verwendeten Gemisch von Wasser/kalziniertem Gips zugesetzt oder
darin eingebracht ist, vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%
des kalzinierten Gipses, und mehr vorzugsweise beträgt die Menge
der Trimetaphosphatverbindung, die dem wässrigen kalzinierten Gipsgemisch
zugesetzt oder in dieses eingebracht ist, etwa 0,5 Gew.-% bis etwa
1 Gew.-% des kalzinierten Gipses.
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Das
Ammoniumpolyphosphat (beispielsweise das Salz oder der anionische
Teil desselben) weist vorzugsweise etwa 1000-3000 sich wiederholende
Einheiten auf. Ist das Ammoniumphosphat zugesetzt, beträgt die Menge
derselben, die dem zur Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung
verwendeten Gemisch von Wasser/kalziniertem Gips zugesetzt oder
darin eingebracht ist, vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%
des kalzinierten Gipses, und mehr vorzugsweise beträgt die Menge
des Ammoniumpolyphosphats, die dem wässrigen kalzinierten Gipsgemisch
zugesetzt oder in dieses eingebracht ist, etwa 0,5 Gew.-% bis etwa
1 Gew.-% des kalzinierten Gipses.
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Die
Polycarbonverbindung (beispielsweise eine Säure, ein Salz oder ein anionischer
Teil derselben) umfasst wenigstens zwei Carboxylatsalze oder -ionengruppen,
wenigstens zwei Carbonsäuregruppen
oder wenigstens ein Carboxylatsalz oder eine Ionengruppe und wenigstens
eine Carbonsäuregruppe.
Vorzugsweise ist die Po-carbonverbindung in Wasser löslich. Die
Polycarbonverbindungen sind vorteilhaft, da angenommen wird, dass
sie zur Bindung der Kristalle beitragen, wenn die den erstarrten
Gips sperrende Matrix entsteht. Infolgedessen verbessern die Polycarbonverbindungen
in erwünschter
Weise die Festigkeit und tragen dadurch dazu bei, eine Beschädigung der
erstarrten Gipszusammensetzung bei Handhabung und Verarbeitung zu
vermindern, und sie verbessern die Maßhaltigkeit der erstarrten
Gipszusammensetzung. Vorzugsweise weisen die Polycarbonverbindungen
gemäß der Erfindung
ein Molekulargewicht von etwa 100 000 Dalton bis etwa 1 Million
Dalton auf. Polycarbonverbindungen mit höherem Molekulargewicht sind
weniger erwünscht,
da die Viskosität
zu hoch ist, während
diejenigen mit niedrigerem Molekulargewicht (mit progressiver Abnahme bis
unter 100 000 Dalton) weniger effektiv sind.
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Bei
manchen Ausführungsformen
weist die Polycarbonverbindung ein Molekulargewicht von etwa 200 000
Dalton bis etwa 700 000 Dalton, vorzugsweise ein Molekulargewicht
von etwa 400 000 Dalton bis etwa 600 000 Dalton (beispielsweise
500 000 Dalton) auf. Beispielhaft und nicht einschränkend kann
die Polycarbonverbindung aus Polyacrylaten, Polymethacrylaten, Polyethacrylaten
und dergleichen oder aus Kombinationen derselben ausgewählt werden.
Bei manchen Ausführungsformen
ist die Polycarbonverbindung ein Polyacrylat, wobei das Polyacrylat
in diesem Fall vorzugsweise ein Molekulargewicht von etwa 200 000
Dalton bis etwa 700 000 Dalton, mehr vorzugsweise von etwa 400 000
Dalton bis etwa 600 000 Dalton, aufweist. Beispielhaft ist ein geeignetes
Polyacrylat ACRYSOL® 644, im Handel erhältlich von
Rohm & Haas,
Philadelphia, Pennsylvania.
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Wenn
die Polycarbonverbindung enthalten ist, beträgt die Menge derselben, die
dem zur Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung verwendeten
Gemisch von Wasser/kalziniertem Gips zugesetzt oder darin eingebracht
ist, vorzugsweise etwa 0,05 Gew.-%
bis etwa 2 Gew.-% des zur Herstellung des Gemischs verwendeten kalzinierten
Gipses, und mehr vorzugsweise beträgt die Menge der Polycarbonverbindung,
die dem wässrigen
kalzinierten Gipsgemisch zugesetzt oder in dieses eingebracht ist,
etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 0,4 Gew.-% des kalzinierten Gipses.
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Es
ist anzumerken, dass die Polycarbonverbindung allein oder in Kombination
mit anderen Verbesserungsmaterialien eingebracht werden kann. Beispielsweise
kann die Polycarbonverbindung mit einer Trimethaphosphatverbindung,
einem Ammoniumphosphat mit 500-3000 sich wiederholenden Phosphateinheiten (beispielsweise
1000-300 sich wiederholenden Phosphateinheiten) und/oder einem Tensid
eingebracht werden.
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Durch
Einbringen von einem oder von mehreren Tensiden in das Gemisch von
Wasser/kalziniertem Gips während
der Herstellung der Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung wird der Vorteil
geschaffen, dass die Oberflächenspannung
des Gemischs sinkt, was wiederum dazu beiträgt, Trocknungsspannungen derart
zu vermindern, dass sich der Schrumpf der erstarrten Gipszusammensetzung
minimiert. Dazu besteht die Meinung, dass durch Senkung der Oberflächenspannung
des wässrigen
Gemischs aus kalziniertem Gips der Kapillardruck, welchen die Flüssigkeit
auf die Gipskristalle ausübt,
wie auch die entsprechende Widerstandskraft der Gipskristalle gegen
die wässrige
Flüssigkeit
sinkt, wodurch sich die Neigung der Struktur der sperrenden interkristallinen
Matrix zum Schrumpfen vermindert, wenn nicht der Reaktion unterworfene
wässrige
Flüssigkeit
aus der Matrix verdampft. Demgemäß zeichnen
sich insbesondere bei der praktischen Umsetzung der Erfindung geeignete
Tenside dadurch aus, dass sie in der Lage sind, die Oberflächenspannung
des Wassers auf etwa 40 Dyn/cm oder weniger zu vermindern. Mehr
vorzugsweise zeichnet sich das Tensid dadurch aus, dass es in der
Lage ist, die Oberflächenspannung
des Wassers auf etwa 35 Dyn/cm oder weniger zu vermindern. Beispiele
für geeignete
Tenside sind, wenn auch nicht darauf beschränkt, auf Acetylenglycol basierte
Tenside, fluorhaltige Tenside und siliconhaltige Tenside. In dem
zur Ausbildung der erstarrten Gipszusammensetzung verwendeten Gemisch
können
ein Tensid oder mehrere enthalten sein und es können auch Kombinationen der
verschiedenen Arten von Tensiden verwendet werden.
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Ein
beispielhaftes, auf Acetylenglycol basiertes Tensid ist DYNOL® 604,
im Handel erhältlich
von Air Products of Lehigh Valley, Pennsylvania. Beispielhafte fluorhaltige
Tenside können
die Form anionischer Fluortenside von der Art von Alkylnatriumsulfonat
(beispielsweise LODYNE® S-103 A), kationischer
Fluortenside von der Art von Alkylammoniumchlorid (beispielsweise
LODYNE® S-106
A) oder amphoterer Fluortenside von der Art von Alkylaminosäure (beispielsweise
LODYNE® 5-100)
aufweisen. Ebenso beispielhaft für
ein geeignetes Tensid gemäß der Erfindung
ist eine Mischung von fluorhaltigen/siliconhaltigen Tensiden, die
im Handel als LODYNE® S-228M erhältlich sind.
Tenside der Serie LODYNE® sind im Handel erhältlich von
Ciba in Basel, Schweiz.
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Das
Tensid kann in jeder in geeigneter Weise effektiver Menge vorgesehen
werden. Vorzugsweise beträgt
die Menge des Tensids, das dem Gemisch von Wasser/kalziniertem Gips
zugesetzt oder in dieses eingegeben wird, etwa 0,01 Gew.-% bis etwa
1 Gew.-%, und mehr vorzugsweise beträgt die Menge des Tensids, das
dem Gemisch von Wasser/kalziniertem Gips zugesetzt oder in dieses
eingegeben wird, etwa 0,05 Gew.-% bis etwa 0,2 Gew.-% des kalzinierten
Gipses. Wohlgemerkt kann das Tensid als einziges Verbesserungsmaterial
in der Gipszusammensetzung vorgesehen werden, oder es kann in Kombination
mit anderen Verbesserungsmaterialien wie beispielsweise einer Trimetaphosphatverbindung,
einem Ammoniumpolyphosphat mit 500-3000 sich wiederholen den Phosphateinheiten
(beispielsweise 1000-3000 sich wiederholenden Phosphateinheiten),
einer Polycarbonverbindung oder Gemischen derselben vorgesehen werden.
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Die
Gipszusammensetzung kann wahlweise auch Zusatzstoffe, beispielsweise,
wenn auch nicht darauf beschränkt,
einen verstärkenden
Zusatzstoff, ein Bindemittel (beispielsweise Polymere wie Latex), Schaumperlit,
von einem wässrigen
Schaum gebildete Lufthohlräume,
eine Stärke
wie eine vorgelatinierte Stärke
oder eine Fasermatte (beispielsweise auf einer Gipsplatte mit der
erfindungsgemäßen Gipszusammensetzung)
enthalten. In der erstarrten Gipszusammensetzung können verschiedene
Kombinationen dieser wahlweise eingebrachten Zusatzstoffe enthalten
sein. Diese Zusatzstoffe können
in Gipszusammensetzungen eingegeben werden, die bei Bedarf auch
eines oder mehrere der Verbesserungsmaterialien enthalten.
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Der
wahlweise eingebrachte Zusatzstoff kann bei Bedarf in die erfindungsgemäße Gipszusammensetzung
eingegeben werden, um in der im Folgenden ausführlicher erläuterten
Weise die Festigkeit und den Filterwirkungsgrad bei der Verarbeitung
zu verbessern. Beispielsweise kann der verstärkende Zusatzstoff Cellulosefasern
(beispielsweise Papierfasern), Mineralfasern, andere synthetische
Fasern oder Kombinationen derselben umfassen. Der verstärkende Zusatzstoff,
beispielsweise aus Papierfasern, kann in jeder geeigneten Menge
vorgesehen werden. Beispielsweise ist der verstärkende Zusatzstoff bei manchen
Ausführungsformen in
einer Menge von etwa 2 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% der erstarrten
Gipszusammensetzung vertreten.
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Um
eine Abnahme der Dichte weiter zu erleichtern, kann die erstarrte
Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung
wahlweise Lufthohlräume
enthalten, die (im Gegensatz zu den Hohlräumen des verdunsteten Wassers)
von einem wässrigen
Schaum gebildet werden. Insbesondere kann dem kalzinierten Gipsgemisch ein
wässriger
Schaum bei der Herstellung, beispielsweise bei der laufenden Herstellung
einer Platte, zugesetzt werden. Bei der praktischen Umsetzung der
Erfindung können
alle geeigneten Schäummittel
verwendet werden, beispielsweise PFM 33, erhältlich von CEO Specialty Chemicals
in Ambler, Pennsylvania.
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Des
Weiteren kann die Gipszusammensetzung wahlweise eine Stärke enthalten,
beispielsweise eine vorgelatinisierte Stärke oder eine mit Säure modiizierte
Stärke.
Durch Einbringen der vorgelatinisierten Stärke nimmt die Festigkeit des
erstarrten und getrockneten Gipsgussteiles zu, und die Gefahr des
Delaminierens des Papiers unter den Bedingungen einer erhöhten Feuchtigkeit
(beispielsweise in Bezug auf erhöhte
Verhältnisse von Wasser
zu kalziniertem Gips) wird minimiert oder vermieden. Der Fachmann
wird Verfahren zum Vorgelatinisieren von Rohstärke, beispielsweise zum Kochen
von Rohstärke
in Wasser bei Temperaturen von wenigstens etwa 85°C (185°F) oder andere
Verfahren erkennen. Geeignete Beispiele für vorgelatinisierte Stärke sind, wenn
auch nicht ausschließlich,
Stärke
PCF1000, im Handel erhältlich
von der Lauhoff Grain Company, sowie die Stärken AMERIKOR 818 und HQM PREGEL,
beide im Handel erhältlich
von der Archer Daniels Midland Company. Sind beispielsweise die
vorgelatinisierten Stärken
enthalten, können
sie in jeder geeigneten Menge enthalten sein. Ist beispielsweise
die vorgelatinisierte Stärke
enthalten, kann sie dem zur Ausbildung der erstarrten Gipszusammensetzung
verwendeten Gemisch derart zugesetzt werden, dass sie in einer Menge
von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% der erstarrten Gipszusammensetzung
vertreten ist.
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Die
Gipszusammensetzung kann auch eine Fasermatte umfassen. Die Fasermatte
kann gewebt oder ein Faservlies sein. In erwünschter Weise besteht die Fasermatte
aus einem Material, welches sich an die Ausdehnung der Gipszusammensetzung
bei der Hydratierung anpasst. Die Fasermatte kann beispielhaft die
Form einer Papiermatte, einer Glasfasermatte oder einer anderen
synthetischen Matte aufweisen. Bei manchen Ausführungsformen ist die Fasermatte
ein Faservlies und kann Glasfaser enthalten. In erwünschter
Weise kann die Fasermatte während
der Ausbildung auf die Oberfläche
des Gipsgussteiles aufgebracht werden, um eine flache Oberfläche zu bilden
und Integrität,
Aussehen und Handhabungsfähigkeit
des getrockneten Gipsgussteiles während der Herstellung, Handhabung
und praktischen Anwendung zu verbessern. Des Weiteren kann die Fasermatte
als freiliegende Oberfläche
in einem Endprodukt (beispielsweise einer Deckenplatte) verwendet
werden und sorgt deshalb für
ein ästhetisch
ansprechendes Erscheinungsbild, das in erwünschter Weise glatt sein kann.
Ist die Fasermatte vorgesehen, kann sie jede gewünschte Dicke aufweisen. Bei
manchen Ausführungsformen
weist die Fasermatte beispielsweise eine Dicke von etwa 0,0076 cm
(0,003 Zoll) bis etwa 0,381 cm (0,15 Zoll) auf.
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Bei
manchen Ausführungsformen
sind akustische Eigenschaften (beispielsweise eine Lärmminderung)
erwünscht,
beispielsweise dann, wenn die erfindungsgemäße Gipszusammensetzung in bestimmten Gegenständen wie
einer Lärmdämmplatte
vorhanden ist. Die Gipszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
weist vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten
von wenigstens 0,4 gemäß ASTM E 1042-92
und mehr vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten
von 1,0 oder nahe daran auf. Beispielsweise weist die erfindungsgemäße Gipszusammensetzung
bei manchen Ausführungsformen einen
Lärmminderungskoeffizienten
von wenigstens etwa 0,5, noch mehr vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten von
wenigstens etwa 0,6, noch mehr vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten
von wenigstens 0,7, noch mehr vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten
von wenigstens etwa 0,8 und noch mehr vorzugsweise einen Lärmminderungskoeffizienten
von wenigstens etwa 0,9 auf. Im Allgemeinen nimmt gemäß der vorliegenden
Erfindung der akustische Wert (beispielsweise bei Messung mit ihrem
Lärmminderungskoeffizienten)
zu, wenn das Hohlraumvolumen des verdunsteten Wassers in der den
erstarrten Gips sperrenden Matrix sowie das Verhältnis von Wasser zu kalziniertem
Gips in dem zur Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung verwendeten
Gemisch zunehmen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird ein Gegenstand geschaffen,
welcher die erfindungsgemäße Gipszusarnmensetzung
umfasst. Der Gegenstand kann beispielsweise in Form einer Wandplatte,
einer Türfüllung, eines
Bauteils eines isolierten Plattensystems, einer Lärmdämmungsplatte
oder einer Isolierungsplatte aufweisen.
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Neben
der erfindungsgemäßen erstarrten
Gipszusammensetzung kann der Gegenstand eine zweite erstarrte Gipszusammensetzung
umfassen, die dichter als die erfindungsgemäße Gipszusammensetzung ist. Beispielhaft
können
die erfindungsgemäße Gipszusammensetzung
und die zweite, dichtere Gipszusammensetzung in getrennten Gipsplatten
enthalten sein, die derartige Schichten aufweisen, dass ein Verbundstoff
aus Gipsplatten in dem Gegenstand gebildet wird. Vorzugsweise weist
die zweite Gipsplatte eine Dichte von wenigstens etwa 320 kg/m3 (20 lbs/ft3), mehr
vorzugsweise eine Dichte von wenigstens etwa 479 kg/m3 (30
lbs/ft3) und noch mehr vorzugsweise eine
Dichte von wenigstens etwa 639 kg/m3 (40
lbs./ft3) auf. Die Dichte der zweiten erstarrten
Gipszusammensetzung kann noch höher
sein (beispielsweise wenigstens etwa 799 kg/m3)
(50 lbs./ft3), wenigstens etwa 959 kg/m3 (60 lbs./ft3) oder
höher).
Dagegen besitzt die erstarrte Gipszusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Dichte von weniger als etwa 320 kg/m3 (20
lbs./ft3), beispielsweise eine Dichte von
weniger als etwa 240 kg/m3 (15 lbs./ft3) oder weniger als etwa 192 kg/m3 (12 lbs./ft3).
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Die
Mitwirkung der dichten Gipsplatte ist erwünscht, da sie beispielsweise
eine Hülle
zur Ausbildung der erstarrten Gipszusammensetzung niedrigerer Dichte
gemäß der Erfindung
bereitstellt. Des Weiteren sorgt die dichte Gipsplatte für Nassfestigkeit,
beispielsweise bei der Bearbeitung, und für Trockenfestigkeit in dem fertigen
Verbundstoff. Durch das Einbringen einer dichten Gipsplatte werden
in erwünschter
Weise auch die Feu er- und die Durchhängfestigkeit verbessert, während auch
der Schall reflektiert wird (während
die Gipsplatte niedrigerer Dichte gemäß der Erfindung den Schall
schluckt, so dass zur Minimierung des Schalldurchgangs durch einen
Gegenstand mit dem Verbundstoff aus Gipsplatten darin beigetragen
wird.
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In 1 ist
schematisch ein Verbundstoff 10 dargestellt. Der Verbundstoff 10 umfasst
eine erste Gipsplatte 12, welche die erfindungsgemäße erstarrte
Gipszusammensetzung enthält,
sowie eine zweite Gipsplatte 14, welche die zweite erstarrte
Gipszusammensetzung derart enthält,
dass diese dichter als die erste Gipsplatte 12 ist. Wahlweise
kann zwischen den Platten 12 und 14 eine verstärkende Matte
(beispielsweise eine poröse Matte)
eingefügt
sein, um somit beispielsweise die Herstellung der Platte 12 niedriger
Dichte zu erleichtern und die Gesamtstärke des Verbundstoffs 10 zu
verbessern. In dem Verbundstoff 10 können die Platten 12 und 14 jede
geeignete Dicke besitzen. Beispielsweise kann die erste Platte 12 eine
Dicke von etwa 1,27 cm (0,5 Zoll) bis etwa 5,08 cm (2 Zoll) aufweisen,
während
die zweite Platte 14 eine Dicke von etwa 0,159 cm (0,0625
Zoll) bis etwa 0,635 cm (0,25 Zoll) aufweisen kann.
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Die
erste Gipsplatte 12 umfasst eine erste Oberfläche 16 und
eine zweite Oberfläche 18,
und die zweite Gipsplatte 14 umfasst eine erste Oberfläche 20 und
eine zweite Oberfläche 22.
Die Oberfläche 16 der
Gipsplatte 12 steht mit der Oberfläche 20 der Gipsplatte 14 in
Kontakt. Auf die Oberfläche 18 der
Gipsplatte 12 ist eine Fasermatte 24 aufgebracht.
Der Verbundstoff 10 umfasst auch ein Gipsfaserplattenpapier 26,
das auf der Oberfläche 22 der
Gipsplatte 14 getragen wird.
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2 stellt
den Verbundstoff 10 dar, der in einem beispielhaften Gegen-stand,
und zwar einer Deckenplatte 28, gezeigt ist. Wie in 1 sind
die dichte Platte, die erstarrte Gipsplatte niedriger Dichte gemäß der vorliegenden
Erfindung und die Fasermatte jeweils mit den Nummern 14, 12 und 24 bezeichnet.
Die Deckenplatte 28 umfasst eine Leiste 30 zum
leichteren Montieren in hängendem
Zustand bei Gebrauch.
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3 stellt
zwei Verbundstoffe 10A und 10B dar, die zur Ausbildung
eines laminierten Verbundstoffs 32 verbunden sind (der
beispielsweise mehr als einen Verbundstoff enthält). Der laminierte Verbundstoff 32 umfasst
erste Gipsplatten 12A und 12B und zweite, dichtere
Gipsplatten 14A und 14B. Auf den Außenflächen 22A und 22B der
Gipsplatten 14A und 14B wird jeweils Gipsfaserplattenpapier 26A und 26B getragen.
Die zwei Verbundstoffe 10A und 10B lassen sich
in jeder geeigneten Weise verbinden. Beispielsweise können die Verbundstoffe 10A und 10B mit
einem Klebstoff 34 verbunden sein. Zwar ist in 3 der
Klebstoff 34 gezeigt, jedoch wird der Fachmann erkennen,
dass die Verbundstoffe 10A und 10B auch mit jedem
anderen geeigneten Material verbunden werden können, zu denen, wenn auch nicht
darauf beschränkt,
Gips, Haftmittel, Leime, Latex und Bindemittel gehören. Es
ist zu erkennen, dass bei manchen Ausführungsformen (beispielsweise dort,
wo mehrstufige Verarbeitung angewandt wird) bei Bedarf eine einzelne
Gipsplatte 12 zwischen zwei dichte zweite Gipsplatten 14A und 14B eingesetzt
werden kann.
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Wenn
wir uns nunmehr der Herstellung der erstarrten Gipszusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zuwenden, so wird ein Gemisch (beispielsweise eine Aufschlämmung oder
Suspension) von kalziniertem Gips und Wasser gebildet. Das Hohlraumvolumen
des verdunsteten Wassers in der erstarrten Gipszusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung verändert
sich proportional dem Gewichtsverhältnis von Wasser zu kalziniertem
Gips, das zur Herstellung des wässrigen
kalzinierten Gipsgemischs verwendet wird, aus welchem die erstarrte
Gipszusammensetzung gegossen wird. Je höher das zur Herstellung des
Gemischs verwendete Verhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips ist, desto größer ist mithin das Hohlraumvolumen
des verdunsteten Wassers in der den erstarrten Gips sperrenden Matrix,
und desto niedriger ist die Dichte der erstarrten Gipszusammensetzung.
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Vorzugsweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips mit wenigstens 30 Gew.-% von zur
Herstellung des Gemischs verwendetem nicht faserigem kalziniertem
Gips wenigstens etwa 3:1, mehr vorzugsweise etwa 3:1 bis etwa 12:1.
Bei manchen Ausführungsformen
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips mit wenigstens 30 Gew.-% von zur
Herstellung des Gemischs verwendetem nicht faserigem kalziniertem
Gips etwa 4,5:1 bis etwa 9:1, oder das Gewichtsverhältnis von
Wasser zu kalziniertem Gips mit wenigstens 30 Gew.-% von zur Herstellung
des Gemischs verwendetem nicht faserigem kalziniertem Gips beträgt etwa
5:1 bis etwa 8:1. Es ist zu erkennen, dass bei der praktischen Anwendung
der Erfindung verschiedene Anteile eines Gemischs von faserigem
und von nicht faserigem kalziniertem Gips verwendet werden können. Wenn
die erstarrte Gipszusammensetzung aus mehr als 70 Gew.-% faserigem
kalziniertem Gips gebildet wird, beträgt das zur Herstellung des
Gemischs verwendete Gewichtsverhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips wenigstens etwa 4,5:1 bis etwa 12:1,
und vorzugsweise beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips bei dieser Ausführungsform etwa 4,5:1 bis etwa
9:1 und mehr vorzugsweise etwa 5:1 bis etwa 8:1.
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Bevor
das Gemisch gegossen wird, werden ein oder mehrere Verbesserungsmaterialien,
wie beispielsweise eine Trimetaphosphatverbindung, ein Ammoniumpolyphosphat
mit 500-3000 sich wiederholenden Phosphateinheiten, eine Po-lycarbonverbindung,
ein Tensid oder Kombinationen derselben in das wässrige Gemisch von kalziniertem
Gips eingebracht. Die Menge des in das wässrige kalzinierte Gipsgemisch
eingebrachten Verbesserungsmaterials beruht vorzugsweise auf der
Gewichtsmenge des zur Bildung der Mischung zugesetzten kalzinierten
Gipses.
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Ebenfalls
bevor das Gemisch gegossen wird, kann das wässrige kalzinierte Gipsgemisch
wahlweise mit Zusatzstoffen versehen werden, zu denen, wenn auch
nicht darauf beschränkt,
ein verstärkender
Zusatzstoff (beispielsweise Fasern), ein Bindemittel (beispielsweise
Polymere wie Latex), Schaumperlit, ein wässriger Schaum zur Ausbildung
von durch Schaum eingebrachten Hohlräumen in der erstarrten Matrixzusammensetzung,
eine Stärke
(beispielsweise eine vorgelatinisierte Stärke), Beschleunigungsmittel,
Verzögerungsmittel,
Biozide, Fungizide, Bakterizide, Wasserbeständigkeitsmittel, vom Fachmann
erkennbare andere Zusatzstoffe und Kombinationen derselben gehören.
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Das
wässrige
kalzinierte Gipsgemisch, das nunmehr das Verbesserungsmaterial und
wahlweise andere Zusatzstoffe enthält, wird in erwünschter
Weise umgerührt
und dann (beispielsweise zur Form einer Platte) gegossen. Während der
Gussteil entsteht, kann wahlweise eine Fasermatte, wie sie hier
beschrieben ist, auf eine Oberfläche
des Gemischs aufgebracht werden. Zur Senkung der Trocknungskosten
kann der nasse Gipsgussteil bei Bedarf (beispielsweise bei etwa
20 bis etwa 50 mm Hg) gefiltert werden, um nach der vollständigen Hydratierung
des kalzinierten Gipses überschüssiges Wasser
abzuführen.
Dann wird der gefilterte oder ungefilterte Gipsgussteil (beispielsweise
in einem Ofen oder Drehrohrofen) getrocknet, um eine getrocknete, erstarrte
Gipszusammensetzung zu bilden.
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Bezeichnenderweise
weist die Gipszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
Maßbeständigkeit
auf und ist insbesondere während
des Verfahrensschrumpffest. Dabei erfährt die erstarrte Gipszusammensetzung
bei der Herstellung derselben einen Schrumpf von etwa 2% oder weniger
und mehr vorzugsweise von etwa 1% oder weniger und noch mehr vorzugsweise
einen Schrumpf von etwa 0,1% oder weniger. Besonders überraschend
ist, dass eine solche erstarrte Gipszusammensetzung niedriger Dichte
mit einem solchen niedrigen Schrumpfgrad hergestellt werden kann.
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Wie
der Fachmann erkennen wird, kann nach dem Trocknen eine weitere
Behandlung angewandt werden. Beispielsweise kann die erstarrte Gipszusammensetzung
mit einem Oberflächenüberzug,
einem Harz und/oder einer Tränkmasse
aus Silicat behandelt werden, um die Gipszusammensetzung zu verstärken und die
physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften zu verbessern.
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Ausschließlich beispielhaft
ist im Folgenden ein examplarischer Vorgangsablauf zur Herstellung
einer Platte aus erstarrtem Gips niedriger Dichte dargestellt:
Ablauf
1
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Zur
Herstellung eines Verbundstoffs (beispielsweise zur Verwendung in
einem Gegenstand) wird Gipsfaserplattenpapier nahe jeder Kante mit
einer Doppelfalte versehen. Die gefalteten Kanten werden in erwünschter
Weise umgelegt, um eine Schale zu bilden. Auf das Papier wird eine
dichte Schicht einer Gipsaufschlämmung
aus einem Gipsplattenmischer aufgetragen, wobei der Fachmann erkennen
wird, dass Dicke und Anbringung der Schicht überwacht werden. Das übrige wässrige kalzinierte
Gipsgemisch wird durch einen zusätzlichen
Mischvorgang hindurch geleitet, um weiteres Wasser und (bei Bedarf
Verbesserungsmaterialien und/oder wahlweise hier beschriebene Zusatzstoffe)
zuzusetzen, um das Gemisch auf die Ausbildung der erstarrten Gipszusammensetzung
niedrigerer Dichte gemäß der Erfindung
vorzubereiten. Wie der Fachmann erkennen wird, wird die Aufschlämmung für die Schicht
niedriger Dichte dann mittels Rollen, Reinigungsvorrichtungen und
dergleichen auf die dichte Schicht aufgelegt. Bei Bedarf kann eine
gewebte Fasermatte oder eine Faservliesmatte aufgebracht werden.
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Diese
Ausbildung des Verbundstoffs kann auf einer herkömmlichen Gipsplattenfertigungsanlage
erfolgen, um einen Härtevorgang
zu erfahren. Wenn der Verbundstoff fast hydratisiert ist, kann ein
oberer Abschnitt der Platte niedriger Dichte perforiert werden,
um die Trocknungseigenschaften zu verbessern und ihre Lärmdämpfungseigenschaften
zu verstärken.
Dann wird der Verbundstoff, beispielsweise mit Hilfe von Plattenmessern
oder Hochdruckschneiddüsen,
auf die gewünschte
Länge geschnitten.
Dann kann die Platte getrocknet werden, beispielsweise mit der Papierseite
nach unten und der papierlosen oder der Fasermattenseite nach oben.
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Eine
weitere Endbearbeitung ist je nach dem gewünschten Gegenstand verschieden.
Beispielsweise gehören
zur Endbearbeitung bei Deckenplatten das Sägen zu der gewünschten
Größe, das
Texturieren, das Beschichten und das Verpacken. Zu Endbearbeitungsvorgängen zu
anderen Zwecken können
beispielsweise die Vorderseitenlaminierung (Papierseite außen), die
Rückseitenlaminierung
(Papierseite innen), die abschließende Maßbearbeitung (mit Endsägen) und
bei Bedarf Beschichtungvorgänge
gehören.
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Das
Hohlraumvolumen des verdunsteten Wassers bei den erstarrten Gipszusammensetzungen
gemäß der Erfindung
wurde mit dem im Folgenden beschriebenen Hohlraumvolumentest für das verdunstete Wasser
(EWVV) ermittelt. Bei dem Test werden Rasterelektronenmikroskopie
und Abbildungsmikroskopieanalyse eingesetzt, um das Wasserhohlraumvolumen
der den erstarrten Gips sperrenden Matrix zu bestimmen. Bei dem
Test werden Hohlräume
erkannt, die sich auf Grund von Schäummitteln oder dergleichen
in der erstarrten Gipszusammensetzung befinden können.
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In
Vorbereitung auf den EWVV-Test wird zuerst eine erstarrte Gipszusammensetzung
hergestellt. Dann wird eine Probe der erstarrten Gipszusammensetzung
folgendermaßen
auf die REM-Analyse vorbereitet: Zuerst werden ein Epoxidharz (wobei
Bühler-Epoxidharz verwendet
wurde) und ein Epoxidhärter
unter hohem Vakuum zum Entgasen in getrennte Gefäße eingebracht. Nach dem Entgasen
werden Epoxidharz und Härter
im Verhältnis
von 6:1 unter Umgebungsdruck 5 Minuten lang in einem sich drehenden
Gefäß unter
minimalem Zuführen
von Luft gemischt. Dann werden das Gefäß mit dieser Mischung darin
und die Probe, die in ein Befestigungsgefäß aus Gummi gebracht wurde,
unter ein hohes Vakuum gesetzt. Dann wird die Epoxidharzmischung
auf die Gipsprobe aufgegossen, wobei ein von fern aktivierter Elektromotor
verwendet wird, welcher das Gefäß mit dem
Epoxidharz in Position kippt. In die Kammer wird langsam Luft eingelassen,
und durch den zusätzlichen
Druck wird das Epoxidharz in alle leeren Räume gedrückt, welche den erstarrten
Gips bilden. In das Epoxid wird vor dem Aushärten ein Probenschild eingebracht,
um jede Verwechselung bei der Probenerkennung zu vermeiden.
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Nach
dem Aushärten
erfolgt ein Schleifen durch Läppen
mit metallisch gebundenen Diamantschleifscheiben von 120 Mikrometern,
dann 75 Mikrometern, 45 Mikrometern und 15 Mikrometern. Die Probe
wird ausreichend geschliffen, um einen Blick auf den Querschnitt
der Gipsprobe bereitzustellen.
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Nach
dem Schleifen folgt das Polieren mit Hilfe eines METADI-Diamantbreis
auf Ölbasis
(erhältlich
von Bühler,
Lake Bluff, Illinois) von 9 Mikrometern (30 Minuten lang) und 1
Mikron (30 Minuten lang) auf TEXMET (ebenfalls von Buhler erhältlich,
mit 120 U/min.
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Dann
wird die Probe mit einer dünnen
Kohlenstoffschicht überzogen,
wobei ein mit einer Kohlenstoffeinrichtung versehenes Zerstäubersystem
Denton Vacuum Desk II verwendet wird. Es wird darauf geachtet, auf
die polierten Querschnitte eine gleichmäßige Kohlenstoffschicht vorzusehen,
um Helligkeits- und Kontrastschwankungen während der Bilderfassung zu
vermeiden.
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Dann
wird jede Probe mit Silber angestrichen, um bei der Bilderzeugung
im REM mit 300-facher Vergrößerung einen
Grundierungskontakt zu schaffen. Alle Proben werden in einem REM
Topcon SM300 abgebildet, das mit einem Festkörper-Rückstreuelektronendetektor
ausgestattet ist. Die Abbildungen werden visuell derart ausgewählt, dass
der zu analysierende Bereich nur die kontinuierliche Phase der erstarrten
Gipsmatrix mit deren Hohlräumen
durch verdunstetes Wasser ist und Fehlerstellen in Makrogröße ausschließt, beispielsweise
durch Schaum bewirkte Lufthohlräume,
Papierfasern und dergleichen, die kein Teil der kontinuierlichen Phase
der sperrenden Matrix für
die erstarrte Gipszusammensetzung ist. Die REM-Analyse wird in der
Weise, die beschrieben ist von King et al. in "An Effective SEM-Based Image Analysis
System for Quantitative Mineralogy", Kona Powder and Particle, Nr. 11 (1993),
mit Hilfe von darin beschriebener Computersoftware ausgeführt. Die
Bilderzeugungsanalyse liefert das Hohlraumvolumen infolge verdunsteten
Wassers für
die sperrende Matrix der erstarrten Gipszusammensetzung.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter.
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BEISPIEL I
-
Verfahren zur Herstellung des labormäßigen Gipsgussteils
und verschiedene Tests
-
Es
wurden Proben von Gips enthaltenden Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
hergestellt und in Bezug auf ihre Trockendichte, ihren Lärmdämpfungswert
(NRC) und ihren Trockenschrumpf verglichen.
-
Die
Gipsgussteile wurden durch Trockenmischen von: 300g β-Calciumsulfathalbhydrat;
20g eines erstarrten Beschleunigers mit fein gemahlenen Teilchen
von Calciumsulfatdihydrat hergestellt, die zur Aufrechterhaltung
der Wirksamkeit mit Zucker überzogen
waren und in der in dem
USA-Patent
Nr. 3,572,947 bschriebenen Weise bei verschiedenen Verhältnissen
von Wasser zu Stuckgips (d.h. kalziniertem Gips) erhitzt wurden.
Dann wurden die Proben mit verschiedenen Mengen an Leitungswasser
mit einer Temperatur von 70°F (≈ 21 °C) in einem
5 Liter fassenden WARING-Mischer gemischt, konnten sich 5 Sekunden
lang vollsaugen und wurden 10 bis 25 Sekunden lang mit niedriger
Geschwindigkeit gemischt. Die Menge an Wasser und Stuckgips (d.h.
kalziniertem Gips) wurde variiert, um Wasser-Stuckgips-Verhältnisse
von etwa 1:1 bis etwa 9:1 bereitzustellen. Die mithin gebildeten
Aufschlämmungen
wurden in gewünschte
Formen eingegossen, um Gipsgussteile mit einem Ring mit 16,5 cm
Dicke (einem Ring mit sechs Zoll Durchmesser und einem halben Zoll
Dicke) herzustellen.
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Nachdem
das Calciumsulfathalbhydrat erstarrt war, um ein Gipsgussteil (aus
Calciumsulfathalbhydrat) zu bilden, wurde der Ring aus den Formen
entnommen und bei 112°F
(44,4°C)
wenigstens 24 Stunden lang, oder bis sich sein Gewicht nicht mehr änderte,
in einem belüfteten
Ofen getrocknet. Dann wurden die Gipsgussteile für den EWVV-Test, zur Messung
der Dichte, des NRC-Werts und des Trockenschrumpfs verwendet.
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Die
Dichte des Gipsgussteils wurde aus ihren Volumen- und Gewichtsmessungen
entnommen. Der Schrumpf des Gipsgussteils wurde aus der Differenz
in seiner Größe vor und
nach dem Trocknen errechnet. Der NRC-Wert des Gipsgussteils wurde
aus dem standardmäßigen Impedanzröhrentest
(nach dem ASTM-Verfahren ASTM E 1042-92) ermittelt. Das Hohlraumvolumen
für das
verdunstete Wasser in dem Gipsgussteil wurde aus dem oben beschriebenen
Hohlraumvolumentest für
das verdunstete Wasser ermittelt.
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Die
EWVV-Ergebnisse sind im Folgenden in TABELLE I als Durchschnittsergebnisse
dreier untersuchter Proben dargestellt. Die Ergebnisse spiegeln
annähernd
87% reine Gipsproben (mit annähernd
13% Verunreinigungen) wider. Der EWVV-Wert verändert sich direkt mit der Reinheit
des zur Herstellung der sperrenden Matrix für den erstarrten Gips verwendeten
kalzinierten Gipses. Mithin ist zu erwarten, dass die EWVV-Werte bei
kalziniertem Gips höherer
Reinheit höher
sind. Bei kalziniertem Gips mit einem größeren Prozentsatz an Verunreinigungen
ist zu erwarten, dass die EWVV-Werte niedriger sind. Es wurden zehn
Abbildungen jeder Probe bei 300-facher Vergrößerung analysiert, und diese
zehn Abbildungen wurden der oben für den EWVV-Test beschriebenen
Bilderzeugungsanalyse unterzogen. Die Messwerte wurden als Durchschnitt
für die
zehn analysierten Bilder verzeichnet und werden als einen Versuchsfehler
von etwa ± 5%
aufweisend eingeschätzt,
bezogen auf den EWVV-Test selbst.
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In
den Tabellen bezeichnet
- TMP
- Natriumtrimetaphosphat;
- APP
- Ammoniumpolyphosphat;
- PC
- Poly(acrylsäure) mit
einem Molekulargewicht von etwa 500 000; und
- S
- ein Tensid, welches
die Oberflächenspannung
der Mischung von Wasser und kalziniertem Gips, aus welcher der erstarrte
Gips gegossen ist, auf etwa 40 Dyn/cm senken kann.
TABELLE I Beispiel Nr. | Kalzinierter
Gips, g | Wasser, g | Verhältnis Wasser/Kalzinierter Gips | Zusatbezogzstoff,
Trockengewicht, bezogen auf kalzinierten Gips TMP APP PC S | EWVV |
1 | 300 | 300 | 1 | - | - | - | - | 0,509 |
2 | 300 | 600 | 2 | - | - | - | - | 0,611 |
3 | 300 | 900 | 3 | 0,2 | - | - | - | 0,741 |
4 | 300 | 1200 | 4 | 0,5 | 0,5 | - | - | 0,774 |
5 | 300 | 1500 | 5 | 1 | 1 | - | - | 0,841 |
6 | 300 | 1800 | 6 | 1 | - | 0,1 | - | 0,845 |
7 | 300 | 2100 | 7 | 1 | - | 0,2 | 0,01 | 0,848 |
8 | 300 | 2400 | 8 | 1 | - | 0,25 | 0,01 | 0,874 |
9 | 300 | 2700 | 9 | 1 | - | 0,3 | 0,01 | 0,882 |
-
Die
Angaben in Tabelle 1 stellen die Veränderung des Wasserhohlraumvolumens
in der den erstarrten Gips sperrenden Matrix dar, wenn sich das
Verhältnis
von Wasser zu kalziniertem Gips ändert.
Insbesondere ist zu sehen, dass der EWVV-Wert für die erstarrte Gipszusammensetzung
zunimmt, wenn das Verhältnis
von Wasser zu Stuckgips in dem Gemisch zunimmt, aus welchem die
erstarrte Gipszusammensetzung gegossen ist. Die Angaben zeigen auch,
dass unerwartet hohe Verhältnisse
von Wasser zu Stuckgips verwendet werden können, um eine den erstarrten
Gips sperrende Matrix mit einem sehr hohen Grad an Hohlräumen durch
verdunstetes Wasser herzustellen. Wie in den Angaben in Tabelle
II zu sehen ist, sind solche Zusammensetzungen auf Grund ihrer niedrigen
Dichte und/oder ihrer akustischen Eigenschaften vorteilhaft.
-
Tabelle
II stellt die Zubereitung der mit verschiedenen Verhältnissen
von Wasser zu Stuckgips und mit verschiedenen Verbesserungsmaterialien
gemäß der Erfindung
hergestellten erstarrten Gipszusammensetzungen dar. Zu Vergleichszwecken
sind auch Gipszusammensetzungen enthalten, die nicht die Verbesserungsmaterialien
enthalten.
-
-
Außerdem stellen
die Angaben in Tabelle II dar, dass erstarrte Gipszusammensetzungen
niedriger Dichte gemäß der Erfindung
hergestellt werden können.
Die Angaben zeigen auch, dass die Dichte der erstarrten Gipszusammensetzung
abnimmt, wenn das Wasser-Stuckgips-Verhältnis zunimmt, welches in dem
wässrigen
kalzinierten Gipsgemisch verwendet wird, aus welchem die erstarrte
Gipszusammensetzung gegossen ist. Die Abnahme der Dichte ist auf
das größere Volumen
der Hohlräume
durch verdunstetes Wasser in den erstarrten Gipszusammensetzungen
zurückzuführen, die
mit Hilfe des höheren
Wasser-Stuckgips-Verhältnisses
hergestellt werden.
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Die
Angaben stellen auch die verbesserten akustischen Eigenschaften
bei Messung mit dem NRC-Wert dar, welche mit erstarrten Gipszusammensetzungen
erzielt werden können,
die mit höheren
Wasser-Stuckgips-Verhältnissen
gemäß der Erfindung
hergestellt werden. Es ist zu erkennen, dass die in Tabelle II aufgeführten NRC-Werte
für die
den erstarrten Gips sperrende Matrix dienen, da in diesen Zusammensetzungen
keine anderen den Schall schluckenden Zusatzstoffe wie Papierfasern
oder dergleichen vorhanden sind, welche zu den akustischen Eigenschaften
beitragen. Durch die höheren
NRC-Werte für
die den erstarrten Gips sperrende Matrix kann eine akustische Platte
niedriger Dichte auf Gipsbasis mit hohen NRC-Werten hergestellt
werden, die mit der Wahl von in der Technik zur Verbesserung der
akustischen Leistung bekannten Zusatzstoffen und anderen Verfahren
hinsichtlich ihres akustischen Verhaltens noch weiter verbessert
werden können.
Als Alternative wird es möglich,
durch Verwendung von NRC-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung weniger Papier
oder weniger andere bekannte akustische Verbesserer zu verwenden
und dennoch akustische Platten zustande zu bringen, welche die Industriestandards
erfüllen
oder übertreffen.
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Außerdem sind
die erstarrten Gipszusammensetzungen niedriger Dichte, die unter
Verwendung von Verbesserungsmaterialien gemäß der Erfindung hergestellt
werden, weniger anfällig
gegen Schrumpf als erstarrte Gipszusammensetzungen niedriger Dichte,
die ohne die Verbesserungsmaterialien hergestellt werden. Demgemäß können erstarrte
Gipszusammensetzungen jeder Größe oder
Form, die beispielsweise Platten, akustische Platten, Tafeln, und
Türfüllungen
umfassen, ohne größeren Schrumpf
und dessen begleitenden Verlust, beispielsweise Abfall, nach Standardgrößen und
-toleranzen hergestellt werden.
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Zwar
wurde die Erfindung unter Hervorhebung bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben, jedoch kann der Fachmann erkennen, dass Variationen
der bevorzugten Ausführungsformen
verwendet werden können
und vorgesehen ist, die Erfindung in anderer Weise als der speziell
hier beschriebenen Weise zu verwenden. Demgemäß umfasst die Erfindung alle
Modifizierungen, die innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen, wie
diese durch die folgenden Ansprüche
definiert ist.